Zwielichtbande- Hass mich von Turiana (Itachi x Sasuke) ================================================================================ Kapitel 7: falsches Vertrauen ----------------------------- >I´ll be your keeper for life as your guardian. I´ll be your warrior of care, your first warten. I´ll be your angel on call, I´ll be on demand, The greatest honor of all as your guardian.< Alanis Morissette- Guardian Am nächsten Morgen verabschiedete Itachi sich nach dem Frühstück wirklich von der kleinen Familie, noch bevor Sasukes bester Freund wie versprochen wieder eingetroffen war. Niemand beobachtete sie mehr. Sasukes Verfolger hatte das Warten aufgegeben. Er würde ein anderes Mal zuschlagen. Sasuke war trotz allem ein Hitzkopf, wenn man ihn lange genug reizte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er ihm in die Arme laufen würde. „Nein, Sasuke“, kam es ruhig über Itachis Lippen. „Es ist dafür noch zu früh.“ Der Angesprochene saß neben ihm, hatte sich sogar an ihn gelehnt obwohl sie beide wussten, das Fugaku im Raum direkt nebenan war und jederzeit zu ihnen ins Wohnzimmer kommen konnte. Das Sasuke darüber hinweggesehen hatte, hatte den Mizu sofort misstrauisch gemacht. So war Sasuke, sein Licht, nur, wenn er etwas wollte. Freiheiten beispielsweise. „Aber Itachi, was soll schon passieren?“, säuselte der junge Mann nun und blickte ihn hoffnungsvoll an. Itachi seufzte innerlich. Sicher, es war noch nichts passiert und die beiden lebten nun schon seit fast einem Monat wieder in der Stadt. Nur gab es einen kleinen Unterschied: Sasuke hielt sich vermehrt in Itachis Elternhaus auf. Es wäre zu riskant, den 20-jährigen so lange bei seinen Eltern leben zu lassen. Es würde auffallen. Fugaku musste erst den Polizeischutz sicherstellen. Dann würde Sasuke wieder ganz bei seinen Eltern einziehen können. Mittlerweile konnte der schwarzhaarige sogar schon alleine mit seiner Mutter einkaufen gehen- die 47-jährige holte ihn einfach ab und gemeinsam erledigten sie dann die Einkäufe. Meizu war zwar immer dabei, aber er hielt einen großen Abstand zu Mutter und Sohn ein. Sasuke sollte wieder normal leben können, und ein normaler Junge in seinem Alter brauchte keine Leibwache, auch wenn der Uchiha vielleicht nie wieder alleine vor die Tür gehen würde. Itachi schüttelte den Kopf, bevor er Sasuke die Gründe aufzählte. „Du könntest angeschossen werden oder entdeckt, man könnte dich entführen oder töten-…“ „Es könnte aber auch gar nichts passieren“, unterbrach der Jüngere ihn stur. Der Mizu musste lächeln. „Ja“, bestätigte er. „Es könnte gar nichts passieren. Aber ein Einkauf ist unauffälliger als ein Fußballspiel mit alten Freunden in einem öffentlichen Park. Deine Freunde haben dich jahrelang schon nicht mehr gesehen, Sasuke. Du hast keine Ahnung, was passieren wird.“ „Du doch auch nicht“, murrte der 20-jährige und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber ich bin realistisch“, entgegnete der Ältere nüchtern. „Du gehst nicht mit Naruto in den Park. Nächsten Monat vielleicht, aber jetzt noch nicht.“ Mit einem „Tse“ wandte Sasuke sich von seinem Liebhaber ab. Nicht einmal mit seinen alten Freunden Fußball spielen durfte er, obwohl alles perfekt lief! Es klingelte an der Haustür. Einmal lang, dreimal kurz. Das musste Naruto sein. Sasuke öffnete ihm sofort die Tür, ohne auch nur einen Blick auf Itachi zu werfen, der ihm deprimiert nachschaute. Der Mizu wusste, wie sehr sein Liebhaber dieses Fußballspiel genießen würde, aber es ging nicht. Normalerweise verstand der Uchiha ihn ja auch, aber nicht immer. Das war eine der wenigen Situationen und Themen, bei denen Sasuke sich wieder wie ein Kind verhielt- wie das Kind, das er nicht mehr war. „Hallo Naruto“, hörte der langhaarige seinen Schützling sagen. „Hey! Ist was passiert?“ Sasuke schnaubte, sodass Itachi nicht um ein Lächeln herum kam. „Ich darf nicht mit. Du musst alleine zu den anderen.“ Als der Blondschopf herumnörgelte und die Freunde sich in Sasukes Zimmer verzogen, lehnte Itachi sich auf dem Sofa zurück. Manchmal schien Sasuke es wirklich darauf anzulegen, in Gefahr zu geraten… Irgendwann betrat Meizu den Raum und fragte, ob alles in Ordnung sei. Rau lachte Itachi auf. „Er hat wieder seine Trotzphase“, meinte er. Meizu grinste. „Vielleicht sollten Sie nachhause fahren? Herr Uchiha und ich können ja nachkommen, wenn er sich abgeregt hat.“ Der Mizu nickte. „Du hast recht. Das wäre sicher das Beste.“ Die beiden standen am Fenster und blickten nach draußen in den Garten. Sie konnten hören wie Itachi das Haus verließ, ohne sich von Sasuke zu verabschieden. „Ey, der sagt nicht mal Tschüss“, nörgelte Naruto wieder am Mizu herum, den er auf den Tod nicht ausstehen konnte. Sasuke nickte. „Das macht er, wenn ich sauer auf ihn bin. Er will sich mir nicht aufdrängen.“ „Schläfst du eigentlich wieder mit ihm?“, wollte der Blondschopf dann wissen und versuchte, den Gedanken an den Mann, der ihm seinen besten Freund genommen hatte, und einer Waffe in seinen eigenen Händen zu verdrängen. Der Uchiha mochte diesen komischen Dracula-Verschnitt immerhin noch. Oder wieder. Er hing jedenfalls am Mizu, liebte ihn. Das wollte Naruto nicht verstehen, aber er akzeptierte es mittlerweile. Aber als er ihn nun anblickte und Sasukes leicht rote Wangen bemerkte kam er nicht um ein Grinsen herum. Der Uchiha schnitt eine Grimasse. „Was denkst du denn? Das es mich kalt lässt, wenn ich bei ihm schlafe?“ Naruto schüttelte den Kopf, zuckte dann mit den Schultern und setzte sich auf den Schreibtisch seines Freundes. „Ich hab´s gehofft. Was denn sonst? Der Kerl hat dir dein Leben genommen und du akzeptierst das einfach!“ Der Namikaze hatte seine Stimme zwar nicht erhoben, aber Sasuke kannte ihn lange genug. Wusste, wann sein bester Freund –Windelfreund, nicht Sandkastenfreund- sauer war. Naruto würde ihn nie verstehen, wollte das aber auch gar nicht- verstehen, wieso Sasuke noch immer den Mann liebte, der ihm alle Freiheiten genommen hatte. Niemals würde er diese Anziehung wahrnehmen, die von Itachi ausging. Seine Art. Seinen Wunsch, Sasuke jeden Wunsch zu erfüllen, auch wenn Sasuke dies nicht möchte- alles bekommen, was ihm gefällt. Es gab schon immer Kompromisse, und darum bemühte Itachi sich auch, seit Sasuke mit ihm darüber geredet hatte. „Wer sagt denn, dass ich es akzeptiere und hier bleibe?“, kam es provokant vom schwarzhaarigen. „Na los, komm schon.“ Damit öffnete Sasuke die Glastür, die an sein Zimmerfenster grenzte. Sie führte auf einen kleinen Balkon. Sasuke wusste, das er unbeschadet auf diesem Weg das Haus verlassen konnte, weswegen er auch Narutos entgeisterten Blick überging. Wortlos winkte er seinen Freund zu sich. „Pass auf: Ich klettere jetzt hier runter. Wenn ich unten bin gehst du ganz normal wieder rein und lehnst die Tür an, bevor du dich verabschiedest. Okay?“ Ein bisschen neben sich stehend nickte der Blondschopf einfach, was Sasuke mit den Augen rollen ließ. Dann schob der Uchiha leise die Schiebetür aus Sicherheitsglas auf und schwang sich wenig später über das Geländer. Der Namikaze konnte gar nicht schnell genug hinschauen, da stand der andere schon auf dem frisch gemähten Rasen. „Na komm“, zischte der Uchiha hinauf, verließ eilig den Garten und wartete verborgen im Schatten der Büsche an dem kleinen Tor zum Garten. Es dauerte nicht lange, da verabschiedet Naruto sich deutlich vernehmbar von Sasukes Eltern und Meizu, die Haustür wurde geöffnet und der Namikaze trat in den hellen Sonnenschein hinaus. Der Uchiha lief eilig zu seinem Freund und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Treffpunkt. Nachdenklich und still war Sasuke, denn er wusste nicht, wie die anderen auf ihn reagieren würde. Er war wirklich lange fort gewesen. Hatte sich lange nicht mit ihnen getroffen, sie nicht gesehen. Es würde anders sein, und auch wenn der schwarzhaarige es nie zugeben würde: Er hatte Angst davor. Die anderen warteten schon auf sie. Saßen im Gras, plauderten und tranken Cola, Ino rauchte. Noch hatten sie sie nicht bemerkt, was auch gut war. Sasuke war wie angewurzelt stehen geblieben und starrte seine Freunde an. Sie waren nicht mehr die Chaoten wie früher. Sicher, sie alberten herum und lachten, aber es war anders. Das waren nicht mehr die Leute, mit denen er so lange befreundet gewesen war, auch wenn Lee gerade lautstark verkündete, das seine Gegner sich schon mal warm anziehen sollten und noch denselben seltsamen grünen Sportanzug trug wie damals beim Fußball. Es verunsicherte Sasuke. Plötzlich wusste er nicht mehr, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, herzukommen. Er hätte zuhause bleiben sollen. Nun konnte er nicht mehr dahin zurück, denn Naruto würde ihn begleiten müssen und hätte sicher etwas dagegen. Jener bemerkte nun auch Sasukes Unruhe. Grob stieß er seinem besten Freund, den er schon als Baby gekannt hatte, in die Seite und grinste. Er ahnte, wie es Sasuke gehen musste. „Die beißen nicht, wirklich. Sie haben auch nach dir gesucht, also komm. Sie sind noch genauso wie früher“, meinte er. Sasuke zuckte mit den Schultern und machte einige Schritte in Richtung der anderen, verharrte dann wieder. „Die werden durchdrehen und die Klappe nicht halten“, murmelte er dann. Mit einem energischen „Quatsch“ packte Naruto Sasuke am Handgelenk und zog ihn mit sich zu den anderen, die sie nun ob Narutos laut ausgesprochener Entgegnung bemerkt hatten. Die Unterhaltungen erstarben augenblicklich mitten im Satz, mitten im Wort. Das Schweigen war unangenehm. Ino stieß abwesend den zuvor inhalierten Qualm der Zigarette aus und starrte wie die anderen die beiden Neuankömmlinge an. In den Blicken der Jugendlichen lagen Fassungslosigkeit und Ungläubigkeit. „Spinn´ ich?“, wisperte Sakura, die noch immer rosa gefärbtes Haar hatte. Ihre grünen Augen schimmerten verdächtig. Sasuke blickte zu Boden, als Naruto einen Arm um seine Schultern legte. „Nein, du spinnst nicht. Er ist echt und in Farbe und live hier“, lachte der Blondschopf und löste so die Spannung, die in der Luft gelegen hatte. Sofort sprangen Ino und Sakura auf und eilten zu den beiden jungen Männern, warfen Sasuke halb um und drückten ihn fest. Der Uchiha warf einen hilfesuchenden Blick zu seinen lachenden Freunden, die nun auch zu ihnen kamen. Dann wurde er mit Fragen bombardiert- wo er gewesen war, wie es ihm ginge, wie er herkam… Der schwarzhaarige wusste nicht, welche er zuerst beantworten sollte, war mit Allem reichlich überfordert. Selbst Tenten und Temari umarmten ihn und Hinata tätschelte seinen Arm. Die Jungen zerzausten sein Haar, schubsten ihn freundschaftlich und klopften ihm auf die Schultern. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. „Jetzt sag schon“, forderte Lee. „Seit dann bist du zurück? Stehst du unter Polizeischutz?“ „Wo warst du?“, schniefte Sakura. Sasuke atmete innerlich tief durch, dann bat er die anderen, leiser zu sein. Sie setzten sich wieder auf die Wiese, eine ganz normale Gruppe junger Erwachsener, und seine Freunde lauschten, als Sasuke ihnen erzählte, das ihn ein Bekannter Itachis zu seinem Schutz verschleppt hatte, wie es ihm ging, was Itachi nach seiner Entlassung für ihn getan hatte. Dass er nur eine Weile in der Stadt war und eigentlich nicht im Park sein durfte. Das er ausgebüxt war. An dieser Stelle unterbrach Naruto und beschrieb übertrieben Sasukes Sprung vom Balkon. Schließlich aber genügte es dem Uchiha. Dankbar nahm er eine der auf dem Rasen liegenden Colaflaschen, die die anderen mitgebracht hatten, und trank durstig einige Schlucke. Itachi wäre längst ausgerastet und hätte ihm die Flasche, die schon angebrochen war, schneller abgenommen als er hätte schauen können. Es tat gut, ein bisschen frei zu sein, auch wenn er um den Ärger wusste, den er kriegen würde, wenn man ihn erwischte. Alleine seine Eltern würden ihm sein restliches Leben lang Hausarrest erteilen. „Wollten wir nicht eigentlich Fußball spielen?“, krakeelte Naruto irgendwann dazwischen. Dankbar sprang Sasuke auf. „Na kommt, bevor ich wieder gehen muss.“ Das genügte. Sofort erhoben sich auch die anderen. Neji legte den Fußball ins Gras, als sie die Teams wählten. Er hatte es gewusst. Grinsend lehnte ein hochgewachsener Mann an einem Baum. Die Fußballspieler interessierten ihn. Schon eine ganze Weile sah er ihnen zu. Sah, wie gut Sasuke spielte. Sein Ziel. Er würde ein leichtes Spiel haben mit dem jungen Uchiha, der trotz seiner Reife noch ein halbes Kind war. Naiv genug, Itachi zu vertrauen. Zu glauben, dass er sicher sei. Das niemand ihn beobachten würde. Oh, er hatte ihn beobachtet. Hatte gewusst, das Sasuke in der Stadt war, als er Itachi zufällig begegnet war, auch wenn der behauptet hatte, der Uchiha sei woanders, und dann einfach nur die Augen offen gehalten, bis die beiden einige Wochen später wieder zurückgekehrt waren. Nun, bald würde Sasuke woanders sein. Sicher hatte Itachi keinen Schimmer, wer wirklich hinter seinem Liebhaber her war, und das war sein Glück. Er konnte und würde es ausnutzen, Sasuke Angst machen und ihm vorgaukeln, ihn zu Itachi zu bringen. Würde erzählen, der Mizu sei angeschossen worden. Man würde ihn überall suchen. Seine Eltern seien verletzt. Sasuke hatte keinen Grund, ihm nicht zu vertrauen, da war er sich sicher. Deshalb hatte er auch kein Problem, auf die Freunde zuzugehen. Die wollten gerade eine Pause machen, aber als Sasuke ihn sah wurde er bleich und hielt in der Bewegung inne. Ganz so, als wusste er nicht, was er nun tun sollte. Innerlich breitete sich das Grinsen zu einer hässlichen Fratze aus, während es äußerlich längst verschwunden war. Er musste jetzt gut sein. Alles richtig machen. „Sasuke“, rief er deshalb, als er fast bei dem schwarzhaarigen angekommen war. „Komm, schnell! Es ist was passiert, du musst sofort mit mir kommen!“ Der 20-jährige ließ die Colaflasche in seinen Händen fallen. Seine Freunde blickten zu ihm, aber das war ihm, dem baldigen Entführer, nur recht. Diese jungen Leute würden Itachi und Fugaku den Weg zu ihm weisen. „Was ist passiert?“, keuchte der Uchiha. Grob wurde er am Arm gepackt und weggeschleift. „Keine Zeit“, sprach sein Entführer knapp. Sasuke blieb abrupt stehen und sah ihn ängstlich an. Verstört. Er war noch immer ein leichtes Ziel. „Kisame“, kam es leise, flehend über die Lippen des Jüngeren. „Was ist los?“ Der blauhaarige wischte sich den nicht vorhandenen Schweiß von der Stirn. „Jemand weiß wo du warst. Deine Eltern, Itachi und Meizu sind schwer verletzt. Ich bringe dich jetzt in Sicherheit, ja?“ Zitternd vor Angst, die Augen voller ungeweinter Tränen, nickte Sasuke und folgte ihm widerstandslos. Mist, der Blondschopf lief ihnen nach. Legte seine Hände auf Sasukes Schultern und blickte Kisame böse an. „Was ist passiert?“, wollte er wissen. Gut, der Uchiha schüttelte den Kopf. Schüttelte die Hände ab. „Ich muss weg. Itachi, meine Eltern und Meizu… Ich muss weg“, schluchzte er trocken. Um schneller zu verschwinden zog Kisame am dünnen Arm des jungen Mannes. „Komm, schnell“, drängte er. „Keiner darf dich sehen. Es war ein Glück, das du hierher durftest!“ Nun wurde Sasuke noch blasser, folgte seinem Bekannten aber ohne zu zögern und voller Sorge. Er konnte Kisame ja vertrauen, oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)