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Heldenmut

Die Kraft des Herzens
von

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Prolog

Prolog:
 

Ihr glaubt, Götter würde es nicht geben und all diese Sagen über die verschiedensten Helden wären alles nur erfundene Geschichten? Da liegt ihr aber gewaltig falsch, denn es gibt sie, Helden und auch Götter. In den vielen tausend Jahren hatten die Götter verschiedene Namen angenommen, aber im Grunde blieben sie immer die selben Götter. So existierten mehrere Götter. Die drei wichtigsten davon waren die drei Brüder Zeus, der Gott des Himmels, Poseidon, der Gott des Meeres und Hades, der Gott der Unterwelt. Sie waren die drei Hauptgötter und unter ihnen standen ebenfalls Götter, die allerdings nicht so mächtig waren wie die drei Brüder. Unter diese Götter zählten zum Beispiel Ares, der Gott des Krieges, Aphrodite, die Göttin der Schönheit oder Hepheistios, der Gott des Feuers und der Schmiedekunst, nur um einige der vielen Götter zu nennen. Allerdings waren auch die Götter nicht perfekt und unterlagen so manchmal ihren Trieben. So ist es unter den männlichen Göttern schon fast zu einer Art Sport geworden, sich auf der Erde eine sterbliche Geliebte zu nehmen und mit ihr ein Kind zu zeugen. Allerdings starben diese Kinder schon in frühen Jahren, da sie von Monstern angegriffen wurden und dabei starben. Aber die Götter hatten auch Affären untereinander. Bei den Göttern war es weit bekannt, aber niemand sprach je darüber, da man den beiden keinen Vorwurf machte. Die Rede war von dem Kriegsgott Ares und Aphrodite, der Göttin der Schönheit.

Aphrodite war zwar mit dem Gott der Schmiedekunst, Hepheistios, verheiratet, doch sie gab sich wesentlich lieber mit dem Gott des Krieges ab, vor allem im Bett. So hatte Aphrodite bereits zwei Söhne von Ares bekommen. Diese Söhne hießen Terra, der Gott der heißen Liebesnacht und Strategie und Riku, der Gott der ersten Liebe und des Zweikampfs. Auch die anderen Götter hatten Kinder, die sie mit anderen Göttern gezeugt hatten. So hatte der Gott der Unterwelt mit seiner Frau Persephone ein Kind gezeugt. Dieses Kind hieß Vanitas und war der Gott der Bestrafung und der sadistischen Folter.

Hepheistios war über die Affäre seiner Frau dermaßen verstimmt, dass er sich ebenfalls eine Geliebte, nämlich Demeter, nahm und mit ihr einen Sohn zeugte. Dieser Sohn war ebenfalls ein Gott und hieß Axel. Er war der Gott des Magmas. Dies waren nur einige der Junggötter, wie sie von den älteren Gottheiten genannt wurden. Da die Anzahl der Junggötter immer weiter zunahm, hatte Zeus, der Gott des Himmels und Chef aller Götter, beschlossen ein Praktikumsjahr für Junggötter einzuführen. Um ihren Wert als Götter festzustellen, sollten sie ein Jahr unter den Menschen leben und an ihrem Leben teilnehmen. Jeder Junggott musste zwei solcher Praktika absolvieren, außer er fand einen Helden, den er mit auf den Olymp nehmen konnte, aber auch das war nicht so einfach. Fiel ein Junggott in einem Praktikum durch, so verlor er seine Kräfte und musste als Mensch auf der Erde leben und irgendwann sterben.

Aber jetzt genug von diesem Götterkram. Erleben wir lieber zusammen mit den Junggöttern, was diese erleben.

Prolog Ende

Das Götterpraktikum

Das Götterpraktikum
 

„Terra, Riku, wo seid ihr? Kommt sofort her!", hallte eine Stimme durch den riesigen Tempel.

Die beiden Brüder sahen auf.

„Vater ruft schon wieder nach uns!", murrte der Ältere der beiden Brüder und ließ die Beiden Hanteln langsam auf den Boden sinken.

Riku, der Jüngere der Beiden, nickte und erhob sich von der Matte, auf der er bis gerade eben noch Sit-ups gemacht hatte.

„Wir sollten zu ihm um zu sehen, was er von uns will!", sagte Riku und strich sich die Strähnen seiner silbernen Mähne aus dem schweißnassen Gesicht.

Sein Bruder grinste ihn an.

„Wenn es um die Najaden von gestern geht, dann kannst du dich auf eine gehörige Standpauke gefasst machen!", sagte Terra, Rikus älterer Bruder.

Riku grinste jetzt ebenfalls.

„Naja, wenn du die Najaden nicht mehr beglückst, muss ich es tun und doppelte Arbeit leisten. Aber sie sollten eigentlich keinen Grund haben sich zu beschweren. Du hättest sie mal sehen sollen. Als ich mit ihnen fertig war, sind sie vollkommen glücklich in ihre Seen , Flüsse und Teiche zurück gekehrt.", sagte Riku und sprach so über die Angelegenheit, als wenn diese Najaden oder auch Nymphen genannt, das größte Glück ihres Lebens erfahren hätten.

Terra lachte und strich sich die braunen Haare aus dem Gesicht. Er wollte etwas erwidern, als wieder der Ruf ihres Vaters durch den Tempel hallte.

„Terra, Riku, kommt wenn ich euch rufe!"

Die beiden Brüder machten sich schnell auf den Weg durch den riesigen Tempel, denn sie wussten genau, dass mit ihrem Vater nicht zu spaßen war, wenn er wütend wurde. Als sie vor der riesigen, von zwei riesigen Ebern aus Marmor flankierten Tür standen, klopfte Terra an.

Sofort wurde diese geöffnet und ein Mann mittleren Alters erschien. Er trug die Uniform eines römischen Feldherrn. Riku wusste, dass dieser Mann einer der Söhne seines Vaters war. Sein Vater hatte ein Kind mit einer sterblichen Frau gezeugt und aus dem Kind, was darauf folgte, war dieser Mann geworden. Er war also ein Halbgott, dem es erlaubt worden war, auf dem Olymp zu dienen, denn genau dort befanden sie sich gerade.

Sie traten durch den offenen Spalt in der Tür und trat in einen riesigen Thronsaal aus Marmor. Die eine Seite des Thronsaals war geschmückt mit Halterungen, Waffen und Schilden. Die andere Seite der Halle war geschmückt mit Pfeilen mit Herzenspitze, Herzen und pinken Girlanden. Was seine Mutter daran nur fand, war Riku ein Rätsel. Er trat zusammen mit seinem Bruder Terra vor die beiden Throne, auf denen seine Mutter und sein Vater saßen.

Terra und Riku hatten die normale Größen von Menschen, da das einfach praktischer war, aber Ares und Aphrodite waren beide jeweils 10 Meter groß und saßen auf ihren riesigen Thronen.

Terra und Riku knieten vor ihren Eltern nieder und sahen sie direkt an.

Ares` lange, silberne Haare fielen ihm in einer Kaskade über die Schultern und verschwanden hinter seinem Rücken. Er hatte einen muskulösen Körperbau. Ein schwarzer, weiter Mantel schmiege sich an seinen Körper. Dazu passend trug er eine graue Hose und schwarze Stiefel. Immer wenn er sich unter den Menschen aufhielt, benutzte er nicht seinen wahren Namen, sondern nannte sich stattdessen Sephiroth.

Neben ihm auf einem ebenso großen Thron saß ihre Mutter Aphrodite. Sie lächelte auf ihre beiden Kinder herab, während Ares streng auf seine beiden Söhne herabsah.

Sie erhob sich von ihrem Thron und kam auf ihre Söhne zu. Während sie auf ihre Söhne zuschritt, schrumpfte sie immer weiter und als sie vor den beiden Jungen stand, war sie nicht viel größer als ihre Jungs.

Sie zog die beiden Jungen in eine Umarmung und seufzte.

„Ach meine Jungs. So groß seid ihr geworden und jetzt ist es schon wieder Zeit für eins dieser scheußlichen Praktika. Wir wollten euch jetzt mitteilen, wer euch bei eurem Praktikum in die Menschenwelt begleiten wird.“, sagte die Göttin der Liebe und strahlte ihre beiden Söhne an. Ihre braunen Locken rahmten ihr schönes Gesicht ein und ihre türkisen Augen strahlten vor Wärme.

Riku hatte schon so einen Verdachte und er fragte seinen Vater:

„Vater, kommt auch Axel mit uns?“

Ares richtete nun seinen Blick auf seinen jüngsten Sohn.

„Ja, mein Junge. Axel wird euch begleiten, aber auch noch jemand weiteres!“, sagte Ares und in seinem ernsten Gesicht konnte Riku nichts ablesen.

Das sein Vater aber nicht sofort mit der Sprache rausrückte war ziemlich ungewöhnlich für ihn. Da ergriff Terra das Wort.

„Vater, bitte sag mir nicht, dass Vanitas uns begleiten wird!“, sagte Terra und sah ungläubig seinen Vater an.

Dieser schien ziemlich genervt zu sein, nickte aber.

Für Riku war der Tag gelaufen. Normalerweise verstand er sich mit jedem der älteren Götter und mit den meisten Junggöttern wie zum Beispiel mit Axel war er befreundet, aber Vanitas, den Sohn des Hades und der Persephone konnte er auf den Tod nicht ausstehen. Rikus einzige Hoffnung war, dass er mit Vanitas nicht allzu viel Zeit verbringen musste.

Mit einem Räuspern erhielt Ares wieder die Aufmerksamkeit seiner beiden Söhne.

„Da ihr jetzt wisst, wer mit euch kommen wird, werde ich euch erklären, was ihr in diesem Praktikum machen müsst. Ihr werdet die 10. Klasse einer Gesamtschule der Menschen besuchen. Eure Aufgabe ist es, mindestens einen mittleren Schulabschluss zu erwerben. Wenn ihr das schafft, habt ihr das Praktikum bestanden. Solltet ihr jedoch einen niedrigeren Abschluss erhalten oder sogar von der Schule fliegen, dann seid ihr durchgefallen und müsst bis zu eurem Tod auf der Erde leben. Packt jetzt eure Sachen und begebt euch zum Himmeltor.“, sagte Ares und entließ somit seine beiden Söhne.

Diese waren noch vollkommen baff von der Ansage ihres Vaters und verließen den Thronsaal. Sie gingen durch den riesigen Tempel und sprachen währenddessen kein Wort miteinander. Als sie bei ihren Zimmern angekommen waren, gingen sie jeweils in ihr eigenes Zimmer.

Als Riku sein Zimmer betrat, fiel sein Blick sofort auf den Flussgeist, die Najade, mit der er sich eigentlich nach dem Training vergnügen wollte, aber diese Lust war ihm jetzt restlos vergangen. Sie erhob sich von seinem Bett und ging auf ihn zu. Langsam und schmeichelhaft glitten ihre dünnen Finger über seine muskulösen Arme, aber er drängte sie weg.

„Ich bin jetzt nicht in der Stimmung dafür. Hau ab!“, sagte er und drehte ihr den Rücken zu.

„Ach, aber für dein Vergnügen war ich gestern gut genug!“, kreischte sie und stürzte sich auf Riku.

Dieser hob den Arm und die Najade verschwand. Er hatte sie nicht getötet, sondern nur in ihren Fluss zurück verfrachtet.

Danach ging er unter die Dusche, entledigte sich seiner verschwitzen Sachen und stieg unter die Dusche.

Als er fertig war, verließ er die Dusche, trocknete sich ab und zog sich neue Kleidung an. Seine Mutter hatte schon dafür gesorgt, dass er menschenkompatible Kleidung trug. Er trug jetzt ein schwarzes Hemd, blaue Jeans und eine schwarz-weiße Weste.

Er verließ das riesige Badezimmer und ging zurück in sein Zimmer, wo er all seine Sachen in die Tasche packte. Auch hier kam wieder die Macht der Götter ihm zugute, denn seine Tasche sah aus wie eine einfache Sporttasche, hatte im Inneren aber so viel Platz, dass er alles mitnehmen konnte, was er wollte.

So packte er auch einige persönliche Dinge ein, Kleidung und auch sein Trainingszeug durfte nicht fehlen. Dann verließ er mit seiner Tasche sein Zimmer und ging in den Trainingsraum, wo er sich einige der Hanteln in die Tasche legte und auch eine Matte und eine Bank zum Gewichteheben fanden ihren Weg in die Tasche.

„Du willst wohl unbedingt dein ganzes Zuhause mitnehmen, nicht wahr, Kleiner!“, sagte eine Stimme und Riku drehte sich zum Besitzer der Stimme um.

Im Eingang zum Trainingsraum stand sein älterer Bruder Terra und grinste ihn an. Er trug ein schwarzes Hemd, blaue Jeans und einen breiten, roten Gürtel.

„Wenn ich schon ein Jahr lang auf der Erde hocken muss, dann will ich wenigstens etwas von zuhause mitnehmen!“, erwiderte Riku und lud ein paar der Gewichte in seine Tasche.

„Auch wieder war!“, sagte Terra und lud sich jetzt ebenfalls ein paar der Gewichte in seine eigene Tasche.

Als sie mehr als den halben Trainingsraum leer geräumt hatten, schlossen sie ihre Taschen und verließen den Raum.

Sie gingen den großen Gang entlang an ihren Zimmern vorbei. Als sie dann vor der Tür standen, die zum Thronsaal führte, bogen sie scharf nach rechts ab und traten durch das riesige Tor, durch das sie den Tempel verlassen konnten. Sie verabschiedeten sich nicht von ihren Eltern, da ihnen ein olympisches Gesetz das verbot.

Draußen, vor dem Tempel ihrer Eltern, auf den Straßen des Olymps, sahen sie sich die wunderbare Landschaft, die sich ihnen bot, noch ein letztes Mal an.

Entlang der vielen Straßen des Olymps befanden sich Wiesen, Teiche, Springbrunnen, Bäume und Tempel anderer und kleinerer Gottheiten. Der Tempel des Zeus befand sich auf einer Anhöhe und ragte so über alles und jeden hinweg. Um das Dach des Tempels wirbelten Blitze umher. Der Tempel des Poseidon lag genau auf der anderen Seite des Olymps in einem tiefen Graben, der mit Wasser gefüllt war. Der Tempel des Hades jedoch lag in der Unterwelt. Kein Gott begab sich dorthin, nur der Götterbote Hermes musste diesen Tempel öfter als ihm lieb war betreten.

Riku und Terra schritten langsam über den mit Backsteinen gepflasterten Weg zum Himmelstor. Riku musste bei dem Gedanken, dass sich die Menschen den Olymp immer prunkvoller vorstellten, leise lachen. Terra sah ihn an und vermutete, dass sein Bruder über den missfallenen Purzelbaum eines Satyrs gelacht hatte und grinste ebenfalls.

Als Riku und Terra am Ende des Olymps angekommen waren, standen sie vor einer riesigen Röhrenrutsche, die durch die Wolken in die Welt der Menschen führte.

Vor der Rutsche standen bereits Axel und der Götterbote Hermes. Hermes selbst trug eine gelbe Jacke, auf deren Brusttasche ein schwarzes Posthorn aufgedruckt war und dazu schwarze Bermudashorts mit dem aufgedruckten Slogan „Hermes Postdienst“ stand. An den Füßen trug er Sandalen mit Flügeln dran.

Riku sah schnell von Hermes zu Axel, der eine rote Weste mit Flammenmotiv, ein weißes Hemd und eine gelbe Hose dazu trug. Er hatte weiße Schuhe an, die ebenfalls ein Flammenmotiv trugen.

Hermes sah von seinem Klemmbrett auf und sah die Junggötter durch seine Sonnenbrille an.

„Sehr schön, sehr schön! Jetzt seid ihr fast alle da! Sehr schön, sehr schön! Jetzt fehlt nur noch Vanitas und dann kann es losgehen! Sehr schön, sehr schön!“, sagte Hermes und lächelte strahlend die drei Junggötter an.

Auch wenn Riku den Götterboten mochte, so ging er ihm mit seinem ständig wiederholenden „sehr schön“ ziemlich auf die Nerven.

Plötzlich gab der Boden neben Riku nach und gab ein Loch frei, durch das man die verzweifelten Schreie der verdammten Seelen hören konnte.

Einen Moment später erschien ein schwarzer Haarschopf und der wohl am meisten verhassteste Junggott erschien.

„Hey ihr Arschlöcher. Muss also mit euch Idioten das Praktikum machen. Was hat sich der alte Sesselfurzer da oben nur gedacht!“, begrüßte Vanitas die anderen Junggötter.

Die anderen Junggötter ignorierten Vanitas, denn das war das Beste, was man mit dem machen konnte.

„Hey ihr Wichser, könnt ihr nicht antworten!“, keifte Vanitas die anderen Junggötter an.

Riku ging Vanitas ziemlich auf den Keks. Hermes bemerkte, dass die Situation zu kippen drohte und ergriff daher schnell das Wort:

„So, Kinderchen. Ihr seid jetzt also alle da! Sehr schön, sehr schön! Ihr wurdet ja bereits von euren Eltern in eure Aufgabe eingeweiht. Sehr schön, sehr schön. Natürlich könnt ihr nicht mit euren vollen Götterkräften in die Welt der sterblichen entlassen werden, daher werden eure Kräfte auf ein Minimum reduziert. Sehr schön, sehr schön! Wer möchte einen Keks? Selbst gebacken! Sehr schön, sehr schön!“

Vanitas trat auf Hermes zu und baute sich vor ihm auf. In seinem schwarzen, abgewetzten Shirt, seiner schwarzen Jeans und seinen schwarzen Nicks und dazu den Piercings an Augenbrauen, der Nase und an der Unterlippe sah er schon nicht besonders angenehm aus, um es freundlich auszudrücken, aber seine goldenen Augen, die vor Zorn funkelten, machten ihn zu dem wahrhaften Sohn des Herrn der Unterwelt.

„Ich hab kein Bock auf deine scheiß Kekse! Schieb sie dir in den Arsch.“, giftete Vanitas, doch noch bevor der den Mund geschlossen hatte, hatte Hermes ihm schon einen der Kekse in den Rachen befördert und Vanitas musste dementsprechend würgen.

Er machte rüde Gesten mit der Hand, doch Hermes drehte ihm einfach den Rücken zu und wandte sich stattdessen Terra, Riku und Axel zu.

„Möchtet ihr nicht einen Keks? Sind sehr lecker! Sehr lecker!“, sagte er und klang damit wie ein Verkäufer, der ihnen ein Produkt aufschwatzen wollte.

Die drei Junggötter sahen sich an, nahmen sich dann aber jeweils einen Keks und bissen von ihnen ab.

Riku wusste sofort, dass etwas mit den Keksen nicht stimmte, nachdem er einen Bissen genommen hatte, aber da war es bereits zu spät. Er fühlte ein ungeheures Ziehen in der Magengegend und dieses Ziehen breitete sich seinen ganzen Körper weiter nach oben aus bis zu seinem Kopf, wo es in pochenden Kopfschmerzen endete.

Er verzog das Gesicht und sah den Götterboten an.

„Was war das? Was hast du uns da gegeben?“, würgte Riku und versuchte den Bissen des Keks aus zu würgen, doch dieser versank noch tiefer in seiner Speiseröhre und landete schließlich in seinem Magen.

Hermes strahlte ihn an.

„Das waren Kraftraubkekse nach eigenem Rezept. Sehr lecker, sehr lecker! Willst du noch einen? Sehr lecker, sehr lecker!“, sagte Hermes und hielt Riku noch einen der Kekse hin.

Dieser lehnte ab und richtete sich langsam wieder auf. Auch sein Bruder Terra und auch Axel war es genau so ergangen wie Riku selbst.

Vanitas rappelte sich ebenfalls wieder auf und ging wutschnaubend auf Hermes zu.

„Du lahmarschiger Bastard von einem Zusteller. Wenn ich dich in die Finger kriege kannst du deine Glocken in der ganzen Unterwelt suchen!“, keifte Vanitas und versuchte nach Hermes zu greifen, doch dieser wedelte einmal mit der Hand und beförderte Vanitas so zum Eingang zur Röhrenrutsche.

Er trat auf Vanitas zu und beugte sich zu ihm herunter.

„Erstens bin ich der schnellste Postbote, den die Galaxie je gesehen hat, zweitens solltest du dein Mundwerk zügeln, wenn du in der Welt der Menschen bist und drittens würde ich dir empfehlen, jetzt die Rutsche zu benutzen, sonst ist dein Praktikum beendet, bevor es begonnen hat. Hier ist übrigens das Regelwerk für das Praktikum!“, sagte Hermes und drückte Vanitas ein Heft in die Hand.

Dieser sah von dem Heft in seiner Hand zu Hermes hoch.

„Fick dich ins Knie!“, spie Vanitas aus.

Hermes wedelte mit dem Zeigefinger vor seiner Nase herum.

„Na, na, na, junger Mann! So gelenkig bin ich nun auch nicht! Jetzt ab mit dir durch die Rutsche!“, sagte Hermes, zeigte von Vanitas auf die Rutsche und dieser flog durch den Eingang ins Innere der Rutsche und landete dort mit einem krachenden Rumps. Lautes Fluchen folgte, was aber im lauten Gelächter von Terra, Riku und Axel unterging.

„Also echt mal, Onkel. Du weißt, wie man den Griesgram zurecht rückt!“, sagte Axel, klopfte Hermes auf die Schulter und sprang mit Schwung in die Rutsche.

Nach einer Sekunde konnte man einen Schmerzenslaut vernehmen, der von Vanitas kam.

Riku und Terra lachten sich schlapp über Vanitas` Ausraster in der Rutsche. Als sie sich wieder beruhigt hatten, sagte Terra:

„Machs gut, Onkel! Wir sehen uns in einem Jahr wieder!“

Er reichte Hermes die Hand und schüttelte sie zum Abschied.

Auch Riku verabschiedete sich von dem Götterboten und nacheinander sprangen zuerst Terra, dann sein Bruder Riku in die Rutsche.
 

Ende des 1. Kapitels

Der erste Schultag

Der erste Schultag
 

Als Riku am andere Ende der Rutsche wieder rauskam, landete er auf einem lebendigen Haufen, der aus seinem Bruder, Axel und Vanitas bestand.

„Geht von mir runter, ihr scheiß Fettsäcke!“, keifte Vanitas und strampelte solange, bis die anderen Junggötter von ihm runter gingen.

„Jetzt bleib doch mal locker! Ist doch kein Grund, gleich auszurasten!“, sagte Axel, der nun wieder auf eigenen Beinen stand.

Riku und Terra sagten nichts dazu, da sie wussten, dass mit dem Griesgram Vanitas sowieso nicht zu reden war.

Stattdessen sahen sie sich eher in dem Raum um, in dem sie gelandet waren. Der Raum stellte sich als riesiges Wohnzimmer im alten griechischen Stil heraus.

„Na wenigstens wurde dafür gesorgt, dass wir uns wie zuhause fühlen!“, sagte Riku und sah sich das Sofa und den Esstisch an.

Sie teilten sich auf und erforschten die anderen Zimmer des Hauses und als sie auch mit dem letzten Zimmer fertig waren, trafen sie sich auch wieder im Wohnzimmer.

„Hier kann man(n) es aushalten.“, sagte Terra und grinste seinen kleinen Bruder vielsagend an.

Dieser grinste zurück und sagte dann:

„Ja, jetzt fehlen nur noch die Damen. Ich nehm mir das Zimmer im Ostflügel. Es ist das Letzte am Ende des Ganges!“

„Dann sind unsere Zimmer gleich nebeneinander, denn mein Zimmer liegt auch auf dem Gang.“ sagte Terra und grinste seinen Bruder weiter an.

Vanitas schien das gar nicht zu gefallen, denn er maulte:

„Hört auf mit dem Grinsen sonst polier ich euch beiden mal die Fresse und dann bin nur noch ich es, der hier grinst!“

Das brachte Riku und Terra nur zum Lachen, was jedoch Vanitas so in Rage brachte, dass er mit der Faust ausholte und nach Riku schlug. Dieser jedoch wehrte den Schlag ab und schickte Vanitas mit einer leichten Kontertechnik zu Boden.

Dieser keifte und wollte sich wieder auf Riku stürzen, doch Axel hielt ihn am Kragen seines Shirts fest und sagte:

„Halt mal den Ball flach! Wenn wir dieses Praktikum bestehen wollen, müssen wir uns verhalten wie zivilisierte Menschen und nicht wie eine Wildsau! Kannst du dir das merken?!“

Beim letzten Satz legte er einen Finger an die Stirn und sprach mit Vanitas, wie mit einem Kleinkind.

Dieser murrte und verzog sich in sein Zimmer, von dem er aber nach nur wenigen Minuten wiederkam. Er hielt eine Umhängetasche in der Hand.

„Was soll der Scheiß? Glauben die da oben wirklich, dass ich zur Schule gehe und die Schulbank drücke? Das können die alten Säcke sich abschminken!“, grollte Vanitas und drehte die Tasche um, so dass einige Hefter, eine Federmappe, ein Schreib- und ein Matheblock aus der Tasche flogen.

Terra und Riku feixten.

„Dann kannst du dich schon mal auf ein Leben als Mensch einstellen. Denn die Bedingung dafür, dass du ein Gott bleibst ist, dass du das Praktikum bestehst. Also wirst auch du dich hinsetzen müssen und büffeln!“, sagte Terra und grinste Vanitas breit an.

Dieser grummelte ein paar Schimpfworte in seinen nicht vorhanden Bart und verschränkte die Arme.

Terra schüttelte nur grinsend den Kopf und sah zur Uhr.

„Hey Leute, ich glaube, wir sollten jetzt mal los, sonst kommen wir zum ersten Tag zu spät.“, sagte Terra.

Die anderen sahen ebenfalls zur Uhr und Axel sagte:

„Ist ja schön und gut, aber auf welche Schule gehen wir denn?“, fragte Axel Riku und Terra.

Terra antwortete:

„Ich glaube, ich habe vorhin in meinem Zimmer einen formellen Brief gesehen. Ich hole ihn und dann können wir uns auf den Weg machen!“

Er ging in sein Zimmer, holte seine Tasche und den Brief, den er angesprochen hatte und kehrt zu den anderen ins Wohnzimmer zurück.

Die anderen Junggötter sahen sich ebenfalls den Brief an und Riku sagte:

„Na dann wissen wir ja, wo wir hin müssen! Auf gehts!“

Vanitas schnaubte.

„Und wie sollen wir rausgehen, du bewichstes Arschloch? Wir haben weder Jacken noch Straßenschuhe an. Nur diese scheiß Sandalen.“, maulte Vanitas Riku an.

Wie zur Antwort erschienen plötzlich Jacken und Schuhe im Wohnzimmer. Sie landeten auf dem Boden und jeder der Junggötter nahm sich eine.

„Na, Frage beantwortet, du Totenschädel?“, fragte Riku und zog sich eine dünne Jeansjacke an.

Vanitas zeigte ihm nur den Mittelfinger und zog sich eine dünne Jacke mit schwarzen Totenschädeln darauf an. Als sich dann auch Axel und Terra ihre Jacken und Schuhe angezogen hatten, verließen sie das Haus und machten sich auf den Weg zu ihrer neuen Schule.

Sie sahen sich ein wenig um und erkannten, dass sich ihr Haus am Rande einer mit Kastanien bepflanzten Allee befand.

Sie sahen sich nach einem Gebäude um, das einer Schule ähnelte, sahen aber keins. Da fielen ihnen zwei Jungen mit identisch blonden Haaren auf.

„Hey ihr zwei, könnt ihr uns mal helfen?“, rief Riku den beiden Blondschöpfen zu.

Die beiden Jungen drehten sich zu den Junggöttern um und kamen auf sie zu.

„Klar, worum geht’s?“, fragte der eine Blondschopf.

„Wisst ihr, wo sich hier eine Schule befindet? Wir sind neu hier und wissen nicht, wohin wir müssen!“, sagte Riku und wedelte mit dem Brief vor den Nasen der Blondschöpfe herum.

Beide setzten ein identisches Grinsen auf.

„Ah, Neulinge. Dann könnt ihr ja auch nur auf die Franz-Kirsten-Gesamtschule kommen. Das ist die einzige Schule für Oberschüler. Kommt mit, denn wir beide gehen auch auf diese Schule!“, sagte der eine Blondschopf und zeigte die Allee entlang.

„Ach übrigens: Ich bin Roxas und das hier ist mein Zwillingsbruder Ventus!“, stellte sich der andere Blondschopf vor.

Auch Riku, Terra und Axel stellten sich vor, doch Vanitas steckte die Hände in seine Hosentaschen und trottete hinter den anderen her.

„Macht euch keine Gedanken um den! Der ist immer so drauf!“, sagte Axel und deutete über seinen Rücken auf Vanitas.

„Fick dich!“, erwiderte Vanitas und versuchte Axel von hinten mit seinen Blicken umzubringen.

„Seht ihr? Nehmt ihn also nicht zu ernst!“, sagte Terra und lachte.

Roxas und Ventus grinsten synchron und gemeinsam gingen sie die Allee entlang. An deren Ende angelangt sahen sie ein riesiges Gebäude, an deren Frontseite der Name „Franz-Kirsten-Gesamtschule“ stand.

„Kommt mit! Ihr müsst euch zuerst im Sekretariat bei Frau Melchor melden. Von ihr erfahrt ihr, in welche Klasse ihr kommt!“, sagte Roxas und ging durch eine der großen Türen in die Schule hinein.

Der Eingangsbereich der Schule war groß und zwei Gänge führten von ihm ab. Dazu führte eine Wendeltreppe hinauf in das obere Stockwerk. Roxas ging zusammen mit seinem Bruder die Wendeltreppe hinauf und als sie oben angekommen waren, gingen sie durch einen großen Raum, in dem mehrere Tische und ein Modell der Schule standen. Am Ende des Raumes waren zwei Türen in die Wand eingelassen worden. Auf einer der Türen stand „Sekretariat“.

„Da müsst ihr rein. Sorry, aber wir müssen zum Unterricht. Ich hoffe, dass ihr in unsere Klasse kommt“, sagte Roxas und zusammen mit seinem Bruder machte er kehrt und verschwand.

Riku tauschte einen Blick mit seinem Bruder, zuckte mit den Schultern und klopfte an die Tür.

Gleich darauf sagte jemand „Herein!“, und die vier Junggötter traten einer nach dem anderen in das Büro.

Hinter einem Schreibtisch saß eine ältere Frau und tippte auf einer Tastatur.

Als sie die vier Jungen bemerkte, sah sie auf und lächelte.

„Ah, die Austauschschüler. Herzlich Willkommen! Ich werde sofort der Direktorin Bescheid geben!“, sagte sie mit einer dünnen Stimme, stand auf und klopfte an einer weiteren Tür an und trat dann ein.

Einen Moment später kam sie zurück und bat die vier Junggötter in das Büro der Direktorin.

Sie traten zusammen in das Büro der Direktorin.

Für ein Büro einer Leiterin einer Schule war es nicht viel größer als eine Besenkammer. Gerade mal ein Schreibtisch und ein Aktenschrank waren in den kleinen Raum gequetscht worden. Hinter diesem Schreibtisch saß eine Frau mittleren Alters mit hochgesteckten braunen Haaren.

Sie lächelte die vier Jugendlichen an.

„Willkommen an der Franz-Kirsten-Gesamtschule! Ich freue mich darüber, dass ihr euch entschieden habt, ein Auslandsjahr hier in Berlin zu machen! Aber ich möchte euch nicht zu lange von eurem Unterricht abhalten. Ich werde euch jetzt zu eurer neuen Klasse führen!“, sagte sie und erhob sich.

Sie ging gefolgt von Riku, Terra, Axel und Vanitas aus dem Büro und dem Sekretariat durch den großen Raum mit dem Schulmodell und einen langen Gang entlang, der an dem großen Raum grenzte.

Riku sah sich um. Die Wände wären weiß gestrichen, auch wenn an manchen Stellen schon die Farbe abblätterte.

Die Schulleiterin hielt vor einer Tür am Ende des Ganges an und klopfte an diese.

Sofort ertönten mehrere Schülerstimmen, die „Herein!“, riefen.

Die Schulleiterin öffnete die Tür und trat gefolgt von Riku, Terra, Axel und Vanitas in den Klassenraum.

Riku sah sich in dem Klassenraum um und sah sofort die beiden blonden Zwillinge Roxas und Ventus, die ihnen entgegen grinsten.

Die Schulleiterin räusperte sich.

„Entschuldigen Sie, dass ich Ihren Unterricht unterbreche, Herr Fabian, aber ich habe Ihnen die Austauschschüler mitgebracht, von denen ich Ihnen berichtet habe! Ich wünsche Ihnen viel Spaß“, sagte sie und verließ allein den Klassenraum und ließ die vier Junggötter in ihrer neuen Klasse zurück.

Riku sah sich weiter in der Klasse um und sah sich dann den Lehrer an, der hinter dem Lehrertisch saß.

Der Lehrer nickte ihnen zu und bat sie, ihre Namen an die Tafel zu schreiben. Während Riku und Terra ihre Namen ordentlich an die Tafel schrieben, machte Axel aus seinen Namenszug ein kleines Kunstwerk, was für anerkennende Pfiffe aus der Klasse sorgte.

Vanitas aber klirrte seinen Namen so groß es ging an die Tafel und feuerte danach die Kreide in den nahestehenden Papierkorb.

„Sehr gut. Ich freue mich euch in der Klasse begrüßen zu dürfen. Wie ich den anderen Schülern gerade mitgeteilt habe, werde ich für dieses Jahr die Leitung dieser Klasse übernehmen, da eure frühere Klassenlehrerin in Schwangerschaftsurlaub gegangen ist! Mein Name ist Herr Fabian! Setzt euch bitte auf die freien Plätze dort hinten in der zweiten, dritten, vierten und fünften Reihe! Beginnen wir jetzt mit dem Unterricht. Ich werde euch jetzt den Stundenplan für dieses Jahr an die Tafel schreiben!“, sagte Herr Fabian und wies somit Riku, Terra, Axel und Vanitas an sich auf die freien Plätze zu setzen.

Während sich den Junggötter auf ihre neuen Plätze setzten, schrieb ihr Lehrer den neuen Stundenplan an.

Montag:

Deutsch

Deutsch

Mathe

Mathe

Englisch

Englisch

Religion
 

Dienstag:

Kunst

Kunst

Musik

Musik

Erdkunde

Geschichte
 

Mittwoch:

Physik

Physik

Chemie

Chemie

Deutsch

Wahlpflicht 1

Wahlpflicht 1
 

Donnerstag:

Biologie

Biologie

Mathe

Englisch

Geschichte

Wahlpflicht 2

Wahlpflicht 2
 

Freitag:

Erdkunde

Klassenstunde

Arbeitslehre

Arbeitslehre

Religion

Sport

Sport
 


 

Von der Klasse kam ein lautes Stöhnen, als ihr neuer Klassenlehrer ihnen noch die Namen der Lehrer anschrieb, die bei ihnen in der Klasse unterrichteten. Als ihr Lehrer fertig war, drehte er sich zur Klasse um und sagte:

„Da ihr jetzt wisst, bei welchen Lehrer ihr welches Fach habt, können wir jetzt damit beginnen, dass sich unsere neuen Schüler vorstellen.“

Vanitas ließ ein verächtliches Schnauben hören.

Herr Fabian wurde dadurch auf ihn aufmerksam und sagte:

„Da du es anscheinend nicht mehr aushalten kannst, darfst du beginnen!“

Vanitas schob sich den Zeigefinger in die Nase, zog ihn wieder raus und steckte sich diesen dann in den Mund.

Einige Mädchen aus der Klasse machten angeekelte Protestlaute.

„Wir sind doch hier nicht im Kindergarten, aber wenn sie so geil drauf sind. Ich bin Vanitas und wer mir dämlich kommt, kann sich auf was gefasst machen“, sagte Vanitas und spuckte auf den Boden.

Herr Fabian holte eine Packung Taschentücher aus seiner Tasche und warf sie Vanitas zu.

„In dieser Schule gibt es Regeln und eine dieser Regeln ist, dass das Schulgebäude nicht absichtlich verschmutzt werden darf! Also wisch es auf!“, sagte ihr Lehrer und sah Vanitas scharf an.

Dieser zeigte seinem neuen Lehrer den Vogel und erwiderte:

„Was glauben sie eigentlich, wer ich bin, sie Frosch?! Ich bin doch hier nicht die Putze!“

Die Augenbrauen von Herr Fabian zogen sich zusammen.

„Ist das dein letztes Wort?“, fragte er Vanitas und öffnete dabei das Klassenbuch.

Vanitas grinste jedoch nur und nickte.

„Gut, dann wirst du der Klasse einen Dienst erweisen und während deines ersten Nachsitzens den gesamten Klassenraum putzen. Ich muss sowieso noch länger bleiben, also habe ich kein Problem damit dich zu beaufsichtigen!“, sagte der Lehrer und machte einen dementsprechenden Vermerk im Klassenbuch.

Vanitas schäumte sichtlich vor Wut. Riku und Terra tauschten ein Grinsen. Das würde für beide ein amüsantes Jahr werden.

Das nächste, was ihr Lehrer machte war, die Anwesenheitsliste zu machen.

„Gut, schauen wir dann mal, wer anwesend ist. Da ich neu bin, möchte ich euch bitten Namensschilder zu machen, damit ich eure Namen lernen kann. Fangen wir mit euren Namen an. Zack Fair!“, sagte er und las den ersten Namen aus der Liste vor.

Ein Junge, eine Reihe vor Riku, hob die Hand und sprang zugleich dabei auf.

„Zack Fair meldet sich zum Dienst, Sir!“, sagte der Junge und salutierte zugleich vor seinem Lehrer, was einige Mädchen zum Lachen brachte.

Herr Fabian nickte und sagte:

„Setzen, Soldat Fair!“

Zack strahlte über das ganze Gesicht und setzte sich. Sein schwarzes Stachelhaar stach aus der Menge an Köpfen hervor.

Herr Fabian fuhr fort:

„Die Brüder Roxas und Ventus Gahn!“

Die Zwillinge meldeten sich synchron, Herr Fabian nickte ihnen zu und machte einen Haken hinter beide Namen im Klassenbuch.

„Olette Hermsdorf?“, fragte ihr Lehrer in die Runde der Schüler und ein unauffälliges Mädchen mit kurzem, braunen Haar hob die Hand.

„Kommen wir jetzt zu den neuen Schülern. Riku und Terra Hordalis.“, rief ihr Lehrer die beiden Junggötter auf.

„Anwesend!“, kam es von beiden.

Unter den wenigen Mädchen in der Klasse wurde sofort losgetuschelt und jede von den Mädchen warf Riku und Terra schmachtenden Blicke zu.

„Fuu Jensch?“, ging es auch schon weiter und ein abweisendes Mädchen mit blassblauen Haaren gab ein kurzes Brummen zur Antwort.

Herr Fabian warf einen weiteren Blick auf die Schülerliste und fuhr dann fort:

„Sora Klein?“

Ein Junge mit zerwuschelten, braunen Haaren, der seinen Kopf auf seinen Hände abstützte, meldete sich zögerlich.

Gleich darauf ertönte ein Lachen aus der letzten Sitzreihe.

„Hey Sora, hast du deine Sachen wieder aus der Kleiderkammer geklaut? Ich würd` mich ja schämen mit solchen Sachen rum zu rennen!“, schnarrte ein Junge mit einer Mütze auf dem Kopf.

Sein arrogantes Gesicht war zu einem Grinsen verzerrt. Er trug teure Markenjeans und ein Hemd mit einem besonderen Aufdruck drauf.

Sora ließ den Kopf hängen und erwiderte darauf nichts.

Ihr neuer Klassenlehrer hatte anscheinend den Zwischenruf aus der letzten Reihe gehört, denn er sah auf und fragte:

„Wie heißt du?“

Das Grinsen des Jungen wurde noch breiter und Riku wusste sofort, dass er niemals gut mit ihm auskommen würde.

„Ich heiße Cifer Tyran!“, sagte der Junge und stellte sich vor.

Ihr Klassenlehrer nickte und sagte dann:

„Ich denke, eine Stunde Nachsitzen zusammen mit Vanitas wird dir ganz gut tun. Da kannst du über das, was du gerade gesagt hast, nachdenken. Ich dulde keine Diskriminierung in meiner Klasse! Wenn ich mit der Anwesenheitsliste fertig bin, werden wir gemeinsam Regeln erarbeiten!“

Cifer öffnete erbost den Mund, um etwas zu sagen, aber ein strenger Blick seines Lehrers ließ ihn schweigen.

Ihr Klassenlehrer fuhr unbeeindruckt fort:

„Rai Kuck!“

Ein großer Junge, der aussah, als hätte er mehr Muskeln als Verstand, grunzte zur Antwort.

Herr Fabian machte einen Haken hinter dem Namen des Schülers und fuhr fort:

„Xion Lovegood?“

Ein Mädchen mit schwarzen Haaren meldete sich.

Auch hinter ihren Namen machte ihr Lehrer einen Haken.

„Gut, Vanitas kann ich überspringen. Der Nächste wäre dann einer unserer Neuen und ist Axel Passadakis!“, sagte Herr Fabian und sah sich prüfend im Klassenraum um.

Axel grinste seinem neuen Lehrer entgegen und deutete auf sich. Sein Klassenlehrer nickte ihm zu und machte ein Häkchen hinter seinen Namen.

„So, als nächstes haben wir eine unserer wenigen Damen und zwar Namine Roch!“

Namine, die sich kichernd mit ihrer Sitznachbarin unterhalten hatte drehte sich zu ihrem Lehrer um und fragte:

„Ja, was wollen Sie von mir?“

Herr Fabian erwiderte jedoch nichts darauf und machte sich nur eine kleine Notiz im Klassenbuch.

Als nächstes war Namines Sitznachbarin dran und als sie auf den Aufruf ihres Klassenlehrers nicht reagierte, rief dieser ihren Namen noch einmal und jetzt ein wenig lauter, was Kairi dazu brachte, ihre Unterhaltung mit Namine zu unterbrechen.

„Kommen wir jetzt zur Nummer 15 auf der Liste! Cloud Strife?“, sagte Herr Fabian und sah sich prüfend in der Klasse um.

Von einem großen, blonden Jungen mit einem Ohrring in Wolfsform kam ein kurzes Handzeichen.

Auch hier machte Herr Fabian wieder ein Hacken und er fuhr fort:

„So, Cifer brauche ich ja nicht mehr zu fragen. Dann wären wir mit der Anwesenheitsliste durch. Kommen wir jetzt zu den Regeln, die wir gemeinsam erarbeiten werden. Ich möchte, dass ihr euch in Dreier- und Vierergruppen zusammenschließt und euch überlegt, welche Regeln euch am wichtigsten sind. Dazu habt ihr 20 Minuten Zeit. Dann werden wir die Regeln besprechen und die Regeln, die am Meisten vorkommen, auf ein großes Plakat schreiben. Diese Regeln wird dann jeder unterschreiben und so anerkennen.“

Die Schüler setzten sich zusammen und Riku fiel auf, dass Axel sich sofort auf die blonden Zwillinge gestürzt hatte, um mit ihnen zusammen zu arbeiten. Herr Fabian hatte dann kurzerhand Vanitas in die gleiche Gruppe verfrachtet, was dieser mit viel Gemurre und Zähne fletschen zur Kenntnis nahm.

Als einzige blieben Riku und ein Junge mit braunem Stachelhaar übrig. Riku stand auf und ging zu ihm herüber. Er setzte sich ihm gegenüber und sprach ihn an.

„Hey, du bist doch Sora, wenn ich mich recht erinnere. Freut mich, dich kennen zu lernen!“, sagte Riku und reichte Sora die Hand.

Dieser sah ihn misstrauisch an, reichte ihm dann aber langsam die Hand.

„Hi, ja, ich bin Sora!“, sagte er schüchtern und sah auf seine Knie.

Riku kam Soras Verhalten ziemlich merkwürdig vor und so fragte er, um Sora ein wenig aus der Reserve zu locken:

„Was für Regeln wären dir denn wichtig, wenn du die Regeln machen könntest?“

Sora hob ein wenig den Kopf und sah in Rikus türkisblaue Augen. Er schien in diesen türkisen Seen zu verschwinden, doch er riss sich zusammen und antwortete:

„Fairer Umgang der Mitschüler miteinander und keine abfälligen Bemerkungen wegen der Kleidung!“

Riku nickte, nahm sich ein Blatt Papier und notierte sich dann Soras Vorschlag.

So ging es dann die ganzen zwanzig Minuten weiter, bis Herr Fabian die Aufmerksamkeit der Klasse wieder auf sich lenkte.

„So, die zwanzig Minuten sind um. Kommen wir jetzt zu einem gemeinsam Ergebnis! Tragt bitte vor, was ihr gesammelt habt!“, sagte ihr Lehrer und nahm jeweils einen Schüler aus einer Gruppe ran, die ihre Ergebnisse vortrugen. Als ihr Lehrer dann bei Riku und Sora ankam, stieß Riku Sora mit dem Ellenbogen in die Rippe, da er jetzt neben ihm saß, und Sora stand auf und trug dem Lehrer und der Klasse vor, was er zusammen mit Riku erarbeitet hatte.

Als dann auch die letzten Punkte von Soras Liste vorgetragen waren, nickte Herr Fabian und sagte:

„Sehr gut! Ich möchte, dass du jetzt nach vorne kommst und die Regeln auf ein großes Blatt schreibst. Ich werde sie für dich zitieren!“

Herr Fabian sah Sora an und deutete auf ein großes Plakatpapier, das auf seinem Schreibtisch lag.

Von einem der hinteren Tische kam ein Zwischenruf.

„Lassen Sie jemanden anderen schreiben. Der Stachelkopf ist zu hohl um etwas aufzuschreiben!“, rief Cifer vom letzten Tisch.

Herr Fabian richtete seinen Blick langsam auf Cifer. Jeder andere Schüler hätte bei dem Blick, den Herr Fabian Cifer zuwarf, schnell das Weite gesucht, doch Cifer grinste seinem Lehrer nur entgegen.

„Ich glaube, ich hatte mich klar ausgedrückt, aber offenbar brauchst du etwas mehr Zeit zum Nachdenken. Diese werde ich dir geben und zwar beim Nachsitzen morgen nach der Schule!“, sagte Herr Fabian und nahm einen Edding zur Hand. Er stand auf und ging auf Sora zu.

Mit einem Lächeln sah er seinen Schüler an.

„Sora, ich habe vollstes Vertrauen zu deiner Rechtschreibung. Schreibst du mir bitte die Regeln auf!“, sagte der Lehrer zu Sora.

Sora sah seinen Lehrer mit großen Augen an. Er griff nach dem Edding und ging an die Tafel, wo jetzt das Plakatpapier an der Tafel angepinnt worden war. Also Sora dann soweit war, wartete er auf die erste Regel, die Herr Fabian auch sogleich nannte.

„Regel Nummer 1: Schüler und Lehrer behandeln sich gegenseitig respektvoll. Es werden keine Kraftausdrücke benutzt!“

Sora fing sofort, nachdem sein Lehrer geendet hatte, an zu schreiben. Als Sora dann fertig war, nannte sein Lehrer die zweite Regel:

„Regel Nummer 2: Wenn jemand einen Beitrag zum Unterricht leisten möchte, darf er das tun, nachdem der Lehrer oder die Lehrerin ihn oder sie ran genommen hat!“

Sofort fing Sora wieder an zu schreiben und als er fertig war, nannte Herr Fabian die dritte Regel.

„Regel Nummer 3: Ich tue mir selbst und meinen Mitschülern und Lehrern keine körperliche oder psychische Gewalt an. Ich entwende meinen Mitschülern nichts. Mobbing ist VERBOTEN! Kleine Anmerkung von mir: Schreibe bitte „verboten“ nur mit Großbuchstaben!“, sagte Herr Fabian und Sora nickte.

Herr Fabian räusperte sich und sagte dann:

„Regel Nummer 4: Ich halte den Klassenraum und die Schule samt Schulgelände sauber. Wer für Schmutz sorgt, muss auch für dessen Entsorgung sorgen!“

Wieder fing Sora an zu schreiben und als er fertig war, sah er seinen Lehrer an.

„Und nun Regel Nummer 5: Wer die Regeln bricht, muss als Strafe einen Beitrag zum Gemeinwohl der Klasse leisten!“, sagte ihr Lehrer und nannte so die letzte Regel.

Dann bat er alle, diese Regeln zu unterschreiben und ging zugleich nach vorne und unterschrieb als Erster. Dann reichte er Sora den Stift und dieser unterschrieb unter seinem Lehrer.

Als Sora dann unterschrieb hatte, drehte er sich um und Riku, der nun vorne neben ihm stand, nahm ihm den Stift ab und unterschrieb. Dann reichte er seinem Bruder den Stift und so ging es immer weiter, bis alle außer Vanitas und Cifer unterschrieben hatten.

„So ihr zwei. Vanitas, Cifer, wie siehts mit euch beiden aus. Wollt ihr die Klassenregeln nicht anerkennen?“, wandte sich Herr Fabian an die beiden angesprochenen Schüler.

Cifer ließ ein verächtliches Schnauben hören, während Vanitas sagte:

„Ich lasse mir von niemanden meine Schimpfwörter verbieten!“

Herr Fabian seufzte.

„Schade und ich dachte, du würdest länger bei uns in der Klasse bleiben, aber wenn du die Regeln nicht anerkennst, werde ich dich wieder nach Hause schicken müssen!“, sagte der Lehrer und klappte das Klassenbuch auf.

Vanitas Gesicht, das schon immer ziemlich bleich gewesen war, wurde nun so weiß wie Kreide.

„Warten Sie! Na gut, ich unterschreibe ihre schei... ihre blöden Regeln!“, gab Vanitas nun klein bei, schleppte sich nach vorne zur Tafel und unterschrieb auf dem Plakat.

Nun wandte sich die Aufmerksamkeit der ganzen Klasse auf Cifer.

„Nun Cifer, jetzt bist nur noch du übrig.“, sagte Herr Fabian und hielt den Stift für alle sichtbar in die Höhe.

„Ich werde es nicht unterschreiben! Ich lasse mir nur etwas von meinem Alten vorschreiben!“, giftete Cifer, stand auf und ging zur Tür.

Noch bevor Cifer den Raum verlassen hatte, sagte Herr Fabian laut hörbar:

„Dann werde ich ein Gespräch mit deinem Vater führen müssen!“

Cifer blieb einen Moment stehen, öffnete dann aber die Tür und verließ den Klassenraum.

Die Klasse seufzte erleichtert auf und als es dann einen Moment später zur Pause klingelte, stürmten alle hinaus. Alle, bis auf Sora, der es nicht besonders eilig zu haben schien. Auch Riku war nicht hinaus gestürmt, sondern fragte Sora:

„Hey Sora, hast du Lust mir die Schule zu zeigen? Ich habe noch keine Gelegenheit gehabt, sie mir anzusehen!“

Sora sah ihn völlig irritiert an, nickte dann aber leicht. Gemeinsam verließen sie als letzte den Klassenraum.
 

Ende des zweiten Kapitels

Erste Annäherungen

Erste Annäherungen
 

Sie gingen den langen Gang entlang, durch den Riku bereits gegangen war, um zum Klassenraum zu gelangen. Sie gingen durch den großen Raum mit der Miniaturabbildung der Schule und die Wendeltreppe hinunter. Währenddessen erklärte Sora ihm, wo er was finden konnte. Als sie am Fuße der Treppe angekommen waren, bog Sora nach links ab und ging durch eine große Flügeltür hinaus auf den Schulhof. Als sie draußen auf dem Schulhof standen, fragte Riku Sora:

„Warum hakt dieser Idiot Cifer eigentlich immer auf dir rum?“

Sora zuckte nur mit den Achseln und ging dann einfach weiter. Riku folgte ihm und Sora sagte:

„Dort hinten findest du die Cafeteria und daran angeschlossen ist auch die Aula. Daneben in dem großen, turmähnlichen Gebäude findest du die Musiksäle und die Oberstufe. Das wars, mehr gibt’s zu dieser Schule nicht zu sagen.“

Dann drehte er sich um und verschwand auf einem Stück Rasen, auf dem auch ein Teich zu sehen war. Riku sah ihm ein wenig irritiert hinterher, aber er hatte kaum Zeit sich zu wundern, als er auch gleich zwei Mädchenstimmen hörte.

„Lass doch diesen kleinen Trottel links liegen. Er ist es nicht wert, dass du dich mit ihm abgibst. Wir sind doch da eine ganz angenehmere Gesellschaft.“, ertönte eine Stimme und Riku drehte sich um.

Er erblickte zwei Mädchen aus seiner neuen Klasse. Wenn er sich richtig erinnerte, waren ihre Namen Namine und Kairi.

„Warum ist der Kleine ein Trottel? Was habt ihr gegen ihn?“, fragte Riku die beiden Mädchen.

Diese ließen ein leises Kichern hören, erst dann antwortete Namine:

„Der Kleine ist echt ein merkwürdiger Vogel. Hat ständig nur alte Klamotten an und dann kapselt er sich immer ab. Will nichts mit uns anderen zu tun haben.“

Riku brachte das ziemlich zum grübeln. Allerdings wurde er von Kairi aus seinen Grübeleien heraus geholt.

Sie legte ihren Arm um den seinen und lehnte sich an seine Schulter.

Sie klimperte mit ihren Wimpern und lächelte ihn zweideutig an.

„Mit Sicherheit hat ein solch gut aussehender Junge wie du etwas anderes zu tun, als einen solchen Niemand wie diesen Sora hinter zu jagen. Wie wäre es, wenn wir uns heute nach der Schule bei dir treffen? So gegen 5?“, fragte Namine, klammerte sich an Rikus anderen Arm und ließ ihren Zeigefinger über seine Brust kreisen.

Riku wusste sofort, was die beiden Mädchen wollten und als Liebesgott war es auch seine Aufgabe, das weibliche Geschlecht zu beglücken und so stimmte er zu.

Kairi und Namine strahlten ihn an und stellten sich auf die Zehenspitzen, um ihn jeweils auf eine Wange zu küssen.

Als sie sich von ihm lösten, klingelte es gerade zum Pausenende und die beiden Mädchen rannten schon einmal vor in die Klasse, während Riku gemächlich zur Klasse ging. Auf dem Weg dorthin holte ihn Terra ein und fuhr ihm durch die Haare.

„Na Kleiner, schon die ersten beiden Betthäschen klar gemacht. Du lässt aber auch nichts anbrennen! Ich schaue mal, was sich so brauchbares unter den Lehrerinnen finden lässt.“, sagte Terra und grinste.

Riku grinste zurück, doch das Grinsen verging ihm, als er sah, dass Sora sich an ihm vorbei drängte und ihm dabei einen absolut hasserfüllten Blick zuwarf.

„Was hat der Kurze nur? Hast du zufällig seine Perle angegraben?“, fragte Terra, was Riku nur mit einem Schulterzucken kommentierte.

Sie waren im obersten Stock des Schulgebäudes angekommen und betraten ihren Klassenraum.

Dort, hinter dem Lehrertisch saß eine junge Frau mit fließend blauen Haaren. Auch ihre gesamte Kleidung war in blau gehalten und sie hatte ein leicht nervöses Lächeln aufgesetzt.

Terra und Riku setzten sich auf ihre Plätze und holten ihre Mathesachen hervor.

Als es zur Stunde läutete, schloss die Lehrerin die Tür und stellte sich vor den Lehrertisch.

„Guten Morgen. Ich bin Miss Aqua. Ich werde euch in Mathematik und Englisch unterrichten. Ich freue mich schon auf den gemeinsamen Unterricht und hoffe, ihr werdet in diesem fleißig arbeiten!“, begrüßte Miss Aqua die Klasse.

Die Klasse erwiderte halbherzig ebenfalls eine Begrüßung. Die Lehrerin nahm sich das Klassenbuch zur Hand und ging die Anwesenheitsliste durch. Währenddessen ging sie durch die Reihen, was ihr so einige eindeutige Blicke der männlichen Schüler der Klasse einbrachte, denn sie trug einen ziemlich kurzen Rock, der ihr noch nicht einmal bis zu den Knien reichte.

Terra und Zack, die beide in der ersten Reihe nebeneinander saßen, unterhielten sich leise und Zack kramte in seiner Tasche und holte ein Handy hervor. Er hielt es so weit es ging nach unten, so dass es die Lehrerin nicht bemerkte und als diese wieder an der ersten Reihe vorbeiging, schoss Zack schnell ein Foto mit seinem Handy und sah sich dann das Ergebnis an. Ein breites Grinsen zeigte sich dann auf seinem Gesicht und er zeigte es Terra, der auch sofort anfing zu grinsen.

Dann begann der Matheunterricht und ihre Lehrerin nannte ihnen Aufgaben aus dem Buch, die sie rechnen sollten.

Die meisten rechneten die Aufgaben, jedoch stellte sich Vanitas mal wieder quer und zog es eher vor, seinen Sitznachbar Ventus mit seinem Bleistift zu picken.

„Vanitas, warum arbeitest du nicht?“, fragte Miss Aqua Vanitas, als ihr dessen mangelnde Arbeitshaltung auffiel.

„Kein Bock. Ich scheiß` auf Mathe!“, erwiderte Vanitas und verschränkte die Arme vor der Brust.

Miss Aqua sah ihn einen Moment verdutzt an, doch dann erschien ein funkelndes Glitzern in ihren Augen.

„Nun, schade, aber dann muss ich wohl mit Herr Fabian über deine mangelnde Arbeitsbereitschaft reden!“, sagte sie und lächelte Vanitas an.

Dessen Gesicht verlor den Rest an Farbe und er stammelte:

„Bloß nicht der! Gegen den ist die Hölle das Paradies!“

Einige aus der Klasse johlten und Miss Aqua lächelte Vanitas wohlwollend an.

„Na dann sollten diese Aufgaben hier kein Problem für dich darstellen!“, trällerte sie und wandte sich von Vanitas ab, als dieser endlich seine Arbeitsmaterialien hervor nahm und anfing, die Aufgaben zu lösen.

Miss Aqua ging weiter durch die Reihen und half dem einen oder anderen Schüler, der Probleme mit den Aufgaben hatten. Für Riku jedoch waren die Aufgaben nicht besonders schwer gewesen und er war schon längst fertig. Auch sein Sitznachbar Sora war bereits fertig und lehnte sich ein wenig zurück. Ihre Mathelehrerin wurde auf sie aufmerksam und fragte leise:

„Seid ihr fertig?“

Riku und Sora nickten beiden und Miss Aqua gab ihnen die Anweisung, ihre Ergebnisse miteinander zu vergleichen. Riku schob Sora seine Aufgaben zu und nahm dafür Soras Block entgegen und kontrollierte die Aufgaben. Er musste feststellen, dass Sora ziemlich gut war, denn die Aufgaben waren nicht besonders einfach, jedoch hatte Sora keinen einzigen Fehler.

Er reichte Sora dessen Aufgaben wieder zurück und nahm von Sora seinen eigenen Rechenblock entgegen.

„Kein Fehler. Eine 1+ würde ich mal sagen!“, sagte Riku und grinste diesen an.

Dieser ließ sich jedoch keine Reaktion anmerken und nahm nur seine Aufgaben entgegen.

Riku verwirrte sein Sitznachbar umso mehr, umso mehr dieser den Junggott ignorierte.

Als alle mit den Aufgaben fertig waren, kontrollierte sie diese und dann war die Stunde auch schon wieder beendet.

Die Schüler sprangen von ihren Plätzen auf und stürmten aus dem Klassenraum. Auch Riku verließ zusammen mit den anderen Junggöttern den Klassenraum und ging hinunter auf den Pausenhof. Dort gesellte sich auch Zack zu ihnen, der mal wieder ein Dauergrinsen aufgesetzt hatte.

„Der Kleine, der neben dir sitzt, scheint dir zu gefallen!“, sagte Terra zu seinem jüngeren Bruder und grinste ihn an.

Riku sah Terra grimmig an und erwiderte:

„Nicht so, wie du denkst. Mir ist aufgefallen, dass niemand etwas mit ihm zu tun haben will. Das wollte ich ändern, indem ich ihn besser kennen lerne und ihm helfe, aber er blockt total ab.“

Sie hatten sich auf einer der vielen grünen Inseln auf dem Schulhof nieder gelassen.

„Der kleine Gnom kann uns doch vollkommen am Arsch vorbei gehen. Hauptsache wir bestehen das Jahr!“, sagte Vanitas und grinste fies.

Jedoch achtete niemand auf ihn und Axel sagte:

„Mir ist das auch schon aufgefallen und ich habe mal Roxas dazu gefragt. Rox meinte, dass er früher mal mit Sora befreundet war, sich das aber jetzt verloren habe, weil sich Sora verändert habe!“

Die Anderen nickten, jedoch ging Riku grinsend auf Axel zu.

„Da hat wohl jemand Gefallen an einem der Kurzen gefunden! Oder warum nennst du den Kleinen jetzt schon „Rox“?!“, sagte Riku grinsend.

Axel setzte ein noch breiteres Grinsen auf.

„Tja, der Kleine passt halt zu mir! Er und ich bilden ein perfektes Team!“, sagte Axel und sein Grinsen nahm schon leicht diabolische Züge an.

Da prustete Zack los.

„Da haben sich zwei gesucht und gefunden!“, prustete er und hielt sich den Bauch.

Axel grinste und setzte auf eine Antwort an, doch in diesem Moment klingelte es zum Pausenende und die Junggötter und Zack gingen wieder in ihren Klassenraum.

Dort, am Lehrerpult, saß noch immer Miss Aqua, die ihnen entgegen lächelte.

Sie setzten sich auf ihre Plätze und als es zur Stunde läutete, begann sie den Unterricht.

Sie erklärte ihnen, dass das kommende Thema sich um den Einkauf in verschiedenen Läden drehen würde. Sie nannte ihnen die Seite im Buch und ordnete an, dass die Schüler erstmal die Vokabeln ausarbeiten sollten.

Die Schüler taten wie geheißen und auch Vanitas arbeitete, auch wenn nur unter Murren.

Riku sah kurz zu seinem Sitznachbarn Sora und sah, dass dieser bereits die Vokabeln aus dem Buch in sein Vokabelheft übertrug.

Als er spürte, dass sich Miss Aqua hinter ihm befand, fing er ebenfalls mit dem übertragen der Vokabeln an.

Als sich Miss Aqua von ihm weg bewegte, drehte sich Terra zu seinem Bruder um und zischte leise, damit dieser auf ihn aufmerksam wurde. Riku sah auf und sah seinen Bruder an.

„Hast du es auch schon gemerkt?“, zischte Terra leise.

Riku nickte, doch noch bevor er antworten konnte, rief Miss Aqua:

„Ruhe da vorne!“

Terra drehte sich schnell wieder um und machte sich wieder daran, die Vokabeln abzuschreiben.

Als sie alle damit fertig waren, ordnete Miss Aqua an, dass sie Zweiergruppen zusammen mit ihren Sitznachbarn bilden sollten.

Riku hörte, wie Sora stöhnend ausatmete.

Riku grinste und sagte zu ihm:

„Also normalerweise fangen bei mir nur die Mädels an zu stöhnen und nicht die Jungs.“

Er grinste Sora an. Dieser sah ihn nur finster an und erwiderte:

„Du hältst dich wohl für den größten Hengst unter der Sonne. Das bist du aber nicht!“

Riku zog eine Augenbraue hoch.

„Kann es vielleicht sein, dass du sauer bist, weil ich deine Perle angegraben habe?“, fragte Riku und grinste zweideutig.

Riku konnte sehen, wie saurer Sora immer wurde und dessen Kopf hochrot anlief.

„Du kannst angraben wen du willst, aber lass mich in Ruhe.“, schnaubte Sora und wandte sich wieder an sein Buch, wo er das Kapitel durchlas.

Riku schüttelte nur den Kopf und fing dann ebenfalls an, das Kapitel durchzulesen.

Als sie damit fertig waren, klingelte es und die Schüler packten ihre Mappen.

Da Riku und die anderen Junggötter keinen Religionsunterricht hatten, packten sie ihre Taschen und verließen den Klassenraum. Draußen vor der Schule hackten sich Namine und Kairi bei Riku ein.

„Bis nachher um 5, du großer, starker Mann!“, sagte Kairi und strich mit ihrem Zeigefinger über Rikus Pullover, unter dem sich seine muskulöse Brust erstreckte.

Riku grinste und erwiderte:

„Bis nachher. Sagt euren Eltern, dass es spät werden kann, denn es wird auf jeden Fall spät!“

Kairi und Namine zwinkerten ihm zu und gingen dann zur Bushaltestelle.

Riku wandte sich zu seinem Bruder um, der ihn nur eindeutig zweideutig angrinste.

„Das kann heute etwas laut werden!“, sagte Riku zu ihm.

Terra nickte und erwiderte, während er weiter ging:

„Kein Problem. Wenigstens bietest du uns dann ein gutes Konzert, in dem die Mädels deinen Namen stöhnen!“

Rikus Grinsen wurde noch breiter und gemeinsam gingen sich nach Hause.

Vanitas war nicht mit ihnen aus dem Schulgebäude gegangen, denn er musste ja schließlich noch nachsitzen.

So gingen die Junggötter zusammen mit Zack die Kastanienallee entlang und verabschiedeten sich dann von ihm, als sie endlich vor ihrem großen Haus standen.

Sie betraten das Haus und legten ihre Sachen ab. Da es der erste Schultag gewesen war, hatten sie noch keine Hausarbeiten aufbekommen und so machten sie sich daran, sich etwas zu kochen.

Als das Essen dann endlich auf dem Tisch stand, fingen sie mit dem essen an und redeten dabei über ihren ersten Schultag. Als sie dann fertig waren, räumten sie den Tisch ab und gingen in ihre Zimmer. Riku richtete sein Zimmer so ein, bis er damit zufrieden war und auch seine Mutter hatte anscheinend schon von seiner Verabredung erfahren, denn auf seinem Nachttisch standen bereits mehrere Verpackungen mit Kondomen.

Er ging in sein Badezimmer und duschte noch einmal, denn er wollte ja schließlich für die beiden Mädels frisch sein.

Als es dann 17 Uhr war, klingelte es an der Tür und Riku öffnete die Tür. Draußen standen Kairi und Namine. Sie hatten sich umgezogen und ihre Tops gewährten Riku tiefe Einblicke. Sie trugen so kurze Röcke, dass es schon fast besser gewesen wäre, wenn sie ihn komplett weg gelassen hätten.

„Hi, kommt doch rein.“, sagte Riku, grinste die beiden Mädels an und ließ sie ins Haus.

Er führte sie in sein Zimmer und als sie ins Zimmer traten, verschloss Riku sofort die Tür.

Die beiden Mädels drehten sich zu ihm um und grinsten.

„Damit wir nicht gestört werden!“, sagte der Junggott und grinste die beiden an.

Diese lächelten nun Riku verrucht an und fingen beide gleichzeitig an, ihre Tops abzustreifen. Riku ging auf sie zu, dirigierte sie sanft zum Bett und bettete sie beide darauf. Sie fuhren weiter damit fort, sich zu entkleiden und auch Riku streifte sich seine Weste und seinen Pullover ab.

Als die beiden Mädels seinen durchtrainierten Oberkörper mit den strammen Muskeln sahen, glitzerten deren Augen und Namine stöhnte:

„Oh, Jackpot, Baby!“

Riku beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihr, während er seine Hose öffnete, ins Ohr:

„Der Jackpot ist heute reichlich gefüllt und reicht für euch beide!“

Die Augen von Namine und Kairi wurden noch größer und Riku fing an, die beiden Mädchen nach allen Regeln der Liebesgötterkunst zu verführen.
 

Ende des dritten Kapitels

Die Wette des zukünftigen Helden

Die Wette des zukünftigen Helden
 

Als sich Riku am nächsten Morgen aus seinem Bett erhob, schaltete er seinen Wecker bereits aus, bevor dieser die Gelegenheit dazu hatte, die morgendliche Ruhe zu stören. Er sah zurück zu den Mädels, die noch immer in seinem Bett schliefen und musste unweigerlich grinsen, denn es tat seinem Ego verdammt gut so am frühen morgen zu sehen, wie sich die beiden Mädels von ihrer gemeinsam Liebesnacht erholten. Aber er wusste auch, dass sie schon längst keine Jungfrauen mehr waren, als er in sie eingedrungen war. Noch dazu wusste er, dass diese Mädchen bereits mit vielen Jungs aus der Schule ins Bett gegangen waren. Solche Mädels wollte er nur, um zu beweisen, dass sie leicht und absolut billig waren. Er war zwar ein Liebesgott, aber er verachtete solche Menschen und ab sofort würde kein Junge sie mehr ansehen, denn dafür hatte er mit seinen eingeschränkten Kräften gesorgt.

Er erhob sich aus dem Bett und ging erst mal duschen. Als er damit fertig war, zog er sich an und ging zurück in sein Schlafzimmer, um Kairi und Namine aus seinem Bett zu schmeißen.

Er zog an der Bettdecke, in die sich die beiden Mädchen eingerollt hatten und sie krachten schmerzhaft aus dem Bett auf den Boden.

„Autsch, ahh! Kannst du nicht etwas gefühlvoller sein?!“, meckerte Namine und rieb sich den schmerzenden Hintern.

Auch Kairi erhob sich grummelnd, jedoch achtete Riku nicht auf sie und schnappte sich ihre Sachen. Dann drängte er sie aus seinem Zimmer hinaus und durch den Flur. Sie wehrten sich und keiften, jedoch kamen sie gegen Riku nicht an und so schob Riku sie einfach durch die Tür, die Axel bereits für ihn geöffnet hatte und warf sie auf die Straße.

„Für eine Nacht ward ihr gut genug, aber für mehr nicht!“, sagte er kalt zu den beiden Mädchen und schlug die Tür zu.

„Was hat dir denn die Laune so früh am morgen verhagelt? Hattest doch deinen Spaß mit den beiden!“, sagte Axel und gemeinsam gingen die beiden Junggötter in die Küche.

„Ja, den hatte ich, aber für mehr sind die auch nicht zu gebrauchen. Sie schmeißen sich an jeden Typen ran, der einigermaßen gut aussieht. Als ich in der Nacht mit denen geschlafen habe, habe ich den Namen von jedem Typen erfahren, mit dem die beiden schon geschlafen haben und diese Liste reicht von Rom bis nach Berlin, also ungefähr 1500 km! Allerdings tut mir der Kleine Leid, denn er ist in Kairi verliebt und sie macht vor seinen Augen mit anderen Typen rum!“, sagte Riku und trank einen Schluck aus der Kaffeetasse, die Axel im reichte.

Axel hatte nicht sein übliches Grinsen aufgesetzt und sah ihn ernst an.

„Mit Kleinen meinst du doch Sora. Der doch immer in der Klasse gemobbt wird. Da müssen wir was machen. Wie wäre es, wenn du den Kleinen ein wenig unter deine Fittiche nimmst?!“, schlug Axel vor.

Riku nickte und trank seinen Kaffee aus. In diesem Moment trat Terra ein und grinste.

Jedoch beim Blick seines kleinen Bruders, den dieser ihm zuwarf, verging ihm schnell das Grinsen und er erkundigte sich, was vorgefallen war. Schon früher hatte er bereits an der Haltung seines kleinen Bruders festgestellt, dass etwas nicht mit ihm stimmte und so erkundigte er sich auch dieses mal bei ihm.

Riku erzählte Terra alles und dieser verstand dann auch, warum er die beiden Mädels rausgeworfen hatte.

Nachdem alles erzählt war, packten sie ihre Taschen und verließen das Haus. Vanitas lag noch immer in den Federn und sie weckten ihn erst gar nicht, denn sonst würde der alte Griesgram wieder explodieren.

Auf dem Weg zur Schule trafen sie wieder die beiden Zwillinge Roxas und Ventus.

Roxas und Axel schlugen sich sofort in die Hände und grinsten um die Wette, jedoch sah sich Ventus in der Runde um. Es war unverkennbar, dass er nach einer fehlenden Person suchte.

Riku sagte jedoch nichts dazu, sondern grinste nur. Sie gingen den restlichen Weg zusammen zur Schule und als sie bereits am Schulgebäude ankamen, sahen sie den kleinen Sora, wie dieser vor ihnen hin trottete. Hinter ein paar Kastanien kam plötzlich Cifer hervor gesprungen und stürmte auf Sora zu. Er packte Sora an dessen Schulranzen und drehte ihn so schnell herum, dass dieser ins Straucheln geriet und beinahe gestürzt wäre, wenn Riku ihn nicht rechtzeitig noch von hinten abgestützt hätte. Riku half Sora wieder auf die Beine und bat dann seinen älteren Bruder, Sora in den Klassenraum zu begleiten.

Nachdem die beiden verschwunden waren und auch Axel, Roxas und Ventus im Schulgebäude verschwunden waren, standen sich Cifer und Riku allein gegenüber.

„So, du hast wohl was für den kleinen Spacko übrig. Willst mit ihm auf gut Freund machen! Dann werde ich dich auch einstampfen!“, schnarrte Cifer verächtlich.

Riku sah ihn nur verachtend an.

„Und wie willst du das schaffen? Ich bin nicht so wie Sora, der sich wehrlos herum schuppsen lässt!“, erwiderte Riku.

Cifer grinste zuversichtlich.

„Noch keiner konnte es mit mir aufnehmen, da wirst du kleines Großmaul auch keine Ausnahme sein.“, sagte Cifer und rannte auf Riku zu und erhob dann die geballte Faust.

Er schlug auf Riku ein, der jedoch die Faust abfing und sie mit einer kleinen Drehung des Arms in das Gesicht ihres Besitzers zurück schickte.

Cifer wankte, griff dann jedoch wieder ein, doch diesmal ließ Riku ihm nicht den ersten Schlag, sondern er holte aus und schlug Cifer mit seiner geballten Faust in die Magengrube.

Sofort fiel Cifer zusammen wie ein leerer Sack und keuchte.

„Na, endlich begriffen, wer von uns der Stärkere ist? Ab sofort lässt du Sora in Ruhe und du wirst heute in aller Öffentlichkeit auf dem Schulhof vor ihm auf die Knie fallen und ihn um Vergebung bitten!“, sagte Riku und trat einen Schritt zurück.

Cifer hielt sich den Bauch und knurrte Riku an:

„Niemals! Lieber werd ich impotent!“

Auf Rikus Züge schlich sich ein fieses Grinsen.

„Ach, das lässt sich einrichten! Aber du wirst trotzdem dich bei Sora entschuldigen und wenn nicht mache ich dich persönlich zum Eunuchen!“, zischte Riku, drehte sich um und ließ den noch immer keuchenden Cifer stehen.

Er betrat das Schulgebäude und ging in seinen Klassenraum, in dem bereits der Unterricht begonnen hatte.

„Na hoppla, da hat sich ja noch jemand eingefunden. Willkommen, willkommen, setze dich doch bitte! Wo war ich, als unser junger Freund so plötzlich herein gekommen ist? Ach ja! Ich bin ab heute euer neuer Kunst- und Musiklehrer. Mein Name ist Demyx und ich freue mich schon auf den Unterricht mit euch!“, sagte er und strahlte die Schüler und Schülerinnen an.

Er fing mit den Grundlagen der Musik an und als er damit fertig war, stellte er einen CD-Rekorder auf und schaltete diesen ein.

In den nächsten Minuten waren mehrere Lieder zu hören und sie alle hatten eins gemeinsam. Sie alle hatten einen gewissen Teil des Swing Blues inne.

Riku warf Sora einen Blick zu und sah erstaunt, dass dieser gar nicht auf den Unterricht achtete, sondern unter dem Tisch ein Buch las.

Riku warf einen Blick auf die Seite des Buches und er wusste sofort, welches Buch Sora da las. Es war das Buch Percy Jackson – Die letzte Göttin.

Riku kritzelte eine kleine Nachricht auf ein Stück Papier.

„Glaubst du an die griechischen Götter und auch daran, dass es Helden gibt?“

Er schob Sora das Papier zu und dieser sah auf. Er las sich die Nachricht durch und kritzelte eine Antwort. Dann schob er Riku das Papier zu. Dieser las sich die Antwort durch.

„Willst du dich über mich lustig machen?“ stand es auf dem Zettel geschrieben.

Riku schüttelte leicht den Kopf und er wusste, dass Sora das mitbekam. Dann schrieb er etwas auf die Rückseite und schob Sora wieder den zettel zu.

„Nein, will ich nicht. Aber du liest ein Buch über griechische Mythologie und da hab ich mich gefragt, ob du an die Götter glaubst.“

Sora hob den Blick von seinem Buch und las sich Rikus Antwort durch. Danach kritzelte er wieder eine Antwort auf den Zettel und schob ihn Riku zu. Dieser nahm sich unauffällig den Zettel und las ihn sich durch.

„Ich glaube daran, dass die Erde mit allen Lebewesen von etwas erschaffen wurde, das über uns steht. Ich glaube an die Götter. So, jetzt hast du es! Jetzt lach schon!“ stand es auf den Zettel geschrieben.

Riku knüllte den Zettel zusammen, da er nun voll war und machte sich einen neuen fertig. Dann schrieb er seine Antwort auf diesen.

„Es ist doch gut, dass du an etwas glaubst. Glaubst du dann auch an die Existenz von Helden?“

Er schob Sora wieder den Zettel zu und achtete dabei genau darauf, dass sein Musiklehrer nichts davon mitbekam.

Dieser las sich die Antwort durch und schrieb dann etwas auf den Zettel.

Wieder schob er diesen Riku zu und wandte sich dann wieder seinem Buch zu.

„Jetzt machst du dich aber wirklich lustig über mich. Es gibt doch keine wirklichen Helden und wenn doch wären es doch alle Halbgötter (halb Gott und halb Mensch)! So etwas gibt es nicht!“

Er schob Riku wieder den Zettel zu und sah aus den Augenwinkeln, dass dieser anfing zu grinsen. Wieder schrieb Riku etwas auf den Zettel und schob ihn Sora dann zu.

Dieser sah genervt von seinem Buch auf und las sich die Antwort durch.

„Nein, mach ich nicht. Ich schlage dir eine Wette vor. Ich mache dich zum Helden und bringe dich innerhalb eines Jahres auf den Olymp. Wenn ich es nicht schaffe, gehe ich dir auch nicht mehr auf die Nerven!“ schrieb Riku auf den Zettel.

Sora hob den Blick von seinem Buch und wirkte nun mehr als genervt.

Er las sich Rikus Antwort durch und schüttelte den Kopf. Dann schrieb er eine Antwort.

„Gut, wenn du dann endlich Ruhe gibst und mich mein Buch weiter lesen lässt.“

Riku schnappte schon gierig den Zettel weg, sobald Sora den Stift absetzte und als sich seine Antwort durch. Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde immer breiter.

Er streckte Sora die Hand hin und dieser sah ihn schon verärgert an, weil er seine Nase wieder aus dem Buch heben musste.

Er ließ sein Buch gegen den Tisch lehnen und schlug dann ein. Was allerdings niemand außer Riku sehen konnte war, dass sich goldene Schnüre von seinem Handgelenk um Soras wickelten.

Dieser sah immer noch voller Skepsis in Rikus Gesicht und dieser sagte ganz leise:

„Du wirst es nicht bereuen!“
 

Ende des Kapitels

Die Helden des Zwielichts und des Windes

Die Helden des Zwielichts und des Windes
 

Als die Doppelstunde Musik endlich vorbei war läutete es zur großen Pause und die ganze Klasse ging lärmend auf den Schulhof.

Riku warf Cifer einen warnenden Blick zu und verließ zusammen mit seinem Bruder, Axel, Vanitas, Roxas und Ventus den Klassenraum. Sora verließ als einer der letzten Schüler den Klassenraum und ging auf den Schulhof.

Riku setzte sich mit den anderen Halbgöttern, Ventus und Roxas auf eine der grünen Inseln, auf der auch Sitzbänke aufgestellt worden waren.

„Da hat wohl jemand schon einen gefunden, den du ausbilden kannst!“, sagte Terra und zerstrubbelte grinsend Rikus Haare.

Dieser verscheuchte die Hand seines Bruders und grinste ebenfalls.

„Tja, der Kleine wird ab jetzt nur noch Fortschritte machen! Darauf geb ich euch mein Wort!“, sagte Riku und schlug sich mit der Faust auf die Brust.

Roxas seufzte auf.

„Es wäre super, wenn Sora wieder so werden könnte wie früher. Er war früher total lustig und fröhlich. Ein echtes Energiebündel und niemand konnte ihn bändigen! Aber seitdem...!“, sagte Roxas und brach dann ab.

Riku hob fragend eine Augenbraue und sah Roxas an. Dieser schüttelte jedoch nur den Kopf und fügte hinzu:

„Ich kann nichts dazu sagen. Ich habe Sora damals mein Wort gegeben, dass ich darüber mit niemandem sprechen werde und kommt gar nicht erst auf die Idee Ventus zu fragen. Er hat Sora genau das Selbe versprochen!“

Vanitas schnaubte verächtlich.

„Ist doch scheiß egal, was mit dem Giftzwerg ist! Jetzt steht er unter Rikus Knute und da ist bis jetzt noch niemand weggekommen!“, sagte Vanitas und grinste boshaft.

Ventus sprang auf und auch Riku war auf den Beinen, doch Ventus schob Riku beiseite und baute sich vor Vanitas auf.

„Sag mal, du kleine Fledermaus! Was hast du eigentlich gegen Sora? Er hat dir nichts getan, also red nicht so über ihn!“, fuhr Ventus Vanitas an.

Die Anderen waren verstummt und sahen Ventus erstaunt an. Auch Vanitas sah Ventus für einen Moment total verblüfft an, doch dann holte er zum verbalen Gegenschlag aus.

„Du kleines Blondchen sagst mir nicht, wie ich über andere rede! Verstanden, du kleine Blondine!“, sagte Vanitas und funkelte Ventus boshaft an.

Auf dessen Gesicht schlich sich ein fieses Grinsen.

„Ach ´ne wie niedlich. Die Fledermaus nennt mich Blondchen und Blondine. Was kommt wohl als nächstes? Nennst du mich vielleicht noch Wirbelchen oder Barbie? Und ich kann dir sagen, dass du so nicht über meine Freunde sprechen kannst, denn sonst bekommst du es mit mir zu tun!“, sagte Ventus und trat einen Schritt auf Vanitas zu.

Vanitas schien für einen Moment wie vor den Kopf gestoßen zu sein, doch er fing sich rasch und knurrte:

„Du kleiner Blondschopf drohst mir? Pass auf was du sagst, sonst parke ich mal meine Faust in deiner Fresse!“

Ventus lachte leise und sagte:

„Du bist nur ein kleiner Hund, der zeigen will, dass er zu den Großen gehört. Aber Hunde die bellen beißen nicht!“

Nun trat Vanitas auf ihn zu und in seinem Gesicht hatte sich ein hässliches Grinsen ausgebreitet.

„Na dann komm doch her und ich zeig dir, dass ich auch zubeißen kann!“, sagte Vanitas und hob die Faust.

Nun erhob auch Ventus die Faust und einen Moment standen sie noch da und fixierten sich, doch dann schlugen sie zu. Vanitas traf Ventus mitten im Gesicht und genauso war es auch umgekehrt. Nun standen die beiden Jungen mit der Faust des jeweils anderen da und sahen sich finster an. Sie lösten sich voneinander und erhoben noch einmal die Fäuste und schlugen zu, doch noch bevor sie beiden ihr Ziel noch einmal trafen, erschallte eine kalte Stimme über den Schulhof.

„Halt!“

Kurz bevor sie ihr Ziel erreichten, stoppten die Fäuste und Vanitas und Ventus sahen sich nach dem Besitzer der Stimme um.

Sofort erblickten sie ihren Klassenlehrer, Herr Fabian, der in einem angemessenen Tempo auf sie zu kam und sie kalt ansah. Als er bei den beiden Jungen angekommen war sagte er:

„Ihr habt beide gegen die Regeln der Klasse verstoßen. Deshalb werdet ihr beide für diese Woche immer nach Schulschluss den Klassenraum putzen. So etwas möchte ich nie wieder von euch erleben, ansonsten werdet ihr euch vor der Schulleiterin verantworten müssen. Zurück jetzt in euren Klassenraum und zwar sofort!“

Vanitas schäumte vor Wut.

„Was glauben sie eigentlich, wer ich bin, sie...!“, sagte Vanitas, brach jedoch ab, als er dem Blick seines Lehrers begegnete.

Herr Fabian räusperte sich und erwiderte:

„Momentan bist du mein Schüler und hast das zu machen, was ich dir sage. Also geh jetzt in den Klassenraum, denn die Pause ist gerade zuende gegangen!“

Vanitas schäumte noch immer und ging dann an seinem Lehrer vorbei. Als er glaubte, dass dieser ihn nicht mehr sehen konnte, drehte er sich noch einmal zu ihm um und zeigte ihm den Stinkefinger.

„Netter Finger! Soll ich ihn dir jetzt oder erst nach deinem Praktikum absägen?“, fragte Herr Fabian.

Auf Vanitas Gesicht zeigte sich offene Verblüffung, doch er drehte sich um und ging zurück ins Schulgebäude. Riku, Terra, Axel und Roxas folgten ihm und gingen wieder ins Schulgebäude. Gerade als sie an dem kleinen, steinernen Brunnen vorbei kamen, sah Riku, dass Sora wieder von Cifer drangsaliert wurde.

„Hey, ich habe dir doch etwas gesagt!“, rief Riku und trat zu Sora und sah Cifer wütend an.

Dieser sah ihn nicht minder wütend an und erwiderte:

„Du hast mir nichts zu sagen! Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich lieber impotent werde als mich bei dieser kleinen Kröte zu entschuldigen!“

Rikus Augen verengten sich und auf seinem Gesicht bildete sich ein fieses Grinsen.

„Gut, wenn du es so willst, dann soll es so sein!“, sagte Riku und trat ihn in einer schnellen Bewegung mit dem Fuß in den Schritt.

Man hörte ein leises Knacken und Cifer ging in die Knie.

Er ächzte und stöhnte. Riku formte seine Hand zu einer Klaue, hielt sie auf Cifer gerichtet und zog sie dann schnell weg. Cifer stieß einen schmerzerfüllten Laut aus und musste sich nun mit den Händen auf dem Boden abstützen, um nicht umzukippen.

Was niemand außer die Junggötter sehen konnten war, dass sich in Rikus Hand nun ein rotes Licht befand. Er richtete die klauenförmige Hand auf Sora und dieser stieß einen überraschten Laut und danach einen Rülpser aus.

„`Tschuldigung!“, sagte Sora.

Er wankte ein wenig. Riku legte die Hand auf seine Schulter und stützte ihn so. Sie gingen an dem am Boden liegenden Cifer vorbei und hinauf zu ihrem Klassenraum.

Terra warf Riku einen Blick zu und dieser nickte leicht.

Herr Demyx betrat ebenfalls wieder den Klassenraum und der Kunstunterricht begann. Sie beschäftigten sich diese Doppelstunde mit der Schattenmalerei und so mussten sie verschiedene Schatten auf dem Blatt Papier erzeugen und diese aufzeichnen.

Vanitas versuchte immer wieder Ventus zu ärgern und schoss immer wieder kleine Papierkugeln auf ihn. Ventus reagierte jedoch gar nicht darauf und zeichnete einfach weiter.

Cifer tauchte während der Kunststunde überhaupt nicht mehr auf und als es endlich läutete, trug Herr Demyx dies auch in das Klassenbuch ein. Nun hatten sie die zweite Hofpause und sie gingen gemeinsam wieder hinunter auf den Hof. Riku hatte sich Sora geschnappt und so folgte ihnen auch dieser.

Ventus und Vanitas hatten sich schon wieder in der Wolle und durch das ganze Schulgebäude flogen nur so die Schimpfwörter von beiden Seiten.

Roxas, der hinter seinem Bruder und Vanitas her ging, beobachtete mit einem Grinsen die beiden Streithähne.

„Sie scheinen sich prächtig zu unterhalten!“, sagte Axel mit seinem typischen grinsen.

Er ging neben Roxas und sah ebenfalls Ventus und Vanitas beim Streiten zu.

Roxas nickte und grinste Axel an.

„Sag mal, was hältst du eigentlich von den ganzen griechischen Götterkram?“, fragte er Roxas unvermittelt.

Dieser sah hinauf zu Axel und sah ihn verwirrt an.

„Wie kommst du denn jetzt da drauf?“, fragte Roxas.

Axel lachte leise und erwiderte:

„Ach ich dachte nur darüber nach, dass die Welt ja von irgendetwas erschaffen wurde!“

Roxas nickte und sagte darauf:

„Stimmt. Dazu gibt es so viele Theorien, wie zum Beispiel den Urknall oder dass die Welt vom einen zum anderen Moment einfach da war, aber ich habe da eine andere Theorie.“

Axel musterte ihn neugierig und sie setzten sich wieder auf die gleiche, grüne Insel, auf der sie schon ihre erste Hofpause verbracht hatten.

„Was glaubst du denn, wie die Welt entstanden ist? Also ich glaube, dass sie aus Feuer und Magma entstanden ist. Dadurch wurde die Welt geformt.“, sagte Axel und sah nun Roxas aufmerksam an.

Dieser zuckte mit den Schultern und erwiderte:

„Ja, kann schon sein, aber ich glaube, dass die Welt aus einer Mischung aus Licht und Dunkelheit erschaffen wurde, also aus dem Zwielicht oder auch Twilight genannt!“

Axel nickte und lächelte.

„Ja, es gibt viele Theorien dazu. Hast du Lust herauszufinden, wie die Welt wirklich entstanden ist?“, fragte Axel.

Roxas warf ihm einen verwirrten Blick zu und fragte dann:

„Wie sollen wir das denn herausfinden. Ich glaube kaum, dass es irgendwo darüber Material gibt und selbst wenn, würden wir als ganz normale Schüler da nicht ran kommen!“

Axel zog eine Augenbraue nach oben und sein Grinsen wurde dann noch eine Spur breiter.

„Ich wüsste einen Ort, wo wir nach den Antwort suchen könnten!“, sagte Axel zuversichtlich.

Nun zog Roxas einen Augenbraue nach oben und fragte skeptisch:

„Ach ja und wo soll das sein?“

Axels grüne Augen blitzten und er erwiderte:

„Wenn du willst, bringe ich dich dorthin. Du musst nur zu einem Helden werden!“

Roxas lachte.

„Ja, klar! Ich werde mal schnell zum Helden und dann gehen wir zu dem Ort, wo die Geschichte der Welt niedergeschrieben ist!“, sagte Roxas sarkastisch.

Axel grinste und hielt ihm die Hand hin.

„Gut, dann schlag ein und du wirst spätestens in einem Jahr deine Antworten haben!“, sagte Axel.

Roxas sah ihn etwas verdutzt an, doch dann schlug er ein.

Als sich seine und Axels Hand schlossen, schnürten sich weiße und schwarze Bänder um Roxas` Hand. Dieser konnte es jedoch nicht sehen, sondern nur Axel.

Es läutete und sie gingen wieder in den Klassenraum.

Ventus und Vanitas kabbelten sich immer noch. Die Schüler setzten sich auf ihre Plätze und quatschten noch miteinander, doch als ihr Erdkundelehrer, Herr Eraques eintrat, verstummten sie schlagartig.

Ihr Lehrer stellte seine Tasche neben dem Schreibtisch ab und sagte:

„Euch ist mit Sicherheit schon aufgefallen, dass Cifer fehlt. Er wurde vorhin nach der ersten Hofpause bewusstlos, unten neben dem kleinen Steinbrunnen, aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht. Wer kann mir sagen, was da passiert ist?“

Die Klasse schwieg. Sora warf Riku einen vorsichtigen Blick zu, dieser ließ sich jedoch nichts anmerken. Da sich niemand zu dem Geschehenen äußerte, begann Herr Eraques mit dem Unterricht. Sie nahmen die Inseln um Afrika herum durch. Sie arbeiteten jede Besonderheit der Inseln aus und als sie fertig waren, war die Einzelstunde auch schon beendet. Ihr Lehrer packte seine Sachen zusammen und verließ den Klassenraum. Sofort kam eine etwas kleinere Frau herein. Sie war schlank und hatte glattes, strohblondes Haar, dass flach auf ihrem Kopf lag.

Sie leitete den Geschichtsunterricht und es stellte sich schnell heraus, dass sie eine sehr energiegeladene, schreiwütige Person war. Deshalb waren sie auch reichlich froh, als die Schulglocke endlich das Ende des Unterrichtstages verkündete. Ventus und Vanitas fegten noch schnell die Klasse aus und putzten die Tafel.

So verließen die Junggötter zusammen mit Roxas, Ventus und Sora die Schule und machten sich auf den Heimweg. Während sich Vanitas und Ventus wieder stritten, redeten die Anderen darüber, was sie noch in ihrer Freizeit machen wollten.

Sie gingen zusammen die Kastanienallee entlang und trennten sich als sie an der Villa der Junggötter angekommen waren.

Anscheinend hatten Vanitas und Ventus nicht bemerkt, wie weit sie gegangen waren, denn sie stritten sich munter weiter.

„Hey ihr beiden Streithähne lasst euer Liebesgeflüster für heute gut sein. Ihr seht euch morgen wieder und könnt euch dann weiter streiten!“, sagte Terra laut zu den beiden und unterbrach so deren Streitereien.

„Schnauze!“, brüllten beide wie aus einem Mund.

Riku musste grinsen.

„Jetzt haben die beiden es dir aber gegeben!“, sagte Riku und grinste seinen großen Bruder an.

Dieser sah nur Vanitas und Ventus an, die schon wieder angefangen hatten zu streiten.

„Naja, was sich liebt das neckt sich!“, sagte Terra und schloss die Tür.

Sofort hörten die beiden Streithähne auf zu streiten.

„Fick dich! Ich und den lieben? Eher gefriert die Hölle als das ich diese Fledermaus lieben könnte!“, protestierte Ventus.

Vanitas setzte schon zu einem Gegenschlag an, doch Axel packte ihm am Kragen seiner Jacke und schob in ins Haus.

So verabschiedeten sich Riku, Terra und Axel noch von Ventus, Roxas und Sora und gingen dann ins Haus.

Sie stellten ihre Schulsachen ab, zogen ihre Sachen aus und machten sich erst mal etwas zu essen. Als sie damit fertig waren, machten sie mehr oder weniger freiwillig ihre Hausaufgaben. Vanitas fletschte dabei immer wieder die Zähnen und fluchte noch dazu lauthals, aber am Ende machte er auch seine Hausaufgaben fertig.

Als es so langsam dunkel wurde, beschloss Vanitas, jemandem noch einen Besuch abzustatten und so verließ er ohne irgendeinem anderen Junggott etwas zu sagen die Villa. Er ging die Kastanienallee weiter entlang und fand dann auch das Haus, was er gesucht hatte. Seine Kräfte waren zwar eingeschränkt, aber nicht vollkommen blockiert und so wusste er, wer sich im zweiten Stock des Hauses aufhielt. Er schlich sich um die niedrige Mauer herum und kletterte dann an dieser hoch. Er sprang von der Mauer auf das Dach des Hauses und kletterte leise hoch. Als er am Fenster des Zimmers im zweiten Stock angekommen war, lugte er hinein. Er erblickte Ventus und als er sah, was Ventus dort machte, schlich sich ein fieses Grinsen auf seine Züge. Er drehte sein Handgelenk und sofort erschien aus einer Wolke Rauch, der seiner Hand entstieg, ein Fotoapparat. Er hielt ihn ans Fenster und schoss ein Foto nach dem anderen. Ventus war gerade so mit dem beschäftigt, was er machte, dass er Vanitas draußen gar nicht bemerkte. Vanitas bemerkte an der angespannten Haltung von Ventus, dass dieser kurz vor seinem Ende stand und so löste sich Vanitas in Rauch auf und erschien liegend auf dem Bett. Nun hatte er Ventus von hinten im Blick, wie dieser mit offener Hose auf dem Schreibtischstuhl saß und sich auf seinem Computer einen Porno ansah. Dabei bewegte sich seine Hand in unregelmäßiger Schnelligkeit in seiner unteren Körperhälfte. Er stöhnte dazu noch.

Vanitas beobachtete er dabei und als Ventus dann mit einem lauten Stöhnen es beendete, sagte Vanitas:

„Na, bist du endlich fertig? Wird ja auch Zeit!“

Sofort versteifte sich Ventus ganzer Körper.

Langsam, ganz langsam, drehte er sich zu seinem Bett um und erblickte Vanitas, wie dieser lässig mit der Kamera winkte.

„Wird morgen ein paar schöne Bilder für die Schülerzeitung geben!“, sagte Vanitas kalt lächelnd und wedelte weiter mit der Kamera.

Ventus stand hastig auf und wollte sich auf Vanitas stürzen, doch seine eigene Hose behinderte ihn und er strauchelte und fiel der Länge nach hin.

Vanitas kicherte boshaft, erhob sich vom Bett und setzte sich auf Ventus` Rücken.

„Was willst du?“, zischte Ventus.

Vanitas schien zu überlegen. Er beugte sich zu Ventus herunter und zischte ihm ins Ohr:

„Ich will dich!“

Ventus riss die Augen auf.

„Nur weil du mich dabei gesehen hast, kannst du doch nicht wirklich glauben, dass ich es jetzt mit dir treibe. Ich stehe nicht auf Kerle!“, fluchte Ventus und versuchte aufzustehen, doch Vanitas verhinderte dies.

„Du dummer, kleiner Wicht. Ich will doch nicht deinen Körper, sondern dich! Ich mache dich zu einem Helden, ob du willst oder nicht, und kann wieder zurückkehren. Dann muss ich nicht noch so ein beschissenes Praktikum machen!“, zischte Vanitas und drückte seine Knie in Ventus` Rücken, was diesen vor Schmerz aufstöhnen ließ.

Ventus stöhnte noch einmal vor Schmerz auf und presste dabei hervor:

„Wohin willst du zurückkehren und was passiert, wenn ich ablehne?“

Vanitas lachte. Es war ein kaltes, freudloses und grausames Lachen.

„Dann werde ich dafür sorgen, dass morgen nicht nur die ganze Schule, sondern die ganze Welt dein kleines Ding sehen wird. Du wirst das Gespött der ganzen Welt sein und wenn du tot bist, wird der Spott auch in der Unterwelt weiter gehen! Dafür werde ich sorgen. Ich werde in einem Jahr auf den Olymp zurückkehren, mit oder ohne Held. Aber wenn du mitkommst, werde ich kein weiteres, verficktes Praktikum machen müssen und du könntest ein unsterblicher Held werden!“, sagte Vanitas und lächelte grausam.

„Habe ich denn eine Wahl? Ich mache es, aber du löscht die Bilder. Gib mir dein Wort.“, sagte Ventus freudlos.

Vanitas erhob sich und schleuderte die Kamera in die Luft, die sich sofort in Luft auflöste.

Auch Ventus erhob sich, auch wenn mit einigen Schwierigkeiten, denn seine Hose zu seinen Füßen behinderte ihn ja noch immer.

Vanitas streckte ihm die Hand entgegen und Ventus schlug ein. Ein leicht ekliges Lächeln schlich sich auf seine Züge.

Vanitas erwiderte es mit der gleichen Intensität und Ventus fragte ihn:

„Was bist du eigentlich?“

Vanitas Augen leuchteten finster und er erwiderte:

„Ich bin ein Junggott und muss dieses befickte Praktikum machen, um ein richtiger Gott zu werden!“

Vanitas löste seine Hand von der Ventus` und besah sich die nun weißen Spuren darauf an. Er führte sie zu seinen Lippen und leckte die weißen Spuren ab. Ventus bekam dabei eine Gänsehaut, als er das sah.

Vanitas verzog ein wenig das Gesicht.

„Nicht schlecht, aber du solltest aufhören so viel Süßes zu futtern. Dadurch verdirbst du den Geschmack!“, sagte Vanitas und löste sich in Rauch auf.
 

Ende des 5. Kapitels

Tränen

Hey Leute,

es tut mir wirklich leid, dass ich diese Ff hier so vernachlässigt habe, aber mir ist dazu einfach nichts mehr eingefallen! Ich werde versuchen diese Ff hier mehr Leben ein zu hauchen! Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefällt!
 


 

Tränen
 

Als Riku am Mittwochmorgen aufwachte und aus seinem Bett stieg, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen, denn sein ganzer Stolz stand wie eine eins und wartete darauf, verwöhnt zu werden. So ging er ins Badezimmer und kümmerte sich darum.

Als er eine halbe Stunde mit dem Kurzprogramm fertig war und sich auch geduscht und angezogen hatte, verließ er das Bad und packte seine Tasche für den kommenden Tag.

Danach ging er hinunter in die Küche, wo er bereits Axel traf, der sich mit einem extra starken Kaffee bewaffnet hatte.

Riku nahm eine Tasse des schwarzen Getränks entgegen, die ihm Axel anbot und trank diesen in wenigen Schlucken aus.

„Ah, Kaffee! Eine Sache, die die Menschheit richtig gemacht hat!“, sagte er und füllte seine Tasse erneut.

Axel grinste und sagte:

„Stimmt, aber wie sieht's denn mit deinem Schützling aus? Bist du ihm schon näher gekommen?“

Riku seufzte und erwiderte:

„Nicht wirklich. Er hat zwar zugestimmt, dass er mein Held wird, aber so ganz traut er mir nicht! Er bräuchte etwas, dass er nur für sich und niemand anderes hat!“

Axel nickte und da kam ihm eine brennende Idee.

„Wie wär's mit einem Schlüsselschwert. In der Geschichte gab es viele Schlüsselschwerter, wie zum Beispiel Excalibur. Und jetzt rate mal, wer alle Schlüsselschwerter geschmiedet hat?“, sagte Axel und sein Grinsen wurde immer breiter.

Rikus Miene verdüsterte sich, denn er wusste, wer die Schwerter geschmiedet hatte.

„Dein Vater!“, sagte Riku grimmig.

Axel nickte und sagte:

„Ich werde ihn einfach bitten, dass er jedem unserer Helden ein Schlüsselschwert schmiedet. So hat jeder sein eigenes und jedes wird verschieden sein!“

Riku zog eine Augenbraue hoch und fragte skeptisch:

„Und wie willst du ihn erreichen? Wir haben keinen großen Kontakt zu unseren Eltern!“

Axel winkte ab und zog aus seiner Hosentasche ein Handy hervor.

„Ich werde ihn anrufen! Er hat mir dieses Handy gegeben, damit ich ihn immer erreichen kann!“, sagte Axel und wählte eine Nummer in seinem Kurzwahlspeicher.

Axel nahm das Handy ans Ohr und nach kurzer Zeit fing er, mit der Person am anderen Ende der Leitung, an zu reden. Nach einem kurzen Gespräch legte er auf und sagte:

„Ist kein Problem. Nach dem Werkunterricht heute wird er unseren Helden jeweils eins schmieden.“

Riku nickte und trank den Rest seines Kaffees aus. Nun kamen auch Vanitas und Terra und sie fingen gemeinsam an zu frühstücken.

Danach machten sie sich auf den Weg zur Schule. Wie immer trafen sie wieder die beiden Brüder Roxas und Ventus.

Offenbar hatten Axel und Roxas schon ihr eigenes Begrüßungsritual entwickelt und sie schlugen die Ellenbogen aneinander.

Bei Ventus und Vanitas sah das Ganze ein wenig Anders aus. Sobald sie sich sahen, flogen die Schimpfwörter durch die Gegend und das ging den ganzen Weg zur Schule.

Als sie an dieser angekommen waren, erblickte Riku auch bereits seinen Schützling Sora. Dieser trottete wie immer lustlos zur Schule und ließ die Schultern hängen.

Riku löste sich von den Anderen und schloss zu Sora auf. Als er neben ihm her lief, schlang er seinen Arm um seine Schulter und sagte:

„Morgen! Wie geht’s?“

Sora wandte sich zu ihm um und sah ihn argwöhnisch an.

„Hey, Kleiner. Schau doch mal freundlicher. Würde dir sicher sehr gut stehen!“, sagte Riku und wollte so einen kleinen Witz reißen.

Dass dieser jedoch nicht wirklich klappte, bemerkte er im Bruchteil einer Sekunde, denn Sora ignorierte ihn, stieg die kleine Treppe zum Eingang hinunter und betrat die Schule.

Riku folgte ihm und hielt ihn an der Schulter fest.

„Kleiner, was ist los mit dir? Ich will mich doch nur mit dir anfreunden!“, sagte Riku und hielt Sora fest.

Dieser versuchte sich aus Rikus Griff zu befreien, jedoch vergebens, denn dieser war eindeutig zu stark.

„Lass mich los!“, murrte Sora und zerrte weiter, bis seine Jacke riss.

Riku ließ ihn los und fuhr mit seiner Hand über den Riss in Soras Jacke. Dieser verschwand augenblicklich und die Jacke sah wieder aus wie zuvor.

Sora sah mit erstauntem Blick die Jacke an und warf Riku dann einen argwöhnischen Blick zu. Ohne ein weiteres Wort zu sagen verschwand Sora die Treppe hoch in den zweiten Stock in seinen Klassenraum.

„Da hast du den Kleinen ja ganz schön was zum Knabbern gegeben!“, sagte Terra, der sich neben seinen Bruder stellte.

„Wie hast du das gemacht?“, fragte Roxas fassungslos und sah Riku an wie das achte Weltwunder.

Riku und Terra tauschten einen Blick, aber bevor einer der beiden Brüder etwas sagen konnte, erwiderte Ventus:

„Sie sind griechische Junggötter im Praktikum!“

Sein Zwillingsbruder starrte ihn an, als wenn er nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte.

Axel schlang einen Arm um Roxas` Schulter und erklärte ihm dann leise alles auf dem Weg nach oben in den Klassenraum.

Oben angekommen verstummten ihre Gespräche, denn ihre Lehrerin, Frau Larxene, war bereits anwesend und war im Begriff, den Unterricht zu beginnen.

Sie setzten sich schnell auf ihre Plätze und so begann ihre Lehrerin mit dem Unterricht.

Während ihre Lehrerin ihnen einen Vortrag über die Schwere der Physik hielt, versuchte Riku immer wieder mit Sora in Kontakt zu kommen, doch dieser reagierte nicht darauf.

Als Riku es immer mehr versuchte, wurde ihre Lehrerin auf ihn aufmerksam und sie sagte eisig:

„Wenn du dich mit deinem Sitznachbarn unterhalten willst, dann kannst du das tun! Raus, alle beide!“

Sora saß wie erstarrt auf seinem Stuhl, doch dann fügte er sich folgsam und verließ gemeinsam mit Riku den Klassenraum.

„Endlich sind wir die Zicke los! Jetzt können wir uns unterhalten!“, sagte Riku und lehnte sich an die Wand gegenüber des Klassenraums.

Sora starrte ihn wütend an.

„Was willst du eigentlich von mir?“, zischte er wütend Riku an.

Dieser hob eine Augenbraue und stieß sich von der Wand ab.

Er streckte die Hand aus und wollte Sora durch das stachelige Haar fahren, doch dieser wich zurück.

Ein kleines Lächeln zog sich über Rikus Lippen.

„Ich will, dass du mit mir auf den Olymp kommst!“, sagte Riku und ließ so auch gleich die Bombe platzen.

Sora starrte ihn ungläubig an und schüttelte nur den Kopf.

„Unmöglich! Ich kann doch keinen riesigen Berg besteigen!“, widersprach Sora.

Riku verdrehte die Augen.

„Du kannst es und du wirst es! Ich werde dir dabei helfen und wenn wir mit deiner Ausbildung fertig sind, wirst du dich nicht mehr in deine alte Rolle wünschen!“, sagte Riku und trat entschlossen einen Schritt vor.

Sora schnaubte ungläubig.

„Und wie hast du meine Jacke repariert? Das war doch nicht normal!“ ,sagte er und stemmte die Hände in die Hüften.

Rikus Lächeln wurde zu einem Grinsen, denn das Gespräch ging für ihn genau in die richtige Richtung.

„Na weil ich kein Mensch sondern ein Junggott im Praktikum bin!“, ließ Riku die Bombe platzen.

Sora starrte ihn ungläubig an, drehte sich dann aber um und ließ Riku einfach stehen. Er ging durch die Glastür die Treppe hinunter. Riku folgte ihm und sprang einfach über die Geländer, bis er Sora eingeholt hatte.

„Warte, du willst einen Beweis dafür? Den kannst du haben, aber du musst erraten, wer meine Eltern sind!“, sagte Riku, als er Sora eingeholt hatte.

Sora sah ihn argwöhnisch an und schien zu überlegen, ob er nicht doch einen Krankenwagen für Riku rufen sollte.

Dieser jedoch grinste ihn an und deutete dann auf zwei Schülerinnen, die im nächsten Gang eine Strafarbeit abhalten mussten.

Er öffnete die Tür, die den Gang von ihnen abtrennte und betrat diesen. Sofort wurden die beiden Mädchen auf ihn aufmerksam und achteten überhaupt nicht mehr auf ihre Strafarbeit. Sora folgte ihm.

Riku sprach die beiden Mädchen an und diese starrten ihn wie gebannt an. Mit einem leisen Lächeln erhoben sich die beiden Mädchen und gingen gemeinsam auf Riku zu. Dieser empfing sie auch sofort und drückte sie gegen eine Wand. Dann fing er an sie zu küssen und als die Mädchen vor Atemnot auf den Boden sanken, löste er sich von ihnen und drehte sich zu Sora herum. Dieser sah ihn fassungslos an und Riku sagte:

„Das war der erste Hinweis! Den zweiten hab ich dir schon vor ein paar Tagen geliefert! Denk einfach mal nach!“

Sora sah ihn verständnislos an, fing dann aber an darüber nachzudenken. Ihm kam da eine Idee.

„Moment mal! Meinst du das mit Cifer?“, fragte Sora und sah Riku an.

Dieser nickte und grinste Sora an.

„Okay, nehmen wir mal mal, du verarschst mich nicht und sagst die Wahrheit. Sind dann deine Eltern echte Götter?“ ,fragte Sora.

Riku nickte und sah sich dann im Gang um, ob noch jemand anderes außer ihnen beiden da war. Zu seinem Glück war es niemand mehr, denn die beiden Mädchen waren verschwunden.

„Sehr gut. Jetzt musst du nur noch erraten, welche Götter meine und Terras Eltern sind!“, sagte Riku und verschränkte die Arme vor der Brust.

Sora überlegte fieberhaft und musterte dazu noch Riku genauer. Da kam ihm eine Idee.

„Ich würde sagen, dass dein Vater Ares, der Kriegsgott ist! Aber deine Mutter könnte vielleicht Aphrodite sein!“, sagte Sora und sah Riku ungläubig und zugleich misstrauisch an.

Dieser grinste und nickte.

„Richtig! Meine Mutter ist Aphrodite und mein Vater Ares. Einfach eine geile Kombi!“, sagte Riku und wollte den Arm um Soras Schulter legen, doch dieser schüttelte sie ab.

„Ach und warum funktioniert die Liebe nicht? Warum funktioniert sie nicht?“, sagte Sora und ein trauriger Ausdruck machte sich in seinem Gesicht breit.

Riku sah Sora verwundert an und sagte darauf:

„Die Liebe ist die mächtigste Macht der Welt. Niemand kann sich ihr widersetzen, aber sie fungiert nach ihren eigenen Regeln. Du wirst jemanden finden, den du lieben kannst und der es auch verdient!“

Sora musste schlucken und Riku sah, wie ihm die ersten Tränen in die Augen traten.

Dann wandte sich Sora um und rannte weg von Riku.

Dieser hörte Sora noch schluchzen:

„Es geht doch nicht um mich!“

Riku sah ihn einem Moment lang ungläubig nach, doch dann rannte er ihm nach.

Er fand Sora hinter der Sporthalle, wo dieser auf dem Boden kauerte und lautlos weinte. Riku hockte sich vor ihn und legte seine Hand auf Soras zerwuschelte Frisur.

„Kleiner, was ist los mit dir?“, sagte Riku leise.

Sora schüttelte den Kopf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Dann schüttelte er den Kopf und sagte mit erstickter Stimme:

„Ich kann nicht. Ich kann niemandem vertrauen!“

Ein markerschüttenderndes Schluchzen kam von ihm und er verbarg das Gesicht in seinen Händen.

Riku legte nun seine Hände auf Soras Schultern und bat ihn, ihm ins Gesicht zu schauen.

Langsam, wie in Zeitlupe, hob Sora das Gesicht und sah ihn aus traurigen Augen an.

Riku war, als wenn ihm das Herz bei diesem Anblick zerspringen würde.

„Was ist los mit dir? Warum vertraust du niemanden mehr?“, fragte Riku leise und im sorgenden Tonfall.

Sora sah Riku misstrauisch an, doch dann schluckte er und flüsterte:

„Wegen meinem Vater...“

Riku riss die Augen auf. Er war zwar als Liebesgott über die meisten Einzelheiten einer Beziehung informiert, jedoch mischte er sich nicht zu häufig in die Beziehung der Sterblichen ein, denn diese sollten ihre Beziehungen selber hegen und pflegen.

Er legte den Arm um Soras Schulter und half ihm wieder hoch.

„Was ist mit deinem Vater? Was ist passiert?“, fragte Riku in einem beruhigenden Tonfall und ging mit Sora ein paar Schritte.

Sora schluchzte immer wieder leise auf, schüttelte dann jedoch den Kopf.

Riku klopfte ihm auf die Schulter und sagte:

„Ist in Ordnung. Du kannst es mir jederzeit sagen, wenn du meinst, du wärst bereit dazu!“

Sora wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah Riku mit großen Augen an.

„Wirklich?“, fragte er verschüchtert.

Riku nickte und erwiderte:

„Natürlich! Wir sind doch Freunde!“

Soras Augen wurden für einen Moment so groß wie Teller und einen Moment später füllten sie sich wieder mit Tränen. Mit einem Schwung, den Riku dem Kleinen nicht zugetraut hatte, drehte sich Sora zu ihm um und umarmte Riku. Dabei vergrub er sein Gesicht in Rikus Shirt.

Dieser legte den Kopf auf Soras wuschelige Haare und ließ seine Finger durch dessen Haare gleiten.

„Nun hör auf zu weinen. Wir müssen wieder nach oben, oder wir bekommen noch richtig Ärger von der alten Gewitterziege!“, sagte Riku, worauf Sora gluckste und in Lachen ausbrach.
 

Ende des 6. Kapitels

Das Licht das nie erlischt

Gemeinsam gingen sie zurück zu ihrem Klassenraum und als sie sahen, dass die Tür offenstand, betraten sie diesen. Offenbar war der Unterricht gerade zuende gegangen, denn die Klasse packte eifrig ihre Taschen zusammen und verließ dann den Klassenraum.

Auch Sora packte seine Tasche und er verließ gefolgt von Riku den Raum.

„Hast du Lust nach der Schule mit zu mir zu kommen? Wir könnten was unternehmen!“, sagte Riku und grinste Sora an.

Dieser dachte einen Moment lang nach und erwiderte:

„Ich muss erst meine Mutter fragen, ob ich darf!“

Riku nickte und zog aus seiner Hosentasche ein Smartphone.

„Dann ruf sie doch gleich an und frag!“, schlug er vor und Sora nahm ehrfurchtsvoll das nagelneu aussehende Smartphone in die Hand.

Langsam und mit zitternden Händen wählte er die Nummer seiner Mutter, während er neben Riku herlief.

Er hielt sich das Gerät ans Ohr und als er dann die Stimme seiner Mutter hörte, sagte er mit viel höherer Stimme als sonst:

„Hallo Mama, ich bin es, Sora! Ich bin bei einem Klassenkameraden eingeladen. Darf ich hingehen?“

Es dauerte einen Moment, bis Sora eine Antwort bekam, doch dann nickte er. Er bedankte sich bei seiner Mutter und legte dann auf und reichte Sora das Smartphone vorsichtig zurück.

„Ich darf, aber um sieben muss ich wieder zurück sein!“, sagte er.

Sie waren vor dem Chemiesaal angekommen, doch sie konnten ihn nicht betreten, da es in diesem Moment zur Pause läutete.

„Komm mit! Es wird Zeit, dass du auch die anderen kennen lernst!“, sagte Riku und schleifte Sora mit nach draußen auf den Schulhof.

Dieser versuchte sich von Riku loszureißen, doch er hatte gegen ihn einfach keine Chance.

Riku schleifte ihn bis zu einer der grünen Inseln, auf denen er sich mit den anderen Junggöttern und Freunden aufhielt.

Als sie an dieser angekommen waren, konnte Sora auch sehen, wer alles von seiner Klasse anwesend war.

Es waren Roxas und Ventus, Axel, Vanitas, Terra und Zack.

„Was willst du kleiner Pisser hier?“, fuhr Vanitas sofort Sora an.

Sofort sprangen die beiden Zwillinge auf und fingen an sich mit Vanitas zu streiten.

„Was wollt ihr kleine Wichser denn? Seid ihr geil auf `nen Dreier oder warum könnt ihr nur zu zweit auf einen losgehen!?“, konterte Vanitas, worauf er einen angeekelten Blick von Roxas und Ventus bekam.

„Du bekommst noch nicht mal einen hoch, also halt die Schnauze und lass Sora in Ruhe!“, fuhr Ventus Vanitas an.

Dieser schien sich nun richtig aufzuplustern, denn er schnaubte:

„Soll ich mal zeigen, was Manneskraft ist, du kleine blonde Schlampe?!“

Er legte die Hand an den Gürtel und fing an, sich diesen zu öffnen. Alle sahen ihn entsetzt an und Roxas wandte ein:

„Lass mal stecken! Dein kleines Ding will niemand sehen und wir haben auch keine Lupe dabei, um danach zu suchen!“

Alle brachen in schallendes Gelächter aus. Alle, bis auf Vanitas, der ziegelrot anlief vor Wut und sich auf Ventus stürzen wollte, doch noch bevor er diesen auch noch erreicht hatte, traf ihn eine Hand voll Erde im Gesicht.

Vanitas hustete und spuckte die Erde aus, die er in den Mund bekommen hatte. Zornig sah er sich nach dem Verursacher der Tat um und sein Augenmerk blieb einen Moment lang bei Sora hängen, der seine dreckige Hand einen Moment zu spät in die Hosentasche steckte.

„Du kleine Ratte! Jetzt bist du dran!“, spie Vanitas aus und versuchte sich auf Sora zu stürzen, doch Riku trat vor Sora, so dass Vanitas inne halten musste.

Er versuchte Riku beiseite zu schieben, doch noch ehe er es sich versah, lag er bereits auf dem Boden und Riku auf ihm.

„Rührst du Sora an, skalpier ich dich!“, sagte Riku und hatte einen Blick aufgesetzt, bei dem jeder normale Mensch sofort die Flucht ergriffen hätte, so aber nicht Vanitas.

Dieser fletschte die Zähne und versuchte sich aus Rikus Griff zu befreien, doch es gelang ihm nicht.

In diesem Moment klingelte die Schulglocke und beendet so die Pause. Riku ließ von Vanitas ab und erhob sich.

„Komm, Kleiner! Wir gehen!“, sagte Riku und ging zusammen mit Sora und den Anderen zum Chemiesaal.

Als sie dort angekommen waren, erkannten sie, dass die Tür zum Chemiesaal bereits offen war und sie betraten ihr Klassenzimmer.

Am Pult stand ein Mann mit bereits fortgeschrittenem Alter. Er hatte schwarzes Haar, dass mit grauen Strähnen durchzogen war und das er zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden hatte. Über dem linken Auge trug er eine Augenklappe und er sah die neu ankommenden Schüler mürrisch an.

„Setzen!“, fuhr er die Schüler an und diese setzten sich sofort auf die Stühle.

Als alle anwesend waren und die Klingel zum Beginn des Unterrichts läutete, schloss der Mann die Tür drehte sich mit einem Blick zu der Klasse um, bei dem einigen der Atem stockte.

„Also, ich bin hier, um euch die schwierige und exakte Kunst der Chemie zu lehren. Bei mir werdet ihr nicht nur die Periodentabelle lernen, sondern auch, was es mit den einzelnen Elementen auf sich hat. Solange ihr nicht der übliche Haufen Dummköpfe seid, wie ich sie sonst immer in der Klasse habe, werdet ihr bei mir sehr viel über Chemie lernen! Ich bin euer neuer Lehrer! Mein Name ist Professor Braig! Merkt euch das gefälligst!“, sagte er und fing an, die Periodentabelle an die Tafel zu schreiben.

Sie hatten die Periodentabelle zwar bereits in der 7. Klasse durchgenommen, doch wie jeder in der Klasse wusste, war es dringend nötig, diese noch einmal zu wiederholen, da sie schlicht niemand von ihnen konnte.

So verging der Unterricht und sie besprachen jedes einzelne Element. Jeder machte mit, sogar Vanitas, auch wenn dieser wieder einmal sein eigenes Ding drehte und jedes Element noch mit einer eigenen, eigenwilligen Skizze versah.

Nachdem die Doppelstunde Chemie durch das Läuten der Schulglocke beendet wurde, stürmten alle Schüler sofort aus dem Chemiesaal.

Sie gingen auf den Hof zur zweiten, großen Hofpause und Riku fragte Sora:

„Hier gibt es doch sicherlich auch eine Schulkantine! Wo ist die?“

Sora deutete auf eine Tür, die auf der anderen Seite des Hofs war und sofort dirigierte Riku Sora dorthin.

Die Anderen folgten ihm.

„Hey, ich hab mein Pausenbrot dabei! Ich brauch mir nichts kaufen!“, protestierte Sora und zeigte Riku sein in Einwickelpapier gewickeltes Pausenbrot.

Riku achtete jedoch gar nicht auf seine Worte und schob ihn weiter bis zur Kantine. Er öffnete die Tür und gemeinsam traten sie hinein.

Die Kantine war bereits gut besucht von hungrigen Schülern und durch den gesamten Raum waberte der leckere Geruch von heißer Lasagne.

„Sucht euch schon mal einen Platz! Terra und ich holen das Essen!“, sagte Riku und verschwand mit Terra in der Schülermenge.

Sora sah den beiden hinterher. In der Hand hielt er noch immer sein Pausenbrot.

„Komm, du hast ihn gehört! Wir suchen uns jetzt ein nettes Plätzchen!“, sagte Roxas und schob Sora in Richtung der Sitzbänke.

Sora folgte ihm, wenn auch widerstrebend.

Er setzte sich auf eine der Bänke und die Anderen setzten sich ebenfalls. Nach wenigen Minuten kamen auch Riku und Terra wieder und sie stellten vor jeden einen Teller mit dampfender Lasagne ab. Alle sahen voller Hunger auf ihre Lasagne. Alle, bis auf Vanitas und Sora.

Der Junggott fletschte die Zähne, denn er hatte keine Lasagne, sondern einen kleinen, gemischten Salat bekommen.

„Was soll das? Ich bin doch kein verfressenes Weib, das auf seine Figur achten muss! Warum bekomme ich dieses scheiß Grünzeug?“, stieß Vanitas zornig aus und sah von seinen welken Salat zu Ventus´ Lasagne.

„Ganz einfach! Dich kann hier keiner leiden und du bist nur hier bei uns, weil du in besonderen Umständen bist. Also sei froh, dass du überhaupt was bekommst!“, erwiderte Riku und fing an, seine Lasagne zu zerschneiden.

Jeder am Tisch brach in Lachen aus.

Vanitas sprang auf und wollte sich auf Riku stürzen, doch er hielt inne, als er sah, wie sein Klassenlehrer die Kantine betrat.

Er grummelte und blubberte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart.

Riku ignorierte ihn und wandte sich stattdessen Sora zu.

„Du hast ja noch keinen Bissen angerührt. Schmeckt sie dir nicht oder hast du einfach keinen Hunger?!“, sagte er und sah zu Sora hinab.

Dieser sah immer noch auf seine Lasagne herab und wirkte sichtlich zerknirscht.

„Ich kann dir niemals den Gefallen erwidern! Warum machst du das für mich?“, flüsterte Sora und Riku musste sich zu ihm hinunter beugen, um ihn zu verstehen.

Riku schlang den Arm um Soras Schulter und erwiderte:

„Ganz einfach! Weil wir Freunde sind und denk noch nicht mal dran, dass du mir jetzt was schuldig bist! Und gute Freunde gibt man ein...! Na, weißt du was ich meine?“

Sora sah Riku irritiert an, doch noch bevor er etwas sagen konnte, warfen die Zwillinge Roxas und Ventus ein:

„Guten Freunden gibt man ein Küsschen!“

Riku grinste und legte die besagte Süßigkeit vor Sora auf den Tisch.

Für einen Moment lang starrte Sora die kleine Schachtel mit den Süßigkeiten an, dann brach er in Lachen aus. Er lachte so heftig, dass er sich den Bauch halten musste und nach hinten kippte.

Jedoch bevor er auf dem Boden aufschlug, hatte Riku ihn bereits aufgefangen und verhalf ihm wieder in eine aufrechte Position.

Sora kicherte noch immer und beruhigte sich nur langsam.

Er sah in die Runde seiner Klassenkameraden und sah, dass ihn fast jeder anlächelte.

Nur Vanitas lächelte nicht, denn dieser zwirbelte seine Serviette zwischen den Händen und dirigierte diese dann zu Ventus Rücken, der ja gleich neben ihm saß.

Sora sah noch, wie Vanitas die Serviette weiter nach unten dirigierte und einen Moment später schoss Ventus hoch und zog sie zornig hinten hervor.

„Sag mal, spinnst du, du perverser Bastard? Such dir jemand anderen für deine kranken Spielchen, aber nicht mich!“, fluchte Ventus und hielt sein Messer wie einen Schürhaken in der Hand.

Vanitas setzte ein dreckiges Grinsen auf.

„Warum sollte ich denn? Du stehst doch drauf oder warum der Pfeiler in deiner Buxe?“, erwiderte Vanitas und grinste dreckig.

Ventus sah direkt an sich herunter und alle folgten seinem Blick und sie konnten sehen, was Vanitas meinte. Ventus lief rot an und setzte sich schnell wieder. Er vergrub die Hände im Schoß und starrte auf seine Lasagne.

Vanitas beugte sich zu ihm herüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr, wodurch er noch röter anlief.

„Lass gefälligst meinen Bruder in Ruhe, du perverses Arschloch!“, fuhr Roxas Vanitas an.

Dieser grinste und wollte etwas erwidern, doch da ertönte eine Stimme, die kälter als Eis war.

„Gibt es hier Schwierigkeiten?“, erklang eine eiskalte Stimme und als alle zu der Person aufsahen, die gesprochen hatte, verschluckten sie sich alle an ihrer Lasagne.

Vor ihnen stand ihr Klassenlehrer Herr Fabian und er sah Vanitas mit einem Blick an, der nichts gutes verhieß.

Doch Vanitas wäre nicht ein Gott der Unterwelt, wenn er sich dadurch einschüchtern lassen würde und so sagte er mit einem dreckigen Grinsen auf dem Gesicht:

„Ventus und ich haben nur besprochen, wo wir zuerst ficken wollen!“

Ventus lief noch röter an und nahm seinen Teller mit dem Rest Lasagne in die Hand.

Er schleuderte den Teller auf Vanitas. Dieser landete genau in seinem Gesicht und blieb für einen Moment lang dort hängen, bevor er hinab rutschte und zu Boden fiel.

Vanitas sprang auf und hob die Faust zum Schlag, doch nun stürzte nicht nur Ventus, sondern auch Roxas auf ihn und es brach eine Prügelei los.

Damit hatten sie natürlich die Aufmerksamkeit der gesamten Kantine sicher und nun eilten auch mehrere Lehrer herbei und halfen Herr Fabian die Streithähne von einander zu trennen.

Die Zwillinge versuchten sich mit Zähnen und Klauen wieder auf Vanitas zu stürzen, doch sie wurden beide vom Hausmeister, einem breitschultrigen Mann mit braunen, kurzen Haaren festgehalten, der sie wenig begeistert ansah.

Vanitas dagegen wurde von Herr Fabian und Professor Braig festgehalten. Auch dieser versuchte sich immer wieder von den beiden Lehrern zu befreien, doch es gelang ihm nicht.

„Alle drei ins Büro der Schulleiterin!“, keuchte Herr Fabian und schleifte mit seinem Kollegen Vanitas aus der Kantine.

Sobald sie verschwunden waren, setzten sich der Rest der Freunde wieder hin.

„Ich hoffe, die beiden bekommen nicht so großen Ärger!“, sagte Sora und rührte den Rest seiner Lasagne nicht an.

Riku warf ihm einen musternden Blick zu und sagte:

„Du scheinst die beiden zu mögen! Warum triffst du dich nicht mit ihnen?“

Sora ließ nun endgültig seine Gabel sinken und sah hinab auf seine Knie.

„Weil er es mir verboten hat, mit Roxas und Ventus befreundet zu sein!“, nuschelte Sora und ließ weiter den Kopf sinken.

Riku wurde hellhörig. Er wollte fragen, wer es Sora verbot mit den beiden Zwillingen befreundet zu sein, doch genau in diesem Moment läutete es und die Pause war beendet.

Sora sprang auf und wollte sich sofort auf den Weg machen, doch Riku griff seinen Arm und drehte ihn zu ihn um.

„Wenn du Probleme hast, kannst du mir das sagen! Ich bin für dich da!“, sagte der junge Liebesgott zu seinem Schützling.

Wieder weiteten sich Soras Augen vor Unglaube und er sagte fast unhörbar:

„Dabei kannst du mir nicht helfen! Niemand kann das!“

Mit diesen Worten löste er sich aus Rikus Griff und verließ die Kantine.

„Ziemlich schwer der Kleine!“, sagte Terra zu seinem jüngeren Bruder.

Rikus Blick verfinsterte sich.

„Sora hat das Vertrauen in die Menschen verloren! Ich werde ihm zeigen, dass es auch Gutes im Leben gibt! Los, komm!“, sagte er und gemeinsam gingen er, Terra, Axel und Zack zurück in den Klassenraum.

Dort angekommen merkten sie schneller als ihnen lieb war, dass in dem Raum ziemlich dicke Luft herrschte.

Roxas, Ventus und Vanitas saßen nun jeweils auf einem anderen Platz im Klassenraum und schienen ziemlich angesäuert über die Situation zu sein.

Auch Sora war bereits anwesend und achtete sorgsam darauf, nicht von seinem Schulbuch aufzusehen.

Nach und nach begann auch der Rest der Klasse in den Raum zu tröpfeln und als es dann endlich läutete, schloss Herr Fabian die Tür und drehte sich zur Klasse um.

„Ich dachte, wir hatten hier eindeutige Regeln ausgearbeitet, die jeder befolgen sollte. Aber anscheinend haben sich hier mehrere Personen dazu entschlossen, diese Regeln zu ignorieren und eine Prügelei in der Kantine anzuzetteln. Ein solches Verhalten wird nicht geduldet und deshalb werden sie auch entsprechend bestraft. Lasst euch das eine Lehre sein. Ich möchte so etwas nie wieder von meinen Schülern erleben, andernfalls werde ich mir stark überlegen, ob ich mit euch eine Klassenreise machen werde! Jetzt schlagt eure Bücher auf! Wir beginnen mit einer Wiederholung zum Thema Grammatik! Wer kann mir die vier Fälle nennen?“, sagte Herr Fabian und nach dieser kleinen Rede blieb die Klasse erst einmal still.

Erst nach einigen Augenblicken hob Sora die Hand und nannte seinem Klassenlehrer die vier Fälle mit den passenden Fragewörtern dazu.

So verging die Deutschstunde, in der sie alles zu diesem Thema noch einmal wiederholten.

Sie waren alle ziemlich froh, als es endlich zum Ende der Stunde läutete und sie sich auf den Weg zum letzten Unterricht machen konnten.

„Einen Moment noch!“, rief Herr Fabian Roxas, Ventus und Vanitas zurück.

Die anderen wollten auch bleiben, doch ihr Klassenlehrer schickte sie hinaus.

Nach fünf Minuten kamen die drei aus dem Klassenzimmer heraus und alle drei rauchten vor Zorn.

„Wisst ihr, was uns dieser Armleuchter aufgehalst hat?“, tobte Roxas, als sie außer Hörweite ihres Klassenlehrers waren.

Die Anderen schüttelten die Köpfe und Ventus antwortete für seinen Bruder:

„Wir müssen ab heute bis Freitag nächste Woche alle Klassenräume durchfegen und wischen! Das dauert doch ewig!“

Die Anderen sahen die beiden Brüder mitleidig an, doch Vanitas sagte:

„Tja, wer Scheiße baut darf sich nicht über die Strafe beschweren! Aber Ventus in Putzfrauenkleidung hat doch auch was für sich!“

Er setzte ein schmutziges Grinsen auf und warf Ventus einen mehr als zweideutigen Blick zu.

Dieser lief rot an und fing sofort wieder an Vanitas anzugiften.

So ging es den ganzen Weg bis hinunter zu den Klassenraum, in dem sie ihren Wahlpflichtunterricht hatten.

Riku klopfte an die Tür und ein älterer Mann mit einem weißen Haarkranz und weißem Bart öffnete ihnen die Tür und ließ sie in den Klassenraum eintreten.

Dieser war wie eine Werkstatt eingerichtet und so setzten sich Sora, Riku, Roxas und Ventus gemeinsam an einen der Arbeitstische.

Als sich alle anderen von ihnen verteilt hatten, erhob sich ihr Lehrer vom Stuhl und sah zufrieden in die Gesichter der anwesenden Schüler. Insgesamt waren zwölf Schüler im Raum anwesend und sie waren alle verstummt, als ihr Lehrer aufgestanden war.

„Ich grüße euch hier unten in der Arbeitslehrewerkstatt. Ich bin euer Lehrer Herr Brenne und ihr müsst mit mir jetzt erst einmal auskommen. Hier werdet ihr lernen, wie ihr Holz und Metall bearbeitet und wenn wir damit fertig sind, werden wir hinüber in die Küche gehen und uns dort etwas leckeres kochen! Aber das wird erst in zwei Monaten passieren! Wir beginnen jetzt mit der Bearbeitung von Metall und da dachte ich daran, dass sich jetzt jeder einen Anhänger für seinen ganz eigenen Schlüssel erstellen wird!“, sagte ihr Lehrer und teilte erst einmal ein paar Zeichenblätter aus.

Er wies sie an, einen Anhänger für einen Schlüssel zu zeichnen und wenn sie damit zufrieden waren, die Zeichnung auf Pappe zu übertragen.

Sora nahm einen Bleistift zur Hand und fing auf dem Papier an zu zeichnen. Nach 10 Minuten war er mit seiner Zeichnung fertig und er holte sich Pappe und eine Schere und schnitt seine Zeichnung aus.

Riku linste immer wieder zu Sora hinüber und als er sah, dass dieser bereits sein Muster ausschnitt, machte er sich schnell selbst daran, sein Muster fertig zu stellen.

Als Sora sein Muster ausgeschnitten hatte, legte er die Schablone auf die Pappe und begann diese auf die Pappe zu zeichnen.

Als er auch damit fertig war, schnitt er die Pappe aus und besah sich sein Ergebnis an.

Riku sah nun ganz offen zu Sora hinüber und sagte:

„Hey, das sieht gut aus! Das ist doch das Zeichen von Micky Maus!“

Sora wurde rot, nickte dann aber.

Sora ging mit der fertig ausgeschnittenen Pappschablone zu seinem Lehrer hin und zeigte sie ihm.

„Ich bin mit der Schablone fertig. Wie geht es jetzt weiter?“, fragte er seinen Lehrer und hielt ihm die Schablone hin.

Dieser setzte sich eine Brille auf und begutachtete die Schablone.

„Na das sieht ja schon mal ganz ordentlich aus. Jetzt sollst du dir ein kleines Motto ausdenken, das du selbst für dich vertrittst.“, sagte Herr Brenne und reichte Sora die Schablone zurück.

Dieser sah seinen Lehrer verwirrt an.

„Okay, kann ich machen, aber ist ein Anhänger für einen Schlüssel nicht viel zu klein für ein solches Motto?!“, fragte er seinen Lehrer.

Dieser nickte und erwiderte:

„Das stimmt. Aber wenn du dir dieses Motto immer im Hinterkopf behältst, bekommt deine Arbeit eine ganz eigene Note. Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche!“

Sora warf seinem Lehrer einen zutiefst ungläubigen Blick zu, setzte sich dann aber wieder auf seinen Platz.

Er holte Block und Stift hervor und begann sich ein eigenes Motto zu entwerfen. Als er damit fertig war, prägte er es sich ein und holte sich bei seinem Lehrer eine kleine Metallplatte und einen dafür geeigneten Stift.

Als er sich wieder setzte, bemerkte er, dass das Blatt mit seinem Motto verschwunden war.

„Ach nein, wie niedlich! So ein beknacktes Motto kann ja auch nur wieder dir einfallen!“, sagte Vanitas laut und begann Soras Motto laut vorzulesen.

„Im Inneren eines jeden Herzens gibt es ein Licht, das nie erlischt!“, las Vanitas mit einer nervigen Babystimme vor.

Er brach in schallendes Lachen aus, merkte dann aber zu spät, dass er der Einzige war, der lachte.

„Du mieses Arschloch! Lass gefälligst Sora in Ruhe!“, warf Ventus zornig ein und sprang von seinem Stuhl auf.

Roxas war ebenfalls aufgesprungen, doch sie wurden beide von Axel aufgehalten, der sie mühelos festhielt.

Dann drehte er sich mit einem fiesen Grinsen zu Vanitas um und sagte:

„Du lernst auch nicht dazu! Du hast schon genug Ärger an der Backe und wenn Herr Fabian das hört, setzt es eine weitere Woche nachsitzen! Got it memorized?!“

Das Grinsen auf Vanitas Gesicht erstarb. Ihm rutschte Soras Papier aus der Hand und ihm schien langsam zu dämmern, was er wieder verbockt hatte.

Er setzte sich wieder auf seinen Platz und wollte weiter arbeiten, doch da erklang Herr Brennes Stimme durch den Raum.

„Hast du nicht etwas vergessen?“, sagte der Lehrer laut und hörbar.

Vanitas sah kurz auf, sagte aber nichts.

„Niemand hier hat dich verstanden! Rede bitte lauter und so, dass vor allem Sora es auch hört!“, sagte Herr Brenne laut.

Ein paar Sekunden vergingen, dann murmelte Vanitas so leise, dass kaum jemand es hören konnte.

Als Herr Brenne ihn noch einmal mit Nachdruck dazu aufforderte, es noch einmal zu wiederholen, sprang Vanitas auf und schrie jetzt fast:

„Zum hundertsten Mal jetzt: SORRY!“

Nun verschwand auch das letzte Lächeln auf Herr Brennes Gesicht.

„Ich glaube nicht, dass du diese Entschuldigung ernst meinst! Du wirst nach der Stunde noch hier bleiben und diesen Klassenraum putzen! Danach wirst du zu deinem Klassenlehrer gehen, da du ja auch schon bei ihm nachsitzen musst. Ich werde ihn über deine Verspätung informieren!“, sagte Herr Brenne und zog ein kleines, ziemlich alt wirkendes Handy hervor.

Er begann auf den Tasten herum zu tippen und steckte es nach nur wenigen Minuten wieder weg. Dann ging er zu Sora herum und beugte sich zu ihm herunter und klopfte ihm auf die Schulter.

Sora selbst hatte den Kopf unter den Armen vergraben und gab keinen Mucks von sich.

„Hör nicht auf Vanitas! Du bist gut so wie du bist!“, sagte Herr Brenne und klopfte ihm noch einmal auf den Rücken.

Sora gab noch immer keinen Laut von sich und als auch noch Riku ihm beruhigend zuredete, hob er seinen Kopf ein paar Zentimeter.

Als Riku sah, das Soras Gesicht von Tränen verschmiert war, warf er Vanitas einen so zornigen Blick zu, dass dieser in sich zusammen schrumpfte.

Dann wandte er sich wieder Sora zu und beugte sich zu ihm herunter.

„Du hast Recht!“, flüsterte Riku Sora leise ins Ohr.

Dieser öffnete leicht die Augen und warf Riku einen verwirrten Blick zu.

„In jedem Herzen gibt es ein Licht, das nie erlischt! Zeig uns, wie stark das Licht in deinem Herzen ist!“, sagte Riku leise zu Sora.

Dieser warf ihm einen ängstlichen Blick zu, doch beim Anblick von Rikus zuversichtlicher Miene konnte er nicht anders, als ein wenig zu lächeln.

„Siehst du?! Jeder hat ein wenig Licht in seinem Herzen und deins ist das Stärkste von allen! Zeig es uns!“, sagte Riku nun etwas lauter, so dass es alle im Raum hören konnten.

Sora hob den Kopf und wischte sich mit der Hand die letzten Tränen weg.

„Sehr gut! Nur nicht aufgeben, dann wirst du jede Herausforderung meistern!“, sagte Herr Brenne und forderte Sora auf, mit seiner Arbeit fortzufahren, nachdem er ihm seine Schablone reichte.

Sora nickte und fing dann an seine Schablone auf dem Metall nachzuziehen und als er damit fertig war, ging er zu seinem Lehrer, der nun bei der Metallsäge stand und gerade Ventus Schlüsselanhänger aus dem Metall schnitt.

Als er mit dessen Anhänger fertig war, nahm er Soras Metallplatte und schnitt das Muster aus dem Metall.

Als er damit fertig war, sagte er zu Sora:

„Jetzt musst du es nur noch ein wenig an den Rändern schleifen und dann musst du es nur noch mit Silberfarbe versiegeln! Aber das letzte machen wir dann zusammen! Dort hinten im Schrank ist Schleifpapier. Auf, auf!“

Er deutete auf einen Schrank, in dem bereits Ventus kramte.

Sora dankte seinem Lehrer und ging dann zum Schrank hinüber, in dem Ventus noch immer kramte.

Als er ebenfalls im Schrank nach Schleifpapier suchte, hörte er Ventus, wie dieser sagte:

„Lass dich nicht von dem Arsch runter ziehen! Du hast früher immer so viel gelacht und mit uns herum gealbert. Zeig uns das wieder! Wir vermissen dich so sehr!“

Sora senkte den Kopf und murmelte:

„Ja, das wäre schön!“

Ventus schlang einen Arm um Soras Hals und murmelte so leise, dass nur er es hören konnte:

„Dann lass uns gleich damit anfangen! Bitte lächeln!“

Mit diesen Worten zog er sein Handy und hielt es direkt vor Soras Gesicht.

Sora versuchte zu grinsen, doch es gelang ihm noch nicht so ganz und so sah es eher aus, als hätte er Zahnschmerzen.

„Na das kannst du aber besser!“, sagte Ventus belustigt und zeigte Sora das Bild.

Dieser guckte ein wenig verlegen aus der Wäsche und wollte etwas erwidern, doch genau in diesem Augenblick rief Roxas:

„Hey Bruderherz, schick mir mal das Foto!“

„Mir auch!“, fügten Axel, Riku und Zack hinzu.

So schickte Ventus es an alle und als er das Handy wieder weg steckte, warf er seinem Lehrer einen entschuldigenden Blick zu.

Doch dieser strahlte wieder und sagte laut in die Runde:

„Da ihr euch ja so gut mit dem neuartigen Schnickschnack auskennt, was haltet ihr davon, wenn wir am Ende der Stunde ein Gruppenfoto machen?“

Die Schüler waren vollkommen begeistert von der Idee und so machten sie sich weiter an die Arbeit für ihre Anhänger.

Als Sora mit dem schleifen fertig war, zeigte er seinem Lehrer den Anhänger. Dieser nickte zufrieden und nahm dann eine kurze Kette zur Hand, die vor ihm auf dem Arbeitstisch lag. Er befestigte sie mit wenigen, geübten Handgriffen und reichte sie Sora.

„Jetzt musst du kurz warten, bis die Anderen ebenfalls soweit sind!“, sagte Herr Brenne und schickte Sora zurück auf seinen Platz.

Als Sora sich umwandte, sah er, wie Roxas ihn zu sich winkte.

Er folgte Roxas´ Aufforderung und setzte sich neben ihn.

Sofort fing dieser an Sora in ein Gespräch zu verwickeln. Dieser fing zwar zuerst schüchtern an zu sprechen, doch nach ein paar Minuten brach das Eis endgültig bei ihm und er fing munter an zu sprechen.

Riku warf Terra einen vielsagenden Blick zu und dieser grinste.

Als dann alle mit ihren Anhängern fertig waren und diese jeweils mit einer kleinen Kette versehen waren, rief Herr Brenne alle Schüler zu sich.

Sie folgten alle seiner Aufforderung. Sogar Vanitas erhob sich, wenn auch widerstrebend.

Sie folgten ihrem Lehrer in einen benachbarten Raum, der wie eine richtige Werkstatt aussah. In der Mitte der Werkstatt stand auf einem Tisch eine Schüssel und als sie näher an diese traten, konnten sie sehen, dass diese mit einer silbernen Flüssigkeit gefüllt war.

„Jeder von euch führt jetzt seinen Schlüsselanhänger langsam und vorsichtig in die Schüssel ein. Denkt immer an euer Motto, dann bekommt euer Anhänger jeweils eine eigene Note!“, sagte Herr Brenne und winkte zuerst Sora zu sich.

Dieser trat langsam vor und tauchte seinen Anhänger langsam in die Schüssel mit der silbernen Flüssigkeit. Dabei dachte er immer wieder an sein Motto, das er sich ausgedacht hatte.

Er hielt es auf Herr Brennes Anweisung eine ganze Minute in die Flüssigkeit, dann erstrahlte der Schlüsselanhänger und Sora zog ihn auf Anweisung seines Lehrers heraus.

Er besah ihn sich an und wunderte sich über die Tatsache, dass an dem Anhänger keine Flüssigkeit herab tropfte.

Er warf seinem Lehrer einen fragenden Blick zu. Dieser nickte ihm jedoch nur zu und wandte sich dann an Ventus, der genau hinter Sora stand und nun an die Schüssel trat.

Er tauchte, wie Sora zuvor, seinen Schlüsselanhänger in die silberne Flüssigkeit und ließ ihn dort eine ganze Minute verweilen, bevor auch sein Anhänger erstrahlte und er ihn wieder aus der Flüssigkeit holte.

Nach ihm kam sein Bruder Roxas an die Reihe. Er hatte gleich zwei Anhänger gestaltet. Der eine Anhänger war eine Krone, der andere ein Stern. Roxas tauchte seine beiden Anhänger in die silberne Flüssigkeit und nach einer Minute holte er sie wieder heraus.

Er trat zur Seite und Zack trat vor. Sein Anhänger sah verdächtig ähnlich nach einer Münze aus. Er tauchte seinen Anhänger in die Flüssigkeit und nach einer Minute holte er ihn wieder heraus.

Nach Zack war Riku an der Reihe und als dieser vortrat, sah Sora kurz von Riku zu seinem Lehrer Herr Brenne und als er den wütenden Blick sah, den sein Lehrer Riku zuwarf, war er doch ein wenig irritiert.

Nachdem auch Riku mit der Prozedur fertig war, traten noch Axel, Terra und zum Schluss Vanitas vor.

Als auch sie fertig waren, schickte Herr Brenne sie zurück in den Klassenraum, damit sie jeweils ihren Arbeitsplatz sauber machen konnten.

Als Sora damit fertig war, brachte er seinen neuen Schlüsselanhänger an seinem Schlüsselbund an und besah sich das Ergebnis an.

„Sieht doch ziemlich gut aus!“, sagte eine Stimme und Sora drehte sich zu der Person um, die gesprochen hatte.

Es war Riku gewesen, der jetzt ebenfalls seinen Anhänger anbrachte. Dieser sah aus wie ein Herz, dessen Rand rot und deren Mitte schwarz war und von zwei roten Dornenranken durchzogen wurde, die sich in der Mitte des kleinen Herzens trafen.

Als sie alle fertig waren, verließen sie gemeinsam den Klassenraum und gingen wieder hinauf ins Erdgeschoss, da sich ihr Klassenraum für den Wahlpflichtunterricht im Keller befunden hatte. Einzig und allein Vanitas blieb zurück, da er noch den Klassenraum fegen musste. Er holte jedoch schnell die Anderen ein, da er den Klassenraum einfach nur sehr spärlich gefegt hatte.

An der großen Treppe, die nach oben führte, trennten sich Roxas, Ventus und Vanitas von den anderen und gingen mürrisch nach oben zum nachsitzen.

Schon auf der Treppe fingen die Drei sich wieder an zu streiten.

„Na die Drei sind ja ein Herz und eine Seele!“, sagte Axel grinsend und lauschte noch den drei Streithähnen, die immer noch zu hören waren.

Auch die Anderen mussten grinsen und so verließen sie ohne Vanitas und die Zwillinge die Schule.
 

Ende des 7. Kapitels

Der Größte aller Helden

Der Größte aller Helden
 

Sie gingen gemeinsam die Kastanienallee entlang und sprachen über alles mögliche.

„Sag mal, Kleiner! Hast du Lust nachher schwimmen zu gehen? Wir haben bei uns einen ziemlich großen Pool!“, sagte Riku zu Sora.

Dieser lächelte ein wenig traurig.

„Würde ich ja gerne, aber ich hab keine Badesachen bei!“, erwiderte Sora und sah zu Boden.

Riku legte ihm den Arm um die Schulter und sagte:

„Mach dir mal darum keine Sorgen! Du kannst welche von mir haben!“

Axel beugte sich mit einem zweideutigen Grinsen zu Sora vor uns sagte:

„Dazu musst du sie aber ein wenig einlaufen lassen! Rikus Hosen sind vorne herum ziemlich ausgebeult!“

Sora sah Axel für einen Moment lang verwirrt an, dann fragte er:

„Woher weißt du das? Hattest du schon mal eine von seinen Hosen an gehabt?“

Daraufhin brachen alle in Kichern aus.

Als Axel sich wieder beruhigt hatte, legte er die Hand auf Soras Kopf und wuschelte ihm durch die Haare.

„Ach Kurzer! Als Liebesgott ist Riku immer schussbereit! Deshalb muss auch immer ein gewisser Vorrat vorhanden sein! Aber da ist er nicht der Einzige!“, sagte Axel und grinste Sora zweideutig an.

Sora sah Axel verwirrt an, dann fragte er:

„Ihr glaubt also wirklich, dass ihr von Göttern abstammt? Das war also nicht nur ein Witz von Riku?“

Alle sahen ihn verwundert an, dann sagte Riku:

„Ich zeige dir zuhause, von wem jeder abstammt! Dann wirst du jeden Zweifel verlieren!“

Sora sah ihn noch einen Moment lang etwas irritiert an, doch dann waren sie auch schon vor einer riesigen, weißen Villa stehen geblieben.

„Wow, hier wohnt ihr?“, fragte Sora fassungslos und verrenkte sich fast den Hals, als er nach oben bis zum Dach des Hauses sah.

„Aber so was von! In der Hütte lässt es sich ganz gut aushalten!“ Erwiderte Axel und schloss die Tür auf.

„Sag mal, Terra! Habt ihr auch einen Trainingsraum? Den würde ich ja gerne mal ausprobieren!“, sagte Zack und rieb sich die Hände.

Terra klopfte Zack auf die Schulter und sagte:

„Klar haben wir einen! In dem werde ich dich zum ultimativen Helden formen! Du wirst ein echter Soldat werden!“

Zack sprang vor Freude in die Luft und gleich daraufhin betraten sie gemeinsam das Haus.

Sie legten im Flur ihre Sachen ab und zogen sich die Schuhe aus.

Zack war nicht mehr zu halten und machte sich sofort daran das Haus nach dem Trainingsraum ab zu suchen.

Sora ließ es ein wenig ruhiger angehen und sah sich überall um.

„Gefällt´s dir?“, fragte Riku ihn.

Als er wieder ins Wohnzimmer trat, wo die Junggötter auf ihn warteten, sagte er:

„Also entweder sagt ihr die Wahrheit oder eure Eltern sind einfach nur stink reich!“

Riku grinste Sora leicht an.

„Ich zeig dir jetzt das Schwimmbecken! Danach wirst du jeden Zweifel verlieren!“, sagte Riku und führte Sora aus dem Wohnzimmer und einen Flur entlang.

Er blieb vor einer Tür stehen und öffnete sie. Zum Vorschein kam eine riesige Halle mit einem gewaltigen Schwimmbecken. Sora staunte nicht schlecht, aber für ihn machte es noch immer keinen Sinn, wie das alles beweisen sollte, dass Riku wirklich ein Junggott war.

Doch da spürte er eine Hand auf seiner Schulter und sah hinauf in Rikus Gesicht.

„Komm, ich zeig dir die Umkleide!“, sagte dieser und führte Sora zusammen mit den anderen in eine riesige Umkleide.

„Wow, ist das gigantisch hier! Die ist fast so groß wie der Trainingsraum oben!“, sagte Terra begeistert und fing an sich die Klamotten vom Leib zu reißen.

Riku ging währenddessen zu einem Schrank an der Wand und holte dort Handtücher und Badesachen heraus.

Er reichte Sora eine blaue Badehose und auch Terra und Zack bekamen jeder eine ab.

„Schade, dass Roxas und Ventus nicht da sind! Die beiden lieben einfach das Wasser!“, nuschelte Sora in seinen nicht vorhandenen Bart.

Riku jedoch hörte ihn aufmerksam zu.

„Du magst die beiden sehr, nicht wahr!“, stellte er fest, während er sich umzog.

Sora senkte den Kopf und brummte.

Bevor jedoch noch etwas sagen konnte, rief Zack:

„Leute, was sollen die langen Gesichter? Lasst uns Spaß haben!“

Er gab Terra einen leichten Schubs und rannte dann nur mit der Badehose bekleidet aus der Umkleide hinaus und sprang direkt ins Becken.

Terra folgte ihm sofort und sprang ebenfalls ins Becken. Auch Axel verließ die Umkleide und sprang sofort ins Wasser.

Nun waren nur noch Sora und Riku in der Umkleide.

„Treff dich doch wieder mit den beiden! Geht zusammen ins Kino oder macht irgendwas anderes!“, schlug Riku vor und legte einen Arm um Soras Schulter.

Sora ließ noch weiter den Kopf sinken und brummte nur etwas unverständliches.

„Was hast du gesagt? Ich hab dich nicht verstanden!“, sagte Riku und sah zu Sora hinunter.

„Ich würde ja gerne, aber ich darf nicht“, nuschelte Sora so leise, so dass es kaum zu hören war.

Riku hatte ihn jedoch gehört. Er beschloss jedoch nicht weiter auf Sora einzubohren, denn er wollte ihn aus seinem Stimmungstief heraus holen und nicht noch weiter hinein jagen.

So räusperte er sich und gewann so wieder Soras Aufmerksamkeit.

„Du hast doch bis jetzt immer bezweifelt, dass ich ein Junggott bin, nicht wahr, Kleiner?!“, sagte Riku und setzte ein leichtes Lächeln auf.

Sora, total überrumpelt von dem plötzlichen Themenwechsel, sah Riku etwas irritiert an.

Doch dann nickte er.

Riku atmete aus und sagte:

„Das kann ich verstehen. Wenn ich in deiner Lage wäre, hätte ich schon längst denjenigen in die Klapse einweisen lassen!“

Auf Soras Züge schlich sich ein leichtes Lächeln.

„Jedoch kannst du mir glauben, dass ich ein Junggott bin. Ares, der Gott des Krieges und Aphrodite, die Göttin der Liebe, sind meine und auch Terras Eltern. Ich bin der Gott der ersten Liebe und des Zweikampfs. Jedoch um meinen Platz auf dem Olymp zu erhalten, muss ich dieses Praktikum machen und es erfolgreich bestehen. Sollte dies nicht der Fall sein, dann...!“, sagte Riku und brach ab.

Sora sah auf und sah, direkt in Rikus türkise Augen.

„Was ist dann? Was passiert mit dir?“, fragte Sora und seine Stimme war nicht mehr als ein heiseres Flüstern.

Riku sah in Soras meeresblaue Augen und erwiderte:

„Dann werde ich zu einem Menschen und sterbe irgendwann!“

Soras Augen wurden riesig vor Schreck.

„Aber was kann ich da tun? Ich bin doch nur Sora! Nur Sora, der für niemanden wichtig ist! Ich nutze niemanden und etwas besonderes bin ich auch nicht!“, sagte Sora leise und in seiner Stimme schwang leise Verzweiflung mit.

Riku sah den Kleinen vor sich fassungslos an.

„Du hast Recht! Du bist Sora! Aber du bist jemand, dessen Herz stark ist und voller Licht und Hoffnung steckt! Dein Glaube kann Berge versetzen, genauso dein Schwert, wenn du lernst es zu führen! Du bist etwas ganz besonderes, denn du bist Träger des Schlüsselschwerts und der Held, der zusammen mit mir auf den Olymp gehen wird!“, sagte Riku und in seiner Stimme schwang eine solche Entschlossenheit mit, dass Sora hoffnungsvoll den Kopf hob.

Sora schluckte schwer, dann sagte er mit brüchiger Stimme:

„Glaubst du das wirklich? Ich hab doch aber gar kein Schwert!“

In Rikus Augen erschien ein Glitzern.

„Ach nein?! Und was hältst du da in deiner Hand?“, fragte er und Sora sah hinab zu seiner Hand.

Dort war aus einem gleißenden Licht ein Schwert in der Form eines Schlüssels erschienen.

Griff und Handschutz des Schwertes waren in einem matten Gold gehalten, während die Klinge des Schwertes aus reinem Silber bestand. Am Handschutz des Schwertes hing der Anhänger, den Sora im Arbeitslehreunterricht gemacht hatte. Es war eine ebenfalls silberne Kette, an deren Ende das Symbol von Micky Maus befestigt war.

Sora sah fassungslos das Schwert an.

„Was ist das?“, stammelte er und sah weiterhin sprachlos das Schwert an.

Riku beugte sich zu ihm herunter und erwiderte:

„Das ist das Ebenbild deiner Stärke! Nur du allein kannst dieses Schwert führen! Jeder andere würde daran scheitern! Jeder von euch hat ein solches Schwert, jedoch ist jedes anders. Der Lehrer, Herr Brenne, war niemals wirklich an dieser Schule. Er kam nur auf Axels Bitte! Kannst du dir vielleicht vorstellen, wer er in Wirklichkeit war?!“

Sora sah von dem Schwert in seiner Hand zu Riku auf und in seinem Kopf machte es plötzlich Klick.

„Du meinst doch nicht? Oder doch?“, stieß er aus und sah in Rikus grinsendes Gesicht.

Als dieser jedoch nichts erwiderte, sprach Sora selbst aus, was er dachte.

„Herr Brenne war Hephaistos, der Schmiedegott und des Feuers? Deshalb hat er dich also immer so böse angesehen!“, sagte Sora und sah Riku direkt in die Augen.

Riku nickte, doch noch bevor er etwas sagen konnte, stürzte Zack in die Umkleide.

„Hey wo bleibt ihr denn? Kommt schon, das Wasser ist herrlich!“, sagte er begeistert und zog Sora und Riku mit aus der Umkleide.

Er sprang begeistert ins Wasser und begann sofort mit Terra um die Wette zu schwimmen.

Sora ließ es dagegen ein wenig ruhiger angehen. Er stieg langsam die Leiter hinab ins Wasser und bedeckte seinen Körper mit dem kühlen Nass.

Zur Probe machte er ein paar einfache Schwimmzüge und als er merkte, dass diese ihm gelangen, schwamm er langsam weiter.

Er achtete sorgsam darauf, nicht in Terras und Zacks Schwimmbahn zu kommen, denn er wollte einen Zusammenprall mit ihnen vermeiden.

Als diese in den Endspurt gingen, schwamm Riku auf Sora zu und sagte leise in dessen Ohr:

„Du wolltest doch den ultimativen Beweis dafür haben, dass Terra, Axel der Giftzwerg und ich wirklich Götter sind.Hier hast du ihn!“

Als Terra und Zack vor Riku ankamen, legte Terra seinem Schützling die Hand auf den Kopf und stülpte ihn unter Wasser.

Sora erschrak und wollte Zack helfen wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen, doch Riku hielt ihm am Arm fest und schüttelte den Kopf.

„Aber er ertrinkt! Holt ihn wieder hoch!“, sagte Sora halb verzweifelt, halb wütend.

Einen Moment später holte Terra Zack wieder an die Wasseroberfläche, doch als dieser wieder auftauchte, erschrak Sora und schwamm ein paar Züge weg von ihm und den beiden Brüdern.

Zack war jetzt deutlich größer und älter. Sora sah an ihm herunter und was er durch das sich immer und immer wieder wellende Wasser sehen konnte, hatte sich Zacks Muskulatur auch sehr stark weiter entwickelt.

Sie schwammen gemeinsam zum Beckenrand und als Zack sich dort aus dem Wasser zog, konnte Sora deutlich Zacks Rückenmuskeln sehen.

„Beeindruckend, nicht wahr?! Wir können dir zeigen, welcher Krieger aus dir werden kann. Aber das muss jeder Gott allein mit seinem Helden machen!“, sagte Riku und begutachtete Zack von allen Seiten.

Dieser schien völlig außer sich vor Freude. Er stemmte beide Daumen unter den Gummi seiner Badehose und schob diese ein wenig nach vorne, um sich deren Inhalt besser ansehen zu können.

„Da drin ist also auch alles größer geworden! Wie lange dauert es, bis ich so groß bin?!“, fragte Zack Terra.

Dieser grinste und klopfte seinem Schützling auf die Schulter.

„In 10 Jahren solltest du soweit sein! Aber wenn wir erst mal wieder auf dem Olymp sind, wird es viel schneller gehen!“, sagte Terra und nickte.

Zack grinste und strich sich über seine Bauchmuskeln.

„Mit dem Körper krieg ich sie auf jeden Fall rum! Ich muss gleich zu ihr und...!“, sagte er, doch er brach ab, als sein Körper erstrahlte.

Einen Moment später hörte das Strahlen auf und Zack stand wieder in seinem 14 Jahre alten Körper vor ihnen.

„Ach menno! Dabei wollte ich sie doch mit meinem heißen Körper beeindrucken!“, sagte Zack enttäuscht und sah Terra flehend an.

Dieser schüttelte jedoch den Kopf und bevor er etwas sagen konnte, fragte Sora:

„Wen wolltest du denn beeindrucken?“

Zack fing wieder an zu strahlen und er antwortete:

„Miss Aqua!“

Soras Gesichtszüge entgleisten und Zack prustete laut los bei Soras Gesichtsausdruck.

„Tut mir leid, Kleiner! Aber dein Gesichtsausdruck war gerade für die Götter!“, sagte Zack und Sora sah ein wenig verlegen aus der Wäsche.

Riku klopfte ihm auf die Schulter und schlug vor noch ein wenig schwimmen zu gehen.

Alle stimmten begeistert zu. Alle, bis auf Sora, der wieder einmal nur betreten zu Boden sah.

Riku hatte natürlich schon bemerkt, dass seinem Schützling schon wieder etwas beschäftigte, doch es waren zu viele Personen anwesend, so dass er Sora nicht unbemerkt fragen konnte.

Gemeinsam gingen sie wieder ins Becken und schwammen noch ein wenig. Alle, bis auf Sora, der sich immer gleich am Beckenrand aufhielt und nur ein wenig dahin planschte.

Riku war das natürlich aufgefallen, denn er ließ Sora nicht eine Minute aus dem Auge und als er sich kurz umsah und merkte, dass sie nicht belauscht werden konnten, schwamm er zu Sora und sagte so leise, dass nur Sora es hören konnte:

„Hey Kleiner. Was ist los? Hast du Probleme mit dem schwimmen?“

Sofort klammerte sich Sora am Beckenrand fest und er wandte sich von Riku ab.

Dieser schwamm jedoch einfach um ihn herum und suchte Soras Blick.

Dieser versuchte jedoch immer wieder Rikus Blick auszuweichen und er tauchte unter.

Riku folgte ihm unter Wasser und sah Sora direkt ins Gesicht. Dieser versuchte immer wieder seinen Blick auszuweichen, doch dann geschah etwas, mit dem Sora nicht gerechnet hatte.

Riku schloss ihn in die Arme und drückte ihn an sich. Sora war so verdutzt über diese Reaktion des Größeren, dass er versuchte nach Luft zu schnappen und so sein ganzer Mund voller Wasser geriet.

Er strampelte und offenbar verstand Riku, denn mit wenigen, kräftigen Armbewegungen brachte er sich und Sora wieder zurück an die Wasseroberfläche und als sie durch diese brachen, schnappte Sora laut hörbar nach Luft.

Er kletterte am Rand des Beckens hinaus und legte sich erst einmal auf den Boden.

„Warum?“, keuchte er und sah zu Riku auf, der sich neben ihn gesetzt hatte.

Dieser wandte sich ihm zu und fragte:

„Warum was?“

Er sah Sora ein wenig irritiert an und als dieser wieder hinab auf seine Füße sah, nuschelte er:

„Warum kümmerst du dich um mich? Sonst bin ich doch für niemanden wichtig!“

Riku sah Sora einen Moment lang an, dann schlang er einen Arm um seine Schulter und zog ihn an sich.

„Das stimmt nicht. Du bist mir sehr wichtig und das nicht nur, weil du mein kleiner Held bist, sondern weil wir Freunde sind. Du bist hier jedem wichtig, mein Kleiner! Und ich werde es dir beweisen! Ich werde mich um dich kümmern, in jeder Hinsicht!“, sagte Riku und erhob sich.

Er reichte Sora die Hand und half ihm auch auf die Beine. Dann wandte er sich zu Axel, der gerade aus dem Becken stieg.

„Hey Axel, wie sieht's denn mit Mittagessen aus?!“, rief er Axel zu, der sich zu Riku umwandte.

Axel sah zur Uhr, die an der Wand hing und erwiderte:

„Rox und Ven müssten jede Minute kommen! Dann schnapp ich mir Rox und fang das Mittagessen an.“

Nun kamen auch Terra und Zack aus dem Wasser und Zack murrte:

„Wird auch Zeit! Ich hab einen Bärenhunger!“

Dabei rieb er sich den Bauch und wie zur Bekräftigung seiner Worte knurrte sein Magen.

Das brachte alle zum Lachen. Alle, selbst Sora, mussten über Zacks Verhalten lachen und so gingen sie gemeinsam in die Umkleide und machten sich fertig. Als sie alle dann die Umkleide verließen, hielt Riku Axel zurück.

„Könntest du für Sora so etwas wie einen Ernährungsplan zusammen stellen? Wir müssen dafür sorgen, dass er etwas zunimmt!“, sagte Riku und sah an Axel vorbei auf Sora, der gerade die Stufen nach oben stieg.

Axel folgte Rikus Blick und sagte mit einem für ihn sehr unüblichen, ernsten Tonfall:

„Du kannst dich auf mich verlassen! Bei deinem Kurzen kann man das ABC durch die Rippen pusten! Wir päppeln ihn schon wieder auf!“

Riku nickte und dankte Axel. Gemeinsam gingen die beiden Junggötter nach oben und fanden dort Roxas, Ventus und Vanitas vor, die alle drei sichtlich aufgebracht waren.

Sie schimpften alle drei über ihren Klassenlehrer und als Vanitas noch einen seiner unflätigen Kommentare los ließ, baute sich Roxas vor ihm auf, stemmte die Hände in die Hüften und sagte zornig:

„Hättest du nicht noch den Eimer mit Putzwasser umgetreten, wären wir viel früher draußen gewesen! Aber nein, du musstest ja deiner Wut freien Lauf lassen!“

Vanitas wurde puterrot im Gesicht und schwoll an wie ein Ochsenfrosch. Er trat auf Roxas zu und wollte ihn an den Kragen packen, doch noch bevor er ihn berührte, zuckte seine Hand zurück und er hielt sich krampfhaft die Hand. Er warf Axel einen hasserfüllten Blick zu und stampfte dann möglichst laut die Treppe hinauf.

Im Flur blieb nur ein schwacher Geruch nach verbranntem Fleisch zurück.

„Was war das?!“, fragte Roxas und sah verwirrt in die Runde.

Axel trat vor und legte ihm kumpelhaft den Arm um die Schulter.

„Keine Sorge, Rox! Solange ich hier bin rührt der Giftzwerg dich nicht an!“, sagte Axel und fuhr mit seiner Hand durch Roxas` Haare.

Dieser sah zu Axel auf und erwiderte das Grinsen, dass der Gott neben ihm aufgesetzt hatte.

Ventus stand hinter den Beiden und starrten seinen Brüder mit offenen Mund von hinten her an.

„Was hältst du davon, wenn wir jetzt mal das Mittagessen für die anderen fertig machen?“, fragte Axel seinen Schützling.

Von Roxas kam nur ein hohles Lachen.

„Ich schaff es noch nicht einmal mir Rühreier zu machen. Und jetzt soll ich gleich für alle kochen? Da kannst du gleich mal einen Rettungswagen rufen!“, sagte Roxas und in seiner Stimme war eindeutig die fehlende Motivation zu hören.

Axels Grinsen wurde noch eine Spur breiter.

„Ach was, Kleiner! Unter meiner Obhut wirst du bald besser kochen können als Christian Rach, Joachim Lafer und Alfons Schuhbeck zusammen! Du wirst sie alle in Grund und Boden kochen! Komm mit!“, sagte Axel und zog Roxas in die Küche.

Alle sahen ihm nach und als sie verschwunden waren, sagte Ventus:

„Hab ich hier was verpasst? Seit wann lässt Roxas jemanden an seine Haare?“

Alle sahen ihn an und Ventus fuhr fort.

„Seine Haare sind sein Heiligtum! Jeden Morgen verbringt er zwei Stunden im Bad, um seine Haare zu bearbeiten und da kommt plötzlich ein Herr Axel um die Ecke und fährt einmal mit seiner Hand durch die Frisur meines Bruders, ohne dass dieser an die Decke geht!“, sagte Ventus und sah seinem Bruder stirnrunzelnd hinterher.

Terra und Riku tauschten einen vielsagenden Blick und grinsten.

Riku legte Sora den Arm um die Schulter und sagte:

„Na dann komm mal mit nach oben! Ich zeig dir jetzt mal mein Reich!“

Er führte Sora die Treppe hoch und ging mit ihm den Korridor entlang. An dessen Ende öffnete er eine Tür und trat mit Sora in den riesigen Raum ein.

Er blickte sich im gesamten Raum um und überall an den Wänden hingen die verschiedensten Waffen. In einer Ecke stand eine riesige Vitrine, in der viele verschiedene Fläschchen standen. Sora ging zu der Vitrine hinüber und besah sich die Fläschchen an.

„Wofür sind die?“, fragte er und drehte sich zu Riku um.

Diesem schlich sich ein zweideutiges Lächeln aufs Gesicht. Er trat auf Sora zu, schloss die Vitrine auf und holte eine der kleinen Flaschen heraus.

Er hielt sie gegen das Licht und sagte:

„Die sind für alle, die etwas Startschwierigkeiten haben!“

Mit diesen Worten stellte er das Fläschchen wieder zurück in die Vitrine und verschloss sie.

Er warf Sora einen Seitenblick zu und sah, dass dieser immer noch etwas ratlos aussah.

Nun musste Riku schmunzeln. Es amüsierte ihn, dass sein Schützling anscheinend nicht so ganz verstanden hatte, was er meinte.

„Sagen wir es mal so! Wenn du mit einer ganz bestimmten Person schlafen willst und keinen hoch kriegst, brauchst du nur einen Tropfen davon zu nehmen und du wirst stundenlang ohne Pause einsatzbereit sein!“, sagte Riku und wandte sich nun Sora direkt zu.

Nun musste er breit grinsen, denn dieser lief scharlachrot an.

„Aber das brauchst du momentan noch nicht! Kommen wir jetzt zu einem anderen Thema! Das Schlüsselschwert! Kannst du es denn bereits willentlich beschwören?“, sagte Riku und sah auf seinen Held hinab.

Sora sah zu Riku hoch und verlor sich sofort in dessen türkisen Augen.

Dann wandte er seinen Blick wieder ab und sah zu seiner rechten Hand hinunter.

Er stellte sich vor, wie in seiner Hand wieder dieser riesige Schlüssel erschien, doch sein Kopf sagte ihm immer wieder, dass das doch Schwachsinn war, was er hier versuchte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit seufzte er resigniert auf und schüttelte den Kopf.

„Macht nichts! Dann versuchen wir es auf einem anderen Weg!“, sagte Riku und ging hinüber zu einer großen Truhe.

Mit einem Tritt gegen sie, sprang der Deckel auf und Riku holte zwei Holzschwerter hervor.

Er reichte eines davon Sora und sagte:

„Die haben Terra und ich damals als Kinder benutzt! Damit hab ich den Schwertkampf gelernt! Damit geht es bestimmt leichter!“

Sora nahm das Holzschwert in die Hand und sofort spürte er, wie ein Kribbeln in seiner Hand einsetzte und sich seinen ganzen Arm hochzog.

Er blickte auf den Griff des Schwertes und sah noch, dass dort Terras Name eingeritzt war.

Da blitzte ihm in Gedanken plötzlich ein Bild seines Schwertes auf und sofort erstrahlte das Holzschwert in seiner Hand.

Sora erschrak und schon im nächsten Moment hielt er den übergroßen Schlüssel in der Hand.

Er sah von dem überdimensionalen Schlüssel in seiner Hand zu Riku und sah, dass dieser breit grinste.

Der Junggott trat auf seinen Schützling zu und sagte:

„Du bist wirklich etwas ganz besonderes! Du bist der Träger des Königsanhängers, einem Glanzstück unter allen Schlüsselschwertern! Du bist es wirklich!“

Sora sah ihn verwirrt an und fragte:

„Wirklich was?“

Riku trat noch einen Schritt auf Sora zu und flüsterte ihm ins Ohr:

„Der Größte aller Helden!“
 

Ende des 8.Kapitels

Freunde

Freunde
 

Ein paar Tage nachdem Sora zum ersten Mal sein Schlüsselschwert herbei gerufen hatte, befanden er, Riku, Axel, Roxas, Ventus und Vanitas sich gerade am Anfang ihrer Geschichtsstunde.

Ihre Lehrerin, Frau Larxene, war gerade in den Raum getreten und knallte ihre Aktentasche auf den Schreibtisch.

Sofort kehrte Ruhe ein, denn jeder wusste, wie ihre Lehrerin bei Ruhestörungen reagierte.

Sie blickte sich streng im Klassenraum um und als endlich Ruhe eingetreten war, sagte sie:

„Laut der Schulleitung sollen wir jetzt die griechische Mythologie wiederholen! Also, wer kann mir die großen drei Götter des Olymps nennen?“

Sie sah sich abschätzend im Klassenraum um.

Einige Hände hoben sich, auch die von Sora und Roxas.

Frau Larxene nahm zuerst Roxas ran und dieser sagte:

„Poseidon!“

Die Lehrerin sah ihn streng an und wartete, ob Roxas noch die zwei fehlenden Götter nannte, aber da Roxas schwieg, nahm sie Sora ran:

„Zeus und Hades!“

Frau Larxene nickte streng und wandte sich der Tafel zu. Sie schrieb alle drei Götternamen an die Tafel und wandte sich dann wieder der Klasse zu.

„Wer weiß, wie diese drei Götter noch genannt werden?“, stellte sie die nächste Frage an die Klasse.

Wieder war nur Schweigen im Walde zu vernehmen, bis sich diesmal Sora, Roxas und Ventus gleichzeitig meldeten.

Frau Larxene seufzte und schwang dann den Arm in Richtung der drei sich meldenden Jungen.

Durch diese Geste dachten alle drei, dass jeweils sie gemeint waren und so sagten sie gleichzeitig:

„Die großen Drei!“

Alle in der Klasse sahen die drei Jungen verblüfft an.

Ihre Geschichtslehrerin nickte und erklärte dann, warum sie so genannt wurden. Ihre Erklärungen dauerten so lange, bis es zum Ende des Unterrichts läutete.

„Morgen werden wir einen Ausflug zum Museum für griechische Geschichte machen. Der Eintritt beträgt für jeden von euch 5 €! Wir treffen uns alle morgen früh um 8.00 Uhr vor der Schule! Jetzt könnt ihr gehen!“, sagte sie und entließ die Klasse.

Sofort stürmten die Schüler aus dem Klassenraum. Alle, bis auf Sora, Riku, Ventus, Roxas, Vanitas und Axel.

Sora hatte den Kopf auf den Tisch gelegt und versuchte vergeblich zu verbergen, dass er sich über den morgigen Ausflug so seine Gedanken machte.

“Hey, was ist los?“, fragte Riku ihn.

Sora sah nicht auf, sondern drehte sich nur auf die andere Seite, um Riku nicht in die Augen sehen zu müssen.

Riku setzte sich jedoch auf Soras andere Seite und versuchte ihm weiter in die Augen zu sehen. Daraufhin drehte Sora den Kopf wieder auf die andere Seite und Riku setzte sich wieder auf seinen alten Platz.

Und wieder drehte sich Sora von Riku weg, was diesen wieder veranlasste, sich auf den anderen Platz neben Sora zu setzen.

„Das Spiel können wir jetzt die ganze Pause lang spielen, oder du sagst mir jetzt einfach, was dich bedrückt und ich räume diese Sache einfach aus dem Weg!“, sagte Riku und nahm Soras Gesicht in beide Hände, so dass dieser den Kopf nicht mehr wegdrehen konnte.

Sora sah ihm jedoch noch immer nicht in die Augen und nuschelte etwas.

„Etwas lauter, bitte! Ich bin doch ein alter Mann, da musst du schon etwas lauter sprechen!“, sagte Riku und legte, um seine Worte zu unterstreichen, seine Hand hinter seine Ohrmuschel.

„Echt du alter Sack! Geh doch gleich ins Altenheim! Bei dir ist doch so oder so alles vertrocknet!“, warf Vanitas ein und schälte sich mit einem Klappmesser einen Apfel.

Langsam, wie in Zeitlupe, drehte sich Riku zu Vanitas um und jedem im Raum war in Sekunden klar, dass Vanitas etwas absolut falsches gesagt hatte. Jeder, außer Vanitas, denn dieser würdigte Riku keines Blickes und zerschnitt nun seinen Apfel.

Er trat langsam zwei Schritte langsam auf Vanitas zu. Jedoch hielt er bei dem schnaubenden Geräusch hinter sich inne und drehte sich zu Sora herum. Dieser hatte den Kopf auf den Tisch gelegt und diesen unter den Armen begraben. Riku trat auf Sora zu, der noch immer das schnaubende Geräusch von sich gab und legte den Hand auf Soras Rücken.

Riku beugte sich zu Sora herunter und sah durch eine Lücke in dessen Armen, dass dieser sich gerade schlapp lachte.

„Du findest es also lustig, dass Vanitas mich als alten Mann bezeichnet!“, sagte Riku und seine Augen blitzten gefährlich.

Sora nickte und kicherte weiter.

„Dann empfange jetzt deine Strafe dafür!“, sagte Riku und stürzte sich auf Sora.

Dieser konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Riku bei ihm war und anfing ihn von oben bis unten durch zu kitzeln.

Sora schrie vor Lachen und bettelte nach wenigen Minuten darum, dass Riku doch aufhören möge.

Der junge Liebesgott erbarmte sich dann doch und ließ von Sora ab.

Dieser keuchte und als er sich dann nach wenigen Momenten wieder beruhigt hatte, blickte er sich zu den Anderen um.

„Weißt du, dass wir dein Lachen richtig vermisst haben? Wenn du lachst, geht die Sonne auf!“, sagte Roxas und alle außer Vanitas nickten zur Bestätigung.

Soras Wangen wurden rot und er grinste verlegen.

Riku legte ihm freundschaftlich den Arm um und sagte:

„Und jetzt sag uns, was dich vorhin so bedrückt hat! Wir sind Freunde, uns kannst du alles erzählen!“

Soras Lächeln verschwand wieder und er senkte den Blick.

„Okay, ich sag´s dir. Wir haben nicht viel Geld. Meine Mutter hat drei Jobs, um uns über Wasser zu halten und da kommt ein unerwarteter Schulausflug einfach nur unpassend. Auch wenn es nur 5 € sind. Ich kann nicht mitkommen! Wir haben einfach nicht das Geld!“, sagte Sora und vergrub das Gesicht wieder unter den Armen.

Riku erhob sich und wandte sich dann an die anderen.

„Okay, Axel! Lass mal was fliegen!“, sagte er zu Axel und dieser warf sofort eine Münze durch den Raum.

Sofort folgten zwei weitere Münzen von den Zwillingen. Als Riku zu Zack hinüber sah, sah er noch, wie dieser seine Münze wie einen Fußball durch den Raum zu Riku flankte.

Riku griff sie alle aus der Luft und als er sich zu Vanitas drehte, wurde er von diesem wieder ignoriert.

Nun drehten sich alle außer Sora ebenfalls zu Vanitas und als dieser seinen Blick noch immer nicht vom Apfel erhob, erhob sich Ventus und ging eilig zu Vanitas herüber.

Er beugte sich zu dem Gott der Folter hinab und flüsterte ihm ins Ohr. Für einen Moment tat Vanitas noch so, als würden ihn Ventus' Worte nicht interessieren, doch dann leuchteten seine gelben Augen vor Bosheit auf und er grinste diabolisch. Er flüsterte Ventus nun seinerseits etwas ins Ohr, woraufhin dieser erbleichte. Er warf Sora einen schnellen Blick zu, dann aber nickte er.

Vanitas griff eilig nach Ventus' Hand und zog dessen Zeigefinger hervor. Er setzte die Spitze seines kleinen Messers an der Kuppe des Zeigefingers an und ritzte in diese ein, so dass ein paar Blutstropfen hervor traten.

Roxas sprang auf, als er sah, was Vanitas da mit seinem Bruder anstellte, doch Axel hielt ihn an der Schulter fest und drückte ihn wieder auf den Stuhl.

Vanitas ließ ein paar Tropfen von Ventus` Blut auf den Apfel fallen und biss genau von der Stelle ab, wo das Blut den Apfel getroffen hatte. Dann holte er seine Geldbörse hervor und warf Riku ebenfalls eine Münze zu.

Dieser fing sie mit einem verächtlichen Blick und ließ alle Münzen vor Sora auf den Tisch fallen.

„Jetzt sollte dieses Problem gelöst sein!“, sagte Riku und legte genau 5 € vor Sora auf den Tisch.

Dieser hob ungläubig den Kopf und sah die fünf Münzen vor sich an.

„Leute, das kann ich nicht annehmen!“, sagte er und schüttelte den Kopf.

Riku nahm Münze für Münze in die Hand, spielte mit ihr und ließ sie dann durch eine kleine Handbewegung verschwinden.

„Natürlich kannst du, schließlich sind sie bereits in deiner Geldbörse!“, erwiderte Riku und grinste.

Sora sah ihn ungläubig an und holte sein Portmonee hervor und sah hinein. Dort waren tatsächlich die fünf Münzen, die er von den Anderen bekommen hatte. Er warf Riku einen fragenden Blick zu, der ihm grinsend erwiderte:

„Es hat so seine Vorteile, wenn Hermes dein Onkel ist! Du kannst nicht nur problemlos Sachen mitgehen lassen, sondern auch dafür sorgen, dass gewisse Sachen unbemerkt an andere Orte gelangen!“

Sora war völlig verblüfft.

„Hermes ist dein Onkel?“, fragte er und sah Riku fragend an.

Dieser machte eine kurze Handbewegung und sagte:

„Patenonkel, um genau zu sein! Aber wen interessieren schon Details!“

Sora sah ihn ungläubig an, doch noch bevor er etwas antworten konnte, läutete die Schulglocke und die anderen Schüler der Klasse kamen wieder in den Raum.

So verging der restliche Schultag ziemlich schleppend und als nach einer gefühlten Ewigkeit auch die letzte Stunde beendet war, machten sich alle Schüler schleunigst aus dem Klassenraum.

„Na dann mal los! Auf geht’s nach Hause! Was gibt’s zu essen?“, fragte Zack an Axel gewandt.

Axel erwiderte prompt:

„Souvlaki mit Pommes!"

Dies schien Zack jedoch nicht viel zu sagen, denn er guckte drein wie ein kleiner Wolf, der nicht wusste, wo es zum Futterplatz ging.

„Fleisch, Fleisch und nochmal Fleisch!“, warf Terra ein.

Sofort lief Zack das Wasser im Mund zusammen und alle konnten sehen, wie sein Gesicht einen träumerischen Ausdruck bekam und er anfing zu sabbern.

„Solange Fleisch auf dem Speiseplan steht, ist Zack glücklich!“, sagte Roxas und alle mussten daraufhin lachen.

„Tja, ein Wolf muss regelmäßig Fleisch zu sich nehmen, damit er groß und stark wird und unser kleiner Wolf hier ist noch immer im Wachstum!“, warf Terra lachend ein und klopfte Zack kräftig auf die Schulter.

Dieser grinste und erwiderte:

„Ich will schließlich mal so groß werden wie mein großer Bruder hier! Also muss ich viel trainieren und noch mehr essen!“

Alle sahen ihn einen Moment lang irritiert an, doch als Zack Terra mit dem Ellenbogen in die Rippen stieß, wussten alle, wen er mit der Bezeichnung „großer Bruder“ gemeint hatte.

Sie gingen munter schwatzend aus dem Schulgebäude bis zur riesigen Villa, die die Junggötter bewohnten.

„Ich muss dann weiter! Wir sehen uns morgen!“, sagte Sora und wollte schon weiter gehen, doch Riku legte ihm den Arm um die Schulter.

„Nichts da, Kleiner! Du kommst mit rein! Ich habe deine Mutter vorhin angerufen und sie weiß Bescheid, dass du hier bist!“, sagte Riku und lenkte Sora Richtung Haustür.

Dieser sah ihn völlig verdattert an.

„Aber woher hattest du meine Nummer? Auf der Klassenliste steht sie nicht!“, erwiderte Sora.

Riku holte grinsend sein Handy hervor und zeigte es Sora.

„Wozu haben Handys eigentlich eine Rückwahltaste? Ich habe von dort aus deine Nummer kopiert und sie in meinem Adressbuch gespeichert!“, erwiderte Riku und schloss die Haustür auf.

Sora hatte gar keine Zeit mehr, um noch etwas zu erwidern, denn schon wurde er von Riku ins Haus geschoben.

Sie hingen ihre Jacken an die Garderobe, zogen die Schuhe aus und Riku führte Sora sofort hoch in sein Zimmer. Dort setzten sie sich an den großen Schreibtisch und erledigten ihre Hausaufgaben.

„Was hältst du davon, wenn du heute hier übernachtest und wir morgen gemeinsam zum Ausflug gehen?“, fragte Riku und räumte, nachdem er und Sora mit ihren Aufgaben fertig waren, ihre Sachen weg.

Wieder sah Sora traurig zu Boden. Er schüttelte leicht den Kopf und schniefte.

„Ich kann nicht, sonst...!“, flüsterte Sora leise.

Riku klopfte ihm auf die Schulter.

„Ist schon gut! Aber ich bringe dich nachher nach Hause! Keine Widerrede!“, sagte Riku und er setzte sich auf die Couch und schaltete den Fernseher ein.

Er winkte Sora zu sich und drückte ihm den Controller einer PS 4 in die Hand.

Dann schaltete Riku die PS 4 ein und auf dem Bildschirm erschien sofort das Logo eines Rennspiels.

Während sie sich beide jeweils einen Wagen aussuchten, sagte Sora:

„Du Riku, kann ich dich etwas fragen?“

Der Angesprochene nickte und Sora fragte:

„Wenn du wirklich ein Gott bist, warum musst du dieses Praktikum hier auf der Erde machen?“

Als sie sich jeder für einen Wagen entschieden hatten, wählte Riku erst einmal eine einfache Strecke aus, dann antwortete er:

„Zeus hat dieses Gesetz erlassen, um die Bindung zu den Menschen nicht zu verlieren. Durch dieses Praktikum sollen wir die Menschen, ihre Kulturen, ihre verschiedene Glaubensrichtungen und vor allem ihr Denken besser kennen lernen!“

Der Startbildschirm für das kommende Rennen flackerte auf dem Bildschirm auf und Sora fragte weiter:

„Und warum diese Sache mit den Helden? Ich dachte immer, dass Helden teils menschlich und teils göttlich sind. Ich bin nur menschlich. Also, warum ich?“

Riku hängte mit seinem Wagen zwei Rivalen ab, die sich gerade um Platz 2 und 3 stritten, dann erwiderte er:

„Weil du es bist, der das stärkste Herz von allen befindet. Nimm es jetzt nicht so schwer, aber nicht alle griechischen Helden von damals waren auch wirklich Helden. Perseus hat Medusa enthauptet, indem er ihr eine Falle gestellt hat. Er hat gedroht, ihre Kinder, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in ihrem Körper befanden, mit Gift zu töten, wenn sie sich nicht enthaupten ließe. Herkules ist seiner damaligen Frau immer fremd gegangen, bis diese Hera angefleht hat, ihr zu helfen. Für Hera war das ein gefundenes Fressen. Um ihren Mann jedoch nicht zu verärgern, erschien sie in der Form eines Zentauren und erzählte Herkules´ Gattin, dass diese nur etwas in dessen Kleidung verreiben müsste und schon wären all ihre Probleme gelöst. Sie hat es gemacht und als Herkules seine Kleidung angezogen hat, wurde er von dem Zentaurenblut verätzt und starb daran. Und das sind nur zwei Beispiele. Ich könnte dir hunderte davon erzählen. Aber um ein Held zu sein, musst du nicht von Göttern abstammen! Du musst einfach nur auf dein Herz hören!“

Er lehnte sich zurück, da er als erster durch das Ziel gefahren war. Währenddessen kämpfte Sora noch für einen Moment um Platz 3 und schaffte es sogar um wenige Millisekunden vor seinem Gegner über die Ziellinie.

Genau in diesem Moment ertönte ein lautes Klopfen durch das gesamte Haus, ganz so, als wenn jemand mit einem Kochlöffel gegen einen Kochtopf schlug.

Dazu reif die Stimme von Roxas laut und vernehmlich:

„Essen ist fertig!“

Beide Jungen legten die Controller weg und gingen zur Tür. Sora öffnete die Tür und trat in den Gang, wurde jedoch sofort wieder von Riku zurück gezogen und das keine Sekunde zu früh, denn schon kam Zack wie ein Irrer durch den Gang gerannt und stürzte nach unten.

„Du solltest deinem Schützling vielleicht beibringen, dass er auch auf andere achten muss. Er hätte beinahe Sora über den Haufen gerannt!“, murrte Riku seinen älteren Bruder an, der gerade gemächlich den Gang entlang geschritten kam.

Terra musste unweigerlich schmunzeln, als er auf Sora herab sah.

„Du musst es Zack einfach nachsehen. Er ist einfach ein kleiner Wolf und wenn es etwas zu futtern gibt, stürzt er sich begierig drauf. Aber im Herzen ist er ein absolut lieber und treuer Freund!“, sagte Terra.

Nun war es an Sora zu grinsen. So ließen sie alle dieses Thema sein und gingen gemeinsam hinunter ins Esszimmer, und setzten sich an den bereits reich gedeckten Tisch.

„Guten Appetit!“, wünschten sie sich alle und gemeinsam fingen sie an zu essen.

„Das schmeckte echt lecker!“, sagte Zack mit vollem Mund.

Vanitas warf Zack einen angeekelten Blick zu.

„Beiß nochmal ab! Ich hab dich nicht verstanden!“, sagte er zynisch zu Zack.

Dieser biss noch einmal von seinem Fleisch ab und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Terra hielt ihm die Hand vor den Mund.

„Das lernen wir noch! Nicht mit vollem Mund essen!“, sagte Terra und nahm die Hand von Zacks Mund, als dieser seinen gewaltigen Bissen hinunter würgte.

So aßen sie weiter und als der Hauptgang verspeist war, tischten Axel und Roxas die Nachspeise in Form von zwei Schüsseln auf. Die eine Schüssel enthielt Obst und verschiedene Früchte, die andere Schüssel enthielt Joghurt, der vermischt mit Honig und Walnüssen war.

Roxas reichte noch kleine Schüsseln für jeden herum und sie taten sich jeder etwas von dem Obst und dem Joghurt auf.

„Hey, wo sind die Granatapfelkerne?“, meckerte Vanitas und stocherte in dem Obst herum.

„Es gibt keine!“, erwiderte Roxas nur und aß einfach weiter.

Sofort schoss Vanitas hoch und schlug mit seiner Gabel auf den Tisch ein.

„Wieso hast du keine drin?“, spie er wütend aus und alle Helden am Tisch sahen ihn perplex an.

Sora zupfte an Rikus Ärmel und dieser beugte sich zu ihm herunter.

„Wieso macht Vanitas jetzt einen solchen Aufstand wegen ein paar Kernen?“, flüsterte Sora so leise, dass es nur Riku mitbekam.

Dieser verzog das Gesicht und flüsterte Sora ins Ohr:

„Weil das eine Frucht aus der Unterwelt ist. Sein Dad hat damit Persephone gezwungen, dass sie einen Teil des Jahres wieder zu ihm in die Unterwelt muss.“

Sora nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte und wandte sich dann wieder dem Tischgespräch zu, so dass er gerade noch mitbekam, wie Roxas sauer erwiderte:

„Jetzt halt mal die Luft an, du Witzfigur von einem Totengott! Ich stell mich mit Axel in die Küche, reiß mir den Arsch auf, damit wir hier alle was schönes zum Essen haben und das Einzige, dass dir einfällt ist zu meckern, nur weil deine scheiß Kerne nicht da sind! Weißt du was?! Du kannst dir ab sofort dein Essen selbst machen! Dann kannst du dir meinetwegen so viele Kerne rein machen, wie du willst! Aber lass mich mit deinen ständigen Nörgeleien in Ruhe!“

Diese Standpauke hatte gesessen, denn Vanitas hatte es für einen Moment lang die Sprache verschlagen. Offenbar war er es nicht gewohnt, von jemanden so Gegenwehr zu bekommen.

„Ich denke, wir beenden an dieser Stelle das Essen und räumen die Küche auf“, sagte Terra und erhob sich.

Alle erhoben sich und räumten das benutzte Geschirr vom Tisch in die Küche und dankten Roxas und Axel für das gute Essen.

Nachdem sie alle fertig waren, sah Sora auf die Uhr und erschrak. Es war bereits nach 19 Uhr und er musste sich jetzt auf den Weg nach Hause machen.

„Ich muss jetzt los!“, sagte Sora und holte seine Tasche aus Rikus Zimmer.

Als er unten im Flur wieder angekommen war, wartete dort ein bereits vollkommen angezogener Riku auf ihn.

Als Sora ihm einen verwunderten Blick zuwarf, sagte Riku:

„Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich nach Hause bringe! Also los geht’s!“

So zog sich Sora seine Schuhe und auch seine Jacke an und verließ gemeinsam mit Riku das Haus.

„Erwarte aber bitte nicht auch so eine glänzende Hütte!“, sagte Sora und seine Stimme zeigte mehr als deutlich, dass er es eigentlich vermeiden wollte, Riku zu zeigen, wo er wohnte.

„Mach dir darüber keine Gedanken! Solange du nicht unter einer Brücke schlafen musst, ist es doch okay“, erwiderte Riku.

Sora sah ihn überrascht an, lächelte ihm dann dankbar an.

Sie gingen weiter die Kastanienallee entlang, bis sie zu einer großen Kreuzung kamen, die sie überquerten.

Sie gingen noch ein ganzes Stück weiter, bis sie zu einer herunter gekommenen Hochhaussiedlung kamen, auf die Sora zusteuerte.

Sora steuerte auf eine ziemlich ramponierte und beschmierte Haustür zu und holte seinen Haustürschlüssel hervor.

„Danke dir, dass du mich begleitet hast! Den restlichen Weg schaffe ich alleine!“, sagte Sora und nickte zuversichtlich.

Riku nickte ebenfalls, doch ihm fiel auf, dass etwas trauriges in Soras Augen lag, ganz so, als wünschte er sich, dass er nicht dorthin müsste.

Er schloss Sora spontan in die Arme und flüsterte ihm ins Ohr:

„Mach dir keine Sorgen! Ich hole dich morgen ab und dann gehen wir gemeinsam zum Ausflug! Versprochen! Falls noch etwas ist, hier ist meine Nummer! Du kannst mich immer anrufen, Tag und Nacht!“

Er drückte Sora noch einmal und drückte ihm dann einen Zettel mit einer Telefonnummer in die Hand.

Sora dankte ihm und wandte sich dann zum Hauseingang um. Er öffnete die Tür und winkte Riku noch einmal zum Abschied.

Als die Haustür sich wieder schloss und Soras Beine die Treppe nach oben verschwand, machte sich Riku wieder auf den Rückweg, jedoch mit einem ziemlich flauem Gefühl im Magen.
 

Ende des 9. Kapitels

Löwengebrüll und Heldengeschichten

Löwengebrüll und Heldengeschichten
 

Also Sora am nächsten Morgen kurz nach 7 Uhr aus der Haustür trat, blieb er wie angewurzelt stehen, denn mit einem solchen Empfang hatte er nicht gerechnet.

Vor dem Eingang des Wohnhauses stand nicht nur Riku, sondern es waren auch noch die Zwillinge Roxas und Ventus, die Götter Axel und Terra und auch ein äußerst schlechtgelaunter Vanitas anwesend. Sora sah völlig verdattert in die Runde. Seine Verwunderung hielt so lange an, bis Riku ihm freundschaftlich den Arm um die Schulter legte und sagte:

„Ich hatte dir doch gestern versprochen, dass ich dich abhole!“

Sora sah ihn mit großen Augen an und fiel ihm dann um den Hals.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er von Riku ab und sah ihn an.

„Danke!“, nuschelte Sora und auf seinen Gesichtszügen schlich sich ein kleines Lächeln.

Riku strich ihm durch die Haare und erwiderte:

„Hey, wir sind doch Freunde! Da ist es doch vollkommen selbstverständlich, dass man Versprechen hält!“

Sora fing an zu strahlen und sah zu seinen Freunden herüber.

„Hey, wo ist Zack?“, fragte Sora und sah sich noch einmal nach ihm um.

Die Anderen tauschten grinsend Blicke aus, bis sich Terra erbarmte und sagte:

„Unser kleiner Wolf ist heute absolut nicht aus den Federn gekommen! Also haben wir ihn weiter schlafen lassen!“

Sora gluckste und wollte etwas erwidern, als plötzlich eine schreiende Stimme ertönte.

„PLATZ DA! HIER KOMME ICH!“

Alle drehten sich zu dem Schreihals um und erblickten Zack, der mit hohem Tempo auf sie zu gerannt kam.

Er bremste schlitternd vor seinen Freunden ab und wirbelte eine ganze Menge Staub auf, durch den die Anderen husten mussten.

Als sich der Staub gelegt hatte, salutierte Zack grinsend vor ihnen und sagte:

„Morgen Leute! Alles roger in Kambodscha?!“

Roxas und Ventus schüttelten nur die Köpfe. Terra dagegen sagte:

„Wird ja auch mal Zeit! Hast du wenigstens Katzenwäsche gemacht oder dich einfach so in die Klamotten geschmissen?“

Zack sah Terra mit großen Augen an und antwortete:

„Natürlich habe ich keine Katzenwäsche gemacht!“

Sofort wichen alle einen Schritt von Zack zurück.

„Natürlich mache ich keine Katzenwäsche! Ich bin doch ein Wolf! Also mache ich eine Wolfswäsche!“, sagte er hastig und lachte lauthals.

Dabei stemmte er zusätzlich die Arme in die Seiten.

Alle anderen schüttelte aufgrund Zacks Verhalten nur den Kopf.

Roxas nahm seinen Rucksack vom Rücken und holte ein kleines, in Alufolie eingepacktes Päckchen heraus und reichte es Sora.

„Dein Lunchpaket für nachher!“, sagte er und reichte es Sora.

Dieser nahm es vollkommen verdattert entgegen und sah von dem Päckchen in seiner Hand zu Roxas.

„Jetzt schau nicht so! Das hab ich für jeden gemacht! Sogar für unsere kleine Primadonna da hinten!“, sagte Roxas und deutete mit seinem Daumen hinter sich auf Vanitas, der schon wieder damit beschäftigt war nach irgendwelchen Tauben zu treten.

Sora fiel ihm um den Hals, doch noch bevor er etwas sagen konnte, warf Zack ein:

„Hey und wo ist meins?!“

Roxas warf Axel ein Grinsen zu und kramte dann in seinem Rucksack. Er holte ein unförmiges Päckchen hervor und reichte es Zack.

Dieser riss sofort die Alufolie ab und als er dessen Inhalt einen Augenblick später in den Händen hielt, sah er etwas ratlos aus.

Er hielt kein Sandwich oder etwas Ähnliches in der Hand, sondern es waren Knochen.

„Ich dachte, dass es für unseren kleinen Hauswolf eine gute Sache wäre, ihm ein paar Knochen zu geben. Als kleine Belohnung dafür, dass wir ihn stubenrein bekommen haben!“, erwiderte Roxas und grinste.

Zack machte große Augen, doch noch bevor er etwas sagen konnte, stieß sie Riku dazu an, endlich los zu gehen, denn ansonsten könnten sie auch gleich alle nach Hause gehen.

So gingen sie zur Schule, wobei Roxas Zack noch sein richtiges Lunchpaket gab, damit auch dieser etwas zu Essen hatte.

Als sie endlich an der Schule angekommen waren, warteten draußen am Eingang bereits die anderen aus der Klasse zusammen mit ihrer Geschichtslehrerin.

„Da sind ja auch unsere Damen vom Grill endlich! Wurde auch Zeit! Lasst uns aufbrechen!“, sagte Frau Larxene und alle folgten ihr.

„Grill? Wo? Hab Hunger!“, warf Zack ein und sah fragend seine Lehrerin an.

„Du denkst auch nur 24 Stunden ans futtern!“, warf Roxas ein und schüttelte den Kopf.

Zack sah ihn mit großen Augen an und erwiderte:

„Tu ich gar nicht! Ich schlafe auch noch!“

Terra ließ ein amüsiertes Lachen hören, dann sagte er:

„Und wenn du schläfst träumst du von Essen!“

Daraufhin brachen die Freunde in schallendes Gelächter aus, was ihnen ein paar wütende Blicke ihrer Lehrerin einbrachte.

Gemeinsam mit dem Rest der Klasse gingen die Freunde zur Bushaltestelle, wo sie nur ein paar Minuten warten mussten, bis der Bus kam.

Sie stiegen in den Bus und sofort stürzte die gesamte Klasse ins Oberdeck des Busses und besetze die vorderen Sitzreihen. Als Ventus sich neben seinen Bruder setzen wollte zog Vanitas ihn zu sich und schmiss dafür einen anderen Schüler von dem Platz neben sich.

Als der Schüler sich darüber beschwerte, sah Vanitas ihn mit einem mörderischen Blick an und zischte:

„Verpiss dich!“

Sofort verzog sich der andere Schüler grummelnd.

„Hey, was soll das? Ich wollte neben meinem Bruder sitzen und nicht neben dir!“, beschwerte sich Ventus und versuchte sich zu erheben.

Jedoch schneller als er reagieren konnte, hatte Vanitas ihn schon mit Handschellen am Sitz gefesselt.

Sprachlos sah er Vanitas an.

„Wenn du nicht sofort die Klappe hältst, werde ich mehr mit dir machen als dich nur zu fesseln! Also halt die Fresse und chill `ne Runde!“, giftete Vanitas.

Sofort giftete Ventus zurück und so ging es weiter, bis der Bus vor dem griechischen Museum hielt.

Sofort entfernte Vanitas die Handschellen von Ventus und sie stiegen zusammen mit dem Rest der Klasse aus dem Bus.

Roxas zog seinen Bruder sofort zwischen sich und Sora und fragte ihn darüber aus, was Vanitas mit ihm angestellt hatte.

Als Ventus ihm erzählte, dass Vanitas ihn gefesselt habe, wollte sich Roxas auf den Junggott stürzen, doch Axel hielt ihn hinten an der Jacke fest und schüttelte nur leicht den Kopf.

Gemeinsam schlossen sie sich ihrer Klasse an und gingen zusammen in das Museum hinein.

Im Eingangsbereich des Museums bezahlte ihre Lehrerin den Eintritt und sofort wurden sie von einem Mitarbeiter des Museums in Empfang genommen.

Der Museumsmitarbeiter begrüßte sie und führte sie dann ins Innere des Museums, dort fing sofort die Führung an und sie blieben zuerst vor einem riesigen Gebilde aus mehreren, steinernen Thronen stehen, die in einem lockeren Halbkreis aufgestellt worden waren.

„Wer kann mir sagen, wer hier sitzt?“, fragte der Museumsmitarbeiter die Klasse.

Alle schwiegen, bis sich Roxas meldete.

Er wurde dran genommen und sagte:

„Die großen Götter des Olymps!“

Ihr Rundführer nickte und fragte weiter:

„Und wer kann mir sagen, wie diese Götter heißen?“

Wieder war das Schweigen im Walde laut zu hören, bis sich diesmal Ventus meldete.

Noch bevor er dran genommen wurde, sagte er:

„Sora, Zack, Roxas, Riku, Terra, Axel und ich!“

Sofort warf Vanitas ein:

„Und was bin ich dann?“

Roxas wandte sich mit einem fiesen Grinsen um und sagte:

„Ach, entschuldige! Ich hatte dich vollkommen vergessen! Du bist unser kleiner Hausdiener!“

Die ganze Klasse brach in Kichern aus, aufgrund des Witzes.

Der Museumsmitarbeiter nahm diesen kleinen Spaß ebenfalls mit Humor auf, denn er sagte:

„Nicht schlecht! Aber leider nicht ganz richtig! Wer kann mir jetzt sagen, wie die Götter heißen!“

Diesmal meldete sich Sora und als er ran genommen wurde, sagte er:

„Zeus, Hades, Poseidon, Hera, Aphrodite, Ares, Demeter, Dionysos, Artemis und Hermes!“

Der Mitarbeiter nickte und fuhr dann damit fort, ihnen alles wissenswerte über die griechische Geschichte nahe zu bringen.

Kurz bevor sie zur Mittagspause kamen, ertönte ein ohrenzerfetzendes Brüllen, wie von einem wilden Tier und gleich darauf stürzten die Besucher schreiend zum Ausgang.

Auch die Klasse wurde eilig nach draußen geführt und sie stellten sich in einer Traube vor dem Museum auf.

„Na endlich passiert mal was interessantes da drin! Ich dachte schon, ich würde dort drinnen vor Langeweile sterben!“, maulte Vanitas und hielt sich noch nicht einmal die Hand vor den Mund, als er gähnte.

Jedoch beachtete ihn keiner, denn Sora rief:

„Schaut mal, da ist ein Löwe drin!“

Alle blickten in die Richtung, in die er deutete.

„So ein Blödsinn! Löwen gibt es hier doch gar nicht. Mach ja nicht dein Maul auf, sonst stinkt's überall nach der Kloake, aus der du kommst!“, warf Cifer ein.

Sofort traten alle Freunde vor Sora und wollten etwas erwidern, doch dann sagte Sora kaum vernehmbar:

„Man sollte nicht von sich auf andere schließen!“

Sofort war es mucksmäuschenstill und einen Moment später brachen alle Schüler in schallendes Gelächter aus.

Cifer lief ziegelrot an und wollte auf Sora zugehen, doch da ertönte ein gewaltiger Schrei und alle blickten zum Museum und erblickten zwei Frauen, die sich aus einem Fenster im zweiten Stock hinausgelehnt hatten und um Hilfe schrien.

Im Museum war ein Feuer ausgebrochen und schwarze Rauchschwaden stiegen aus dem Fenster, aus dem sich die Frauen lehnten.

„Wir müssen ihnen helfen!“, sagte Sora kaum vernehmbar.

Jedoch war er nicht leise genug, denn Roxas, Ventus und Zack hörten ihn.

Sie nickten und schlichen sich davon. Jedoch wurden sie jeweils von ihrem jeweiligen Schutzgott aufgehalten.

„Was habt ihr vor?“ Fragte Riku seinen Schützling.

Dieser sah ihn unsicher an und murmelte:

„Wir wollten den Frauen helfen!“

Dabei war seine Stimme kaum hörbar.

Riku schmunzelte, schüttelte jedoch leicht den Kopf.

„Nicht ohne entsprechenden Schutz! Ihr wollt ja schließlich auch selbst dort wieder hinaus kommen!“, sagte Riku und holte aus seiner Hosentasche ein Stück Stoff hervor und reichte es seinem Schützling.

Dieser nahm es dankend entgegen und sah sich dann rasch zu den anderen um. Diese hatten auch jeweils einen Atemschutz bekommen und Terra erklärte ihnen noch, dass sie höchstens vier Minuten hatten, um die beiden Frauen hinaus zu bringen und dass sie solange die Lehrerin und die anderen Schüler ablenken würden.

Mit diesen Worten schickte er die Helden los und diese suchten sich sofort einen Seiteneingang, den Roxas schnell fand.

Die Tür war schon leicht eingedellt und als Ventus die Klinke hinunter drücken wollte, zuckte seine Hand zurück und er schüttelte sie, als wenn er sich verbrannt hätte.

„Lass mal den Profi ran!“, sagte Zack und schob Ventus beiseite.

Er brachte sich in Stellung, drehte sich einmal um sich selbst und trat die Tür auf.

Sofort flog die Tür aus den Angeln und ihnen schlug eine gewaltige Rauchwolke entgegen.

Sie verdeckten ihre Gesichter mit den Atemschutztüchern, die sie von Riku und den anderen bekommen hatten und betraten eilig das brennende Museum.

Eilig rannten sie eine Treppe hinauf und fanden sich dann in einem riesigen Vorlesungssaal wieder.

Auch hier brannte es bereits und einige der herum stehenden Stühle hatten Feuer gefangen. Da ertönte plötzlich ein gewaltiges Brüllen und sie blickten zum Ende des Raums und was sie dort erblickten, ließ sie allesamt aufkeuchen.

In der Ecke des Raums brüllte ein gewaltiger Löwe um sich und er schlug immer wieder mit seinen gewaltigen Pranken umher.

Genau in dem Moment, als Sora den Löwen sah, spürte er ein gewaltiges Kribbeln in seiner rechten Hand, ganz so, wenn sie gerade eingeschlafen wäre und nun wieder mehr Blut durch sie fließen würde.

Einen Moment später erstrahle sie in einem blendendem Licht und er hielt sein Schlüsselschwert in der Hand.

„Du hast also auch eins!“, merkte Roxas an.

Sora blickte kurz zu ihm und sah, dass Roxas gleich zwei Schwerter in den Händen hielt. In jeder Hand eins. Das eine war schwarze wie die Nacht und das Andere sah aus, als wäre es aus Sternenlicht geformt.

Sora sah auch kurz zu Ventus und Zack. Beide waren mit Schlüsselschwertern bewaffnet.

Ventus hielt sein Schlüsselschwert verkehrt herum, so dass die Klinge des Schwertes zu ihm zeigte und nicht zum Löwen hin, jedoch schien ihn das nicht zu stören. Es sah aus, als wäre es aus Holz und Metall gearbeitet.

Zack dagegen hielt ein Schlüsselschwert in den Händen, das zwei schmale Klingen hatten, die sich an deren Ende wieder zusammenfügten und eine seitlich gezackte Klinge bildeten.

Jedoch blieb ihnen keine Zeit, ihre Schlüsselschwerter zu bewundern, denn in diesem Moment wurde der Löwe auf sie aufmerksam und stieß ein ohrenzerfetzendes Brüllen aus.

Gleich darauf stürzte er auf die Freunde zu, die wie erstarrte dastanden.

„Verteilen!“, schrie Zack und riss somit die Anderen aus ihrer Starre.

Im letzten Moment wichen die Freunde dem Löwen aus, der in einem Hechtsprung auf sie zukam.

„Was ist das?“, schrie Roxas und stolperte ein paar Schritte rückwärts.

Sora, der ihm genau gegenüber stand, sagte:

„Simba?“

Zack hieb auf den Kopf des Löwen ein, doch sein Schlüsselschwert prallte einfach an dessen Kopf ab.

„Doch nicht der aus König der Löwen, oder?“, stieß Ventus aus und versuchte auf den Hintern des Löwen einzuschlagen, doch auch sein Schlüsselschwert prallte einfach ab.

Nun versuchte auch Sora sein Glück, doch sein Schlag auf die Pfoten des Löwen brachte auch nicht mehr zustande als die Schläge von Ventus und Zack.

Da bekam Roxas eine Idee, als er eine Statue von Herkules sah, der gerade einen Löwen erwürgte.

„Leute, ich glaube, dass das der nemeische Löwe ist! Wir müssen uns was einfallen lassen! Und das schnell! Uns bleiben kaum noch zwei Minuten!“, sagte Roxas und zog das Tuch fester um sein Gesicht.

Zack drosch weiter wie ein Wahnsinniger auf den Löwen ein, was diesen jedoch gar nicht verletzte, sondern ihn nur wütender machte.

Ventus rannte neben seinen Bruder und fragte ihn:

„Wie wurde er früher besiegt?“

Dabei musste er schreien, damit sein Bruder ihn auch verstand, denn durch das laute Krachen von Zacks Schlägen und den Brüllen des Löwen war es wahnsinnig laut.

„Erwürgt!“, schrie Sora von der anderen Seite des Raums.

Jedoch machte er dadurch den Löwen auf sich aufmerksam, der zu ihm herum schoss und sich auf ihn stürzte.

„SORA!“, schrien Roxas, Ventus und Zack wie aus einem Mund.

Dieser sah wie erstarrt den Löwen an, der auf ihn zurannte und im letzten Moment, bevor ihn der Löwe erreichten konnte, ließ er sich nach hinten auf den Boden fallen und der Löwe rannte einfach über ihn hinweg, ohne ihn zu treffen.

Der nemeische Löwe rannte mit voller Wucht gegen die Wand und torkelte wie betrunken in der Gegend umher.

Sora erhob sich schnell und drehte sich zu dem Löwen herum. Er sah, wie dieser den Kopf auf den Boden legte und den Hintern in die Höhe streckte.

Da kam Sora eine Idee, die er es schaffen konnte, den Löwen zu treffen und er stürzte nach vorn und stieß sein Schlüsselschwert so stark er konnte in den Hintern des Löwen.

Dieser ließ ein schmerzerfülltes Heulen hören, wurde golden und löste sich dann in goldenen Schimmer auf, der rasch zu Boden fiel und dort versickerte.

Er sah an sein Schlüsselschwert hinab und sah dort eine goldene Schicht an Löwenstaub dort kleben.

Ihm klopfte jemand auf die Schulter und als er sich umdrehte sah er Roxas, der grinsend sagte:

„Wer hätte das gedacht?! Einen Stich genau in den Hintern, davon wird man noch in Jahren reden!“

Sora lächelte matt. Vor ihm in goldenen Staub, lag noch ein Löwenfell und Sora legte es sich rasch über die Schulter.

„Wenn wir bis dahin noch leben! Lasst uns schnell die Frauen holen und dann schnell raus hier!“, sagte Zack und alle wandten sich weiter und suchten nach einer Tür, die sie weiter führen sollte.

Ventus entdeckte eine und sie stürzten durch diese hindurch und fanden sich dann in einem Büro wieder. Schon konnten sie die Frauen sehen, wie diese aus dem Fenster lehnten und schrien.

Zack preschte los, doch er musste rasch zurück weichen, da ein Wandschrank ihm entgegen fiel, der bereits Feuer gefangen hatte.

„Was machen wir jetzt?“, fragte er hastig.

Sora blickte sich um und sah nur ein paar Schritte weiter einen schmalen Durchgang zwischen Büromöbeln, die noch kein Feuer gefangen hatten.

Er machte die Anderen auf den schmalen Durchgang aufmerksam und einer nach dem Anderen quetschten sie sich durch diese schmale Gasse und sie kamen genau vor den beiden Frauen hinaus.

Diese schrien noch immer wie am Spieß und als Sora der einen Frau die Hand auf die Schulter legte, stieß diese einen weiteren, erschreckten Schrei aus und drehte sich um. Auch die andere Frau drehte sich herum und sie starrten die Jungen vor sich an.

„Kommen Sie! Wir haben nur noch weniger als eine Minute!“, sagte Sora und reichte der einen Frau die Hand.

„Aber wie?“, fragte sie erschrocken und sah zu Sora hinab.

„Wir haben einen Weg gefunden, aber wir müssen uns beeilen! Kommen Sie!“, sagte er eindringlich und zog die Frau mit sich.

Roxas zog die andere Frau, die noch immer völlig verblüfft darüber war, dass vier Teenager zu ihnen gekommen waren, um sie zu retten.

Sie schlängelten sich alle durch die schmale Gasse an Büromöbeln und rannten aus dem Büro hinaus in den Vorlesungssaal.

Dort rannten sie bis zu dem Treppenhaus und stürzten die Stufen hinunter und durch die offene Tür, die Zack zuvor eingetreten hatten und rissen sich die Tücher von den Gesichtern, als sie wieder an die frische Luft kamen.

Sofort kamen Riku, Terra und Axel angerannt und stützten ihre Helden. Sie riefen einige Sanitäter herbei, die sich auch sofort um die Frauen kümmerten und auch Sora, Roxas, Ventus und Zack untersuchten.

Die Sanitäter stellten mit Erstaunen fest, dass die vier Jungen keinerlei Anzeichen einer Rauchvergiftung hatten und so wurden sie auch wieder entlassen und wurden von einer tobenden Geschichtslehrerin empfangen, die ihnen eine gewaltige Standpauke über die Dummheit ihres Handels hielt.

Sobald die Lehrerin sie dann wieder in Ruhe ließ, krallte sich Vanitas sofort Ventus und zog ihn ein wenig von den Anderen weg.

Sora wandte sich währenddessen an Riku und erzählte ihm alles, was im Gebäude passiert war. Dazu zeigte er ihm auch den Löwenpelz und er fragte Riku:

„Was soll ich jetzt damit anfangen?“

Riku klopfte ihm auf die Schulter und erwiderte:

„Der Pelz ist jetzt deine Kriegsbeute! Er gehört dir!“

Sora blickte wieder auf den Pelz in seinen Händen hinab und murmelte:

„Nein, er gehört uns! Wir haben alle gegen den Löwen gekämpft! Leute, kommt her und schirmt mich von den anderen ab!“

Sofort kamen alle außer Vanitas herbei und bildeten einen Kreis um Sora. Dieser versuchte wieder sein Schlüsselschwert zu rufen und nach einigen Momenten funktionierte es auch und es erschien schillernd in dessen Hand.

Er stach mit der Spitze seines Schwertes auf das Fell und dieses erstrahlte. Einen Augenblick später hatte er vier gleich große Teile des Fells und reichte jedem seiner Freunde eines davon.

„Das hier ist für euch! Für unseren gemeinsam Erfolg!“, sagte er und sah langsam in die Gesichter seiner Freunde.

Die Zwillinge Roxas und Ventus sahen von dem Löwenfell in ihren Händen zu Zack, der ihnen in genau diesem Moment ebenfalls einen Blick zuwarf und ohne Vorwarnung sprangen sie auf Sora zu und schlossen ihn in eine allesumfassende Umarmung.

„Auf die Freundschaft!!“

Sie wurden jedoch ziemlich rüde unterbrochen, als ihre Geschichtslehrerin sie anschrie und sie wieder zum Rest der Klasse orderte.

Gemeinsam gingen sie zu den Anderen aus der Klassen und fuhren dann zurück zur Schule.

Dort wurden sie von der Lehrerin entlassen und gemeinsam ging die Gruppe zum riesigen Heim der Junggötter.

Dort zogen sie ihre Jacken und Schuhe aus und gingen mit ihrem jeweiligen Schutzgott aufs Zimmer.

„Und was mach ich jetzt damit?“, fragte Sora und hielt seinen Teil des Löwenfells hoch.

Riku kam zu ihm herum und strich mit seiner Hand über das Fell, dass sich jetzt seidig glatt anfühlte.

„Versuch es doch mal über die Schulter zu werfen, so wie eine Jacke oder eine Weste und es dann anzuziehen! Bei Herkules wurde es ein Umhang, der ihn vor fast allen Angriffen schützte“, sagte Riku und sah von dem Löwenfell zu Sora.

Dieser runzelte die Stirn, warf es sich dann jedoch doch tatsächlich über die Schulter. In einer flüssigen Bewegung verwandelte sich das Fell in ein schlichtes, schwarzes Shirt und eine schwarz-rote Weste mit goldenen Knöpfen und einem ebenfalls goldenen Reißverschluss.

„Wow!“, stieß Sora aus und strich sich über seine neue Weste.

Riku zog sofort einen riesigen Standspiegel herbei und sagte:

„Schau dich selbst an! Das ist jetzt ein Teil von dir! Für normale Sterbliche wird es jeden Tag anders aussehen. Jedoch nur du, die Zwillinge und Zack werdet es so sehen, wie es wirklich ist! Das ist deine Beute!“

Sora sah sich staunend in Spiegel an, doch plötzlich rannte er zur Tür, riss sie auf und rannte den Gang entlang bis zu Axels Zimmer.

Riku sah seinem Schützling einen Moment sprachlos hinterher, doch dann sprang er auf und folgte ihm.

Sora riss indessen einfach die Tür auf und stürzte in das Zimmer.

Er bremste schlitternd ab, denn er dachte, mitten in einem Hochofen geschlittert zu sein, denn alles in dem Zimmer war rot und es war fast abnormal heiß.

Sora erblickte zuerst Axel und gleich darauf Roxas.

Dieser stand in einem schwarzen Ledermantel da und sein Gesicht wurde von einer ebenfalls schwarzen Kapuze vollkommen verdeckt.

„Roxas?“, fragte Sora unsicher und trat einen Schritt auf die schwarz gekleidete Person zu.

Diese drehte den Kopf und streifte sich die Kapuze ab.

Sofort kam die blonde Mähne von Roxas zur Sicht und dieser strahlte zu Sora hinüber. Neben ihm stand Axel und schien sichtlich zufrieden mit dem Mantel, den sein Held trug.

„Sora, der Mantel ist einfach der Wahnsinn!“, sagte er und sprang Sora um den Hals.

Dann zog er ihn einfach aus dem Zimmer und gemeinsam gingen sie zu Terras Zimmer.

Roxas klopfte an die Tür und als sie herein gebeten wurden, traten sie ins Zimmer.

Sofort schlug ihnen eine Mischung aus zu viel benutztem Deo und frischem Schweiß entgegen.

Terras Zimmer war dem von Riku sehr ähnlich, doch er hatte den Schwerpunkt mehr auf die kriegerische Seite seines Daseins gerichtet und so hingen im Zimmer überall Waffen und Schilde an den Wänden.

Sora und Roxas blickten sich um und sahen Zack, wie dieser in einer Ecke des Raums stand und mit seinem Schlüsselschwert herum wirbelte. Passend dazu trug er einen goldenen Brustpanzer und einen dazu passenden goldenen Helm mit einem Kamm aus imposantem roten Rosshaar, dass sich längs von der Vorderseite des Helms bis an deren Hinterseite erstreckte und ziemlich beeindruckend aussah.

Nur eines störte an diesem Bild gewaltig und das war die Jeans und die Socken, die Zack dazu trug. Sie wollten einfach nicht so richtig dazu passen.

Terra lag auf dem Bett und tat so, als wenn er eine Sportzeitschrift lesen würde, doch tatsächlich bewegten sich die Augen nicht und waren die ganze Zeit auf seinen Schützling geheftet.

„Wow!“, stießen Sora und Roxas gleichzeitig aus, was ihnen die Aufmerksamkeit von Terra und Zack sicherte.

Zack drehte sich zu den Beiden herum und grinste. Er strich sich mit der Hand über den Brustpanzer und klopfte dann auf deren Bauch, in dem sich eingearbeitete Bauchmuskeln wölbten.

„Schick, nicht wahr?! Den hab ich nur dir zu verdanken, Alter!!“, sagte Zack, ging zu Sora hinüber und schloss diesen in eine knochenbrechende Umarmung.

Sora brachte kaum ein Wort hervor und war dem Erstickungstod ziemlich nahe. Erst als Roxas sich erbarmte und Zack darauf hinwies, dass Soras Gesicht bereits so rot angelaufen war wie ein Apfel, ließ dieser ihn los und Sora holte schnaufend Luft.

„Du brauchst ihn doch nicht gleich erwürgen! Lass uns lieber schauen, wie es bei Ventus aussieht! Ich will ihn lieber nicht zu lange mit dem Zombietypen allein lassen!“, sagte Roxas und zog Sora und Zack einfach aus dem Zimmer.

Sie gingen weiter den Gang entlang und umso näher sie dem Zimmer von Vanitas kamen, umso kälter wurde es. Dazu schwoll eine düstere Heavymetalmusik immer weiter an, bis sie so laut war, dass sich alle drei Helden die Ohren zuhalten mussten.

Als sie vor der letzten Tür im Gang standen, wussten sie sofort, dass es nur die Tür zu Vanitas´ Zimmer sein konnte.

Die Tür selbst war schwarz angestrichen und mit blutroter Farbe war ein Totenkopf in die Mitte der Tür gezeichnet worden.

Sora klopfte an die Tür und wartete.

Als nach einigen Augenblicken niemand öffnete und die Musik noch weiter anschwoll, klopfte Sora noch einmal an die Tür.

Wieder geschah nichts.

Diesmal trat Zack vor und brüllte gegen die Musik an:

„ICH BEGEHRE EINLASS!“

Gleich darauf trat er mit voller Wucht gegen die Tür, die sofort aufsprang und das Innere des Zimmers offen legte.

Das Zimmer selbst sah eher wie eine Gruft aus. Überall waren schwarze Tücher an den Wänden gehangen und überall standen oder lagen Totenköpfe herum, in denen Kerzenstummel noch immer brannten.

Dazu kam noch der Geruch nach etwas, was schon seit längerem nicht mehr am Leben war.

Sora, Roxas und Zack blickten verstohlen ins Zimmer und erblickten Vanitas, wie dieser auf einem Bett aus weißen Stangen halb lag.

Vor ihm kniete ein Skelett, dass ein silbernes Tablett in den Händen hielt und Vanitas immer wieder verdorrte Früchte zu reichen schien.

Sora sah noch einmal zum Bett hin und erkannte mit Schrecken, dass das Bett nicht aus weißen Stangen bestand, sondern es war aus Knochen gemacht worden und so wie diese aussahen, waren es Menschenknochen.

Vanitas selbst hatte sie anscheinend noch nicht bemerkt und so blickten sich die drei Helden vorsichtig nach Ventus um.

Roxas erblickte seinen Bruder als erster. Ventus war in einer Ecke des Raums mit einer schweren Eisenkette befestigt und versuchte verzweifelt an ein Glas Wasser zu kommen, dass außerhalb seiner Reichweite stand, jedoch nah genug bei ihm, um in ihm die Hoffnung zu wecken, es doch noch erreichen zu können.

Er trug nun einen schwarzen, hautengen Anzug mit roten Linien darauf, die aussahen wie blanke, fleischfarbene Muskelsehnen und ihm einen schaurigen Ausdruck verliehen.

Vanitas lachte, als er die Bemühungen seines Schützlings sah und nun war es zu viel für Roxas.

Er stürzte ins Zimmer und beschwor seine beiden Schlüsselschwerter herauf.

Er stürzte auf seinen Bruder zu und wollte schon mit seinen Schlüsselschwertern nach der Kette schlagen, als sich Vanitas ihm in den Weg stellte.

Dieser hielt ein grausam aussehendes Schlüsselschwert in der Hand. Es war vollkommen schwarz mit blutroten linien- durchzogen, die aussahen wie Adern.

In dem schwarzen Schwertgriff war ein rotes Auge eingearbeitet worden, dass immer wieder umher huschte und alles beobachtete. Am Ende der Klinge traten zwei Skelettarme heraus, die sich krümmten und ineinander verschlungen waren, so dass die Waffe noch eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Schlüssel hatte.

„Wie könnt ihr es wagen in das Reich eines Gottes einzudringen? Verpisst euch, ihr Wichser!“, schnarrte Vanitas und hielt Roxas das Schlüsselschwert direkt vor die Nase.

Roxas sah den Junggott hasserfüllt an:

„Gib mir meinen Bruder zurück! Sonst...!“

Auf Vanitas schlich sich zuerst ein kaltes und fieses Grinsen, dann sagte er herausfordernd:

„Was sonst? Willst du mich mit Haarspray zukleistern, du kleine Tunte!“

Roxas knirschte mit den Zähnen und sein Gesicht wurde rot vor Zorn.

„Zumindest achte ich auf meine Frisur und laufe nicht so wie du mit einer schwerkraftresistenten Mähne herum, die jeden denken lässt, dass du es gerade ganz besonders hart von einem anderen Typen besorgt bekommen hast!“, spie er aus.

Sora und Zack tauschten einen kurzen Blick miteinander, dann blickten sie schnell jeder woanders hin. Keinem der Beiden gelang es, sein Grinsen zu verbergen und Zack machte die Situation noch schlimmer, denn er schnaubte heftig und niemand konnte dies mit einer Atemnot verwechseln.

Vanitas lief ziegelrot an, noch röter als Roxas, wenn dies überhaupt möglich war. Er holte zum Schlag aus und ließ die Klinge seines Schwertes auf Roxas niedersausen.

Jedoch wurde sie von Soras und Zacks Schlüsselschwertern aufgehalten, bevor sie Roxas auch nur berührte.

„Ihr?!“, stieß Vanitas hasserfüllt aus und wich einen Schritt zurück.

Zack trat einen Schritt vor, stieß sich mit der Faust auf den Brustpanzer und sagte:

„Jetzt gibt es Ärger!“

Sora sah für einen Moment Zack an, doch als dieser ihm hastig zuzwinkerte, verstand er, stellte sich neben ihn und sagte:

„Und es wird noch sehr viel härter!“

Zack grinste, denn auch Roxas stellte sich dazu und er sagte mit einem noch breiterem Grinsen als Zacks:

„Wir wollen über Monster und Bestien triumphieren!“

Nun trat Zack wieder vor und sagte laut:

„Und uns einen epischen Ruf kreieren!“

Jetzt trat wieder Sora vor und sagte:

„Hoffnung und Mut, dafür stehen wir!“

Nun trat Roxas vor und hielt Vanitas seine beiden Schlüsselschwerter entgegen.

„Mehr und mehr Kraft, das wollen wir!“, sagte Roxas und hieb nach Vanitas, der nach hinten zurück wich.

Die drei Freunde stellten sich in einer perfekten Triangelstellung auf. An deren Spitze, genau Vanitas gegenüber stand Sora.

„Sora!“

Die Triangel drehte sich, so dass Roxas nun vor Vanitas stand.

„Roxas!“

Wieder drehten sie sich, so dass nun Zack vor Vanitas stand. Er stieß ein Heulen, wie ein Wolf aus, dann bleckte er die spitzen Zähne und knurrte:

„Und ich bin Zack!“

Sie lösten die Triangelstellung auf, stellten sich in einer Reihe auf und deuteten alle drei mit dem Zeigefinger auf Vanitas.

„Wir sind Team Heroes, so schnell wie das Licht!

Geb lieber auf und bekämpf` uns nicht!“

Sie erhoben sich zu einem Chor donnernder Stimmen.

Vanitas starrte sie für einen Moment lang sprachlos an. Sora nutzte diesen einen, unbeobachteten Moment und kappte Ventus Fesseln mit seinem Schlüsselschwert.

Vanitas schoss herum und riss sein Schlüsselschwert hoch, doch schon war Zack zur Stelle. Er legte seinen Arm und Vanitas` Hals und würgte ihm die Luft ab.

Diesen kurzen Moment nutzten Sora und Roxas und zogen Ventus aus dem Zimmer. Genau in dem Moment, in dem die drei über die Schwelle des Zimmers getreten waren, stieß Zack Vanitas von sich weg und spurtete ebenfalls aus dem Zimmer.

Schnell schafften sie Ventus in das nächstbeste Zimmer, dass sich zufälligerweise als das von Terra herausstellte.

Gleich nachdem sie in das Zimmer traten und Ventus hinter sich her schleiften, sprang Terra vom Bett auf und kam auf sie zu.

„Was ist passiert?“, fragte er und half dabei, Ventus auf das Bett zu legen.

Zack begann sofort alles seinem Schutzgott zu erzählen und als er fertig war, starrten alle auf Ventus, der sich nun langsam zu regen begann.

Sora fiel ein, dass Ventus in dem Zimmer von Vanitas immer versucht hatte, an das Glas Wasser zu kommen und so flitzte er schnell hinunter in die Küche und holte gleich eine Ganze Flasche Wasser und ein Glas.

Als er wieder ins Zimmer trat, saß Ventus bereits aufrecht auf dem Bett und Sora reichte ihm schnell ein Glas mit Wasser. Ventus nahm das Glas entgegen und leerte es in einem Zug.

Wieder und wieder füllte Sora das Glas und immer wieder wurde es von Ventus geleert.

„Warum hat dich dieses Arschloch angebunden wie einen Hund?“, fragte Roxas seinen Bruder.

Als Ventus das letzte Glas leerte und nun auch die Wasserflasche leer war, sagte er:

„Ihr wisst nicht, wie es bei ihm ist! Wenn du etwas von ihm willst, musst du zuerst einen Preis dafür bezahlen! Als ich ihn dazu überredet habe, Sora die Münze zu geben, hat er mein Blut gefordert. Als ich ihn um das Schutztuch gebeten habe, damit ich mit euch helfen kann, hat er von mir verlangt, dass ich zu seiner Belustigung beitrage und das, was ihr gerade gesehen habt, war diese Art von Belustigung!“

Sora schüttelte angewidert den Kopf und fragte Ventus:

„Aber warum hattest du einen solchen Durst?“

Dieser sah auf und erwiderte:

„Ich musste zuerst eine ganze Menge Salz schlucken! Dadurch kam der Durst! Dann hat er außerhalb meiner Reichweite ein Glas Wasser hingestellt, sich auf das Bett gesetzt und ein Skelett gerufen, dass ihm immer wieder Früchte reichte.“

Zack knurrte wie ein Wolf und seine Nackenhaare stellten sich auf.

Alle blickten ihn an und folgten dann seinem Blick.

Zack blickte zur offenen Tür, wo Vanitas stand. Jedoch schien er nicht herein kommen zu können.

Zacks Knurren wurde immer lauter und er sprang auf und beschwor sein Schlüsselschwert. Er wollte sich auf den Junggott stürzen, doch nur einen Moment später wurde er von Terra aufgehalten, der ihn an der Schulter gepackt hatte und ihn festhielt.

Noch bevor irgendjemand etwas sagen konnte, ertönte Axels Ruf, dass sie alle ins Wohnzimmer kommen sollten.

Sie warteten kurz, bis Vanitas sich in Gang gesetzt hatte und bereits nach unten gegangen war. Dann gingen sie alle gemeinsam nach unten ins Wohnzimmer.

Dort warteten bereits Axel und Riku auf sie, die vor einer Frau mittleren Alters knieten, die in einem perfekt sitzenden Hosenanzug vor den beiden Junggöttern stand und auf sie zu warten schien.

Terra trat schnell neben seinen kleinen Bruder und kniete sich ebenfalls vor die Frau auf den Boden. Als einziger Gott, der nicht vor der Frau kniete, war Vanitas übrig geblieben, der sich an eine Wand gelehnt hatte und demonstrativ in eine andere Richtung sah.

„Verzeihung, aber wer sind Sie?“, fragte Sora und sah die Frau an.

Diese sah auf, als hätte sie die Jungen erst gerade eben bemerkt. Sie räusperte sich und sagte:

„Ich grüße euch, meine jungen Helden! Ich bin Hera, Göttin der Ehe und der Familie, Gemahlin des Zeus und die Großmutter von Riku und Terra!“

Allen vier Helden klappte der Mund auf.

Zack war der Erste, der sich wieder gefangen hatte und er deutete mit dem Zeigefinger auf Hera.

„Dann sind sie also Terras und Rikus O...?!“, sagte er, doch er kam nie mit seinem Satz zu Ende, da Sora, Roxas und Ventus aufgesprungen waren und ihm den Mund zuhielten.

Hera räusperte sich und erwiderte:

„Wenn man es so ausdrücken will! Ja, ich bin ihre Oma! Aber lasst das beiseite, denn ich bin nicht über solche Familienbande zu besprechen hergekommen. Der Grund für mein kommen ist, dass ihr etwas ausgelöst habt, das seit Jahrhunderten nicht mehr in Gang gesetzt wurde.“

Alle, selbst Vanitas, sahen sie an wie ein ziemlich spannendes Fernsehprogramm.

Mit einem Räuspern fuhr Hera fort:

„Durch eure Taten wurden die Aufgaben des Herkules ausgelöst. Diese Aufgaben wurden früher ausgerufen, wenn ein Halbgott zu einem Gott erhoben werden wollte“, sagte Hera und sah von den vor ihr knienden Göttern zu Sora, Roxas, Ventus und Zack.

„Aber wir sind doch keine Halbgötter! Wir sind ganz normale Menschen!“, erwiderte Zack und sah zu Hera auf, da diese mehr als einen Kopf größer war als er selbst.

Diese sah streng auf ihn herab und sagte:

„Das mag zwar sein, aber schon früher wurden selbst normalen Sterblichen das Angebot gemacht, zu einem Gott zu werden! Wenn ich da an Jason denke...!“

Roxas und Ventus tauschten einen Blick miteinander.

„Moment mal. Meint ihr vielleicht den Jason, der die Argo steuerte? Dem habt ihr das Angebot gemacht, ein Gott zu werden?“, fragte Roxas unvermittelt und sah die Göttin neugierig an.

Das Gesicht der Göttin nahm einen träumerischen Ausdruck an, doch einen Moment später verhärtete es sich wieder.

„Ja, genau diesen Jason meine ich. Lasst uns jetzt aber zu den Aufgaben kommen, die ihr ausgelöst habt. Indem ihr den nemeisischen Löwen besiegt habt, habt ihr die erste der zwölf Aufgaben des Herkules erfüllt. Wer alle 12 Aufgaben löst, dem wird am Ende die Ehre zuteil, ein Gott zu werden. Aber merkt euch eins: Nur einer von euch kann ein Gott werden! Sollten eure Schutzgötter ihr Praktikum bestehen, steht es ihnen natürlich frei, euch die Unsterblichkeit zu verleihen und euch dann mit auf den Olymp zu nehmen. Aber bis dahin rate ich euch zu trainieren und die euch gestellten Aufgaben zu lösen!“, sagte sie und verschwand in einer Säule aus gleißendem Licht.
 

Ende des 10. Kapitels



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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  Gilgamesch09
2016-04-18T19:54:38+00:00 18.04.2016 21:54
hallolo
bis jetzt echt spanende kapitel mit ner ordentliche priese Humor und nen guten Schuss Kampf . Hmmm so mag ich mein ffs
also ich kann mich nicht beschweren bin mit dieser ff sehr zufrieden und freue mich auf mehr kapitel bin gespant was jetzt kommt den anscheinend geht es jetzt richtig los.
bis zum nächstem kapitel bis bald.
Von:  SakuraxChazz
2016-02-12T10:24:49+00:00 12.02.2016 11:24
Halli hallo^^

Die Sonne lacht und ich auch. Das mit der Wolfswäsche.. hach ja... ich konnte zwei Minuten nicht weiter korrigieren, weil ich so einen Lachflash hatte XD Zack hat es einfach drauf. Mein Vater fragt jetzt auch wieder besorgt, ob es mir gut geht (meine Lachflashs hören sich manchmal an als würde ich weinen...).
Es ist echt lieb von Roxas, das er für sie alle ein Lunchpaket gemacht hat. Das fehlt mir irgendwie aus meiner Schulzeit... obwol.. da war auch ich es immer die alles geteilt hat... vielleicht müsste ich dann auch wieder damit anfangen? Hin und wieder gab es ja jetzt schon Muffins, wegen Weihnachten oder auch zum Geburtstag... na mal sehen.
Das mit den gestarteten Aufgaben ist wirklich spannend. Blöd ist nur das dann nur einer von ihnen am Ende belohnt wird, obwohl doch alle zum Sieg beigetragen haben. Deswegen hat Sora ja auch den Mantel geteilt nach der ersten Aufgabe. Weil er ihn nicht alleine gewonnen hat, auch wenn er ihm zugesprochen wurde.
Vanitas Vorstellung von Spaß entspricht nicht zu 100% meinen Vorstellungen, aber es hat durchaus etwas. Solange es einvernehmlich passiert und dem anderen nicht schadet. Ventus hat es geschadet. So ohne Trinken... Das mit dem Salz vorher hätte er lassen können. Wirklich das war echt unnötig. Aber nun gut... Sie haben es dann ja unter sich geklärt.
Ah und das mit der Unsterblichketi und so hat sich jetzt geklärt... ich glaube Ventus Chance ist es wohl mit den Aufgaben. Die anderen Götter werden weniger Probleme haben ihr Praktikum zu bestehen. Zumindest seh ich das so.
Ich bin wirklich gespannt.
Und vor allem auf die Reaktion von Soras Vater, falls er gesehen hat mit was für Leuten sich sein Sohn abgibt. Sora hat sich ja nicht einfach so von seinen alten Freunden distanziert...
Schönen Start ins Wochenende^^

LG Saku^^
Von:  SoraConstantin
2016-02-10T19:21:51+00:00 10.02.2016 20:21
eine sehr interessante FF bis hierher XD
ich freue mich schon sehr darauf noch mehr davon zu lesen, da ich die griechische Mythologie sehr interessant finde

Grüße

PS_H
Von:  SakuraxChazz
2015-09-08T16:19:03+00:00 08.09.2015 18:19
Halli hallo^^

Ich feier Rikus Aktion noch immer hart! Echt jetzt! Das war so cool, wie sie alle nen Euro rausgerückt haben um Sora den Ausflug zu ermöglichen. Es ist traurig, wenn jemand aus Geldmangel nicht mitkommen kann. Deswegen hasse ich solche plötzlichen Aufrufe zu Klassenausflügen. Sollen die das doch am Anfang des Schuljahres mit auf den Zettel schreiben. Oder die Klasse entscheidet wohin es geht. Da haben wir immer auf den Geldbeutel geachtet und meist alles aus der Klassenkasse bezahlt. Sind nicht so oft weggefahren...
Das mit dem Essen war auch klasse. Wobei man sich ja auch ruhig mal nach Vanitas hätte richten können und Granatapfelkerne extra dazu stellen können. Dann hätte er sie gehabt und fertig. Nunja... jetzt hat er sich wieder aufgeregt.
Hach ja... Bin gespannt auf Soras Heim. Das wird sicher böse enden. Ich hab da so eine böse Vorahnung, so wie Riku auch. Hach ja... Ich bin echt gespannt!

LG Saku^^
Von:  SakuraxChazz
2015-06-18T20:18:35+00:00 18.06.2015 22:18
Halli hallo^^

Das ist echt süß mit Sora. Er und Riku gehören einfach zusammen *.* Roxas ist ja wohl schon anderweitig vergeben xD
Es ist ein ernstes und lustiges Kapitel. Der Mix hat mir gut gefallen. Auch wenn nicht so super viel passiert ist und Sora sehr frustriert ist, weil es noch nicht so klappt wie er es gerne hätte. Es braucht eben seine Zeit.
Der Kleine tut mir einfach unglaublich Leid... Warum nur sollte er sich nicht mehr mit Roxas und seinem Bruder treffen dürfen? Wer verbietet es ihm? doof... Und warum hält er sich wirklich daran? Warum hat er so viel Angst davor? Das sollte so nicht sein in dem Alter.. niemand sollte vorgeschrieben bekommen mit wem er befreundet sein darf und mit wem nicht. Klar gibt es Freunde die man nicht so gerne an der Seite des Kindes sieht, aber das scheint hier irgendwie anders gelagert zu sein.
Ich weiß jetzt nicht mehr genau ob schon gelüftet wurde, wer es ihm verbietet. Ich tipp ja auf den Vater -.- Aber warum sollte er es seinem Sohn verbieten? Hmm... ich bin auf jedenfall sehr gespannt auf das nächste Kapitel^^

LG Saku^^
Von:  SakuraxChazz
2015-04-18T16:25:06+00:00 18.04.2015 18:25
Halli hallo^^

Ich fürchte das wird kein hochtrabender Kommi werden, aber sei dir gesagt sein, das ich das Kapitel liebe! Das mit Sora ist einfach zu niedlich. Der Werkunterricht ist einfach genial gewesen. Sein Motto ist einfach klasse und Vanitas kann sich seine Kommentare echt sonstwohin stecken. Oh und ich hab ja mal eine Vermutung wer was gegen eine Freundschaft zu Roxas und seinen Bruder haben könnte. Außer ich hab eine wichtige Info vergessen und die Person existiert gar nicht mehr, dann lieg ich definitiv falsch. Auf jedenfall bin ich für Soras Vater. Irgendwie ist das so gang und gebe in FFs das Soras Dad da ausrastet, oder eben Roxas Dad. Aber irgendwie ist es immer ein Vater der sich tierisch aufregt. Wenn sich nicht beide aufregen... Naja..
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel und hoffe das ich es dann schneller gebetat bekomme^^ An jeden der den Kommi liest und selbst vielleicht keinen schreibt, schreibt doch bitte einen. Wenn ich weiß das da echt X Leute hocken und gebannt auf das nächste Kapiel warten, beeil ich mich nochmal mehr, einfach weil ich weiß wie ätzend es ist auf Kapitel zu warten^^ Und ihr motiviert auch einfach den Autor^^
Schönes Restwochenende noch^^

LG Saku^^
Von:  Valenfield
2015-04-17T07:45:58+00:00 17.04.2015 09:45
Sooo...
Ich merke erstmal an, was mir nicht so gefällt. Du wiederholst sehr oft Dinge, die schon erklärt wurden, zum Beispiel, dass Terra und Riku Brüder sind. So was einmal zu erwähnen ist gut, aber man muss dann nicht mehrmals "sein älterer Bruder Terra" schreiben, sondern "sein älterer Bruder" ODER "Terra" würden dann reichen. Das ist zwar kein Beinbruch, aber stört, genau wie die Wortwiederholungen, die ich beim Prolog erwähnt hatte, den allgemeinen Lesefluss und das ist etwas unangenehm.
Vanitas flucht mir persönlich auch etwas zu viel. Er ist sicher ein bisschen zickig und dass er Hermes mal anmault oder seine Begrüßung nicht so nett ausfällt, sehe ich vollkommen ein, aber es wirkt noch etwas so, als wäre er quasi dazu gezwungen, bei jedem Satz mindestens irgendein wüstes Wort von sich zu geben. Das passt für mich nicht richtig zu ihm und wirkt etwas...gestellt.
Zudem denke ich, dass er generell nicht derjenige ist, der besonders viel redet oder von sich aus die anderen ansprechen würde, geschweigedenn von ihnen zu verlangen, dass sie antworten, da er auf ihre Antwort sicherlich nicht viel gäbe.
Nun gut, handlungsmäßig...ja, wir erfahren, dass nun alle auf ein Praktikum gehen sollen. Okay, alles gut und verständlich soweit, auch wenn ich mich frage, wieso man würdig ist, ein richtiger Gott zu sein, wenn man es schafft, sich einen Schulabschluss zu sichern. ;o Das hat mich etwas verwirrt.
Mir gefällt aber übrigens Hermes und vor allem seine Art zu reden, total. Der hat was Lockeres, Offenes und ich mag das. :D
Mal schauen, wie nun das Zusammentreffen mit den jeweiligen..."Helden" wird. Ich hoffe, es hieß in den Steckbriefen "Helden"...ich hätte heute Nacht wirklich schlafen sollen.
Wie auch immer!

--
Von:  Valenfield
2015-04-17T07:34:08+00:00 17.04.2015 09:34
Hi.
Ich muss sagen, dass ich so "viele" Hauptfiguren - es sind ja quasi acht Figuren, um die es sich zentral dreht - immer kompliziert finde, da es oft wirkt, als würde vieles aneinandergequetscht oder Anderes vernachlässigt werden. Trotzdem finde ich die Idee an sich gar nicht so schlecht und lese mal in die Kapitel rein. Was mich übrigens etwas gestört hat, war, wie oft die Worte "Gott" und "Götter" hintereinander fielen.
Ich zitiere mal ein kurzes Beispiel:
>Da liegt ihr aber gewaltig falsch, denn es gibt sie, Helden und auch Götter. In den vielen tausend Jahren hatten die Götter verschiedene Namen angenommen, aber im Grunde blieben sie immer die selben Götter.
Hier hätte man im zweiten Satz mit "sie" das Wort "Götter" vermeiden können, also quasi so was wie
"In den vielen tausend Jahren hatten sie verschiedene Namen angenommen, im Grunde aber immer gleich geblieben."
oder etwas in der Art. Das ist natürlich deine Entscheidung, ich finde nur, dass es den Lesefluss unterstützt, nicht so oft hintereinander das gleiche Wort zu verwenden. Dann habe ich noch einen Hastigkeitsfehlerchen bemerkt, nämlich, dass "die Kinder" der Götter sterben, indem sie angegriffen werden und sterben. Hier hätte ja gereicht, einmal zu sagen, dass sie sterben, statt zwei mal. Wie gesagt finde ich die Idee aber interessant und sowieso muss ich so gut wie alles lesen, worin Vanitas vorkommt und nicht sofort komplett out of character wirkt. :D

--
Von:  SakuraxChazz
2015-03-01T12:50:08+00:00 01.03.2015 13:50
Halli hallo^^

Ich bin in letzter Zeit so nah am Wasser gebaut... Das ist einfach schrecklich. Boah hab ich geweint, als bei Sora der Damm brach. Warum muss es eigentlich meistens ihn oder Sora treffen? Naja.. vielleicht versteht man das mehr, wenn man die Games gezockt hat... Wobei ich Roxas mehr nachvollziehen kann. Aber um den geht es hier ja nicht vordergründig. Zumindest nicht in diesem Kapitel^^
Ähm ja.. ich mag das Kapitel, auch wenn es kurz ist. Aber in der Kürze liegt bekanntlich ja auch die Würze.
Ich hoffe das Sora sich das bald von der Seele redet, was ihn da belastet. Irgendwie vermute ich ja häusliche Gewalt, aber das kann auch in eine andere Richtung gehen. Die Andeutungen sind nicht so leicht zu deuten... Es könnte schließlich auch sein, das Sora sich einfach nur um seinen Vater sorgt, weil er keine Liebe mehr empfinden kann, ganz ohne das er Sora physisch angreift. Ich sollte nochmal die alten Kapitel lesen um für mich Soras Familiensituation zu klären glaube ich... Sofern sie schon ein wneig geklärt wurde.
Ich bin gespannt auf das nächste Kapitel^^ Wenn es ein nächstes Kapitel gibt. Wenn dir bei den anderen Geschichten die Ideen einfach mehr zufliegen, dann ist das so^^

LG Saku^^
Von:  Arinya
2015-02-19T19:59:22+00:00 19.02.2015 20:59
warum geht es nicht weiter????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????


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