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As if...

Ayumi, Gackt, Masa
von

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1. Pläne

+Disclaimer+: Also *räusper* ... die Charaktere gehören (unglücklicherweise) nicht mir. *grmbl* Und ich verdiene mit

dieser Fanfic kein Geld, wenn ihr mir dennoch welches geben wollt. *g* Kein Problem.^^

Die Songtexte sind auch nicht von mir - wer hätte das gedacht? XD - sondern auch von den jeweiligen Künstlern(Ayumi und Gackt) aber sie passen gut in die Story.
 

1. Pläne

Katsumi Hareba, der Manager von Ayumi Hamasaki, stellte sein Glas mit Rotwein ab und blickte zu seinem Freund, Takeshi Katashi, der ihm gegenüber saß. Sie befanden sich in einem Luxusrestaurant in Tokyo.

"Also, um direkt auf den Punkt zu kommen", begann er, " ich habe mir überlegt, dass wir doch vor der Öffentlichkeit so tun könnten, als ob Gackt und Ayumi ein Paar wären. Das wäre doch gut fürs Geschäft. Die Fans von Ayumi würden dann vielleicht auch mal CDs von Gackt kaufen und umgekehrt. Außerdem könnte man zusammen Fotoshootings machen, Songs aufnehmen und Videos drehen, was hältst du davon?"

Katashis Gesicht erhellte sich "Ja! Das ist eine gute Idee! Aber was werden die beiden dazu sagen? Ich glaube nicht, dass sie das gut finden! Gackt ist mit Masa zusammen und Ayumi hat doch auch sicher einen Freund!"

"Ein paar Songs zusammen aufnehmen, Videos und ein Fotoshooting, da ist doch nichts dabei! Sie müssen sich ja nicht küssen und so. Aber wenn sie zusammen singen gibt es doch sicher keine Probleme!"

"Na ja, aber wenn sie nur zusammen singen dann kommt es nicht so echt rüber. Sie sollten sich schon mal umarmen und auch küssen."

"Das müssen wir dann halt abklären und bestimmte Grenzen setzen. Wir sollten uns auf jeden Fall mal alle zusammen treffen, um das mit den beiden abzuklären!"

"Okay. Das halte ich auch für am besten, wir können das ja nicht ohne sie entscheiden.

Ist morgen 15.00 Uhr okay?"

"Ja, aber nicht hier, hier sind zu viele Leute. Wir treffen uns besser direkt im Studio, dann können wir auch schon direkt eine Gesangprobe machen, wenn die beiden einverstanden sind.

Als Hareba mit Ayumi das Studio betrat, waren Gackt und Katashi bereits da.

"Was machen die den hier?" fragte Ayumi verwundert.

"Das wirst du gleich erfahren, setz dich erst mal."

Sie setzen sich auf das zweite der beiden Ledersofas, die in dem Raum standen und Hareba begann.

"Also, ihr beiden, Katashi und ich haben uns gestern überlegt, dass wir euch in der Öffentlichkeit als Paar darstellen und Songs aufnehmen, ein Fotoshooting machen und Videos drehen wollen." Er wollte fortfahren, doch Gackt unterbrach ihn.

"WAS?! Das ist doch nicht euer Ernst! Das könnt ihr echt vergessen! Ich fange doch nichts mit so einem Pop-Püppchen an!!!"

Auch Ayumi war entsetzt und erwiderte " Unmöglich! Ich bin mit Koji zusammen! Da mache ich doch nicht in aller Öffentlichkeit mit diesem schrillen Möchtegern - Rockstar rum! Auf gar keinen Fall!"

Katashi warf Hareba einen zweifelnden Blick zu, als wolle er sagen "Siehst du! Das hab ich doch gleich gesagt!"

Doch Hareba ließ sich nicht beirren und fuhr fort.

"Wartet doch erst mal ab, ich bin ja noch nicht fertig! Also, ihr müsst ja nicht gleich vor der Kamera rummachen, und es ist ja auch alles nur Show. Wenn ihr euch umarmt und vielleicht auch küsst reicht das. Es muss nur echt rüberkommen."

"Küssen - das kommt überhaupt nicht in Frage!" erwiderten Ayumi und Gackt wie aus einem Mund.

Langsam wurde Hareba ärgerlich "Warum stellen die sich bloß so an?! Es ist doch wirklich nicht viel dabei!" dachte er.

"Dann tut halt nur so, als ob ihr euch küssen würdet! Mensch, jetzt stellt euch nicht so an! Das wird ja wohl noch zu machen sein. Und wenn dann mehr Leute eure CDs kaufen ist es das ja wohl wert!" brummte er daher dementsprechend genervt.

Unter Protest stimmten die beiden schließlich zu und begaben sich mürrisch in den Aufnahmeraum, der von dem Raum, in dem sie sich jetzt befanden, nur durch eine Glasscheibe abgetrennt war.

Nachdem sie ein paar Lieder gemeinsam durchgesungen hatten kamen sie zurück in den Raum hinter der Glasscheibe, in dem die Manager saßen und sie zufrieden erwarteten.

"Das lief doch wirklich gut! Eure Stimmen passen ausgezeichnet zueinander!" wurden sie von Katashi erfreut empfangen.

"Ihr könnt dann jetzt nach Hause gehen. Wir teilen euch dann mit, wann wir die erste Single aufnehmen wollen!"

"Jaja." Grummelte Gackt und rauschte aus dem Studio, dicht gefolgt von Ayumi.

Ayumi verließ das Studio und wurde von ihrem Bodyguard zu ihre Limousine geleitet, die sie in ihre Wohnung, die etwas außerhalb von Tokyo, nämlich in Mitaka, lag brachte. Während der kurzen fahrt dachte sie über die Zusammenarbeit mit Gackt nach.

"So was blödes. Wie kommen die bloß auf so eine schwachsinnige Idee, uns als Paar darzustellen..." ruckartig wurden sie aus ihren Gedanken gerissen, als die Limousine vor ihrem Haus anhielt. Sie stieg aus und betrat die große Eingangshalle, in der mehrere Marmorstatuen, viel Blumen und eine bequeme Couch standen.

Sie stieg die Treppe rauf in ihr Zimmer und wollte sich gerade umziehen, als das Telefon klingelte.

"Hamasaki. Hallo?!"

"Hallo, Ayumi! Ich bin's Hareba!"

"Sie? Ich bin gerade erst zu Hause angekommen, was ist denn?"

"Es geht nicht um die Single, das hat noch was Zeit, wenn du dachtest, ich würde deshalb anrufen. Es geht mir um das Fotoshooting, das müssen wir bald machen, noch bevor wir in der Öffentlichkeit bekannt geben, dass ihr zusammen seid."

"Ja, und an welchen Termin hatten sie gedacht?"

"Morgen um 16.00 Uhr."

"Aber - da kann ich nicht! Ich bin mit Koji zum Essen verabredet"

"Dann musst du das eben absagen, morgen ist der einzige Tag in dieser Woche, an dem ihr beide keine anderen Termine habt!!"

"Nein, das geht wirklich nicht."

"ach komm schon, Ayumi, wenn ihr das Shooting hinter euch habt, habt ihr erst einmal wieder etwas Zeit, bis wir den Song aufnehmen!"

"Na gut. Wo treffen wir uns?"

"Die Agentur "Konichiwa" macht die Fotos, ihr Sitz ist etwas außerhalb von Tokyo, in Musashino, dein Chauffeur holt dich um 15.40 Uhr ab und bringt dich hin."

"Jaja, okay, bis morgen dann."

Verärgert knallte Ayumi den Hörer auf das Telefon und ließ sich auf einen der blauen Sessel fallen, die in ihrem Zimmer um einen niedrigen Glastisch herum standen.

"Immer dieser Stress. Und nie habe ich mal Zeit für Koji oder für mich selbst. Das ist jetzt schon das 3. Mal, dass ich unsere Verabredung zum Abendessen verschieben muss."

Immer noch verärgert griff sie erneut zum Telefon, um Koji für den morgigen Tag abzusagen.

Als Gackt nach Hause kam, wurde er bereits von Masa erwartet, der in seiner Limousine vor der Tür stand und ihn besuchen wollte.

Als er Gackts Limousine vorfahren sah, verabschiedete er sich von seinem Fahrer und Bodyguard und lief auf Gackt zu.

"Hey Gackt, altes Haus! Na wie geht's, gibt's was Neues?!"

Gackt begrüßte Masa freudig, schloss die Haustür auf und bat Masa herein. Sie setzten sich in die Küche und Gackt begann:

"Jo, kann man so sagen. Katashi will, dass ich was mit Ayumi Hamasaki anfange."

"WAS? Der spinnt doch! Gackt - das kannst du mir nicht antun!"

"Total, find ich auch, aber er hat mich gezwungen, und es ist ja nur Show, damit die Verkaufszahlen steigen. In echt würde ich das nie machen, Masa!"

Erleichtert atmete Masa auf.

Gackt ging zur Theke und schüttete Tee für Masa und sich auf.

"Was müsst ihr denn überhaupt zusammen machen?" fragte Masa neugierig.

"Songs aufnehmen, Fotoshooting, Video drehen und so, dass hat zumindest Hareba, Ayumis Manager gesagt.

"Hmm.. Dass klingt doch harmlos." Murmelte Masa gelangweilt.

"Es ist aber trotzdem Scheiße! Ich hab keine Lust auf Zusammenarbeit mit dieser Zicke. Die stresst sicher voll rum. Und ich muss sie umarmen, für das Fotoshooting - und... küssen... "

Plötzlich wurde Masa hellhörig "Küssen? Du musst sie küssen?"

"Na ja, zumindest so tun als ob..."

Gackt stellte den Tee auf den Tisch und küsste Masa.

"Mach dir nichts draus, Masa, es ist ja alles nur Show. Ich küsse sie ja nicht wirklich, niemals!"

Gackt war erst früh am Morgen ins Bett gekommen, weil er noch mit Masa in der Stadt unterwegs gewesen war. Daher wachte er erst nach 14.00 Uhr auf und hatte nur noch ungefähr 1 1/2 Stunden Zeit, ehe er für das Fotoshooting abgeholt werden würde. Er zog sich aus, und ging unter die Dusche, denn er war noch ein wenig erschöpft vom letzten Abend und hoffte sich dadurch besser entspannen zu können. Anschließend bestellte er sich etwas zu essen und setzte sich damit vor den Fernseher. Als er ihn einschaltete, lief gerade ein Video von Ayumi Hamasaki. Früher hatte er sich gern ihre Videos angesehen, aber heute hatte er keine Lust dazu, denn das erinnerte ihn nur an das bevorstehende Fotoshooting. Also schaltete er um und guckte einen alten Spielfilm, bis es schließlich an der Tür läutete und er das Fernsehen ausschaltete und das Haus verließ, um zum Shooting zu fahren.

Gackt war als erster im Studio und hatte so die Zeit sich noch ein wenig umzusehen. Es waren verschiedene Hintergründe aufgebaut und die Kameras standen schon bereit. Nachdem er alles begutachtet hatte, setzte er sich auf einen Stuhl, der etwas abseits von den Leinwänden neben einigen anderen Stühlen stand. Kurz darauf betrat auch sein Manager die Halle und noch etwas später kamen auch Ayumi Hamasaki und Hareba. Das Fototeam wurde herbeigerufen und Ayumi und Gackt mussten vor den Hintergründen posieren.

Zuerst mussten sie sich vor einen Hintergrund, der wie ein Wald aussah, stellen und an den Händen halten. Gackt ergriff ihre Hand und drückte sie ein wenig zu fest. Schon blaffte sie ihn an "Hey! Nicht so fest! Willst du meine Hand zerquetschen oder was?!"

"Man, reg dich ab! War ja keine Absicht!" gab er mürrisch zurück, und musste sich eingestehen, dass es eigentlich doch Absicht gewesen war...

"Ja, gut so. Guckt euch aber besser an! Gut. Jetzt können sie fotografieren. Okay. Jetzt setzt euch dahinten vor die blaue Leinwand. Gackt, nimm Ayumi auf den Schoss." Kommandierte Hareba herum.

"Ist ja gut! Du brauchst uns hier nicht so rumzukommandieren!" grummelte Ayumi, verärgert über den überheblichen Unterton in seiner Stimme.

Scheinbar erstaunt, dass auch sie von dem Fotoshooting nicht gerade begeistert war, blickte Gackt Ayumi an und schenkte ihr ein zustimmendes Lächeln. Er ging zu der eben erwähnten Leinwand hinüber und beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Ayumi ihm langsam folgte. Aus den Augenwinkeln beobachtete er sie, sie wirkte unheimlich zerbrechlich in seinen Augen. "Vielleicht sollte ich etwas netter zu ihr sein... Sie hat mir ja nichts getan und Spaß zu machen scheint ihr die ganze Sache ja auch nicht gerade..."

Er setzte sich auf den Stuhl und Ayumi nahm auf seinem Schoß platz und Hareba begann wieder herumzukommandieren und der Fotograf machte einige Bilder.

Bei den nächsten Hintergründen verlief es nicht viel anders und erst gegen Abend waren sie mit dem Shooting fertig. Erschöpft nahmen alle noch mal auf den Stühlen im Eingangsbereich statt und besprachen die kommenden Termine.

Wie üblich war Hareba der Wortführer.

"Also, das Fotoshooting ist ja schon mal klasse gelaufen! Kompliment euch beiden! Morgen werden dann einige von diesen Fotos in der Zeitung erscheinen, zusammen mit einem Artikel über eure Beziehung. Dann habt ihr erst mal Pause und demnächst treffen wir uns wieder, um den Song aufzunehmen. Das Video und ein weiteres Fotoshooting findet später statt."

"Uff.. Das klingt nach ner Menge Arbeit." Stöhnte Gackt. "Und an was für einen Song hattet ihr gedacht?"

"Wie wäre es mit was Weihnatlichem?" meldete such Katashi zu Wort.

"Hmm.. Keine schlechte Idee. Es ist ja bald Weihnachten. Was haltet ihr davon, Gackt, Ayumi?"

"Ja, das finde ich gut, " Meinte Ayumi "und du Gackt, was hältst du davon?"

Gackt nickte zustimmend. "Das klingt okay. Für ein andres Lied müssten wir ja auch erst noch einen Text schreiben und eine passende Melodie dazu finden."

"Okay. Dann nehmen wir also ein Weihnachtslied auf. Welches klären wir dann beim nächsten Mal." Schloss Hareba.

"Falls euch noch was für ein neues Lied einfällt, schreibt es auf und zeigt es uns das nächste Mal. Wir rufen euch dann an und sagen euch den nächsten Termin. Macht's gut!" fügte Katashi noch hinzu.

2. Ein neues Traumpaar

2. Ein neues Traumpaar

Am nächsten morgen wurde Ayumi gegen Mittag geweckt, als es an der Haustür klingelte. Sie zog sich einen Morgenmantel über ihr Nachthemd und lief die Treppe hinunter zur Tür.

Sie öffnete die Tür und vor ihr stand ihr Freund, Koji Nahido, und hielt ihr eine Zeitung vor die Nase.

"Kannst du mir mal erklären, was das bedeuten soll?" schrie er sie an und deutete auf ein Foto auf der Titelseite der Zeitung, dass sie und Gackt zeigte, wie sie sich umarmten.

"Komm erst mal rein." Erwiderte Ayumi und versuchte Koji ins Haus zu zerren.

Er folgte ihr widerwillig ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Kante eines cremefarbenen Sofas. Immer noch wütend zitierte er einen Ausschnitt aus dem Artikel, zu dem das Foto gehörte:

"... neues Traumpaar am Pop-/Rockhimmel: Ayumi Hamsaki und Gackt Camui ..."

"Was soll das? Du bist doch nicht wirklich mit diesem Typ zusammen, oder?!" blaffte er sie an.

"Nun beruhige dich erst mal wieder! Also, ich bin natürlich nicht mit Gackt zusammen. Das alles haben Hareba und Gackts Manager geplant. Er will vor der Öffentlichkeit so tun, als ob wir ein Paar wären und uns zusammen einen Song aufnehmen, ein Video drehen und eben Fotos machen lassen."

"Und was erhofft er sich davon?" murrte Koji, immer noch verärgert.

"Er glaubt, dass dann Fans von Gackt auch welche von meinen CDs kaufen werden und umgekehrt. Außerdem erhofft er sich von der gemeinsamen Single natürlich Erfolg und insgesamt steigende Verkaufszahlen durch den ganzen Medienrummel."

Endlich besänftigt nahm Koji Ayumi in die Arme und küsste sie auf die Wange.

"Na dann bin ich ja beruhigt. Ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren. "

"Ich liebe dich doch auch." Ayumi lächelte und gab Koji einen langen Kuss, wie als wolle sie ihm ihre Worte beweisen.

"Tut mir Leid, dass ich dich gerade so angeschrieen habe. Als Entschädigung lade ich dich heute Abend zu mir zum Essen ein, okay?"

"Ach, schon okay. Aber deine Einladung nehme ich trotzdem gerne an. Ich habe heute frei."

"Okay, dann geh dich erst mal umziehen, ich mache dir etwas zu essen."

"Gut, danke." Rasch lief sie die Treppe hinauf in ihr Zimmer und ging ins Bad um sich zu waschen. Als sie in ihr Zimmer zurückkam zog eine schwarze Hose und ein bordeauxrotes Top aus dem Schrank und zog sich an. In der Küche hatte Koji ein leckeres Frühstück für Ayumi und sich zubereitet, das sie gemeinsam verzehrten.

"Sollen wir gleich was zusammen unternehmen?" fragte Ayumi, als sie mit dem Essen fertig waren.

"Ich muss leider noch was erledigen, Schatz." Antwortete Koji betrübt. "Aber ich hol dich so gegen 18.00 Uhr zum Abendessen ab, okay?"

"Ja, gut. Dann bis nachher."

Als Koji gegangen war, räumte Ayumi den Tisch ab und zog sich dann um, um ein wenig joggen zu gehen. Sie kam nicht oft dazu zu joggen, obwohl sie es gern tat, denn sie hatte immer viel zu tun. Sie verschloss die Tür hinter sich und lief in Richtung des nahe gelegen kleinen Waldes, in dem sie meistens joggte, weil sie dort fast immers für sich alleine war und Ruhe vor ihren Fans hatte. Sie mochte ihre Fans zwar sehr, aber manchmal brauchte sie halt einfach Zeit für sich alleine, z.B. um nachzudenken.

Als sie den Wald erreichte hatte und so vor sich hin joggte, musste sie an Gackt denken:

"Eigentlich ist Gackt ganz okay. Ich sollte meine Wut über diese Sache nicht an ihm auslassen... Er wollte das Ganze ja genauso wenig wie ich..."

Ayumi war so in Gedanken versunken, dass sie fast gegen die Person gelaufen wäre, die ihr entgegen gejoggt kam. Sie blieb stehen und blickte auf. Es war Gackt, mit dem sie fast zusammengeknallt wäre.

"Äh...hi! Was machst du denn hier?" grüßte sie ihn verlegen.

"Ich jogge, was sonst. Ich wohne in Chofu, dass ist nicht allzu weit von hier und du?" erwiderte er lächelnd.

"Achso, ja klar. Ich wohne in Mitaka. Ich jogge hier meistens, denn dieser Wald ist nicht allzu weit von meinem Haus entfernt."

"Aha. Ich jogge nicht oft, hab keine Zeit, aber heute musste ich erst mal den Stress der letzten Tag abbauen und dazu eignet sich Joggen bestens."

"Ja, da hast du Recht. Ich muss jetzt aber weiter. Mach's gut!" verabschiedete sich Ayumi und lief weiter, gefolgt von Gackts Blick.

"Ja, du auch. Bye!" Rief er ihr noch hinterher, ehe auch er in die entgegengesetze Richtung weiterjoggte.

Als Ayumi gegen 15.00 Uhr wieder zu hause ankam ging sie direkt unter die Dusche, denn sie war fast 2 Stunden gejoggt und daher auch dementsprechend erschöpft.

Als es dann um 18.00 Uhr an der Tür klingelte hatte sie sich ein schwarzes Abendkleid angezogen und öffnete nun ihrem Freund die Tür.

Sie begrüßten sich herzlich und er geleitete sie zu seinem Wagen, mit dem seinem Haus in Higashikurume fuhren.

Während der kurzen Fahrt sprachen sie kaum miteinander und als sie dann vor Kojis Haus anhielten öffnete Koji die Tür und führte Ayumi ins Wohnzimmer, wo er den gedeckten Tisch mit vielen Kerzen und Rosen geschmückt hatte.

"Wow! Das sieht ja toll aus!" freute sich Ayumi.

"Freut mich, dass es dir gefällt, aber setzt dich erst mal hin, während ich das Essen hole."

Er verschwand in die Küche und holte das Essen.

Nach dem Essen kniete sich Koji neben Ayumi auf den Boden und zog eine kleine schwarze Schachtel aus seiner Hosentasche. Er öffnete sie - es befand sich ein schmaler silberner Ring mit einem kleinen Diamanten darin - hielt sie Ayumi hin und fragte:

"Ayumi, willst du mich heiraten?"

Überglücklich erwiderte diese "Ja!", steckte sich den Ring an den Finger und küsste Koji...

Am nächsten morgen wurde Ayumi noch einmal in das Fotostudio gefahren, in dem sie 2 Tage zuvor mit Gackt die Fotos gemacht hatte. Das Studio gehörte der Plattenfirma, bei der sie und Gackt unter Vertrag waren, der JMP, und sie musste noch für einige Fotos für ein Magazin posieren..

Als der Chauffeur vor dem Fotostudio hielt und Ayumi zusammen mit ihrem Bodyguard ausstieg sah sie Gackt mit seinem Bodyguard vor der Tür stehen. Sie gingen auf ihn zu und Ayumi begrüßte Gackt schüchtern

"Ähm, hallo. Was machst du denn hier?"

"Ach, ich hab vorgestern mein Handy hier liegen lassen. Es ist mir erst vorhin aufgefallen und da bin ich sofort hergefahren. Ich hoffe, dass es noch keiner gefunden hat." Meinte er zerknirscht. "Aber ich komme nicht herein. Ich habe keinen Schlüssel und hier ist auch keiner."

Ayumi lächelte ihn freundlich an:

"Kein Problem, ich hab einen Schlüssel. Ich muss hier jetzt sowieso noch ein paar Fotos machen. Wundert mich bloß, dass noch keiner von den Fotografen da ist."

Sie zog einen Schlüssel aus ihrer Handtasche und schloss die Tür auf.

Gackt und die anderen folgten ihr in den Raum, in dem die Fotos gemacht wurden. Gackts Handy lag noch unberührt da, wo er es liegen gelassen hatte.

Erfreut nahm er es in die Hand und blickte Ayumi dankbar an.

"Vielen Dank! Es wäre echt scheiße gewesen wenn es irgendwer anders gefunden hätte. Kann ich dich zum Dank vielleicht ins Café einladen?"

Ayumi errötete leicht. "Ach, das ist doch selbstverständlich! Du brauchst mich doch deshalb nicht zum Kaffee einzuladen!"

Doch Gackt erwiderte: "Ich bin dir aber echt dankbar und würde dich gerne einladen."

Zögernd stimmte Ayumi schließlich zu. "Okay, aber ich muss erst noch die Fotos machen. Willst du solange warten?"

"Ja, mach ich. Ich setze mich dahinten hin und gucke zu."

Er hatte sich gerade ein Stück entfernt, da klingelte Ayumis Handy.

"Ja, hallo?"

"Hey, ich bin's Hareba. Ich wollte dir nur sagen, dass der Fototermin erst mal ausfällt."

"Achso, deshalb ist hier auch keiner. Wieso denn?"

"Die Fotos waren ja eigentlich für die Zeitschrift "Kawaii", aber die haben ja jetzt schon die Fotos von dir und Gackt bekommen. Das reicht denen jetzt erst mal. Tut mir Leid, das steht schon länger fest, ich hab nur vergessen, dir zu sagen, dass der Termin ausfällt, sorry!"

"Ja, okay!" grummelte Ayumi und legte auf.

Sie ging hinüber zu Gackt, der inzwischen auf einem Stuhl Platz genommen hatte.

"Das Fotoshooting fällt aus. Wir können gehen."

Sie verließen alle zusammen das Gebäude und Ayumi verschloss die Tür wieder hinter ihnen.

"In der Nähe ist ein kleines Café, da können wir zu Fuß hingehen. Es ist hier ja eh ziemlich abgelegen, da reicht es, wenn die Bodyguards uns begleiten." Sagte Gackt.

Ayumi nickte und sie gingen los.

Sie waren gerade erst ein kurzes Stück gelaufen und gingen nun auf einen Zebrastreifen zu, um die Straße zu überqueren.

Eine Frau kam gerade von der anderen Straßenseite über den Zebrastreifen herüber, da sahen sie, wie ein Auto angerast kam, das nicht mehr rechtzeitig würde bremsen können.

"Achtung! Das Auto!" schrie Gackt und lief auf die Frau zu, doch der Wagen hatte sie bereits erfasst ehe Gackt sie erreichte. Der Fahrer des Wagens fuhr einfach weiter und ließ die Frau auf der Straße liegen.

Gackt ließ seinen Bodyguard aufpassen, dass keine Autos auf die Straße fuhenr und lief auf die Frau zu, dicht gefolgt von Ayumi. Die Frau war schwer verletzt und nicht ansprechbar. Gackt fischte sofort sein Handy aus der Hosentasche und verständigte den Krankenwagen. Er trug zusammen mit Ayumis Bodyguard die Frau an den Straßenrand, damit der Verkehr nicht weiter behindert wurde.

Ayumi und der Bodyguard kamen zu ihnen, gefolgt von ein paar anderen Menschen.

Als die Sirene des Krankenwagens ertönte flüsterte Gackt zu Ayumi: "Lass uns gehen, wir haben getan was wir konnten. Und wenn wir nicht gehen, kommen nachher immer mehr Fans und der Krankenwagen kommt nicht mehr durch."

Ayumi nickte benommen und ging langsam und in Begleitung von ihrem Bodyguard hinter Gackt her.

Er drehte sich um und blickte in ihr entsetztes Gesicht. "Was ist los? Hat dich der Unfall so sehr mitgenommen?"

Ayumi schüttelte langsam den Kopf.

"Das ist es nicht.... Nur...nur...dieser Unfall... er... er...erinnert mich an..." sie zögerte. Sie kannte Gackt kaum, sollte sie ihm also diese tragische Sache aus ihrer Vergangenheit erzählen?

Gackt blickte sie erwartungsvoll an. "Was ist damit? Woran erinnert dich dieser Unfall? Möchtest du darüber reden?" Er bemerkte ihr Zögern und fügte hinzu "Du musst nicht, wenn du nicht willst!"

Sie blickte ihn an. Sollte sie ihm das anvertrauen? Ja, dachte sie, ich glaube, ich kann ihm vertrauen.

"Okay."

"Gut, dann lass uns aber in das Café gehen, wir sollten das nicht hier auf der Straße bereden."

Ayumi nickte und folgte ihm in ein kleines Café auf der anderen Straßenseite.

Sie betraten das Café und setzten sich an einen Tisch, der abgelegen in einer Ecke stand und die Bodyguards setzen sich an einen etwas weiter entfernten Tisch, damit sie in Ruhe reden konnten.

Sie bestellten sich einen Kaffee und Ayumi begann.

"Also, dieser Unfall... Er nimmt mich deshalb so mit, weil...meine Mutter wurde vor ungefähr 15 Jahren auch angefahren..."

Gackt blickte sie erschrocken an.

"Und... was ist passiert? Ist sie... gestorben?"

"Nein... das nicht, zum Glück. Aber.... Jemand anderes ist gestorben..."

"Wer denn? Der Autofahrer, der sie angefahren hat oder ein anderer Fußgänger?"

"Nein, der ist ja auch geflohen, dieses Schwein, und meine Mutter wurde als einzigste angefahren..."

"Aber wer ist denn dann gestorben?"

"Meine Mutter... sie war im 7. Monat schwanger zu der Zeit... und... und... und..." eine Träne lief Ayumi die Wange herab. "die Schwester, die ich eigentlich hätte bekommen sollen....ist durch den Unfall gestorben..."

Gackt blickte Ayumi mitfühlend an und legte seine Hand auf ihre.

"Das tut mir wirklich Leid."

Ayumi schniefte. Tränen liefen ihr die Wangen herab. "Ich hatte mich so gefreut, eine Schwester zu bekommen, ich war nämlich bis dahin ein Einzelkind gewesen... und... und....jetzt werde ich für immer eins bleiben, denn meine Mutter kann wegen dem Unfall keine Kinder mehr bekommen..."

Ayumi schluchzte nahm sie vorsichtig in den Arm.

Ergriffen blickte er sie an. Er hatte Mitleid mir ihr. Schon als Kind so etwas Schreckliches erleben zu müssen musste schlimm sein.

Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und wandte sich an Gackt:

"Hast du Geschwister?"

Gackt bejahte. "Hmm.. Eine Schwester und Brüder."

Sie nickte stumm und trank ihren Kaffe aus.

Er hatte ebenfalls bereits ausgetrunken und fragte daher:

"Sollen wir gehen?"

"Ja." Sie standen auf und verließen zusammen mit ihren Bodyguards das Café.

Auf dem Rückweg kamen sie wieder an der Unfallstelle vorbei. Dort herrschte wieder normaler Verkehr.

"Wie es wohl der Frau geht?" fragte Ayumi nachdenklich. "Ob sie überlebt hat?"

"Hmm... ich denke schon..." erwiderte Gackt nachdenklich "Aber steht sicher morgen etwas in der Zeitung darüber."

Er sah, dass Ayumi mit dieser Antwort nicht zufrieden war und fügte hinzu:

"Vielleicht können wir mal beim Krankenhaus nachfragen..."

Als sie nickte, nahm er sein Handy und rief beim Krankenhaus an. Er gab vor, ein Verwandter der Frau zu sein und erhielt so die gewünschte Auskunft. Nachdem er das Gespräch beendet hatte, steckte er sein Handy weg und blickte Ayumi ernst an.

"Und? Was ist mit ihr? Geht es ihr wieder besser?"

Gackt zögerte. " Also... ähm...die Frau ist gestorben... sie war zu schwer verletzt, die Ärzte konnten nichts mehr für sie tun."

Er sah die Bestürzung in ihrem Gesicht und legte vorsichtig kurz den Arm um sie und sagte leise, damit nur sie es hören konnte: "Es tut mir Leid, wenn dich das alles an den Unfall mit deiner Mutter erinnert..."

Ayumi erwiderte nichts, sie blickte nur weiter betroffen zu Boden.

Gemeinsam gingen sie zurück zum Studio und wurden dort abgeholt und nach Hause gefahren.

2 Wochen später war es dann endlich soweit: Das Studio war gemietet und Ayumi und Gackt sollten zusammen ihren Song aufnehmen. Als um 16.00 Uhr alle da waren und auf den Sofas Platz genommen hatten, begann, wie üblich, Hareba:

"Also, wir haben uns überlegt, dass ihr zusammen "Silent Night" singen könntet. Ayumi die erste, Gackt die zweite Strophe und den Rest ihr beide zusammen. Ist das in Ordnung?"

"Ja, schon, aber... müssen wir das in Englisch oder Japanisch singen?" fragte Ayumi unsicher.

"In Englisch."

"Uff", stöhnte Gackt, "das ist aber ganz schön schwierig."

"Ja, das wissen wir, Deshalb müssen wir uns auch wahrscheinlich häufig treffen, um das ordentlich hin zu bekommen. Aber dafür klingt es in Englisch besser als in Japanisch." Erklärte Katashi.

"Okay, dann lasst uns mal anfangen. Hier sind eure Texte, geht rüber in den Aufnahmeraum und probiert es mal." Kommandierte Hareba wieder.

Sie gingen in den Aufnahmeraum und Ayumi begann. Doch schon als sie erst ein paar Zeilen gesungen hatte, begann Katashi zu motzen:

"Was soll das denn sein?! Du sollst Englisch singen, nicht irgend so ne Mischsprache! Jetzt streng dich gefälligst mal an!!"

Ayumi wollte schon etwas erwidern, doch Gackt kam ihr zuvor.

"Brüll hier nicht so rum! Was kann sie denn dafür?! Lass sie doch wenigstens mal zu Ende singen! Denkst du, dass ist so einfach?! Probier du es doch mal!" blaffte er seinen Manager an.

Ayumi schenkte ihm ein dankbares Lächeln ehe sie wieder anfing zu singen.

Diesmal wurde sie nicht unterbrochen, erst als Gackt und sie das Lied ganz zu Ende gesungen hatten fing dieses Mal Hareba an zu schimpfen:

"Das hört sich ja grauenhaft an!! Ayumi, du warst zwar etwas besser als am Anfang, aber immer noch entsetzlich! Ihr sollt das Lied so singen, dass es sich auch Englisch anhört! Das kann doch nicht so schwer sein, ihr gebt euch bloß keine Mühe!"

"Das ist überhaupt nicht wahr! Wir geben uns natürlich Mühe, ihr könnt das bloß nicht beurteilen! Wir sprechen nun mal nicht so oft Englisch!" meint Ayumi zornig. Sie wollte eigentlich noch etwas hinzufügen, doch Gackt nahm ihre Hand und flüsterte "Komm mit!".

Er meinte zu Katashi und Hareba:

"Ihr habt sie doch nicht mehr alle! Wir lassen uns nicht so von euch niedermachen! Uns seht ihr erst wieder, wenn ihr euch entschuldigt habt und in der Lage seid, anständig mit uns zusammen zu arbeiten!"

Dann zog er Ayumi hinter sich her aus dem Studio und ins Freie.

Ayumi musste grinsen:

"Glaubst du echt, dass die sich bei uns entschuldigen?"

"Naja, ich denke schon." Er musste grinsen. "Was wollen die denn sonst ohne uns machen? Selber singen?!"

"Stimmt, das geht echt schlecht."
 

"Jo. Du, aber, wir haben doch jetzt ne Menge Zeit gespart... was meinst du, sollen wir nicht noch was unternehmen?" fragte Gackt freundlich.

"Ja, gern!" freute sich Ayumi. "An was hattest du denn gedacht?"

"Hmm... wir könnten einen Kaffee trinken gehen ..."

"Okay."

Sie waren in das nahegelegene Café "Mashawa" gegangen und hatten gerade ihren Kaffe bestellt, als Gackts Handy klingelte.

"Ja?!"

"Ja, hallo, hier ist Hareba."

Gackt hielt die Hand über den Lautsprecher, grinste Ayumi an und sagte:

"Rate mal, wer dran ist! Hareba. Und ich wette Katashi ist bei ihm, und die wollen, dass wir wieder zurückkommen."

"Aber es ist doch schon 6 Uhr, das lohnt sich doch fast gar nicht mehr."

Gackt sprach weiter zu Hareba:

"Und, was wollen sie?"

"Ähm.... Ja, also, Hareba und ich, öhm... tja, also, wir wollen uns entschuldigen... Wir sind wirklich etwas zu weit gegangen..."

"Ja, in Ordnung. Wir akzeptieren das! Bis demnächst dann!" Er legte auf, doch nur wenig später klingelte erneut sein Handy.

"Ja?!"

"Ja, öhm..., ich bin's noch mal, Hareba. Ich dachte wir könnten uns jetzt noch treffen..."

"Jaja, schon klar, dass du ihr das jetzt wollt, nur deshalb habt ihr euch überhaupt entschuldigt, ne?!"

"K... Nein! NATÜRLICH NICHT!" erwiderte Hareba rasch.

"Klar. Aber okay, wir machen weiter, aber erst morgen."

"Was? Och ne, kommt schon, lasst uns heute noch ein kleines bisschen proben."

"Ayumi, was sagst du dazu?"

"Mir egal, ich hab nichts anderes mehr vor heute."

"Okay, wir kommen dann gleich, wir sind noch beschäftigt."

Er packte sein Handy weg und lächelte Ayumi an.

"Die beiden sind echt schlimm. Und so vorhersehbar."

"Ja, das ist wohl war.

Wenig später kamen die bestellten Kaffees, die sie beide schweigend tranken.

Als Ayumi ihren Kaffe ausgetrunken und ihre Tasse abgestellt hatte bezahlte Gackt, blickte sie dann an und sagte leise zu ihr:

"Es tut mir Leid."

"Was?" erwiderte Ayumi überrascht.

"Wie ich am Anfang über dich geredet habe. Das war nicht fair. Ich hätte nicht so über dich urteilen dürfen, bevor ich dich überhaupt richtig kannte."

Lächelnd gab sie zurück:

"Mir auch. Ich hab mich dir gegenüber ja auch nicht gerade nett verhalten."

Gackt strich ihr eine Harrsträhne aus dem Gesicht und flüsterte "Du bist wirklich ein wunderbarer Mensch und nicht bloß irgendein Pop-Püppchen."

Dann stand er auf und zog sie an der Hand hinter sich her aus dem Café.

Als sie schließlich wieder das Studio erreichten, war es bereits 7 Uhr.

Gackt ließ Ayumis Hand los und öffnete die Tür. Im Studio wurden sie bereits sehnsüchtig von Hareba und Katashi erwartet.

"Da seit ihr ja endli. .. ähm, schön das ihr da seid, meine ich natürlich... hehe..." wurden sie von Hareba empfangen.

Sie begaben sich direkt in den Aufnahmeraum und begannen zu singen. Dieses Mal wurden sie nicht unterbrochen und auch als sie fertig waren, war Katashi vorsichtig mit seinen Äußerungen.

"Ja, also, ähm, das ist doch schon ganz gut. Es klingt zwar noch ein bisschen japanisch, aber das wird schon noch!"

Als sie es auf Harebas Bitte hin noch ein paar Mal durchgesungen hatten, waren er und Katashi ziemlich zufrieden.

"Ja, das ist erst mal okay so. Wir treffen uns bald wieder, dann könnt ihr es noch ein paar Mal singen, bis es perfekt klappt und wir machen eine Probeaufnahme." Schloss Hareba das Treffen.

Gemeinsam verließen alle das Studio und fuhren nach Hause.

3. Ayumi handelt

3. Ayumi handelt

Als Ayumi am nächsten Morgen aufwachte, musste sie an den vergangenen Abend zurückdenken. Es war eigentlich ganz schön gewesen, so zusammen mit Gackt etwas zu unternehmen.

Plötzlich fuhr ihr ein Gedanke durch den Kopf: "Ich könnte doch wieder joggen gehen, vielleicht treffe ich ihn dann wieder... Das ist zwar eher unwahrscheinlich, aber ihn einfach so anrufen will ich ihn auch nicht... nachher geht Masa ans Telefon ..."

Also machte sie sich etwas zu essen und zog ihre Joggingkleidung an.

Sie verließ das Haus und lief wieder in Richtung des Waldes. Doch sie begegnete niemandem, selbst als sie schon den Wald erreichte nicht. Trotzdem lief sie weiter, aber Gackt begegnete ihr nicht.

Sie wollte sich schon wieder auf den Rückweg machen, da spürte sie, wie ihr jemand einen sanften Klaps auf den Po gab. Erschrocken fuhr sie herum, und blickte in Gackts Gesicht. Er grinste sie schelmisch an.

"Hallo. Was für ein Zufall, dass wir uns hier wieder treffen. Sollen wir ein Stück zusammen laufen?"

Ayumi nickte. "Ja, gern."

Sie liefen weiter und Gackt sagte:

"Ich bin froh, dass es hier so ruhig ist und das dieser Wald so abgelegen liegt. Wenn hier dauernd Leute wären, die uns erkennen würden, hätten wir gar keine Ruhe mehr."

Ayumi stimmte ihm zu: "Ja. Wir sollten diese abgelegen Gegend zum Joggen zu nutzen solange wir es noch können.

"Du hast Recht. Wenn bekannt wird, dass wir hier joggen, werden wir hier bald nicht mehr joggen können, weil dann sicher eine Menge Leute hierher kommen."

Sie waren erst ein kurzes Stück gelaufen, als hinter ihnen ein Pfiff ertönte.

"Hey! Gackt!

Beide fuhren verwundert herum und erblickten Masa, gefolgt von seinem und von Gackts Bodyguard.

Er kam näher und warf Ayumi einen argwöhnischen Blick zu.

"Da bist du ja!" Er gab Gackt einen demonstrativen Kuss und warf Ayumi noch einen eisigen Blick zu, ehe er fortfuhr:

"Ich hab dich schon überall gesucht! Und wenn dein Bodyguard mir nicht endlich verraten hätte wo du bist, hätte ich dich wahrscheinlich nie gefunden! Seit wann gehst DU denn joggen?!"

Er packte Gackt am Arm und zerrte ihn hinter sich her auf die weiter hinten zurückgebliebenen Bodyguards zu.

"Komm! Der Wagen wartet! Ich muss noch etwas Wichtiges mit dir besprechen!"

Gackt war verdutzt über Masas merkwürdigen Auftritt und blieb stehen.

"Hey? Was soll das?" fragte er irritiert. "Hat das nicht Zeit bis nachher?"

"NEIN!" sagte Masa bestimmt und riss Gackt wieder mit sich.

Dieser drehte sich noch einmal zu Ayumi um und rief ihr zu:

"Sorry, aber wenn er so heftig wird, muss es wirklich was echt wichtiges sein. Da widersetze ich mich besser nicht!" Er lächelte und winkte ihr zum Abschied zu, ehe er sich abwandte und Masa folgte.

Ayumi stand noch eine Weile da, blickte Gackt hinterher und lief erst langsam und in Gedanken versunken weiter in Richtung ihres Hauses, als sie ihn nicht mehr sehen konnte.

Sie war verunsichert durch Masas Verhalten. Dieser Kuss, er hatte einen stechenden Schmerz bei ihr verursacht.

Warum? Es konnte ihr doch eigentlich egal sein, dass Masa Gackt küsste, sie waren schließlich zusammen. Und sie hatte ja Koji.

Aber dieser Blick von Masa, den er ihr zugeworfen hatte, als er Gackt küsste... Es kam ihr so vor, als wolle er ihr damit so viel sagen wie:

"Gackt gehört mir! Also lass gefälligst die Finger von ihm."

"Denkt er etwa, ich will ihm - " jäh wurde sie aus ihren Gedanken gerissen.

Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie nicht gemerkt hatte, dass sie schon an ihrem Haus vorbeilief, vor dem Koji stand.

Doch dieser hatte sie nun gepackt und blaffte sie an:

"Wo kommst du her?"

Sie zuckte zusammen und erwiderte: "Ich war im Wald joggen."

"Allein?"

"Nei.. Ja."

Er packte sie fester. "Na was denn nun?"

"Ja, ich war allein."

Er schüttelte sie und fauchte sie an:

"Das glaubst du doch selbst nicht! Du warst nicht allein, stimmts?! Mit wem warst du joggen? Doch nicht etwa mit diesem Schwuchtel?!"

Ayumi blickte betroffen auf den Boden. Sie hatte nicht lügen wollen. Aber sie wollte auch keinen Streit. Also war sie schließlich ehrlich.

"Ja, du hast Recht, ich war nicht alleine joggen. Ich habe Gackt getroffen, aber es war ein Zufall!"

Als er ihr eine Ohrfeige gab und sie anschrie, beugte er sich so weit zu ihr vor, dass sie seine Alkoholfahne riechen konnte. Ayumi drehte sich weg.

"Und wieso lügst du mich an?! Das ist ja echt das letzte! Und dann auch noch mit diesem abartigen Irren! Ich wette das war kein Zufall, er hat dir bestimmt aufgelauert!"

"Wieso treibst du dich eigentlich ständig mit diesem Idioten rum? He?!"

Ayumi kochte innerlich. Sie hatte keine Lust mehr auf Kojis ständiges Geschimpfe über Gackt.

Sie überwand ihren Ekel vor Kojis Alkoholgestank, küsste den überraschten Koji auf den Mund und flötete:

"Ach Koji, das tut mir wirklich über alle Maßen Leid, ich finde das ja auch total blöd und würde viel viel lieber mit dir joggen gehen, aber das muss leider alles wegen dieser Publicitysache sein..." sie warf ihm einen entschuldigenden Blick zu und fuhr mit zuckersüßer Stimme fort "Aber was hältst du davon, wenn ich dich, sozusagen als Entschädigung, zum Essen in ein schickes Restaurant einlade?"

Sie warf ihm ein strahlendes Lächeln zu und wartete nicht einmal seine Antwort ab:

"Okay, ich gehe mich dann noch schnell umziehen. Warte in der Eingangshalle!"

Mit einem weiteren breiten Lächeln lief sie die Auffahrt hinauf und verschwand im Haus.

Als Ayumi nach einer guten Stunde in einem trägerlosen meerblauem Kleid mit Glitzer, das am Rücken sehr weit ausgeschnitten war, die breite Marmortreppe herunterkam, saß Koji zufrieden auf einem der weißen Sofas und blätterte in einer Zeitschrift.

"Er scheint sich wieder beruhigt zu haben," dachte sie und musste grinsen, " dieser Trick funktioniert einfach immer - besonders wenn er so angetrunken ist."

Sie schlenderte auf ihn zu und sagte:

"Sorry, dass du so lange warten musstest."

Er legte die Zeitung beiseite und stand auf.

"Ach, das macht doch nichts, dafür siehst du ja wieder traumhaft aus." Sagte er, nahm ihre Hand und sie verließen das Haus gefolgt von Ayumis Bodyguard und stiegen in die Limousine.

"Ins Restaurant "Bien Soir" bitte," sagte Ayumi ihrem Chauffeur ehe sie sich neben Koji, der mittlerweile nicht mehr nach Alkohol roch, im Sitz zurücklehnte.

Das "Bien Soir!" War ein feines französisches Luxusrestaurant, in dem sich normale Leute zwei Wochen vorher anmelden mussten. Aber da Ayumi als Mitglied der High Society für gute Publicity sorgte, brauchte sie keine Anmeldung und bekam auch immer den besten Tisch, von dem aus man durch das Fenster über fast ganz Tokyo blicken konnte, denn das Restaurant lag in 150 m Höhe mitten in der Stadt.

Nach einer kurzen Fahrt hielt die Limousine direkt vor dem Eingang des Restaurants und Ayumi, Koji und ihr Bodyguard stiegen aus.

Am Eingang wurde Ayumi direkt freundlich von einem der Empfangschefs begrüßt, der sie zum Aufzug führte und im Restaurant Bescheid gab, dass Ayumi gekommen sei und man den besten Tisch räumen müsse.

Diese Methode hatte zwar schon einige Male zur Verärgerung einiger Gäste geführt, aber die Restaurantleitung bestand darauf, dass Ayumi den besten Tisch bekam und meistens waren die anderen Gäste dann auch mit ein paar signierten Servietten von Ayumi zufrieden.

Nachdem sie den Aufzug verlassen hatten wurden ihre Jacken entgegengenommen und Ayumi wurde vom Chef des Restaurants empfangen und an den Tisch geführt.

Nach einem gut dreistündigen Essen, bei dem Koji trotz Ayumis Protest einige Gläser Champagner getrunken hatte, verließen sie das Restaurant wieder.

Es war schon spät am Abend und so ließen sich Ayumi und Koji nur bis aus der Stadt heraus fahren und stiegen aus, um den Rest des Weges zu Fuß zurückzulegen. Ayumis Bodyguard begleitete die beiden jedoch.

Sie waren erst ein kurzes Stück gegangen, als Gackt auf der anderen Straßenseite mit seinem Bodyguard um die Ecke geschlendert kam. Ayumi entdeckte ihn und sah, dass er auch zu ihr herüberblickte und ihr zuwinkte.

Zu Koji gewannt sagte sie:

"Ich gehe eben Gackt begrüßen!" Dann lief sie, gefolgt von ihrem Bodyguard, über die Straße auf Gackt zu.

"Guten Abend Gackt!" begrüßte sie in erfreut.

"Hallo," gab er lächelnd zurück, "schön siehst du aus in diesem Kleid.

Sie errötete und bedankte sich verlegen.

"Was machst du denn hier, so schick?" fragte Gackt sie grinsend.

"Ich war mit Koji essen und jetzt machen wir noch einen kleinen Spaziergang zu mir nach Hause."

Er blickte sie verwirrt an. "Koji?! Wer ist das? Dein Freund?"

Ayumi errötete erneut leicht. "Ja. Mein Verlobter."

"Soso. Na ja, ich muss dann auch mal weiter, ich bin mit Masa am Meijin Schrein verabredet. Auf wiedersehen!"

Verdutzt über Gackts plötzlichen Aufbruch brachte Ayumi nur ein kurzes "Tschüss" hervor, ehe sie sich umdrehte, um zurück zu Koji zu gehen.

Doch als sie sich umdrehte und ein Stück gegangen war, wollte sie ihren Augen nicht trauen:

Da stand Koji, pfiff einem etwa 19-jährigen Mädchen mit schwarzen Lederstiefeln, einem knappen Lederminirock und langen rotblonden Haaren hinterher.

"Na Kleine! Geiler Arsch! Darf ich den mal anfassen?" rief er ihr sabbernd hinterher.

Ayumi ging auf Koji zu, gab ihm eine Ohrfeig und pfiff ein Taxi heran. Wenig später sprang sie in das Taxi und zerrte auch den immer noch glotzenden Koji hinter sich her.

Während der Fahrt sprachen sie kein Wort miteinander und erst als Ayumis Bodyguard den Taxifahrer bezahlte und Ayumi und Koji ausgestiegen waren, schrie sie Koji an:

"Was soll der Mist?! Wieso brüllst du irgendeiner aufgebrezelten Tuse so eine Scheiße hinter her? Bist du so betrunken, dass dir nichts mehr peinlich ist?! Und außerdem, was fällt dir überhaupt ein?! Ich dachte, wir sind verlobt?!"

Koji torkelte auf sie zu, schleuderte sie gegen die Hauswand, grub seine Finger in ihre Oberarme und presste sie gegen die Wand.

"Ddddu has es ggrade nötig, mmmir Vorwürfe zu machen! Wer macht ddden schtändig mit diesm Schwuwuchtel rrum!" blaffte er sie an.

Ayumi versuchte sich aus Kojis schmerzendem Griff loszureißen, doch Kojis war zu stark und sie schrammte nur ein Stück an der Wand entlang.

"Ich unterhalte mich lediglich mit ihm und mache nicht mit ihm rum!"

Er packte noch fester zu und brüllte:

"Ach, isch ggglaub dir kein Wort! Dddieser pperverse Schscheißer...! Er soll die Finger von mmmeiner kkkleinen Ayumi lassen!"

Er beugt sich vor und presste Ayumi einen nach Alkohol stinkenden Kuss auf die Lippen.

Sie gab ihm einen schnellen gezielten Tritt zwischen die Beine, der Koji so überraschte, dass sie sich losreißen konnte.

Sie schubste Koji gegen die Wand und lief in Richtung Haustür.

"Hör gefälligst auf, so viel zu trinken! Das raubt dir deinen Verstand und bringt dich überhaupt erst auf solch absurde Ideen!" rief sie ihm zu, bevor sie ins Haus verschwand.

Sie trat wütend gegen den Polsterbezug von einem der Sofas, die in der Eingangshalle standen.

"Argh! So ein Mist! Was soll das?! Diese ständige Sauferei! Wie mich das ärgert!"

Ihr kamen die Bilder von Gackt und der jungen Frau wieder in den Sinn.

"Warum macht er so etwas? Hätte er sie wirklich besgrabscht?!" dachte sie und ließ sich auf das Sofa fallen. "Irgendwie hat es mich ja auch verletzt. Warum macht er so was? Nur weil er betrunken war?!"

Eine Träne lief ihr die Wange herunter. "Oder... bin ich ihm vielleicht nicht mehr gut... genug? Liebt er mich nicht mehr? Hat er.... vielleicht schon längst eine andere?!"

Tränen liefen ihr die Wangen hinunter und Ayumi schüttelte den Kopf.

"Nein! So etwas darf ich nicht denken... Das macht mich nur noch mehr fertig! Es war sicher nur der Alkohol..." versuchte sie sich selber zu beruhigen.

Sie stand auf, ging in die Küche und machte sich etwas zu essen. Doch irgendwie hatte sie gar keinen Appetit. Dauernd tauchten die Bilder von Koji und der Frau vor ihr auf.

Schließlich stellte sie das Essen in den Kühlschrank und ging ins Bett.

Am nächsten Morgen wurde Gackt vom Leuten des Telefons geweckt.

Er stand auf, griff nach dem schnurlosen Telefon, das auf einem kleinen Tisch lag und murmelte ein mürrisches "Hallo!" in den Hörer.

Es war Katashi:

"Guten Morgen, Gackt! Na, gut geschlafen?!" tönte es gut gelaunt aus dem Telefon.

"Hah. Das ich nicht lache. Ein Verrückter hat quasi mitten in der Nacht angerufen und mich geweckt!" gab Gackt leicht verärgert zurück.

Einen Moment herrschte Stille am anderen Ende ehe Katashi fortfuhr:

"Ahaha! Immer zum Scherzen auf gelegt, nicht wahr, Gackt?! Aber weshalb ich anrufe, heute ist der Aufnahmetermin für eure Single! Bald beginnt die Adventszeit, da müssen wir uns beeilen!"

"Kurzfristiger ging's auch nicht, ne?! Aber ist okay, hab heut eh keine Termine. Wie viel Uhr?!"

"Wunderbar. Dann geht's auch schon jetzt gleich?"

"WAS? JETZT?! Es ist doch erst 8 Uhr!"

"Ahaha. Kleiner Scherz am Rande. 14 Uhr?"

"Du bist heute wieder extrem lustig, Katashi. Jaja, 14 Uhr, tschau, ich muss jetzt den Schlaf nachholen, den mir dieser wahnsinnige Anrufer geraubt hat!" Grummelte er, legte auf und warf das Telefon auf den Sessel in der anderen Ecke des Zimmers.

Erst gegen Mittag wachte er wieder auf, stand diesmal endgültig aus dem Bett auf und ging ins Bad.

Er duschte sich, zog sich an und ließ sich von seinem Bodyguard Sushi bestellen.

Als er schließlich am Küchentisch saß, Volvic trank und die kleinen Sashimi und Temaki Bällchen aß, fiel ihm ein, dass er ja heute auch Ayumi wieder sehen würde. Das letzte Mal hatte er sie mit ihrem Verlobten gesehen.

"Koji. Pfft..!," sagte er vor sich hin und spuckte ein Stück von einem Noriblatt aus, "was für ein dummer Name. Und überhaupt sah der Typ ziemlich scheiße aus... Und wie der dieser Tussi hinterhergestarrt hat... Abartig. Das ist sicher so ein notgeiles Arsch. Die arme Ayumi..."

Gackt trank das Volvic aus, aß das letzte Temakibällchen und rief nach seinem Chauffeur, der ihn zum Aufnahmestudio fahren sollte.

Nachdem der Chauffeur Gackt und seinen Bodyguard vor dem Studio abgeladen hatte, gingen sie ins hinein, wo sie bereits von Ayumi, ihrem Bodyguard und den beiden Managern erwartet wurden.

"Hallo Gackt!" begrüßte Ayumi ihn fröhlich und ging mit ihm zusammen direkt in das Aufnahmestudio rüber.

"Hareba hat mir schon alles erklärt: Wir machen zuerst noch einen Probedurchlauf, dann eine Testaufnahme, und wenn das gut klappt, machen wir schon direkt die richtige Aufnahme. Es dauert also nicht so lange, weil wir letztes Mal ja schon so viel geübt haben."

Gackt nickte und Ayumi setzte ihm grinsend seinen Kopfhörer auf, wofür er sich mit einem Lächeln bedankte und sie anfingen zu singen.

Sie sangen das Lied einige Male durch und wurden von Hareba und Katashi noch an einigen Stellen verbessert.

Dann sagte Hareba:

"Okay. Das war bis jetzt schon Recht gut. Wir machen erst mal eine Viertelstunde Pause, damit ihr euch etwas ausruhen könnt und dann gleich euer Bestes bei den Aufnahmen gebt! Katashi und ich gehen einen Kaffee trinken und den Tontechnikern Bescheid sagen. Ihr könnt entweder mitkommen oder hier bleiben."

"Ich bleibe hier und singe meinen Part vielleicht noch mal durch." Sagte Ayumi und Gackt schloss sich ihr an:

"Okay. Dann bleibe ich auch hier."

"Du hast eine wirklich schöne Stimme." Lobte Gackt Ayumi, als die beiden Manager das Studio verlassen und sie sich auf dem Sofa niedergelassen hatten.

Sie grinste verlegen und antwortete: "Danke! Du aber auch. Deine Stimme ist so schön tief, aber du kommst für einen Mann auch verdammt hoch."

Er bedankte sich und fragte: "Sollen wir den Song noch mal durchsingen?"

"Ja okay, aber hier und nicht im Aufnahmeraum."

Gackt stimmte ihr zu: "In Ordnung, aber lass uns dazu aufstehen."

Sie stellten sich hin, Gackt nahm Ayumis Hände und sie begann mit der ersten Strophe: Silent Night, holy night... Dann folgte Gackt mit der zweiten und danach kam der Refrain, den sie zusammen sangen.

Als sie die letzte Zeile gesungen hatten, hörten sie plötzlich ein Klatschen hinter sich und drehten sich um:

Neben der Tür standen Hareba und Katashi, die sich lautlos hereingeschlichen hatten, als sie Gesang von innen hörten.

"Wow! Das war echt klasse! Also wenn ihr das gleich genau so gut hinkriegt, dann wird die Single ein voller Erfolg." lobte Hareba.

Ayumi und Gackt sahen sich verlegen an und er ließ ihre Hände los.

Sie gingen wieder in den Aufnahmeraum und begannen mit den Probeaufnahmen, doch Hareba war unzufrieden mit ihrer Leistung:

"Irgendwie fehlt euch die Konzentration, ihr harmoniert nicht richtig miteinander! Was ist denn los? Vorhin hat es doch perfekt geklappt! Irritiert euch unsere Anwesenheit? Wollt ihr die Aufnahme alleine machen?"

Ayumi warf ihm einen interessierten Blick zu: "Ginge das denn? Ich meine, wir kennen uns doch gar nicht so gut mit denen ganzen Geräten aus, das machen doch normalerweise immer die Techniker?!"

"Die können euch ja vorher noch eben das wichtigste erklären. Das ist zwar etwas umständlich, aber wenn ihr das dann besser hinkriegt ist es ja okay."

Gackt war auch einverstanden und nach einer kurzen Einführung verließen alle außer ihm und Ayumi das Studio.

"Hey, cool. Jetzt haben wir unsere Ruhe und stehen nicht so unter Druck." Sagte Gackt erfreut.

Ayumi setzte sich ihren Kopfhörer auf und stellte sich vor das Aufnahmepult.

"Bist du so weit?" fragte sie Gackt ohne sich zu ihm umzudrehen.

"Einen Moment noch." Sagte er, setzte sich den Kopfhörer auf und legte von hinten vorsichtig die Hände auf ihre Schultern.

"Jetzt bin ich so weit." Sagte er grinsend und Ayumi begann.

Sie sangen das Lied einmal durch und hörten sich die Aufnahme an.

"Hmm... Das ist zwar schon besser als gerade, aber es ist trotzdem noch nicht perfekt genug." Sagte Gackt.

Sie nickte und ging wieder einen Schritt vor zum Aufnahmepult. Als Gackt diesmal die Arme um sie legte zuckte sie leicht zusammen und er fragte:

"Stört dich das?"

Leicht errötend schüttelte sie den Kopf und sie begannen von vorne.

Sie sangen das Lied noch zweimal so durch bis sie schließlich zufrieden waren und den anderen Bescheid sagten.

"Klasse! Also, ich weiß zwar nicht was ihr hier drin gemacht habt, aber die Aufnahme ist wirklich perfekt!"

staunte Hareba und Katashi fügte hinzu: "Die Tontechniker werden sie noch mal überarbeiten und dann kommt die Single nächste Woche in die Läden."

"Was steht denn sonst noch an?" fragte Ayumi.

"Ihr habt jetzt erst mal eine Weile Ruhe und wenn sich die Single dann gut verkauft drehen wir vielleicht noch ein Video oder ihr tretet damit im Fernsehen auf, aber das dauert noch."

Die Manager unterhielten sich noch mit den Technikern und Ayumi und Gackt gingen gemeinsam zum Ausgang, wo sie schon von Limousine und Bodyguard erwartet wurden.

"Ich bin froh, dass es so gut geklappt hat. Es ist gerade mal 6 Uhr, willst du nicht noch mit zu mir kommen?" fragte Gackt.

"Ja, gerne, aber ich muss vorher noch kurz nach Hause."

"Kein Problem. Wann willst du denn kommen, 7 Uhr?!"

Sie nickte, winkte ihm zum Abschied kurz und stieg in ihre Limousine.

Nachdem sie nach der kurzen Fahrt zu Hause ankam, trank sie einen Cappuccino und ging dann unter die Dusche.

"Das ist das erste Mal, dass wir bei einem von uns zu Hause sind. Bis jetzt haben wir uns immer nur irgendwo draußen getroffen." Dachte sie, als sie aus dem Bad kam und zum Kleiderschrank in ihrem Schlafzimmer ging.

Nach reiflicher Überlegung entschied sie sich schließlich für eine dunkelblaue Jeans, ein schwarzes schulterfreies Oberteil mit weitem Ausschnitt am Rücken und eine bordeauxrote dünne Jacke.

Sie lief die Treppe herunter, nahm ihre weiße Winterjacke von der Garderobe, sagte dem Chauffeur bescheid und ging nach draußen zu ihrer Limousine.

Als sie bei Gackt ankam war es erst kurz vor 7 Uhr. Sie verabschiedete sich von ihrem Chauffeur, ging zur Haustür und klingelte.

Wenig später wurde ihr von Gackt die Tür geöffnet, der nur eine Boxershorts anhatte und ein Handtuch um den Hals trug, mit dem er sich das nasse Haar trocken rubbelte.

Überrascht von seinem auftreten wurde sie leicht rot und meinte verlegen:

"Tut mir Leid, dass ich zu früh bin..."

Er bat sie herein und meinte: "Ach, das macht nichts. Setz dich doch schon mal."

Dann verließ er den Raum und Ayumi setzte sich auf einen roten Cocktailsessel und zog ihre Jacken aus.

Kurze Zeit später kam Gackt in einer engen schwarzen Hose und einer grau-roten Jacke aus einem Raum hinter Ayumi.

Er ging auf sie zu und blieb wenige Zentimeter hinter ihr überrascht stehen. Was waren das für Schrammen und blaue Flecken auf ihrem Rücken und ihren Schultern?! Er ging langsam bis dicht hinter sie und strich sanft mit den Fingern über eine Schramme. Ayumi zuckte zusammen und fuhr erschrocken herum.

"Was...machst du da?" fragte sie verwirrt.

Erneut strich er über ihren Rücken. "Was sind das für Verletzungen?"

Sie drehte sich weg und blickte auf den Boden.

"Ach nichts. Ich hab mich nur gestoßen, weiter nichts."

Gackt setzte sich auf einen Sessel neben sie und warf ihre einen ungläubigen Blick zu. "Gestoßen?! So oft und an beiden Seiten gleichzeitig?! Das kann doch nicht sein... Was ist passiert, Ayumi, oder willst nicht darüber reden?"

Sie blickte ihn an und sagte zögernd: "Nein...Doch... Du hast Recht...ich hab mich nicht bloß gestoßen..."

"Was ist den dann passiert? Wurdest du geschlagen?" Er blickte sie besorgt an.

"Hmm...nein...nicht direkt..."

"Was ist denn passiert?"

"Ach weißt du, es war neulich mit Koji..." Sie erzählte ihm die Geschichte mit der Frau und er hörte ihr aufmerksam zu und legte behutsam den Arm um sie.

"Weißt du, das war ja nicht das erste Mal, dass er so ausgerastet ist... Es kommt häufiger vor, meistens wenn er betrunken ist."

"Wenn er dich so schlecht behandelt, warum trennst du dich dann nicht von ihm?"

Ayumi schluckte. Mit dieser Frage hatte sie gerechnet.

"Weil, weil... er ist ja nicht immer so, nur wenn er betrunken ist... Sonst ist er total lieb und einfühlsam und es ist wunderbar, mit ihm zusammen zu sein...In letzter Zeit jedoch gibt es immer häufiger Streit. Ich hab im schon oft gesagt, dass er mit dem Trinken aufhören soll, aber er hört nicht auf mich und wenn er dann wieder betrunken ist kann ich auch nicht viel machen..." Sagte sie und zuckte mit den Schultern.

Gackt wollte noch etwas sagen, da klingelte es an der Tür und er stand auf, um sie zu öffnen.

Die Eingangstür war im Nebenraum und so konnte Ayumi nicht sehen, wer gekommen war. Sie hörte nur die Stimmen:

"Hallo Masa! Was für eine Überraschung! Komm doch rein."

"Hi! Ich bin gekommen, um mich von dir zu verabschieden."

"Verabschieden? Du musst weg?! Davon hast du mir ja noch gar nichts gesagt!" meinte er überrascht zu Masa.

"Hab's vergessen, wir haben uns schließlich in letzter Zeit nur selten gesehen. Aber ich bin jetzt für ungefähr einen Monat wegen "Spiky" weg."

"So lange? Da werde ich dich ja total vermissen!" sagte Gackt mit betrübter Stimme.

"Ich dich auch! Aber deshalb bin ich ja hier, um mich ordentlich von dir zu verabschieden!" gab Masa schelmisch zurück.

Dann gab es eine längere Pause, in der nichts mehr gesprochen wurde. Ayumi war sich sicher zu wissen, was die beiden machten, und ihre Vermutung bestätigte sich, als Masa Gackt schließlich küssend ins Zimmer schob.

Er bemerkte sie nicht, weil er vollkommen darauf konzentriert war Gackt zu küssen und ihn gleichzeitig auf das blaue Sofa zu schubsen.

Er ließ ihn dabei jedoch nicht los sondern umarmte und küsste ihn weiterhin.

Von Ayumi nahm niemand mehr Notiz. Sie starrte auf die beiden, die eng umschlungen auf dem Sofa lagen und spürte heftige Schmerzen und Stiche in ihrem Herzen bei diesem Anblick.

Tränen liefen ihr die Wangen herab. "Warum verletzt es mich eigentlich immer so sehr, wenn ich sehe, wie Masa Gackt küsst?!" dachte sie verzweifelt. Als sie dann sah, wie Gackt und Masa anfingen sich gegenseitig auszuziehen, streifte sie sich ihre rote Jacke wieder über und presste die andere eng an sich. Einen letzten Blick auf die beiden werfend verließ sie das Zimmer und rannte weinend aus dem Haus in die Dunkelheit der Nacht.

Ayumi lief weiter und immer weiter. Tränen liefen ihr die Wangen herab und fielen auf den Boden. Obwohl sie wusste, dass sie besser ihren Chauffeur gerufen hätte, weil es schon dunkel war und man sie jederzeit erkennen könnte, rannte sie immer weiter. Durch einen Park, eine Fußgängerzone, an Autos und Menschen vorbei, die ihr verwundert nachsahen.

Egal wohin nur weg - weg von diesem schmerzhaften Anblick. Es war als liefe sie vor ihrer Trauer und ihrem Schmerz davon, aber sie konnte ihm nicht entkommen. Sie rannte immer weiter und weiter spürte keine Erschöpfung und bemerkte die verwunderten Blicke der Menschen nicht, an denen sie vorbeilief.

Sie hielt erst an, als sie ihr Haus erreicht hatte. Mit ungeduldigen und nervösen Bewegungen schloss sie die Tür auf, warf ihre Jacke in eine Ecke, rannte die Treppe hinauf in ihr Schlafzimmer und zu ihrem Bett zu.

Plötzlich kam alles zurück, was sie während des Laufens verdrängt hatte: der Schmerz, die Verzweiflung und - die Erschöpfung. Als all sie all das wieder überkam, brach sie erschöpft auf ihrem Bett zusammen.

Ayumi öffnete vorsichtig die Augen und blinzelte. Wo war sie? Sie öffnete die Augen ganz und richtete sich auf, sah an sich herab. Es war schon fast Mittag und sie lag angezogen auf ihrem Bett. Verschwommen kehrte die Erinnerung zurück. "Ach ja richtig.. Ich war gestern bei Gackt... und dann...", die Erinnerung an den vergangenen Abend schmerzte sie immer noch sehr, " kam Masa... und er und Gackt haben rumgeknutscht... und ich bin weggelaufen..."

Sie vertrieb diese unangenehmen Erinnerungen und stand von ihrem Bett auf und ging ins Bad.

Nachdem sie sich gewaschen und umgezogen hatte ging sie die Treppe herab in die Küche und aß etwas, als jemand an die Fensterscheibe klopfte. Ayumi blickte zum Fenster und entdeckte Koji, der ihr zuwinkte und in Richtung Garten deutete. Sie wollte schon wieder weg gucken, entscheid sich dann jedoch dafür, wenigstens mal zu sehen, was er wollte. Daher stand sie auf und ging durch den Wintergarten in den Garten.

Was sie da sah, überraschte sie dann aber doch:

Koji hielt einen Strauß Rosen in der Hand und auf dem Swimmingpool schwammen Seerosenblüten, die die Worte "Gomen nasai" bildeten.

Ayumi war gerührt, sie hatte nicht damit gerechnet, dass Koji sich bei ihr entschuldigen würde, nachdem sie sich so gestritten hatten und er sonst recht stur war.

Er kam auf sie zu, hielt ihr die Blumen hin und sagte:

"Es tut mir wirklich Leid, ich habe mich total daneben benommen und dich verletzt. So was wird nicht mehr passieren. Verzeihst du mir?"

Sie lächelte ihn an, küsste ihn zärtlich und antwortete: "Ja. Aber du musst aufhören zu trinken."

Grinsend gab er zurück: "Du hast Recht. Diese Worte von dir habe ich mir auch noch mal durch den Kopf gehen lassen und beschlossen dir zu liebe eine Entziehungskur zu machen. Ich habe mich gestern bei den Anonymen Alkoholikern angemeldet."

"Sehr gut." Freute sich Ayumi und gab Koji noch einen Kuss.

"Lass uns Eislaufen gehen." Schlug Koji vor.

Ayumi nickte und sie machten sich auf den Weg.

Am Nächsten morgen wachte Gackt erst gegen 12 Uhr auf. Er hatte Masa am vergangenen Tag zum Flughafen gebracht und war erst spät ins Bett gekommen.

Nachdem er sich umgezogen und eine Banane gefrühstückt hatte, überlegte er, was er heute machen könnte.

"Ich könnte Ayumi besuchen." Dachte er. "Als sie vorgestern hier war, kam ja Masa und..." plötzlich wurde ihm etwas bewusst: "wir haben doch rumgeknutscht und... scheiße! Ayumi war doch noch da!" der Schreck saß ihm in den Gliedern und er musste sich setzen "SCHEIßE! Sie ist auf Besuch und ich fang an mit Masa... und hab sie völlig vergessen... Argh... was denkt sie jetzt bloß von mir..." er fasste sich entgeistert an die Stirn "was soll ich denn jetzt machen? Mich bei ihr entschuldigen? Aber wie? Ach, mal sehen, ich geh jetzt erst mal zu ihr."

Er schnappte sich seine Jacke und den Autoschlüssel und ging in die Garage zu seinem roten Cabrio.

Nach der kurzen Fahrt fuhr er bei Ayumi die Einfahrt hoch, parkte, ging zur Haustür und klingelte.

Wenig später öffnete Ayumi. Sie trug eine blaue Jeans und ein schwarz weißes Sweatshirt. Als sie Gackt sah wurde sie leicht rot, bat ihn jedoch freundlich herein.

"Hallo. Ich hoffe ich störe nicht, aber da du ja das letzte Mal leider schon so früh gehen musstest, dachte ich, wir könnten uns ja heute noch mal treffen."

Sie blickte ihn erst etwas irritiert an, antwortete dann jedoch:

"Nein. Aber ich hatte eigentlich vor, Kimchi mit Reis zu machen, magst du das denn?"

Sein Gesicht erhellte sich: "Kimchi! Das ist mein Lieblingsessen! Wir können das ja zusammen zubereiten!"

"Okay, dann zieh erst mal deine Jacke aus und komm mit in die Küche."

In der Küche blickte er sich verwundert um. "Wo ist denn das Kimchi?"

"Das müsste jeden Moment kommen. Ich habe es vorhin beim Korearestaurant bestellt, da ist es immer frisch und schmeckt besser als das aus dem Supermarkt."

Es klingelte und Ayumi eilte zu Tür.

Gackt sah sich in der geräumigen Küche um und öffnete ein paar Schränke, um eine Bratpfanne und eine Kochtopf heraus zu holen.

Er schaltete den Herd ein und stellte den Topf auf die Platte, als Ayumi zurückkam.

Sie stellte das Kimchi in den Kühlschrank, holte ein Paket Reis, das sie in den Topf schüttete, und drehte sich zu Gackt um.

"Bis der Reis fertig ist dauert das noch etwas. Was sollen wir jetzt machen?"

"Was hältst du von einem Nachtisch?" fragte er.

"Ja, das ist eine gute Idee. Wir könnten irgendein Mousse machen, welche Sorte magst du den?!"

"Banane?!"

Ayumi lachte. "Ich glaube, diese Sorte gibt es nicht! Geht auch eine andre?!" aber als sie Gackts enttäuschtes Gesicht sah, fügte sie hinzu: "Okay, okay, wir können ja Vanille nehmen und dann pürierte Bananen dazu geben. Das könnte zwar etwas merkwürdig schmecken, aber egal."

Während Gackt schon eifrig die Bananen schälte und in eine Schüssel warf, holte sie das Pulver, den Mixer und die Milch und stellte sich zu ihm an die Arbeitsfläche gegenüber dem Herd.

Er hackte gerade munter mit einem Messer in der Schüssel mit den Bananen rum, da hörte er wie Ayumi neben ihm anfing zu lachen und er blickte zu ihr auf.

"Was ist denn?" fragte er verwundert.

"Sag mal, du kochst bei dir zuhause wohl nie?" fragte sie lachend.

"Doch, schon. Ich koche sogar sehr oft Curry."

"Na ja, also, normalerweise püriert man Bananen mit einem Pürierstab und hackt nicht einfach mordlustig in der Schüssel rum."

"Ouh. Hm, hast du denn so ein Ding?"

Ayumi ging ein Stück seitlich zu einem Schrank und zog einen Pürierstab heraus, den sie Gackt grinsend reichte.

Dieser drehte das Teil zweifelnd in seinen Händen und sagte mürrisch: "Hm. Komisches Teil. Sieht pervers aus. Und damit soll das besser gehen?!"

"Tz. Das sieht doch nicht pervers aus! Du steckst das einfach in die Steckdose und dann in die Schüssel mit den Bananen. Und das Anmachen vorher solltest du auch nicht vergessen."

"Siehste, dieses Teil ist wohl pervers." Sagte er, bevor er ihre Anweisungen befolgte und anfing die Bananen zu pürieren.

Er war schnell fertig und wandte sich dann Ayumi zu, die gerade das Pulver mit der Milch vermengte.

"Soll ich die Bananen jetzt da reinkippen?!"

"Ja." Antwortete sie und hielt den Mixer beiseite.

Gackt hielt seine Schüssel über ihre und kratzte mit einem Messer darin herum. Doch der ganze Klumpen pürierter Bananen fiel auf einmal in die Milch, die auf ihn und Ayumi spritzte.

Er blickte sie schuldbewusst an und sagte zerknirscht "Tut mir Leid, dass war keine Absicht!"

"Ach, nicht so schlimm." Lachte sie und wollte sich die Milchspritzer vom Gesicht abwischen, doch Gackt hielt ihre Hand fest und beugte sich zu ihr.

Sanft fuhr er mit der Zunge über ihr Gesicht und leckte die Milch ab, ehe er auf die andere Seite der Küche ging und ein Tuch holte. Ayumi fasste sich mit der Hand ins Gesicht und strich vorsichtig über die Stellen, an denen Gackts Zunge die Haut berührt hatte.

Er kam derweil mit einem angefeuchteten Tuch zurück, das er ihr reichte, damit sie sich die Milch von der Kleidung waschen konnte.

Währendessen machte Gackt den Pudding fertig, kippte ihn in eine große Schüssel und stellte diese in den Kühlschrank.

Weil Ayumi inzwischen fertig war und schon das Kimchi in der Pfanne am rösten war, begann er schon damit die Würstchen klein zu hacken.

"Bist du fertig mit dem Rösten?" fragte er und kam mit den Würstchen und dem fertig gekochten Resi zu ihr an den Herd.

"Ja. Du kannst die Sachen reinkippen - aber bitte vorsichtig diesmal, das Fett ist nämlich heiß im Gegensatz zu der Milch."

Vorsichtig tat er den Reis und dann die Würstchen in die Pfanne. Ayumi stellte den Herd etwas niedriger ein und ging mit Gackt zurück zur Arbeitsfläche.

Neugierig strich er mit dem Finger am Rand der Schüssel entlang und probierte den Pudding.

"Hm..., ja, das kann man essen." Sagte er zufrieden.

Er nahm Ayumi den Löffel aus der Hand, kratze etwas Pudding aus der Schüssel und fragte:

"Willst du auch mal probieren?"

Als sie zustimmte fütterte er sie liebevoll mit dem Pudding und fragte gespannt:

"Und? Schmeckt es dir auch?"

Sie nickte "Ja, es schmeckt ungewöhnlich, aber lecker."

Während er sich um das Kimchi auf dem Herd kümmerte, fing sie an den Tisch im Esszimmer zu decken.

Als es fertig war, kippte er es in eine große Glasschüssel und trug es nach nebenan, wo Ayumi gerade ein paar Kerzen in einem Leuchter anzündete.

Er setzte sich hin und wollte Kimchi auf die Teller verteilen, aber es waren gar keine da, nur Besteck.

Deshalb nahm er mit der Gabel etwas Kimchi aus der Glasschüssel, dass er Ayumi hinhielt, als sie das Feuerzeug beiseite gelegt hatte. "Hier! Ladys first! Du darfst zuerst probieren!"

"Danke, ich war zwar eigentlich noch nicht fertig mit decken, aber egal, es geht ja auch so." sagte sie lächelnd und aß das Kimchi, das er ihr hinhielt.

"Hach, es schmeckt wunderbar!" meinte sie und hielt Gackt auch eine Gabel mit Kimchi hin.

Sie fütterten sich gegenseitig und als sie genug hatten verschwand Ayumi mit dem Rest Kimchi in der Küche und kam bald darauf mit dem Pudding und einem Löffeln zurück.

Gackt nahm einen Löffel und sie begannen wieder sich gegenseitig zu füttern und schleckten zum Schluss gemeinsam die Schüssel aus.

Ayumi warf einen Blick auf ihre Uhr: "Es ist erst halb drei. Sollen wir noch was Fernseh gucken oder was möchtest du gerne machen?"

"Hm. Hast du ein Hallenbad?"

"Ja, schon, aber - du hast doch sicher keine Badesachen mitgebracht, oder?" antwortete sie verwundert.

"Öhm... Nein. Da hast du Recht. Dann geht das wohl nicht."

Ayumi nickte, doch plötzlich kam ihr eine Idee und sie lief die Treppe hinauf und verschwand in ihrem Schlafzimmer.

Gackt wartete auf sie und blickte sie erstaunt an, als sie wenige Minuten später mit einer Badehose in der Hand die Treppe herunter kam.

Sie sah Gackts erstaunten Gesichtsausdruck und erklärte:

"Die hatte ich für Koji gekauft. Aber er fand, dass sie zu eng geschnitten ist, und hat sie nicht einmal anprobiert... Also, wenn du magst, kannst du sie haben..."

"Ja, danke! Ich weiß gar nicht, was der hat, die Hose ist doch klasse!" freute sich Gackt und nahm die Hose entgegen.

"Du kannst dich im Bad umziehen, meine Badesachen liegen unten. Komm dann einfach runter, wenn du fertig bist, dort sind auch Handtücher."

Er nickte, schaute Ayumi hinterher, wie sie die Treppe herunterlief und betrat das geräumige Bad im Erdgeschoss.

Wenig später hatte er die Badehose an und legte seine Sachen ordentlich auf das Regal, das an einer Seite der Wand stand. Dan verließ er das Bad und lief die Treppe runter, durch einen kurzen Flur und betrat die Schwimmhalle.

Er blickte sich um: Der Pool befand sich in der Mitte einer großen Halle, in der alles in weiß gehalten war und in die Licht durch ein paar große, hoch gelegene Fenster hereinkam. Überall standen Blumen herum, die die Halle mit einem angenehmen Duft erfüllten.

Ayumi kam gerade mit zwei Handtüchern beladen aus einem Nebenraum, legte sie auf einen der Liegestühle, die am Rand des Pools standen ab und kam auf Gackt zu. Sie trug einen weißen Bikini mit roten Blumen darauf. Gackt wurde leicht nervös bei diesem Anblick. "Wow.... Ayumi sieht echt toll aus in diesem Bikini... So zart und wunderschön..." fuhr es ihm durch den Kopf.

"Na, die Hose passt doch perfekt!" freute sie sich "Dann können wir ja jetzt ins Wasser gehen."

Sie ging zu einer Musikanlage am Rand, schaltete und schaltete, sie ein, als sie merkte, wie Gackt sie von hinten packte. Überrascht kreischte sie auf, als Gackt sie hochhob und mit ihr auf dem Arm ins Wasser sprang.

Er tauchte auf und ließ Ayumi runter. Sie spritze ihm Wasser ins Gesicht und sagte gespielt beleidigt:

"Ph...Das war ja gemein... Mich einfach von hinten anzufallen!"

"Tja.. ob von hinten oder von vorne.. man muss halt besser aufpassen." Gab Gackt schelmisch zurück, kniff Ayumi in den Po und zog seine Hand blitzschnell zurück, damit sie sie nicht fest halten konnte.

"Lustmolch!" kreischte Ayumi und verkniff sich ein Lachen.

"Selbst Schuld. Wenn man nicht vorsichtig ist, kann einem so was ständig passieren. Auf offener Straße, im Schwimmbad, im Kino, überall..."

"Und dann sind das nicht so charmante Typen wie ich, die dich angrapschen." Fügte er mit einem schelmischen Grinsen hinzu.

"Jaja, schon gut." Sagte Ayumi lachend und spritze Gackt noch eine volle Ladung Wasser ins Gesicht.

"Hey!" prustete dieser " Ich halte dir hier einen wichtigen Vortrag und du hörst mir nicht mal zu!"

Er setzte eine beleidigte Miene auf und drehte sich weg.

Als er aber hörte, wie Ayumi auf ihn zukam, packte er sie an den Oberarmen, schob sie vor sich und küsste am Hals.

Er strich sanft über ihre Schultern und Oberarme, bis sie sich vorsichtig zu ihm herum drehte und ihn anlächelte.

"Du bist so wunderschön..." flüsterte er leise und beugte sich zu ihr vor. Sanft küsste er sie auf die Wangen und auf den Hals, doch als er sie auf den Mund küssen wollte, schob sie ihn zurück.

"Tut mir Lied, Gackt... aber ich kann das nicht.... Ich bin doch noch mit Koji zusammen..."

Gackt nickte und schloss den Verschluss vorsichtig wieder.

"Tut mir Leid... ich wollte dir nicht zu nahe treten... Ich dachte nur... dass...weil..." druckste er verlegen herum und wurde von Ayumi unterbrochen, die ihm den Finger auf den Mund legte.

"Ist schon okay, du brauchst dich nicht zu entschuldigen." Sie lächelte. "Lass uns noch ein wenig schwimmen."

Obwohl sie versuchten, dass Geschehene zu verdrängen war die Stimmung angespannt und nicht mehr so locker wie zuvor. Sie schwammen noch ein paar Runden, dann stieg Gackt aus dem Wasser und begann sich abzutrocknen. Ayumi folgte ihm und Gackt verließ die Schwimmhalle und ging die Treppe hoch ins Bad, um sich umzuziehen. Als er fertig war und seine Sachen zusammengepackt hatte wartete er in der Eingangshalle auf Ayumi und verabschiedete sich von ihr.

"Vielen dank für alles! Bis bald!"

"Ach, gern geschehen, es war ein echt schöner Tag mit dir. Auf wiedersehen!"

Sie lächelten sich zum Abschied noch einmal an, dann öffnete Ayumi die Tür und Gackt verließ das Haus.

Als Ayumi am nächsten Morgen aufwachte, blieb sie noch im Bett liegen, um über die Geschehnisse des vergangenen Tages nachzudenken. Es war ein schöner Tag gewesen - das Kochen mit Gackt, das Schwimmen, bis zu diesem bestimmten Moment... Wenn sie so darüber nachdachte, wusste sie eigentlich selbst nicht, warum sie ihn auf einmal zurückgewiesen hatte... Sie hatte Gackts Zärtlichkeiten schon genossen, aber irgendwie wusste sie auch, dass es eigentlich nicht richtig war, dass sie sich falsch verhalten hatte.

Aber war "falsch" wirklich die richtige Bezeichnung dafür? Empfand sie nicht wirklich etwas für Gackt? Oder war das nur Neugier? Einbildung? War ihr diese Publicitysache so zu Kopf gestiegen, dass sie sie jetzt selber glaubte? Oder war es mehr? Mehr als sie für Koji empfand? Sie wusste es nicht...Aber sie musste sich entscheiden...bald...lange würde sie ihre aufkeimenden Gefühle für Gackt nicht mehr zurückhalten können... ihn nicht mehr zurückhalten können... sich selbst nicht mehr zurückhalten können... und dann?! Was würde dann passieren? Sie wollte Koji nicht betrügen, aber sie wollte Gackt auch nicht mehr zurückweisen müssen... so wie heute... sie musste sich entscheiden...bald...nein...jetzt...

Sie strich sich mit der Hand durchs Haar und überlegte: "Ich kenne Gackt kaum... und außerdem...er ist doch mit Masa zusammen... wer sagte denn, dass er überhaupt etwas für mich empfindet... dass das heute nicht nur war, weil Masa weg ist oder weil... weil... einfach so, ohne jegliche Gefühle, die dahinter stecken, sondern bloß so zum Spaß..." sie wischte sich eine Träne aus dem Gesicht "wahrscheinlich empfindet er überhaupt nichts für mich und ich bin nur ein billiger Ersatz für Masa... aber...soll ich Koji etwa zu einem billigen Ersatz von Gackt machen ich fürchte nämlich, das ist er... Wir verbringen kaum noch Zeit miteinander, treffe ich mich doch lieber mit Gackt als mit ihm... Ich glaube, ich leibe Gackt... Und auch wenn er mich nicht liebt und wahrscheinlich auch nie lieben wird... muss ich mich trotzdem von Koji trennen... Ich kann ihn einfach nicht ständig anlügen und ihm etwas vormachen... dafür schätze ich ihn noch zu sehr..."

Ayumi stand auf, griff zum Telefon und wählte.

"Hallo?" ertönte wenige Augenblicke später Kojis Stimme aus dem Hörer.

"Ja, hallo. Ich bin's, Ayumi."

"Ayumi!!" rief er erfreut.

"Komm bitte mal schnell vorbei..."

"Jetzt? Was ist denn? Brennt das Haus?"

"Nein... Aber komm bitte, es ist sehr wichtig... Ich kann dir das jetzt nicht hier am Telefon sagen..."

"Ja...okay, ich bin gleich da."

"Gut, danke, bis gleich dann..."

Ayumi legte auf und warf das Telefon aufs Bett. Sie schluckte. Gleich würde er kommen... Was sollte sie ihm bloß sagen? Sie wollte ihn nicht verletzen... Dann zog sich um und ging ins Erdgeschoss herab, um etwas zu essen. Doch sie hatte gerade den letzten Bissen mühsam verzehrt, als es schon an der Tür klingelte.

"Oje... Das ist er... Koji... Ich habe Angst... Es tut mir so Leid, diesen Schritt machen zu müssen... Aber es ist besser so... es führt kein Weg daran vorbei..." Rasch räumte sie die Essenssachen beiseite und ging zur Tür.

Ayumi öffnete die Tür und ließ Koji herein.

"Warum sollte ich denn so schnell kommen?" fragte er etwas verwirrt.

"Ich muss dir etwas Wichtiges sagen. Aber nimm zuerst den hier zurück."

Ayumi streifte den schmalen silbernen Ring von ihrem linken Ringfinger und legte ihn Koji in die Hand.

Als dieser sie verwirrt und ungläubig anstarrte fügte sie hinzu:

"Es tut mir Leid, Koji, aber ich kann dich nicht heiraten..."

Entsetzt blickte dieser sie an.

"Aber, Ayumi, was.. was.. was.. ist passiert? Warum.. kannst du mich nicht heiraten?"

Traurig senkte Ayumi den Blick, ehe sie antwortete:

"Ich.. ich.. liebe dich nicht mehr..."

Koji blickte sie entsetzt aus gläsernen Augen heraus an.

"Aber.. Ayumi... Ayu... warum... wieso?"

"Ich.. ich... ich habe mich in Gackt verliebt..."

Schlagartig wich die Traurigkeit und das Entsetzen aus Kojis Gesicht und Wut und Verärgerung machten sich breit als er schrie:

"WAS?!! Du willst mich verlassen... wegen... wegen... wegen diesem schwuchteligen Möchtegern - Star?! Das kann doch wohl nicht wahr sein! Der ist doch total durchgeknallt!! Wie der schon rumläuft und was der bei seinen Auftritten für Sachen macht!! Das ist doch krank!!!"

Jetzt wurde auch Ayumi wütend, sie gab Koji eine Ohrfeige und schrie ich an:

" DU bist krank!!! Wie kannst du es wagen so über ihn zu reden!!!! Du kennst ihn doch überhaupt nicht!!!! Du bist doch bloß eifersüchtig und nur deshalb redest du jetzt so einen Mist daher!!! Sag so was nie wieder!!! Das ist ja wohl das Letzte!!!"

Ayumi öffnete die Tür und schob ihn hinaus.

"Verschwind", schrie sie, "Ich hätte nicht gedacht, dass du so mies bist!"

Sie knallte die Tür hinter ihm zu, ging in Wohnzimmer und setzte sich aufs Sofa.

Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Koji so reagieren würde. Sie fand es selber traurig, ihn so verletzen zu müssen. Sie hatte ihn wirklich geliebt und gehofft, sich freundschaftlich von ihm trennen zu können. Aber nach all dem, was er über Gackt gesagt hatte, erschien ihr das als unmöglich.

Sie hatte sich gerade wieder einigermaßen beruhigt, als es an der Tür klingelte.

"Vielleicht ist es Koji, der zurückkommt, um sich bei mir zu entschuldigen." Fuhr es ihr durch den Kopf, doch sie verdrängte diesen Gedanken schnell wieder. "Koji ist viel zu stolz, um so etwas zu tun." Sagte sie sich.

4. Machigai

EDIT--- öhm ehm ja da das nur zwischendrin zeilenweise vorkommt ist mir irgendwie entgangen zu schreiben dass das (c) für die japanischen liedzeilen bei gackt liegt (weil die von vanilla sind *hehe*)

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4. Machigai

Ayumi stand auf, lief zur Tür und öffnete. Sie war überrascht, denn vor der Tür stand Gackt und lächelte sie an.

"Ähm, hallo Gackt."

"Hi! Ich wollte dich zum Essen einladen. Was hältst du davon? Würdest du gerne mit mir Essen gehen?"

Überrascht blickte sie ihn an und antwortete erfreut:

"Ja, sehr gerne sogar!"

"Dann komm mit. Dort drüben steht meine Limousine, der Fahrer wartet schon."

Sie schloss die Tür ab und ließ sich von Gackt ins Auto ziehen, gefolgt von ihrem Bodyguard.

Sie fuhren in ein Luxusrestaurant in der Nähe des Tokio Towers. Gackt hatte bereits einen Tisch bestellt, zu dem sie dann geführt wurden. Die Bodyguards sorgten dafür, dass sie ungestört essen und reden konnten.

Gackt stellte zuerst eine Flasche Champagner und nahm sein Glas.

"Auf weiterhin gute Zusammenarbeit!" sagte er und ehe sie anstießen und tranken fügte Ayumi hinzu:

"Und darauf, dass der Song ein Erfolg wird!"

Sie bestellten ihr Essen und Gackt fragte Ayumi:

"Du trägst doch sonst immer so einen silbernen Ring, was ist damit? Du trägst ihn ja gar nicht mehr. Hast du ihn verloren?"

Sie zuckte leicht zusammen, blickte zu Seite und erwiderte:

"Ähm.... Ja... genau. Ich hab ihn verloren..."

"Das ist aber schade. Ich hatte das Gefühl, dass du sehr an diesem Ring hängst..."

"Ja, hehehe... Das war auch so..." Ayumi lächelte verlegen und kratze sich am Kopf. Sie wollte nicht weiter über dieses Thema reden. "Noch mal danke dafür, dass du mich zum Essen einlädst."

"Ja, bitte, gern geschehen." Er wollte eigentlich noch etwas zu dem Ring sagen, doch da kam schon der Kellner, der ihnen das Essen brachte.

Während dem Essen sprachen sie kaum miteinander und als sie beide aufgegessen hatten tranken sie noch den restlichen Champagner und Gackt bezahlte.

"Vielen Dank noch mal für die Einladung!" sagte Ayumi und lächelte Gackt an.

"Ach, gern geschehen. Sollen wir jetzt noch was anderes unternehmen?"

"Klar, was denn?"

"Wir könnten ins Kino gehen."

"Hmm... aber da sind doch sicher auch andere Leute und wir haben vielleicht keine Ruhe und können uns nicht auf den Film zu konzentrieren."

"Stimmt. Aber wir können ja den ganzen Saal mieten, dann haben wir Ruhe."

"Okay, dann lass uns gehen"

Er zog seine Jacke an und half Ayumi in ihre. Dann führten die Bodyguards sie zum Wagen und sie wurden in Kino gefahren. Die Bodyguards begleiteten sie und sie reservierten den ganzen Kinosaal für die nächste Vorstellung eines Liebesfilms.

Der Einlass für den Film begann erst in 1 1/2 Stunde und deshalb beschlossen sie, noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Sie wurden in einen abgelegen verlassen kleinen Park am Stadtrand gefahren und die Bodyguards begleiteten sie, damit sie nicht von Fans belästigt wurden.

Gackt nahm sie an der Hand und zog sie ein Stück von den Bodyguards weg, damit sie ungestört reden konnten.

"Freust du dich auf den Film?" fragte er.

"Ja, er soll ziemlich gut sein."

"Gehst du oft mit deinem Freund ins Kino?"

"Ähm... nein. Ich hab keine Zeit dazu, außerdem geht Koji nicht gerne ins Kino."

"Hmm, ich eigentlich auch. Aber manchmal nehme ich mir einfach die Zeit und miete dann auch den ganzen Saal und geh mit meinen Freunden da hin. Gehst du denn gerne ins Kino?"

"Ja, sehr gern sogar. Aber mal davon abgesehen, dass ich kaum Zeit habe, ist es für mich auch immer ein Problem ins Kino zu gehen. Selbst wenn ich meinen Bodyguard mitnehme, sind im Kino zu viele Leute, die mich kennen. Dann hab ich einfach keine Ruhe und krieg auch vom Film meistens nicht viel mit, und das bringt es dann ja auch nicht unbedingt. Aber deine Methode ist echt gut."

Gackt nickte und deutete zum Himmel.

"Sieh mal, es ist sternenklar. Ist das nicht wunderschön?"

Ayumi folgte seinem Blick und stimmte ihm zu.

"Oh ja. Das ist toll."

Gackt zog Ayumi hinter einen Baum, um vor den Bodyguards verborgen zu sein, und küsste sie.

Ayumi war überrascht. Damit hatte sie nicht gerechnet. "Gackt ist doch noch mit Masa zusammen, oder etwa nicht?", dachte sie, ehe sie sich vollkommen Gackts Kuss hingab.

Als er nach wenigen Minuten aufhörte sie zu küssen blickte er sie noch einmal liebevoll an und zog sie wieder hinter dem Baum hervor auf den Weg. Er ergriff ihre Hand und sie gingen in den kleinen Wald hinein.

Nachdem sie eine Weile schweigend nebeneinander hergegangen waren kamen sie auf eine kleine Lichtung.

Plötzlich blieb Ayumi stehen und deutete gen Himmel:

Interessierst du dich für Astrologie?" fragte sie Gackt.

Er erwiderte: "Hmm... Nicht wirklich. Ich kenne zwar manche Sternbilder, aber so richtig Ahnung habe ich eigentlich nicht, nein. Wieso fragst du?"

"Ach nur so, weil du doch grad auch was über den Himmel gesagt hast."

Er lachte. "Ach so. Aber ich hab doch bloß gesagt, dass die Sterne schön sind."

Sie blickte leicht gekränkt zu Boden und wie zur Aufmunterung gab ihr Gackt noch einen langen zärtlichen Kuss.

"Der Film fängt sicher gleich schon an.", sagte er, ehe er wieder ihre Hand nahm und sie zurück zum Wagen führte.

Als sie am Kino ankamen, hatte die Filmvorschau schon begonnen und Ayumi und Gackt gingen direkt in den Kinosaal und die Bodyguards blieben vor der Tür stehen und sorgten dafür, dass sie ihre Ruhe hatten.

Sie setzen sich auf ihre Plätze und die erste Zeit über sagte niemand von beiden etwas. Erst als die Personen im Film anfingen sich zu küssen, beugte sich Gackt vorsichtig zu Ayumi rüber und küsste sie zaghaft am Hals. Sie zuckte zunächst ein wenig zusammen, als sie plötzlich Gackts Lippen auf ihrer Haut spürte, doch dann drehte sie sich zu ihm und sie küssten sich.

Er beugte sich weit über die Lehne seines Sitzes zu Ayumi hin und umschlang sie eng, während sie sich küssten. Mit der einen Hand in ihren Haaren wuschelnd glitt er tiefer und küsste sie am Hals. Als er jedoch vorsichtig mit seiner anderen Hand unter ihr Oberteil glitt, ergriff Ayumi seine Hand und zog sie wieder hervor. Sie gab ihm noch einen Kuss und sagte dann mit einem frechen Grinsen: "Aber Gackt! Doch nicht im Kino!"

"Aber es ist doch niemand hier, der uns sehen könnte!" gab dieser leicht enttäuscht zurück.

"Doch klar. Der Kameramann da hinten, der beobachtet uns die ganze Zeit von seinem Zimmer aus, ist dir das etwa noch nicht aufgefallen?!."

Sie beobachtete amüsiert wie Gackt erschrocken herumfuhr und tippte ihm lachend an die Stirn, als er sich wieder ihr zuwandte.

"Natürlich beobachtet uns der Mann da hinten nicht, aber es ist einfach zu ungemütlich hier."

"Zur Not hätten wir ja auf den Boden gehen können... Aber ich sehe es ja ein... Du hast Recht."

Ayumi gab ihm noch einen langen Kuss und legte den Arm um Gackt.

Als der Film geendet hatte, nahm Gackt Ayumis Hand und sie verließen gut gelaunt das Kino.

"Na, wie hat dir der Film gefallen?" fragte Gackt schelmisch, obwohl er genau wusste, dass sie wohl das meiste verpasst hatte.

"Na ja... also das, was ich gesehen habe, war ganz gut, aber die meiste Zeit war ich ja eh abgelenkt..."

Er gab ihr einen raschen Kuss auf die Wange: "Tja - das hat ja jetzt ein Ende." Er warf ihr einen traurigen Blick zu "Och Gackt...Willst du nicht noch mit zu mir kommen?" fragte Ayumi bittend.

"Na gut... wenn du mich sooo lieb bittest..." gab er grinsend zurück und zog sie hinter sich her an den Bodyguards vorbei bis in die Limousine.

Nach einer kurzen Fahrt ließ der Chauffeur sie vor der Haustür heraus und sie gingen hinein. Gackt nahm Ayumi ihre Jacke ab und Ayumi ging in die Küche, um etwas zu trinken zu holen.

Als Ayumi schließlich mit zwei Gläsern und einer Flasche Champagner in ihr Zimmer kam, befand sich Gackt in dem wohnzimmerartig eingerichteten Teil des Raumes und war dabei den Kamin anzumachen. Ayumi stellte alles auf den niedrigen Glastisch und ging anschließend noch mal in die Küche. Wenige Augenblicke kehrte sie mit einer Schüssel, die mit frischen Erdbeeren gefüllt war, zurück und setzt sich zu Gackt, der in der Zwischenzeit auf dem bordeauxroten Sofa Platz genommen hatte.

Gackt legte behutsam seinen Arm um Ayumi und fütterte sie mit einer Erdbeere. Ayumi leckte sich genussvoll die Lippen und beugte sich zu Gackt vor. Sie nahm seinen Kopf in ihre Hände und küsste ihn vorsichtig Erst als sie spürte, dass er ihren Kuss erwiderte ließ sie ihren Kuss intensiver werden und öffnete leicht die Lippen.

Ayumi schnappte unwillkürlich nach Luft, als sich ihr Kuss vertiefte. Sie zitterte leicht und die unerwartete Leidenschaft seiner Umarmung machte sie schwindelig. Sie hätte sich früher niemals träumen lassen, dass es so wundervoll sein würde, in Gackts Armen zu liegen. Seine Lippen öffneten sich, und sie schmiegte sich noch fester in seine Arme. Dann fühlte sie, wie er seine Hände unter ihr Oberteil schob und sanft ihren Rücken streichelte. Daraufhin bewegten sich auch ihre Hände, als hätten sie einen eigenen Willen, liebkosten seinen Nacken und vergruben sich in seinem dichten braunen Haar.

kuruoshii kurai ni nareta kuchibiru ga tokeau hodo ni

Ayumi löste sich von Gackt und begann vorsichtig sein Hemd aufzuknöpfen. Zärtlich strich sie mit den Händen über seinen Oberkörper und nahm einen Eiswürfel, mit dem sie ein Herz darauf malte. Gackt erschauderte leicht, dann steckte er Ayumi noch eine Erdbeere in den Mund. Er streifte die Träger ihres Kleides über ihre Schultern und begann sie leidenschaftlich am Hals zu küssen und sanft zu beißen. Daraufhin legte sie die Arme um ihn und fuhr sanft mit den Fingernägeln über seinen Nacken und bis zum Becken herab.

kirei na yubi de boku o nazoru

"kimi no oku made tadoritsukitai. aishite mo ii kai? yureru yoru ni?" fragte Gackt grinsend und Ayumi hauchte ihm als Antwort "hai..." entgegen.

5. No way to say

aja, noch was spezielles zum copyright bei diesem kapitel:

der songtext is natürlich (c)by ayumi hamasaki^^

[vom gleichnamigen titel kommt auch die kapitelüberschrift die euch wahrscheinlich bekannt vorkommt ;)]

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5. No way to say

Als Ayumi am nächsten Morgen aufwachte, saß Gackt bereits angezogen auf dem Bettrand und blickte sie traurig an. Sie setzte sich auf und sah ihn verwundert an.

Er begann mit ernster Stimme:

"Es tut mir Leid Ayumi - aber dieser Fehler, dieser Ausrutscher, das hätte uns nicht passieren dürfen... Ich liebe Masa und ich kann und will ihn nicht verlassen... Es tut mir wirklich Leid... Bitte sag Masa nichts davon..."

Ayumi nickte traurig und Gackt drückte ihr noch einen letzten Kuss auf die Wange ehe er aufstand und das Haus verließ.

Rasch eilte er die Treppe hinunter, öffnete die Tür und huschte hinaus. Er wollte gerade sein Handy aus der Tasche nehmen und seinen Chauffeur bitten, ihn abzuholen, da entdeckte er etwas, was ihn stehen bleiben und voller Panik um sich blicken ließ: Auf der gegenüber liegenden Straßenseite stand ein schwarzer Wagen, aus dem nun einige Journalisten ausstiegen und auf ihn zukamen.

Er beschleunigte seine Schritte und wollte zur Seite hin weggehen, doch sie hielten ihn auf. "Gackt-sama! Sie kommen so in aller Frühe aus dem Haus ihrer Freundin Ayumi Hamasaki! Das lässt ja auf eine aufregende Nacht schließen..." der Reporter setzte ein breites Grinsen auf, das Gackt panisch schlucken ließ. "Scheiße... was mache ich nur? Wenn ich jetzt fliehe, saugen sie sich doch nur wieder irgendwelchen Mist aus den Fingern... aber... was soll ich sagen? Soll ich lügen? Alles abstreiten? Aber das würden sie mir ohnehin nicht abnehmen... Hm... verdammter Mist... ich glaube es ist am besten, wenn ich mir irgendetwas ausdenke... irgendetwas total übertriebenes..." "Sind sie noch so erschöpft, dass sie nicht mal mehr antworten können?" unterbrach ihn ein Reporter in seinen Gedanken, die anderen lachten.

"Haha, aber natürlich... nicht, meine ich." Er grinste unsicher.

"Dann kann es ja nicht so besonders gewesen sein..." gab der Reporter sofort verächtlich zurück, während seine beiden Kollegen sich nur zustimmend nickend im Hintergrund hielten.

"Mist... das war wohl ein Fehler..." ärgerte sich Gackt.

"Also, ich meine, es war natürlich schooon anstrengend, die ganzen 8 Stunden durchzuhalten, aber ich bin das ja gewöhnt!" Als er das verblüffte Gesicht seines Gegenübers bemerkte. "Das hat gesessen. Hoffentlich zieht er jetzt ab."

"8 Stunden? Na wers glaubt..."

"Argh... verdammter Bastard, am liebsten würd ich dir einen auf dein vorlautes Maul geben." Dachte er wütend.

"Ich weiß, dass das dein Vorstellungsvermögen bei weitem übersteigen dürfte, aber, find dich halt damit ab, dass nicht jeder so ein Schlappschwanz ist wie du!" konterte Gackt genervt, kehrte ihnen den Rücken zu und eilte an ihnen vorbei die Straße herunter, auf den Wald zu.

"Gackt..." flüsterte Ayumi entsetzt und starrte auf die Tür, die hinter Gackt ins Schloss gefallen war, denn für sie war diese Sache mehr als bloß ein "Ausrutscher"...

Nachdem sie gehört hatte, wie die Tür ins Schloss gefallen war setzte sie sich im Bett auf.

Mit dem Handrücken wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. "Nein...nein! Das kann nicht wahr sein!" sagte sie entsetzt zu sich selbst. Ihre Träume waren ihr in der vergangenen Nacht zum Greifen nah erschienen und jetzt dieser unendlich tiefe Fall...

"Was habe ich denn erwartet?" dachte sie deprimiert "Etwa das er Masa für mich verlässt?! Habe ich das ernsthaft geglaubt?! War ich wirklich so töricht?" Sie schüttelte verärgert den Kopf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Warum hat er das gemacht?! Warum?! Sind ihm meine Gefühle denn völlig egal? Zählt für ihn wirklich NUR Masa?!"

Lustlos stand sie auf, zog sich an und ging in die Küche herunter. Eigentlich wollte sie sich etwas zu essen machen, doch sie musste ständig an Gackt denken und auch dort erinnerte sie alles an ihn. Ein herumliegender Kochlöffel erinnerte sie an das gemeinsame Kochen mit Gackt. Erheitert von dieser glücklichen Erinnerung huschte ein Lächeln über ihr Gesicht.

"Aber es war doch alles nur Fassade!" unterbrach eine Stimme in ihrem Kopf ihre Gedanken. Erneut von Wut ergriffen nahm sie den Kochlöffel und schleuderte ihn gegen die Wand.

"Du mieses Schwein! Warum hast du das gemacht? Warum? Macht dir so was Spaß?! Denkst du überhaupt nicht an meine Gefühle?! Elender Sadist!" Tränen liefen ihr erneut die Wangen herab und sie ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen und nahm den Kopf in die Hände. Eine Weile verharrte sie schluchzend, dann stand sie auf und ging ins Wohnzimmer. Doch auch dort erinnerte sie alles an Gackt. Daher nahm sie ihren Autoschlüssel und ging zur Tür. Als sie gerade die Klinke herunterdrücken wollte, kam ihr Bodyguard herbeigeeilt. "Oh mein Gott! Hamasaki-sama! Was ist passiert? Wo wollen sie hin, soll ich sie fahren?" Mit einem bestürzten Gesichtsausdruck kam er näher und streckte vorsichtig die Hand nach ihr aus.

"Nein! Lassen sie mich in Ruhe!" schrie sie ihn an, trat hinaus und schlug die Tür hinter sich zu.

."Vielleicht hätte ich ihn doch nicht so anschreien sollen... er kann ja nichts dafür." Sie schluchzte auf. "Aber... aber... ich bin einfach so fertig..." Sich die letzten Tränen abwischend blickte sie wieder auf.

Doch das, was sie dort sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Ungläubig rieb sie sich die Augen. "Oh mein Gott... das.... darf einfach nicht wahr sein... nicht heute... nicht... jetzt..."

Die Reporter standen schon unmittelbar vor ihr, sodass sie nicht mehr zu ihrem Auto oder ins Haus fliehen konnte.

"Warum sind sie denn so in Tränen aufgelöst?" fragte einer gespielt ahnungslos und mitleidig.

"Lassen sie mich in Ruhe..." presste sie mühsam hervor und bemühte sich die Fassung zu bewahren.

"Hat es vielleicht etwas mit ihrem Freund Gackt zu tun? Der hat uns gerade schon einige seeeehr interessante Dinge erzählt." Sagte der Reporter und warf einen Blick zu seinem, im Hintergrund stehenden, Kollegen, der bitter lächelte.

Ayumi erschrak. "Was hat Gackt ihnen erzählt? Doch nicht etwa... die... Wahrheit? Nein... das würde er nicht tun... schon allein, um Masa zu schützen... oder... doch?" Sie wusste nicht, was sie tun sollte, die Situation erschien ausweglos. "Es ist egal, was ich sage, jedes Wort würden sie mir im Mund umdrehen..."

Plötzlich ging hinter ihr die Tür auf und ihr Bodyguard trat hervor. "Was ist hier los?!" fragte er unwirsch und als er Ayumis verzweifelten Gesichtsausdruck sah, ging er verärgert auf die Journalisten zu.

"Was soll das? Verschwinden sie, sehen sie nicht, dass sie ihnen kein Interview geben will?!"

"Ähm... ehehe... das war uns noch gar nicht aufgefallen." Stammelte einer der Reporter mit einem breiten, verunsicherten Grinsen. "Nett von ihnen, dass sie uns darauf hingewiesen haben." er drehte sich abrupt um und eilte mit den anderen zum Wagen.

Ayumi lächelte ihren Bodyguard dankbar an. "Danke. Und... es tut mir Leid, dass ich sie so schlecht behandelt habe, tut mir Leid..."

"Schon in Ordnung." Antwortete er und ging wieder ins Haus, während Ayumi zu ihrem weißen SLK-Cabrio ging und einstieg.

Zunächst fuhr sie nur ziellos durch die Gegend, doch dann entschied sie sich zu ihrer Freundin Kumi Koda zu fahren, weil sie einfach mit jemandem reden musste. Mit Kumi war sie schon sehr lange befreundet, und sie konnte sich immer auf sie verlassen. Ayumi fuhr also zu ihrer Freundin, stellte den Wagen ab und klingelte. Als Kumi wenige Augenblicke späte öffnete machte sie ein besorgtes Gesicht.

"Ayumi! Schön dich zu sehen! Aber... was ist denn passiert?! Du siehst ja total fertig aus und hast ganz verweinte Augen! Komm rein!" Sie legte den Arm um Ayumi und zog sie hinter sich her ins Wohnzimmer.

Nachdem sie auf dem Sofa Platz genommen hatten, erzählte sie Kumi, was vorgefallen war.

Sie erzählte von der Scheinbeziehung, die Hareba organisiert hatte, von ihrer Annäherung und davon, dass sie mit Gackt geschlafen und er sie sitzen gelassen hatte, weil er Masa noch liebte. Als sie geendet hatte, musste sie erneut schluchzen und Kumi nahm sie in den Arm und tröstete sie. "Wie gemein, dass mit dir abzuziehen. Das hätte er sich ja auch mal früher überlegen können! Aber weißt du, ich glaube, das ist halt so seine Art... Er ist eben ein Weiberheld..."

Ayumi nickte betrübt. "Ja, ich glaube, du hast Recht... Ständig hat er wen neues, ich wundere mich nur, dass er sich so an diesen Masa klammert... "

"Hm... obwohl er dem ja auch nicht treu ist... Aber, du musst ihn vergessen... Er ist es nicht wert..."

"Ja... ich weiß... aber es fällt mir schwer... ich sehe ihn so häufig, und... eigentlich mag ich ihn ja auch... trotz allem hatten wir ja auch schöne gemeinsame Erlebnisse..."

"Hm... aber du solltest versuchen ihn, oder vor allem das Geschehene, zu vergessen. Dann wird es dir besser gehen."

"Aber, wie soll ich ihn denn vergessen, alles erinnert mich an ihn... er ist überall... in meinem Haus..."

"Vielleicht ist es besser, wenn du mal ein paar Tage mit mir wegfährst, um ein wenig Abstand zu gewinnen. Wir könnten zum Beispiel zu meinen Eltern aufs Land rausfahren!"

Ayumi zögerte. "Hm... ich weiß nicht... wollen die das überhaupt?"

"Klar! Ich komme leider nur selten dazu, sie zu besuchen, daher freuen sie sich immer, wenn ich komme. Und es ist auch kein Problem, wenn du mitkommst. Ihr werdet euch sicherlich gut verstehen, außerdem lebt meine kleine Schwester auch bei ihnen, und die wird sich freuen, dich mal kennen zu lernen." Kumi grinste.

"Okay. Fahren wir direkt los? Dann müsste ich aber noch mal zuhause vorbei und ein paar Sachen holen."

Kumi nickte. "Ja, das ist in Ordnung. Ich komme dich dann nachher abholen!"

Ayumi stand auf, verabschiedete sich von ihrer Freundin und verließ das Haus.

Zuhause angekommen duschte sie, zog sich an und fing dann an, ein paar Sachen in ihren Koffer zu werfen.

Als sie fertig war, klingelte es auch schon und Kumi kam sie abholen.

Als Gackt zuhause angekommen war, hatte er sich ausgezogen und war sofort unter die Dusche gegangen.

Eine Weile hatte er einfach nur so dagestanden und das Wasser auf sich einplätschern lassen, ehe er nach seinem Platinum Egoiste Duschgel griff und anfing, sich einzuseifen. Er fühlte sich schmutzig und dreckig, war beschämt über das Geschehene.

Als er geendet hatte, duschte er sich ab, doch er verließ die Dusche nicht, sondern rieb sich erneut mit Duschgel ein. Zwanghaft rieb er sich immer und immer wieder ein, bis die Tube leer war. Doch das einzige was es gebracht hatte, war, dass seine Haut an einigen Stellen leicht gerötet vom vielen Einreiben war. Seine Schuldgefühle und sein schlechtes Gewissen hatte er nicht abwaschen können.

Er griff nach einem Handtuch und trocknete sich ab, ehe er seinen schwarzen Seidenbademantel vom Haken nahm und anzog. Er stieg aus der Dusche und blickte in den Spiegel, sah sein Ebenbild.

Plötzlich wurde er von Wut erfasst. "Scheiße... Bin ich so schwach? Habe ich all meine Selbstbeherrschung verloren?" Der aufkommende Hass auf sich selbst ließ ihn ausholen und auf den Spiegel schlagen, mitten in sein Gesicht, was ihm aufgebracht entgegenblickte. Es klirrte, Splitter flogen zu allen Seiten. Er warf einen Blick auf seine schmerzende Hand, sah Blut hervortreten und holte erneut aus, fuhr mit seinem Arm über die Kommode, sodass alle Gegenstände, die darauf standen, zu Boden fielen.

"Aargh! Wie konnte das passieren...." Eine erneute Welle von Wut stieg in ihm auf und er ergriff eine herumliegende Cremetube und schleuderte sie aufgebracht aus dem Fenster. Erneutes Klirren und Splitter, die umherflogen. Er ging ein paar Schritte von der Kommode weg zu dem Sessel, auf den er sein Handtuch geworfen hatte. Dieses ergriff er und grub die Finger hinein. "Ich bin so ein dummer Bastard..." Sein Atem beruhigte sich, er ließ das Handtuch langsam wieder sinken und ließ den Kopf hängen, sodass ihm die Haare ins Gesicht fielen. "Verdammt... ich bin so dumm.... beuge mich einer solch geringen körperlichen Anziehung und setzte etwas derart wichtiges aufs Spiel... verflucht... Masa... wirst du mir das jemals verzeihen können? Nein... wahrscheinlich nicht... aber... ich..." eine Träne tropfte auf das Handtuch. "Ich...will dich nicht verlieren... das.... könnte ich... niemals.... ertragen..."

Der einwöchige Urlaub mit Kumi hatte Ayumi sehr gut gefallen und sie hatte das schmerzliche Ereignis mit Gackt schon fast vollständig verdrängt. Doch ein Anruf von Hareba holte sie in die Wirklichkeit zurück.

"Wo waren sie denn so lange, Ayumi?! Sie können doch nicht so einfach verschwinden, ohne vorher Bescheid zu sagen! Anfang des Monats, also vor 7 Tagen ist doch die Single mit Gackt erschienen! Es war ein voller Erfolg! Wir werden noch ein zweites Weihnachtslied aufnehmen, diesmal auf Japanisch, und ein neues Fotoshooting machen und dann haben wir noch insgesamt drei Auftritte in Fernsehshows, zwei davon, wo sie gemeinsam singen werden und einen gemeinsamen Talk und..."

Ayumi ließ entsetzt das Telefon sinken. Ihre Stimmung hatte sich schlagartig wieder verschlechtert, all die Erholung und der entspannende Urlaub schien vergessen. "So viele Termine... gemeinsam mit ihm... das... halte ich nicht aus!" dachte sie entsetzt.

"HALLO?! AYUMI!" schallte es aus dem Telefon, und sie hob es wieder ans Ohr. "Haben sie mir überhaupt zugehört?!" Hareba klang leicht verärgert. "Ähm... ja... was ist denn?"

"Also, wir treffen uns morgen im Fotostudio. Dort besprechen wir dann auch, wann wir die nächste Single aufnehmen. Okay?!"

"Ja. Um wie viel Uhr?"

"15.00Uhr."

Ayumi warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. "In Ordnung..."

"Gut. Bis dann!"

Ayumi legte auf und ließ das Telefon sinken. Entsetzt blieb sie so reglos stehen. Sie hatte Angst vor dem, was kommen würde.

Ayumi betrat das Fotostudio um 14.48Uhr. Da sie zu früh wat, waren Gackt und sein Manager noch nicht da. Aber das Studio war schon offen und im Studioraum saß Hareba, der breit grinsend die Zeitung las.

"Hallo." Begrüßte Ayumi ihn, erstaunt über seine ungewöhnlich gute Stimmung.

"Sollte das eine Überraschung sein? Gute Idee und wie habt ihr die dazu bekommen da genau im richtigen Moment auszutauchen?" lachte Hareba gutgelaunt. "Oder ist euch das Projekt so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ihr wirklich was miteinander hattet?" fügte er scherzhaft hinzu und hielt ihr die Zeitung hin.

Ayumi wurde blass, als sie die Überschrift sah: "Das böse Erwachen oder - der 8-Stunden Mann"

Entsetzt überflog sie den Artikel und wurde von Zeile zu Zeile bleicher. Als sie geendet hatte war sie leichenblass. Sie torkelte, stützte sich an der Wand ab und ließ sich zitternd in einen der Sessel fallen.

"Das... darf... nicht... wahr... sein..." murmelte sie entsetzt und presste sich die Hände vors Gesicht.

"Das... ist... ein... Alptraum..." versuchte sie sich selbst zu beruhigen. "Gleich werde ich aufwachen..."

"Ähm... Ayumi..." sagte Hareba verunsicherte und beugte sich zu ihr. Er wollte behutsam den Arm um sie legen, doch sie zuckte erschrocken zusammen und schreckte auf.

"Wa... was? Was... ist los?" sie blickte ihn verängstigt an und in diesem Augenblick betraten auch Gackt und Katashi den Raum. "Was hat sie?" fragte Katashi entsetzt und deutete auf Ayumi, die immer noch fassungslos vor sich hinstarrte.

Gackt blickte sie schuldbewusst an und ging besorgt auf sie zu, doch als sie ihn bemerkte, blickte sie ihn einen kurzen Moment lang irritiert an, dann sprang sie auf und stürzte sich auf ihn. Sie schob ihn aus dem Raum raus auf den Flur und schlug die Tür hinter ihnen zu. Dort drängte sie ihn gegen eine Wand, gab ihm eine Ohrfeige und schrie ihn aufgebracht an: "Bist du verrückt? Was sollte dieses bescheuerte Gelaber den Reportern gegenüber? Denkst du selbst in solchen Momenten nur ans Publicity machen oder warum gibst du solche Antworten?!"

Gackt blickte sie erschrocken an. "Hey, es tut mir Leid, ja, aber -" Ayumi unterbrach ihn. "Das hoffe ich auch, aber warum hast du das dann überhaupt gesagt? Macht es dir Spaß mich zu quälen oder kommst du dir einfach nur toll vor, wenn du solchen Mist erzählst?! Also, ich weiß ja, dass du vor der Presse gerne dick aufträgst oder dir irgendwelche Lügen ausdenkst, aber, wenn das mich betrifft, dann lass das gefälligst sein, okay?!"

"Was hätte ich denn sonst sagen sollen? Vielleicht die Wahrheit, wäre dir das etwa lieber gewesen?" erwiderte Gackt nun auch leicht gereizt, aber ruhig.

"Nein! Natürlich nicht, aber gar nichts wäre schon mal nicht schlecht gewesen!"

"Dann hätten die sich doch nur wieder irgendwas ausgedacht und das wäre garantiert nicht besser gewesen!"

"Du hättest dir ja wenigstens etwas Vernünftiges ausdenken können! Aber nein, du lügst ja ständig nur herum, erfindest irgendwelche absurden Geschichten, dass du ein paar hundert Jahre alt bist, magische Kräfte hast und das du nicht mir Masa zusammen bist und sowieso nur auf Frauen stehst und dein arrogantes Gequatsche darüber, wie toll du doch bist... Alles Lügen! Das ist so lächerlich! Kommst du dir einfach nur toll dabei vor oder hast du Angst, dir selber die Wahrheit einzugestehen?"

Gackt zeigte keine Reaktion, keinerlei Gefühlsregung. Er stand nur da uns starrte Ayumi an, er konnte nicht so recht begreifen, was sie da gesagt hatte, wie sie darauf gekommen war, wie es ihr mit solch einer Sicherheit gelungen war genau ins Schwarze zu treffen. Denn obwohl verwirrt war, spürte er doch, dass sie Recht hatte.

Ayumi blickte ihn einen kurzen Moment verwundert an, weil er so gar keine Reaktion zeigte, dann warf sie ihm noch einen abfälligen Blick zu, ehe sie ihm den Rücken zuwandte und zurück ins Studio ging.

Gackt stand da und blickte Ayumi nach. Er konnte nicht begreifen, was sie da gesagt hatte. Er war nicht verärgert, nein, denn er spürte, dass sie Recht hatte... Einen Moment blieb er noch bewegungslos stehen, dann ging er zurück in den Aufnahmeraum.

"Wo waren sie?" fragte Hareba leicht verstimmt. "Wir wollen anfangen."

Gackt gab eine abwehrende Handbewegung zurück. "Ja, tut mir Leid. Wir können ja jetzt anfangen."

Hareba nickte missmutig. "Okay, dann geht darüber." Er deutete auf einen Hintergrund, der einer Schneelandschaft nachempfunden war, und winkte den Fotografen herbei.

Dieser begann nun sie herumzudirigieren, bis sie eine Position eingenommen hatten, die ihm gefiel und er ein Foto gemacht hatte.

"Ja, okay, das ist gut so. Aber jetzt machen wir mal ein paar Bilder, auf denen ihr euch etwas näher seid. Setzt euch vor den Hintergrund dahinten."

Er deutete auf einen auf eine Wand aufgemalten Kamin vor dem eine Art Ofenbank, die mit Fellen bedeckt war, stand.

Ayumi und Gackt folgten seiner Geste und setzten sich ein Stück entfernt voneinander hin.

Hareba verdrehte die Augen. "Was soll das? Warum behandelt ihr euch auf einmal wieder so kühl?" Er grinste und warf einen Blick auf die Zeitung "Sonst versteht ihr euch doch auch besser."

Als keiner der beiden etwas erwiderte, fuhr er fort. "Ayumi, rück ein Stück näher an Gackt heran und leg deinen Kopf in seinen Schoß."

Entsetzt blickte sie zuerst Hareba und dann Gackt an, "Niemals." erwiderte sie mit einem angewiderten und entsetzten Gesichtsausdruck.

Gackt blickte sie ernst, aber betrübt an. "Ist meine Nähe zu etwas so abstoßendem für dich geworden?"

Beschämt wandte sie ihren Blick zur Seite. "Nein... Ist sie nicht..." dachte sie. "Sie ist nur genau das, was ich mir am meisten ersehne, aber nie wieder werde erreichen können..."

Das gab Hareba den Rest. "Was soll das Theater?! Warum verhaltet ihr euch so bescheuert? Jetzt stell euch nicht so an! Ayumi, leg deinen Kopf in Gackts Schoß!!"

Erschrocken über Harebas heftige Reaktion blickte sie ihn an, erwiderte jedoch nur kühl:

"Nein."

"Und warum nicht?!" brüllte Hareba außer sich vor Zorn.

"Ich will es nicht. Und wenn du damit ein Problem hast - bitte, dann steig ich halt aus."

"Hmm... dann lass dich halt von ihm umarmen." Grummelte Hareba kleinlaut, weil er wusste, dass er keine andere Wahl hatte, als sich ihrem Willen zu beugen.

Ayumi und Gackt waren einverstanden und setzten sich auf die Ofenbank. Gackt legte den Arm um sie und zog sie zu sich heran. Dann flüsterte er mit einem bitteren Lächeln: "Was hast du bloß auf einmal gegen mich..."

Irritiert blickte sie ihn an, doch bevor sie noch etwas erwidern konnte begann der Fotograf Anweisungen zu geben.

Als sie mit dem Fotoshooting fertig waren rief Katashi, der sich bislang im Hintergrund gehalten und telefoniert hatte, sie zu sich. "Die Fernsehsender haben gerade angerufen und mir die Termine für eure Auftritte bestätigt. Also, am 23.12. ist die Aufzeichnung für die Fernsehshow bei TV Tokyo. Dort findet zuerst eine Art gemeinsamer Talk statt und dann singt ihr gemeinsam "Itsuka no Merry X'mas". An Heiligabend tretet ihr dann Live bei Shibuya TV auf und singt "Silent Night":

Gackt nickte. "Okay, und wann müssen wir da sein?"

"Die Termine sind jeweils um 24 bzw. 17Uhr. Ihr werdet etwa zweienhalb Stunden vorher abgeholt, weil ihr vorher noch in die Maske müsst und die Kleider angepasst werden. Außerdem findet vorher noch eine kurze Probe statt. Seht bitte zu, dass ihr rechtzeitig fertig seid.

Beide nickten und Gackt verließ das Studio, gefolgt von Ayumi. Draußen in der Dämmerung wurden sie bereits von ihren Chauffeuren erwartet, doch Ayumi sagte ihrem Fahrer, dass sie zu Fuß gehen wollte.

So schlenderte sie die nahezu menschenleeren verschneiten Straßen entlang und hing ihren Gedanken nach...
 

Prolog: No way to say

The old wound left on me

Begins to ache

I hide my trembling heart again

And pretend to smile
 

Even in my age now, I'm the same as before

As timid as before

I only learn how to pretend to be strong
 

Though my heart is filled with feelings to convey

You see, I can't change them into words well

If I had not met you

I wouldn't even have such an embarrassing pain
 

Little by little, I've come to realize

That my past never heals

And that it's no use

Fearing the future I can't refuse
 

How much more courage do I need

To say with my head held high

"This is the only important thing to me" ?
 

Though I have firm feelings

You see, I can't change them into words as usual

Everyone is living this way

With feelings they can't express
 

Though my heart is filled with feelings to convey

You see, I can't change them into words well

If I had not met you

I wouldn't even have such an embarrassing pain and ...
 

Ach Gackt... hätte ich dich doch nie näher kennen gelernt... wären wir uns doch nie so nahe gekommen...

Aber... wäre das wirklich besser? Irgendwie trauere ich der Zeit nach, in der wir uns gut verstanden haben... wir waren uns so nah... aber jetzt... diese Kälte und Gleichgültigkeit, die sich wie ein Schleier zwischen uns gelegt haben... ist das... meine Schuld?

Wird es jetzt auf ewig so weiter gehen? Werden wir Tag für Tag und Woche für Woche immer mehr auseinander driften, bis wir uns schließlich.... gar nicht mehr kennen? Einander völlig... fremd sind?

Ich will das nicht! Ich will das alles nicht vergessen! Ich kann es nicht... Dafür hat es mir zu viel bedeutet... dafür hast du mir zuviel bedeutet... und tust es immer noch... aber was kann ich tun?

Um das Vergessen aufzuhalten... um... in die Vergangenheit zurückzukehren, aus der Gegenwart zu fliehen... diesen quälenden Schmerzen ein Ende zu bereiten...

Ist es vielleicht besser so? Wenn ich dich vergesse, wenn ich alles vergesse was war und ist... kann ich dann wieder glücklich werden? Ich bedeute dir doch eh nichts... Das alles muss ein Ende haben...

Nach den Fernsehauftritten...

Sie wurden in ihren Gedanken unterbrochen, weil sie zuhause angekommen war.

Langsam zog sie ihren Schlüssel aus der Tasche, schloss auf und ging hinein.

Als Gackt eine Woche später, an dem Tag nachdem Masa und You zurückgekehrt waren, am Frühstücken war, klingelte jemand ungeduldig an der Tür. Entnervt stellte er sein Glas ab und öffnete. Zu seiner Überraschung stand Masa vor ihm und wedelte ihm mit einer Zeitung vor der Nase herum. "Was soll DAS bedeuten?!" schrie er aufgebracht und deutete auf einen Artikel über ihn und Ayumi. Gackt erschrak, den Zeitungsartikel, der schon zu einem heftigen Streit zwischen ihm und Ayumi geführt hatte, hatte er völlig vergessen. "Ähm... Komm rein." Sagte er daher zunächst nur. "Mist... wie soll ich ihm das erklären..." dachte er beunruhigt und bat Masa sich zu setzen.

"Also... ähm..." begann er unsicher und überlegte, ob es nicht besser wäre, wenn er ihm die Wahrheit erzählen würde. Aber andererseits hatte er zu große Angst, dass das was zwischen ihm und Ayumi gewesen war seine Beziehung zu Masa zerstören würde... Dieser war doch von Anfang an misstrauisch ihr gegenüber gewesen und hatte Angst gehabt, dass sie Gackt zu nahe kommen könnte. Daher beschloss er Masa anzulügen und sich darauf zu verlassen, dass Ayumi ihr Versprechen einhielt Masa nichts zu sagen.

"Ich war an dem Morgen nur bei ihr, weil ich ihr etwas von Katashi bringen sollte. Und als die Journalisten mich dann so dumm angemacht haben, da hab ich mir halt irgendwas ausgedacht... Ich meine, wenn die schon in einen morgendlichen Besuch so einen Schwachsinn reininterpretieren..."

Unsicher blickte er Masa an, gespannt, ob er ihm diese Begründung abnehmen würde.

"Es tut mir Leid... Ich hätte wissen müssen, dass dich meine Gerede verletzen würde... Aber ich war in dem Moment einfach so verärgert über die nervigen Journalisten... da habe ich einfach nicht darüber nachgedacht, was ich da sage..." fügte er hinzu.

"Und was war mit Ayumi? Warum war sie so fertig nachdem du gegangen warst?" entgegnete Masa, immer noch misstrauisch.

"Ähm... keine Ahnung. Vielleicht hat sie sich mit ihrem Verlobten gestritten oder so... Ich weiß es nicht. Als ich ging, war sie noch ganz normal."

"Hm..., " antwortete Masa nachdenklich, " nun gut... ich glaube dir... obwohl dein Gerede schon extrem bescheuert war..." er lächelte unsicher und Gackt schluckte. Er hatte ein schlechtes Gewissen dabei, Masa so dreist anzulügen... Aber es war besser so... Was sollte er denn sonst tun? Er wollte ihn nicht verlieren... Und es würde ohnehin nie wieder etwas Derartiges passieren...

Als Masa nach Mittag das Haus verlassen hatte, blieb Gackt noch mit dem Rücken an die Tür gelehnt stehen. Er fühlte sich elend und hatte ein schlechtes Gewissen, weil er Masa hatte anlügen müssen.

"Was hätte ich den sonst tun sollen?! Ich hatte doch keine andere Wahl!" fluchte er verärgert, wie um sein Handeln vor sich selbst zu rechtfertigen. Aber seine Anspannung verflog nicht. Er musste mit jemandem reden. Jemandem, dem er die Wahrheit, die ganze erschreckende Geschichte erzählen konnte.

Er eilte die Treppe hoch, schluckte zwei Beruhigungstabletten aus dem Arzneischrank im Badezimmer und fuhr dann zu You.

Einige Zeit später stand er bei diesem vor der Haustür und klingelte. Als er öffnete, blickte er Gackt amüsiert an, wie als hätte er bereits mit dessen Besuch gerechnet. Als Gackt You ins Wohnzimmer folgte und dort die Zeitung mit demselben Artikel, wegen dem auch Masa ihn schon aufgesucht hatte, liegen sah, wusste er auch warum. Sie setzen sich und You deutete grinsend auf die Zeitschrift.

"Muss ja ne Menge passiert sein, während ich weg war. Das du dich jetzt schon auf eine Affäre mit Ayumi Hamasaki einlässt..." er grinste Gackt erwartungsvoll an.

"Na ja, also... ich denke, ich beginne mal mit den Plänen von Katsumi und Hareba. Es war nämlich ihre Idee, uns in der Öffentlichkeit als Paar darzustellen und uns gemeinsame Singles produzieren zu lassen."

"Und dann ist die Situation eskaliert oder was?" sagte You lachend.

"Ja... das was in dem Artikel steht, ist zugegebenermaßen erfunden... aber... die Sache an sich ist war... ich hatte tatsächlich eine Affäre mit ihr..."

You hörte abrupt auf zu lachen und blickte Gackt misstrauisch an.

"Bitte? Das... kann doch nicht war sein! Du und sie? Ihr seid doch so unterschiedlich wie Feuer und Wasser? Es wundert mich ja schon, dass eure Zusammenarbeit so gut geklappt hat!"

Gackt blickte zur Seite.

"Ich hätte das ja auch nie für möglich gehalten... Aber dann... wir haben uns so gut verstanden... uns immer öfter getroffen... und schließlich... miteinander geschlafen..."

"Und... was ist mit Masa?" fragte You nun mit einem leicht verärgerten Unterton. "Du bist doch noch mit ihm zusammen, oder nicht?!"

"Ich... habe Ayumi am nächsten morgen gesagt, dass es ein dummer Fehler war, der uns nicht hätte passieren dürfen... und, dass ich Masa liebe und ihn nicht verlieren möchte..."

"Und was ist mit ihr? Woher willst du wissen, dass es ihr nicht mehr bedeutet hat?"

Gackt zögerte einen Moment, ehe er antwortete. Er musste sich eingestehen, dass er sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht hatte.

"Sie sieht das genauso... bestimmt." Antwortete er schließlich.

You blickte ihn zweifelnd an. "Hast du sie gefragt? Bist du dir sicher? Wenn nicht, dann dürfte sie dein Verhalten sehr verletzt haben..."

"Ach was... wir kannten uns doch kaum... Da wird sie kaum irgendwelche Gefühle für mich gehabt haben... Und außerdem... hat sie doch auch einen Verlobten..."

You schien immer noch nicht ganz überzeugt, aber er erwiderte nichts mehr, denn eine andere Frage beschäftigte ihn:

"Was hast du Masa erzählt? Hast du ihm die Wahrheit gesagt?"

Gackt schüttelte den Kopf.

"Nein... das.. konnte ich nicht... das hätte er mir nie verziehen... er war schon von Anfang an misstrauisch gegenüber Ayumi... " Gackt schluckte. "Er hatte Angst, dass ich ihr zu nahe kommen würde..."

"Und da hat er ja auch Recht behalten... Was hast du ihm denn erzählt?"

"Ich habe ihm gesagt, dass es mir Leid täte, dass ich den Journalisten so einen Mist erzählt hätte, weil sie mich genervt hätten."

"Gackt... glaubst du nicht, dass es trotzdem besser wäre, ehrlich zu ihm zu sein? Ich glaube nicht, dass ihr das auf Dauer geheim halten könnt... Und wenn er es dann nicht von dir erfährt, wird er dir nie verzeihen können..."

" Er wird mir auch so nicht verzeihen... Also muss ich das riskieren..."

You nickte. "Wie du meinst... Es ist schließlich deine Entscheidung..."

You bestellte Pizza zum Abendessen und erzählte von seinem Urlaub in Europa. Sie unterhielten sich noch lange und als Gackt gegen Mitternacht nach Hause zurückkehrte, ging er direkt ins Bett.

Aber er konnte nicht einschlafen. Sein schlechtes Gewissen, dass ihn nach Yous Rat, Masa die Wahrheit zu sagen, noch mehr plagte, lies ihn nicht zur Ruhe kommen. Unruhig wälzte er sich im Bett hin und her, versuchte den Gedanken an Masa zu verdrängen. Es gelang ihm jedoch nicht, angstvoll dachte er immer wieder daran, was You gesagt hatte. War es wirklich unvermeidlich, dass die Wahrheit herauskommen würde? Und wie würde Masa dann wohl reagieren? Er würde außer sich sein vor Wut und auch vor Enttäuschung. Weil Gackt ihn betrogen und dann auch noch eiskalt angelogen hatte...

Verärgert über sich selbst setzte Gackt sich im Bett auf. "Verdammt..." fluchte er vor sich hin. "Warum musste das alles überhaupt passieren?" Langsam stand er auf und ging ins Bad. Dort öffnete er den Arzneischrank und nahm die Schachtel mit den Schlaftabletten heraus. Er nahm eine Tablette und legte sich dann wieder hin. Doch Schlaf fand er erst, als er entnervt noch eine zweite Tablette geschluckt hatte.

6. Au revoir

Soo xDD nach doch recht langer Zeit nochmal ein neues Kapitel! Ich hoffe es gefällt euch ;)

Vielen Dank an Kimiko2 fürs Betalesen^^

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Am 24. verabschiedete sich Ayumi gegen 20 Uhr von Kumi und ihrer Familie, mit denen sie den Abend verbracht hatte. Sie wünschte ihnen alles Gute für ihren Urlaub in Österreich und bedankte sich, dann stieg sie in ihre Limousine.

Erschöpft ließ sie sich auf den Sitz fallen und presste das Gesicht in ihre Hände. Kopfschmerzen plagten sie und ihr war schwindelig, wie so oft in letzter Zeit. Sie zog sich die Schuhe aus und streckte sich auf der Rückbank aus, in der Hoffnung vor dem Auftritt mit Gackt noch ein wenig Schlaf während der einstündigen Fahrt zu finden.

Sie schloss die Augen, doch etwas ließ sie keinen Schlaf finden: Der Gedanke an Masa. Was, wenn er mit Gackt kommen oder ihn abholen würde? Es war immerhin Weihnachten. Würde er merken, dass in seiner Abwesenheit etwas zwischen ihnen geschehen war? Oder hatte Gackt ihm mittlerweile die Wahrheit gesagt?

"Nein..." dachte sie, "wenn er das vorgehabt hätte, hätte er mich nicht extra darum gebeten, vor ihm nichts zu sagen. Und außerdem... ihm hat das alles doch ohnehin nichts bedeutet..."

Sie spürte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete und biss sich auf die Lippen.

"Verdammt... er weiß gar nicht, wie viel mir das bedeutet hat... wie wichtig er für mich ist... und... wie sehr ich ihn liebe... aber... das kann ich ihm unmöglich sagen... Aber... die Art wie er mich behandelt, wie er sich verhält, als ob nichts gewesen wäre... das quält mich noch mehr als die Angst davor ihm die Wahrheit zu sagen..."

Unruhig wälzte sie sich hin und her. Sie hob die Hände und begann langsam ihre pochenden Schläfen zu massieren.

"Verdammt! Diese ständigen Kopfschmerzen in der letzten Zeit... das ist doch nicht mehr normal...", dachte sie beunruhigt und merkte, dass das Nachdenken ihre Schmerzen nur noch verschlimmerte. Daher versuchte sie ihre Gedanken nur noch auf die kreisenden Bewegungen an ihren Schläfen zu konzentrieren.

Am Anfang schweifte sie noch einige Male ab und dachte wieder an Gackt, doch schließlich gelang es ihr, ihre Gedanken auf den eintönigen Rhythmus der Massage zu fixieren. Langsam wich der Schmerz aus ihrem Kopf, ihre Hände sanken hinab und sie schlief ein.
 

Die Limousine hielt vor dem Hintereingang des Fernsehstudios. Ayumi stieg aus und wurde von ihren Bodyguards durch die Menge von kreischenden Fans hindurch geführt. Sie lächelte in die Menge, bemüht ihre Anspannung und Nervosität zu verbergen und winkte zaghaft.

Dann betrat sie das Studio und Stille breitete sich aus, der Lärm von draußen war verstummt und es waren nur gedämpfte Stimmen zu hören, die hinter geschlossenen Türen hervordrangen.

Hareba, der aus einer der Räume heraus und verärgert auf Ayumi zukam, unterbrach die Stille.

"Sie sind zu spät!", sagte er vorwurfsvoll.

Ayumi blickte erstaut auf ihre Uhr, anscheinend hatte sie während des Schlafens die Zeit vergessen, denn sie war tatsächlich eine Viertelstunde zu spät.

"Tut mir Leid, wir haben wohl im Stau gestanden.", erwiderte sie entschuldigend.

Etwas Unverständliches vor sich hin grummelnd schob er Ayumi zu ihrer Garderobe. Dort zeigte er ihr das lange weiße Kleid, das sie tragen sollte, und teilte ihr mit, wann man sie in der Maske erwartete.

Nachdem Hareba den Raum verlassen hatte, zog sie das Kleid an und betrachtete sich anschließend zufrieden im Spiegel. Das Kleid saß perfekt und stand ihr ausgezeichnet.

"Wie Gackt es wohl finden wird?", dacht sie, doch schon im nächsten Augenblick ließ ein anderer Gedanke sie traurig ihr Spiegelbild anlächeln. "Das ist doch egal... für ihn ist eh nur Masa wichtig..."

Sie warf noch einen letzten betrübten Blick in den Spiegel, dann verließ sie den Raum und machte sich auf den Weg in die Maske.

Als sie vor der Tür stand hörte sie von innen bereits Gackts Stimme und die einer lachenden Stylistin. Sie drückte die Klinke herunter und betrat den Raum.

Der Anblick von Gackt, der gut gelaunt mit der Stylistin flirtete, brachte ihre Laune endgültig auf den Tiefpunkt.

"War ich auch nur so ein bedeutungsloser Flirt für dich?!", dachte sie verärgert.

Dann ließ sie sich auf den Stuhl neben ihm fallen und wartete auf eine weitere Stylistin, die sich um ihre Haare und Make-up kümmern sollte.

"Naaa, mit wem feierst du Weihnachten, Ayuchaaan?", wandte sich Gackt jetzt gut gelaunt an sie. "Mit deinem Freund?"

"Ehm... nein...", gab sie immer noch schlecht gelaunt zurück.

"Ich werde morgen mit Masa-"

"Schön für dich! Das interessiert mich aber nicht!", unterbrach sie ihn verärgert.

"Ist Gackt einfach nur total unsensibel oder macht er das mit Absicht?"

Weil sie nicht wollte, dass Gackt anfing mit ihr zu reden, drehte sie sich noch einmal um und rief die Stylistin, die dann auch endlich herbeieilte und anfing sie zu frisieren.

Gackt machte sich anscheinend nichts daraus, dass sie ihn so angefahren hatte, denn er flirtete munter mit der Stylistin weiter.
 

Auch nach dem Auftritt hatte sich Ayumis Stimmung nicht gebessert.

Gackts Frage nach ihren Plänen für die Weihnachtsfeierlichkeiten hatte sie daran erinnert, dass sie eigentlich niemanden hatte, mit dem sie feiern konnte.

Sie verließen die Bühne und den Saal des Auftritts und begaben sich in den Umkleide- und Kosmetikraum.

"Die Show ist echt gut verlaufen.", sagte Gackt erfreut und wollte Ayumi den Arm umlegen, doch sie stieß ihn weg und meinte schlecht gelaunt:

"Lass mich in Ruhe!" und ging zu einer Umkleidekabine in der rechten Ecke des Raumes.

"Hey, Ayumi was ist denn los?! Habe ich was Falsches gesagt? Warum bist du so schlecht gelaunt? Grade warst du doch auch noch so gut drauf..."

Sie drehte sich noch einmal zu ihm um und lachte gehässig auf.

"Glaubst du, ich offenbare meine Gefühle in einer Fernsehsendung? Heute ist Sylvester und wir sollen Weihnachtslieder singen! Da vermiese ich den Leuten doch nicht das Fest, in dem ich meine schlechte Laune zeige!"

"Aber... was ist denn überhaupt passiert?", fragte Gackt sichtlich verwirrt.

"Das musst du gerade fragen!", gab sie mit einem nicht zu überhörenden sarkastischen Unterton zurück und fuhr fort, als er nichts erwiderte: "Hast du das alles etwa schon vergessen?"

"Du meinst... unsere gemeinsame Nacht...?"

"Ja, genau die! Ich weiß ja nicht was sie dir bedeutet hat, aber-"

Er ging noch einen Schritt auf sie zu und streckte ihr versöhnlich die Hand hin.

"Hey, Ayu, ich habe dir doch gesagt, es tut mir Leid... aber ich liebe Masa... mehr denn je... und es tut mir Leid, dass ich das erst jetzt gemerkt habe, wo es eigentlich schon zu spät ist... ich bereue, dass es passiert ist..."

Wütend und gleichzeitig verletzt schlug sie seine Hand erneut weg. Sie spürte, dass ihr eine Träne die Wange hinab lief.

"Verdammt noch mal! Ich bereue es aber nicht! Nie! Und ich werde es auch nicht verdrängen oder vergessen, auch wenn du das gerne so hättest!"

Gackt blickte sie entsetzt an. "Ayumi-"

"Seit ich klein war und mein Vater uns verlassen hat, hatte ich das Vertrauen in zwischenmenschliche Beziehungen verloren... aber als ich dich traf... ich hatte wirklich geglaubt, dass ich dir vertrauen könnte... aber du bist auch bloß wie er..."

"Aber, Ayumi, ich wusste doch nicht... Und außerdem... dein Verlobter!"

"Mein Verlobter? Gackt, glaubst du wirklich, ich hätte den Ring nur zufällig verloren? Ich habe mich von ihm getrennt! Bist du wirklich so naiv oder hast du dir nicht einmal die Mühe gemacht, darüber nach zu denken, wie sehr du mich mit deinem Verhalten verletzt hast?!"

Sie packte ihre Sachen zusammen und ging zum Ausgang, doch Gackt packte sie an der Schulter und drehte sie zu sich herum.

"Warte, Ayumi, bitte! Lass uns noch einmal vernünftig darüber reden..."

Aber Ayumi schüttelte den Kopf.

"Nein, Gackt, es hat keinen Sinn mehr. Das war ohnehin unser letzter gemeinsamer Auftritt und ich werde Hareba sagen, dass er unsere Beziehung jetzt beenden kann... und dann sehen wir uns ohnehin nie wieder..."

Tränen liefen ihr die Wangen herab und sie wandte sich ab, um sie vor ihm zu verbergen, und ging.

"Aber, Ayu...", sagte Gackt noch, doch sie war schon verschwunden.

7. Momoiro

heyaaa^^

sooo endlich nochma ein neues kapitel - wer hätte das gedach? =) tut mir leid dass ich so lange gebraucht hab, werd versuchen beim nächsten schneller zu sein^^

anyway, ich hoffe euch gefällt das kapitel (auch wenn es viele vielleicht schockieren wird [<-- möglicherweise sogar so sehr, dass ihr nicht weiterlesen wollt *snif*])^^

achja, (c)opyright für den songtext am ende des kapitels liegt natürlich bei ayu (das lied ist over vom rainbow album^^)

HAVE FUN!!!^_______^
 

_________________________________________________
 

Sie ging im Zimmer auf und ab und wedelte ungeduldig mit dem schmalen Papierstreifen herum. "Tz... Ein Schwangerschaftstest... So ein Schwachsinn! Ich bin doch nicht schwanger. Schließlich nehme ich die Pille!" dachte sie schon fast verärgert.

Als sie gerade wieder in der Ecke des Zimmers, in der das Bett stand, angekommen war, warf sie einen erneuten Blick auf den sich langsam färbenden Streifen Pappe. Darauf war jetzt ein Schriftzug auf dem rosafarbenen Hintergrund erschienen:

"Congratulations! You're pregnant!"

Vor lauter Schreck blieb Ayumi fast das Herz stehen und sie ließ sich benommen auf einen Stuhl fallen.

Sie stütze das Gesicht in die Hände und versuchte sich zu beruhigen. atmete tief ein und aus. "Schwanger... , ich...das kann nicht sein...das darf nicht sein!"

Sie hob den Schwangerschaftstest vom Boden auf und beobachtete, wie die rosane Farbe langsam verblasste. Sie stand auf und ging ins Bad.

"Ich habe doch immer die Pille genommen.. Also wie soll ich schwanger sein?!" Wie um sich dies selbst zu beweisen, griff sie nach der Pillenschachtel, die vor dem Spiegel lag. Sie blickte hinein, blinzelte und rieb sich ungläubig die Augen: da lagen noch 2 Pillen...

Panik stieg in ihr auf... Dann konnte es wirklich stimmen - sie war schwanger...

Sie stellte das Döschen zurück, ging wieder ins Schlafzimmer und setzte sich auf das Bett. Angsterfüllt hielt sie sich die Hände vor das Gesicht. "Oh Gott... ich bin schwanger... Aber von wem? Koji?! - Nein, dass kann nicht sein. Mit ihm habe ich schon zu lange nicht mehr geschlafen, weil er in letzter Zeit so häufig betrunken war... Aber dann... oh mein Gott... dann bleibt nur noch... Gackt..."

Mit zitternden Fingern fuhr sie sich durch die Haare. "Ein Glück, dass ich auf Kumi gehört und diesen Schwangerschaftstest gemacht habe... Wer weiß, ob ich sonst je daran gedacht hätte, dass ich schwanger sein könnte?"

Sie lachte. Verdammt... Das alles war einfach viel zu absurd... Wenn ihr das vor ein paar Monaten jemand gesagt hätte, sie hätte ihn für verrückt und diese Geschehnisse für absolut unmöglich gehalten... Aber jetzt... Waren sie Realität...

Doch Ayumi sah ein, dass es keinen Sinn machte, sich im Nachhinein darüber Gedanken zu machen, es war wichtiger zu entscheiden, was sie jetzt tun sollte... Sie war sich sicher, dass Gackt nie davon erfahren sollte und dass sie ihn hoffentlich ohnehin nie wieder sehen würde... Aber konnte sie sich da sicher sein? Sie hatte ihm zwar gesagt, dass sie nicht mehr mit ihm zusammen arbeiten und ihn auch nicht wieder treffen wolle, aber es schien nicht so, als ob er das so ohne akzeptieren würde... jedoch... sie musste sicher gehen, dass sie ihn nicht wieder sah... und dafür gab es nur eine Möglichkeit, sie musste hier weg... auch wenn sie eigentlich an dieser Umgebung und ihrem Haus hing, es war besser, wenn sie es für einige Zeit verlassen würde... hier erinnerte sie sowieso nur alles an Gackt. Aber wohin sollte sie gehen? Am besten ins Ausland, wo sie niemand kannte... vielleicht in die USA, San Francisco, da hatte sie schon immer einmal hingewollte...

Als sie diesen Entschluss getroffen hatte und ins Schlafzimmer zurückkam, klingelte das Telefon. Aus Gewohnheit wollte sie schon sofort rangehen, wartete dann aber auf den Anrufbeantworter. "Hey...," der Klang von Gackts Stimme ließ sie zusammen zucken. "Zu gestern Abend... bitte lass uns noch einmal in Ruhe darüber reden... Ich wollte dich nicht verletzten, aber-" "du liebst Masa. Ja, danke, Botschaft angekommen!" verärgert griff Ayu nach dem Anrufbeantworter und schleuderte ihn gegen die Wand. Masa... sie konnte diesen Namen bald nicht mehr hören - ein weiterer Grund, warum sie so schnell wie möglich hier weg sollte.

Hastig zog sie zwei große Koffer aus dem Schrank und begann sie eilig mit Klamotten vollzustopfen. "Es wird schwer sein, an Weihnachten einen Flug zu bekommen... aber naja, ich muss es versuchen..."

Schon eine knappe halbe Stunde später stand Ayumi mit fertig gepackten Koffern in der Eingangshalle ihres Hauses. Langsam ließ sie ihren Blick noch einmal durch ihr Haus schweifen - wann würde sie es wieder sehen? Abschiedsschmerz erfüllte sie - sie hatte dieses Haus geliebt und war überglücklich gewesen als sie es gekauft hatte. Aber naja, was spielte das jetzt noch für eine Rolle? Nach allem was sich ereignet hatte konnte sie nicht länger hier bleiben... Sie seufzte und kehrte dem den Rücken zu, trat hinaus in die Dunkelheit und schloss entschieden die Tür hinter sich.

"Goodbye."

___________________________________________________________________
 

Einige Stunden später saß Ayumi schon in einem Flugzeug Richtung USA. Nach einigen Stunden Wartezeit hatte sie es tatsächlich geschafft noch am selben Tag einen Flug nach San Francisco zu bekommen. Traurig blickte sie aus dem Fenster auf die immer kleiner werdenen Lichter Tokyos unter ihnen. "Goodbye, Tokyo... Goodbye, Gackt..."
 

~ Over~

I still remember your profile

When you were about to say something on that day

I'm sorry

For not having heard you out

I honestly love you

I didn't have a little more courage

And hid my tears

Though I knew

We would never be as we were

I parted from you waving my hand and saying "See you again"

I parted from you as usual

It is easier than we think

To let go of each other's hand

But it is difficult

To join hands again, isn't it?

I can't smile without you

I could not say just one word

The wind is cold

I'm in tears now

Now I know it's not me alone

Who feel the coldness

But seems too late

What is getting little by little farther by the distance?

Do I forget little by little as time passes by?

It's over

It was a treasure, wasn't it?

I wished to protect it more than anything else

The wind is cold

I'm in tears now

Now I know it's not me alone

Who feel the coldness

But seems too late

What is getting little by little farther by the distance?

Do I forget little by little as time passes by?

Good-bye, you never fade in my memory

I didn't even say good-bye to you clearly
 

It's over



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von:  IZAM
2005-03-16T21:41:15+00:00 16.03.2005 22:41
Hey!^^ Schreib mal weiter du Nuss!!!^^
Von:  IZAM
2005-01-07T20:42:29+00:00 07.01.2005 21:42
sohoooo!!!!^^
beeil dich bitte mit der nächsten story!!!! Achja hier ein link zu den clips!!!^^ ich werde sie eine weile oben lassen und dann durch neue austauschen!^^ Also bedien dich!^^
http://weller1987.freeprohost.com/clips/

cya!!!! hab dich lieb!!!!^^
Von: abgemeldet
2004-12-13T23:21:03+00:00 14.12.2004 00:21
@ IZAM
jaaaa das ist in der tat ein ansporn *__*
und najaaa... also im prinzip hab ich das nächste kapitel ja auch schon länger fertig... aber... ich bin irgendwie noch nich ganz damit zufrieden (willst dus probelesen????)
aber... ehm... oke, ich werd versuchen, es diese woche zu schaffen, ansonsten nächste (dann bekomm ich nämlich eeeendlich auch mal ferien *__*)oke?? ^___^
Von:  IZAM
2004-12-13T22:41:42+00:00 13.12.2004 23:41
BIIIIIITTTTTEEEEEE Schreib weiter!!!!
Dann schick ich dir auch pünktlich zu weihnachten Yume no X-Mas clips!!!! Hab das ganze x-mas special und hosting cdtv vom 17.7.2002 mit den beiden!!!!! bitte!!! ist das denn etwa kein ansporn????!!!
Die beiden passen so gut zusammen (wird auch in beiden specials bewiesen, da sie ihn frägt ob er sie nicht bei seiner mutter als freundin vorstellen möchte. und sie nennt ihn ja auch immer ga-chinund chin benutzt man für seinen geliebten!^^)
Von:  IZAM
2004-09-18T00:48:49+00:00 18.09.2004 02:48
WEIDAAAAAA!!!!!!X.X
Kanns kaum abwarten!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Bitte lass sie zusammen kommen!!!!!!^^ Masa wer ist schon Masa!!!!!
Naja schreib schnell weiter...!!!^^
Von: abgemeldet
2004-07-25T17:57:39+00:00 25.07.2004 19:57
ICH HAB GEWEINT T.T
SCHÖN SUPER! WEITER!
Von:  asuka-sama
2004-07-21T22:56:53+00:00 22.07.2004 00:56
weidaaa!!!
ich hab fast geheult. mir tut ayumi total leid. aber gackt is ja auch voll das egoarsch! der denkt nur an sich! wie kann man nur so selbstsüchtig sein? dabei würden die beiden so gut zusammenpassen. männer-.-.....
schreib bitte ganz schnell weiter. ich will mehr. is wirklich cool. udn lass bitte ayu mit gackt zusammenkommen
*aufknien vor dir rumrutsch*
cu asuka
Von:  Sharly
2004-07-05T14:23:35+00:00 05.07.2004 16:23
Ganz tolle Geschichte! Unbedingt weiterschreiben *bettel*
Von: abgemeldet
2004-06-09T14:00:50+00:00 09.06.2004 16:00
wai, danke^^
aber ich muss dich leider enttäuschen... die beiden letzten kapitel gingn nur so schnell, weilsch die schon geschrieben und bloß noch net hoch geladen hatte ><
deshalb... wirds diesma n bissle länger werden... aber ich hab ja jetzt das lange wochenende frei...
Von:  Kimiko02
2004-06-09T13:30:36+00:00 09.06.2004 15:30
Wai, es geht schon weiter *froifroi*
Und dazu ist es diesmal auch ein langes Kapitel gewesen ^___^
Allerdings hätte ich nach dem letzten Kapitel nicht mit so einer schnellen und tragischen Wende gerechnet, echt nicht. Und dass Gackt Ayu einfach sitzen lässt, das hätte ich auch nicht gedacht.
Fand das aber so geil was Gackt den Reportern erzählt hat *lol*
Sowieso kamen die Reporter ja bisher erstaunlich wenig vor, hatte ja schon im ersten Kapitel damit gerechnet, dass Ayu und Gackt von denen regelrecht ausgequetscht werden ^^; Aber an der Stelle war es dafür auch wirklich äußerst passend, dass sie da aufgetaucht sind.
Den Song von Ayu kenne ich bisher noch nicht, muss ich mir echt mal anhören, der Text ist echt schön (und passt auch voll gut zur Story ^^).
Was Gackt und Masa angeht, bin ich der Meinung, Gackt sollte Masa die Wahrheit sagen ...

Ich bin also auf jeden Fall schon sehr gespannt auf den nächsten Teil!!
*mal wieder um Fortsetzung bettelt* ^^;


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