Always Remember Me von Aoiyuki (Chazz/Jaden | Jesse/Jaden) ================================================================================ Kapitel 2: Böse Überraschung ---------------------------- Hier ist wieder ein neues Kapitel. Vielen lieben Dank auch an meine Reviewer! Würde mich aber jederzeit über weitere Reviews freuen.^^ ---------------------------------------------------- Als ich aufwachte, war es bereits Mittag. Ich fühlte mich vollkommen ausgelaugt. Ich wusste nicht mehr, wann ich eingeschlafen war. Aber die Tatsache, dass Jaden sich nicht mehr an mich erinnern konnte, war einfach schrecklich. Er wusste nicht mehr, dass ich sein bester Freund war. Er wusste nicht mehr, was wir alles gemeinsam durchgestanden hatten. Für ihn war ich nur noch ein Fremder. Traurig sah ich auf meine weiße Bettdecke. Wieso mussten wir auch zu dieser bescheuerten Höhle gehen? War es denn das wert gewesen? War es wirklich das wert gewesen? Und wieso, verdammt noch mal, habe ich ihn nicht aufgehalten? Wieso wollte Jaden unbedingt an unseren Lieblingsort gehen? Um mich aufzuheitern? Toller Versuch. Es wurde zum genauen Gegenteil. Denn ich habe meinen besten Freund verloren… Und ich wusste nicht, ob Jaden sich jemals wieder an mich erinnern würde. Vielleicht würde er mich auch vergessen… Tränen stiegen wieder in meinen Augen auf, doch ich wischte sie hastig weg. Du verdammtes Weichei, Chazz. Ich atmete tief durch. Ich durfte jetzt keine Schwächen zeigen.. Vor niemandem. Nur Jaden durfte hinter meine Fassade schauen, kein anderer. Nur lag dieser jetzt im Bett mit Amnesie.. Ich schüttelte den Kopf. In diesem Moment klopfte es an meiner Tür. „Herein“, sagte ich mit rauer Stimme, worüber ich mich selbst etwas erschrak. „Guten Morgen“, sagte eine Krankenschwester. Sie kam mit einem Tablett herein. Auf diesem befand sich ein heißer Tee, eine Misosuppe und Reis. „Wie geht es dir?“ „Gut“, sagte ich knapp. Es war offensichtlich, dass es eine Lüge war. Es ging mir dreckig. „Hier ist dein essen. Wenn du fertig bist, komm bitte noch zur Untersuchung. Wenn alles in Ordnung ist, dann sind bist du entlassen.“ Ich nickte, daraufhin verließ sie auch schon wieder den Raum. Betrübt starrte ich auf das Essen. Hunger hatte ich nicht wirklich, außerdem war ich sicher, dass es schrecklich schmecken würde. Trotzdem versuchte ich wenigstens, meinen Tee zu trinken und etwas Reis zu essen. Meinen Arm konnte ich inzwischen ganz gut wieder bewegen. Ich schloss meine Hände um die warme Tasse und trank einen kleinen Schluck. Durch meinen Körper floss wohlige Wärme. Ich seufzte leise. Zwar nicht der beste Tee, aber seine Aufgabe erfüllte er. Schnell aß ich etwas Reis und stellte dann das Tablett ab. Danach ging ich ins Badezimmer, um meine Sachen anzuziehen. Ich schaltete das Licht an. Es war recht klein, beinhaltete aber eine Dusche, eine Toilette und ein Waschbecken mit Spiegel. Langsam trat ich ans Waschbecken und starrte in mein Spiegelbild. Ich schluckte. Überall waren ein paar Schrammen. Aber das war nicht das Schlimmste.. Ich war blasser als sonst und unter meinen Augen zeichneten sich tiefe Augenringe ab. Durch meine schwarzen Haare, die tief ins Gesicht hingen, sah ich fast wie eine Leiche aus. Deprimiert senkte ich meinen Kopf. Mein Aussehen zeigte meinen Seelenzustand an.. Mir ging es total scheiße. Ich seufzte, dann schaltete ich den Wasserhahn an und spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Dann sprang ich unter die Dusche und zog mich hinterher an. Als ich fertig war, begab ich mich zur Untersuchung. Miss Fontaine begrüßte mich freundlich, als ich eintrat. „Hallo, Chazz. Wie geht es dir?“ „Danke, ganz gut“, sagte ich leise. Ich hatte keine Lust auf Mitleid.. Sie sah mich kurz mitfühlend an, dann kam sie auf den Grund, wieso ich hier war. „Gut, dann werde ich dich eben untersuchen.“ Ich nickte und ließ alles über mich ergehen. Ich wollte hier nur so schnell wie möglich raus.. und Jaden besuchen. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich sagte: „Alles im grünen Bereich. Ich gebe dir noch eine Salbe für deine Schrammen und deinem Arm mit. Du bist entlassen.“ „Danke.“ „Nur noch eins: Gehst du am Montag wieder zur Akademie?“ Ohne zu zögern nickte ich. „Ja, kein Problem.“ Ich war doch kein Schwächling.. „In Ordnung. Und wenn irgendetwas ist, bin ich zu jeder Zeit erreichbar.“ „Okay“, antwortete ich knapp. Ich verbeugte mich noch mal kurz vor ihr und ging dann in den Gang hinaus. Mit schnellen Schritten bewegte ich mich durch den Flur. Als ich zu Jadens Tür gelangte, atmete ich tief durch. Durch das Fenster sah ich, dass er wach war. Ich klopfte vorsichtig und trat dann durch die Tür. Sofort war Jadens Aufmerksamkeit auf mich gerichtet. Verwundert sah er mich an, doch seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Seine Augen strahlten Neugier aus. „Hallo“, begrüßte ich ihn. „Hey!“ Ich trat ein wenig näher und setzte mich auf einen Stuhl, der neben dem Bett stand. „Wie geht’s dir?“ „Gut, danke, und dir?“, sagte er höflich. „Auch soweit. Wie ist das Essen hier so?“ „Naja, könnte besser sein. Ist aber trotzdem gut. Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt so gut kochen kann.“ Doch, konnte er. Als ich bei ihm war, hatte das Essen gut geschmeckt. Doch da er zu faul, um immer zu kochen, hatten wir uns häufig Fertigessen bestellt. Es war einen kurzen Moment still. Dann begann Jaden zu sprechen. „Sag mal, ich…“ Ich sah auf. „Ja?“ „Ich habe mich gefragt…“ Seine Augen sahen mich an. „Wer bist du?“ Es war eine ganz normale Frage, in einem normalen, freundlichen Ton gestellt. Doch trotzdem schmerzte es. Ich setzte ein gezwungenes Lächeln auf. „Nun, ich…“ „Hey, Schatz!“ Perplex hielt ich inne und drehte mich um. Am Türrahmen stand niemand anderes als Jesse. Jesse Anderson. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)