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Schwingen der Liebe

Wenn Engel Dämonen lieben
von

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Dunkle Erinnerungen

"Vater, findest du nicht, dass ich alt genug bin?"

"Aber..."

Kurz davor richtig auszurasten, blinzelte ich ihn böse an.

"Findest du 7 Billionen nicht alt genug, um 5 Tage allein zu bleiben?"

Als er schwieg, wurde ich lauter:

"Antworte mir!"

"Lynette du weißt nicht was da draußen alles wimmelt. Nicht nur Menschen, sondern auch dunkle Kreaturen wie Vampire."

Er wusste, dass ich Angst vor Vampiren hatte und jetzt nützte er diese Schwäche von mir schamlos aus. Was erwartet man? Ich war dabei als ein Vampir meine Mutter umbrachte. Doch trotzdem werde ich mich nicht umstimmen lassen.

"Nur dieses eine Mal...

bitte. Immerhin habe ich doch heute Geburtstag..."

Natürlich fürchte ich mich. Aber es steht nicht 100% fest, dass ich einen Vampir begegnen werde, oder? Einmal nur würde ich die Erde sehen wollen, die Menschenwelt...

Seufzend gab mein Vater nach.
 

"Gut, passe auf dich auf. Vergiss nicht Tora wird immer auftauchen sobald du ihn rufst."

"Ich weiß."

Ja,aber selbst er kann nicht blitzschnell zu einer anderen Welt wechseln. Es würde schon einige Minuten dauern. Der Geisttiger hatte sich, zum Sonnen hingelegt. Als ich Ihn ansah, erwiderte er meinen Blick, der voller sanfte Fürsorge war und erhob sich.

"Pass auf dich auf, Lynette."

"Ja, werde ich schon."

Es war wohl armselig, das mein einziger Freund, meine Leibgarde war,also war das sozusagen keine richtige Freundschaft. In meiner Welt gab es nur Frauen die mich hassten (aus welchen Gründen auch immer, vielleicht ja Eifersucht) und Männer die nur den Rang meines Vaters hinterher jagten. Mit keiner Sorten von beiden, will ich zu tun haben. Die Tochter eines hohen Engels, der über einen bestimmten Umfang im Reich regierte, hatte es nicht leicht. Dabei lebte ich eigentlich im Luxus, doch manchmal wünschte ich mir anstatt Luxus dass, mein Vater mehr mit mir unternahm.
 

Dem Tiger war es egal, ob ich Seraphs Tochter war oder nicht. Natürlich war es seine Arbeit mich zu beschützen. Doch ich war fest überzeugt, dass er mich auch freundschaftlich mochte.

Ein Komisches Gefühl war es, wenn Tora sich in seiner menschlichen Gestalt verwandelte und mich umarmte. Der Gedanke daran, dass er wenn er wollte mir die Rippen brechen könnte, ließ meinen Rücken erschaudern.

"Du denkst zu viel nach."

Amüsiert sah er mich an.

"Tora! Was habe ich dir über das Gedankenlesen gesagt?"

"Das ich es sein lassen soll, aber ich kann einfach nicht anders. Außerdem bin ich natürlich nicht aus reinen Pflichtgefühl bei dir."

Schnurrend lag er seinen Kopf auf meine Schultern. Selbst in seiner menschlichen Gestalt tat er das.

"Ich werde dich vermissen."

Noch nie war ich so weit entfernt von Tora. Tränen füllten meine Augen bei den Gedanken, dass ich in eine andere Welt sein werde als er.

"Ich dich auch, nun geh."
 

Bis zum Tor folgte mir ein Engelswächter, danach war ich auf mich alleine gestellt. Mit einigen Flügelschlägen landete ich auf einen Dach. Bevor ich runter sprang, verschwanden meine Flügel. Der einzige Hinweis das sie jemals existiere haben, war ein Flügeltattoo auf meinen Rücken und ein paar zurückgelassene Federn auf dem Dach. Es war ziemlich dunkel und die Erinnerungen an damals wurden wach. Oft hatte ich solche „Flashbacks“.

"Nicht bitte...nicht..."

Das Schicksal ignorierte mein Flehen.

Irgendwie habe ich und meine Mutter den Verfolger abgehängt. Doch wir beide wusste, dass er uns bald einholen werden. Zitternd und weinend klammerte ich mich an den himmelblauen Stoff ihres Kleides. Sanft umfasste ihre Hand meinen Kopf.

"Alles wird gut, Lyn mein Schatz."

"Mama...

okay... ich glaube dir."

Zu jung um die Lüge in ihren Wörter zu erkennen, war ich mir sicher das alles wieder gut wird. Wir befanden uns in eine Sackgasse. Es gab kein Ausweg. Die Truppen der Engel suchte uns, jedoch waren sie immer noch nicht da. Zu spät! Seine bernsteinfarbene Augen sahen uns hungrig an. Die bleiche Hand griffen nach dem Hals meiner Mutter.

Genau in dieser Moment der Angst und Verzweiflung, entfalten sich immer meine Kräfte. Eine Illusion eines Skorpions tauchte, auf seinen Arm auf, und er schreckte zurück. Meine Augen hörten mit den Glühen auf, dies geschah immer wenn ich meine Fähigkeiten einsetzte, meine Augen glühten. Zu mehr war ich nicht imstande. Meine Fähigkeit war nicht trainiert, so könnte ich nicht mehr als das Erreichen.

"Na wen haben wir da ein kleiner Engel mit magische Fähigkeiten, und ihre sterbliche Mutter?"

Flehend warf meine Mutter sich vor ihn.

"Bitte tu mir an was ihr wollt. Doch lass meine Tochter in Ruhe."

"Wie wäre damit zuerst tu ich dir was an, dann deine kleine süßen Tochter."

Mit roher Kraft zog er meine Mutter an sich, und fing an ihr Blut zu saugen. Zuerst war ich gelähmt, und konnte mich nicht rühren. Dann zerrte ich an den Arm des Angreifer und schluchzte.

"Bitte...hör auf Mama weh...zu tun."

Eine kurze Bewegung und er schleuderte mich gegen die Wand. Flügel krachten. Vor Schmerz schrie ich auf.

"Halt die Klappe!"

Knurrend hielt er mir den Mund zu. Meine Mutter lag am Boden blutverschmiert. Er hatte sie blutleer ausgetrunken. Noch heftigeren Schmerz durchfuhr meinen Hals. Langsam schwinden meine Kräfte.

Tora tauchte in diesen Moment auf, und schlug den Vampir mit einer seiner gewaltigen Pranken zu Boden. Kontrolliert von der Wut, verwandelte er sich in seiner menschlichen Gestalt und zerriss den Vampir mit einer Silberklinge in viele Stücke. Dann erkannte der Tiger was er getan hatte, verwandelte sich zurück und wollte sich um das verstörte kleine Mädchen kümmern.

"Lynette. Oh Gott. Tut mir leid."

Tröstend streckte er die blutverschmierte Pranke.

Das kleine Mädchen das ich war, schlug die Pfote weg.

Es war einfach alles zu viel geworden. Noch nie war ich Zeuge eines Todes gewesen, plötzlich gleich zwei hintereinander.
 

Genau wie damals war ich jetzt in eine Sackgasse. Voller Angst bin ich einfach los gerannt. Obwohl meine Flügel verborgen waren. Wusste ich das der Beweis dieses Mordes auf meinen rechten Flügel zu sehen war. Eine kleine Narbe die man nur beim genaueren Hinsehen sieht, war dort zu sehen.

Durch meine Panik bemerkte ich nicht wie ein Mensch mir zu nahe gekommen ist.

"Wieso weint so eine schöne Frau? Möchtest du dich ein wenig mit mir amüsieren?"

Sein dreckiges Grinsen, sagte mir, dass es ihm egal war wie meine Antwort lauten würde.

"Nein, bitte lassen sie mich."

"Ich lasse keine Widerrede dulden."

Mit diesen Wörtern warf er sich auf mich. Meine Fähigkeiten konnte ich nicht einsetzen, immerhin war ich für ihn „nur ein Mensch“.

Meine Tränen versiegten nicht.

Selbst Schuld du wolltest in die Menschenwelt, hallte es mir im Kopf.

"Lass sie los, Mistkerl."

Eine wütende Stimme er grollte, und ich sah mich um. Goldene Augen sahen mich an.

"Geh lieber bevor ich dir was breche."

Mein Angreifer flüchtete, und ließ mich mit den Unbekannten allein. Hellgrüne Augen sahen mich besorgt an. Waren sie nicht Gold gewesen oder habe ich mir das eingebildet?

"Alles in Ordnung?"

Nickend stand ich auf. Das war noch nicht mal gelogen. Viel hat er mir nicht angetan, bis auf zerrissene Kleidung, und ein paar Knutschflecke an meinen Hals war ich heil.

Behutsam wurde ich hochgehoben.

"Du stehst unter Schock, ich bringe dich in Sicherheit."

Das stimmte, doch nicht wegen dieser Fast-Vergewaltigung, sondern wegen den Erinnerungen an den Tod meiner Mutter. Rabenschwarze Haare hingen mir im Gesicht. Seine Haare. Tief atmete ich seinen Geruch ein. Er beruhigte mich. Seine Anwesenheit, sein Geruch, und seine Stimme.

"Wie heißt du?"

"Lynette Tsukiyomi."

"Blaze..."

Eigenartiger Name für einen Menschen, es war das englische Wort für Macht. Hach ich hatte eigentlich kein Recht seinen Namen eigenartig zu nennen. Immerhin war Lynette auch kein gewöhnlicher Name. Außerdem war ich so kreativ gewesen und habe einen Geisttiger Tora, japanisch für Tiger genannt.

Viel zu sehr beschäftigt mit meinen eigenen Gedanken, bemerkte ich nicht wohin er mich trug. Wir waren in einen Hotelzimmer. Blaze legte mich auf das Bett. Errötend sah er weg, und holte seine Kleidung.

"Hier..."

Schnell zog ich mich an. Meinen Zittern ließ nicht nach, mir war nämlich kalt geworden.

Seine Arme umarmten mich und sein Körper drückte mit seiner Wärme an meinen.

"Darf ich?"

"Wieso fragst du, wenn du es schon getan hast?"

Er rührte sich nicht und zuckte mit den Schultern.

"Ich kann aufhören..."

"Nein."

Sehnend nach Wärme schmiegte ich mich an ihn.

"Du bist ganz schön zutraulich zu einen Fremden."

"Du wirkst nicht fremd für mich.

Es scheint so als kannte ich dich schon lange."

Verwundert sah er mich an, und er lächelte. Mein Herz fing noch schneller an zu hämmern.

"Komisches Mädchen...

Schlaf."

Seine Hand umfasste meinen Kopf wie damals, meine Mutter es getan hatte. Er schien lange draußen gewesen zu sein. Immerhin war er ganz kalt... hatte er keine Wohnung? Sonst hätte er mich ja dorthin gebracht und nicht in einen Hotel.

Trotz seiner kalten Hand wärmte er mich und ich schlief ein.

Engel gibt es nicht

Viel zu früh wurde ich wach, das wusste ich weil, es draußen noch dunkel war. Blaze schlief tief und fest. Er hatte seine Arme um mich gelegt. Sofort verfärbte sich mein Gesicht und mein Herz fing an zu rasen. Natürlich wusste ich was das bedeuten könnte, aber ich glaube nicht, dass ich Blaze lieben konnte, immerhin war ein Fremde für mich...

also denke ich eher, das hängt damit zusammen, dass ich noch nie von einen Jungen berührt wurde (Tora galt nicht als Junge für mich).
 

"Wie lange bist du schon wach?"

Hellgrüne Augen sahen mich an. Ich fand diese Farbe wunderschön...

"Schon ein paar Stunden."

"Du hättest mich ruhig wecken können..."

Das hätte ich nicht gewollt,wenn er schlief war er noch schöner als wach. Mir war etwas mulmig zumute, weil ich eigentlich nichts von ihn wusste. Trotzdem fühlte ich mich so angezogen von ihm. Wenn diese 5 Tage um sind, die mir mein Vater gegeben hat, werden wir uns nie wieder sehen.

"Du weinst...

was ist los?"

Fest umarmte er mich. Seine rabenschwarzen Haare streiften meine nackten Schultern. Dies bescherte mir eine Gänsehaut. Mir waren meine Tränen noch nicht mal wirklich bewusst.

Nicht auf seine Frage eingehend, lächelte ich ihn an.

"Gestern sagtest du mir, dass ich zutraulich zu Fremden wäre. Was ist mit dir? Du umarmst mich eine Fremde?"

"Tschuldige..."

Falsch nahm er es auf, und entfernte sich von mir. Fragend sah ich ihn an.

"...aber ich habe noch nie so eine schöne Frau gesehen."

Geschmeichelt von seinen Kompliment erröte ich noch mehr. Noch nie hatte mir das jemand gesagt, zumindest ehrlich gemeint.

"Danke...

du bist auch sehr attraktiv. Nein du bist mehr als das...

Ich-"
 

Durch ein Klingen an der Tür wurden wir gestört. Es war der Postbote.

Neugierig sah ich Blaze über die Schulter.

"Was ist da drinnen?"

Der Postbote hatte ein Paket Blaze übergeben.

"Nur ein wenig Material zum Zeichnen..."

"Du zeichnest?"

Beneidenswert. Ich hatte gar nichts was ich gut konnte. Ich fühlte mich plötzlich so nutzlos.

"Zeichne mich bitte..."

"Du willst gezeichnet werden?"

Skeptisch sah er mich an.

"Ja."

"Unter einer Bedienung."

"Die wäre?"

"Nackt."

Frech lächelte er mich an. Sofort wurde ich knallrot. Er wirkte so ernst und war still. Das hätte ich nicht erwartet. Doch stille Gewässer sind bekanntlich ja tief.

"War doch nur ein Scherz. Schau mich nicht so geschockt an."

Blaze fing an zu lachen. Ich hätte nicht gedacht, dass jemand so dunklem wie ihm ein lächelndes Gesicht stehen würde.

"Es gibt aber ein Problem..."

"Schade..."

Die Enttäuschung die in meine Stimme lag war schwer zu überhöhen.

"Ich werde dich nicht in Männerkleidung zeichnen. Komm."

Normalerweise würde ich abstreiten, dass ich schlecht in Männerkleidung rausgehen kann. Aber da seine Hand meine hielt schwieg ich. Wir waren in einen kleinen Laden. "Okay such dir aus was immer du willst."
 

"Nein."

"Nein?"

"Du sollst etwas für mich aussuchen."

Lächelnd sah ich ihn an. Zum zweiten Mal erröte er.

"Noch extra Wünsche, obwohl ich das schon bezahle?“

"Nun geh schon."

Leicht schubste ich ihn in die Frauenabteilung. Auf einen Stuhl saß ich mich hin, und wartete.

"Kann ich ihnen helfen?"

"Ich suche ein Kleid für die Frau da hinten."

"Ihre Freundin?"

"Nein."

Mein Herz raste schneller, bei den Gedanken, dass wir beide ein Paar sein könnten.

"Dann sollten sie sich beeilen, so eine hübsche Frau, wartet nicht ewig auf sie."

Augen zwinkert machte sich die Verkäuferin auf den Weg.

"Tolle Hilfe..."

Dann machte er sich auf die Suche ohne Hilfe.

Lange hat er nicht gebraucht, und kam mit einen himmelblauen Kleid wieder.

"Es passt zu deinen Halsband und zu deinen Augen."

Mein Halsband, war aus weißen Stoff mit Rüschen. Ein Aquamarin in Form eines Herzens war am Stoff befestigt.

"Ja..."

Traurig lächelnd umfasste ich es sanft. Das einzige was von meiner Mutter übrig geblieben ist.
 

Sofort bemerkte Blaze meine Laune hatte sich verändert, und wechselte das Thema.

"Geh es anprobieren."

Eilig machte ich mich auf den Weg zur Umkleide. Das Kleid hatte einen Reißverschluss am Rücken. Natürlich konnte ich nicht ran.

"Blaze kommst du bitte mal?"

Auf mein Rufen kam er hinein.

"Könntest du bitte-"

Nickend schloss er vorsichtig den Reißverschluss. Plötzlich wurde mir schwindelig, und schlecht. n diese Umkleidekabine würden meine Flügel nicht reinpassen, so eng und ich war gefangen in diesen kleinen Raum. Mein Kopf dröhnte und mir wurde schwarz vor Augen.
 

~

Gemütlich war es hier...

aber wo ist hier? Langsam machte ich die Augen auf. Ich war auf Blaze Rücken...

Moment ich war wo?!

"Lynette, wieso hast du mir nicht gesagt, dass du Klaustrophobisch bist?!"

Vorwurf lag in seine Stimme und ich zuckte zusammen. Was hatte ich denn jetzt falsch gemacht?

"Claustrowas?"

Noch nie gehört.

"Du weißt nicht was Klaustrophobisch ist? Woher kommst du?!"

Ich sagte dazu nichts.

"Klaustrophobisch ist, wenn man Angst von engen Räumen hat. Man fühlt sich auch schnell beengt von z.B. Menschenmassen. Dir wird schwindelig und übel."

"Kann sein...

dass ich das bin. Klaustroirgenwas."

„Klaustrophobisch.“
 

Im Himmel gibt es keinen Platzmangel. Genauso wie in meinen Zimmer. Beides war sehr groß, oder wohl eher gigantisch.

"Tut mir Leid...

wollte dich nicht anschreien."

"Schon okay...

wie lange war ich ohnmächtig?"

"3 Tage..."

Überrascht sah ich ihn an.

"Schau mich nicht so an...

die Ärzte konnte es sich auch nicht erklären."

Also war heute der letzte Tag.

"Zeichne mich bitte."

Blaze nickte und murmelte:

"Gehen wir raus."

Schnell folgte ich ihm. Auf einer Wiese sollte ich mich hinlegen.

"So wenig wie möglich bewegen bitte."

Stift und Papier nahm er in die Hand, und fing an zu zeichnen. Blaze sah so konzentriert aus. Wie lange ich dort lag wusste ich nicht, aber es kam mir kurz vor.

"Irgendwie ist es nicht wirklich gelungen."

"Zeig es her."
 

Vorsichtig nahm ich ihn das Bild aus der Hand. War das wirklich ich auf dem Bild? Diese Frau sah aus wie meine Mutter. Dann fiel mein Blick auf die Flügel die der Frau aus den Rücken ragen. Schluckend sah ich ihn an.

"Ich konnte nicht anders. Du sahst aus wie... ein Engel."

"Was ich nicht bin. Immerhin gibt es keine Engel."

Nervös redete ich auf ihn ein.

"Natürlich nicht."

"Sie ist wunderschön."

"Du redest so, als wäre das eine fremde Frau."

"Das bin nicht Ich. Ich bin nicht so schön."

"Natürlich bist du es. Nein du übertriffst dieses Bild."

Sein Körper war plötzlich so nahe. Nur noch wenige Zentimeter trennte uns.

Behutsam zog er mich an sich, und küsste mich erst zögerlich. Seine Zunge strich nun meinen Mund hinunter und es wurde zu einem leidenschaftlicher Kuss.

Letzter Tag

Nachdem er mich geküsst hat, zerstörte die Stille den schönen Moment. Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein, da ich gerade neben Blaze aufwachte. So glücklich habe ich mich noch nie gefühlt...

doch lange wird das Glück nicht halten, das wusste ich. Er war ein Mensch der auf der Erde lebt. Ich ein Engel der im Himmel lebt. Doch ein kleiner Hoffnungsfunken besteht, immerhin sind Vater und Mutter auch zusammen gekommen. Gedankenversunken merkte ich nicht wie Blaze mich ansah.

"Morgen..."

Endlich bemerkte ich ihn. Das sanfte Lächeln ließ mich erröten. Mein Kopf war angelehnt an seiner Brust, und ich vernahm ein schnelles Schlagen. Sein Herz?

"Wie lange schaust du mich schon so an?"

"Seit du eingeschlafen bist."

"Also hast du gar nicht geschlafen?"

Besorgt sah ich ihn an. Er konnte doch nicht einfach gar nicht schlafen.

"Komme schon klar..."
 

Dann wandte ich mich wieder den Bild zu, nur um mich von seinen Gesicht abzulenken.

"Wie viele Frauen hast du schon vor mir gemalt?"

Ist Eifersucht und Neid nicht eine Sünde? Egal...

der Kuss von gestern war bestimmt auch eine. Immerhin waren wir noch nicht mal zusammen?!

"Keine."

"Keine?"

"Ja. Normalerweise male ich nur die Natur."

"Wieso dann mich?"

"Ich konnte doch schlecht eine solchen Schönheit eine Bitte abschlagen..."

Geschmeichelt über seine Komplimente war ich schon, aber ich wusste nicht ob ich nicht eine von vielen war.

"Baggerst du die Frauen immer so an?"

Seine Unnahbarkeit schien wie verschwunden. Trotzdem war ich unsicher, da ich keine Erfahrungen mit Männern hatte.

"Nur Frauen die aussehen als wären sie vom Himmel herab gefallen."

Okay das ging in die falsche Richtung.
 

"Unternehmen wir was? Bald müsse ich nämlich zurück nach Hause."

"Wieso?"

"Na ja...

ich komme aus einer edlen Familie und darf eigentlich kaum was. Diesen "Urlaub" habe ich nur bekommen, weil ich Geburtstag hatte."

Das ist sogar nur teils gelogen.

"Wann?"

"Als wir uns kennengelernt haben."

"Alles Gute nachträglich. Ich hätte dir was kaufen können..."

In lautes Gelächter brach ich aus, als er das sagte.

"Du bist echt komisch. 1. Hast du mich gerettet. 2. Mich gezeichnet und ein teures Kleid gekauft. 3. Dürfte ich bei dir wohnen...

außerdem hatte ich noch nie so viel Spaß..."

Blaze sah aus den Fenster hinaus.

"Ich weiß wo wir hingehen können, aber es wird langsam dunkel. Also müssen wir uns beeilen."

Er kam näher, und hob mich hoch.

"Ey...

was soll das?

Ich hab Beine."

"Du bist zu langsam..."

Mit diesen Wörtern verließ er das Haus mit mir auf den Armen, und rannte los.

Wenn mich mein rasendes Herz nicht ablenken würde, hätte ich bemerkt, dass er ziemlich schnell für einen Menschen war.

"Wir sind da..."
 

Ein wunderschöner Strand, streckte sich vor uns aus.

"Wow..."

"Es ist nicht so schön wie du..."

Dieses schräge Lächeln nervte mich, da es mein Herzrasen beschleunigte.

"Hör auf mit den Komplimenten..."

"Nicht gewöhnt?"

"Nein...

damals hat mir meine Mutter mir Komplimente gemacht...

aber...sie wurde ermordet..."

Ein Moment später begriff was ich gesagt habe.

"Das tut mir Leid."

Überrascht darüber dass, er nicht weiter fragte. Doch mir soll es Recht sein.

"Gehen wir ins Wasser?"

Ohne zu Zögern griff ich nach seine Hand, und bereute meine Entscheidung sofort.

"Aber ich kann nicht-"

"Ich bring es dir bei."

Schwimmen war gar nicht so schwer. Schnell lernend schwimmt ich vor.

"Lynette, pass auf."

Zu weit entfernt verstand ich nicht worauf ich aufpassen sollte. Doch es war zu spät. Eine spitze Koralle aus den Korallenriff von der mich Blaze warnen wollte, kratze mir den Arm auf.

"Auuu..."

"Alles okay?"

Sofort war er zu Stelle. War er nicht gerade noch weit weg gewesen? Der Schmerz ließ meine Frage in Vergessenheit geraten.

"Es brennt."

Plötzlich spürte ich ein komisches Gefühl. Als Engel spürte ich negativen Gefühle. Die Meerestiere hatten Angst. Vor etwas...

"Blaze wir sollten schnell aus den Wasser..."

"Ja wir müssen deine Wunde versorgen..."

"Nicht deswegen."

"Weswegen dann?"

"Die Fische fürchten sich."

"Woher?"
 

Meine Antwort musste warten, da ein riesiger Fisch auftauchte. Reflexartig schloss ich die Augen. Als ich nach einiger Zeit kein Schmerz verspürte, öffnete ich sie langsam. An Blazes Oberkörper klaffte eine große Wunde. Der Riesenfisch wurde von Blaze in die Flucht geschlagen. Das war unmöglich.

"Du bist verletzt..."

Ohne Nachzudenken heilte ich seine Wunden. Er hatte es überlebt und mit bloßen Händen ihn verscheucht.

"Was bist du?"

Verwundert sah er mich an.

"Vampir..."

Diese Bekenntnis traf mich wie ein Schlag ins Gesicht.

Seine sonst hellgrünen Augen erstrahlten in dem Gold, dass ich schon einmal gesehen habe. Eigentlich sollte ich mich fürchten. Doch ich tat es nicht. Natürlich. Die Augenfarbe färbt sich bei starken Emotionen, und Blutdurst. Blaze hatte Durst, das sah man ihn an. Plötzlich bemerkte ich wie schwach er doch geworden ist. Wie lange hatte er schon nicht mehr getrunken?

"Ja...

du hast Angst vor Vampiren nicht wahr? Als du in Koma warst hast du andauernd "Bestien mit bernsteinfarbenen Augen" gemurmelt."

"Ich habe Angst vor Vampiren...

aber nicht vor dir.

Ich...

ich bin ein Engel."
 

Natürlich bräuchte es keinen Beweis, doch trotzdem beschwor ich meine Flügel.

"Wollen wir nicht endlich aus den Wasser raus?"

Nickend nahm ich ihn hoch, und flog zurück zum Land. Er war schwer. Aber so schwach wie er war, muss er sich ausruhen.

"Du bist echt ein verrücktes Mädchen."

"Blaze du bist geschwächt. Seit wann hungerst du?"

"Seit mehren Wochen."

Das war viel. Seit den Tod von meiner Mutter, hatte ich Informationen über Vampire gesammelt. Damit nie wieder jemand den ich liebte, ein Opfer von Ihnen wurde. Mein Hals befreite ich von meinen Haaren.

"Du brauchst Blut..."

"Nein. Ich werde dich nicht beißen."

"Bitte...

tu es. Ich liebe dich...

ich will dich nicht leiden sehen."

"Wir sind Engel und Vampir ist dir das klar?"

"Ja."

Derzeit waren wir sogar im Krieg und erst jetzt fiel mir wieder ein, dass ein sehr begabter Krieger in den Vampirreihen Blaze hieß.

"Nachgeben würdest du nicht, oder?"

"Nein."

Seufzend widme er sich meinen blutenden Arm. Behutsam leckte er das Blut ab. Diese komische Gänsehaut überkam mich erneut. Als er fertig war, biss er in mein Hals. Vor Schmerz verließ meine Lippen ein leises Stöhnen, aber mir gefiel es auch verrückt.

"Du raubst mir wirklich den Verstand. Es ist bestimmt für Engel verboten Sex zu haben oder?"

Sofort erröte ich über diese direkte Frage.

"Ja schon..."

Einen Augenblick später, fand ich mich auf den Boden gedrückt wieder.

"Ist mir egal..."

Es war wunderschön mich mit ihm zu vereinen und für mich war es die beste Nacht des Lebens.

Tödliche Lüge

Gelangweilt sah ich durch das Fenster.Doch der Anblick war nicht wirklich

interessant.Wolken, mehr nicht. Wie immer. Nach den schicksalhaften 5 Tagen mit Blaze, sind wir ein Paar geworden, leider müssen wir uns heimlich treffen. Immerhin war ein Krieg zwischen den Engel und Vampiren, derzeit herrscht zwar Waffenruhe...

Aber es hat sogar geklappt, immerhin sind wir schon fast ein Jahr zusammen.

"Tora, komm heraus."

Der große Geistertiger erschien und war mit mir auf Augenhöhe.

"Beschäftige die Wachen, ich will hier raus."

"Dir ist bewusst, dein Vater macht sich nur Sorgen um dich."

"Ich bin alt genug auf mich selbst aufzupassen."

"Ich meine nur, dass du noch vorsichtiger sein sollst. Nach deinen zweiten Besuch auf der Erde und deine Haarfärben-Aktion ist dein Vater noch aufmerksamer.“, ermahnte mich seufzend der Tiger.

Tora war von Anfang an gegen diese Beziehung und ich kann das nachvollziehen.

Ein kurzes Nicken und dann sprang ich aus den Fenster.

Mein Vater durfte nie erfahren,wo ich in letzter Zeit mich "herumtreibe".

Ich bin Engel und habe mit einen Vampir eine Beziehung.Dies ist natürlich

verboten. Obwohl ich es genau weiß kann ich nicht anders als immer wieder

zu ihn gehen.

"Blaze!"

Meine ganze Aufmerksamkeit ihn gerichtet,merkte ich nicht wohin ich flog.

"Lynette vor dir!"

Zu spät realisiert ich den Turm,und stürzte hinab.Sanft fiel ich in seine

Arme. Ärgerlich sah er mich an.

"Tut mir Leid."

"Hast du dich verletzt?"

"Nein alles okay."

Aus Gewohnheit sagte ich das obwohl ich mir den Flügel angeknackst habe.

"Du bist eine schlechte Lügnerin."

"Ich weiß...

mein rechter Flügel schmerzt etwas."

"Na dann lenke ich dich von den Schmerz ab."

Mit diesen Wörtern drückte er mich gegen den Wolkenboden.

"Blaze nicht hier oben...

ich meine ich bin doch viel zu laut."

„Na gut.“

Seufzend erhob er sich von mir.

Der Gedanke daran, jemand könnte mich hören ließ mich erschrecken.

Die Bestrafung sind fatal für Brechung der Gesetze.Was mit mir passiert

ist mir egal. Doch wenn Blaze was zustoßen würde dann...

"Blaze ich...wir können nicht länger...zusammen sein.Ich werde dich

nicht...länger in...Gefahr bringen."

Die Tränen liefen bereits und ich rannte los. Ich hatte so Angst, wie das endet. Blaze wollte mir folgen doch Tora versperrte ihm den Weg.

"Lass mich Durch,Katze!"

"Hmpf. Das werde ich nicht tun.

Liebst du sie wirklich oder bist du nur mit ihr zusammen,weil sie dir

freiwillig ihr Blut gibt?"

Nein ich wollte seine Antwort nicht hören. Angst davor, dass es nicht die

Antwort ist,die ich erhofft habe.

An denselben Gedanken habe ich auch häufig gedacht? Es gibt viel schönere

Frauen als mich.Was bin ich schon?

Ein Engel von vielen. Nichts besonderes.

Natürlich beten die männliche Engel mich an, doch nur weil sie an meinen

Rang interessiert sind. Besser gesagt der Rang meines Vaters.

"Was der Tiger sagt stimmt nicht..."

Überrascht sah ich zum Fenster. Ein blutbefleckter Blaze sah mich an.

"Es geht mir nicht um dein Blut. Ich liebe dich."

Diese Wörter rührten mich,doch er musste hier weg so schnell wie möglich.

"Blaze was tust du hier?!Du musst sofort gehen...wenn sie dich hier

sehen."

"Dafür ist es zu spät.Sie haben mich schon gesehen."

Er brach zusammen.Tora hatte wieder mal übertrieben. Alles was er machen

sollte war Blaze aufzuhalten,nicht ihn blutig zu prügeln.

Genau in diesen Moment stürzten die Wachen herein.

"Prinzessin?! Was sucht der Vampir hier?"

"Fasst ihn nicht an...lasst ihn in Ruhe! Ich liebe ihn!"

Obwohl ich mich wehrte und widersprach wurden ich und Blaze abgeführt.

"Blaze es tut mir Leid für alles."

Sein Blick schien so etwas sagen zu wollen wie "Alles wird gut."

Dieser verdammte Lügner!Was sollte gut werden?

Gar nichts wird gut.

Vater trat in den Raum,und belegte mich mit einen Zauber. Keine Bewegung

konnte ich mehr ausführen. Mir war klar, was er vorhatte und es gefiel mir nicht. Wenn ich stumm war und nicht bewegungsfähig kann ich nicht alles noch schlimmer machen.

"Lynette du hast mich schwer enttäuscht.

Meine eigene Tochter..."

Der Satz blieb unvollendet.

"Nein hören Sie auf. Lynette ist unschuldig.Ich habe sie verführt...

sie liegt unter meinen Bann.

Ich wollte sie töten."

Lügen,alles nur Lügen.

Natürlich konnte ich immer noch nichts sagen. Flehend sah ich meinen Vater

an.

Heb diesen verdammten Zauber auf!

Entweder las er ausnahmsweise nicht meine Gedanken oder er ignoriert

mich komplett.

"Du verzauberst meine Tochter, und wolltest sie sogar töten. Außerdem

darfst du den Himmel noch nicht mal betreten. Deine Strafe ist wohl klar, Todesstrafe“"

Mit Willensstärke gelang es mir doch den Zauber zu brechen.

"Nein Vater! Bitte alles nur nicht das! Er lügt, wir lieben uns!"

"Du bist ja vollkommen verrückt geworden,wegen diesen Abschaum."

„Du müsstest es am besten verstehen, alle waren auch gegen deine Beziehung mit Mama.“

„Das kann man nicht vergleichen.“

Egal was ich sagen würde, es würde nichts bringen. Rein gar nichts.

Alles was ich tun konnte war schweigend zu zusehen wie man denjenigen

abschlachtet, der für mich alles bedeutete.

Meine Strafe war, dass ich ein gefallener Engel wurde und so färbten sich meine Flügel schwarz. Jetzt musste ich auf der Erde leben. Doch diese Strafe war für mich eine Erlösung.

Denn mein Zuhause war für mich immer schon die Hölle gewesen. Insbesondere jetzt wo ich Blaze nicht mehr habe. An dem Tag schwor ich mir, nie wieder zu lieben...



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  Azahra
2013-01-08T11:49:59+00:00 08.01.2013 12:49
*schniff*
Ein schön - trauriger Epilog.
Ich verstehe, warum du das Ende offen gelassen hast, und mir persönlich gefällt das.
Man kann sich so selbst seine eigenen Gedanken machen, was mit Lynette passiert auf der Erde :)
Ich wünsche ihr auf jeden Fall viel Glück *hihi*

So .... demnächst werde ich mich an deiner Geschichte "Seelenpakt" zuwenden :3

cucu
Azahra
Von:  Azahra
2013-01-07T11:59:16+00:00 07.01.2013 12:59
Schönes Kapitel :)

Ich mag deine Kapitel. Sie sind kurz, aber dennoch sehr informativ.
Argh ... Lynette ist so naiv >< Liebe hin oder her, aber sie kann doch nicht mit einem Vampir schlafen ><
Ihr Vater wird sie umbringen!!

cucu
Azahra
Von:  Azahra
2012-12-30T09:30:10+00:00 30.12.2012 10:30
So, dann bin ich wieder mal :)

Sehr nettes Kapitel :)
Ich mag Lynette, doch Blaz gegenüber bin ich immer noch ein wenig skeptisch.
Ich glaube, er weiß was sie ist ;)

Werde bald weiterlesen.

cucu
Azahra
Von:  Azahra
2012-12-12T20:06:36+00:00 12.12.2012 21:06
Abend :),

Ein sehr interessanter Prolog, dass muss ich sagen.
Die Anfangsszene wirkte richtig süß wie sich Lynettes Vater um sie sorgt und auch der Tiger, der sich einen Menschen verwandeln kann, ist ganz niedlich.
Wenn man ihn aber reizt, das hab ich inzwischen erfahren, kann er aber auch anders sein.
Lynette tut mir leid :( Ich finde es grausam, dass sie das mitansehen musste und das sie immer noch so unter Schock davon steht, obwohl dies ja schon lange lange her sein muss.
Auch dieser Blaze, der sie zu sich mitgenommen hat, wirkt auf mich ein wenig misstrauisch.
Ich vermute er ist ein Vampir :D

Werde bald weiterlesen!

cucu
Azahra

Hab dich! Du bist dran!
(Nicht wundern. Geschieht im Rahmen eines Zirkels :))



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