Harry Potter - Der Nekromant von Tayel ================================================================================ Prolog: Blutzoll ---------------- Prolog: Blutzoll „Sei gewarnt, du Wanderer finsterster Nacht. Mit diesem Buch ist dir Unheil zugedacht. Beschreitest du den Weg ein einz’ges Mal. Erwarte wenig Freud, doch sehr viel Qual. Die Toten du zu deinen Freunden machst. Du, der du die Bande mit der Welt zerbrachst. Sei gewarnt, du Wanderer, der du verflucht. Wer Leben schafft, wird heimgesucht.“ Harrys Atem ging schwer und gepresst. Er versuchte so flach wie nur irgend möglich zu atmen und gleichzeitig so viel Luft wie möglich in eine Lunge zu bekommen. Flinch war ihm auf den Fersen. Was war nur in ihn gefahren? Welcher Schnapsidee hatte er es zu verdanken zu versuchen in die Verbotene Abteilung einzubrechen? Was nur hatte ihn geritten ausgerechnet hier nach einem Buch über Nicolas Flamel zu suchen? Der ‚gute Geist der Weihnacht’ konnte ihn mal! Schließlich hatte ihn dieses verdammte Geschenk in diese prekäre Situation gebracht. Der junge Zauberer presste sich fest an eine Regalreihe und hielt den Atem an als Flinch genau vor ihm die Reihe entlang schlich. Erst als der Hausmeister den halben Gang hinauf war holte Harry kontrolliert Luft und sachte leicht gegen das Regal. Zu Harrys Unglück war der leichte Stoß genug um ein Buch aus dem Regal kippen zu lassen. Gerade noch rechtzeitig bemerkte er es und fing es auf. Allerdings nicht ohne sich einen heftigen Schnitt am Buchrücken zu zuziehen. Woran genau er sich schnitt konnte Harry auf die Schnelle nicht feststellen. Ebenso wenig hatte er Zeit das Buch an seinen Platz zurück zu stellen. So verschwand das Buch unter dem Tarnumhang und er schlich so schnell und leise wie möglich davon. Seine blutende Hand umklammerte das Buch fest. Ab und an drehte Harry sich während seiner Flucht um, um zu sehen ob er eine Spur hinterließ. Er konnte fühlen, wie das Blut aus seiner Hand floss doch nicht ein Tropfen fand den Weg zu Boden. Dennoch währe er beinahe erwischt worden als er zufällig auf Professor Snape und Quirril traf. Dieser verdammte Tränkeprofessor war derart scharfsinnig, dass er einfach nur seine Präsenz spüren konnte. Vielleicht roch er auch das Blut. Harry glaubte sogar, dass er den Tarnumhang berührte. Als die Professoren von Flinch weggelockt wurden beschloss Harry erst einmal eine Verschnaufpause in einer Abstellkammer von leerem Klassenzimmer. Er nahm den Umhang ab und heftete seine Augen auf das Buch in seiner blutigen linken Hand. Das Buch war ebenso blutrot und von einer Art weißer Wurzel umwoben. Es war unmöglich das Buch zu öffnen wie Harry nach einigen Versuchen feststellte und es war auch nirgends ein Titel zu lesen. Nur auf einer Seite hatte das Gewebe Form. Es war ein Ring in dessen Mitte ein durchgestrichenes Pentagramm prangte. Genervt war Harry das Buch zu seinem Tarnumhang und sah auf seine verletzte und blutige Hand. Blutig, ja, verletzt, nein. Es war zu sehen, dass seine Hand verletzt gewesen war. Doch nun zog sich dieselbe Substanz wie das Gewebe des Buches durch die einstmals tiefe Schnittverletzung. Nicht ein Tropfen Blut war darauf zu sehen. Irgendwie löste das in Harry ein ganz und gar mulmiges Gefühl aus. Ob er zu Madam Pomfrey gehen sollte? Nein. Besser nicht. Zumindest jetzt nicht. Sonst müsste er erklären, warum er so spät in der Nacht nicht in seinem Schlafsaal war und wahrscheinlich auch wie er an das Buch aus der Verbotenen Abteilung gekommen war. Er würde bis Morgen warten müssen damit er sich eine Ausrede suchen konnte. Harry seufzte und sah sich im Raum um. Dabei fiel sein Blick auf einen großen Spiegel. Neugierig wie er nun mal war trat er näher um ihn genauer zu betrachten. Kurz lass er die Inschrift auf dem Spiegel ehe er seine Augen auf sein Abbild richtete. Erschrocken fuhr er sofort herum aber hinter ihm war niemand. Zögerlich blickte er zurück in den Spiegel und überprüfte was er gesehen hatte. Wieder drehte er sich um. Doch wieder war niemand da. Er war allein. Seine Augen wanderten erneut zur Spiegelung. Drei Personen blicktem ihm entgegen. In der Mitte er selbst und neben sich zwei Erwachsene. Eine Frau mit feuerrotem Haar und ein Mann mit schwarzen wilden Haaren wie er selbst. Harry kannte sie nicht. Hatte sie nie kennen gelernt, doch er wusste sofort wer sie waren. Sie waren seine Eltern. Lilly und James Potter. Weiterhin in den Spiegel starrend wurden Harry die Augen schwer. Er spürte Feuchtigkeit in ihnen aufwellen. Es waren schön sie zu sehen. Aber irgendetwas sagte ihm sie waren nicht wirklich da. Ihre Existenz war vergänglich. Sie würden nicht zurück kommen. Niemals. Den Tod konnte man nicht bezwingen. Harry wand sich ab. Dabei entgingen ihm die blutigen Tränen die sich aus seinen Augen lösten und zu Boden tropften. Der junge Zauberer ging davon ohne sich noch einmal um zudrehen. Als Harry am nächsten Tag seine Augen öffnete fühlte er sich komisch. So als ob er nicht genügen geschlafen hatte und gleichzeitig viel zu lange. Sein linker Arm kribbelte als ob er eingeschlafen war und seine Augen brannten als ob er die ganze Nacht geweint hatte. Er fühlte sich schwach und krank. Und er hatte Durst. Schrecklichen Durst. Harry sah aus dem komplett dunklen Fenster und begann sich von seiner Decke zu befreien. Anscheinend hatte er wirklich nicht lange geschlafen. Er war erst gegen 1 Uhr von seiner Wanderung zurück gekommen und es gerade mal noch so geschafft Umhang und Buch unter seinem Bett zu verstecken und in sein Bett zu legen. Er hatte sich nicht mal umgezogen und war sofort eingeschlafen. Bevor er aufstand beschloss er noch schnell den Schlafanzug anzuziehen. Wenn er wirklich krank werden sollte wollte er doch lieber einen Pyjama tragen wenn er im Bett lag. Wacklig kam Harry auf die Füße und tauschte Jeans gegen Stoffhose und Pullover gegen Hemd. Seine warmen Socken ließ er an und er wackelte davon. Ron lag friedlich und fest schlummernd in seinem Bett so entging es ihm völlig als Harry plötzlich den Boden begrüßte. Seine Beine trugen ihn nicht. Seine Erschöpfung und Schwäche ließen ihn schwindeln und zusammenbrechen. Er war schon bewusstlos bevor er den Boden überhaupt berührte. Als Ron gegen spätem Vormittag langsam aufwachte und seine Augen aufschlug fiel ihm als erstes Harrys leeres Bett auf. Verschlafen blinzelte er und rieb seine Augen. Wie lange war Harry wohl schon wach und vor allem was machte er? Nur halb wach und müde weil er zu lange geschlafen hatte sammelte Ron ein paar Klamotten vor seinem Bett zusammen und kroch dann aus dem Bett. Er wollte zu seinem Koffer gehen um frische Unterwäsche zu holen als er ihn sah. Harry lag bewusstlos auf dem Holzboden. Augenblicklich ließ der Rotschopf alles fallen und stolperte zu seinem Freund. Der Holzboden war warm und mit einem Teppich belegt. Da hatte Harry gut getroffen da es ihn vor einer größeren Verletzung bewahrte. Dennoch zitterte Harry am ganzen Körper. Ein schneller griff zu seiner Stirn zeigte Ron, dass sein Freund vor Fieber brannte. Was sollte er tun? McGonagall holen? Madam Pomfrey? Er brauchte Hilfe! Aber sollte Harry vielleicht nicht vorher in sein Bett zurück? Vielleicht auch in sein eigenes dass noch warm war? Aber wie sollte er ihn dort hin bringen? Im nächsten Moment erbarmte sich Gott oder wer auch immer des armen Rotschopfs und nahm ihm die Entscheidung ab indem er Ron seine Brüder schickte. Fred und George knallten mit einem Schlachtschrei durch die Tür. Ein Blick auf ihren verzweifelten Bruder und seinen bewusstlosen besten Freund war jedoch genug sie ernst werden zu lassen. Fred übernahm das Kommando. „George, hol’ Madame Pomfrey! Ron, Professor McGonagall! Beeilt euch!“ George sprintete sofort aus dem Zimmer doch Ron zögerte als sein Bruder seinen Zauberstab zog. „Und Harry?“ „Ich kümmere mich um ihn bis Madam Pomfrey kommt! Jetzt verschwinde!“ Fred schwang seinen Zauberstab. „Levi Corpus.“ Der jüngste Weasley zögerte noch einen Moment doch ein unsanfter Stoß von seinem Bruder zur Tür brachte ihn dann doch in die Gänge und er hetzte die Treppe und Gänge hinunter. Er fror an beiden Füßen und er spürte regelrecht wie seine Zehen blau wurden. Schwer atmend stoppte er vor dem Büro seiner Hauslehrerin und trat ohne anzuklopfen ein. Ihn begrüßten eine empörte McGonagall und ein verwirrt aber freundlich lächelnder Dumbledore. „Mr. Weasley! Man klopft an bevor man… Warum haben sie ihren Pyjama an?“ Die Verwandlungslehrerin war sich nicht sicher für was sie den Weasley zu erst tadeln sollte. Aber das musste sie auch nicht. „Harry ist zusammen gebrochen!“ Sofort schraken beide Professoren auf und auch Dumbledore verlor seine Ruhe für einen Moment. „George ist gerade bei Madam Pomfrey und Fred kümmert sich um Harry! Können Sie-“ Ron wurde von McGonagall und dem Direktor unterbrochen als diese ihn im Eiltempo aus der Tür bugsierten und vor ihm die Gänge hinauf sprinteten. Der Erstklässler war überrascht wie schnell die beiden alten Professoren waren. Er hatte Mühe mit ihnen mitzuhalten. Als sie im Schlafsaal ankamen stand Madam Pomfrey bereits an Harrys Bett und hantierte wild umher. Eine offene Arzttasche stand auf Harrys Nachttisch und verschiedene Untersuchungsutensilien schwebten daraus hervor wann immer die Medi-Hexe sie brauchte. Als die beiden Professoren und Ron den Schlafsaal betraten würdigte sie ihre Freunde erstmal keines Blickes. „Weasley kommen sie her!“ Ron kam der Aufforderung eiligst nach und hetzte an Harrys Seite. Sein Freund war bleich. So bleich war er ihm gar nicht vorgekommen als er ihn gefunden hatte. Noch immer zitterte Harry fürchterlich auch wenn er dem zum Trotz einen friedlichen und entspannten Ausdruck auf dem Gesicht hatte. „Was ist passiert?!“, verlangte Madame Pomfrey zu wissen. „Ich weis nicht… Ich bin vor vielleicht einer halben Stunde aufgestanden und Harry lag bewusstlos auf dem Boden.“ Ron starrte verzweifelt auf seinen Freund. Dumbledore und McGonagall traten näher während Fred und George ihren kleinen Bruder auf dessen Bett zogen. Sie wären nur im Weg der drei Magier, deren Fähigkeit ihre um so vieles überragten. „Was ist mit ihm Poppy?“, fragte Dumbledore besorgt. „Nicht all zu schlimm“, antwortete Madam Pomfrey ruhig. „Er hat Schüttelfrost und friert sehr stark. Sieht man sich seinen Gesichtsausdruck an kann man davon ausgehen, dass er es überhaupt nicht spürt. Ich würde sagen er ist vier bis sechs Stunden bewusstlos auf dem Boden gelegen bevor Mr. Weasley aufwachte.“ „Das heißt es ist nicht schlimm?“ Schlussfolgerte im McGonagall. „Der Grund warum er zusammengebrochen ist, ist ein einfacher Anämie-Anfall. Ich werde ihm einen Trank einflössen, der seine Körpertemperatur steigert, einen vorbeugend gegen Erkältung oder Grippe und einen zur Blutregeneration danach sollte er sich schnell erholen.“ „Das ist beruhigend.“ „Ja. Ich dachte es sei auch schlimmer, aber Anämie ist behandelbar. Ich werde ihn jedoch beobachten. Es könnte nicht bei einem Anfall bleiben. Mr. Weasley. Ich möchte, dass sie mich holen sobald Mr. Potter aufwacht.“ Was soll ich sagen? Es ist eine uralt Idee von mir, die ich im Jahr 2007 das erste mal auf Fanfiktion.de veröffentlicht habe. Das hier ist eine Neuauflage. Ich würd mich über Kommentare jeder Art freuen. Kritik, Lob, egal. Ihr könnt sogar Wünsche und Ideen äußern. Fragen werden natürlich immer beantwortet. Viel Spaß beim Lesen Lg Tayel Kapitel 1: Verbundenheit ------------------------ Kapitel 1: Verbundenheit „Sei gewarnt, du Wanderer finsterster Nacht. Mit diesem Buch ist dir Unheil zugedacht. Beschreitest du den Weg ein einz’ges Mal. Erwarte wenig Freud, doch sehr viel Qual. Die Toten du zu deinen Freunden machst. Du, der du die Bande mit der Welt zerbrachst. Sei gewarnt, du Wanderer, der du verflucht. Wer Leben schafft, wird heimgesucht.“ Harry lag traurig auf seinem Bett. Er dachte an all die schockierten und entsetzen Gesichter an seine Freunde wie sie ihn anstarrten. Ihn anstarrten, weil er Parsel, die Sprache der Schlangen, sprach. Etwas wofür er nichts konnte. Etwas dass er nicht für etwas Besonderes gehalten hatte. Woher sollte er auch wissen, was in der Welt der Zauberei normal und unnormal war. Er lebte gerade mal seit etwas mehr als einem Jahr in dieser Welt. Aber Harry war nie normal gewesen. Nicht als er als Muggel lebte, nicht als er die Welt der Zauberei betrat. Nicht bei all dem, was er bereits erlebte. Dieses Jahr hatte schon bescheuert begonnen. Erst hatte dieser dämliche Hauself ihm eine Mahnung vom Ministerium und eine ‚Gefängnisstrafe’ von seinem Onkel eingebracht. Danach waren Ron und er nicht durch die Absperrung zum Gleis gekommen und hatten das Auto genommen. Das Ende vom Lied war eine äußerst saftige Strafe von ihrer Hauslehrerin und Riesenärger für Rons Vater, was ihm unendlich Leid tat. Darauf folgten wiederum ein Paparazzo, die erste VgdDK-Stunde, der Zwischenfall mit Mrs. Norris, das erste Quidditsch-Spiel der Saison und der darauf folgende Aufenthalt in der Krankenstation. Seine derzeitigen Hassobjekte im Moment waren daher Dobby und Lockhart. Es gab Harry das Gefühl sie wollten sein Leben zur Hölle machen. Selbst die Sache mit Parsel hatte er Lockhart zu verdanken auch wenn Malfoy sein Bestes beigesteuert hatte. Und jetzt mied ihn jeder. Harry stand auf und ging kurz ins Bad. Er wusch sich das Gesicht um auf andere Gedanken zu kommen und starrte sein Spiegelbild an. Er erkannte die Person, die ihn ansah schon lange nicht mehr. Sein Aussehen glich eher einem Vierzehnjährigen als einem Zwölfjährigen. Er war seit der zweiten Hälfte seines ersten Schuljahrs in seinen Wachstumsschub geraten und hielt nun mit Fred und George in Sachen Größe mit. Sein Haar war etwas länger geworden und weniger widerspenstig, aber immer noch wild. Auch seine Gesichtszüge hatten an Alter gewonnen und besaßen eine seltsame Klarheit und Ebenmäßigkeit ohne es unnatürlich wirken zu lassen. Keiner, der ihn nicht schon vor einem Jahr kennen gelernt hatte würde ihm glauben er sei erst Zwölf. Harry seufzte und ging zurück in den Schlafsaal. Er öffnete seinen Koffer um seinen Tarnumhang heraus zu nehmen. Hermine und Ron hatten ihn gebeten nicht alleine auf Touren zu gehen, damit die Lage nicht noch angespannter wurde als sie eh schon war. Als er den Umhang aus dem Koffer hob und ausbreitete fiel plötzlich etwas zu Boden. Harry sah hinab und entdeckte das Buch, dass er vor gut einem Jahr aus der Verbotenen Abteilung mitgenommen hatte. Er hatte es bisher nicht gelesen da es sich nicht hatte öffnen lassen. Also hatte er es am Ende des Jahres einfach in seinen Tarnumhang gewickelt und in seinem Koffer verstaut. Umso mehr erstaunte es Harry, dass eben jenes Buch nun offen vor seinen Füßen lag. Er blinzelte ein paar Mal ehe er den Umhang zurück warf und das Buch aufhob. Es interessierte ihn ungemein was das Buch zu offenbaren hatte und bisher hatte niemand danach gesucht. Also reichte es auch das Ding zurück zu stellen, wenn er es gelesen hatte. Harry schloss das Buch als er hörte wie Madam Pomfrey sich näherte. Er hatte seinen ganzen Nachmittag im Krankenflügel verbracht nachdem er erneut einen Anämie-Anfall hatte. Sie waren über das vergangene Jahr seltener geworden aber sie kamen noch ab und an. „Geht es dir besser, Harry?“ Die Medi-Hexe kam durch den Vorhang. „Ja. Danke für deine Mühe, Poppy.“ Harry lächelte die ältere Frau freundlich an. Seinen häufigen Besuchen über das letzte Jahr hatten ihm die Freundschaft von Madam Pomfrey eingebracht. Sie kümmerte sich um ihn wie eine liebevolle Großmutter. „Dann ist gut.“ Ihr Blick viel auf das Buch unter Harrys Händen. Sie fragte sich schon lange was für eine Art von Buch es war aber auf dem blutroten Einband war nichts zu sehen und sie hatte nie gefragt. Sie wand ihren Blick ab und schwenkte ihren Zauberstab um den Zustand ihres Dauerpatienten zu diagnostizieren. Einige Wert erschienen in der Tabelle, die sie seit Weihnachten letzten Jahres führte, und überprüfte sie. Alles wieder im grünen Bereich. Die Anfälle waren nicht nur in ihrer Häufigkeit zurück gegangen sondern auch in ihrer Heftigkeit. Das erste halbe Jahr waren die Anfälle heftig und teils auch gefährlich. Der Heftigste hatte Harry für zwei ganze Wochen aus dem Verkehr gezogen und hatte sich kurz nach seiner Entlassung aus dem Krankenflügel und der Begegnung mit Voldemort ereignet. Harry konnte auch nach seiner Entlassung fast den Rest des Sommers benötigt um sich wieder zu erholen. Vor allem da weitere Anämie-Anfälle ja nicht mit vorgeplantem Termin eintrafen. Die Zeit war schwer gewesen, aber nachdem die Weasleys Harry praktisch adoptiert hatten war es besser geworden. Arthur und Molly hatten Bescheid gesagt wann immer es Höhen und Tiefen gab. Besonders die junge Ginny hatte sich bemüht um zu helfen. Madam Pomfrey war von dem Übereifer überrascht aber glücklich gewesen. Sie vermutete das Mädchen hatte in Harry ihre erste große Liebe gefunden. „Poppy? Dürfte ich fragen wie es Hermine geht?“ Harrys Stimme holte die Medi-Hexe aus ihren Gedanken. „Sicher. Ihr geht es den Umständen entsprechend ausgezeichnet.“ Sie lächelte auf ihren Schützling hinab. „Sobald sie wieder in der Lage ist sich zu bewegen sollte sie sich bester Gesundheit erfreuen.“ Erleichterung erschien in Harrys Gesicht und sein Herz machte einen freudigen Sprung. „Danke…“ „Für was?“ „Für alles. Ohne dich wäre ich sicher nicht so weit gekommen. Danke für deine Unterstützung und Sorge.“ „Deswegen bin ich Medi-Hexe geworden, Harry. Um Menschen zu helfen.“ Madam Pomfrey überprüfte ihre Liste erneut. „Ruh dich noch etwas aus. In einer halben Stunde kannst du dann gehen. Wenn du willst kannst du Ms. Granger noch besuchen.“ „Danke.“ Harry lächelte der Medi-Hexe hinterher. Er war ihr wirklich zu tiefst dankbar. Nicht nur weil sie seine Anämie behandelte sondern auch weil sie ihn unterstützte. Er hatte ihr schon nach dem ersten Versteinerungsvorfall von der Stimme erzählt, die er gehört hatte. Sie sagte darauf erst mal nur es zu beobachten und kam schlussendlich zu einem Ergebnis. Wann immer Harry diese Stimme hörte versteinerte eine Person. Nachdem bekannt wurde, dass er des Parsel mächtig war verständigte sie Dumbledore. Harry, Hermine und Ron waren ebenso da als sie den Schlusspunkt ihrer Beobachtung setzte und das Mysterium um das Monster in der Kammer des Schreckens löste. Es war ein Basilisk. Eine Riesenschlange deren Blick tödlich war. Äußerst passend da Salazar Slytherin selbst ja auch ein Parselmund war. Das Monster hörte nur auf ihn oder einen anderen Parselmund und auch nur ein solcher konnte das Tier hören wenn es unbemerkt durch ganz Hogwarts reiste. Was offen blieb war wo der Eingang war und wie genau der Basilisk durch Hogwarts schlich. Warum keiner starb wurde dadurch begründet, dass keiner direkt in die Augen gesehen hatte. Collin hatte seinen Fotoapperat, Mrs. Norris das Glück einer Pfütze, Nick rettete Justin das Leben und Hermine verdankte ihr überleben ihrer nicht vorhandenen Eitelkeit in Form eines Spiegels, denn sie nach der Offenbarung steht’s bei sich trug. Als Muggelgeborene war sie einfach der perfekte Opfertyp. Madam Pomfrey hatte ihm damit sehr geholfen. Ihr Vertrauen in ihn und ihre unbedingte Unterstützung waren wichtige Stützen gewesen. Des Weiteren hatten ihre Heilerfähigkeiten ihn vor der einen oder anderen Dummheit bewahrt und dabei landet sein Blick auf dem Buch unter seinen Händen. Das Wurzelgeflecht war zwar nach und nach verloren gegangen, aber es war dennoch immer noch dasselbe Buch, das er vor nunmehr einem Jahr und etwa vier Monaten aus der Verbotenen Abteilung gestohlen hatte. Es war zu Recht dort gewesen wusste doch auch Harry trotz seines magischen Unwissens, dass Nekromantie nicht gerade zur strahlensten aller Magieformen zählte. Nein. Nekromantie galt als unmenschlich, schwärzer als schwarz und absolut absonderlich. Trotz allem hatte Harry das Buch gelesen. Es hatte ihn in Sachen Magie gebildet wie kein Unterricht es je zuvor getan hatte. Die vielen Punkte, die schon allein für eine korrekte Seelenbeschwörung zu beachten und bedenken waren machten Nekromantie für Harry zu eine Kunst. Man musste die Todesumstände einer Person beachten, ob sie Familie gehabt hatte, welchen Beruf die Person ausgeübt hatte und natürlich den Faktor der Magie. Welche Art von Magie hatte die Person verwendet? Weiß oder Dunkel? Wie begabt war er gewesen? Stammte er von einem magischen Wesen ab oder war er sogar selbst eines. Es gab so viele Fassetten der Magie von der Harry noch nie gehört hatte. Animagie, Metamorphmagie, Legilimens, Okklumens, natürlicher Heiler. All das spielte eine Rolle. Und für jeden einzelnen Fall gab es Rituale. Für Menschen wie für Halbmenschen und gänzliche Unmenschen. Für Tiere, magisch oder nicht. Für Pflanzen egal welcher Gattung. Und für jedes Ritual war das Verständnis für die ‚Sache‘ nötig. Jede noch so diffizile Form der Magie wurde in ihren Grundeigenschafte erklärt. Menschen aufgeteilt in ihre Magieformen und besonderen Fähigkeit. Tiere in ihre Arten und Eigenschaften. Pflanzen in ihre Gattungen und Wirkungen. Es war mit einer Menge an Nachschlagarbeit verbunden da nicht alles haarklein erklärt wurde aber da Harrys Neugier längst geweckt war. Vor einem halben Jahr hatte er angefangen das vielleicht 500 Seiten dickem Buch zu lesen und er war gerade erst auf der Zielstrecke, den letzten 20 Seiten, eingelaufen. Warum Poppy ihn vor Dummheiten bewahrt hatte war simpel. Er hatte mehr als nur einmal mit dem Gedanken gespielt mittels Nekromantie die Versteinerten wiedererwachen zu lassen. Aber er war noch unsicher darin. Hatte aus wohl logischen Gründen keine Erfahrung und so lange Madam Pomfrey sicher war alles im Griff zu haben war alles in Ordnung. Nekromantie war nur ein Nothacken. Ein sehr gefährlicher Nothacken. Als er an jenem Tag vor einem halben Jahr die erste blutrote Seite des Buchs aufschlug war das Erste, das ihn begrüßte nicht ein Buchtitel gewesen. Sondern eine Warnung in Gedichtform und pechschwarzen Lettern: „Sei gewarnt, du Wanderer finsterster Nacht. Mit diesem Buch ist dir Unheil zugedacht. Beschreitest du den Weg ein einz’ges Mal. Erwarte wenig Freud, doch sehr viel Qual. Die Toten du zu deinen Freunden machst. Du, der du die Bande mit der Welt zerbrachst. Sei gewarnt, du Wanderer, der du verflucht. Wer Leben schafft, wird heimgesucht.“ Harry hatte gestockt als er die Zeilen gelesen hatte. Ganz anders als das andere Buch, das er damals in der Verbotenen Abteilung in den Fingern gehabt hatte, sprang das Buch ihn nicht an. Das war schon mal ein positiver Eindruck gewesen. Aber die Warnung hatte ihn doch etwas stutzig werden lassen. Aber wieder einmal gewann seine verdammte Neugier und Tollkühnheit und er blätterte die Seite um, die daraufhin den Abgang probte indem sie sich entschloss in Flammen aufzugehen. Doch seit jenem Tag hatte Harry es nicht bereut die Seite umgeschlagen zu haben. Er hatte so viel gelernt dank diesem Buch. Und nur weil er wusste wie es funktionierte hieß noch lange nicht, dass er es benutzen musste. Es war wie eine Rettungsleine. Man benutzte sie nur wenn es absolut Notwendig war. Harry seufzte und schlug das Buch erneut auf. Was die Zukunft wohl so brachte für einen Möchtegern-Nekromanten? Er lächelte. Alles würde Gut werden. Und das war worin Harry sich getäuscht hatte. Nichts würde gut werden. Nicht so. Nicht so einfach. Und nicht so schnell. Nicht als der Verantwortliche für all jene Ereignisse des letzten Jahres vor ihm stand. Ginny tot zu seinen Füßen. Und Harry geschwächt von einem Anämie-Anfall auf dem Boden. Harry und Ron hatten es endlich raus gekriegt wo die Kammer des Schreckens war. All das hatten sie dem Tagebuch zu verdanken, dass vor wenigen Monaten einmal in der Mädchentoilette von Myrte runtergespült wurde. Zumindest wurde versucht es runter zu spülen. Das Rohr war einfach nicht groß genug. Auf alle Fälle hatten Harry das durchnässte Tagebuch an sich genommen und es lange Beobachtet. Es hatte eine seltsame Aura ausgestrahlt. Doch weder Ron noch Hermine wussten was er meinte oder konnten es spüren also verwarf er es unbeachtet. Mehr durch Zufall hatte er beschlossen etwas in das leere Notizbuch zu schreiben und es war zu einer Kommunikation zwischen ihm und dem Geist des Buchs gekommen. Harry glaubte jetzt das seltsame Gefühl zuordnen zu können. Es war eine Seele, die in diesem Buch eingeschlossen war. Diese Seele trug den Namen Tom Marvolo Riddle und zeigte ihm die Nacht vor fünfzig Jahr in der der damalige Erbe Slytherins eine Muggelgeborene Schülerin umgebracht hatte. Tom hatte Hagrid als den Verantwortlichen hingestellt. Also hatten Ron und Harry Hagrid besucht während Hermine etwas anderes Überprüfen wollte. Das Ganze endete für Hermine in Versteinerung und für Ron beinahe als Hauptgericht auf dem Teller einer Armee von Acromantulas. Harry verstand nicht ganz warum die Tiere vor ihm immer wieder zurück gewichen waren aber er war froh als das Auto der Weasleys kam um Ron, Fang und ihn zu retten. Für ihn war das intelligente Fahrzeug fast schon für eine neue Lebensform. Kurz nachdem Harry sein Buch beendet hatte war ihm etwas eingefallen, was Myrte gesagt hatte. Sie war über Fünfzig Jahre alt. Würde das nicht heißen sie hatte zu der Zeit des Todes der Schülerin noch gelebt oder war sie es gar selbst? Harry beschloss es zu überprüfen und fragte sie über ihren Tod aus. Sie war seltsam glücklich gewesen darüber reden zu können. Nach der kurzen Vorgeschichte zu ihrem Tod hatte sie erzählt, wie es geschehen war. Jemand hatte die Toilette betreten und etwas in einer komisch klingenden Sprache gesagt. Da sie die Stimme aber einem Jungen zuordnen wollte sie in anschreien und riss ihre Klotür auf. Im nächsten Moment war sie Tod. Das Einzige, an das sie sich sonst noch erinnerte waren ein paar gelbe Augen neben den Waschbecken gewesen. Sie war durch einen einzigen Blick ermordet worden. Das deckte sich mit der Basilisken-Theorie. Aber dass er in so kurzer Zeit praktisch aus dem nichts erschien. Kurz nachdem er gerufen wurde. Das war unmöglich. Harry hatte die Becken überprüft und an einem besonders gut erhaltenen Wasserhahn die Insignie des Slytherin-Hauses entdeckt. Als er sich auf den Weg machte um Professor McGonagall von seiner Entdeckung zu berichten kam es eine Durchsage. Alle Schüller zurück in die Gemeinschaftsräume und die Lehrer in den zweiten Stock. Ron war unterwegs zu dem Treffpunkt der Lehrer zu ihm gestoßen und die Beiden hatten zugehört. Ginny Weasley war in die Kammer entführt worden. Während Ron durch die Information entsetzt war machte es in Harrys kopf plötzlich Klick. Er verstand nun die Zusammenhänge vollständig. Seine eigenen Informationsquellen hatten ihn immer und immer wieder zum Monster der Kammer in Form eines Basilisken geführt. Also warum war Tom Riddle so überzeugt gewesen, dass Hagrid und Aragog die Übeltäter waren? Es sprach so viel dagegen aber Tom hatte den Einfluss und Möglichkeiten gehabt es als wahr zu verkaufen. Und es gab nur einen Grund warum er so etwas gewollt haben könnte. Um selbst aus der Schusslinie zu geraten. Damals hatte er selbst den Basilisken losgelassen heute hatte er es über das Tagebuch und über Ginny getan. Über ein unschuldiges und unwissendes Mädchen, dass er genauso um den Finger gewickelt hatte wie die Lehrer damals zu seinen eigenen Lebzeiten. Als McGonagall bekannt gab, dass Lockhart angeblich den Eingang zur Kammer gefunden hatte viel Harry alles aus dem Gesicht. Diese Vollpfeife würde den Eingang nicht mal finden wenn der Weg ausgeschildert war und der Eingang selbst wie Sonne leuchten würde. Snape war offensichtlich Harrys Meinung da er sich genervt umsah als er gehen wollte. Sein Blick traf den seines Hassschülers und etwas wie Wut flammte in seinen Augen auf. Harry deutete mit seinen Augen zur Seite und gab dem Tränkemeister somit zu verstehen, dass er reden wollte. Zu McGonagall zu kommen war gerade nahezu unmöglich also musste Snape reichen. Der Mann mochte ihn zwar nicht, aber wie Dumbledore erzählt hatte, hatte er ihn bei seinem ersten Quidditschspiel vor Quirrell beschützt. Oder zumindest versucht, wenn man den mäßigen Erfolg bedachte. Außerdem hatte er die Angewohnheit Harry mit seinem Vater zu vergleichen, was den jungen Zauberer darauf schließen ließ, dass Snape und James Potter wohl ganz sicher keine Freunde waren und der Tränke meister in Harry aufgrund der äußerlichen Ähnlichkeit seinen Vater sah. Harry und Ron warteten eine Ecke weiter auf Snape als dieser wütend um die Ecke rauschte. „Potter! Was machen Sie hier?!...“ Sein Blick viel auf Ron. „Mr. Weasley scheint an ihnen zu kleben wie Schneckenschleim, wenn er sogar in Kauf nimmt der Schule verwiesen zu werden.“ „Was natürlich vollkommen egal ist, wenn die Schule eh geschossen wird, Professor.“, antwortete Harry ruhig. „Hören Sie, Professor. Ich habe den Eingang zur Kammer gefunden.“ Ron und Snape sahen in gleichsam entsetzt an. „Wo?!“ Harry blickte erstaunt von Einem zum Anderen während diese sich aufgrund des gemeinsamen Ausrufs böse anstarrten. „Mr. Weasley wie wäre es, wenn sie die Sache den Lehrern überlassen und in den Schlafsaal zurückkehren, wie es sich für ‚anständige’ Schüler gehört.“ Der Tränkelehrer blickte von oben auf den Schüler hinab. „Es geht hier um meine kleine Schwester, ‚Professor’. Außerdem sind Sie Lehrer nicht sehr weit gekommen. Harry hat schließlich die Kammer gefunden und Lockhart ist der Einzige unter den Lehrer, der eine es weis.“, widersprach Ron. „Das glaubst du ja wohl selber nicht.“ Diesmal antworten Harry und Snape gemeinsam. Snape sah spöttisch zu seinem Hassschüler. „Sie scheinen ein wenig Verstand entwickelt zu haben, Potter.“ Harry lächelte ein wenig überheblich. „Genug mit den Komplimenten, Professor. Ich werde ja schon rot. Aber zurück zum Thema. Ron, Lockhart ist ein viel zu großer Idiot um die Kammer zu finden. Aber wir können ja mal nachfragen.“ „Keine schlechte Idee.“ Der Tränkelehrer schien der Gedanke Lockhart zu blamieren wirklich zu gefallen. Ohne auf Ron zu achten, der mehr als erstaunt war, gingen Lehrer und Schüler in Einverständnis in Richtung von Lockharts Büro davon. Der Rotschopf spurtete hinterher nachdem er es schaffte seine Erstarrung zu lösen. „Nun, Mr. Potter. Gibt es sonst noch etwas was wir wissen sollten? Z. B. den Namen des Verantwortlichen?“ Snapes Blick in die Richtung der beiden Gryffindors war abwartend. „Zufälliger weise hab ich das Rätsel auch gelöst.“, antwortete Harry lächelnd. „Allerdings gibt es da einen Hacken.“ „Welchen?!“, fragte Ron mit Nachdruck. „Erstens: Der Übeltäter ist ‚tot’. Zweitens: Ginny hat sich selbst entführt.“ Ich habe meine sehr eigene Version wie Nekromantie funktionieren könnte und wie breit die Möglichkeiten gefächert sind. Die verschiedenen Formen werden im Laufe der Geschichte nach und nach gezeigt. Genau wie die ‚Begleiterscheinungen’. Wer Fragen hat kann sie gerne stellen. Ich werde sie gerne beantworten, so lange sie dem Verlauf der Geschichte nicht vorgreifen. Wer wünsche für die Geschichte hat kann die auch äußern. Ich habe nur wenige festgelegte Boxenstops und wer ein Wunschereignis hat kann ja mal den Vorschlag machen. Ich seh dann mal nach, ob die in den Verlauf passen und wie ich’s am Besten umsetze. Nicht, dass mir irgendwann die Ideen ausgehen.^^ Für Kapitel 2: „Bruch mit der Welt“, Harry kapiert endlich was er sich und der Welt mit Nekromantie eigentlich angetan hat Viel Spaß beim Lesen. Lg Tayel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)