Zwielichtbande- Hass mich von Turiana (Itachi x Sasuke) ================================================================================ Kapitel 11: zwischen Fürsorge und Rache --------------------------------------- >Was Du Dir wünschst bedenke gut, denn manches Mal, da kann es in Erfüllung geh´n. Das Innerste geäußert, und aufs Äußerste verinnerlicht- ein Wechselbalg, die Welt getauscht, und nun werden wir seh´n!< ASP- Wechselbalg Kisame traf sich mit seinem besten Freund in Madaras Haus. Der blauhaarige wusste nicht wo Itachi wohnte, also verabredeten sich die beiden immer entweder in Kisames Wohnung, die wenige Straßen von dessen Bordell entfernt lag, oder bei Madara. Anfangs hatte der blauhaarige nicht gewusst, wieso Itachi ihn nicht zu sich nach Hause einlud, aber der hatte ihm vor einigen Monaten den Grund genannt: Es war sein Elternhaus. Und seine Eltern waren schon seit Jahren tot. Deshalb ließ Itachi das Haus so, wie es an dem Tag verlassen worden war, an dem seine Eltern starben. Nur seine Spielsachen waren verschwunden, aber er war damals ja auch noch ein Kind gewesen. Er hatte noch mit den Sachen gespielt und sie hatten ihn getröstet. Später, als seine alten Spielsachen ihn nicht mehr interessierten, kamen sie zu all den anderen alten Spielsachen in Kisten auf den Dachboden. Aber der Großteil des Hauses war noch so, dass man glauben konnte, jederzeit die Eltern des Mizu zu treffen. Vielleicht täte es Itachi gut, jemanden in das Haus zu lassen, aber er konnte es nicht. Er konnte seinen besten Freund nicht in ein Haus lassen, in dem seine Eltern noch lebendig waren. Itachi erwartete Kisame schon in seinem Arbeitszimmer. Sein Onkel hatte ihm zwei Räume zugewiesen, als der damals dreizehnjährige bei dem Anwalt eingezogen war: ein Arbeitszimmer und ein Schlafzimmer. Auch nach seinem Auszug hatte Itachi diese Räume behalten dürfen. Madara war ein reicher Mann, und er liebte seinen Neffen. Itachi war ihm wie ein Sohn geworden. Gemeinsam hatten sie eine sehr schwere Zeit überwunden. Nie würde einer den anderen hängen lassen. Madara war auch der einzige, der Itachis Elternhaus betreten durfte. „Itachi“, grüßte Kisame seinen Freund. „Wie geht es dir?“ Der Angesprochene sah von den Papieren auf, die er bis eben durchgelesen hatte, und legte sie beiseite. „Ich kann nicht klagen. Was treibt dich her?“ Der Hüne ließ sich auf einem Stuhl vor Itachis Schreibtisch nieder. „Ich habe ein Problem“, erklärte er sein Anliegen. „Jemand versucht ziemlich hartnäckig, mich in den Knast zu bringen.“ Itachi verstand und blickte seinen Freund ernst an. „Du solltest das Gefängnis dem Mord vorziehen, Kisame.“ Der andere grinste. „Nicht bei der Zeit, die ich dort sein müsste.“ Der Mizu brummte. Lange schwiegen die Freunde. „Wer soll es sein?“, fragte Itachi schließlich nach einiger Zeit. Kisame grinste breit. „Er muss nicht sterben. Er soll nur verschwinden.“ Ein Nicken seitens des Mizu. „Wer?“, wollte er wissen. „Sasuke Uchiha“, antwortete der blauhaarige. „Sein Vater ist Fugaku Uchiha. Der Quälgeist. Wenn sein einziges Kind verschwindet kümmert er sich nicht mehr um mich. Der Junge kann ja in ein paar Jahren wieder auftauchen. Mir ist egal, was du mit ihm anstellst.“ Erneut brummte der andere. „Wann?“ „So bald wie möglich. Nimmst du den Auftrag an?“ Wieder ein Brummen. Doch diesmal war es ein zustimmendes Brummen. Itachi nahm den Auftrag an, das wusste Kisame. Er kannte seinen besten Freund eben. Und der blauhaarige freute sich. Endlich würden seine Probleme der Vergangenheit angehören! Er ahnte nicht, dass Itachi sich in das Opfer verlieben könnte. Das er Sasuke über seine jahrelange Freundschaft zu Kisame stellen würde. Aber er sah es einige Wochen später, als Itachi ihm Sasuke vorstellte- als Itachi wollte, das Kisame seinen Auftrag zurückzog. Kisame hatte ihm nachgegeben, damals zumindest. Aber nun würde er es nicht mehr tun. Itachi hatte ihn betrogen und ausgegrenzt, da hatte er seine Freundschaft nicht mehr verdient. Nein, Itachi würde schon sehen, was er davon hatte. Oh ja, das würde er wirklich. Grinsend schielte Kisame zu dem auf der schmutzigen Matte liegenden Sasuke. Der junge Mann hatte fliehen wollen. Hatte unter einem Vorwand die Ketten aufschließen lassen, seinen Aufpasser ausgeknockt und sich nach draußen geschlichen. Glücklicherweise wurde er von einem anderen Mitarbeiter erwischt und eingefangen. Der schwarzhaarige hatte die Hallen nicht einmal verlassen. Nur den Keller kurz. Und nun lag er wieder auf seiner Matte und zerrte mit Tränen in den Augen an dem Halsband, das Kisame ihm umgelegt hatte, obwohl es seinen Körper zittern ließ. Er würde es nicht öffnen können, und das war sehr sinnvoll- würde er es sich abstreifen können hielt es ihn nicht mehr und er würde weglaufen können. Vielleicht sogar wirklich entkommen diesmal. Kisame konnte das nicht zulassen, also hatte er sich für diese Art Gefängnis entschieden: Ein schlichtes Halsband, wie man es für Hunde kaufen konnte. Aber ganz so schlicht war es dann doch nicht, denn wenn Sasuke die Hallen verlassen würde gäbe es Elektroschocks. Schlimme Elektroschocks. Sasuke würde krampfen, könnte sich nicht wehren und sogar einen epileptischen Anfall bekommen. Der Hoshigaki hatte seinen ´Gast´ darüber aufgeklärt. Anfangs hatte der 20-jährige ihm nicht glauben wollen, aber nach ein paar der harmlosesten Einstellungsmöglichkeiten und etwas Austesterei hatte auch der Uchiha auf schmerzhafte Weise begriffen, dass er nicht fliehen konnte. Denn würde er versuchen, sich selbst das Halsband auszuziehen, würde er zwar keine großen Schocks bekommen, aber immerhin kleine. Als Warnung. Jemand anderes konnte ihn davon befreien, aber er sich selbst nicht. Mit einem leisen Stöhnen sackte der junge Uchiha nun ganz zusammen. Sasukes ganzer Körper wirkte seltsam verkrampft und zuckte. Nun grinste Kisame nicht mehr, denn er wusste, dass es Sasuke schlecht ging. Eigentlich hatte er nicht leiden sollen, denn Kisame mochte ihn ja doch irgendwie dank Itachi, aber nun litt der junge Mann. Egal, dachte Kisame. Es geht ihm bald wieder besser. So wandte sich der Hüne von seinem Opfer ab und verließ den großen Kellerraum. Die illegal ins Land geschleusten Frauen würden in den Hallen bleiben müssen, denn eine von ihnen könnte Sasuke befreien. Sicher, der Uchiha war nun ziemlich unkoordiniert und würde nicht weit kommen, aber er sollte nicht stürzen. Er könnte sich eine Gehirnerschütterung zuziehen. Das wollte der Hoshigaki vermeiden. Es waren Itachi und Fugaku, die leiden sollten. Eben das taten die beiden auch, obwohl sie soeben Sasukes Hinterlassenschaft entdeckt hatten. Sie hatten den halben Tag seit Sasukes Verschwinden nach diesem gesucht. Itachi hatte sogar Fugakus Bitte nach einem Sondereinsatzkommando nachgegeben, das mittlerweile im Hauptkommissariat der Stadt eingetroffen war und auf Befehle wartete. Etliche Polizeistreifen durchkämmten die verwinkelten Gassen und Straßen auf der Suche nach dem Vermissten. Sasukes Freunde suchten ebenfalls. Jeder wusste, wie das Zeichen aussah, das Sasuke nach Möglichkeit hinterlassen würde. Itachi und Fugaku hatten den Kreis sofort entdeckt und allen Suchenden per Handy Bescheid gegeben. Sie hatten sich noch nicht einmal Zutritt verschafft, da waren Madara und Shisui schon zu ihnen gelangt. Und da es keiner ausgehalten hätte, Sasuke noch länger als nötig dort in Gefahr zu wissen, warteten sie nicht. Jeder wusste nun, wo Sasuke wahrscheinlich gefangen gehalten wurde. Die Polizeistreifen und das Sondereinsatzkommando mussten nur noch hier eintreffen, und bis dahin konnten sie den vermissten Uchiha vielleicht gefunden haben. Ihn schützen. Deshalb schlichen die vier auf das Gelände zu den Hallen. Alles drehte sich. Stöhnend schlug Sasuke die Augen auf. Sich zu bewegen wagte der junge Uchiha nicht. Jeder Muskel schmerzte dank des Elektroschock-Halsbands und er fühlte sich seltsamerweise entspannt. Er brauchte eine Weile, um zu erkennen, dass er noch in derselben Halle auf derselben Matte lag. In seiner Reichweite stand eine kleine Plastikflasche. Schwer schluckte Sasuke. Er hatte Durst. Großen Durst. Und als er den schmerzenden Arm nach der Plastikflasche ausstreckte wusste er auch, wieso: Der Ärmel war nass. Sasuke war nassgeschwitzt vom Muskelan- und -entspannen. Der 20-jährige selbst war zwar bewusstlos geworden, aber das hatte die Impulse nicht verschwinden lassen. Er fühlte sich wie erschlagen, war matt und kraftlos. Ihm wurde klar, dass er auch ohne dieses verfluchte Halsband nun nicht mehr fliehen könnte. Er war gar nicht dazu in der Lage. Wahrscheinlich konnte er nicht einmal mehr normal gehen. Der Durst war immens. Selbst wenn er gewollt hätte, hätte Sasuke das Getränk nicht ausschlagen können. Er musste trinken. Würde er das nicht tun, würde er sicher irgendwann verdursten. Ihm wurde ja schon übel. Nein, das war schon die ganze Zeit über gewesen, diese Übelkeit. Aber alles drehte sich schlimmer um ihn. Schneller. Selbst als er die Augen schloss und blind nach der Flasche griff besserte sich sein Zustand nicht. Gierig trank er einige Schlucke. Es war nur kühles, klares Wasser. Aber nun wurde ihm kalt. Sehr kalt. Sasuke wimmerte leise ein „Hallo?“ und hoffte, das jemand zu ihm kommen würde. Ihm helfen würde. Es kam tatsächlich jemand. Einer seiner Aufpasser. Sasuke glaubte, den Mann noch nie gesehen zu haben, aber er war sich nicht sicher. „Kalt“, war alles, was der schwarzhaarige über die blauen Lippen brachte. Der Mann verstand ihn sofort. Schritte entfernten sich. Sasuke hatte gar keine Schritte wahrgenommen, als der Mann gekommen war. Aber er bekam ja auch kaum mit, wie die Gestalt zurückkehrte und seinen Körper mit mehreren wärmenden rauen Decken zudeckte. Erst als der Mann wieder verschwand registrierte Sasuke diese Veränderung. „Danke“, flüsterte er in die Dunkelheit und schloss wieder die Augen. Er war einfach nur müde. Und er wünschte sich, bei seinen Eltern geblieben zu sein. Nicht mit Naruto in den Park gegangen zu sein. Jetzt war es dafür aber zu spät. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)