Jareth und René von mikifou (Los Angelos Summerdrive) ================================================================================ Kapitel 3: Collegewahl ---------------------- Hach ich liebe Ferien. Lange ausschlafen, nichts tun und einfach mal mit Freunden abhängen. Gut, das hätte ich in der Schule auch, aber dort überwog doch eher, dass meine Ma mir Stress machte, wenn ich nichts für die Schule tat. Dabei war die High school gar nicht so wichtig! In meinen Augen. „Aber du machst bald deinen Abschluss und dann geht’s auf's College 'ne?“, fragte meine Schwester mich, eh sie sich noch eine Mandarine in den Mund stopfte. „Also weißte schon, welche Richtung es gehen soll? Oder willste doch Vaters Erbe werden?“, feixte sie weiter. Leider wusste ich es noch nicht. Vaters Erbe. Hmm. Könnte ich, da er wirklich eine riesige Firma hat. Aber wollte er seinen Sohn überhaupt sehen? Immerhin waren unsere Eltern noch immer zerstritten und da konnte es schnell mal dazu kommen, dass der eine ja sagte und der Andere aus reinen Trotz nein. Ich seufzte nur. „Na...“, winkte ich ab- „Ich denke ich mach was Neues. Hmm, wie wäre es mit hmm...“ Ich überlegte, aber kam auf nichts. „Hach, vielleicht einfach nur irgendein Bürojob.“ „Du hast echt nichts in Aussicht?“ „Nöp.“ Das dumme war nur, dass ich mich wirklich Entscheiden musste, denn auf ein College wollte ich schon. Das war irgendwie ein must have. Hier in L.A. „Kann dir doch Wust sein, was du machst. Du kannst dich doch später immer noch entscheiden!“, meinte C.G., der sich mal eben zu mir gesetzt hatte. Wir waren gerade recht wenige in unserem Club, wodurch sich immer mal kleine Grüppchen bildeten, die in ruhe irgendein Thema beredeten oder in Autozeitschriften blätterten. „Schon, aber ist das dann nicht Zeitverschwendung?“ „Ach wo! Wir gehen zusammen auf das T-Collage und haben da ne menge Spaß!“ „Stimmt. Machen wir so“, meinte ich lächelnd. Nun ja, ich musste mich ja wirklich noch nicht entscheiden. Das konnte noch warten. Es kam eh darauf an, wie ich dieses letzte Jahr hier bestehen würde. Aber eigentlich waren meine Noten soweit in Ordnung. Wenn ich nicht gerade mit einer 5 durch die Prüfungen rauschen sollte, wird das schon werden. Die T-Uni schien viele Studenten aufzunehmen und bot auch eine breite Auswahl an Fächern an. Wie ich gerade feststellte. Ich stand vor einem schwarzem Brett in eben dieser Uni stand in dessen Foyer. „Das ist ja erstaunlich, sag bloß du willst auf dieses College?“ Etwas oder besser jemand lehnte sich auf meine Schulter, sodass ich leicht Schlagseite bekam. Groß wurden meine Augen, als ich die Stimme erkannte, fragender als ich das Spiegelbild desjenigen in der Scheibe vor mir erkannte, hinter der sich sämtliche Aushänge befanden. „Was machst du denn hier?“, fragte ich schließlich ungläubig René, der nur grinste. „Ich geh hier zur Uni. Sieht man doch.“ „Nee, sieht man nicht! Aber danke für die Info, dann werde ich hier bestimmt nicht hingehen!“, motzte ich zurück und entfernte seinen Arm von meiner Schulter, so wie mich kurzdarauf von ihm. „Na, der war ja süß. Wer war das?“ „Ein alter Bekannter.“ „Ach sag bloß? Ich dachte du seist erst hierher gezogen, René.“ „Sagen wir so, ich habe hier mal als Kind gelebt, aber das ist schon lange her.“ René sah mir immer noch hinterher, bis ich endlich um die Ecke war und aus der Tür ging. Das Gespräch mit einem seiner Freunde hatte ich nicht mitgehört. Ich war einfach nur froh, endlich raus zu sein und würde C.G. davon überzeugen müssen, dass wir uns eine andere Uni suchten. Verdammt, dabei gefiel mir diese hier schon. Aber jetzt? Der Typ war mir einfach nicht geheuer. Wer weiß wie der wirklich tickte!? Selbst abends in der Dusche ging der Arsch mir nicht aus dem Kopf. Was wollte der eigentlich? Unser 'Treffen' letztens im Westeck war ja bescheiden ausgefallen. Ich war betrunken, hatte kein Mädel bekommen, konnte mich dafür, auch wenn es doch so ziemlich das Einzige war, daran erinnern, wie wir uns unterhalten hatten. Er hatte zwar gesagt, dass er nicht jener Sandkastenfreund war, aber... ich weiß nicht. Warte, wie ich weiß nicht?! Die Sache lag doch auf der Hand! Wollte ich was mit ihm zu tun haben? Nein. Also, brauchte ich mir auch darüber keine Gedanken zu machen. Die kleine Sache mit dem Kuss blendeten wir einfach aus und fertig war. Mit dieser Einstellung verbrachte ich glücklich die nächsten 2 Tage, eh mich mein bester Kumpel unwissend daran erinnerte, indem er mich nochmals nach der Uni fragte. Gut, C.G. war es gewesen, der mich gebeten hatte mir das alles mal anzusehen und ihm meine Meinung zu sagen. Nun, das konnte ich ja nun machen. „Und?“ „Wir nehmen 'ne Andere.“ „Warum? Die is' doch super und wir müssen nicht mal mit 'ner Bahn oder sowas fahren. Die liegt gleich um die Ecke!“ „Trotzdem nein.“ „Und warum? Willst du unbedingt mir 'ner Bahn fahren?“ „Nein.“ „Liegt es am Angebot? Die haben da so viel, sogar ein Joggeyteam!“ „Nein, das isses nich'.“ „Die Mensa? Oder der Campus?“ „Oh, der Campus war echt genial.“ „Willst du dann nicht mit ins Wohnheim, oder liegts an mir? Nun komm schon Jay, spuck's aus!“ Ich seufzte. Warum musste er auch immer so hartnäckig sein? „Nein, dass isses auch nicht. Und ich bin gerne mit dir befreundet, das solltest du doch wissen. Und wenn wir um die Ecke wohnen, brauchen wir auch nicht ins Wohnheim...“ „Stimmt“, räumte er nachdenklich ein, sah mich dennoch weiterhin unentwegt an, um endlich seine Antwort zu bekommen, warum ich dort nicht hin will... Sein Starren wurden regelrecht penetrant. „Schon gut, schon gut. Ich habe dort, als ich mir dis College angesehen habe, jemanden getroffen, mit dem ich einfach nicht in einem Umkreis von 50 Meilen zusammen sein will.“ „Aha, und wer ist das?“ Könnte er mal aufhören so neugierig zu sein? „Wenn ich das wüsste. Der Typ ist mit Ryus neuem Freund befreundet, wie es scheint und nein... er scheint normal zu sein...“, entgegnete ich C.G. gleich, als der mich schon komisch anzusehen begann. Nun, zumindest hoffte ich, dass er normal wäre. „Aber ich weiß nicht, der Typ is' mir irgendwie unheimlich.“ „Hmm, das ist ja mal interessant, das von dir zu hören. Sonst blaffst du doch auch immer jeden an, der dir zu viel is' und lässt dir nicht reinreden.“ „Ich weiß, aber der Typ is' einfach....“ „Wisste was? Den guck ich mir mal an!“ „Was? Wen?“ „Na den Typen.“ Na klasse. Das war ja nun genau, was ich wollte. Gut C.G. hatte eine ungemeine Menschenkenntnis und konnte ihn vielleicht sogar noch besser einschätzen als ich, da mir doch eher alle am Arsch vorbei gingen, aber musste das wirklich sein? Ein paar Tage später gingen wir noch mal gemeinsam zur T-Uni und sahen uns um. Geschlagene ZWEI Stunden, doch wir fanden ihn nicht. Ich hatte ja die Hoffnung, dass mein Kumpel aufgeben würde, aber nichts da. „Wo hängt der denn sonst noch rum? Weißt du da was?“ „Ich hab ihn das erste mal inna Disco getroffen.“ „Du warst inna Disco? Ich dachte, die wären dir zu voll?!“ „Sind sie auch! Ich bleibe auch lieber bei Partys oder Bars. Bin damals ja nur mit, weil wegen Ryu. Und da haben wir ihn eben getroffen.“ Ja, und wenn ich so darüber nachdachte, fällt mir nur wieder auf, wie link eigentlich die Aktion mit dem Kuss und allem gewesen war, wollte ich nur noch Rache. „Also schau'n wir inna Disco nach?“ „Hmm, komm mal mit, wir fragen einfach mal 'n bissl rum.“ Den fanden wir schon. Jetzt erst recht. HA! Wäre doch gelacht! Ich könnte heulen! Nun waren wir schon so in ziemlich jeder Disco in der Umgebung gewesen, die natürlich noch nicht auf hatten oder keine Auskunft gaben! Voll unüberlegt das alles! Wer hatte überhaupt diese Nadel in diesen riesigen Pool namens L.A. geworfen?!! „So langsam geht mir der Typ auf die Nerven, auch wenn ich ihn noch nicht kenne“, sagte C.G. ebenso frustriert wie ich. „Da sagst du was. Komm wir gehen was trinken.“ Es war schon dunkel geworden, aber klar. Im Winter ging die Sonne schon um Fünf unter. K.O. von der ganzen Rennerei, setzten wir uns in ein Café und bestellten uns jeder einen Latte. Das war doch einfach nicht mehr fair! Warum fanden wir René nicht? Gut, das mit den Discos war unüberlegt gewesen, aber wenigstens auf dem Campus hätte er sein können. „Wollen wir nicht einfach 'ne andere Uni nehmen?“, fragte ich erschöpft. „Nee! Jetzt nach all dem Stress will ich den erst kennen lernen!“ War ja klar, aber an C.Gs stelle würde ich das auch wollen. „Na wen haben wir denn da? Stellst du mir etwa nach?“ Erschrocken fuhr ich rum, sah in das grinsende Gesichts dies Blödmanns und sprang natürlich gleich angepisst auf, um ihn gegenüber zu stehen. „Dir sicher nicht!“, zischte ich, auch wenn es eigentlich so war. „Kennt ihr euch?“, fragte C.G. neugierig und ich setzte mich gereizt wieder hin. „Bitte da hast du ihn.“ „Wie?“ machte C.G. „Hä“, kam es von René. „Das is' er?“, vergewisserte sich mein Kumpel nochmals und sah mich mit großen Augen an. „Hab ich doch gerade gesagt. Der Typ nervt, sag ich dir. Kannst dich ja nun selbst davon überzeugen, also lass uns bitte eine andere Uni wählen.“ „Autsch, und das in der Öffentlichkeit. Hab ich dir denn was getan?“, fragte René sichtlich gescholten. „Kannst ja mal nachdenken“, antwortete ich und schielte feindselig von unten nach oben. „Meinste das inna Bar letztens oder in der Disco davor?“ „Beides. Eins so schlimm wie das andere!“ Ich zwang mich ruhig zu bleiben und mich von diesem Döddel nicht weiter provozieren zu lassen. Also trank ich meinen Latte, deutlich von ihm abgewandt. „Ähm Jay?“ „Hm?“, machte ich nur, damit C.G. wusste, dass ich ihm zuhörte. „Du weißt doch, dass ich aus einem bestimmten Grund auf diese Uni wollte, 'ne?“ „Hm, joar, hattest du mal erwähnt. Und?“ „Nun ja, meine ganze Familie ging auf diese Uni und mein Cousin ist immer noch drauf, verstehst du?“, erklärte er vorsichtig und tastete sich heran. Was dachte er bitte? Dass ich ihm den Kopf abriss, nur weil sein Cousin auf dieselbe Uni ging? Doch unwissend, dessen was gleich kommen würde, starrte ich weiter auf irgendeinen Punkt, bemerkte nicht wie der Stehende neben mir breit grinste und selbst wenn, hätte ich es wohl nicht bemerkt, denn wer bitte sollte, so etwas auch schon vorher erahnen können? „René ist mein Cousin.“ Prompt spuckte ich den Kaffee wieder aus, hielt mir eine Serviette vor den Mund und starrte C.G. fassungslos an, eh ich nach oben sah und besagter Cousin mich mit einem einfachen „Hi.“ anlächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)