Budapest von kizakicosplay (Natasha x Clint) ================================================================================ Prolog: Deep ------------ ++ Prolog ++ ++ Deep ++ Es regnete, musste es wirklich regnen. Die rothaarige Schönheit seuftze leise, auch wenn ihr leuchtendes Haar unter einer schwarzen Wollmütze verborgen war, sowie der Rest ihres Körpers in der Dunkelheit fast verschwand. Sie hasste den Regen, es war praktisch, natürlich, so konnte sie mit der Umgebung noch besser verschmelzen. Dennoch würde sich die Feuchtigkeit überall festsetzen. Natasha schüttelte den Kopf, an der Situation war nichts zu ändern. Leise, katzenhaft schlich sie weiter durch die kleinen Seitenstraßen. Vor zwei Tagen war sie in Budapest angekommen, ein erneuter Auftrag. Zu Schade das ihr Auftraggeber nicht lange genug leben würde um ihren Erfolg zu feiern. Immerhin würde sie dafür Sorgen, das dass Geld das sie von ihm bekahm ohne Folgen bleiben würde. Ein toter Mann stellte keine Probleme da. Kühle Tropfen liefe über ihre Wangen als sie erneut eine Abkürzung nahm, die Pläne der Stadt hatte sie sich eingeprägt, genau wie die Schlupflöcher und die Stellen, an die sie auf keinen Fall gehen sollte. Es war immer einfach nicht entdeckt zu werden, doch wenn man zu stark versuchte nicht erkannt zu werden, nicht zu existieren, führte das nur zu unschönen Folgen. Noch hatte sie nicht vor ihren Plan in die Tat umzusetzen, sie wollte Informationen und wusste genau wo her sie diese bekommen würde. Es war ein leichtes, ihr Talent, ihre Bestimmung. Der große Ball würde erst in 3 Tagen beginnen, dort würde sie zuschlagen, zu offensichtlich als das es jemand wirklich merken würde. Als sie die nächste Kreuzung erreichte sah sie endlich die Stahltür nachder sie gesucht hatte. „Na endlich!“ sagte sie leise und hob die Hand um halbherzig drei mal an die Tür zu kopfen. Lange Zeit tat sich nichts, nicht einmal ein Geräusch, genervte wollte sie sich schon abwenden, Gedult war eine Tugend für die sie im Moment wenig übrig hatte. Dann hörte sie wie der Riegel vorgeschoben wurde. „Ja“ kahm es krächzend von einer Mann der durch das kleine Loch in oberer Höhe der Tür blickte. „Ivanov!“ sagte die Rothaarige ruhig und musterte die Gestalt abschätzend, „ich wurde eingeladen!“. „Einen Moment!“ antwortete die Stimme mit stark russischem Akzent und sie verschränkte die Arme vor der Brust. Minutenspäter hatte sie bereits ihre Mütze und den Mantel abgenommen und die Stahltür die sie bis vor kurzem ausgeschlossen hatte, schloss sich hinter ihr. Kapitel 1: Rain is... --------------------- Chapter 1 ++ Rain is...++ Einen Tag später | 20:45:12 Uhr | Dämmerung | Gewitter Mit einem leisen Keuchen wachte Natasha auf, ihre Hand schloss sich um den kalten Griff der Pistole die unter ihrem Kissen lag. Blitz - Donner, hatte das Gewitter sie etwa geweckt. Ein leises Stöhnen war zuhören, als sie die Waffe wieder auf ihren Angestammten Platz legte nachdem sie sich sicher war das niemand in dem Raum war. Über ihre puppenhafte Haut zog sich ein feiner Schweißfilm und die rote Haarpracht fiel zaus, in das sonst so schöne Gesicht. Was hatte sie gleich geträumt, was war passiert. Genau konnte sie sich nicht erinnern, wie bei jedem Alptraum den sie hatte und davon gab es eine ganze Menge. Gefrusted ließ sie sich zurück in die Kissen fallen, sie war nicht mehr müde und schlafen konnte sie jetzt sowieso nicht mehr. Ein Blick auf die kleine Digitaluhr zu ihrer Rechten verkündete dass es bereits kurz vor 9 war. Hatte sie wirklich so lange in diesem Bett gelegen. Erinnerung der gestrigen Nacht erschienen vor ihrem inneren Auge. "Meine Herren!" sagte die Rothaarige während sie sich an den Tisch voller Chips und Karten niederließ. "Sieh an, Ivanow, nehme ich an?" sagte ein Mann in den Mittvierzigern. Sein beleibter Körper brachte den Stuhl auf dem er saß fast zum bersten, doch Natasha ergriff die Hand mit den dicken Fingern und schüttelte diese. "Angenehm!" sagte sie mit ihrer verheißungsvollen Stimme. Was sie hier suchte war klar, sie wollte Informationen. Informationen über die Ankunft des Verteidigungsministers der Vereinigten Staaten und wo fing man am besten an zu suchen? Richtig- ganz weit unten. "Ich nehme an sie sind nicht hierher gekommen um mit uns einen Abend zu verbringen!" sagte eine beißende Stimme und ihr Blick wandte sich dem Mann zu, der ihr am Tisch gegenüber saß. "Vielleicht bin ich auch nur hier um meine Geldbörse zu füllen!" sagte sie trocken und griff nach den Karten die man ihr gelegt hatte. Ass und König, ein schönes Blatt, auch wenn es nicht wichtig war was für Karten sie bekam. "Sicher, mein Namen ist Bíró!" entgegnete ihr Gegenüber und Natasha war sich sicher das wenn jemand Dreck am Stecken hatte- er es war. Doch sie spielte dieses Spiel schon viel zu lange als dass sie es jetzt nicht genießen würde. Stunden vergingen und Geld wanderte über den Tisch, in ihre Taschen, in die Taschen der anderen. Es war wichtig dass sie genau diese Informationen bekam, daher ließ sie nichts unversucht Bíró zum Gewinner dieser Partie zu machen. "Glückwunsch!" sagte sie mit einem Lächeln als nach einer weiteren Stunde der Sieger feststand. "Ich habe ihnen doch gesagt sie sollten sich lieber nicht mit einem Ungarn auf ein Spiel einlassen, meine Liebe!" entgegnete Bíró schmierig und selbstverliebt. //Männer//, dachte Natasha nur gelassen, //sie werden es nie wirklich lernen//. Es dauerte nicht lange bis die anderen den Raum verlassen hatte. Sie hatten verloren und gingen wohl nach Hause um ihre Wunden zu lecken, oder in das nächste Freudenhaus um wenigstens auf eine Art ihren Frust abzubauen. Letzteres war wohl wahrscheinlicher, sie wusste wie diese Art von Männern tickte. Eigentlich waren sie alle so vorhersehbar, triebgesteuert und schwach - sehr schwach. Absichtlich begann sie Zeit zu schinden in dem sie in ihrer Handtasche nach etwas suchte, das gar nicht vorhanden war. "Nun, Madame?" hörte sie es ganz nah an ihrem Ohr. Der Geruch von Whiskey und kaltem Zigarettenrauch schoss ihr in die Nase und ekelte sie. Doch Natasha ließ sich nichts anmerken, elegant drehte sie sich herum so dass ihr Tiefgesetzter Ausschnitt gegen die Brust von Bíró drückte, der für ihren Geschmack viel zu nah an sie herangetreten war. "Nun?" fragte sie in einem täuschend echten Unschulds-Ton und warf dem Ungarn einen interessierten Blick zu. "Ich denke es ist Zeit das wir etwas Spaß haben!" sagte er und packte sie grob am Handgelenk um sie noch näher an sich zu ziehen. "Lassen sie mich los!" entgegnete sie in einem leicht panischen Ton. //Großer Fehler!// waren ihre Gedanken doch sie ließ ihr potentielles Opfer im Glauben die Oberhand zu haben. "Komm schon Kleine, du bist doch bestimmt nicht so unschuldig wie du tust!" Eine nasse, widerwärtige Spur seiner Zunge zog sich über ihren Hals und ihre Hand krampfte sich zur Faust. // Schade das du nicht lange genug Leben wirst um diesen Moment zu genießen// "Nicht lassen sich mich los!", halbherzig aber überzeugend versuchte sie sich von ihm loszureißen, ein paar Kratzer im Gesicht würden dem kein Abbruch tun. "Miststück!" knurrte Bíró heißer als er mit seinen Fingern seine Backe betastet und eine leichte Blutspur auf seinen Fingern musterte. Natasha duckte sich unter seiner Hand hinweg, die zweifellos ihr Gesicht verletzt hätte. Ihr wurde klar, das es auf die "Verführer-Tour" dieses mal nicht klappen würde. "Nun gut!" kam es kalt von ihr und sie hörte auf sich gegen seinen Griff zu wehren, was ihn sichtlich irritierte, "Lassen wir doch die Spielchen". Keine Minute später saß ein ziemlich übel zugerichteter Ungar auf einem für ihn viel zu großen Sessel, zitternd und seinen Blick auf eine geladene Waffe gerichtet die an seine Stirn gepresst wurde. "Also!" sagte Natasha ganz geschäftsmäßig und berechnend, während sie das Ende der Waffe noch ein wenig stärker gegen seine Stirn drückte. "Beantworte einfach die Fragen - dann könnte das für dich noch gut ausgehen!". Seine Augen weiteten sich, unfähig zu Sprechen nickte er nur und gab damit sein Einverständnis. "Gut!" sagte die Rothaarige die sich vor dem Sessel aufgebaut hatte. "Erste Frage, in welches Hotel wird der Verteidigungsminister der Amerikaner gebracht?" "Ich ... ich weiß es nicht, ich bin doch nur!" sagte er panisch und schüttelte den Kopf. "Falsche Antwort!" entgegnete sie. Ein Schuss - ein Schrei - Blut auf dem Boden. "Ah - schon gut, schon gut!" kam die Antwort in schmerzerfüllter Stimme. Sie mochte es nicht wenn man sie belog, alles gute Reden und Drohen brachte gar nichts. Das hatte Natasha früh genug gelernt. Daher hatte sie ihm gleich in den Fuß geschossen. "Die Wahrheit - sonst ist der andere auch noch dran“, sagte sie bedrohlich und zielte bereits auf den anderen Fuß, "und dann die eine Hand, die andere - na ja du weißt schon!". "Er wird im Bohem Art untergebracht, die Zimmer sind bereits reserviert!" fuhr Bíró fort. Interessant, das Bohem lag auch unter ihren Vermutungen. Es war klar das mehr dahinter steckte, doch es war leichter die kleinen Knilche auszuquetschen, ihr Tod verursachte weniger aufsehen, meist wurde der Mord sowieso einer anderen Untergrundorganisation zugeschoben. Leichtes Spiel für Natasha. Es dauerte eine Stunde und ein weiter Schuss in den Fuß um alle Informationen zu bekommen die sie haben wollte. "Gut!" sagte die Rothaarige abschließend und richtet ihre Waffe gegen Bíró Stirn. "Aber ... sie haben gesagt, sie lassen mich am Leben, sie haben gesagt. wenn ich .. dann würden sie...!" abgehackte Sätze und Schrecken in seinen Augen. Vielen hätte der Anblick wohl den Magen umgedreht. Doch Natasha war keine von vielen, sie war die Eine. "Ich habe nie behauptet das ich mein Wort halten würde!", mit diesen Worten drückte sie hab. Der Schuss hallte laut im Raum wieder, doch er war unterirdisch, wohl ein umgebauter Keller, niemand würde es merken, bis man die Leiche finden würde, würden Tage vergehen. Natasha steckte die Waffe wieder ein und wandte dem leblosen Körper der gebrochen in dem Sessel hing den Rücken zu. Mit einem Klicken rastete die Metalltür hinter ihr ein und verschloss das Geheimnis das sie zurückgelassen hatte. Frische Luft füllte ihre Lungen, ein tiefer Zug - noch ein tiefer Zug - Zufriedenheit. Sie hatte bekommen was sie gewollt hatte - wie immer - ein Spiel das nur einen Gewinner kannte, nämlich sie selbst. Den Mantel hochgeschlossen und sich wieder die schwarze Wollmütze aufsetzend verließ sie die Seitenstraße um zurück zu ihrem Hotelzimmer zu kommen, ohne zu merken - das sie beobachtet worden war. Sie hatte den Schlaf stärker gebraucht als sie gedacht hatte, mit einem letzten Blick auf die Uhr richtete sie sich auf, nahm die Pistole und begab sich in das angrenzende Bad. Sie hatte sich als reiche Frau eines russischen Milliardärs ausgegeben. Eine Tarnung die ihr Auftraggeber ihr besorgt hatte - sie war quasi perfekt. Oft kamen russische, reiche Frauen nach Ungarn, hier gab es alles was das Herz begehrte. Für sie selbst war die Suite viel zu protzig, Gold, Kristall, teure Gemälde - nichts das sie Interessierte dennoch begab sie sich jetzt in das ausladende Bad. Mit einer geschmeidigen Bewegung legte Natasha die Pistole auf den Badezimmertisch, sofort greifbar wenn sie die Dusche verlassen würde. Viel hatte sie nicht an, sie zog es vor in Unterwäsche zu schlafen, nicht unbedingt das bequemste, aber es bot die beste Bewegungsfreiheit. Der Verschluss schnappte nach einem einfachen Druck ihrer Finger auf und der BH fiel zu Boden, gefolgt von dem Nachtschwarzen Slip. Entspannt stellte sie sich unter den warmen Duschstrahl, der das Bad nach kurzer Zeit mit heißem Wasserdampf gefüllt hatte. Natasha hatte keine wirklichen Ansprüche, doch wenn sie die Möglichkeit auf Luxus hatte nutze sie es aus. Das heiße Wasser perlte langsam von der porzellanfarbigen Haut ab und ihre rote Mähne legte sich wie ein Schatten auf ihren Rücken. Sie hörte nichts, nur das leise Tropfen des Wassers und das Gewitter das draußen unaufhörlich wütete. Kapitel 2: Strengh is ... ------------------------- Chapter 2 ++ Strenght is ...++ Donnerstag | 22:28:23 Uhr | angebrochene Nacht | Gewitter Natasha wusste nicht wie lange sie bereits unter der Dusche gestanden hatte. Die Nacht saß ihr immer noch in den Knochen. Nicht das sie sich beschweren würde, auch wenn sie die blauen Flecke an ihrer Hüfte und ihren Armen nicht einfach verschwinden lassen konnte. Ein Preis den sie bezahlen musste, jedes Mal aufs Neue. Jetzt, wo das klare Wasser heiß über ihrem Körper floss und die dunklen Schatten ihres Alptraums vertrieb konnte sie dennoch nicht umhin nachzudenken. Was die Russen mit dem Tod des Verteidigungsministers bezwecken wollten war ihr noch nicht klar. Natürlich ein schlauer Schachzug diesen in einem anderen Land umbringen zu lassen, doch war ihrem Auftraggeber nicht klar das in diesem Fall früher oder später die Russen dafür verantwortlich gemacht worden wären – oder war das sein wahres Ziel. Fahrig fuhr sich Natasha mit der Hand durch die Haare, um die Strähnen die durch die Nässe in ihr Gesicht gerutscht waren wieder auf ihren angestammten Platz zu verbannen. Wie von selbst legte sich ihre Stirn gegen die kühlen Kacheln der Duschwand. Sie wusste nicht warum aber die Kälte beruhigte sie, ein Ruhepol ein Schutz. Viele hielten sie für eiskalt, unberechenbar, war sie das? War sie wirklich so, öfters als ihr lieb war schlichen sich diese Gedanken in ihren Kopf und vernebelten diesen mit belanglosen Dingen. Schluss damit, sie brauchte keine Gefühle, keinen Schutz, kein Vertrauen, sie brauchte niemanden. Mit einem letzen Seufzen drehte Natasha an der Armatur und stelle das Wasser ab. Eine angenehme Kühle legte sich auf ihre Haut als sie aus der Dusche stieg. Die Waffe lag genau noch so da, wie sie sie verlassen hatte und so griff die Rothaarige nach dem weisen Handtuch das daneben lag. Geschmeidig legte dieses sich um ihren Oberkörper und mit ein paar Handgriffen hatte Natasha es so eingeklemmt, das es nicht herunter rutschen würde. Mit der rechten Hand begann sie über den beschlagenen Spiegel zu wischen, nach und nach offenbarte sich die Gestalt die sich darin spiegelte. Erst jetzt sah sie das Ausmaß ihres gestrigen „Ausflugs“. Auf ihrem rechten Arm verblasste bereits ein Handabdruck und ein zarter, lila Bluterguss bildete sich an ihrer Hüfte. Mit einem Murren griff Natasha in die kleine Tasche und kramte nach der Salbe. „Immer das Selbe!“ murmelte sie leise während sie die Blessuren mit der Creme versorgte. Morgen würden sie verschwunden sein, hätte sie doch nur gestern bereits daran gedacht, zum Glück war der Ball erst in 2 Tagen, sonst hätte ihre Abdeckstift nicht nur für ihr Gesicht herhalten dürfen. Mit einem letzten Blick in den Spiegel griff Natasha nach der schwarzen Spitzenunterwäsche die bereits auf der Anrichte auf sie wartete. Mit einer eleganten Bewegung fand der Slip seinen Platz, weniger später gefolgt von dem BH, an dessen Außenrand feine schwarze Spitze thronte. Ein Blick in den Spiegel, ein süffisantes Grinsen. Nein, sie war nicht Eitel, aber es war immer gut zu wissen das es immer ein Kapital geben würde das ihr letzer Ausweg sein könnte – ihr Körper. Ein absurder Gedanke, doch sie hatte schon zu viel gesehen, so hatte sie immerhin einen Trumpf im Ärmel. Donnerstag | 23:02:20Uhr | Nacht | Gewitter „Einen Martini!“ sagte eine weibliche Stimme, die den gespielten russischen Akzent perfekt beherrschte. Eine Minute später hatte sie bereits ein Glas mit der klaren Flüssigkeit, in der eine Olive schwamm, vor sich stehen. Geschmeidig umschlossen ihre Finger den Stiel und wenig später hatte sie den ersten Schluck herunter. „Sie finden wohl keinen Schlaf!“ sagte der Barkeeper der Natasha einen gelassenen Blick schenkte. Natürlich, reiche russische Ehefrau, allein ohne Mann. Natasha zuckte mit den Schultern, „Muss man keinen Schlaf finden um sich erst einen Drink gönnen zu dürfen?“ entgegnete sie und drehte sich auf dem Barhocker herum, um die Lounge zu beobachten. Schlaf hätte sie sowieso nicht gefunden, sie mochte keine Gewitter, Regen war kein Problem, Sturm war kein Problem, eisige Kälte, kein Problem aber sie mochte Blitze und Donner nicht. Es erinnerte sie an Dinge in der Vergangenheit, an die sie sich nie wieder erinnern wollte. Hatte sie wirklich so viele schreckliche Dinge getan wie sie dachte. //Nicht schon wieder Natasha// schallte sie ihre innere Stimme. Je Älter sie geworden war, oder wohl eher je reifer sie geworden war, desto mehr stellte sie ihre bisherigen Erfolge in Frage. Ja selbst das Wort „Erfolge“ trieb ihr einen Schauer über den Rücken. Doch das war was sie konnte, und sie würde diesen Auftrag erledigen, wie alle zuvor, vielleicht würde sie sterben, vielleicht auch nicht. Weitere Stunden vergingen, weitere Gläser wurden geleert. Gegen halb 2 verabschiedete sie sich von dem Barkeeper und ging zurück in ihr Zimmer, wieder bemerkte sie nicht das sie beobachtet wurde. Freitag | 01:20:58 | Nacht | Sturm,Regen Der Whisky der vor ihm stand war unberührt. Das hieß nicht das er nicht trank, oder Alkohol verabscheute, aber Arbeit ging vor dem Vergnügen, auch wenn das, was sich vor ihm abspielte wohl Arbeit und Vergnügen verband. Interessiert bemerkte er das sich mehrere Blicke an die Rothaarige geheftet hatten, die jetzt von der Bar aufstand um in Richtung Aufzug zu verschwinden. Kein Wunder, immerhin steckte ihre Gestalt in einem sündhaft ausgeschnittenen Kleid und ihre lange, rote Mähne hatte lockig in ihrem Nacken geruht. Die Haarfarbe war selten, und noch seltener schmückte sie einen so wohlgeformten Rücken. Bei diesen Gedanken musste Clint schmunzeln, dann wurde er wieder ganz ernst. Das hier war kein Spaß und auch kein Spiel, sie war gefährlich und auch ihre Gestalt konnte diese Tatsache nicht ändern. Sie hatten einen Tipp bekommen, naja sie hatten ihre Kontakte für diese Art von „Tipps“, und Clint war hierher geschickt worden, immerhin ging es um das Leben des Verteidigungsministers. Mit einem leisen Geräusch stand er auf, legte ein paar Scheine auf den Tisch und verließ die Hotellounge, er war sich sicher das sie ihn nicht bemerkt hatte. Es war schwierig in der Gegenwart solche Menschen unerkannt zu bleiben, doch tote Winkel gab es in jedem Zimmer, in jeder Stadt und auch in jeder Lounge. „Verdammt!“ knurrte er während er den Kragen seines Mantels höher zog. Es hatte zwar aufgehört zu gewittern, doch das Sturm und Regen keinen Abbruch. Mit schnellen Schritten verlor sich seine Gestalt in den dunklen und schmutzigen Seitenstraßen. Er war sich sicher das dies nicht ihre letzte Begegnung war, bei der nächsten Möglichkeit würde er ihr einen Pfeil zwischen die Augen schießen, oder ins Herz, oder vielleicht zuerst in die Beine oder die Schulter. Sterben musste sie, das war klar, doch vielleicht war es ihm möglich noch einige Informationen aus ihr heraus zu bekommen bevor er seinen Auftrag endgültig erledigte. Kapitel 3: Truthis... --------------------- Chapter 3 ++ Truth is ...++ Freitag | 16:50 | Nachmittag | Wolkenloser Himmel So schnell der Sturm und das Gewitter der Nacht gekommen war, so schnell war es auch wieder verschwunden. Doch das Unwetter das in ihrem inneren stattfand war noch immer nicht abgeklommen. Es dauerte eine Weile bis Natasha das Bett verließ, immerhin war sie erst weit nach Mitternacht zurück in ihr Zimmer gegangen. Doch jetzt wo sie letzte Hand an ihr Outfit legte und noch einmal die Waffen - versteckt untere ihren Kleidern - überprüfte fühlte sie sich hellwach. Nicht mehr lange, es dauerte nicht mehr lange dann würde sie den Auftrag erledigen und konnte endlich hier verschwinden. Sie mochte Budapest nicht besonders, all die kleinen Gassen, der Schmutz, der Rauch, die lauten Autos, sie schätze einiges aber nicht diese Stadt. Doch sie musste sich immer noch ein Kleid für den Ball besorgen. //Pah .... Kleider..// dachte Natasha und verdrehte die Augen während sie die schwere Holztür ihres Hotelzimmers hinter sich verschloss und überprüfte das diese auch wirklich geschlossen war. Kleider waren etwas für hilflose Weiber, die sich sonst in der Welt nicht zu Recht finden konnten, das war ihre Meinung die sie auch stets vertrat. Doch jetzt hatte sie keine Wahl, sie musste auf diesen Ball - es war eine große Chance dem Präsidenten eine Kugel zwischen die Augen zu setzen und dann schnell in der panischen Menge unterzutauchen. Doch als sie mit einem letzten Wehen ihres roten Haares - das sich in der Lüftung der Eingangstür wallte - das Hotel verließ, stand sie erneut vor dem Problem - Shopping. Freitag | 17:25 | Nachmittag | Wolkenloser Himmel //Was hat sie nur vor// schoss es Clint durch den Kopf während er es sich in der verwinkelten Seitengasse gegenüber des Hoteleingangs mehr - oder weniger - gemütlich machte. Er wartete schon seit geschlagenen 3 Stunden darauf das etwas passierte, doch anscheinend war seine Zielperson eine Langschläferin, wie sonst konnte es sein das sie erst so spät das Hotel verließ. Der Shield-Agent musste zugeben das ihn diese Tatsache doch sehr verwunderte, das sollte wirklich die berühme Black Widow sein - kaum vorzustellen das sie nicht jede Sekunde auf der Hut war, immerhin waren wohl die Geheimdienste von mindestens 10 verschiedenen Ländern hinter ihr her - und wer sonst noch. Doch diese Gedanken ließ Clint hinter sich als er verstohlen dem Wehen des roten Haare folgte- das so unverkennbar ihres war. Hätte er nicht gewusst wer sie war, hätte sie ihm womöglich gefallen können. Nicht das es ihm an Auswahl mangelte, doch bei seinem Beruf war es keine gute Idee sich fest zu binden. Also beließ er es meist bei kleinen Spielereien, Liebe bedeutete Verwundbarkeit und Verwundbarkeit war eindeutig schlecht fürs Geschäft. Eine ganze Weile folgte er ihr, bis er sich in einer Einkaufspassage wieder fand. //Ist das ihr Ernst ? Shoppen?// Clint schüttelte kaum merklich aber durchaus enttäuscht den Kopf. Eigentlich hatte er mehr erwartet, mehr illegales, mehr Waffen, mehr Gefahr. Doch Shoppen lief unter keinem dieser Deckmäntel - was also suchte sie hier wirklich. Sein Interesse war geweckt, Clint konnte sich nicht vorstellen dass sie wirklich nur hierher gekommen war um einzukaufen und als er sie in ein Geschäft für elegante Abendkleider gehen sah runzelte er die Stirn. //...Ein Kleid...// auch das konnte er sich schlecht vorstellen, immerhin gab es kaum Platz um eine Waffe darin zu verstecken. Doch bevor er weiter denken konnte vibrierte es in seiner Brusttasche und mit wenigen Handgriffen hatte Clint das Handy hervorgezogen und an sein Ohr gehalten. "Sir?" meldete sich der Shield Agent wohl wissend dass nur einer ihn auf diesem Handy anrufen würde. "Barton! Wir haben die von ihnen gewünschten Waffen in ihre ... "Bleibe"... gebracht!" hörte er Furry's kratzige Stimme am anderen Ende der Leitung. "Gut ! Bis jetzt gibt es keine Neuigkeiten, das Zielobjekt kauft wohl gerade ein Kleid!" hörte sich das nicht unglaublich bescheuert an - das tat es jedenfalls, doch was hätte er sonst sagen sollen. "Ein Kleid?" kam es ebenso ungläubig aus dem Hörer, "einen Moment!“ Einen Moment, für was einen Moment warten, dachte sich Clint und fuhr sich mit der Hand über seinen 3-Tage Bart den er heute wohl wieder stutzen musste. Es dauerte eine Weile, immer noch beobachtet er die Tür des Geschäfts, doch noch tat sich nichts. "Barnton!" kratze erneute Furrys Stimme in seinem Ohr " Das könnte vielleicht Interessant für sie werden, wir haben herausgefunden das es morgen Abend einen Ball anlässlich der bevorstehenden Wahlen geben wird, wir vermuten das sie dort ebenfalls sein wird, wir werden dafür sorgen das sie auf der Gästeliste stehen!" Clint nickte unmerklich, auch wenn er öffentliche Veranstaltungen wie diese zu gerne mied, hatte er wohl jetzt keine Wahl. "Verstanden!" antwortete er kurz und wollte das Handy wieder zurück in die Brusttasche stecken. "Ach und Barton - besorgen sie sich einen Smoking!" hörte man nur noch Furry bevor das Besetztzeichen zu hören war. //....Einen Smoking ....// Clint war nicht sonderlich erpicht darauf doch so hatte er wohl keine Wahl. "Danke!" hörte Clint eine feine russisch angehauchte Stimme und sah wie die Rothaarige in diesem Moment aus dem Geschäft kam. Einen Augenblick, ein kurzer Moment und grüne Augen trafen auf eisiges Grau. Sie hatte ihn gesehen. Freitag | 18:30 | Nachmittag | Wolkenloser Himmel Es hatte sich wie Stunden angefühlt, doch am Ende hatte Natasha sich für ein edles, schwarzes Kleid entschieden, es war Rückenfrei, bodenlang und hatte einen sündhaft hohen Schlitz auf der rechten Seite. //Man könnte fast sagen es wäre genau mein Geschmack - wenn mir etwas an solchen Kleidern liegen würde// "Danke!" drehte sie sich noch einmal herum und schenkte der durchaus freundlichen Verkäuferin ein nettes Lächeln. Kaum hatte sie sich zum gehen gewannt wurde sie aufmerksam. Gegenüber, ein wenig versteckt und doch sichtbar stand ein Mann. Für einen kurzen Moment kreuzten sich ihre Blick doch im selben Moment hatte sie sich schon umgewannt und ging in gewohnter Geschwindigkeit die Straße wieder zurück. Das Gesicht, es sagte ihr etwas, Natasha grübelte, sie war sich sicher das sie ihn schon einmal gesehen hatte, vielleicht auf einem Bild oder etwas anderem. Das hieß nichts Gutes, da war sich die Rothaarige sicher. Sie durfte sich nichts anmerken lassen, daher ging sie wie gewohnt die Straße entlang. Etwas war da an was sie sich erinnerte - diese Augen - so stechend und doch so leer. Sie hätte den Kopf geschüttelt um die Gedanken loszuwerden, doch selbst das wäre aufgefallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)