Digimon - Suche nach Bestimmung von Velgremon (Digimon Frontier Alternative [Jetzt auch mit Trailer!]) ================================================================================ Kapitel 9: Audienz bei ihrer Majestät ------------------------------------- Kapitel 9: Audienz bei seiner Majestät Irgendetwas ging auf der für Bill nicht sichtbaren Seite des großen Baumes vor. Noch immer war er gefesselt an einen der Äste gebunden und konnte das laute Geschehen außerhalb seines Sichtfeldes nicht verfolgen. Scheinbar wurde dort gekämpft, denn er hatte die Schreie der kleinen Spinnendigimon, die wohl Kodokugumon hießen, wenn er die größeren Spinnen richtig verstanden hatte, welche die kleineren wie Untergebene hin und her schickten. Nun krabbelten hunderte dieser Digimon auf die Quelle des Tumults zu und Bill hätte einiges dafür gegeben zu wissen, was überhaupt vor sich ging. Ein erster Hinweis ließ nicht lange auf sich warten, denn er hörte den mittlerweile doch sehr bekannten Ruf "Salamanderkick!" und den Aufschrei eines Digimons. Cat war offensichtlich zu Agunimon digitiert und heizte den Spinnendigimon nun wahrscheinlich ordentlich ein. Wenn Bill an ihr auch unter normaleren Umständen sehr hitziges Temperament dachte, wollte er lieber nicht mit den Digimon tauschen, die Cats Zorn durch diese Entführung auf sich gezogen hatten. Doch wie war sie überhaupt frei gekommen? Die Spinnenfäden, die ihn fesselten waren äußerst stabil und fest gezurrt. Ohne Hilfe hätte sie sich niemals befreien können. Einen kurzen Moment lang dachte Bill an Impmon. War das Digimon etwa gekommen um sie zu retten? So viel Wagemut traute er dem kleinen Großmaul eigentlich überhaupt nicht zu, aber Wunder gab es doch immer wieder, besonders hier in der Digiwelt, wo doch eigentlich noch kein Tag ohne ungewöhnliche Vorkommnisse vergangen war. Rasch wurde er jedoch eines besseren belehrt, denn auf einmal kam ein ihm unbekanntes Digimon von der Seite her angeflogen und hielt mit surrenden Käferflügeln vor ihm in der Luft inne. Es war humanoid und zugleich auch einem Insekt sehr ähnlich. Mit Käfern kannte sich Bill nicht aus, daher konnte er das Wesen nicht genauer einordnen. Es war von einem blauen Panzer geschützt, der hier und da auch gelb gefärbt war. Auf dem Kopf ruhte ein großes stumpfes Horn. "H-hi Bill! Ich b-bin's François!", stammelte das unbekannte Digimon zu Bills Überraschung und setzte eine Grimasse auf, die wohl ein zuversichtliches Lächeln darstellen sollte. "Ge-gestatten Beetlemon!" Stolz posierte François in seiner digitierten Form. Bill konnte sich nicht erinnern, dass der Franzose irgendwann einmal seine Fähigkeit zu digitieren erwähnt hätte, doch in diesem Moment war es ihm schlichtweg egal. "Los, befrei' mich schon!", drängte er ungehalten, da Beetlemon einfach nur fasziniert von sich selbst zu sein schien und die unzähligen haarigen Beine am Boden und die dazugehörigen klappernden Gebisse unten am Boden völlig ignorierte. Hastig unterbrach Beetlemon sein Getue und machte sich ans Werk, was im Klartext hieß, dass er die Fäden, die Bill festhielten, mit bloßen Händen einfach außeinanderriss. Scheinbar mühelos hob er den befreiten Menschen hoch und setzte ihn auf den Ast, an welchem er kur zuvor noch gehangen hatte. "Danke, ab hier komme ich alleine klar!", rief Bill, woraufhin sich François jubelnd in die Masse der Kodokugumon am Boden stürzte. "Thors Hammer!" Blitze zuckten um seine Fäuste, die er zusammenhielt und in die Menge an Gegnern fahren ließ. Ein halbes Dutzend Digimon wurde augenblicklich zu Datenstaub pulverisiert. Bill schenkte dem Treiben noch ein müdes Lächeln. Irgendwie lustig den ängstlichen Franzosen an vorderster Front kämpfen zu sehen. Schließlich entschloss Bill sich dem Kampf anzuschließen und ließ mittlerweile routiniert die in ihm schlummernden Energien frei, die ihn wie ein warmer Strom erfüllten. Es war doch jedes Mal aufs Neue ein erhabenes Gefühl. "Spirit Evolution! - Duskmon!" Das Nachtschwarze Digimon sprang von dem in gut zehn Metern Höhe wachsenden Ast hinab, fuhr im Sprung die gewellten Schwerter aus und durchstach zwei der Kodokugumon am Boden noch bei der Landung. Sie zerfielen sofort in Daten. Rasch schwangen Duskmons Augen umher und analysierten die Situation. In der Nähe war keines der großen Spinnendigimon zu sehen, was bedeutete, dass sie wahrscheinlich alle auf der anderen Seite des Baumes gegen Agunimon kämpften. Mit einem Seitenblick auf Beetlemon, der gut gelaunt durch die Reihe der Kodokugumon pflügte und ihre Zahl kontinuierlich reduzierte, entschloss Duskmon, dass das Käferdigimon alleine klar kommen würde und sprintete deshalb los. Im Lauf schwang er blitzschnell die Schwerter, die wie unheilvolle Boten durch die Luft peitschten und eine Schneise durch das Gewusel aus Spinnen am Boden schlugen. Es waren so viele! Und überall krabbelten mehr von ihnen herbei. Aus den Tiefen des Waldes, von der Krone des großen Baumes und sogar aus der Erde strömten immer weitere der Kodokugumon und unterstützten ihre Kameraden. Tatsächlich schienen sie keine allzu große Gefahr darzustellen, solange Duskmon in Bewegung war. Die wirkliche Bedrohung ging von ihren Anführern aus. Wie vermutet hatten diese Agunimon in einen erbitterten Kampf verwickelt. Es waren ein halbes Dutzend der großen Spinnendigimon, die Jekaterina von allen Seiten attackierten. Sie spuckten violette Wolken aus und schossen klebrige Fäden nach ihr, während Agunimon die Angriffe mit Feuerbällen parierte und Haken schlagend auswich. Langsam wurde sie in die Enge gedrängt, wobei sie Acht geben musste, nicht auch noch von den hunderten Kodokugumon eingekesselt zu werden, welche sie immer wieder mit Tritten und Hieben auf Distanz halten musste. Nicht wenige der kleineren Spinnendigimon fielen den Angriffen ihrer großen Verbündeten zum Opfer, denen Kollateralschäden scheinbar nichts ausmachten. Mit einem weiteren Gegner hatte jedoch keines der Digimon gerechnet. Duskmon spurtete heran und sprang dann mit aller Kraft in die Höhe. Dort führte er eines der Schwerter senkrecht gen Himmel, während das andere zum Boden zeigte. Er verwandt hinter einem blutroten Mond, der mit einem Mal auf eines der großen Spinnendigimon hinabfiel. Der Mond zerbarst in tausende kleine Splitter, die ebenso auf ihr Ziel zuflogen wie Duskmon, der mit beiden Klingen nach dem Feind stieß. Der Aufprall der Schwerter auf dem feindlichen Digimon setzte eine Detonation an roter, wabernder Energie frei, welche ihre Ziel komplett verschlang. Mit einer seltsamen Mischung aus Kreischen und Stöhnen sackte das getroffene Spinnendigimon in sich zusammen, was augenblicklich die Aufmerksamkeit seiner Artgenossen auf sich zog. Duskmons Schwerter glühten bedrohlich auf und hieb aus nächster Nähe auf das am Boden liegenden Digimon ein. "Untierschlag!" Den Schlägen folgten lang gezogene Wellen aus reiner Energie, die ihr Ziel weit weg schleuderten. Noch in der Luft löste sich das Digimon in Datenfragmente auf, die sofort zielstrebig auf Duskmon zuflogen und von dem siegreichen Digimon absorbiert wurden. "Dokugumon!", fiepten einige der Kodokugumon erschrocken und fixierten den neuen Feind bösartig mit ihren giftgrünen Augen. Es kam Bewegung in die Masse der Spinnen und bald stürzten sich die ersten der Kodokugumon todesmutig auf Duskmon, welcher seine liebe Not hatte sie alle abzuwehren. Die Schwerter schwangen in alle Richtungen und brachten dutzenden der Digimon den raschen Tod, doch die Welle an Feinden wollte einfach nicht abreißen. "Rotglühendes Salamanderfeuer!", rief nun Agunimon und schleuderte einige Feuerbälle auf ein weiteres der großen Dokugumon, das sich mit aufgerissenem Maul hatte auf sie stürzen wollen. Mit versengtem Haar wich es zurück. Dennoch schenkten die Spinnendigimon den beiden digitierten Menschen keine Atempause. Noch immer riss der Strom an Kodokugumon nicht ab. Bill überlegte fieberhaft, wie sie der Situation Herr werden konnten. Früher oder später würden sie einfach unter der Masse begraben werden und das wäre ihr sicherer Tod. Irgendwie mussten sie die kleinen Drecksviecher erledigen oder zumindest so weit dezimieren, dass sie sich um die wirklich gefährlichen Dokugumon kümmern konnten. "Agunimon! Flächenangriffe!", schrie er deshalb einer Eingebung folgend und sprang seinerseits in die Lüfte. Er fixierte den von Spinnenleibern überquellenden Boden mit seinen gewaltigen Augäpfeln und den Mäulern der Schädelhände und feuerte eine Salve an roten Energiestrahlen in das Getümmel ab. "Sengende Augäpfel!" Agunimon begriff scheinbar die Intention, denn auch sie versuchte die kleineren Spinnen gleich zu mehreren auszuschalten. Sie verschwand in einem Wirbel aus Flammen und fegte in ihrer Mitte durch das Meer an Feinden. Duskmon landete derweil wieder auf seinen Füßen und ließ erneut seine Augen die Umgebung rundum sondieren. Es hatte durchaus funktioniert. In die Masse der Feinde war eine Bresche geschlagen worden. Doch genau diese Lücke nutzten nun zwei der Dokugumon, um sich um Duskmon zu kümmern. "Giftiges Spinnennetz!", fauchten sie und sprühten einige dünne klebrige Fäden aus ihren Mäulern in Richtung ihres Gegners. Einem Reflex folgend warf sich Bill zu Boden, sodass die Fäden über seinem Kopf hinweg ins Leere gingen. Ihm kam eine Idee, wie er seine Untierschlag-Attacke von hier aus sogar nützlicher einsetzen konnte als im Stehen. Einen Versuch war es in jedem Fall wert. Er stieß mit aller Kraft die beiden gewellten Schwerter in den Erdboden und riss sie dann ruckartig in Richtung seiner Feinde. "Untierschlag!" Wie erhofft rasten die erzeugten Wellen durch den Boden pflügend auf die Dokugumon zu und rissen dabei das Erdreich in winzige Klumpen, die umhergeschleudert wurde. Als die Spinnendigimon von den Wellen erfasst wurden, schlug die Wucht sie nieder. Rasch stand Duskmon wieder auf. Leider blieb kein Zeit zum Verschnaufen, denn schon waren weitere Spinnendigimon zur Verstärkung angerückt. Nahm das denn gar kein Ende mehr? Noch vor wenigen Augenblicken hatten er und Agunimon doch so viele dieser kleinen Biester erledigt und jetzt waren sie schon wieder überall! Cat beendete ihre Attacke in mitten der wirbelnden Flammen nun, indem sie eines der vom Untierschlag getroffenen Dokugumon einen wuchtigen Tritt aus der Drehung verpasste. Das Feuer des Salamanderkicks sprang auf das Monster über und ließ es unter qualvollen Schreien verenden. Agunimon lud seine Daten, während sie mit Feuerbällen um sich warf, wodurch sie Duskmon eine kleine Atempause verschaffen konnte. Im Moment waren nur noch vier weitere der größeren Spinnendigimon in unmittelbarer Nähe. Wenn sie diese eleminieren könnten, würden sich die Kodokugumon vielleicht zurückziehen. Doch sie konnten nur schwer ungestört gegen die Dokugumon kämpfen, wenn überall diese Ungeziefer herumkrabbelte. Es war wahrlich ein Dilemma. Cat schlug wild um sich und befreite sich so von einigen wagemutigen Kodokugumon, die sich von hinten auf sie gestürzt hatten. Mit einem Satz nach vorne sprang sie über einige der Spinnen hinüber und landete neben Duskmon, der mit seiner Attacke "Sengende Augäpfel" soeben eine weitere Gruppe ausgeschaltet hatte. Wegen der Schädelmaske war es immer schwer zu sagen, was Bill gerade dachte, wenn er digitiert war. Das Gesicht des schwarzen Digimons zeigte keinerlei Regung. Wortlos positionierten sich die beiden Rücken an Rücken und wehrten den unaufhörlichen Strom an nicht aufgebenden Digimon ab, der sich ihnen kontinuierlich entgegen warf. Lange würden sie das sicher nicht mehr durchstehen, zumal die Dokugumon, die sich zur Zeit etwas im Hintergrund hielten und ihre kleinen Untergebenden weiter auf ihre Feinde hetzten, sich früher oder später wieder in den Kampf einmischen würden. Bevor Duskmon aufgetaucht war, hatten die großen fetten Biester ihr schon einige recht empfindliche Treffer verpasst. Diese Zähne waren verflucht spitz! Zu gerne hätte Cat gewusst, was Bill plante. Oder ob er etwas plante. In der Regel war er doch derjenige, der lieber ein bisschen zu viel nachdachte. Sie gab es sicher nicht gerne zu, doch sie vertraute darauf, dass er einen Weg aus der Misere finden würde. Und sei es eine intelligente Kampfstrategie. Doch statt eines frischen Planes, kam ihnen der Franzose zur Hilfe, der wohl auf der anderen Seite des Baumes seinen Kampf gefochten hatte. Beetlemon hatte den nicht zu unterschätzenden Vorteil fliegen zu können, was ihn für die Spinnendigimon nahezu unangreifbar machte. Agunimon bezweifelte jedoch stark, dass François es fertig bringen würde, diesen Vorteil effektiv zu nutzen. Blitze zuckten um das Horn Beetlemons und das Digimon ließ sich wie ein Stein mit dem Horn voran in die Menge der Spinnen fallen. "Donnerbombe!" Der Stromschlag schien sich durch den Boden auf nahezu alle umstehenden Digimon auszubreiten und tötete rasch eine beträchtliche Anzahl an Feinden. Schwungvoll stemmte sich Beetlemon auf die Füße und setzte seinen Kampf unbeirrt fort. "Gewitterfaust!", rief er und rammte eine Faust in den nun doch schon äußerst mitgenommen Boden. Ein Blitz zuckte durch den Boden und traf eines der Dokugumon, das wütend aufschrie. Als wäre dies ein Signal gewesen, stürmten nun auch die großen Spinnendigimon auf die drei digitierten Menschen zu. Ihre Zahl war auf sechs gewachsen, wo die Verstärkung hergekommen war, ließ Cat in diesem Augenblick ziemlich kalt. Sie spurtete den angreifenden Spinnen entgegen. Feuer stob aus den Apparaten an ihren Fuß- und Handgelenken und hüllte ihren Körper in Flammen. Agunimon erreichte das erste Dokogumon und verpasste ihm einen Kinnhaken, der das Digimon auf den Rücken schleuderte und lodernd in Flammen aufgehen ließ. Cat beachtete es nicht weiter und verschwand stattdessen in einem Wirbel aus Feuer. Das nächste Dokugumon erhielt einen Tritt in die Schläfe und quittierte den Treffer mit einer Art Grunzen. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie Duskmon eines der Spinnendigimon mit den schwarzen Fesseln gepackt hatte, die er aus den Mäulern seiner Schädelhände schießen lassen konnte, und es mit es hoch in Luft hob. Mit einem schnellen Schlag rammte er eines seiner Schwerter durch den dicken Leib des Digimons, sodass sich dieses in Daten auflöste. Beetlemon dagegen hatte viel mehr Probleme. Einige Spinnenfäden klebten an seinem Leib und hielten ihn am Boden. Ein Dokugumon versuchte ihn zu beißen und François hatte große Mühe den gewaltigen Kiefer mit beiden Händen von sich zu drücken. Klar, dass dieser stammelnde Trottel nicht alleine zurecht kam! "Rotglühendes Salamanderfeuer!", schrie Agunimon und verpasste dem angriffslustigen Dokugumon eine Salve ihrer flammenden Geschosse, die es einige Meter zurücktrieben. Dort wartete bereits Duskmon und vernichtete das Spinnendigimon mit einigen gezielten Hieben seiner blutroten Klingen. Es sah gut für sie aus. Die Kodokugumon hatten sich bis auf einige Dutzend Exemplare aus dem Kampf zurückgezogen. Oder waren sie einfach alle gestorben? Cat hoffte auf letzteres, denn sie wünschte diesem krabbelnden Haufen nichts anderes als den Tod. Wie zur Bestätigung ihrer Gedanken pulverisierte Beetlemon eine Gruppe der kleineren Digimon mit seiner Gewitterfaust und befreite sich dann von den Resten der Fäden, die noch immer an ihm klebten. Langsam schienen die Dokugomon und ihre Lakaien einzusehen, dass sie diesen Kampf nicht mehr gewinnen konnten. Ein Großteil ihrer Kameraden war den drei Menschen bereits zum Opfer gefallen und alle drei waren noch immer kampfbereit. Die verbliebenen Digimon sammelten sich alle am Fuße ihres Baumes und starrten Agunimon, Duskmon und Beetlemon bösartig an. Für Cat kam die Verschnaufpause mehr als Recht. Sie konnte den langen Kampf bereits am ganzen Leib spüren und auch Beetlemon wirkte reichlich mitgenommen. Wer konnte schon sagen gegen wie viele Feinde er vorhin alleine hatte kämpfen müssen? Nur Duskmon machte einen ruhigen Eindruck, auch wenn das in seinem Fall nicht viel Aussagekraft hatte. "Habt ihr genug?", blaffte Cat die Meute an Spinnendigimon an und hob drohend die Fäuste, wobei ihr Atem schwer ging. Klar war sie müde, aber diese paar Viecher würden sie doch wohl auch schaffen! Statt einer Antwort knickten die vielen haarigen Beine der Dokugumon und Kodokugumon auf einmal ein und sie senkten ihre grässlichen Häupter. Das Bild war so grotesk, dass Cat eine Weile brauchte um zu verstehen, dass es sich hierbei wohl um das Äquivalent zu einer Verbeugung handeln musste. Auch François schien das erkannt zu haben, denn er lachte auf einmal unsicher. Hieß das, sie unterwarfen sich ihrem Besieger oder wie? "Ja, werft euch ruhig hin, das nützt euch auch nichts!", schrie Cat mit sich überschlagender Stimme. "Wir machen sie alle platt, oder?" Die Frage war an Duskmon adressiert gewesen, welcher die Augen, zumindest die im Gesicht, zu Schlitzen verengt hatte. "Das passt überhaupt nicht", antwortete er überraschenderweise. "Ich glaube nicht, dass das eine Kapitulation ist." Die Augen an seinem Körper ließen den Blick schweifen und fixierten dann plötzlich etwas direkt hinter den drei digitierten Menschen. Beetlemon und Agunimon fuhren überrascht herum und sahen sich einem unbekannten Digimon gegenüber. Entfernt ähnelte es auch einer Spinne, aber es besaß nur sechs Beine, welche allesamt aus vielen gebündelten grauen Kabeln zu bestehen schienen und in seltsame Füße mündeten, die eigentlich nur aus einem roten Ring bestanden, an dem jeweils drei lange gelbe Krallen wuchsen. Die dünnen Kabelbeine waren sehr lang, sodass der eigentliche Körper des Digimons erst ab etwa eineinhalb Metern begann. Der Torso war seltsam rund geformt und von teilweise grauer und teilweise roter Färbung. An einer Stelle wölbte der Körper sich besonders nach oben, wo drei weitere der Krallen oder Stacheln wuchsen. Auch am Bauch fanden sich drei dieser Auswüchse. Am hintersten Teil des Körpers sah Cat einen weiteren Stachel, der ein bisschen wie ein verkümmerter Schweif wirkte. Von diesem seltsamen Körper aus wuchs ein grauer Hals, der den Beinen in dickerer und kürzerer Form sehr ähnlich sah. Er mündete in einen Kopf, der mehr wie eine Maske aus einem Gruselkabinett wirkte. Er war grau und von einem sehr dünnen Schlitz durchzogen, der vermutlich der Mund war. Ein gelbes Augenpaar funkelte aus dem Gebilde hervor, ein rotes Horn auf der Stirn komplettierte die wahrlich verstörende Erscheinung dieses Digimons, dessen Größe schwer zu schätzen war. Es maß jedoch mindestens drei Meter in der Höhe und sehr viel mehr in der Länge.* "Was ist das denn?", entfuhr es Cat angeekelt und unwillkürlich erschrocken zugleich. Das Wesen näherte sich mit langsamen und zuckenden Bewegungen seiner langen Beine und öffnete seinen Mund. Zum Vorschein kam eine Art kleine Kanone aus welcher das Digimon nun kleine gelbliche Geschosse auf die drei humanoiden Digimon abfeuerte. Geistesgegenwärtig packte Beetlemon seine Kampfgefährten und schoss mit Surrenden Flügeln empor. Er hatte keine Sekunde zu früh reagiert, denn schon schlugen die Projektile an der Stelle ein, an der sie eben noch gestanden hatten und hinterließen einen beachtlichen Krater. "Königin Infermon! Endlich seid ihr hier!", kam es ehrfurchtsvoll von den noch immer knienden Spinnendigimon. Ihre Königin war das also. Infermon. Das Vieh sah nicht so aus, als würde es das Abschlachten seiner Untertanen auf die leichte Schulter nehmen. Cat war sich sicher, dass es in dieser Hinsicht keinen Spaß verstand. Sie sah nun auch ihren Denkfehler ein. Natürlich hatten sich die Dokugumon und Kodokugumon nicht als Zeichen des Aufgebens verbeugt, sondern weil Infermon erschienen war. Eben noch hatte sich Infermon sehr bedächtig bewegt, doch nun zeigte es seine wahre Geschwindikeit. Viel schneller als erwartet lief es mit Hilfe seiner sechs grotesken Beine auf den Stamm des riesigen Baumes in der Mitte der Lichtung zu und kletterte scheinbar ohne jede Mühe an diesem hoch. Irgendetwas an seinen Füßen musste ihm dabei helfen; es erinnerte bei dieser Aktion doch sehr an eine Spinne. Infermon kletterte auf die Höhe in welcher Beetlemon seine beiden Gefährten noch immer festhielt. Die Königin der Spinnendigimon stieß sich mit Wucht von dem Stamm ab und flog ihnen nun entgegen. Dabei flatterten die Kabelbeine in der Luft hinter ihm her. Rasch ließ der Franzose Cat und Bill fallen und ging seinerseits in den Steigflug um dem erneuten Angriff zu entkommen, doch eines der Beine Infermons schnellte ruckartig hoch und schon war Beetlemon von seiner Kralle umklammert. Mit einem dumpfen Geräusch fiel Infermon nach Agunimon und Duskmon zurück auf den Boden und fixierte sie. Cat hatte es unwillkürlich mit der Angst zu tun. Dieses Digimon war wesentlich stärker als seine Untergebenen und es sah nicht danach aus, als wollte es halbe Sachen machen. Blieb also nur die Flucht in die Offensive. "Rotglühendes Salamanderfeuer!" Agunimon schleuderte einige Feuerbälle auf Infermon. Dieses ruckte mit seinen Beinen und hielt plötzlich den gefangenen Beetlemon vor sich, um den Angriff abzuwehren. Das Salamanderfeuer traf Beetlemon an der Brust und Cat konnte den Schrei des Franzosen hören, als die oberste Schicht seiner Panzerung dahinschmolz. Kaum war der letzte Feuerball an Beetlemon aufgeschlagen, da holte Infermon aus und warf sein Opfer auf Agunimon. Beetlemon war äußerst schwer und begrub Cat unter sich. Ihre Schulter pochte schmerzhaft, da wo Beetlemons Horn sie getroffen hatte. Verzweifelt versuchte sie das größere Digimon von sich zu schieben, doch ihre Kräfte reichten dafür einfach nicht mehr. Sie kämpfte nun schon so lange und dieses Infermon war viel schneller und viel stärker als sie. "Verdammte Scheiße!" fluchte Cat und setzte den Versuch fort, sich von Beetlemons drückendem Gewicht zu befreien. Das Insektendigimon gab seinerseits keinerlei Geräusche und rührte sich auch nicht. Ob François wohl das Bewusstsein verloren hatte? Bill sah, wie Agunimon unter dem kräftigen Körper Beetlemons verschwand, doch es blieb keine Zeit ihnen zu helfen. Infermon hatte ihn wohl als akuteste Bedrohung ausgemacht und sprang nun mit geöffnetem Maul auf ihn zu. Die Geschwindikeit des Digimons überraschte Duskmon sehr. Seine Bewegungen waren hektisch und abgehackt und doch so effektiv und zielgerichtet. Im Sprung nahm Infermon sein Ziel erneut unter Beschuss, doch diesmal war Bill auf den Angriff vorbereitet. Er richtete die großen Augäpfel und die Mäuler seiner Schädelhände auf Infermon und rief: "Sengende Augäpfel!" Die Energiestrahlen trafen mit den Geschossen aus Infermons Maul zusammen und detonierten. Aus der entsteheden Rauchwolke stürzte das größere Digimon hinab und versuchte Duskmon mit mit einem seiner seltsamen Füßen zu erwischen. Duskmon konnte sich jedoch mit einem Hechtsprung zur Seite vor dem Angriff retten. Er schwang die roten Schwerter durch die Lufte und sandte die roten Energiewellen in Richtung seines Feindes aus. "Untierschlag!" Infermon war gerade erst am Boden aufgekommen und konnte trotz seiner unglaublichen Bewegungsfähigkeit nicht mehr ausweichen. Die Wellen trafen es unterhalb des Kopfes und ließen das seltsame Digimon einige Meter über den Boden schlittern, ehe es den Schmerz abschüttelnd mit dem Kopf wackelte und sich erneut seinem Feind zuwandte. Der direkte Treffer schien nicht wirklich viel Schaden angerichtet zu haben. "Sollten wir vielleicht abhauen?" Duskmon musste gar nicht erst sein erweitertes Sichtfeld benutzen, um zu wissen, dass Agunimon hinter ihm stand, wie auch immer sie sich von Beetlemons Last befreit haben mochte. "Weglaufen? Schon wieder?", murmelte Bill etwas überrascht. Einen solchen Vorschlag hätte er von Cat nicht erwartet. Hatte sie sich nicht damals gegen Megakabuterimon so darüber beschwert, dass sie den Rückzug angetreten waren? "Kannst du vergessen, Infermon ist viel zu schnell für uns.", verneinte er dann, mit einem Blick auf ihren Feind, der wieder auf sie zulief. Angriff war wohl die beste Verteidigung in dieser Situation, daher stürmten Duskmon und Agunimon dem größeren Digimon entgegen. "Rotglühendes Salamanderfeuer!" Agunimon schien sämtliche Kraftreserven zu mobiliseren und die Feuerbälle, die sich um ihre Arme bildeten waren größere als je zuvor. Mit aller Macht wuchtete sie die flammenden Geschosse in Richtung Infermon und traf das Digimon an der Brust. Seine Geschwindikeit war Infermon in diesem Moment keine Hilfe gewesen, denn im Vollsprint war eine Richtungsänderung nahezu aussichtslos. Die Flammen leckten über den seltsamen Torso und schienen einen Teil der Panzerung zerstört zu haben. Der Aufprall hemmte Infermons Attacke, doch es ließ sich nicht beirren und hieb mit den vorderen zwei Beinen nach Agunimon und Duskmon. Letzterer duckte sich erfolgreich unter dem Schlag weg, sodass die drei Spitzen an Infermons Fuß in den Boden gerammt wurden und dort einen Moment stecken blieben. Das war die Gelegenheit! Duskmon holte weit aus und ließ beide Schwerter mit aller Kraft auf das vor ihm zuckende Kabelbein niedersausen. Erstaunlich leicht fuhren die Klingen durch die Extremität und durchtrennte das Bein kurz oberhalb des roten Ringes, der den Fuß darstellte. Infermon blickte ihn finster an, machte jedoch keinerlei Geräusch. Es schien den Verlust eher beiläufig wahrzunehmen. Es mochte ihm keinen sichtbaren Schmerz zugefügt haben, aber dieser kleine Sieg hatte Bill klargemacht, dass Infermon zwar sehr schnell und stark war, jedoch Schwächen in der Defensive hatte. Es war offenbar recht verletzlich, was die Wunde an der Brust und der Stumpf am Bein bezeugten. Das war vielleicht eine entscheidende Erkenntnis. Agunimon schrie in diesem Moment auf. Das andere vordere Bein hatte sie im Gegensatz zu Duskmon erwischt und drückte sie Fest auf den Boden. Infermons Kopf schwang rasch herum und ließ eine Salve der gelben Geschosse aus seinem Maul auf das wehrlose Feuerdigimon niedergehen. Agunimon verschwand in einer Rauchwolke. Duskmon blieb allerdings keine Zeit nach Cat zu sehen, denn Infermon richtete seine Aufmerksamkeit umgehend wieder auf ihn. Das Maul öffnete sich und Bill meinte bereits das erste Projektil in den Tiefen des Digimonhalses erkennen zu können. Aus so kurzer Distanz würde er keine Chance haben dem Angriff zu entkommen! "Thors Hammer!" Völlig unerwartet attackierte Beetlemon, den alle Kämpfenden für außer Gefecht gesetzt gehalten hatten, Infermon aus der Luft. Mit unter Strom stehenden Fäusten hieb er von oben auf den drahtigen Hals Infermons. Dessen Kopf ruckte unter der Wucht nach unten und feurte die bereit gehaltene Attacke kurz vor sich in den Boden. Duskmon musste schnell handeln, dass wusste er. Alle Augen schwangen umher und fixierten dann die bereits lädierte Brust. "Sengende Augäpfel!" Aus nächster Nähe feuerte Duskmon die Energiestrahlen ab, welche Infermon an der verletzten Stelle trafen und den Körper zum splittern brachten. Unter der Panzerung meinte Bill etwas Pulsierendes auszumachen. Das war mit Sicherheit Infermons Schwachpunkt! Mit aller Kraft stieß sich Duskmon vom Boden ab und führte jeweils eine Klinge steil nach oben und nach oben. Der Blutmond schimmerte wieder und Duskmon raste in Mitten des Gebildes direkt ins Zentrum seines Feindes. "Strudel der Finsternis!" Duskmon jagte seinen Körper zu einer einzigen Linie gestreckt, wie bei einem Kopfsprung, wobei er die Schwerter gleich der Spitze eines Speers voran hielt, durch den Leib Infermons hindurch und brach an der anderen Seite des Körpers erneut durch das Gewebe. Geschickt landete er mit dem Rücken zum Feind hinter Infermon. Er war wie ein spitzes Geschoss quer durch seinen Gegner hindurch geschossen. Bill schwenkte die Augen an seinen Schulter herum. Infermon blickte mit einer Art Entsetzen im Gesicht zu Duskmon in seinem Rücken, dann löste es sich ausgehend von dem Loch in seinem Torso von einem Moment auf den anderen in Millionen kleiner Datenfragmente auf. Bill schloss alle Augen und genoss den Strom der Daten die zu ihm flossen und ihm das Gefühl wachsender Kraft gaben. Es war als atme er die Energie des besiegten Gegners ein. Infermon war vernichtet. Sie hatten es tatsächlich geschafft! Sehr erschöpft und doch gleichzeitig von einem tiefen Gefühl der Befriedigung erfüllt wandte Bill sich um und ging zu Beetlemon. Der digitiere Franzose kniete am Boden und half in diesem Augenblick Jekaterina auf die Beine. Die Russin hatte wieder ihre menschliche Form angenommen, wahrscheinlich in Folge der Attacke Infermons und machte einen sehr mitgenommenen Eindruck. Dennoch reckte sie eine Grimasse schneidend den Daumen und krächzte: "Sauber!" Sie fühlte sich völlig zerschmettert. Es war wieder so wie damals gegen Megakabuterimon gewesen, als dieses sie und Bill gewaltsam aus ihrer digitierten Form gerissen hatte. Die Statue Agunimons hatte vor ihr geschwebt und nur unter Aufwendung all ihrer Willenskraft hatte sie die bleiernde Schwere, die ihren Körper erdrückt hatte, ablegen und die Statue wieder an sich nehmen können. Es wurmte sie, dass sie als einzige von Infermon ausgeschaltet worden war. Bedeutete das etwa, dass sie schwächer war als dieser Penner und der stotternde Franzose? Nein! Ohne ihre Hilfe hätten die beiden anderen es auch nicht fertig gebracht gegen das Monster zu bestehen. Sie war nicht schwach, sie brauchte niemanden! Duskmon kam wortlos auf sie und Beetlemon zu, der ihr einige ungeschickte Aufmunterungen stammelnd stütze. "Die A-an ... übrigen Sp-spinnen sind f-fort!", stellte das Käferdigimon erfreut fest, als die drei Kampfgefährten den Blick über die Lichtung schweifen ließen. In der Tat war es mit dem Tod Infermons ziemlich ruhig geworden. Es war schon fast unheimlich. Die Umgebung hatte unter den Kämpfen deutlich gelitten. Bis auf den großen Baum in der Mitte, der nur einige Äste eingebüßt hatte, waren die meisten Pflanzen in der Nähe geradezu vernichtet worden. Zerfetzte Baumstämme und in kleinste Teile zerteilte Büsche zierten den Rand der Lichtung. Am Schlimmsten sah der Boden aus. Es hätte ebenso gut ein zerbombtes Schlachtfeld aus dem ersten Weltkrieg sein können. Der schlimmste Acker wirkte fast aufgeräumt im Gegensatz zu der durchwühlten, aufgeplatzten und stellenweise mit tiefen Kratern übersäten Erde. Hier und da konnte man den Spuren der Energiewellen Duskmons folgen, die Furchen in den Boden gerissen hatten. An manchen Stellen loderten sogar noch einige wahrscheinlich von Cat selbst verursachte Feuer. "Verdammt, so einen Kampf brauche ich sicher nicht noch einmal!", entfuhr es der Russin. Ihre anfängliche Begeisterung für Kämpfe gegen Digimon hatte hier und heute einen starken Dämpfer erhalten. Sie wären beinahe draufgegangen und das an unzähligen Gelegenheiten. "W-wir sind Sur-Sur ... Überlebensk- ... Künstler!", jubelte François aufheiternd und probierte es mit einem optimistischen Lächeln. Duskmon legte eine Hand auf die Schulter Beetlemons, was nicht zu Unrecht einen kleinen Schreck bei dem digitierten Franzosen auslöste. Duskmons Schädelhände waren nun wirklich kein beruhigender Anblick. Die gewaltigen, niemals blinzelnden Augen an seinen Schultern halfen dabei auch nicht wirklich weiter. "Das haben wir dir zu verdanken. Du hast uns gerettet. Das ist schon das zweite Mal, dass du uns hilfst.", stellte Bill dann sachlich, aber doch mit sichtlichem Dank in der Stimme fest. Sie hatte schon gelernt, dass er von Menschen allgemein kein gutes Bild hatte, doch zu stolz um einzusehen, dass sie ohne François sicherlich nicht mehr leben würden, war er dann doch nicht. Ganz im Gegenteil zu Cat, die lieber schwieg. Sie wollte sich nicht bedanken. Es kam ihr selbst ein wenig albern vor, doch innerlich sträubte sie sich bei dem Gedanken. "Üb-übrigens habe ich w-was ... jemand interessantes gefunden", fiel Beetlemon nach einigen stillen Momenten ein. Er deutete auf einen Ast weiter oben an dem großen Baum. "Da oben hängt n-noch ein W- Digimon." Ohne weitere Erklärungen flog er los und steuerte auf die Stelle zu, die sich vom Boden aus nicht genau erkennen ließ. Er musste den zusätzlichen Gefangenen entdeckt haben, als er abseits von Bill und Cat gegen die Kodokugumon gekämpft und vielleicht ein paar Mal in der Luft eine Verschnaufpause eingelegt hatte. Nach einer Weile, in der Duskmon sich wieder in einem Wirbel von Daten zurück zu Bill in menschlicher Gestalt verwandelte, kehrte Beetlemon mit surrenden Flügeln zurück und setzte zu Cats großem Überraschen ein reichlich ramponiertes Digimon ab, das ihr nur allzu gut bekannt war. "Impmon!", riefen Bill und Cat synchron und völlig ungläubig. Das kleine Digimon wirkte nicht weniger verwundert. Mit großen Glubschaugen sah es zwischen den Beiden hin und her und warf dann einen Blick auf François der hinter Impmon wieder zum Menschen geworden war. "Ich ... Ich dachte ihr wärt tot!", stotterte Impmon dann fast entschuldigend. "Das gleiche dachte wir von dir auch", erwiderte Cat sofort "Und wir wollten eigentlich schon ohne dich weiter ziehen. Verdammter Idiot, du bist doch alleine völlig hilflos, wohin wolltest du denn fliehen?" Unwillkürlich war sie wieder in einen herablassenden Tonfall verfallen und ihr war bewusst, dass ihre Worte Impmon wahrscheinlich verletzt hatten. Trotzig blickte dieser zu Boden. "So ein Unfug. Ich brauche niemanden." Daraufhin herrschte Stille. Mit einem Räuspern unterbrach Bill diese. "Äh ja, jetzt haben wir uns ja wieder gefunden. Vielleicht könnten wir einfach erstmal aus diesem beschissenen Wald raus und dann klären, wer hier wen braucht, einverstanden?" Impmon erwiderte nichts und knurrte nur widerwillig, was man mit viel Fantasie auch als Zustimmung auslegen konnte. Cat winkte genervt ab. Klar brauchten sie den Pimpf, wenn sie jemals dieses Taomon finden wollten, kein Grund es diesem lange verschollenen Wichtigtuer auch noch auf die Nase zu binden! "Von mir aus", bejahte sie dann dennoch. Bill nahm den Waffenstillstand nickend zur Kenntnis. "W-was ist mit mir? K-kann ich mit euch k-kommen?", fragte François nach einigen weiteren stillen Sekunden unsicher. Cat und Bill tauschten schnelle Blicke. So sehr sie ihm auch ihr Leben verdankten, er würde zu ihrem ohnehin instabilen Gruppengefüge sicher nichts gutes beitragen. "Nein, tut uns leid", blaffte Cat den Franzosen aggressiver an, als sie es vorgehabt hatte in einem Tonfall der ihren Worten Lügen strafte. Hilfe suchend sah François zu Bill, der jedoch abweisend zurückstarrte. Da trat ein weinerlicher Ausdruck auf das Gesicht des Ältesten. "U-und ich d-dachte, wir w-wären F-fr...", schluchzte er und rannte dann auf einmal in eine unbestimmte Richtung in die Tiefen des Waldes davon. Cat sah ihm hinterher. Vielleicht hätten sie ein wenig freundlicher sein sollen. Doch was spielte das nun für eine Rolle? Freundlichkeit hatte noch nie jemanden geholfen. Die Stimmung der drei zurückgebliebenen und nun mehr oder weniger glücklich wieder vereinten Weggefährten blieb dennoch gedrückt. Keiner würde François vermissen, doch sie alle, inklusive Impmon, der den Franzosen nicht einmal gekannt hatte, fühlten sich nicht ganz wohl bei der Sache. Cat hoffte bloß, dass sie diesen Tag nicht noch einmal bereuen würden. Anmerkungen und Sonstiges: *Infermon Level: Ultra Art: unbekanntes Digimon Typus: Unbekannt Gruppen: Dark Area; Nightmare Soldiers Attacken: Spinnenkanone ; Höllengranate http://wikimon.net/Infermon An diesem Kapitel habe ich echt lange gearbeitet. Der Kampf ist ja auch verdammt lange ;) Nebenbei habe ich auch die Kapitel 2 und 3 überarbeitet und werde auch Kapitel 4 noch etwas pimpen. Kapitel 2 hat jetzt mehr als doppelt so viele Wörter wie vorher und ist wesentlich besser als in der Erstfassung. Ich kann nur empfehlen die neue Version nachzulesen :) Des weiteren habe ich zwei Verbesserungsvorschläge in die Tat umgesetzt. Zum einen verwende ich nun den Text aus dem japanischen Original, wenn ein Mensch digitiert. Also heißt es nun "Spirit Evolution! - Duskmon!" statt "Bill! H-Spirit Digitation zu - Duskmon!" Klingt einfach einen Hauch weniger bescheuert :D Zum anderen werde ich zukünftig auch Attacken übersetzen zu denen es keine offiziellen Namen gibt. In Kapitel 2 habe ich Dorugamon mit "Power Metal" angreifen lassen, was ich nun in "Stahlgeschoss" geändert habe. Nur damit alles genormt ist ;) Außerdem wurden die Steckbriefe ein wenig ausführlicher gestaltet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)