Green Eyes von Kajia ================================================================================ Kapitel 26: Söhne ----------------- Loki´s POV: Der Schlachtenlärm war ohrenbetäubend. Mjölnir ging auf die Eisriesen nieder, wie ein wütender Blitz und auch Sif, Volstagg, Hogun und Fandral kämpften wie die Berserker. Aus sicherer Entfernung beobachtete ich das Geschehen und unterstützte meinen Bruder und seine Freunde gelegentlich mit Zaubern. Doch die meiste Zeit hielt ich mich heraus, denn mit meinen kleinen Dolchen konnte ich diesen Kolossen wahrscheinlich noch nicht mal einen Kratzer zufügen. Ein knirschendes Geräusch ließ mich herumwirbeln und plötzlich stand ich ebenfalls einem Riesen gegenüber. Sein grobschlächtiges Gesicht war zu einem höhnischen Grinsen verzogen und in der Hand hielt er eine Art Keule. Seinen roten Augen glühten bedrohlich und als er die Keule hob stolperte ich einige Schritte zurück. Das Rollen von Steinen machte mich allerdings darauf aufmerksam, dass ich an einer Schlucht angelangt war. Als der Riese dann auch noch die Keule hochriss und auf mich zustürmte, konnte ich nicht anders, als meine Augen aufzureißen und… Zu verschwinden, als er mich erreichte! Sein überraschtes Gesicht konnte ich kaum genießen, als er schon die in die Schlucht fiel, während ich hinter einem großen Felsen hervortrat. Mein anderes Ich hatte sich schon längst in Luft aufgelöst und stolz lächelnd sah ich mich um, bevor ich mir mein nächstes Versteck suchte. Es war meine Art zu kämpfen, wenn der Feind im Vorteil war. Eine Taktik, so alt wie die Welten selbst. Man versteckte sich, beschwor einen Doppelgänger oder, wenn man dazu nicht in der Lage war, legte einen Köder aus und ließ den Feind in die Falle tappen. Bei den Eisriesen klappte diese Technik wunderbar, denn sie waren zwar unglaublich groß und stark, aber genauso dämlich, weshalb schon mehrere dieser Kreaturen auf diese Weise ihren Tod gefunden hatten. Endlich erreichte ich wieder einen großen Felsen und duckte mich dahinter. Mein Blick wanderte zu Thor, der einen Riesen nach dem Anderen den Gar aus machte und zwischendurch auch seine Blitze zu Hilfe rief, wenn die Riesen ihn zu sehr belagerten. Ein unerwarteter Schmerzensschrei ließ mich aus meinen Beobachtungen hochschrecken und als ich zu den anderen Vier blickte, sah ich Volstagg, der sich seinen linken Arm hielt. „Lasst euch von ihnen nicht anfassen!“, rief er und ich wusste plötzlich, was passiert war. Die Haut der Eisriesen war so kalt, dass sie Kälteverbrennungen hervorrief. Für einen Sterblichen wäre diese Berührungen tödlich und auch wenn Götter daran nicht starben, war sie doch schmerzhaft. Ich erhob mich, um zu Volstagg zu gehen, denn wir konnten es uns nicht leisten einen Krieger zu verlieren. Wir waren schließlich hoffnungslos in der Unterzahl, und auch wenn Thor dies wusste, würde er trotzdem nicht aufgeben. Doch ich konnte kaum zwei Schritte tun, bevor sich mir ein weiterer Eisriese in den Weg stellte. Diesmal war ich zu weit von den Klippen entfernt, um den selben Trick ein weiteres Mal anzuwenden, also riss ich meinen Arm nach oben, um einen Feuerzauber abzuschießen. Ich spürte bereits, wie sich Hitze in meiner Hand sammelte, doch der Riese schien zu ahnen, was ich vorhatte und packte mein Handgelenk mit seiner eiskalten Pranke. Erschrocken zog ich die Luft ein und wappnete mich bereits gegen den Schmerz, doch nichts geschah. Meine Haut wurde zwar blau und gefror eindeutig, doch gleichzeitig schien sie von mir abzubröckeln, wie eine Eisschicht und hinterließ wieder blasse Haut. Verblüfft sah ich zu dem Riesen auf, der genauso verwirrt aussah, doch ich hatte keine Zeit mir weitere Gedanken zu machen. Der unmenschliche Schrei Fandral´s ließ mich an dem Riesen vorbeisehen und ich konnte erkennen, wie der hübsche Blonde von einem riesigen Eisstachel aufgespießt wurde. Mit einem energischen Schrei feuerte ich nun endlich meinen Zauber ab und tötete den Riesen, bevor ich mir einen Weg zu Thor´s Freunden bahnte. „Thor, wir müssen fliehen!“, rief Sif, dich kreidebleich dabei zusah, wie Volstagg und Hogun Fandral von dem Stachel hoben. Der blonde Schwertkämpfer hatte dabei ein schmerzverzerrtes Gesicht und schien sich nur mit Mühe bei Bewusstsein zu halten. Ich eilte zu ihm und begann mit einem temporären blutstillenden Zauber, während Thor rief: „Dann geht doch!“ Ich wusste, dass er in einen Kampfesrausch gefallen war und gab den anderen das Zeichen, zu verschwinden. Thor konnten wir nun nicht mehr helfen und so sehr es mich auch schmerzte ihn allein zu lassen, wir würden alle sterben, wenn wir hier blieben. So schnell es uns mit dem Verwundeten möglich war, liefen wir über die Eisschollen zurück, zu dem Platz auf dem wir gelandet waren. Dabei versuchte ich es auch immer wieder mit Heilzaubern, doch meine Magie schien mir nicht mehr zu gehorchen. In meinem Kopf herrschte Chaos. Warum hatte der Eisriese mich nicht verletzen können? Wieso war die vereiste Haut einfach von mir abgefallen? Was war mit mir los? Diese und andere Fragen quälten mich und ich konnte mich nicht konzentrieren. Selbst der ohrenbetäubende Donnerschlag riss mich nicht aus meiner Lethargie, sodass ich das riesige Monster, welches uns plötzlich verfolgte, mit schrecklicher Angst und einer ungeahnten Verzweiflung betrachtete. Es war gigantisch und hatte eine undefinierbare Form. Sein Atem stank nach faulem Fleisch und wir rannten so schnell wir konnten, auch wenn Thor´s Donnerschlag den Boden unter unseren Füßen langsam zum Einstürzen brachte. Wir hatten Glück und entkamen den brüchigen Platten, doch das Wesen stürzte Odin sein dank in die Tiefe. Mit eiligen Schritten erreichten wir die Plattform, auf der wir gelandet waren und ich wollte gerade nach Heimdall rufen, als das Monster vor uns erschien. Wie aus dem nichts und bereit uns alle zu vernichten. Ich sah mein Ende bereits kommen und flüsterte immer wieder Thor´s Namen, als, in einen Strudel aus Blitzen gehüllt, eben dieser mit Mjölnir in der Hand auftauchte und dem Vieh spontan den Kopf spaltete. Die Freude über diesen Sieg währte nur kurz, denn nun standen wir an einer Klippe und waren umzingelt, von unzähligen Eisriesen. Laufey an vorderster Stelle, der Thor mit einem höhnischen Blick ansah. Ein plötzliches Dröhnen ließ uns alle verwundert inne halten und auf einmal bäumte sich auf einem Felsen neben uns Sleipnir, der achtbeinige Hengst, auf. Odin auf seinem Rücken mit seinem Speer in der Hand und seiner leuchtenden Kriegsrüstung. „Vater!“, brüllte Thor und riss Mjölnir in den Himmel: „Wir können sie gemeinsam bezwingen!“ Odin´s eiskalter Blick traf Thor und ich zuckte unwillkürlich zusammen. „Sei still.“, zischte er und seine Wut war fast greifbar. Dann wandte er sich zu Laufey und begann mit dem Rotäugigen zu reden. Das Gespräch zog nur in dunklen Wolken an mir vorüber und das einzige Wort, welches ich deutlich hörte, war „Krieg“. Erst der Riss des Bifröst holte mich in die Wirklichkeit zurück und Odin wütend Anweisungen gab, Fandral in die Heilkammer zu bringen. Heimdall warf er dessen Schwert zu und wies ihn mit einer energischen Bewegung an, zu gehen, bevor er sich uns, oder vielmehr Thor, zuwandte. „Wieso hast du mich zurück geholt?“, fragte Thor, eindeutig sauer: „Wir hätten sie gemeinsam bezwingen können, Vater!“ „Sag mal, hörst du dir eigentlich zu!“, rief Odin seinerseits: „Weißt du, was du getan hast? Du hast über unser friedliches Volk einen schrecklichen Krieg gebracht.“ „Vater-“, versuchte ich einzulenken, doch mit einem donnernden: „Hey!“, brachte er mich zum Schweigen. „Ich wollte nur Antworten haben und als König von Asgard-“ „Aber du bist nicht König!“, brüllte Odin: „Du bist ein habgieriger, eitler und arroganter Junge. Ganz sicher nicht das, was ein König sein sollte.“ „Und du bist feige und ein alter Mann!“, schrie Thor und seine Wut sorgte dafür, dass ich zusammenzuckte. Ich wusste, zu was er fähig war, wenn er wütend war und sah besorgt zu Odin. Dieser schien plötzlich wieder ganz ruhig und traurig starrte er Thor an. Er schien einen Moment zu überlegen, dann sagte er: „Du hast Recht. Ich bin alt. Aber du bist kein König. Und somit…“, er riss seine Hand nach vorn und hielt auf einmal Mjölnir in der Hand: „… nehme ich dir deine Macht. Im Namen meines Vaters…“, er riss Thor´s roten Umhang ab: „… und seines Vater vor ihm…“, Thor´s Rüstung folgte: „… verbanne ich dich!“ Eine ungeheure Energiewelle zog an Thor und er flog durch den Bifröst, der sich wieder aktiviert hatte. Odin hielt Mjölnir einen Moment an seine Lippen und schien dem Hammer etwas zuzuflüstern, bevor er auch diesen in den Strahl des Bifröst warf, bevor sich die Regenbogenbrücke wieder schloss und mein Bruder fort war. Odin´s Standpauke blieb erstaunlich kurz und als er mich verließ, konnte ich endlich die Fragen sortieren, die meinen Kopf zu sprengen drohten. Was war in Jotunheim passiert? Diese Frage war am dringlichsten und ich lief in meinem Zimmer auf und ab, doch eine Lösung schien sich nicht zu eröffnen. Ich ging jeden Zauber, jeden Fluch, jeder noch so unwahrscheinlich Idee nach, doch die einzigen Lösungen, die es für mein Problem gab, war erstens: Ich war immun gegen die Macht der Eisriesen, was bedeutete ich war selbst einer oder zweitens: Meine Magie hatte mich ohne mein Wissen geschützt. Beide Antworten gefielen mir nicht, denn sie waren völlig unmöglich. Ich konnte kein Eisriese sein. Schon allein meine Größer widersprach dieser Theorie. Zwar war ich relativ groß, doch als Riese konnte man mich wahrlich nicht bezeichnen. „Aber was, wenn es doch wahr ist?“, fragte eine Stimme in meinem Kopf und ich versuchte sie verzweifelt zu ignorieren. Doch es ging nicht. Ich musste eine Möglichkeit finden, mir selbst zu beweisen, dass ich ein Ase war. Der Sohn Odin´s und Frigga´s, und der Bruder von Thor. Somit war meine Entscheidung gefallen und mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg in die Katakomben des Palastes. Die Waffenkammer war mein Ziel und unbehelligt erreichte ich den langen Gang. Zahllose Artefakte und Waffen waren dort verstaut, doch ich hatte es nur auf eines abgesehen. Die Urne Jotunheims! Sie stand auf einem Sockel am Ende des Ganges und beeindruckt betrachtete ich einen Moment das blaue Innenleben, welches sich wie ein Lebewesen bewegte. Zögerlich streckte ich meine Hände nach der quadratischen Urne aus und ergriff die beiden Henkel an der Seite. Kaum hatte meine Finger das kühle Metall berührt, floss eine unbändige Energie durch meinen Körper. Entsetzt konnte ich beobachten, wie meine Finger, meine Hände und meine Arme blau wurde. Mitternachtsschwarze Male zogen sich über meine Haut und ich hatte keinen Zweifel, dass meine Augen nun nicht mehr dieses einzigartige Grün hatten, sonder viel eher blutrot glühten. „Stopp!“, rief da plötzlich Odin´s Stimme und ich hob den Kopf. Ich war nicht fähig mich umzudrehen. Stattdessen flüsterte ich: „Was bin ich?“, in die eisige Stille, der Waffenkammer, bevor ich allen Mut zusammennahm und mich umwandte. Zu meinem „Vater“. ------------------------------------------------------------------ Hey Leute!! An dieser Stelle ein RIESEN Dankeschön an alle meine fleißigen Leser!! Wie kann ich euch nur danken. Ich weiß, dass die Geschichte immer länger wird und einige sich sicher fragen, wann wir denn endlich zu DIESEN ganz bestimmten Stellen kommen und ich verspreche euch, dass ihr nicht mehr lange warten müsst!! Wenn ihr mir bis dahin die Treue haltet, wäre ich natürlich unglaublich froh!! LG Kajia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)