Seelenpakt von Kyuuru (Seimiya die Drachenprinzessin) ================================================================================ Gleichgesinnte -------------- Nach einer Weile, in der ich nur sinnlos durch die Gegend rannte, musste es ja so kommen und ich rannte direkt in jemanden rein. Die Tränen nahmen mir die Sicht und ich sah nur braunes Haar und gelbe Augen. Wie schon einmal landete ich also in Thanatos' Armen, kaum zu glauben, dies wird noch zur Gewohnheit. Seine Hand tätschelte meinen Kopf und er murmelte leise: „Ich weiß zwar nicht, was los ist, aber es wird bestimmt alles gut. Du kannst gerne noch eine Weile in meinen Armen bleiben, aber... bitte fange dich auch wieder, ja?“ SO redet Thanatos nicht und so klang auch seine Stimme nicht, viel zu weich und hell.   Irritiert hob ich meinen Kopf und erblickte das Gesicht eines Fremden, wie es schien. Ich verstand nicht, wie ich diese Person mit Thanatos verwechseln konnte. Beschämt ließ ich meine Hände sinken, aber der Fremde hielt mich in seiner Umarmung weiter fest. Dabei erröteten meine Wangen stark und ich wurde schrecklich verlegen. Wenn er mich nicht so selbstlos einfach in die Arme gezogen hätte, dann hätte ich nun das Bedürfnis, ihn zurückzustoßen oder ihn auf sein aufdringliches Verhalten genervt hinzuweisen.   „Verzeihung … ich... ich hab- habe dich mit jemand verwechselt“, stotterte ich. Allein die Größe hätte mir auffallen sollen, er war um die 40 Zentimeter kleiner als Thanatos. Außerdem sah er viel jünger aus. Seine Haare waren heller und von platinblonde Strähnchen durchzogen, seine Augen von einem tiefen Dunkelbraun mit leichtem Goldschimmer und sein Kleidungsstil … etwas verrückt und modern im Vergleich zu all den anderen Kleidungstücken, die hier bei den Drachen üblich zu sein schienen. Dann... erkannte ich, dass diese Person mir doch nicht so fremd war.   Eine Weile starrte ich nur ungläubig an, dann fand ich endlich meine Stimme wieder: „Du bist... Kain...von den... „Punk Roses“? Oder?“ „Ohh, du kennst die Band?“, fragte er lächelnd. „Kennen? Ich liebe diese Band, also eure Musik liebe ich ehm... Was- was machst du hier?“ Das erklärte natürlich das plötzliche Verschwinden der Band aus den Charts, wenn der Leadsänger die Band verlassen hatte. Wenn er hier war... dann war er ein Drache? „Du bist bestimmt die Auserwählte, nicht? Na ja...ich war vor dir der Auserwählte. Meinen Namen kennst du ja schon und mein vorherbestimmter Name ist Artus. Freut mich, dich kennen zu lernen.“ „Du bist also mein Mentor sozusagen? Freut mich auch. Es ist mir eine große Ehre.“   „Hehe, süß von dir und magst du vielleicht an einem ruhigeren Ort über dein Problem reden? Wenn du denn reden magst...“ Ruhigeren Ort? Mir wurde komisch, meinte er mit 'Ruhigeren Ort' nur wir beide im Nirgendwo? Genervt berührte ich meine Wangen, so als ob ich eine Bestätigung brauchte, dass sie stark glühten. „Na gut...“ Kaum hatte ich das gesagt, hörte ich das Rauschen von Wasser. Teleportation? Mich wunderte irgendwie nichts mehr, seit ich in dieser Welt bin. Immerhin wird das zum Alltag gehören und es sind ja Fähigkeiten, die man aus Büchern und Filmen kannte. „Werde ich so etwas auch können?“ „Vielleicht...“, erwiderte er nur und lächelte geheimnisvoll.   Er setzte sich auf den Sand und zog mich hinunter. Fast wäre ich auf ihn gefallen, aber eben nur fast. Ich fiel neben ihn und setzte mich richtig hin. „Was ist los?“ „Na ja … ist eine lange Geschichte und ich möchte ehrlich gesagt nicht darüber reden.“ „Na dann … du hast bestimmt einige Fragen an mich, was?“ „Ehm … erst einmal möchte ich mich trotzdem noch mal richtig vorstellen. Ember mein Name und mein Schicksalsname - oder wie auch immer man das nennen mag - ist Seimiya.“ Ich nahm seine Hand, er zuckte zusammen und ließ meine Hand sofort los. Hätte ich ihn nicht berühren sollen? Erst jetzt bemerkte ich die Brandnarben auf seinen Handflächen, die sich wohl noch höher ausbreiteten und vielleicht seinen ganzen rechten Arm bedeckten. „Tut es weh?“ „Das nicht... aber...“ „Ich habe kein Problem damit, deine Hand zu berühren.“ Als müsste ich es beweisen, nahm ich seine Hand erneut und schüttelte sie sanft. Kain lächelte und ich musste es erwidern. Es war schön, jemanden zum Reden zu haben, und zum Wohl der Drachen schob ich Reyyon erst einmal aus meinen Kopf hinaus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)