Fullmoon Princess Lumina von zuling ================================================================================ Prolog: Vollmondnacht --------------------- Im Zwielicht des Abends strahlte der Mond vom Osten auf das ruhige Meer. Es war Vollmond, hier und da hörte man die Wellen gegen die Klippen rauschen. Die Wellen funkelten die Strahlen des Mondes zurück. In jeder noch so kleinen Welle konnte man es sehen. Tausende - nein - Millionen kleiner Monde tanzten auf der Wasseroberfläche. Die Strahlen des Mondes tauchten senkrecht in das Meer ein. Es schien so als ob silberne Speere aus Licht, die Haut der See durchbohren. In einem dieser Lichtbündel erschien ein Gesicht. Es war ein Mädchen, aber zugleich eine Frau.Sowohl kindlich als auch erwachsen. Froh sowie traurig. Die pechschwarzen Haare die Ihr ins Gesicht fielen wurden durch das weiß-gelbe Mondlicht hellblond - ja fast schon weiß wie der Mond- gefärbt. Es waren Abende wie diese, die Lumina liebte. Die Sonne war schon längst am Horizont verschwunden, doch sie hatte noch immer ihren Platz auf der Klippe, über dem ruhigen Meer. Sie liebte das Gefühl, wie der kühle, salzige und frische Wind ihr ins Gesicht blies und ihre schwarzen glatten Haare nach hinten wehte. Sie hörte die Möwen über sich krähen und dann westlich Richtung Horizont verschwinden. Sie sah die Robben, wie sie auf einem Fels inmitten der See herumtollten und sich bereit machten ins kühle Nass zu springen. Lumina tat es ihnen gleich. Mit einem Hechtsprung sprang sie von der steilen Klippe und tauchte mit den Händen voran in die lauwarme See, als ob es etwas wäre, dass sie schon ewig kannte. Und so war es auch. Die Welt unter Wasser war in einen Schleier aus silbrigem Licht gehüllt. Fische schwammen in Schwärmen dicht an Luminas Gesicht vorbei. In den Korallen waren Clownfische und kleine Krabben. Versteckt in einer Felsspalte lauerte eine Muräne einem kleinen Fischlein auf, und verschlang es. Lumina bemerkte über sich einen großen Schatten, und sah erstaunt nach oben. Es war ein majestätischer Manta. Es schien als stünde die Zeit still. Die Wellen über dem Rochen glätteten sich, und es glitt langsam über ihrem Kopf hinweg. Vorsichtig atmete Lumina aus. Die Luftblasen stiegen sanft in Richtung Wasseroberfläche, und zerplatzten leise. Lumina gelangte wieder an die Wasseroberfläche, und hatte schon ihr Ziel vor Augen. Der Seehund-Fels. Lumina lag auf dem Felsen. Das Gesicht gen Himmel gerichtet starrte sie den Vollmond an, und hielt ihren Anhänger fest in der Hand. Der Anhänger war eine, in der Mitte gespaltene, schneeweiße Perle, die sie als Erbstück von ihrer Mutter bekommen hatte. Sie sah den gelb leuchtenden Mond, und sah erneut die vorbeiziehenden Möwen, wie sie sichins Meer stürzten, kleinere silbernfarbene Fische aus dem unendlichen wirkenden Ozean fischten, und sie auf einem nahe gelegenen Fels verschlangen. Sie beobachtete wie die Küken gefüttert wurden. Eine kristallklare Träne floss ihr über die Wange und tropfte von ihrem Kinn auf die Perle. Dann passierte es plötzlich. Auf der Perle entstand ein Herz, an der Stelle wo die Träne sie berührt hatte. Es schien, als söge das Zeichen alles Licht der Umgebung in sich zieht, als sei es ein schwarzes Loch. Die Zeit stand still. Hinter Lumina baute sich eine Welle auf, die sich jedoch nicht rührte. Die Vögel schwebten am Himmel. Nun schien es, als würden selbst die Farben eingesaugt werden. Ihre blonden Haare waren auf einmal schneeweiß und die hellblauen Küken pechschwarz. Nur der Vollmond am Sternenhimmel leuchtete wie eh und je. Sie musste eingeschlafen sein, denn die ersten Lichtstrahlen erleuchteten die Klippen der Fullmoon Bay. Es war ein herrlicher Samstagmorgen. Lumina lag am höchsten Punkt des Seehund-Felsens und setzte sich auf. Neben ihr lag die Goldkette mit dem Perlenanhänger. Das pechschwarze Herz glänzte kurz und reflektierte das gleißende Sonnenlicht. Sie nahm ihre Kette, legte sie um und stieg langsam vom Felsen herab. Sie tauchte ihren linken Fuß in das glasklare Salzwasser um zu sehen ob das Wasser kalt war. Nun folgte ihr rechter Fuss. Nach und nach senkte sie ihren Unterkörper ins lauwarme Wasser. Sie blickte noch ein letztes Mal auf den Felsen, auf dem dem sich nun junge Seehunde zum Sonnenbaden bereit legten. Lumina stieß sich vom Felsen ab und schwamm mit einem verträumten Lächeln durch das ruhige Meer zurück in Richtung Küste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)