Impact von Ishizuka-Kazumi (Wähle deinen eigenen Weg) ================================================================================ 06 -- Auch wenn der felsige Hang nicht ganz so begehbar aussieht wie der Rest deiner Umgebung entscheidest du dich für diese Richtung. Eine Entscheidung, die du keine halbe Stunde später bereits wieder bereust. Du kannst dich nicht mal beschweren, dass der Weg ausgesprochen felsig oder uneben wäre - da ist nämlich schlicht und ergreifend kein Weg. Offenbar bist du mitten in der Einöde gelandet, irgendeinem von Menschen vollkommen verlassenen Gebiet. Eigentlich wundert es dich auch gar nicht, dass hier niemand leben will, so unwegsam wie die Gegend ist. Nur deinem Sturkopf ist es zu verdanken, dass du dir diese anstrengende Wanderung antust. Die Tatsache, dass du keine Ahnung hast, in welche Richtung es zurück zum Brunnen geht, trägt wohl auch noch minimal dazu bei. Du bleibst nicht stehen und läufst tapfer weiter, doch irgendwann kannst du einfach nicht mehr. Deine Füße und Beine tun dir weh, die Sonne ist schon beinahe ganz untergegangen und gegessen hast du auch schon seit Stunden nichts mehr. Am liebsten würdest du umkehren und wieder nach Hause gehen, aber dummerweise hast du mittlerweile noch weniger Ahnung, welche Richtung du dafür einschlagen müsstest. So unwohl dir bei dem Gedanken auch ist, du musst leider zugeben, dass du dich hoffnungslos verlaufen hast. Du seufzt, schreckst aber auf, als du plötzlich ein Rascheln vernimmst. Du drehst den Kopf in die Richtung, aus der du das Geräusch gehört hast und entdeckst an einem gegenüberliegenden Hang in gut zweihundert Metern Entfernung ein Kaninchen, das eilig davonhoppelt. Einen Moment lang spielst du mit dem Gedanken, es einzufangen und als Abendessen zu nutzen, als dir etwas sehr Komisches auffällt. Nämlich, dass du normalerweise keine Kaninchen hörst, die so weit weg sind. Misstrauisch greifst du nach deinen Ohren. Zumindest versuchst du es, deine Hände bekommen aber nur Luft zu fassen. Panisch tastest du an deinem Kopf herum und willst gerade völlig ausrasten, dass deine Ohren verschwunden sind, als du sie endlich spürst. Zumindest vermutest du mal, dass das deine Ohren sind. Sie liegen jetzt nämlich ein ganzes Stück höher, sind eckig und irgendwie... pelzig. Deine Ohren sind verdammt noch mal pelzig. Wie eine Irre tastest du an den flaumigen Dreiecken auf deinem Kopf herum und kannst gar nicht glauben, was du da fühlst. Du verfluchst die Gegend ein weteres Mal, nun dafür, dass es hier keine Spiegel gibt. Im Moment würdest du deine Seele dafür verkaufen, einen Blick auf deinen Kopf werfen zu können. Endlich einmal etwas zu essen zu bekommen fändest du aber auch nicht schlecht. 24 Stunden später haben sich deine Prioritäten bemerkenswert verschoben. Deine pelzigen Ohren sind dir gerade drecksegal, für ein wenig Essen würdest du sie dir wenn nötig auch abschneiden und an den Meistbietenden verhökern. Zwischendrin warst du mal an einem kleinen Bach und hast etwas von dem Wasser getrunken, was dich zumindest mal vor dem Verdursten bewahrt hat. Der Bach ist aber kurze Zeit später wieder im Berg versickert und ewig dort campieren wolltest du auch nicht. Ein paar Kaninchen sind dir auch begegnet. Das erste hast du niedlich gefunden. Das zweite war schon eine potentielle Mahlzeit. Beim dritten warst du dann aber doch zu tierlieb. Das vierte wolltest du zwar einfangen, musstest aber feststellen, dass es wesentlich schneller und schlauer war, als du dachtest. Beim fünften hast du es gar nicht mehr versucht. Und Nummer Sechs sieht dich gerade aus einiger Entfernung an. Du bist dir todsicher, ein hämisches Grinsen in seinem kleinen Gesicht erkennen zu können. "Scheiß-Hase...", knurrst du missgelaunt. Die Nase des Kaninchens zuckt. 'Ich bin ein Kaninchen', scheint es dir sagen zu wollen. Vielleicht wirst du aber auch nur gerade vor Hunger verrückt, wer kann das schon so genau sagen. Im Licht des Mondes läufst du weiter, doch irgendwann kannst du ganz einfach nicht mehr. Du hast verdammt noch mal Hunger. Nur... was ist das? Du schnupperst in der Luft. Ein würziger Geruch steigt dir in die Nase. Essen!, schießt es dir durch den Kopf. Sofort bist du wieder auf den Beinen. Angetrieben von einem eisernen Überlebenswillen und einem knurrenden Magen steigst du tapfer einen Hang nach dem anderen hinauf, immer dem verlockenden Duft entgegen. Schließlich leuchtet dir hinter einer Bergkuppe der warme Schein eines Lagerfeuers entgegen. Du machst dich klein und versuchst, möglichst unauffällig zu bleiben. Am Feuer siehst du zwei Gestalten sitzen und außerdem ist dort... Kaninchenbraten. Auf Stöcken aufgespießt stehen mehrere der Tierchen bratend um das Feuer herum und verströmen ihren lieblichen Duft in der Gegend. Du brauchst eins davon, unbedingt, sonst wirst du den nächsten Abend nicht mehr erleben. Da bist du dir sicher. Du verengst die Augen und versuchst, die beiden Gestalten am Feuer zu erkennen. Auch deine Sehkraft scheint sich, wie dein Gehör und auch Geruchssinn, ganz enorm verbessert zu haben, denn es gelingt dir. Ginta und Hakkaku. Du bist so hungrig, dass du es nicht mal hinterfragst, dass zwei Charaktere aus Inu Yasha hier herumsitzen. Was dich dafür stört, ist etwas ganz anderes, nämlich dass es NUR Ginta und Hakkaku sind. Demnach müsste Kouga hier doch auch irgendwo herumlaufen... oder? Das Knurren deines Magens lenkt dich jedoch von sämtlichen weiteren Überlegungen ab. Du willst eins von diesen Kaninchen da unten. Jetzt. Sofort. Bis dahin ist alles Weitere zweitrangig. Nur, ob die Wolfsdämonen einfach so mit dir teilen werden, kannst du nun wirklich nicht sagen. Wenn du zu Ginta und Hakkaku gehen möchtest, um um etwas zu essen zu bitten, lies weiter bei 15. Wenn du versuchen möchtest, dir mit einer List ein Kaninchen zu klauen, lies weiter bei 16. Wenn du das Essen vorerst aufgeben und ohne Kaninchen weiterziehen möchtest, lies weiter bei 17. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)