Slowly fading away... von Ragemerize (Shui x Leaks Sad-End) ================================================================================ Kapitel 1: despair ------------------ Langsam hatte der Meigi Vertrauen in einen gewissen Ribika geschöpft. Er war anders als die anderen. Absolut anders und irgendwo in seinem dunklen Herzen brachte er den Blonden dazu, etwas Positives zu empfinden. ~*~ I am living without you You think everything will be fine I find making it hard to like Realize nothing is left inside ~*~ Es dauerte lange, bis sie zueinander gefunden hatten. Das erste Mal, als Leaks ihn vor einem Dämon gerettet hatte, ging er ihm noch unheimlich auf die Nerven, weil er sich selbst in seine bescheidene Bleibe eingeladen hatte. Doch mit der Zeit wurde es immer vertrauter und oft saß der Meigi abends vor seinen aufgeschlagenen Büchern und erwischte sich bei Gedanken an ihn. Er war unheimlich wissbegierig und verwendete jede freie Minute die er hatte dafür, sich mehr und mehr Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen, was ihn oft irgendwann kraftlos vor seinen Büchern in einen erholsamen Schlaf sinken ließ. Er wollte ein mächtiger Meigi werden, der sich vielleicht irgendwann seinen verdienten Respekt erschaffen konnte, denn den hatte er in seinen vielen Lebensjahren nie bekommen. Sein Leben war nicht unbedingt das, was man als schön betiteln würde. Der blonde Kater mit den bernsteinfarbenen Augen hatte Fell, schwarz wie die Nacht, und konnte starke Magie wirken, was vielen Ribika Angst einjagte. Er tat niemandem was, denn eigentlich war er eine gute Seele, doch ihm wurde sein Leben lang nachgesagt ein unheilbringender Kater zu sein, was den Meigi zermürbte. Er wollte sich nicht immer rechtfertigen müssen, es war doch nur natürlich seinem Bestreben nach Wissen nachzugehen, weswegen er sich irgendwann an den Rande einer großen Stadt namens Ransen niederließ um dort seine wohlverdiente Ruhe zu genießen. Doch selbst dort ließ man ihn nicht in Frieden. Immer wieder drang an sein Ohr, dass sich die Ribika dort ihre Mäuler über ihn zerrissen, aber mittlerweile war ihm das egal. Sollten sie doch von ihm denken was sie wollten, Leaks war sowieso alleine und scherte sich nicht um Andere, er wollte einfach nur seinen Interessen nachgehen, doch egal wie sehr er sich einredete nicht einsam zu sein, irgendwo in seinem Herzen glimmte ein kleines Licht auf, welches seine Leere bekundete… Umso mehr genoss er nun die Zeit mit dem Rotschopf namens Shui, der anders war als die anderen. Er hatte keine Angst vor ihm, empfand seine Magie nicht als etwas Schlechtes und war unheimlich dankbar dafür, dass der Meigi ihn zum wiederholten Male vor einem Dämon gerettet hatte. Immer wieder, jeden Tag kam er den blonden Magier besuchen und wollte einfach nur seine Gesellschaft genießen. Zwar beteuerte Leaks immer wieder er würde ihn hier nicht haben wollen, aber eigentlich war das eine Lüge. Er war froh darüber, dass es ihn gab und Shui tat ihm gut. Eines Tages schrieb er sogar ein Lied für ihn und zeigte ihm damit seine Zuneigung. Die Melodie ging dem Meigi durch Mark und Bein, weswegen er ruhig dort verharrte und ihm staunend zuhörte. Es war schön… Aber alles was schön war, hatte auch irgendwann ein schmerzhaftes Ende. Alles Schöne wurde irgendwann zerrissen, egal wie sehr die betroffenen Parteien an ihrem Glück festhielten, es war nur ein Zustand, nichts von Bedeutung und das wurde Leaks an dem Tag der Wendungen klar. Liebe war etwas sinnloses, etwas, was einem nur unnötigen Schmerz bereitete. Er brauchte es nie, hatte es nun bekommen und es wurde ihm ohne Skrupel entrissen. Sein Herz blutete, als er das verheißungsvolle Knistern des Feuers im Wald hören konnte. Ihm war warm, Schweiß rann von seiner Stirn, seine Augen waren geweitet vor lauter Unglauben. Im Wald, in der seine kleine bescheidene Hütte stand, waren viele Ransener versammelt, die nichts anderes im Sinn hatten als sein Leben zu zerstören. Er hörte durch seine Holztür die Rufe nach ihm. „Verdammter Magier! Er hat Shui verhext! Er muss sterben, sonst tötet er uns noch! Findest ihn, um jeden Preis!“ Für einen Moment stockte sein Atem. Sie suchten nach ihm. Niemand kannte seine Bleibe, sie war dafür zu gut versteckt, damit man ihn nicht bei seinen Arbeiten stören konnte, doch da war ein gewisser Kater, der die Regeln durchbrochen hatte. Leaks war so dumm ihm den Weg mit einem Zauber zu weisen, damit er ihn immer und immer wieder besuchen kommen konnte, um seine Einsamkeit zu tilgen und das war jetzt der Dank dafür. Der Meigi hatte dem Sanga vertraut. Er hatte gedacht, endlich mal etwas richtig gemacht zu haben und jetzt? Jetzt wurde es unerträglich heiß um ihn herum, weil sich das Feuer des Waldes immer weiter ausbreitete und dabei war alles zu verzehren, was sich ihm in den Weg stellte und das nur, um dem Meigi das Leben zu nehmen. Was die Ransener aber nicht bedachten war, dass er des Feuers mächtig war und es bändigen konnte… ~*~ Right now Can't find a way to get across the hate When I see you ~*~ Es dauerte nicht lange, bis alles in Flammen aufging und Leaks dabei zusehen konnte, wie seine wertvollen Schriftstücke dem Erdboden gleichgemacht wurden. Alle seine Notizen, hart erarbeiteten Ergebnisse, Essenzen… Alles zerstört. Man hatte ihm sein ganzes Leben genommen aber das war nicht mal das Schlimmste. Shui hatte ihn verraten. Er hatte den Ransenern den Weg zu seiner Hütte gewiesen und das würde er ihm niemals verzeihen können. Niemals. Der Meigi konnte spüren, wie sich ein Stacheldraht um sein Herz legte und es einschnürte. Es schmerzte unerträglich. Zwar hatte er alle Katzen, die das Feuer gelegt hatten, getötet um nicht selbst sterben zu müssen, doch das bereitete ihm keine Genugtuung… Während er dort stand und das Feuer um sich herum beherrschte, damit es ihn nicht verschlang, sah er die ganze Zeit in die Richtung, aus der Shui bald ankommen würde. Leaks spürte, dass er auf dem Weg zu ihm gewesen war, aber es war nicht mehr das Selbe. Eine unermessliche Wut stieg in ihm auf und drohte, ihn von innen zu verzehren. Wut, Hass, Verzweiflung, Trauer. Solch unnütze Gefühle, die dem Meigi gerade den Verstand raubten und seinen Augen ihren Glanz nahmen. ~*~ Right Now I'm feeling strange inside I want to slash and beat you Right Now I rip apart the things inside that excite you Right Now I can't control myself But I fucking hate you! ~*~ Dort stand er nun, völlig außer Atem und unheimlich entsetzt über das ihm dargebotene Bild, doch Leaks hatte keinerlei Verständnis für ihn. Mit kühlem Blick sah er den Sanga an und verzog seine Mundwinkel unwillig. Shui war froh darüber ihn überhaupt noch lebend anzutreffen, aber das spielte keine Rolle mehr. Der Meigi hatte nichts mehr für ihn übrig, weswegen er nur eindringliche Worte grollte. Er würde dem Sanga niemals verzeihen und das brach Shui das Herz. Der Rotschopf versuchte noch zu erklären und während Leaks sich in den aufwirbelnden Flammen auflöste, hörte der Meigi jedes Wort, das er sagte. Es war alles ein Missverständnis, die Ransener waren ihm auf seinem Weg zu der Hütte gefolgt. Shui hatte das nicht absichtlich getan und eigentlich sollte das seiner Seele Linderung verschaffen, doch der Blonde konnte damit nicht umgehen. Er musste Hass empfinden, ansonsten würde er daran zerbrechen. Lange suchte Leaks nach einer neuen Zuflucht, in der er sein Leben weiter fristen konnte und stieß irgendwann auf den Baum von Toride, welchen er so verzauberte, dass in ihm ein Schloss zu finden war. Dort würde er hoffentlich dieses Mal seinen Frieden finden können und weiter studieren können, bis er sein Ziel erreichte. Doch das war alles nicht so einfach wie gedacht. Der Meigi versuchte alles um sich auf seine Tätigkeit konzentrieren zu können, doch beinahe jedes Mal, wenn er auf seine niedergeschriebenen Notizen sah, erschien vor seinem inneren Auge ein Abbild Shui‘s, was ihn immer wieder rausbrachte und vor Wut und Verzweiflung die Seite verbrennen ließ. Eine ganze Weile versuchte er so zu leben, doch es war einfach nicht möglich, egal wie sehr er sich anstrengte. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab und hielten ihn von dem ab, was er eigentlich tun wollte und langsam aber sicher wurde der Meigi wahnsinnig unter der großen Last, die ihm sein Herz aufbürdete. ~*~ I've seen it all Still can't taste it Smashed to the wall You brought me to my knees I've done it all Fucked up, wasted Still in my blood But now inside I'm seeing ~*~ So kam es, dass er seine Zeit darauf verwendete, eine Möglichkeit zu finden, um seine Gefühle zum Schweigen zu bringen. Bis Leaks die beste Möglichkeit gefunden hatte verging wieder einiges an Zeit, in der er vieles ausprobierte und vieles daneben schlug, doch er gab nicht auf. So konnte es nicht weitergehen, immer wieder war Shui in seinem Kopf, wie er ihn angefleht hatte nicht zu gehen, wie er versuchte zu erklären, dass es nicht seine Schuld war. Wie sie gemeinsam etwas unternahmen, er für den Meigi seine Lieder spielte und sang, ihm etwas zu Essen brachte und ihn zudeckte, wenn er vor seinen Büchern eingeschlafen war… Wütend riss er eine seiner Phiolen herunter und schnaubte verächtlich. Dieser Schmerz in seinem Herzen sollte endlich aufhören! Tagelang ohne Unterbrechung durchforstete er seine neu errungenen Bücher und wurde irgendwann endlich fündig. Es gab tatsächlich eine Möglichkeit, die auch wirklich funktionieren würde und in dem Moment schlich sich ein verzweifeltes Lächeln auf das Gesicht des Meigi. Endlich… Lange würde er das nicht mehr ertragen, er hatte schon genug in seinem Leben durchgemacht und irgendwann war die Last auf seinem geschundenen Rücken schwer genug um ihn zu brechen. Er brauchte ein noch ungeborenes Kind, als Container, um darin seine Gefühle zu versiegeln. Selbstredens, so ein Ungeborenes enthielt noch keine eigene Seele, die würde sich erst im Laufe seiner Lebensjahre entwickeln und in dem Moment fiel es dem Meigi auch wie Schuppen vor die Augen. Während einem Treffen erzählte Shui von seiner schwangeren Frau… Die war Leaks sowieso von Anfang an ein Dorn im Auge und er konnte die ganze Zeit über nicht verstehen, wie der Sanga mit ihr verheiratet sein konnte und nebenher den Meigi liebte. Das war nicht machbar und der Gedanke machte Leaks gerade noch wahnsinniger, weswegen er sich kurz die Haare raufte und dann lieber seine Zeit und Kraft dazu aufwendete, um alle nötigen Untensilien für das Ritual aufzubringen und alles vorzubereiten. Er hatte keine Angst. Er hatte nichts zu verlieren, außer sich selbst und das wäre nicht mal dramatisch. Niemand würde den alten Leaks vermissen, niemand kannte ihn wirklich, daher spielte es keine Rolle. Es war endlich soweit. Endlich stand der Erlösung des Meigi nichts mehr im Wege, als er das Ritual mit einer Formel in Gange brachte und sich seine Gefühle sichtbar von ihm lösten. Vor ihm entstand langsam aber sicher eine dunkle Wolke, während seine Gesichtszüge sich erhärteten und er währenddessen auflachen musste, weil es sich so unheimlich gut anfühlte! Keine Trauer mehr, kein Schmerz mehr, keine Verzweiflung, die seinen Geist benebelte und das Wichtigste… Keine Zuneigung mehr zu diesem verächtlichen Ribika namens Shui. Leaks war die ganze Zeit über angespannt, doch als es vorbei war senkten sich seine Schultern langsam und er schickte seine Emotionen auf den Weg zum Ungeborenen, welches er auserkoren hatte. Niemand würde merken was vor sich ging, denn nur ein geschultes Auge konnte die dunkle Wolke überhaupt wahrnehmen und Shui’s Frau war eine ganz normale Ribika ohne besondere Fähigkeiten. Endlich würde er seinen Frieden finden und in Leaks‘ Gedanken formte sich bereits ein Plan, wie er dem Jungen, sobald er das Licht der Welt erblicken würde, das Leben zur Hölle machen würde… Rache. Er sollte leiden. So, wie Leaks unter dem Vater des Jungen gelitten hatte. Lange und unerbittlich, immer wieder, er sollte Schmerzen leiden, Liebe erfahren und sie auf grausamste Weise wieder verlieren. Er sollte vor Verzweiflung zusammenbrechen und weinen. Immer und immer wieder! Ein Teufelskreis, der dem Meigi Genugtuung geben würde. Den Tag konnte er kaum erwarten, als er sich mit einem düsteren Lachen wieder seinen Studien zuwandte und von da an begann die Tage zu zählen, wann es endlich soweit sein würde. ~*~ I’m just a child With the tears in it’s eyes ~*~ Konoe erblickte das Licht der Welt. Ein kleiner Kater mit blonden Haaren und großen, bernsteinfarbenen Augen. Er verlor relativ früh seine Mutter, musste sich jahrelang alleine durchschlagen, lebte in einem Dorf, in dem alle unter Hungersnot litten, wurde dazu auserkoren von den Ribika im Dorf gegessen zu werden, weil keine Nahrung mehr zu finden war… Er floh, litt unter Schmerzen, schleppte einen Fluch mit sich, der ihn langsam in den Wahnsinn treibte, im Laufe seiner Reise auf seinen liebevollen Touga übersprang und drohte, auch ihm das Leben zu nehmen. Er hörte immer wieder eine ihm unbekannte Stimme, die an sein Gewissen apellierte und ihn riet, aufzugeben und sich der Verzweiflung hinzugehen. Es tat gut… Unheimlich gut. Erstrecht, als Shui’s Geist, der ruhelos umherwanderte und versuchte seinem Sohn zu helfen, das alles mitbekam. Sie sollten leiden. Alle! So wie Leaks gelitten hatte! Bis an ihr Lebensende! Ein Lachen hallte durch die Balken Torides… ~*~ I am to blame, for everything I like this game, that you all make me play ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)