A Hand to Hold [Gokudera x Reader] von Samuraisushi ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Obwohl der Vorfall schon einige Tage her ist, hat sich dein Befinden immer noch kaum merklich geändert. Du hilfst Kyoko und Haru zwar beim Kochen und den anderen Hausarbeiten, redest aber nur das Mindeste mit ihnen, genauso wenig mit den anderen. Beim Essen sitzt du auch nur still da, stocherst in deinem Essen herum und lässt eigentlich sehr viel übrig. Es ist nicht so, dass du keinen Hunger hast, bloß hast du so gut wie keinen Appetit. Es ist zwar verständlich, aber allmählich fangen alle an sich Sorgen zu machen. Man konnte mittlerweile sogar schon erkennen, dass du an Gewicht abgenommen hast. Als dann auch noch Kyokos älterer Bruder auftaucht hast du deinen persönlichen Tiefpunkt erreicht. Du möchtest dich zwar für sie freuen… aber du schaffst es nicht. Es wäre keine ernst gemeinte Freude… Stattdessen bist du einfach nur verbittert. Es ist auch einfach unfair… Warum darf sie ihre Familie wiedersehen und du nicht? Als Ablenkung davon hast du angeboten einige Hausarbeiten zu erledigen, damit Kyoko und der Rest sich in aller Ruhe mit ihrem Bruder unterhalten kann. Blöderweise fehlt nur noch der Abwasch, weswegen du gezwungen bist der Möchtegern-Willkommensfeier beizuwohnen. Dieses ganze Getue, als sei alles in bester Ordnung geht dir einfach nur auf die Nerven. Die haben doch alle keine Ahnung… Unbewusst stößt du ein bitteres Lachen aus. „Muss schön sein, seine Familie in so üblen Zeiten wiederzusehen…“ murmelst du vor dich hin, während du einen der letzten Teller abwäschst. „Hast du etwas gesagt, _____-chan?“, fragt Haru, die bis grade eben noch aufmerksam Ryohei zugehört hat, als er von seinem Sumo Wettkampf in Italien erzählt hat. „Ach, nichts. Ich hab nur mit mir selbst gesprochen…“, lügst du. Du gibst dir keine große Mühe deine schlechte Laune zu verstecken, hoffst aber, dass niemand großartig darauf eingeht. Als Ryohei deinen Namen hört wandert sein Blick für kurze Zeit zu dir. „_____? Ach, dann bist du es doch! Hab dich gar nicht erkannt, weil du extrem anders aussiehst! Ich hab hier was für dich!“ „Für mich?“ Du drehst dich um und siehst ihm dabei zu, wie er in seiner Anzugjacke herumwühlt. Du trocknest dir die Hände ab und bewegst dich hinüber zu ihm. „Hier. Von deiner Freundin“, Ryohei hält dir einen simplen, weißen Briefumschlag entgegen. Du nimmst ihn an dich und begutachtest ihn von allen Seiten. Es steht tatsächlich dein Name drauf, noch dazu in einer dir allzu bekannten Handschrift. Ohne weiter zu Zögern reißt du den Brief förmlich auf und liest dir so sorgfältig es geht den Inhalt durch, aufgrund deiner plötzlichen Aufregung musst du ein paar Sätze aber immer wieder neu anfangen. Die Diskussion, dass nicht sicher sein kann, ob der Brief wirklich von deiner Freundin sein kann, kriegst du gar nicht mit. Stattdessen füllen sich deine Augen mit Tränen, als du tatsächlich den Namen deiner besten Freundin am Ende des Briefes liest. Ein erleichtertes Lächeln breitet sich auf deinen Lippen aus und du drückst das Stück Papier fest an dich. Vielleicht hoffst du einfach nur, dass zumindest jemand, der dir am Herzen liegt wohlauf ist, aber du bist dir ganz sicher, dass der Brief von ihr ist. Du weißt es einfach. Als die anderen ein leises Schluchzen aus deiner Richtung kommend hören, endet die Diskussion abrupt und es wird still im Raum. „Danke, Ryohei… Vielen Dank…“ Bei deinem Anblick können die anderen nicht anders als ebenso erleichtert zu sein wie du. Sogar Gokuderas Mundwinkel ziehen sich unmerklich nach oben. Endlich lächelst du wieder. ~*~ Dass ein einziger Brief dafür sorgen kann, deine gesamte Stimmung zu heben ist zwar selbst für dich neu, aber den Umständen entsprechend nicht sonderlich undenkbar. Nach Tagen hast du endlich wieder Appetit und kriegst beim Abendessen fast deinen ganzen Teller runter. Allerdings fängst du gegen Ende wieder an, im Essen herumzustochern, diesmal aber aus einem anderen Grund. Immer wieder linst du zu demjenigen hinüber, den du schon den ganzen Nachmittag über ansprechen willst, nur weißt du nicht, wie du anfangen sollst. Noch bevor du Kyoko und Haru beim Abwasch helfen kannst und der Rest anderen Tätigkeiten nachgehen kann, springst du von deinem Platz auf. „Warte bitte, Reborn! Ich… ich muss dich was fragen.“ Der kleine Hitman hat schon beinahe den Raum verlassen, als du plötzlich deine Stimme erhoben hast. Er dreht nochmal um, um zu hören, was du zu sagen hast. Okay, jetzt oder nie! „Ich… wollte fragen, ob… ob vielleicht die Möglichkeit besteht, dass… dass ich nochmal raus darf“, stotterst du vor dich hin, dazwischen scheinst du einen Punkt im Raum finden zu wollen, auf den du dich konzentrieren kannst. Ohne Erfolg. „Warum solltest du aus der Basis raus wollen?“ Die Gegenfrage kam blitzschnell und sorgt dafür, dass du immer noch nervös bleibst. Die erschrockenen Blicke der Jungs und der Mädchen helfen nicht dabei. „Meine… Meine beste Freundin hat mir geschrieben, dass sie in Namimori ist… und dass ich sie aufsuchen soll.“ Du glaubst zu sehen, wie sich Reborns Miene verfinstert, was dich noch unsicherer werden lässt. Dennoch siehst du ihn nun direkt an um deine Unsicherheit zu vertuschen und zu zeigen, wie ernst es dir ist. „Du weißt genau, dass es draußen gefährlich ist“, entgegnet Reborn, ohne dass sein Gesichtsausdruck sich verändert. Das tut er zwar nur selten, aber dennoch ist er genauso ernst, wie an dem Morgen, als du dich für dein Verschwinden entschuldigst hast. Mit einem leicht panischen Blick bringst du erst nur vereinzelte Worte heraus, bevor du nochmal tief Luft holst. „Ich weiß, aber… aber ich muss sie treffen! Sie hat mir im Brief sogar Anweisungen gegeben, wie ich gefahrlos zu ihr komme und wie ich mich identifizieren kann! Ich… Bitte, ich muss sie einfach sehen! Bitte, Reborn!“ Du brüllst schon fast deine Bitte und machst eine tiefe Verbeugung, deine Augen fest zugekniffen. Wenn es sein muss wirfst du dich auch gern auf die Knie, solange du endlich jemanden treffen kannst, den du kennst außer Hibari. Es bleibt lange still und du kannst die starrenden Blicke der anderen auf dir spüren. „Und wo sollst du sie treffen?“ Erschrocken schnellt dein Kopf hoch. Das ist zwar keine Genehmigung, aber ein Anfang. Deine Entschlossenheit von gerade eben schwindet ein wenig und du beginnst wieder nervös zu werden. „B-bei ihr zu Hause! Das ist nicht weit weg von meinem…“ Reborn sieht dich weiterhin direkt an, scheint aber für einige Minuten zu überlegen. „Na gut. Du darfst gehen, aber nur in Begleitung. Und vorausgesetzt die Begleitung stimmt dem Ganzen zu“, antwortet er schließlich und sofort macht sich Erleichterung in dir breit. Jetzt kommt es nur auf besagte Begleitung an… „Gokudera, was sagst du?“ „Hä?! Wieso ausgerechnet ich?!“ Der Silberhaarige erschrickt und bemerkt im ersten Moment gar nicht, dass er Reborn so unhöflich anbrüllt. Trotzdem kapiert er nicht, warum gerade er deine Eskorte sein soll. „Dein altes zu Hause ist in der Gegend und du warst schon dort unterwegs. Du kennst dich dort am besten aus.“ Er weiß es. Gokudera ist sich sicher, dass Reborn von deiner und seiner Zukunft Bescheid weiß. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen will er schon eine zusammengeschusterte Ausrede von sich geben, da kommst du ihm dazwischen. „Bitte, Gokudera! Ich mach’s auch irgendwie wieder gut, versprochen!“ Deine Hände hast du zu Fäusten geballt und du starrst ihn mit einem teils ernsten und teils flehenden Blick an. Gokudera vergisst schon wieder, was er gerade sagen wollte, als er dir ins Gesicht sieht. Natürlich klammerst du dich an jeden Strohhalm, den du in deiner jetzigen Situation kriegen kannst. Dass du dich dafür sogar selbst nochmal in Gefahr bringen willst… Du musst echt verrückt sein… Und er ist wahrscheinlich genauso verrückt… Gokudera stößt einen resignierten Seufzer aus und reibt sich den Hinterkopf. „Also gut… Solange es mich nicht vom Training abhält…“ Du hättest ihm um den Hals fallen können vor lauter Glück. Dein Gesicht erstrahlt vor Freude und du läufst praktisch zu Gokudera und nimmst stattdessen eine seiner Hände in deine, um dich mehrmals bei ihm zu bedanken. Der Rotschimmer auf seinen Wangen wird dunkler und reicht ihm schon bis zu den Ohren. Erst mehrere Sekunden später befreit er seine Hand aus deinem Griff und protestiert stotternd gegen deine Vertrautheit, während du noch weiterhin breit grinst. Bianchi kann bei dem Anblick nur kichern. Er ist echt noch ein kleiner Junge… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)