Gin x Whiskey von Shoot_the_puppy (written by crazypark & me) ================================================================================ Kapitel 2: A Turtle's Life -------------------------- Hallo an alle. Da sind wir wieder. Diesmal nur aus Kame's Sicht. Ein etwas ruhigeres Kapitel, aber dies ist nur die berüchtigte 'Ruhe vor dem Sturm' (man nannte ihn auch Jin xD~) Viel Spaß beim lesen. *** An dieser Stelle noch kurz ein großes, dickes Danke an alle Kommischreiber Ihr seid wie immer die besten und uns Lohn genug, um nicht aufzuhören. *** Kapitel 2 - A Turtle's Life Ich versuchte der Konversation der anderen zu folgen, gab aber recht schnell auf und widmete mich lieber meinem Essen. Ich hatte keine Ahnung, über was sie sich unterhielten, aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass Unwissenheit in diesem Falle wahrscheinlich einen Segen darstellte. Ich musterte den Neuen unauffällig. Yamapi hatte mich, ob ich es nun wissen wollte oder nicht, auf den neuesten Stand gebracht. Akanishi Jin, Eltern im Entertainmentbereich tätig, modelte selbst nebenbei, war ein Jahr zum Austausch in Amerika, super Typ, toller Kumpel und noch viel mehr Lobeshymnen. Er war eine Stufe über mir und scheinbar mein Vorgänger, was den Job des Schulsprechers anging. Sollte mir recht sein, solange er seine Stellung nicht zurückforderte oder mir irgendwie ans Bein pissen wollte. Seine beiden Freunde waren mir inzwischen schon bekannt, auch wenn ich persönlich engeren Kontakt außer zwei, drei Wortwechsel während des Mittagessens mit ihnen vermied. Wir wurden regelrecht von allen Anwesenden im Saal bewundernd angestarrt. Scheinbar war die Elitegruppe der Schule nun wieder komplett und ich gehörte wohl dazu. Nur wusste ich nicht, ob mich das jetzt wirklich freuen sollte. Ich schob meinen leeren Teller zurück und lauschte der regelrechten Einladung des Älteren. Seine Worte klangen eher nach einer Herausforderung als einer Frage. Ich konnte nicht erklären, was genau es war, aber mein Instinkt riet mir, mich vor ihm lieber in Acht zu nehmen, egal wie sehr er von anderen vergöttert wurde. „Klingt wirklich verlockend, aber ich muss leider passen“, antwortete ich ruhig und lehnte mich zurück, ohne den Augenkontakt zu unterbrechen. „Warum denn? Das wird sicher toll.“ Selbst Yamapis bettelnder Ton ließ mich meinen Blick nicht abwenden. Wahrscheinlich wäre das Ganze in einem erstklassigen Starrwettkampf ausgeartet, wenn nicht plötzlich mein Handy in der Jackentasche angefangen hätte zu vibrieren. „Möchte ja niemanden bei seinen Intimitäten behindern“, erwiderte ich, während ich das iPhone herausfischte. „Entschuldigt mich.“ Wenigstens hatte ich es geschafft, der Situation glimpflich zu entkommen. „Was gibt’s?“, nahm ich den Anruf entgegen, sobald ich endlich den Flur erreicht hatte. „Freitag Party bei Toru! 22 Uhr!“ Ich konnte das breite Grinsen von Taka beinahe vor mir sehen. Widerrede war zwecklos. „Aye Sir. Wie gedenken Sie, meinen Transport zu gewährleisten?“, antwortete ich in einer nasalen Tonlage und hatte schwer damit zu kämpfen, Haltung zu bewahren. „Wenn Eure Hoheit sich mit einem Sitzplatz in meinem langweiligen Toyota zufrieden gibt, hole ich Euch gerne persönlich ab.“ „Ist genehm.“ Ich konnte mir mein Lachen nicht mehr verkneifen. Wenigstens schaffte es der Ältere, meine Laune zu verbessern. „Gut, ich muss wieder.“ „Ich schau nach der Schule bei dir vorbei.“ „Alles klar, hau rein.“ Und schon ertönte das monotone Tuten. Der Sänger arbeitete nebenbei in dem Ramen-Restaurant seiner Tante, um sich das Leben eines Musikers leisten zu können. Ich liebte diesen kleinen Laden, vor allem, weil immer eine Portion für mich abfiel, wenn ich dort auftauchte. Die letzten Stunden zogen sich wie Kaugummi. Yamapi und Tatsuya versuchten mich noch ein, zwei mal zu überreden, ihnen heute Abend doch Gesellschaft zu leisten. Ich versuchte mich irgendwie aus der Affäre zu ziehen, dass ich das erste Zusammentreffen von alten Freunden nicht stören wollte. Immer schön höflich und freundlich. Am Nachmittag stand noch ein Treffen der Baseballmannschaft an. Drei Neue hatten sich beworben, doch die Konzentration der Sportler ließ sehr zu wünschen übrig. Es gab nur ein Thema, welches immer und immer wieder durchgekaut wurde: die Rückkehr des berüchtigten Akanishi. Ich musste mich schwer zurückhalten, nicht jedes Mal die Augen zu verleiern, wenn sein Name fiel. Ich konnte nur hoffen, dass sich die Euphorie wieder legte, ansonsten sollte ich ihn wohl als ernstzunehmende Konkurrenz ansehen. Irgendwie amüsierte mich dieser Gedanke. Langweilig würde es dann sicher nicht mehr sein. Ich war der Letzte, welcher die Umkleiden verließ und den Schlüssel beim Hausmeister abgab. Die anderen waren schon vor einer Stunde nach Hause gegangen, während ich noch ein paar Runden in der Halle gedreht hatte, um den Kopf frei zu bekommen. Es war bereits kurz nach acht und die Straßen von Tokio entsprechend voll. Viele kamen gerade von der Arbeit und zogen in die kleinen Bars und Restaurants an jeder Ecke. Die U-Bahnen waren wie immer eine Seuche, jedoch wurde ich dieses Mal wenigstens von unangebrachten Handgreiflichkeiten verschont. Das kleine Restaurant, welches in Chiyoda lag, war gut gefüllt. Ich grüßte kurz meinen besten Kumpel, welcher gerade Kunden bediente, per Handzeichen und ließ mich an der Theke nieder, nachdem ich meinen Mantel ausgezogen hatte. „Kazuya, hi“, kam sogleich Naoko angelaufen. Sie war Takas kleine Cousine, ebenfalls 16 und half nach der Schule hier öfter aus. „Willst du etwas essen?“ Die Verwandtschaft zwischen den beiden war unübersehbar. Sie hatte dieselben widerspenstigen, dunklen Locken wie ihr Cousin, nur mit dem Unterschied, dass sie damit weitaus niedlicher aussah. „Nur keine Umstände, Na-chan“, antwortete ich höflich und schenkte ihr ein charmantes Lächeln, welches dafür sorgte, dass ihre Wangen einen leichten Rotschimmer bekamen. „Ach Unsinn. Du bist eh viel zu dünn. Ich such dir was Schönes in der Küche zusammen.“ „Ich wünschte, ich würde auch mal so bedient werden“, seufzte mein Kumpel plötzlich neben mir und ließ sich auf einem der Barhocker nieder. „Träum weiter. An dir ist genug dran“, war der letzte Kommentar von ihr, bevor sie nach hinten verschwand. „Hat sie mich gerade als fett bezeichnet? Soll sich selber mal angucken.“ Ich verkniff mir lieber jeden Kommentar und zuckte nur mit den Schultern. Es dauerte keine fünf Minuten, bis Naoko mit einer riesigen Schale zurück kam, die sie mir vor den Latz knallte. „Und aufessen, sonst bin ich schwer enttäuscht.“ „Das könnte ich nicht ertragen“, erwiderte ich theatralisch, dankte ihr aber dann für das Essen, mit welchem man sicherlich eine zehnköpfige Familie hätte ernähren können. „Ich fürchte, du musst mir helfen, bevor mich ihr Zorn ereilt.“ Mit großen Augen blickte ich Taka an, welcher sofort ein Grinsen auf den Lippen hatte. „Ich dachte schon, du fragst nie.“ Ich hatte das Gefühl, gleich platzen zu müssen. Auch mein bester Freund neben mir stöhnte gequält auf. Aber unser Einsatz hatte sich gelohnt. Wir hatten die Mission erfolgreich abgeschlossen und ein zufriedenes Nicken von Na-chan geerntet. Ich befürchtete nur, nie wieder etwas essen zu können.  Wir beschlossen, uns heimlich in den Hinterhof zu schleichen, um zur Verdauung eine zu rauchen. Noch so eine Sache, von der eigentlich keiner wissen sollte. Es war schon schwer genug, den Schulalltag ohne Nikotin zu überleben, aber was blieb einem anderes übrig, wenn man nicht erwischt werden wollte. „In der Uniform könnte man dich glatt für anständig halten“, kommentierte der Sänger mein heutiges Outfit zwischen zwei Zügen. Ich hatte es halt nicht geschafft, mich zwischendurch umzuziehen. „Beabsichtigt. Muss ja den Schein wahren.“ „Haha, vielleicht sollte ich mal die Bilder unserer letzten Saufrunde an deine Schule schicken.“ „Du kannst es aber auch lassen“, erwiderte ich und versuchte, so bedrohlich wie möglich zu wirken. Die meisten würden wahrscheinlich auf der Stelle tot umkippen, wenn sie wüssten, was ich so alles in meiner Freizeit trieb. „Uhu, was bekomme ich für meine Verschwiegenheit?“ „Keinen Arschtritt?“ „Tze, die Jugend heutzutage hat keinen Respekt mehr vor dem Alter.“ Es kehrte wieder Ruhe zwischen uns ein und jeder genoss seine Zigarette für sich. Ich warf den Rest auf den Boden, nachdem ich aufgeraucht hatte. „Also, Freitag. Was genau steht an?“ Scheinbar hatte Toru, der Gitarrist der Band, während der Clubtour Geburtstag gehabt und wollte diesen nun ausgiebig nachfeiern. Geschenke waren natürlich mehr als nur erwünscht und die Gästeliste erstreckte sich über die halbe Szene. Ein Event, was man nicht verpassen sollte. Das konnte ja ein Abend werden. „Soll ich dich Heim fahren?“, bot mir der Ältere an, als wir wieder in den Räumlichkeiten ankamen und ich meinen Mantel überzog. „Wäre cool, dann entkomme ich wenigstens einmal den U-Bahn-Fummlern.“ „Echt jetzt?“ „Was soll ich sagen? Bin halt 'ne geile Sau. Würde mir auch nicht widerstehen können“, grinste ich schief und zuckte mit den Schultern. „Und auch kein bisschen eingebildet.“ Wenn man sich es leisten konnte… Nächster Schultag und zum Glück der letzte in diesem Jahr, was für mich Überstunden bedeutete. Nach den normalen Clubs würde noch die letzte Schulversammlung abgehalten werden und danach durfte ich noch den Bericht anfertigen sowie die letzten Unterlagen für die Lehrerschaft zusammensammeln. Eine Freude! Ebenso motiviert schlurfte ich in die Küche und verging mich wie jeden Morgen an der Kaffeemaschine. „Kazuya.“ Meine Großmutter betrat den Raum und schaute mich ernst an. „Oma.“ „Wir müssen reden“, seufzte sie bedeutungsschwanger und ließ sich mir gegenüber nieder. „Das Kind ist nicht von mir.“ Ich konnte mir den blöden Spruch nicht verkneifen und ihr geschockter Ausdruck war es allemal wert. „WAS?“ „Ein Scherz. Was ist?“, entschärfte ich die Situation und nippte an meiner Tasse. „Warum tust du das? Wegen dir hätte ich beinahe einen Infarkt bekommen. Du denkst doch an die Kondome.“ Oh je, ich hätte es doch lassen sollen. Fing das wieder an. „Ja.“ „Sicherheit ist wichtig, mein Junge. Immer die Kondome.“ „Ja-ha“ „Man sollte das nie auf die leichte Schulter nehmen“, sagte sie mit einem strengen Tonfall, während sie mit ihrem Zeigefinger vor mir herumfuchtelte. „Können wir bitte zum eigentlichen Thema zurück?“ Warum hatte ich auch damit angefangen? Nach der ganzen Zeit sollte ich es besser wissen. „Welches?“ Nun war sie auch noch verwirrt. „Weiß ich doch nicht. Du wolltest über irgendetwas reden.“ „Oh, ach ja. Du kennst doch die Nakamuras?“ Wer auch immer, aber brav nicken, sonst würde ich noch in einer Stunde hier sitzen und mir Ausführungen über sämtliche Nachbarn samt Stammbäumen anhören dürfen. „Ihre Tochter ist ja so ein nettes Ding und hübsch und in deinem Alter.“ Um die Aussage zu bezeugen, nickte meine Oma kräftig und schmunzelte irgendwie süffisant. Ein beängstigender Anblick. „Was ein Zufall.“ „Werd ja nicht frech! Auf jeden Fall wäre es doch nett, wenn ihr beiden euch vielleicht einmal kennen lernen könntet.“ „Du willst, dass ich mit ihr ausgehe?“, fasste ich die gesamte Schoße zusammen, bevor es noch ausartete. „Na ja, eigentlich…ja. Du hast doch noch niemanden für den 24., oder?“ Da hatte sie recht. Ein Date würde mich nicht umbringen. Es wurde sowieso mal wieder Zeit für ein wenig 'Stressabbau'. „Von mir aus“, stimmte ich also zu und hoffte inständig, dass ich es nicht bereuen würde. „Sehr gut. Ich arrangiere alles. Sie ist wirklich nett und...“ „Hübsch. Hast du schon gesagt.“ „Sei ja nett zu ihr und keine billigen Stundenhotels und...“ „Denk an die Kondome“, beendete ich erneut grinsend ihren Satz. Wenn mit solchen Gesprächen der Tag begann, konnte es ja eigentlich nur noch besser werden. Aber leider sollte ich mich auch darin täuschen. Ich war dieses Mal spät dran, als ich den Essensaal betrat. Schon von weitem konnte ich erkennen, dass sich die gesamte Truppe an unserem Tisch versammelt hatte. Am liebsten hätte ich mich in eine Ecke verzogen und meine Ruhe gehabt, vor allem vor einer bestimmten Person, nur leider hatte Pi mich entdeckt und wedelte wie ein Verrückter mit den Armen, sodass die anderen sogleich auf mich aufmerksam wurden. Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen, marschierte wie fast jeden Tag an die Salatbar und stopfte meinen Teller mit dem grünen Zeug voll. Nicht unbedingt abwechslungsreich, aber alle Male besser, als der undefinierbare Matsch aus den verschiedenen anderen Töpfen. „Wie kann man das nur jeden Tag in sich hinein schaufeln?“ Ueda verzog das Gesicht, als ich mich auf dem letzten freien Platz niederließ und widmete sich lieber seiner Makkaroni, welche er zwischen die Lippen nahm und vergnügt an dem Teig saugte. Ich wandte mein Blick lieber meinem Essen zu, als dieses Schauspiel zu genau zu betrachten. „Nicht jeder hat so viel Spaß mit Nudeln wie du“, brachte sich nun auch Akanishi ein und grinste Tatsuya schelmisch an. Spontan war mir der Appetit vergangen und ich blickte meinem Salatblatt zu, wie es von meiner Gabel rutschte. „Sollte man aber. Kann ich nur empfehlen, vor allem diese bestimmte Sorte.“ Ich befürchtete, dass er nicht mehr von einer Nudelsorte sprach. Okay, einfach ruhig weiter atmen und nicht zuhören. Zumindest versuchte ich das. „Leute, bitte. Mir vergeht gerade alles. Sucht euch ein Zimmer oder haltet die Klappe“, beschwerte sich zu meiner Erleichterung Tanaka. „Spielverderber.“ Ich stocherte lustlos in der Ansammlung grüner Blätter herum, während sich die anderen über irgendwelche Vorkommnisse auf der gestrigen Party unterhielten. Mein Hunger hatte sich wohl endgültig verflüchtigt. „Hast wirklich was verpasst“, strahlte mich Pi von gegenüber aus an. „Scheinbar. Der Neid bringt mich um.“ Dieses Mal schien mich weder mein Handy noch die Schulglocke retten zu wollen. Warum musste die Pause so verdammt lang sein? „Was hast du schönes gemacht?“ „Wichtiges Familienessen“, antwortete ich schlicht. Im Grunde war das gar nicht so falsch. Als ich nach Hause kam, kredenzte meine Großmutter den mongolischen Likör, welcher einen im wahrsten Sinne von den Socken gehauen hatte. Belebend war der falsche Ausdruck für die Wirkung. Mich hatte er zumindest direkt ins Bett befördert und mich in einen komatösen Schlaf geschickt. „Uh, langweilig“, drückte mein Klassenkamerad sein Beileid aus. Wenn der wüsste. „Das kommt auf die Familie an“, antwortete ich nur und zwängte mir tatsächlich zwei Stücken Möhre hinein, bevor ich gänzlich aufgab. Auch der Rest des Tages wurde einfach nicht besser. Man merkte, dass die Ferien bevorstanden. Keiner hatte mehr Lust auf irgendetwas. Ähnliche Motivationsprobleme gab es auch bei dem Zusammentreffen der Klassenvertreter. Der Raum füllte sich nur langsam und man konnte die Begeisterung in ihren Gesichtern sehen, hier abends um 18 Uhr noch sitzen zu dürfen. Sich beschweren half auch nichts. Alle hatten ihre Plätze eingenommen und warteten auf Johnnys Ankunft. Es war selten, dass sich der Direktor bei einer der Versammlungen zeigte und meistens hatte es auch nichts Gutes zu bedeuten. Daher war die Stimmung angespannter als sonst. Ueda schien der Einzige zu sein, welcher vollkommen ruhig war. Ich wünschte, ich könnte dasselbe von mir behaupten. Meine Vorahnung wurde noch düsterer, als der ältere Mann endlich den Raum betrat - gefolgt von dem Menschen, den ich hier nun am wenigstens erwartet hatte: Akanishi höchst persönlich, welcher auch noch arrogant in unsere Richtung grinste. Was wollte der Kerl hier? Ich konnte mich nicht daran erinnern, gehört zu haben, dass er in irgendeiner Form eine Postion in der Schulverwaltung eingenommen hatte. „Machen wir es kurz.“ Johnny Kitagawas Stimmte hallte durch den Raum und keiner wagte sich auch nur zu rühren. „Wie wir alle sehen können, ist Akanishi zurück. Ich übertrage ihm erneut die Repräsentation der Schule und erwarte eine rege Zusammenarbeit, besonders von Seiten des Schulsprechers.“ Ich schluckte den dicken Kloß herunter, welcher sich in meinem Hals gebildet hatte. Repräsentation übernehmen? Was sollte das bitte bedeuten? Alle Blicke lagen auf mir. Ich zwang mich zur Ruhe und versuchte nach außen wie immer kühl und neutral zu wirken. Eine Szene zu machen brachte mir rein gar nichts außer den Unmut des Direktors. „Natürlich“, antwortete ich schlicht und erntete ein zufriedenes Nicken von Johnny. Mir blieb nichts anderes übrig als abzuwarten, was für Auswirkungen diese Entscheidung auf mich und meine Position haben würde. „Gut. Den Bericht der Sitzung erwarte ich nachher auf meinen Tisch.“ Mit diesen Worten verließ der Ältere die Sitzung. „Tja, auf eine gute Zusammenarbeit. Ich bin dann weg“, war Akanishis einziger Kommentar, bevor auch er aus dem Raum verschwand. Ich hatte schwer damit zu kämpfen, dass mir mein Unterkiefer nicht auf den Tisch krachte. Was bildete sich dieser Futzi eigentlich ein? Die ohnehin mangelnde Konzentration der meisten war dahin. Ich tat mein Möglichstes, aber das Resultat der restlichen Sitzung war nicht wirklich produktiv. Seufzend ließ ich mich auf meinen Stuhl fallen, nachdem alle gegangen waren und sortierte meine Unterlagen. Ein wichtiges Thema wären die finanziellen Mittel für die diversen Clubs gewesen, aber dank des grandiosen Auftritts von Akanishi standen wir immer noch am Anfang. Es gab nicht wirklich viel, was ich hätte in diesen Bericht schreiben können. „Du siehst gestresst aus.“ Die bekannte Stimme ließ mich in Richtung Tür blicken. Tatsuya lächelte mich aufmunternd an, während er die letzten Meter bis zu mir überbrückte. „Was machst du noch hier?“, fragte ich verwundert. Die meisten hatten etwas besseres um diese Zeit zu tun, als sich noch in der Schule herumzutreiben. „Ich wollte nur sehen, ob ich dir vielleicht bei etwas helfen könnte.“ Der samtige Ton irritierte mich, aber ich konnte nicht leugnen, dass sich seine Hände, welche anfingen, meine Schultern zu massieren, gut anfühlten.  „Ich mach das nur noch schnell fertig. Du solltest heimgehen. Es ist schon spät.“ Ich hörte mich ja beinahe an wie meine Großmutter höchst persönlich. „Und was ist, wenn ich nicht will?“ Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich seine Worte so nah an meinem Ohr vernahm. Die Hände stoppten ihr Tun und fuhren stattdessen über meinen Oberkörper. „Was soll das werden?“ „Ich will nur, dass du dich ein wenig entspannst.“ Ich schluckte hart. Mir fiel das Gespräch zwischen ihm und Akanishi am Tisch wieder ein. Entspannung? Der Kerl war sicher total entspannt. Ich schaffte es endlich, meinen Körper zu zwingen, sich zu bewegen, fischte die Hände von mir weg und erhob mich zügig. „Nein, danke“, erwiderte ich hart und verschränkte meine Arme vor der Brust. Ich fragte mich ernsthaft, was in meinen Klassenkameraden gefahren war. Es hatte mir nie etwas ausgemacht, was andere über ihn erzählten, solange er seine Finger bei sich behielt. Bislang hatte das auch super funktioniert. „Wie du meinst“, schmollte Ueda enttäuscht und zog sich in Richtung Flur zurück. „Aber falls du es dir anders überlegst, hast du ja meine Nummer.“ Ganz sicher nicht! Eher gefror die Hölle! TBC Kommentare sind wie immer gerne gesehen :) and Jin's coming~ XD stay tuned! Wer sich für die englische Version interessiert, wir werden den Link in die Beschreibung posten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)