Schule und das übliche Alltagschaos von Kisa-kun ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 08: Eine Drohung und viel Trost -------------------------------------------------- Es war Freistunde und die meisten Schüler genossen die Sonne draußen, mehr oder minder still. Dieser ganze Lärm ging Itachi auf die Nerven, außerdem wollte er jeglichen Kontakt mit einem bestimmten Schüler vermeiden. So schlürfte er die verlassenen Gänge des Schulgebäudes entlang, nahm seine Umgebung gar nicht wahr. Seine Gedanken hingen an dem gestrigen Abend, an dem er zum ersten Male sein kleines Geheimnis preisgegeben hatte und das auch noch dem Manne, den er seit einiger Zeit heimlich beobachtete. Zwar kannte er Kisame nicht richtig, aber doch war dieser bestimme Ahnung von Vertrauen vorhanden. Er konnte es sich nicht erklären, wieso ihm die hellen Iriden nicht mehr aus dem Kopf gingen, aber er fühlte sich gut dabei, mochte dessen Nähe auch wenn er selber nicht viel sagte, so genoss er den tiefen Bass der immer mehr erzählenden Stimme. Der Uchiha lächelte leicht. Eigentlich war es ein Wunder, dass dieser immer mehr darauf bestand sich mit ihm zu unterhalten, obwohl er kaum etwas sagte. „Ich hoffe du lächelst so fröhlich, weil du an mich denkst.“ riss ihn eine wütende Stimme aus seinen Gedanken und er fand sich an der Wand gedrückt wieder, eine Hand an seiner Kehle spürend. Er blickte in zwei tiefschwarze Augen, die ihn verstimmt anfunkelten. „Ich hatte dir doch gesagt, dass Hilfe zwecklos ist. Wieso hörst du nicht auf mich?“ Eine Zunge glitt feucht-heiß über seine Lippen. Angewidert verzog er das Gesicht und versuchte sich aus dem Griff zu winden, der leider immer fester zu werden schien und ihm die Luft abdrückte. „Du gehörst immer noch mir, vergiss das nicht!“ hauchte Madara ihn ins Ohr und ein eiskalter Schauder lief ihm den Rücken runter. Er hasste es so schwach zu sein . Zufrieden mit seinem Werk schritt der Schüler von Dannen und ließ ihn nicht weiter beachtend zurück. Hustend und nach Luft schnappend sank er an der Wand zu Boden, eine Hand an seinem Hals haltend. Es tat verdammt weh jetzt zu atmen. Er verstand immer noch nicht, woher sein Peiniger seine Informationen hatte. Mit einem Seufzen versuchte er sein Herzschlag wieder auf normalen Puls zu bringen, zog seine Beine an und ließ seinen Kopf auf den Knien sinken. Wieso geriet er auch nur in solchen Lagen? Sein Leben könnte doch so einfach verlaufen, und doch gab es immer wieder irgendwelche störende Faktoren, die das Ganze unnötig verkomplizierten. Er fühlte sich so erbärmlich und einsam und- … Da legte sich eine Hand sanft auf seiner Schulter, dennoch zuckte er erschrocken zusammen und blickte auf. Zwei helle Augen schauten ihn besorgt an. Was tat Kisame hier? Wieso beachtete dieser ihn? „Du kommst jetzt mit zu mir. Und keine Widerrede!“ Zwei Pranken griffen unter seinen Armen und hievten ihn hoch, als würde er nur so viel wie eine Feder wiegen. Sobald er auf den Beinen stand, wurde er zum Ausgang geschleift. Nach einer halten Stunde Fahrt betrat er zum ersten Mal die Wohnung des Hünen. Sie war schlicht gehalten, fast schon edel, von hölzernen Möbel geziert und einem angenehmen Farbton der Wänden, die erhellend wirkten. Es gefiel ihm hier, er fühlte sich wohl und gar nicht fremd. „Kaffee?“ fragte der Große nachdem er die Wohnungstür abgeschlossen hatte. „Ja, bitte ...“ war nur seine leise Antwort, während er sich immer noch neugierig umschaute. Etwas Sanftes strich an seinem Knöchel und er sah nach unten, blickte in zwei blauen Iriden, die von einer schwarzen und dünnen Pupille jeweils getrennt wurden. Ein kleines und ungemein niedliches Kätzchen schaute zu ihm hoch. Ihr Fell war grau, bis auf die kleinen weißen Pfoten und einen kleinen weißen Fleck auf der Brust. „Na wen haben wir denn hier ...“ flüsterte er und bückte sich nach unten, um den Kleinen aufzuheben. Er maunzte kurz und machte es sich auf Itachi's Armen gemütlich, legte seine Vorderpfoten auf der schmalen Brust und sah mit großen Augen zu dem Fremden. Fragend miaute er wieder und legte den Kopf etwas schief. Das war echt zu süß, da musste der Uchiha lächeln. „Aww … wie du wohl heißt ...“ fragte er leise in dem Raum hinein und kraulte dem Kleinen unterm Kinn. Er fing an zu schnurren unter der zarten Behandlung. Der Vorfall mit Madara war wie vergessen und ein kleines Fünkchen des Glückes keimte in ihm auf, als ob er ein Teil der Sonne in den Händen halten würde. So glänzten auch die dunklen Iriden und vertrieben jegliche Müdigkeit. „Das solltest du öfters machen ...“ erklang eine Stimme von hinten, die ihn überrascht in den hellen Augen blicken ließ. „Was meinst du?“ „Lächeln … das steht dir ...“ sagte dieser einfach so, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Es war ihm schleierhaft wieso er überhaupt so etwas zu hören bekam und das auch noch von jemanden, von dem er es am wenigsten erwartet hatte. Blöderweise würde er jetzt auch noch leicht rot um die Nase und sah verlegen auf das Kätzchen, das er immer noch in seinen Armen hielt und kraulte. „Er heißt Mishu.“ Mit der Tasse Kaffee setzte sich der Sportlehrer auf einer schwarzen Couch, vor der ein länglicher Glastisch sich befand, darunter ein kleiner edel verzierter Teppich. „Ein eigenartiger Name … woher hast du den Kleinen?“ Der Uchiha setzte sich neben seinem Gastgeber und er legte den kleinen Kater auf seinem Schoß, streichelte ihn weiter und sah diesem in die Augen, die ihn so neugierig fixierten. „Ich habe ihn vor ein Paar Tagen neben seiner toten Mutter gefunden und ich konnte nicht anders. Ich hab ihn zum Arzt gebracht und dann mit nach Hause genommen. Er ist sehr anhänglich.“ „Er ist wirklich süß ...“ flüsterte Itachi sanft und lächelte wieder, als sich der Kater auf seinen Beinen umdrehte und ihn schief ansah, während er auf dem Rücken lag und mit den Fingern spielte, die über ihn kreisten. „Ich werde ihn eh behalten .. jetzt wo ich sein Talent sehe.“ Der Blauhaarige strich mit einer Hand über dem weichen Bauch der Katze und lächelte dabei leicht, wohl eher in Gedanken versunken. „Huh … was meinst du?“ „Er hat dich zum Lächeln gebracht … weißt du … das tust du recht selten … eigentlich hab ich das bei dir noch nie gesehen. Es ist schön ...“ Es klang aufrichtig, ehrlich und .. hörte er da etwa Glück heraus? Itachi verstand gerade die Welt nicht mehr. Wie konnte dieser überhaupt so etwas zu ihm sagen? Sie waren Arbeitskollegen und ja, er selbst beobachtete diesen seit einiger Zeit, einfach nur weil er ihm nicht mehr aus dem Kopf ging. Aber … niemals hätte er sich erhofft, so etwas von diesem zu hören. Natürlich lächelte er nicht oft, eher niemals. Es gab keinen Grund dafür und seit der Sache mit Madara noch weniger. Nur Mishu, dieses verspielte kleine Kater ließ ihn für einige Momente alles vergessen und ein bisschen fröhlich sein. Es war wenigstens jemand, der sich nicht um sein Charakter scherte oder wie er sich sonst verhielt, sondern einfach nur spielen wollte und vielleicht auch etwas anhänglich war. Nein, bei diesem niedlichen Anblick konnte er einfach nicht traurig sein. Auch konnte er sagen, dass es super niedlich war, dass so ein Hüne von einem Mann so eine Schwäche hatte. Es zeigte mal wieder, dass jeder ach so harte Kerl doch einen weichen Kern besaß und nur er hatte das erfahren. Überhaupt schien dieser aber nichts vor ihm verbergen zu wollen, ganz im Gegenteil. Es war merkwürdig, aber er war dankbar dafür, dass Kisame sich ihm so auf dieser Ebene anvertraute. Auch er selbst hatte unwissentlich seine innere Seite gezeigt, das was er gerne sein würde. Jemand, mit dem sich eine Freundschaft lohnte … oder vielleicht auch mehr. Doch jetzt packte Angst kurz sein Herz und hielt es eben vom Schlagen ab. Schnell schlug es wieder, schnürte ihm beinahe die Luft ab. Was war … wenn er sich wieder täuschte? Wenn er jetzt wieder den Fehler beging, sich fallen zu lassen, zu vertrauen und … wieder … nicht gefangen zu werden, angenommen zu werden? Er starrte nur auf einen Punkt und regte sich kaum noch, ließ sogar Mishu außer Acht. Was war nur wieder los mit ihm? All die Ängste, die er so gut unterdrückt hatte, krochen plötzlich wieder hoch. „Itachi?! A-alles in Ordnung?“ erklang eine besorgt klingende Stimme neben ihn. Er hörte sie kaum, zuckte nur kurz zusammen. Er sollte sich wirklich zusammen reißen, schließlich war er nicht Zuhause und das war doch mehr als nur peinlich so schwach zu erschienen. Er war ein erwachsener Mann und kein hilfloses kleines Mädchen. So drehte er seinen Kopf doch zu dem Großen und sah in den hellen Iriden. „Ja … klar ...“ Das klang alles andere als ehrlich und er wusste, dass es kaum zu überhören war. Weswegen log er also? Hatte er wirklich so große Angst davor, einmal im vielleicht richtigen Augenblick zu vertrauen? „Hmpf … das nächste Mal glaube ich dir aber nicht mehr, damit das klar ist.“ Sein Kollege schien eher verstimmt und ja gar .. enttäuscht zu sein und warf ihn damit aus der Bahn. Wieso? Machte er sich wirklich Sorgen? Konnte das nicht doch vorgeheuchelt sein? „Ach und … ehm … ich wollte dich fragen, ob du … nicht morgen Abend … mit mir Essen gehen möchtest.“ Wie bitte? Er wurde wirklich … ausgefragt? Und das von einem Mann, der wohl jede haben konnte? Moment … hieß da etwa … Nein, das konnte doch nicht sein! Er stand komplett neben sich und wusste nicht einmal, was er eigentlich antworten wollte. Sollte er sich zum ersten Mal auf sein Herz verlagern, der nur noch 'Ja!' zu schreien schien? Oder auf sein verstand hören, der ihn vorwarnte was passieren könnte? Dass wenn er es zuließ eh nur wieder verletzt werden würde, dass er nur fallen würde ohne Hilfe, ohne jemanden, der unten auf ihn wartete, um ihn im Arm zu fangen und für immer fest zu halten. Dass es niemanden gab, der dazu fähig war, ihm seine Tränen weg zu wischen, selbst wenn man diese nicht sah. Er wurde erwartungsvoll angesehen, hoffnungsvoll. Er blickte in den Augen, die ihn so … sanft ansahen, die keinerlei Zweifel zuließen und doch hatte er Angst davor, sich darin zu verlieren, auch wenn er es so gerne tun würde. Was sollte er nur tun? Fast schon fieberte er davon, von diesem inneren Kampf, der ihm wohl diese Nacht den Schlaf rauben würde, wie so oft. Verlegen, beschämt und von sich selbst enttäuscht, blickte er nach unten auf sein Schoß, wo auch der Kater ihn erwartungsvoll anglubschte, als ob er alles verstanden hätte und auf die richtige Antwort warten würde. Wieder spürte er diese kleine schüchterne wärme in ihm aufkeimen, diese süße kleine Hoffnung, die ihn beinahe wieder lächeln ließ. Der Kleine war echt zu niedlich und ja, er hatte wirklich ein Talent dafür, ihn etwas glücklich zu machen. Wieso es gerade dieser graue Kater war, wusste er auch nicht. Vielleicht weil es das Zeugnis von der Ehrlichkeit und Sanftheit Kisame's war. Es war die richtige Antwort … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)