Der Tod ist kein Ende von RoseAkaShi (Im Limbus) ================================================================================ Kapitel 5: Die Suche nach der Bedeutung --------------------------------------- Kapitel 5: Die Suche nach der Bedeutung „Der Traum ist der beste Beweis dafür, dass wir nicht so fest in unsere Haut eingeschlossen sind, als es scheint.“ (Friedrich Hebbel) Carolines Sicht: Betrübt sah ich auf mein Glas. „Wie lange ist er da schon?“, fragte ich nach. Wir alle machten uns Sorgen um Damon, denn irgendwie schien er die ganze Zeit bei Elenas Grab zu sein und dort über sie zu wachen. Ich hatte ihn heut Morgen dort gesehen, als ich frische Blumen gebracht hatte. Er war dort. „Willst du meine ehrliche Meinung hören? Ich denke er ist dort, seit der Beerdigung, weil wie es aussieht, trägt er immer noch seinen Anzug“, antwortete Bonnie mir und ich konnte nur seufzen. Es war irgendwie gruselig, aber auch furchtbar deprimierend und traurig, wie er an Elena hing. Er hatte sie wahrlich mehr als jeder andere geliebt. „Das wären dann bereits vier Tage, Bonnie!“, meinte ich leicht verzweifelt und fasste mir an den Kopf. Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte, um ihn zu helfen. Ich konnte nicht mal mir selbst helfen. Doch Alaric, Jeremy, Stefan, Bonnie und ich, wir alle hatten versucht ihn da wegzubekommen, aber es gelang uns einfach nicht. Hoffentlich bemerkten das nicht auch noch irgendwelche Anwohner. „Also ich werde jetzt mal nachsehen, was in den Grimoiren über Träume steht. Wir sehen uns später“, verabschiedete sich Bonnie und ich hielt nur kurz meine Hand hoch, zum Abschied. Ja, meine wundervollen Träume, die mich langsam in den Wahnsinn trieben, weil ich sie ganz und gar nicht verstand. Aber sie konnten weder ein Zufall sein, noch bedeutungslos. Nur wusste ich nicht, welche Bedeutung ich ihnen beimessen sollte. Es war einfach so schwierig. Doch vielleicht würde ich mit Bonnie zusammen auf eine Lösung kommen, herausfinden was diesem Problem zu Grunde liegt. Ich bezahlte meinen Drink und wollte dann nach draußen gehen, genau in dem Moment trat Klaus zusammen mit einem seiner Brüder ein. Großer Gott, das hatte mir gerade noch gefehlt. Ohne ihn weiter zu beachten, ging ich an ihm vorbei. „Hey, Caroline. Hast du Lust was mit uns zu trinken?“, fragte Klaus locker und grinste dabei fröhlich. Ich verdrehte die Augen und ging einfach ihn vorbei, zumindest wollte ich das, doch er hielt mich am Handgelenk fest. „Was ist, Liebes? Nur ein kleiner Drink, was ist daran so schlimm?“ Ich riss mich von ihm los. „Verschone mich, mit ihrer penetranten Aufdringlichkeit, zumindest einmal!“, fauchte ich ihn an und ging dann aus dem Grill. Es dauerte nicht lange, bis ich Schritte hinter mir hörte und ich seufzte genervt, wusste ich doch genau von welchem Esel sie stammten. „Caroline“, rief er, nachdem ich hörte, dass ihn anscheinend beinah ein Auto überfahren hatte. Leider wirklich nur beinahe. Ich drehte mich zu ihm um. „Ist das ihr ernst? Lassen sie es gut sein!“, bat ich ihn eindringlich, denn ich hatte gerade ganz andere Probleme als ihn. „Sei bitte nicht sauer, Liebes. Wir hatten einen albernen Krach. Ich hab ihn sogar schon vergessen“, meinte er so locker, das einem das kotzen kommen konnte. Er hatte keine Ahnung wie ich mich fühlte und wahrscheinlich interessierte es ihn nicht einmal. Wieso sollte es auch? Er hatte ja mit Schuld. „Oh, tja, ich aber noch nicht!“ Ich würde nie vergessen, was er alles getan hat. „Wie kann ich es nur wieder gut machen?“, fragte er und ich musste tief durchatmen, um ihn nicht gleich anzuschreien, denn das stand mir ganz eindeutig im Sinn. Nebenbei würde ich seinen Kopf noch gerne irgendwo aufspießen. „Ganz einfach! Lass mich und meine Freunde einfach in Ruhe. Findest du nicht, das du bereits genug Schaden angerichtet hast?“ Ich wollte mich umdrehen, endlich gehen, mich um andere, wichtigere Dinge kümmern, die mich auch tatsächlich beschäftigen. „Oh, komm schon, Caroline. Riskiere es! Bitte! Rede mit mir! Lerne mich kennen!“, forderte er mich auf und setzte sich auf die Bank. Skeptisch sah ich an und zog eine Augenbraue hoch, fragte mich ob er es tatsächlich ernst meinen konnte. Aber dann kam mir eine Idee und vielleicht konnte ich dieses Gespräch zu meinen Vorteil nutzen. „Ist das ernst gemeint?“, fragte ich nach. „Das reden?“ Ich brauchte so dringend jemand zum reden, um mir über meine Träume klar zu werden. „Sicher, Liebes. Über alles was sie wollen“, versprach er mir und ich wog die Vor und Nachteile ab. Allerdings, was konnte ein kurzes Gespräch denn schon schaden? „Schön“, sagte ich und setzte mich dann doch neben ihn, egal wie unwohl mir war und wie abstrakt das hier war. Eindeutig, eigenartig. Kam auf meiner Liste der unangenehmsten Dinge, sehr weit nach oben. Er lächelte mich glücklich an und ich hob den Zeigefinger. „Nur, damit sie es wissen, ich bin viel zu klug, um mich von ihnen verführen zu lassen“, warnte ich ihn gleich, damit er auch ja nicht auf dumme Ideen kam. Ihm schien meine Aussage allerdings nicht im Geringsten etwas ausgemacht zu haben. „Deswegen mag ich dich auch so.“ Na großartig, meine Ablehnung törnte ihn an. Es wurde ja immer besser und besser. „Über was willst du reden, Liebes?“, fragte er nach, da ich ja genau diesem Teil zugestimmt hatte und vielleicht brachte es ja was. Ja, wer weiß. Er war schließlich tausend Jahre alt, vielleicht wusste er ja etwas über dieses Thema. Gut möglich. „Über Träume“, antwortete ich schnell und er grinste mich an, weswegen ich nur die Augen verdrehen konnte. „Das ist genau das, was ich von dir wissen will. Deine Wünsche, Hoffnungen, Träume“, sagte er und langsam zweifelte ich daran, dass das hier eine gute Idee gewesen war. Er nahm es doch sowieso nicht ernst. „Ich meine nicht sowas. Ich meine richtige Träume, die wenn man schläft“, erklärte ich ein wenig scharf, damit er schnell von diesem nervigen romantischen Zeug wieder weg kam, denn sowas persönliches, würde ich ihn bestimmt nicht verraten. „Wie Albträume oder hast du von mir geträumt, wo wir…“ Ich stöhnte und stand auf. „Das bringt sowieso nichts“, meinte ich und wollte weggehen, doch wieder hielt er mich auf. Er zog mich zurück und seine Miene wurde ernst, als wollte er mir tatsächlich aufmerksam zuhören. „Du willst über Träume reden. Ich höre dir zu, ich verspreche es! Ganz ernst!“, sagte er und in der Tat war da kein blödes Grinsen auf seinem Gesicht. Ich sah ihn noch eine Weile abwartend an, entschied mich dann aber dazu, es ihm zu erzählen. „Seit Elenas Tod, hab ich eigenartige Träume und es sind keine Albträume oder ähnliches. Es ist… eigenartig.“ Er runzelte die Stirn und ich wusste es klang komisch, weil nach Elenas Tod, konnte es gut möglich sein, das ich einfach zu viel Stress hatte oder das ich ihren Tod verarbeiten musste, aber so war es nicht. Ich hatte das am Anfang auch gedacht, aber es war ganz anders. „Zum Beispiel, eine Szene wiederholt sich in ähnlicher Form immer wieder. Da ist dieses kleine Mädchen. Sie ist angekettet, an vier Ketten, um genau zu sein, es sind immer vier. Ich frag sie, wer sie ist, aber sie antwortet mir nicht und wenn sie etwas sagt, dann sowas wie, das sie nicht weg kann und das ich nach ihr gerufen habe und weiß wer sie ist. Ich kann sie einfach nicht befreien. Außerdem kommt sie mir sehr bekannt vor. Deswegen hab ich nach Kinderfotos gefragt, auch Jeremy, nach einem von Elena und tatsächlich, sie ist es. Sie redet mit mir und versucht mir viele Dinge zu sagen, verschiedene Dinge, aber ich versteh sie einfach nicht“, offenbarte ich ihn ein Teil meiner Träume. Dieses angekettete Mädchen machte mir sorgen. Ich hatte Angst um sie und ich wollte sie unbedingt befreien, vor allem wenn es Elena war. „Du fragst mich, was ich davon halte?“, fragte er nach, aber ich schüttelte den Kopf. „Ich frag mich, ob du was über Träume weißt. Etwas, das mit etwas übernatürlichem zusammenhängt, denn ich weiß, nachdem ich jede Nacht davon träume, dass etwas nicht stimmt. Es fühlt sich viel zu real an und wenn ich aufwache, bin ich total erschöpft, als hätte ich das alles wirklich erlebt.“ Klaus schien nachdenklich zu sein, zumindest machte er keine blöden Witze darüber, wie es erwartet hatte, das war zumindest ein kleiner Vorteil. „Manche Geister lassen nicht los, weil sie noch irgendwas zu erledigen haben. Sie schalten sich unbewusst in Träume ein, damit derjenige, das für sie erledigt.“ Das klang, gar nicht mal so dumm. Vielleicht lag daran die Lösung, aber so wirklich verstand ich es dann noch immer nicht. Was genau wollte Elena mir mit all diesen Dingen sagen? „Das beschäftigt dich wirklich“, stellte Klaus fest und ich sah ihm ins Gesicht. Es war von großer Bedeutung für mich. „Meine beste Freundin versucht mir etwas zu sagen, etwas das anscheinend sehr wichtig ist. Natürlich will ich dann wissen, was es ist. Sie ist tot und vielleicht ist dass das einzige was mir von ihr geblieben ist. Ich muss ihr helfen!“ Auch wenn sie tot war, so blieb meine Treue zu ihr und der Wunsch ihr zu helfen und davon würde mich niemand abbringen können. „Das mit Elena tut mir leid“, sagte er zu mir, aber ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. Das war nichts, was ich ihm glauben konnte. „Spar es dir. Sie ist auch deinetwegen gestorben, vor allem wegen dir und dem was du ihr angetan hast und ja, das ist etwas, das ich dir nie vergeben werde“, antwortete ich ihm sicher und stand auf. Diesmal ging ich wirklich und er hielt mich nicht auf. Mein Zorn auf ihn, war aber nichts im Vergleich zu der Trauer, die mich zu Elena zog und mich an sie kettete. Elenas Sicht: Jeremy sah ziemlich hibbelig aus, so als würde er gleich wieder wegrennen wollen und so wirklich konnte ich ihm das nicht einmal verübeln, aber zulassen würde ich es dennoch nicht. Zumindest würde ich versuchen, ihn mit allen Worten davon abzubringen. „Jetzt musst du einfach nur noch klingeln“, redete ich ihm zu und deutete auf die Klingel, die ich leider nicht selbst drücken konnte. Dummerweise konnte ich eigentlich gar keinen Einfluss auf die Welt nehmen. Ich konnte nur mit meinem Bruder reden und er war meine einzige Möglichkeit in dieser Welt zu handeln. „Ich halte das für gar keine gute Idee“, hielt er dagegen und ich verdrehte die Augen. „Ich schon, jetzt mach schon! Niklaus und Kol sind gar nicht da und die sind die schlimmsten. Außerdem ist Rebekah unter der Dusche und Finn am nächsten an der Tür und der ist vollkommen in Ordnung“, erklärte ich ihm. Skeptisch sah er mich an und beäugte mich genau. „Es ist gruselig, was du alles weißt. Gut, von mir aus“, sagte er und ganz zögernd, drückte er die Klingel. Ich hatte recht mit meiner Vermutung. Finn war es, der sich in Bewegung setzte und zur Tür ging und bei dem brauchte ich nicht gleich Angst zu haben, das er meinen Bruder umbrachte. Er machte die Tür aus und mein Bruder sah alles andere als glücklich aus. „Kann ich dir helfen?“, fragte Finn und seine Stimme klang zwar distanziert, aber dennoch höflich. Ich bewegte meine Hand ungeduldig, als Jeremys Blick zu mir wanderte. „Ähm… ja. Kann ich mit Elijah reden?“, fragte er zögernd nach und ich hatte schon wieder das Gefühl, das er am liebsten wegrennen würde. Finn nickte ihm zu. „Sicher“, antwortete er und trat zur Seite. Unsicher sah Jeremy hinein und ich beugte mich mit meinem Oberkörper vor, um zu sehen, ob das war merkwürdiges war. Nur ein leerer Saal. „Nein, danke. Ich verzichte“, meinte mein Bruder. Ich sah ihn an und hob eine Augenbraue. Er öffnete den Mund, um zu antworten, besann sich dann aber anscheinend wieder. „Ist sicher besser nichts zu sagen. Ich denke, das er auch so schon an deinem Verstand zweifelt.“ Jetzt lagen Jeremy eindeutig Worte auf der Zunge und es fiel ihm schwer, sie nicht heraus zu lassen. Sein Blick wanderte aber eisern zurück zu Finn und er trat noch einen Schritt zurück. Dieser lächelte jetzt amüsiert, schloss dann aber wieder die Tür. „Ich seh mal, wie es um dein Schicksal steht“, erklärte ich an Jeremy, bevor ich durch die verschlossene Tür trat. Finn war schon oben, weswegen ich mich nach dorthin teleportierte. Als Geist konnte man auch so schnell von einem Ort zum anderen kommen, musste ja auch irgendwelche Vorteile haben. Finn klopfte an Elijahs Tür, die kurz darauf geöffnet wurde. Wie immer sah Elijah perfekt aus und obwohl ich es besser wusste, fragte ich mich so manches mal, ob er in diese Anzüge geklebt war. „Ein Junge hat nach dir gefragt, ich glaube der Bruder der Doppelgängerin“, berichtete Finn seinem Bruder. Wenigsten konnte er Jeremy einordnen und das, obwohl er ihn nur bei der Beerdigung gesehen hatte. „Weißt du was er will?“, fragte Elijah, trat aber sogleich aus dem Zimmer. Ich wusste, das er meinen Bruder helfen würde. Ich wusste nicht wieso, aber ich war mir dessen sicher. „Auf jedenfall nicht in dieses Haus eintreten.“ Anscheinend fand Finn das amüsant, war es auch für sie wahrscheinlich irgendwie und es war toll, zumindest Finn so ein wenig gut gelaunt zu sehen. Das war er nämlich sehr selten, besonders nachdem er von meinen Tod erfahren hatte, der den Zauber außer Kraft gesetzt hatte. Anscheinend hob sich der Zauber auf, wenn das Bindungsglied fehlte. Das hatte zumindest Esther gesagt und jetzt versuchte sie einen neuen Plan zu entwerfen. Elijah ging nach unten und ich verschwand sogleich wieder zu meinen Bruder. „Er kommt“, berichtete ich ihm, aber anscheinend schaffte ich es nicht, ihn damit zu beruhigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)