Der Untergang Himmelsrands von Casshern88 (Die Rache der Unsterblichen) ================================================================================ Prolog: -------- Ulfric rannte. Er war immer noch nicht im Stande zu verstehen was gerade geschehen war geschweige denn es zu verarbeiten. »Was war mit ihnen nur los?«, dachte er, während er im matschigen Untergrund dahinstampfte. »Es sollte doch nur eine normale Spurensuche sein...« Er errinerte sich an den Moment als der Reiter aus Rifton mit der Nachricht eintraf, die Jarl benötige Hilfe bei der Aufklärung eines möglichen Verbrechens. In den letzten Tagen wären immer wieder Händler und Reisende spurlos auf den Straßen verschwunden und nur ihre Karren, wenn sie welche hatten, wurden überhaupt aufgespürt. Jarl Jaila Recht-Sprecher hatte selbst bereits eine Gruppe Späher und Spurensucher losgeschickt um die Vermissten oder deren Überreste zu finden. Aber von denen war nach drei Tagen auch keiner wiedergekehrt und so gingen die Übergriffe weiter. Es hieß die Leute hätten Angst ihre Häuser zu verlassen und die meisten Bauern retteten sich nach Rifton selbst und belagerten dort die Gasthäuser. Deshalb hatte sich die Jarl an Vidar Falkenflügel gewand. Windhelm hatte mit die besten Waldläufer des Landes und er, Ulfric Stein-Faust, war ihr Anführer. Der Befehl war einfach: Findet die Leichen und gesellt was immer sie verursacht hat zu ihnen. Und so war er mit einer Gruppe von einem Dutzend Reitern nach Rift aufgebrochen. Sie waren schnell und fast ohne Pausen durchgeritten und hatten innerhalb eines Tages die Grenze nach Rift überschritten und am Mittag des zweiten Tages das Nordufer des Hornichsees erreicht und hatten ihn am Abend umrundet. Als sie am morgen des dritten Tages ihr Lager abrissen konnten sie mit ihrer eigentlichen Arbeit beginnen und fingen an verschiedene Schauplätze der Verwüstungen zu untersuchen. Sie fanden einen zerhackten und zerstörten Karren der an unzähligen Stellen gesplittert war und an dem sich alte Blutreste befanden. Einige hundert Meter weiter westlich fanden sie blaue Reste zerrissener Kleidung die ebenfalls eingetrocknete Blutflecken aufwiesen. Es konnte nur ein grausames Verbrechen sein. Ulfric hatte seine Gruppe in zwei Trupps geteilt. Die eine unter seinem Kommando folgte den Spuren vom Karren aus, die zweite unter der Führung von Roland Graumantel, Ulfrics rechter Hand, startete ihre Suche von den Stofffetzen aus. Als sich die geteilte Gruppe nach nicht mal zwei Meilen wieder über den Weg lief, wusste Ulfric das sie die richtige Spur haben mussten. Nach einem Ritt von nicht mal einer Stunde hatten sie einen Trampelpfad entdeckt der weiter nach Süden folgte. Jedoch hatten sie die Spur verloren. Also blieb der Gruppe nur die Möglichkeit weiter nach Süden zu Reiten. Nach einer Weile kamen ein Holzwall, eine Orksiedlung. "Largashbur", meinte einer der Waldläufer. Vielleicht wussten die Orks ja genaueres. Beim näher kommen erkannte Ulfric das die Tore weit geöffnet waren und sich ein halbnackter Ork vor dem Lager herumtrieb. Er schien ihr näherkommen nicht zu bemerken, obwohl ihre Pferde auf dem laubigen Untergrund mehr Krach machten als man glauben mochte. Ulfric lies seine Gruppe halten und beobachtete den scheinbar geistig gestörten Ork. Gemurmel und gedämpftes Gelächter machten sich unter seinen Männer breit. "Still!", zischte Ulfric. Der Ork hatte seine geistlosen Runden beendet und betrachtete die Besucher. >Seine Augen<, dachte Ulfric, >irgendwas stimmt mit ihm ganz und garnicht.< Der Ork kam langsamen, schlurfenden Schrittes auf die Reiter zu. Ulfric griff sich in die Manteltasche und zog das Pergament mit den Siegeln der Jarls von Windhelm und Rifton und dem darin beschrieben Befehlen und hielt es dem Ork entgegen. "Mein Name ist Ulfric Stein-Faust", sagte er dem Ork,"meine Mannen und ich haben den Befehl die jüngsten...Ereignisse die sich um den Hornichsee zu untersuchen und mögliche Verdächtige festzusetzen." Der Ork schlurfte unbeirrt weiter. "Jede Hilfe die wir von Eurer Seite erwarten können, wäre sehr wilkommen." Der Ork hatte die Gruppe jetzt erreicht. Er wande seine Aufmerksamkeit aber nicht an Ulfric sondern Hardwin dem Reiter zu seiner linken, der ein wenig weiter vorne war. "Was stimmt den nicht mit dem?", hörte Ulfric vom alten Brenno der am Ende der Gruppe ritt. "Entschuldigt...", begann Ulfric von neuem, wurde jedoch unterbrochen als der Ork plötzlich Hardwin aus dem Sattel zerrte und ihm bevor irgendwer reagieren konnte in die Kehle biss. Hardwin konnte nur noch einen erstickenden Schrei von sich geben eher er liegen blieb. Sein Pferd ging durch und die anderen, sowohl Ross wie Reiter gerieten eben ´falls in Panik. Es war Ulfric der die Fassung als ertses wieder fand und nach seinem Bogen griff. Innerhalb eines Lidschlags hatte er einen Pfeil auf die Sehne gesetzt, gespannt und dem Ork den Pfeil durchs Auge gejagt. Dieser blieb unter Krämpfen am Boden und gab tierische Geräusche von sich. "Pytok, sieh nach Hardwin. Elron reite zurück nach Rifton und..." "Hauptmann!" Der schrei lies Ulfric rumfahren. Ein Dutzend Orks kam von hinten auf sie zu und nochmal so viele aus dem Lager. Sie waren umzingelt. "Verflucht! Bildet einen Verteidigungskreis! Na los!" Die reiter stellten sich Rücken an Rücken den Orks entgegen. "Elron, wenn du kannst reitest du durch und nach Rifton! Mir ist egal was sonst geschieht aber du gehst, das ist ein Befehl!" Ulfric wartete keine Antwort ab, sondern kümmerte sich weiter um den Feind. "Anlegen!", rief er und alle in seinem Trupp legten sich einen Pfeil auf die Sehne. "Zielen! Wartet! Wartet! Feuer!" Die Pfeile peitschten, pfeifend durch die Luft und trafen alle ihre Ziele. Die getroffenen Orks gingen zu Boden und verkrampften und schrien genau wie der erste. "Gut!", lobte Ulfric seine Männer, "Das ganze nochmal!" Doch bevor sie erneut zum schießen bereit waren, machten die Orks, zu beiden Seiten, einen Satz nach vorn und rannten auf die Gruppe zu. Nicht einmal Ulfric konnte seinen Bogen noch rechtzeitig Spannen um sich zu verteidigen. Ein Ork war bereits an ihm und griff mit beiden Händen, fest nach seinem Bein. Er öffnete das Maul und wollte Ulfric scheinbar ins Bein beißen, kam jedoch nicht mehr dazu. Denn Stein-Faust hatte sein Schwert aus dem Rückengehenge gezogen und ihm den Schädel von den Schultern geschlagen. Jedoch lockerte sich der Griff des Toten nicht, im gegenteil, er wurde immer fester. Ulfric warf seinen Bogen beiseite und führte das Schwert mit beiden Händen um die Hände des Toten von den Arme zu trennen. Erst dann ließen ihn die Finger wieder los und glitten zu Boden. Als Ulfric dann die Kampfgeräusche um ihn wahrnahm und sich umsah entdeckte er das seine Männer und er verloren waren. Die Orks hatten alle bis auf ihn bereits aus ihren Satteln gerissen und zerfleischten sie und ihre Tiere buchstäblich. >Rifton! ich muss sie warnen!<, dachte er, wendete sein Pferd und wollte los reiten. Jedoch wurde seinem Pferd ein Pfeil in die Seite geschossen und es ging zu Boden. Ulfric rollte sich ab und kam wieder auf die Beine. Er sah das nochmal mehr Orks durch die Tore kamen, mit dem selben verrückten Blick in den Augen wie ihre Kameraden, jedoch in ihren Rüstungen und bewaffnet. Er drehte sich auf dem Absatz um und rannte los. Als er ein paar Meter hinter sich gebracht hatte lies er sein Schwert zurück in die Scheide gleiten, um schneller laufen zu können. Ulfric rannte. Er bemühte sich nicht auf den Wegen zu laufen sonder durch den Wald zu rennen damit mögliche Verfolger es schwerer hätten. Aber er hatte es auch nicht leichter. Immer wieder rutsche er im Morast aus und wurde von Ästen und Zweigen ins Gesicht geschlagen. Er ermahnte sich jedoch selbst weiter zu gehen und immer weiter. Es war wahrscheinlich das er der letzte Überlebende der Gruppe war und er musste es schaffen. Er bog rechts in einen kleinen Trampelpfad und musste nach hundert weiteren Metern stehen bleiben. >Eine Sackgasse! Verdammt!< Er war zu beiden Seiten umgeben von zwei bis drei Metern hohen, glatten Felsen und direkt vor ihm ragte ein Berg in den Himmel. Gerade als er umdrehen und zurück rennen wollte, raschelten hinter ihm die Gebüsche und das Laub. Sechs der Orks waren ihm gefolgt und schienen nicht einmal ausser Atem zu sein. Ulfric musste grimmig grinsen. Es war eine Situation für die sein Vater morden würde. Er holte einmal tief Luft und stieß sie wieder aus. "Ganz wie ihr wollt.", sagte er ruhig und zog erneut das Schwert. Das Schwert war eine Neuheit, welche Vidar Falkenflügel erdacht, und Eolund Grau-Mähne geschmiedet hatte. Es bestand aus Ebenerz und war deshalb schwarz. Jedoch war es in Form eines perfekt ausbalancierter, Zweihänder, dessen Klinge zweischneidig war. Ulfric nahm seine Schwerthaltung ein. Er hielt die Luft an und stürmte auf seine Gegner los. Der erste Ork den er erreichte hatte nicht mal eine Waffe zur Hand. Der Hieb mit der Ebenerzklinge ging durch seinen Torso, wie ein heißes Messer durch die Butter. Der zweite versuchte mit einem Schwert, das schon bessere Tage erlebt hatte, zu parieren. Die Klinge seiner Waffe gab unter der Wucht nach und sein Schädel spaltete sich in zwei Teile. Der dritte war der erste der versuchte einen Schlag gegen Ulfric zu richten. Die Axt sauste auf seinen Kopf herab, aber Ulfric umtanzte den Hieb einfach und landete einen konter in der Seite des Orks. Die Klinge schnitt das Leder und die Wolle darunter, genau so leicht, wie zuvor die Luft und der Ork ging blutend zu Boden. Gerade als sich Ulfric dem nächsten widmen wollte, fingen alle drei an zu schreien. Es waren Schreie voller Panik und die Orks ergriffen die Flucht. Selbstzufrieden entspannte sich Ulfric etwas. >Sie waren doch nicht so Stark wie ich erwartet habe< Er rümpfte die Nase. Es roch auf einmal sehr stark nach Schwefel. Es kam aus der Richtung aus der er gekommen war. Er wande sich um und sah ein schwaches Leuchten, wie von mehreren Fackeln erzeugt, die immer näher kamen. Er konnte spüren das der Boden vibrierte. Einen Augenblick später sah er es - ein Koloss. Er war mindestens zwei Meter fünfzig groß und mit mehr Muskeln bepackt als jeder Ringer den Ulfric je gesehen hatte. Der Riese war nackt hatte jedoch keinerlei Geschlechtsmerkmale. >Ein Deadra?<, fragte sich Ulfric. Das Wesen wurde von leichten Flammen umspielt, die wie ein seidener Schal im Wind wehten. Es knurrte. Das Geräusch lies Ulfric erschaudern. Er wusste das er kaum eine Chance gegen dieses Ding, was auch immer es war. Auf der anderen Seite konnte er nicht einfach fliehen. Zum einem blockierte dieses Vieh den Weg, zum anderen konnte er es sich nicht leisten auch noch so ein Monster in seinem Rücken zu haben. Das Wesen ging ein kleines Stück in die Hocke und legte die Fäuste am Körper an. Flammen zuckten um die Knöchel seiner Finger. >Ein Zauber!<, wurde Ulfric klar. Er rannte auf den Koloss zu und machte sich zum ausweichen bereit. Der Koloss lies erst die rechte Hand und dann die linke den Zauber ausführen. Ulfric machte einen Ausfall am ersten Feuerball vorbei und drehte sich dem zweiten aus dem Weg. Plötzlich stand er vor dem Monster. Er hob das Schwert, schrie und ließ es mit all seiner Kraft nach unten krachen. Der Aufprall ließ den Riesen aufs Kreuz fallen, eine glatte Schnittwunde quer über dem Oberkörper. Er blieb liegen. >Geschrafft.< Ulfric stieg über das tote Wesen hinweg und wollte seinen Weg nach Rifton wieder aufnehmen. Plötzlich gab der Koloss eine Explosion von sich, die Ulfric vollständig in Flammen einhüllte. Er wurde einige Meter weggeschleudert und kam schwer auf dem Boden auf. Der Aufschlag trieb ihm die Luft aus der Lunge. Schmerzen hatte er keine aber konnte sein verbranntes Haar riechen. Er wusste das er nicht mehr stehen konnte, er fühlte es. Er richtete sich auf, soweit es ihm möglich war. In einer knienden Haltung blieb er kauernd am Boden. Er sah an sich herunter und sah das sowohl sein linkes Bein, wie auch sein Arm sehr schwer verletzt waren. Er blickte auf. Der Koloss hatte sich über ihm aufgerichtet und sah auf ihn herab. Die Schwertwunde war fast perfekt verheilt. Nur graues Narbengewebe war von dem scheinbaren tödlichen Streich geblieben. Der Koloss strahlte eine unglaubliche Hitze ab. Er kam näher und näher. Noch einen Schritt dann... Ulfric ließ nur mit der rechten Hand sein Schwert hochzucken und traf. Der Riese hielt die offene Hand dem Schlag entgegen und fing den Schlag. Er drückte die Faust seiner linken zusammen und sie fing an zu bluten. Ulfric war starr. Der Riese grollte, hob den rechten Arm und schlug zu, mit den Krallenbesetzten Fingern voraus. Er durchschlug den jungen Mann einfach in Brusthöhe und zerstörte ihm sowohl Herz als auch Lunge. Ulfric spuckte Blut. Nach einigen Augenblicken zog der Riese die Hand wieder aus dem Körper des Mannes und ließ den Leblosen zu Boden sinken. >Ich muss sie...warnen...<, waren Ulfrics letzte Gedanken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)