Der Apfel fällt nicht weit vom Malfoy-Stammbaum von XdramaX ================================================================================ Kapitel 12: Narzissa mit der flotten Sohle ------------------------------------------ „Scorpius, nun warte doch! Was ist denn los?“, Goyle stolperte hinter seinem Freund durch den trockenen Sand, in der Hoffnung mit ihm mithalten zu können. Eric hatte keine Ahnung was passiert war, dass Mafloy so in Rage geraten war. Doch er war sich sicher, dass zu diskutieren in seinem Momentanen zustand vollkommen unmöglich war. Sie entfernten sich immer weiter von den anderen. Aber wonach suchten sie eigentlich? Was war ihr Ziel? Dem großen, bulligen Fünfzehnjährigen war es nicht möglich einen Sinn hinter alledem zu erkennen. „Scorpius!“, versuchte er ihn noch einmal zum Anhalten zu bewegen. Warum rannte er ihm eigentlich nach? Eigentlich war ihm das alles zu dumm. Wenn Scorpius mehr Sport ohne Besen machen wollte, dann sollte er das alleine durchziehen. Leichtathletik war nun wirklich nicht Erics Stärke. „Scorpius!“, das war der letzte Versuch. Wenn er ihm nicht sofort sagte, was Sache war, dann würde er sich einfach wie ein bockiges Kind in den Sand plumpsen lassen und streiken! Und wie nich anders zu erwarten reagierte der Weißblonde erneut nicht auf ihn. Im Gegenteil, er schien ihn noch nicht einmal wahrzunehmen. Ununterbrochen schoss ihm Valerijas Name durch den Kopf. „Sorry, aber darauf habe ich nun wirklich keinen Bock.“, Eric hielt demotiviert an und schwang ratlos die Arme auf und ab. Doch er seufzte nur schwer, da Scorpius einfach weiter rannte, wie von der Tarantel gestochen. Frustriert atmete Eric aus, stemmte die Arme in die Seiten und sah zurück. Von den Feuern, wo die anderen Schüler der Schule saßen, war nur noch das helle Licht hinter einer Düne zu erkennen. „Los doch, was machst du? Wir müssen Sie finden!“, schrie Scorpius plötzlich panisch und er sah wieder zu seinem Freund. „Wen denn überhaupt?“, jammerte dieser nur. „Na Valerija!“ Verständnislos sah er ihn an. „Was? Wieso denn die? Was ist denn passiert? Hat sie dir diesesmal deine ganzen Unterhosen mit Juckpulver eingepudert?“ „Du weißt es nicht?“, Scorpius lief rückwärts weiter. „Nein, was denn?“, langsam und vor allem noch immer ratlos stapfte Eric durch den Sand in seine Richtung. „Melinda hat mir erzählt, dass sie und Max Valerija einen Liebestrank in die Bowle gekippt haben.“ „Was?“, fragte Eric und verfiel nun doch wieder in leichtes Traben. Es kam ihm gleich komisch vor, dass die kleine Gryffindor-Veela plötzlich solch ein Interesse an Maximilian gezeigt hatte. Wenn schon mit einem Slytherin, dann hätte er eher auf Scorpius getippt, so ruhig, wie es um die beiden geworden war... und bei den Blicken, die sie beim Essen einander zugeworfen hatten. Aber Maximilian? Stimmt, er kam am frühen Abend, als die beiden ihr Projekt machten, vom Wohnhaus zurück an den Strand und Nott und Zabini hatten die Köpfe mit Fletcher und Parkinson zusammen gesteckt. Nur... „Wozu das bitte?“, vollendete er seine Gedanken laut. „Sie wollen Valerija wohl irgendwie dazu bringen sich auszuziehen und dann nackt über das Gelände zu rennn.“ „WAS?“, entfuhr es auch Eric entsetzt. „Was soll der Mist?!“ „Wir müssen sie finden, ehe das passiert!“, Scorpius rannte wieder los, als Goyle ihn eingeholt hatte. „Und wenn ich die beiden gefunden habe, dann bringe ich Max um!“, knurrte er noch, jedoch so unverständlich, dass Eric es nicht hören konnte. Allerdings hatte der auch gerade ganz andere Probleme. Er versuchte noch die Information zu verarbeiten, dass seine Freunde einer Mannschaftskollegin von ihm soetwas antun wollten. Sicher, er hatte keine nähere Bindung zu Valerija und den anderen Spielern – außer Raphael – doch sie waren ein Team und somit baute sich soetwas wie ein Beschützerinstinkt auf, der Valerija bewahren wollte. Immerhin war er Treiber und sorgte für das Wohl seiner Mitspieler! Außerdem schien es seinen besten Freund schwer zu treffen, dass Melinda Valerija diesen Streich spielen wollte, obwohl ja sowohl er als auch sie die Kleine verabscheuten. Malfoy war sogar richtig wütend. Nun ja, und wenn das noch nicht reichte, dann war da noch diese andere, neue Person in seinem Leben, die sicher nie wieder mit ihm sprach, wenn seine Clique für diesen seelischen Schock der Veela verantwortlich sein würde. Und dabei hatte er sie doch gerade erst kennen gelernt... „Da vorn!“, schrie Scorpius plötzlich und tatsächlich rannten in einigen Metern Entfernung Betsy und Amanda in den Wald, der hinter dem Strand begann. Sie trugen irgendetwas mit sich. Vermutlich Kleidung? „Nein!“, presste Scorpius zwischen den Zähnen hindurch und blieb ruckartig stehen. Valerija, wo war sie nur? Wo konnte sie sein? Wohin hatte Maximilian sie verschleppt? Valerija... Er wollte schreien, doch er bezweifelte, dass sie in ihrem aktuellen Zustand auf ihn reagiert hätte. Egal. Er formte die Hände zu einem Trichter und setzte an. „Im Wasser!“, ein Arm schnellte durch sein Sichtfeld und der Ruf blieb ihm im Halse stecken. Erschrocken folgte er Erics Wink und sah sie. Im fahlen Schein des Mondlichts, das sich im Meer spiegelte, erkannte er Max, der bis zum Bauchnabel in den Fluten stand. Er lachte und strich sich das dunkle Haar nach hinten, ehe er die wesentlich kleinere Valerija vor sich mit beiden Armen um ihre Taille aus dem Wasser zog und sie sich auf die Hüfte setzte. Valerijas Lachen drang zu ihm hinüber und nur dieses unwirkliche Geräusch zeigte Scorpius, dass das, was dort geschah, nur das Resultat eines geschmacklosen Zaubers war. Das reichte. Etwas setzte aus. Mit einem Schlag nahm er die Beine in die Hand und sprintete los, weiter über den Sand, dann mit einem Satz in die Fluten. „Scorpius, bist du bekloppt?“, brüllte Eric. Valerija ließ sich von der Störung gar nicht beeindrucken. Sie drückte bereits ihre Lippen seitlich an Max Hals, als dieser erschrocken den Kopf herum drehte und nur noch eine blonde Furie auf sich zustürzen sah. Sein kleines, verhextes Spielzeug schrie überrascht auf, als Scorpius sich zwischen sie und dem Mann ihrer Träume drängte und beide grob voneinander trennte. „Scor...“, weiter kam Maximilian nicht mehr, ehe die Faust seine Freundes krachend in seinem Gesicht landete. „Scorpius! Maximilian!“, schrie Valerija entsetzt und sprang Malfoy von hinten auf den Rücken, um Max zu Hilfe zu eilen. Ihr Angreifer allerdings schob sie nur von sich runter und drückte sie in Richtung Strand davon, doch Maximilian hatte sich wieder gefangen. Als er nun seinerseits soweit war, für die blutende Nase Vergeltung zu üben, sprang die nackte Veela wieder durch die Fluten, um sich an ihn zu klammern. Max ignorierte sie einfach. Er stieß sie unsanft beiseit und machte einen Satz auf Scorpius zu. Schläge und Tritte folgten, eine wilde Prüglei entbrannte. Bevor Turner jedoch wiederholt versuchte sich einzumischen, packte Eric sie um die Taille und zerrte sie einfach aus dem Wasser. „Nein! Nein! Lass mich los! Maximilian!“, kreischte sie schrill. Einen solch unnatürlichen Schrei hatte Scorpius noch nicht gehört und war augenblicklich abgelenkt, als Valerijas Veelablut in ihrem Zorn die Kontrolle übernahm. Doch zum Glück war Eric zu stark für sie. Dies nutzte Nott aus, griff Nacken und Hinterkopf seines Widersachers und drückte ihn unter Wasser. Wild gluckerte es und Malfoy trat um sich. „Scorpius!“, brüllte Eric und ließ Valerija einfach auf dem nassen Sand stehen, als er zurück in die Wellen sprang, um seinem Freund womöglich das Leben zu retten. Er zerrte Nott herum und schlug ein zweites Mal auf den von Scorpius zu Beginn perfekt platzierten Schlag. Maximilian taumelte benommen zurück und landete auf seinem Hintern. Scorpius tauchte hustend wieder auf und sah sich fuchsteufelswild um. Zeitgleich mit Valerija wandte er sich Max zu – jedoch wollte er im Gegensatz zu ihr diesem Typen den Kopf abreißen! Max stolperte durch die Wellen zurück zum Strand, als Goyle Scorpius aufhielt. „Ich glaube ich übernehme ihn lieber. Halt du nur Valerija von ihm fern.“, bat er ihn und schob ihn auf die noch immer verhexte Veela zu. Diese Frustation in ihren Augen und gleichzeitig unendliche Leere, erweckte in ihm nur sofort erneut den Wunsch auf Nott einzuschlagen. Doch er warf lediglich noch einen letzten, bösen Blick hinter ihm her, dann lief er so schnell es ging auf Valerija zu. Maximilian erreichte unterdessen den Strand und floh augenblicklich so schnell er konnte in die Richtung der Bäume. Betsy und Amanda hatten die Kleidung von beiden mitgehen lassen und sollten wenigstens seine Hose am Rand unter einem Busch verstecken. Dort wollte er sich verstecken. Doch Eric war – trotz seiner nicht vorhandenen Begabung für Sprints – ihm direkt auf den Fersen. Voller Angst sah Valerija hinter den beiden her und verfluchte ihre geringe Körpergröße dafür, dass sie nicht so schnell aus dem Wasser heraushüpfen konnte wie die Jungs. „Max!“, schrie sie schon wieder verzweifelt, als sie mit einem Ruck zum Anhalten gezwungen wurde. Eine große Hand zog sich wie ein Schraubsock fest um einen ihrer Arme. „Valerija“ „Lass mich los, Malfoy!“, keifte sie und wollte sich befreien. „MAX! MAXIMILIAN!“ „Valerija, ruhig, hör mir zu!“, er folgte ihrem Drängen, bis sie aus dem Wasser gestiegen waren, dann drehte er sie zu sich herum und packte auch ihren zweiten Arm fest. „Du bist nicht du, verstehst du?“ „Lass mich los! Ich will zu Maximilian! MAX!“ „Valerija, du stehst unter einem Zauber! Du fühlst nur so, weil er dir einen Liebestrank gegeben hat.“ „Nein, das hat er nicht! MAXIMILIAN!“ Sinnlos. Aber was hatte er auch anderes erwartet? Valerija stand unter dem Zauber, den ein Erwachsener hergestellt und abgefüllt hatten, nur um ihn dann an dumme kleine Kinder zu vertreiben, die sich damit gegenseitig verletzten. Sie war nicht bei Verstand. Doch auch wenn er wusste, dass diese Gefühle nicht von ihr ausgingen, so schmerzte es ihn doch. „Valerija!“, er legte die Hände an ihre Schultern und drückte sie etwas fester. „Komm schon... bitte! Du weißt doch, dass du nicht so...“ Sie zitterte ein wenig und sah ihn mit großen, flehenden Augen an. Sie öffnete gerade den Mund, um erneut nach Maximilian zu fragen, als der schon mit einem ersticken Keuchen aus dem Wald taumelte und im Strandsand landete. „Ich hab ihn!“, rief Goyle. Überrascht sah Scorpius auf und lockerte den Griff, was Valerija umgehend ausnutzte. „MAX!“, schrie sie schon wieder und riss sich voller Erleichterung los, doch umso lauter brüllte sie nur, als Scorpius sie mit einem Satz schon wieder eingefangen hatte, sie von hinten umklammerte und mit der ganzen Wucht des Aufpralls auf die Knie zwang. Verbissen hielt er sie fest. Es war sinnlos weiter auf sie einzureden. Sie wehrte sich nur umso mehr gegen seinen Griff. „Na toll und nun?“, fragte Goyle, der Max Gesicht wieder aus dem Sand zerrte und die Hose, die er irgendwo aus den Büschen gefischt hatte, hinwarf. Scorpius schnaubte nur. „Er soll sich seine blöde Hose anziehen.“ Eric nickte und hielt seinen Freund dann im Nacken fest, damit der sich wenigstens die Beinbekleidung überziehen konnte. Scorpius seufzte leise und sah auf Valerijas Haarschopf hinunter. Sie griff an seinen Unteram über ihrem Brustkorb und drückte dagegen. Wie sollte er sie nur davon überzeugen, dass sie zu ihrer Mutter musste? „Lasst ihn doch los! Was ist denn nur in euch gefahren!“, jammerte das Mädchen in seinen Armen. Eric sah sie an, dann wieder zu Scorpius hoch, doch der schüttelte nur verloren den Kopf. Niemals hätte er gedacht, dass jemand, der unter einem Liebeszauber stand, so anstrengend war. Und doch, es war Valerija. Er wollte sie einfach nur heil aus dieser Sache heraus bringen, egal was es kostete. „Scorpius, sie sollte sich mal langsam was anziehen. Es ist zwar angenehm, aber zu kalt um nackt zu sein.“, rief Goyle da. Der Angesprochene nickte. „Hast du Betsy und Amanda irgendwo gesehen und Valerijas Kleidung?“ „Nein, nichts, sorry.“ Scorpius nickte und strich über Valerijas Oberarm. Er war bereits sehr kalt. So tat er das einzige, das ihm logisch erschien. Er griff sie etwas fester mit einem Arm und begann mit dem anderen sein Hemd aufzuknöpfen. Zwar waren seine Klamotten ebenso nass wie er und sie, doch das würde er schon ändern. Es war umständlich sich selbst des Hemdes zu entledigen und Valerija dabei zeitgleich so festzuhalten, dass es ihr nicht möglich war erneut zu entkommen. Doch das größt Problem war wohl eher, sie in das Hemd zu bekommen, ohne, dass sie zu Maximilian flüchten würde. Scorpius dachte kurz nach, dann fiel ihm eine mögliche Lösung ein. „Valerija“, sprach er sie leise an. „Komm, zieh dir das Hemd über, ja? Danach bringen Eric und ich euch beide an einen Ort, wo ihr beide ungestört seid und euch nicht gleich den Tod holt, wenn ihr... nun... du weißt schon... Ist das in Ordnung für dich?“ „Wirklich?“, fragte sie misstrauisch. Er nickte. „Ich verspreche es dir.“ Natürlich war es ein Trick, doch sie tat, was er ihr vorschlug und begann sofort sich eilig das nasse, viel zu große Hemd überzuziehen. Die angenehme Wärme, die es durch seinen Körper hatte, umfing sie sofort und trotz des Zaubers spürte sie, wie kalt ihr mit einem mal war. Scorpius zog unterdessen seinen Zauberstab aus dem Hosenbund und trocknete sich selbst und auch sie mit einem warmen Föhn. Im Normalfall hätte sich Valerija wohl für die Führsorge bedankt, umso irritierter war Scorpius daher, als sie fertig angezogen plötzlich auf die Beine sprang und zu Maximilian hinüber rannte. Wenig begeistert sah er ihr nach, als sie sich neben ihn in den Sand plumpsen ließ und sich an seinen inzwischen auch wieder trockenen Arm klammerte. Mit ihrem glückseligen Lächeln merkte sie gar nicht, wie griesgrämig er dreinblickte und seine Freunde sauer musterte. Scorpius schlug bereits einen Weg in den Wald ein – er wollte sie ungerne am Feuer entlang führen, an den anderen Schülern vorbei – als Goyle Max schließlich auf die Beine zog, jedoch weiter unnachgiebig festhielt. Dieses Mal ließen sie die dümmlich kichernde und Max anhimmelnde Valerija gewehren. Nun war es wichiger, beide zum Haupthaus zu bringen und zu Amy und Narzissa hinauf. Scorpius ging schweigend voran und warf einen undefinierbaren Blick zurück auf Nott, der mit einer verliebten Veela am Arm und von Eric geschoben hinter ihm her schlurfte. „Wenn das doch alles nur so einfach wäre...“, flüsterte Draco traurig und schwenkt das Glas in seiner Hand. Amy schwieg lieber an dieser Stelle und starrte den Teppich vor der Couch von Narzissa und Andromedaan. Letztere servierte gerade Kekse, als ihre Schwester nach ihrem Tee griff. „Niemand hat gesagt, dass es einfach wird, mein Sohn, doch du hast dich dafür entschieden und es ist ein unumgänglicher Schritt, wenn du diesesmal mit Amy zusammenbleiben willst.“, erklärte Mrs. Malfoy. „Vielleicht lassen wir es dann lieber.“, beschloss Amy und stand mit einem Schwung von ihrem Sitz auf. Erschrocken sah Draco ihr nach, als sie die Arme verschränkt und an das Fenster trat. „Wir sollten es lassen...“ „Amy“, sprach er leise und folgte ihr, doch als er die Hände an ihre Oberarme legte und sich vorbeugte, um ihr einen Kuss von hinten auf die Wange zu drücken, drehte sie sich einfach weg. Betroffen senkten die beiden anwesenden Damen die Köpfe und starrten angestrengt in ihre Tassen. Es tat auch ihnen weh das wiedervereinte Paar so verloren zu sehen. Draco zog den Kopf zurück und betrachtete Amys Kiefergelenk unter ihrem Ohr. Dann senkte er den Blick an seine Hände und rieb ihr frustriert über die Haut. „Ich will dich nicht noch einmal aufgeben müssen, Amy, nur... es ist schwer. Verstehst du denn nicht?“ „Doch... und ich will deine Familie nicht zerstören.“ „Du zerstörst sie nicht...“ „Nein? Das heißt, dass du mit Astoria und mir zeitgleich zusammenleben willst, damit dein Sohn nicht zwischen euch hin und hergerissen wird.“ Er schwieg. „Für alles gibt es eine Lösung, Kinder. Auch für dieses Problem.“, erklärte Narzissa. „Natürlich wird Astoria nicht weiter bei uns wohnen. Und natürlich wird Scorpius bei uns bleiben.“ Amy schüttelte den Kopf. „Und wenn er bei seiner Mutter bleiben will?“ „Vertrau mir, ich kläre das! Ich weiß noch nicht wie, aber wir bekommen das hin.“, erklärte Draco. „Immerhin schaffen es die Muggel auch und die haben kein Flohnetzwerk.“ Amy schüttelte nur den Kopf und strich sich über die Augen. Draco musste lächeln und schlang beide Arme um ihre Taille. Als er sie nun endlich festhielt und das Kinn auf ihrem Haupt ablegte, lehnte auch sie sich wieder an ihm an. „Das einzige, Amy, das ich bereue und ewig bereuen werde, ist die Tatsache, dass ich dir nicht eher begegne bin. Also nicht damals, als wir noch Kinder waren, sondern als unsere Kinder noch in Schottland zur Schule gingen.“ Sie lachte leise. „Ja, eigentlich ist das seltsam. So oft wie Minerva mich zu sich gerufen hat, weil Velcan und Scorpius sich geprügelt haben...“ „Wirklich?“, fragte er überrascht und sah von ihr zu seiner Mutter. Die jedoch winkte nur ab. „Ja. Ich wollte vermeiden, dass ihr euch begegnet, weil ich Angst hatte, dass dein Schwiegervater dich abtransportieren lässt.“, erklärte Narzissa. „Minerva hat immer mich hinzugezogen, wenn etwas mit den Kindern war...“ „Was praktisch zwei mal im Monat passierte.“ Narzissa nickte. „Es ist fast schon unnatürlich ruhig bei Scorpi und Velcan, das stimmt.“ „Und bei Quidditchspielen saß ich immer mit den Potters und den Weasleys auf einer Tribüne und ihr beide auf einer anderen, nicht wahr?“ Narzissa nickt erneut. Draco dachte eine Weile über diese Erkenntnisse nach, doch dann wandte er sich wieder Amy zu. „Nun stell dir vor, das wir endlich gemeinsam ein Spiel unserer Kinder sehen können. Und drei von vier spielen in einem Team!“ Amy schloss die Augen und lächelte sanft, als er ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. „Ich verspreche dir, ich rede mit Scorpius. Ich weiß noch nicht wie, aber ich werde es tun. Und dann reden wir auch mit deinen Kindern und dann schaffen wir das alles... und spätestens zu Weihnachten seid ihr bei mir. Und wir sind eine Familie.“ Amy biss sich auf die Unterlippe. Sie sah das alles noch nicht so kommen. „Und unsere sich ewig streitenden Kinder?“, flüsterte sie. „Das bekommen wir hin.“, erklärte Narzissa. „Immerhin ist die schlimmste Kombination momentan Scorpius und Valerija und um die beiden wird es gerade sehr...“ in dem Moment klopfte es an die Tür und die vier Erwachsenen sahen sich irritiert an. Was war denn nun los? Alle Schüler und Lehrer waren bei den Feuern am Strand. Ein Besuch konnte demnach nichts Gutes bedeuten. Andromeda sprang auf die Füße und Draco und Amy lösten sich voneinander. Überrascht und neugierig schlichen sie wieder zurück zur Couch, als Andromeda die Tür öffnete. „Scorpius?“, fragte sie verblüfft und sah ihn von oben bis unten an. „Mr. Nott, Mr. Goyle... Valerija, was tägst du da? Scorpius, ist das etwa dein...“ „Ja, mein Hemd.“, knurrte er nur missmutig und quetschte sich an seiner Großtante vorbei. Wie unwirklich der Anblick ihrer kleinen Gruppe war, wurde klar, als die vier den Raum betraten und den verwirrten Blicken der Anwesenden begegneten. Aber was sollte man erwarten? Malfoy Junior und Nott trugen nur eine Hose und Valerija ein Herrenhemd, das ihr eindeutig bei weitem zu groß war. Goyle in seinem vollkommen normalen Outfit dagegen stach grotesker Weise als befremdlich hervor. Er passte einfach nicht in dieses Bild. „Vater“, begrüßte Scorpius Draco wenig begeistert. Was machte der eigentlich schon wieder hier? Aber gut, er schob diese Frage beiseite, als Andromeda die Tür schloss. „Was wollt ihr denn hier? Und wie seid ihr überhaupt angezogen?“ „Was ist mit Ihrem Gesicht passiert, Mr. Nott?“, fragte Amy weiter. „Scorpius hat mich und Valerija angegriffen. Keine Ahnung, was in ihn gefahren ist!“, versucht der sich aus der Misere herauszureiten und riss sich von Goyle los. „Dich UND Valerija? Wohl eher nur dich!“, schrie Scorpius plötzlich. „Scorpius!“, donnerte Draco zurück. „Wo sind deine Manieren?!“ „Manieren? Nott hat sich mit Melinda und ihren Freundinnen zusammen getan und Valerija einen Liebestrank verabreicht!“, konnterte er. „Sie wollten sie dazu bringen, splitternackt durch die Schule zu rennen.“, fügt Goyle hinzu. Sofort sprang Amy auf die Gruppe zu. „Das stimmt überhaupt nicht!“, versuchte sich Max zu verteidigen, doch das war natürlich sinnlos. Ihre Meisterin der Zaubertränke griff nach dem Gesicht ihrer Tochter und drehte es ins Licht. Sie schluckte schwer und sah bedeutungsvoll zu Draco. Der schüttelte nur den Kopf. Was ein Zirkus. Man konnte es nicht anders beschreiben und dennoch wurde er augenblicklich wütend. Valerija sollte immerhin seine Tochter werden und dazu gehörte, dass er die kleine Veela beschützen und behüten wollte, wie ein Vater. „Vielen Dank Mr. Goyle, Mr. Malfoy.“, erklärte Amy hart und sah dann zu Narzissa. „Kannst du dich um Valerija kümmern?“ Sie nickte und legte dem Mädchen die Arme um die Schultern. „Nein! Ich werde Maximilian nicht verlassen!“, schimpfte diese jedoch sofort wütend und drückte sich nur fester an den Slytherin. „Keine Sorge, meine Süße, du setzt dich dort auf die Couch und wartest hier auf ihn und wir versorgen unterdessen seine Nase, in Ordnung? Die scheint gebrochen zu sein.“ Sie sah sie misstrauisch an, doch immerhin hatte sie hier ihre Mutter vor sich. Und ihrer Mutter vertraute sie. „Und ihr bringt ihn mir gleich zurück, ja?!“ „Natürlich, Liebes, komm, wir setzen uns auf die Couch.“, Narzissa zog Valerija mit sich mit. „Mr. Malfoy, würden Sie bitte mich und die drei Herren hier begleiten? Professor Tonks?“ Andromeda und Draco nickten beide und schoben Eric, Maximilian und Scorpius dann hinter Amy durch die Tür und zurück zu der großen Freitreppe, an deren oberen Ende das Direktorenbüro lag. Dort angekommen wies sie ihnen stumm Sitzplätze zu, während Andromeda ihre Krankenschwester holte, sowie die beschuldigte Melinda samt Freundinnen und deren Vater. „Also, die Herren, ich höre?“ Augenblicklich begannen Maximilian und Scorpius durcheinander zu schreien. Draco trommelte nervös auf die Armlehne seines Sessels ein und beobachtete das Ganze argwöhnisch. Was genau ging hier eigentlich vor? Er verstand das alles noch nicht, ebensowenig wie seine Geliebte. Mit einer einzigen Handbewegung wies die Direktorin die Jungs wieder an still zu sein. „Also, Mr. Goyle, was sagen sie zu der Geschichte?“, sprach sie den an, der am ruhisten wirkte. „Ich?“, fragte er offensichtlich irritiert. Er wusste nicht recht, was er machen sollte, denn immerhin waren beide Jungs seine Freunde. „Also ehm...“ Amy lächelte. „Keine Sorge, Mr. Goyle. Sie haben nichts zu befürchten. Ich möchte nur erfahren, was geschehen ist.“ Eric nickte verlegen und schielte zu Draco hinüber. Der Mann machte ihm fast noch mehr Angst, als sein eigener Vater. Er wirkte einfach härter, als Gregory Goyle, doch da der Erwachsene nickte, erzählte er einfach, was er wusste: „Wir saßen mit den Anderen am Strand beim Lagerfeuer. Valerija und Max haben sich gut verstanden, ich habe mir nichts weiter dabei gedach, und Scorpius ist früher gegangen, weil er tierisch schlechte Laune hatte. Melinda meinte, dass sie ihn zurückholen wird. Kurz darauf verließen dann auch Max und Valerija die Gruppe, um am Strand spazieren zu gehen... Dann kam Scorpius plötzlich zurückgerannt und hat gesagt, dass ich ihm folgen soll, was ich dann auch getan habe. Und da erzählte er mir, dass Melinda wohl gesagt hat, dass sie und Max Valerija einen Liebestrank gegeben haben und dass sie sie dazu bringen wollen, nackt über das Schulgelände zu laufen und gleich darauf haben wir halt Betsy und Amanda gesehen, wie sie mit ihren Klamotten in den Wald gerannt sind und Valerija und Max standen nackt im Wasser und haben rumgemacht. Dann ist Scorpius auf Maximilian los.“ „Ich schwöre: Ich wusste nichts von einem Zaubertrank!“, beteuerte letzterer verzweifelt. „Nein? Und warum war dann deine Hose zu finden, aber nicht Valerijas Klamotten?“, entgegnete Scorpius. „Und wie konnte der Zaubertrank auf dich geprägt sein, Max, wenn du nicht beteiligt warst?“, warf Draco ein und Maximilian sah ihn geschockt an. Stammelnd versuchte er eine Ausrede zu finden: „Vielleicht haben Sie mir ein paar Haare abgeschnitten, als ich mich am Strand gesonnt habe? Was weiß ich?“ „Ach ja?!“, Scorpius sprang mit einem Mal wutentbrannt auf, was auch Amy und Draco in Alarmbereitschaft zwang. „Melinda hat gesagt, dass der Trank in der Bowle war und du warst es, der Valerija den Becher gereicht hat! Nur du konntest wissen, welcher der mit dem Trank war und welcher nicht!“ „Und was ist mir dir? Warum spielst du hier den Samariter?“, Nott sprang auf. „Du bist derjenig von uns, der die Turnergeschwister am meisten hasst.“ - Amy sah kurz zu Draco, der den Blick nur undefinierbar erwiderte - „Seit sie dich letztes Jahr im Quiddich geschlagen hat, überlegst du, wie du dich an ihr rächen kannst. Und das ununterbrochen!“ Das erklärte vieles, wie Draco nun feststellen musste, doch ehe er etwas dazu sagen konnte, platzte aus Nott ein überaus unüberlegter Satz heraus: „Wir haben das nur für dich getan!“ Nun war es zuende mit dem lauschigen Gespräch bei Tee und Gebäck. Scorpius macht einen Satz auf Maximilian zu, sodass sein Stuhl umflog, und riss seinen ehemaligen Freund zu Boden. „Mr. Malfoy!“, schrie Amy und sprang auf das Geschehen zu, so wie Scorpius Vater, doch es war Eric, der als erstes die Taille seines Freundes zu fassen bekam und ihn von Max runter zog. Der Weißblonde schnaubte wuterfüllt, während sich sein Gegner noch auf dem Boden wandt wie eine verirrte Schlange und dann mit panischer Stimme aufsprang. „Sehen Sie das? Haben Sie das gesehen? Er greift mich einfach vollkommen ungerechtfertigt an! Nicht Turner ist verhext, ich glaube eher, dass Scorpius verhext wurde.“ Der gemeinte riss schon wieder stärker an der Umklammerung von Eric, doch Amy schritt ein. „Mr. Goyle, bitte bringen Sie Mr. Malfoy vor die Tür. Ich denke, dass es sinnvoller ist, wenn wir das Gespräch ohne ihn weiterführen.“ „Was?“, brüllte Scorpius sauer. „Es ist besser so, Scorpius. Warte bei deiner Großmutter auf uns.“, sprach sein Vater herrisch. „Aber Dad!“ „Kein Aber. Geh zu deiner Großmutter. Und keine Sorge, ich trete sowohl für dich, als auch Valerija ein.“, er nickte ihm zu. Nun gut, man konnte von Draco sagen, was man wollte, aber sein Sohn wusste, dass er sich hierbei auf seinen alten Herrn verlassen konnte. Und dann war da ja noch die Direktorin, die so ganz nebenbei auch noch die Mutter seiner geschädigten Veela war. Die beiden würden schon alles richten. Trotz dieses Wissens war es dennoch nicht leicht für ihn, das Gespräch zu verlassen. Er sah sich noch einmal um, als Goyle ihn vor der Tür abstellte. „Tut mir leid, aber keine Sorge, ich steh hinter dir!“, versicherte er ihm leise. „Danke, Eric.“, er nickte ihm zu und funkelte Maximilian noch einmal dunkel an, als die Flügeltür sich wieder schloss. Dann stand er da, am Rand der Treppe, und alles um ihn herum war ruhig. Scorpius seufzte leise und sah sich um. Er strich sich mit beiden Händen das lange, blonde Haar aus dem Gesicht und legte den Kopf in den Nacken. Er pustete wie ein Pferd, als sich das Eingangsportal vom Haus öffnete und Andromeda in Begleitung von Professor Zabini die Tochter von letzterem und deren zwei Freundinnen herin schoben. „Scorpius!“, rief Melinda erleichtert – sie glaubte trotz allem nicht, dass er sie verraten hatte – doch in ihm keimte augenblicklich erneut Wut auf. Er verschränkte die Arme, als sie hinauf eilt und sah sie finster an, dann wandte er sich ab, als sie ihn fast erreicht hatte und ging den Gang hinunter in die Richtung der Wohnung seiner Großmutter und deren Schwester. „Scorpius?“, hörte er Melinda irritiert fragen, doch als sie ihm folgen wollte, hielt Andromeda sie auf. „Bitte, Miss Zabini, hier rein.“ Sie öffneten die Tür zum Büro und schoben alle drei Mädchen hinein. Scorpius erreichte gerade die Wohnung und klopfte an, als der Flügel wieder zuschlug. Tief atmete er durch. Er sollte dort drinnen und dabei sein, wenn die Direktorin eine Entscheidung wegen diesem geschmacklosen Scherz fällte. Vor ihm öffnete sich das Wohnzimmer und Narzissa sah durch einen Türspalt. „Ah, komm rein.“, flüsterte sie und ließ ihn eintreten. Sein Blick viel zur Couch, wo ein kleines, blondes Häufchen Elend in einer Decke eingewickelt saß, die Beine angezogen und das Gesicht in den Knien versteckt. „Ich mache Kakao und hole ein Stück Schokotorte. Möchtest du auch, mein Schatz?“, flüsterte seine Großmutter. „Kakao, danke.“, murmelte er. „Kann ich dir helfen?“ „Nein, nein, schon gut. Setz dich, ich komme gleich.“ Er nickte und sah ihr nach, als sie in der angrenzenden Küche verschwand. Dann beobachtete er erneut Valerija. Ob sie wieder sie selbst war? Vorsichtig trat er näher und ließ sie dabei nicht aus den Augen. Sie hatte nicht nur das Gesicht versteckt, sie hatte auch die Arme um Ohren und Kopf geschlungen und versuchte so alles auszusperren, was es nur auzusperren gab. Ihre Schultern zuckten leicht. In Scorpius Hals begann es zu kratzen. Trauerte sie noch immer Maximilian, diesem Scheusal, hinterher? Nachdenklich ließ er sich neben ihr nieder. Von der Bewegung des Polster aufgeschreckt sah sie endlich hoch. Merlin noch eins, sie hatte geweint. Der Anblick ihrer roten Augen ließ ihn fast die Fähigkeit zum Schlucken vergessen. „Scorpius“, ihre Stimme war nur leise und flehend, doch sie ließ wieder Hoffnung in ihm aufkeimen, dass die Wirung des Liebestrankes ein für alle mal vorbei war. Besonders, als sie einen Arm aus der Umklammerung des anderen löst und sich ein kleines Stück in seine Richtung sacken ließ. Er atmete schwer aus. „Ich... und Max... ich meine...“, begann sie zu stammeln. Er schüttelte den Kopf. „Alles in Ordnung, Valerija, denk nicht mehr dran.“ Er hob eine Hand und strich ihr mit dem Daumen eine Träne von der Wange. „Sie haben mir einen Liebestrank gegeben!“, erklärte sie frustriert. „Ich weiß.“ Seine Hand glitt von ihrer Wange hinab auf ihre Schulter und sie rutschte sofort breitwillig etwas näher. Scorpius schob einen Arm unter ihren Kopf und drückte sie an der enger an sich, während sein zweiter Arm noch nach ihrer Taille tastete und mit jedem Griff weiter tiefer, bis zu ihrer Hüfte, als er sie zu sich heran zog. Fest umschlang er sie. „Ich hab dich gefunden. Alles ist wieder gut. Es ist nichts passiert.“ Valerija nickte nur matt und drückt die Stirn gegen seine Wange. Sie verschränkte einen Arm über der Brust, sodass sie nach seiner Hand auf ihrer Schulter greifen konnte und krallte die Finger der anderen Hand in seinen Oberarm. „Es tut mir so leid...“, flüsterte sie. „Ich habe das Gefühl, dass... dass...“ Es fühlte sich schon dumm an, nur daran zu denken, daher kamen ihr die Worte, dass sie ihn betrogen hatte, nicht über den Mund. Immerhin war doch da nichts zwischen ihnen gewesen... oder? „Du hast nichts gemacht... Und das nächste Mal passe ich besser auf dich auf.“, flüsterte er und rieb die Wange an ihrer Stirn. Sie schloss die Augen bei der Berührung. Es war nichts besonderes, doch so wahnsinnig intensiv und wohltuend. So legte sie den Kopf zurück auf seinen Arm und strich mit den Fingern über seine, so wie wenige Stunden zuvor. Und genau wie in diesen Moment am Strand, hob er die Hand leicht an und spreizte die Finger, um sie mit ihren zu verknoten. Doch dieses Mal war es etwas anders. Sie spürte, wie sein heißer Atem über ihre Wange und ihr Ohr strich, als er den Kopf weiter senkte, doch seine Haut nie den Kontakt zu ihrer verlor. Er strich mit seiner Wange über ihre. Ihr Herz setzte aus. Sie spürte seine Nase, sein Kinn und seine Lippen in ihrem Gesicht, als er sich weiter ihrem Mund näherte. Es war, als würde sie den Boden unter den Füßen und das Bewusstsein verlieren. Auch Scorpius schnürrte es die Kehle in freudiger Erwartung zu. Es war, als könnte er sich nicht mehr selbst kontrollieren, sämtliche Schaltkreise in seinem Kopf stellten sich um auf Autopilot, und dann endlich – wie nach einer langen Reise erleichtert endlich heim zu kommen – fand er ihre Lippen. Ein wohliger Schauer überkam Valerija, als er seinen Mund verlangend auf ihren presste. Erleichtert, als wäre sie stundenlang getaucht und nun endlich wieder am rettenden Ufer, zog sie die Luft tief durch die Nase ein und griff seine Hand fester. Er tat es ihr gleich und drückte ihre Finger, während er sie mit der Hand um ihre Hüfte wieder enger zu sich zog. Wie stark und vollkommen er sich mit einem Mal fühlte. Wie ein Toter, der wieder zum Leben erweckt wurde. Valerija drückte den Rücken durch, um ihm noch etwas näher zu kommen. Kurz musste er absetzen, um nach Atem zu ringen. Er sah sie an, die Wangen gerötet und sie wand sich leicht in seinem Arm. Sofort musste er sie erneut küssen. Immer wieder setzte er ab, nur um ihr beim nächsten Mal leicht in die Unterlippe zu beißen. Und irgendwann hatte er sie endlich soweit. Valerija öffnete den Mund und ließ ihn nur zu gerne gewähren, als er ihre über die Lippen leckte und diese dann ungestüm mit seinen versiegelte. Er stieß mit der Zunge gegen ihre und sie nahm bereitwillig seinen Takt an. Augenblicklich verschmolzen Sie miteinander. Narzissa, die gerade die Getränke heraus bringen wollte, blieb wie angewurzelt stehen. Ein leises, glückliches Schmatzen war zu hören, als die Teenager einander aufzufressen versuchten und als ein leises, zufriedenes Seufzen über Valerijas Mund kam, zog Scorpius die Blonde nur noch enger an sich. Ein leichtes Lächeln stahl sich auch auf sein Gesicht. Schnell zog sich seine Großmutter zurück, stellte in freudigem Übermut das Tablett beiseite und vollführte einen lautlosen Siegestanz auf den Fliesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)