Psyche von Uchan382 (Akatsuki Rising) ================================================================================ Kapitel 1: Zurück in Japan -------------------------- So, Hier kommt das zweite Kapitel. Ich werde mich bemühen die Länge nun beizubehalten. An der Stelle ein ganz großes Dankeschön an die Kommischreiber: Onlyknow3 und Michan-chan ^-^ Und auch an all die, die Geschichte in ihre Favos aufgenommen haben *-* Als Warnung ab jetzt gilt die Sprache meines Lieblingsfuchses ._.° Der kleine kann nämlich sehr... "böse" auf Englisch fluchen XD (Englisch, da ich a) kein Japanisch spreche und b) Kurama Englisch als Sprache gewohnt ist.) Bei Fragen, Anregungen oder Fehlerentdeckung traut euch ruhig mich anzuschreiben. Ich beiße nicht... Eigentlich XD P.S: Ich hab Mikoto nun einfach den Nachnamen Akazawa verpasst ._. Meine Beta fand es hübscher, wenn sie einen Mädchennamen bekommt. Bei Narutopedia hab ich nichts gefunden XD Wer also weiß wie ihr eigentlicher Mädchenname lautet, dann sag mir einfach bescheid und ich ändere es ;-;° Man möge mir diese Künstlerfreiheit verzeihen *verneig* ---------------------------------------------- Endlich setzte der Flieger auf. Er hasste es so lange in einem engen Raum eingeschlossen zu sein. Jedes Mal hatte er das Gefühl, als würden die Wände immer näher kommen. Das Gefühl wie eine Sardine in einer Konservendose zu sitzen, die auf ihre endgültige Vernichtung wartete, war in den letzen Minuten so stark geworden, dass es ihm die Luft abschnürte. Betont emotionslos sah er aus dem Fenster. Sieben Jahre. Sieben Jahre war es nun her, dass er mit seinen Eltern nach Amerika gezogen war. Ob sich etwas verändert hatte? Natürlich hatte sich etwas verändert. Er hatte sich verändert. Nun war nur die Frage, ob er die Veränderung akzeptieren konnte. Mit Japan verband er nicht nur Heimat und eine glückliche Kindheit, sondern ebenso einen geplatzten Traum. Der Traum eines Freundes, der auf ihn warten würde. Einen Freund, der ihn im Stich gelassen hatte! Wie musste er sich nun dieses Leben vorstellen? Der Blonde sah sich um. Ein Pärchen vor ihm küsste sich glücklich. Glück? Ihm würde schlecht. Naruto glaubte nicht an Glück. Er selbst hatte auch keines. „Mama, Mama, wir sind da!“ Ein kleines Kind in der Reihe neben ihm hüpfte fröhlich auf seinem Sitz. Als die Mutter sich zu dem Kleinen runterbeugte, um ihm einen leichten Kuss auf die Stirn zu geben, musste er sich abwenden. Er wollte und konnte sich das nicht ansehen. Einst war er genau wie dieses Kind. Immer wieder versuchte er sich zu erinnern, wie seine Mutter ihn in den Arm genommen hatte wenn er sich gefreut oder geweint hatte. Doch die Erinnerungen waren so trübe, als wären sie mit Wasser verdünnt worden. Das Bild eines Monsters bildete sich in seinem Kopf: lange rote Haare, dunkel vom geronnen Blut, blasse, beinahe grüne Haut, dunkle schwarze Löcher als Augen und ein schwarzes Loch dort, wo einst die Kehle saß. Das einzige Bild, welches ihm von seiner Mutter in Erinnerung geblieben war. Er wusste das es unfair war, aber in dem Moment hasste er das glückliche Pärchen vor ihm und verabscheute die liebevolle Mutter neben sich. Naruto wusste auch, dass die anderen nichts für sein Unglück konnten, aber gegen seine aufkommenden Gefühle konnte er sich einfach nicht wehren. Sie übermannten ihn, schmissen ihn zu Boden und fesselten ihn mit Seilen seiner Schuld. „Wieder so melodramatisch.“ Der Blonde versuchte die Stimme in seinem Inneren zu ignorieren. Kurama hatte immer ein Kommentar zu allem. Endlich vernahm er das Geräusch, welches ihm signalisierte, dass er sich abschnallen konnte. Seufzend schnallte sich Naruto ab und stand mit den anderen Passagieren auf, packte seinen MP3-Player zurück in den Rucksack, welchen er mit in die Kabine genommen hatte. Raus, raus, raus - das war alles was er wollte. Er musste weg von all den fröhlichen Menschen und der Liebe im Raum. Ansonsten würde er sich freiwillig in die nächste Turbine werfen. Kaum hatte er die Gangway verlassen und die Flugzeughalle betreten, ebbte das widerliche Gefühl in seinem Inneren ab. Er hatte es geschafft. Den einfachsten Teil seiner Reise hatte er geschafft. Ob er da sein wird um ihn abzuholen? Murrend schüttelte er den Kopf. Was interessierte ihn das? Wie tief konnten Erinnerungen nur in seinem Kopf verankert sein, dass er immer noch an seinen Gefühlen festhielt? Andererseits, wenn es um die Nacht vor siebeneinhalb Jahren geht, hatte er ein Gedächtnis wie ein sieb. Nicht einmal er wusste, in welcher seiner Persönlichkeiten die Erinnerungen gelandet waren. Das Einzige, was ihn vorantrieb und an seinem Leben halten lies, war Kurama und dessen Streben nach Rache. Was Sasuke angeht, sollte er doch wütend sein. Naruto unterdrückte seit Ewigkeiten den Drang einfach bei dem Schwarzhaarigen anzurufen. Seit Jahren wollte er diese Nummer wählen, den Kerl anschreien, ihm den Kopf waschen, seine gesamte angestaute Wut ablassen. Doch der Gedanken daran, dass er heute vielleicht hier war um ihn abzuholen, ließ sein Herz höher schlagen. Die Aufregung wuchs mit jedem Schritt Richtung Gepäckband. Wie ein großer Ballon schien sie langsam anzuschwellen und er hatte das Gefühl zu platzen. „So wie dein Herz schlägst, erleidest du eher einen Herzinfarkt.“ Kurama klang ein wenig eingeschnappt. Naruto konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. „Eifersüchtig, Füchslein?“ , fragte er sein inneres Ich amüsiert. Alles, was er erhielt, war ein Schnauben. In den letzen Jahren waren sie Freunde geworden. Kurama hielt alles Böse von ihm ab. Geister der Vergangenheit sowie Ärzte mit unangenehmen Fragen und Medikamenten. Die Freundschaft, die sie teilten, war besonders. Nur seine Erinnerungen an diese Nacht hätte er gern zurück. Er wollte das Gefühl des Hasses tiefer spüren, damit er mit dieser Negativfront kämpfen konnte. Doch der Fuchs hielt es für keine gute Idee. Wie immer. Nachdem er nach einer gefühlten Ewigkeit seinen Koffer gefunden hatte, machte er sich auf dem Weg zum Ausgang. Langsam, gemächlich ging er durch den Zoll und raus in die Vorhalle. Schon von weitem erkannte er den jungen Mann, der auf ihn wartete. Und leider war es nicht der Erhoffte. Itachi Uchiha sah den jungen Blonden näherkommen. Der Schwarzhaarige lächelte ihm freundlich zu. „Naruto-kun, schön dich zu sehen.“ Itachi kam auf ihn zu und nahm ihn freundschaftlich in den Arm. Er spürte ein Knurren in seinem Inneren. Kurama mochte es einfach nicht, wenn man ihm zu nahe kam. Jeder, den er nicht kannte, stelle eine potenzielle Gefahr für seinen Schützling da. Der blonde Junge rang sich ein Lächeln ab. „Itachi-san, lange nicht mehr gesehen. Ich hoffe euch allen geht es gut.“ Lahme Höflichkeitsfloskeln, die das eigentliche Übel überspielen sollten. So langsam war Naruto geübt darin sich an verschiedene Regeln zu halten, um nicht gleich negativ aufzufallen. Der Teen zwang sich wieder dazu locker zu stehen und dem Uchiha nicht allzu deutlich zu zeigen, dass er jemand anderen erwartet hatte. Wie gesagt, selbst Sasuke war eine seiner Optionen, obwohl die eine der Unwahrscheinlichsten war. Itachi nickte ihm zur Antwort zu und nahm Naruto den Koffer ab. Naruto war sich sicher, Itachi hätte so oder so genickt, selbst wenn Fugaku oder Mikoto im Sterben liegen würden. Es gehörte in diesem Land einfach nicht dazu, jemand anderem seine Probleme zu erzählen. Wie wichtig es doch für die Menschheit war, nach Außen stark und glücklich zu wirken. „Ja, Mum und Dad freuen sich, dass du dich entschlossen hast bei uns zu bleiben. Sie sind schon ganz aufgeregt. Wie lange ist es nun schon her, dass du das letzte Mal bei uns warst? Sechs Jahre? Sieben Jahre?“ Itachi schien verdächtig fröhlich zu klingen. Der Blonde schüttelte lächelnd den Kopf. Nun aber mal ehrlich: Sie freuen sich? Eher weniger. Naruto wusste, dass den Beiden bekannt war, was vor einigen Jahren passierte und wie es um ihn stand. Wie er später herausfand war es das Erste, was sein Vater getan hatte. Der blonde Wissenschaftler hatte es seinem Sohn irgendwann gebeichtet. Naruto war bewusst, dass Minato eine Ansprechperson gebraucht hatte. Oder in dem Fall zwei. Fugaku Uchiha und Mikoto Akazawa, welche später heirateten und Itachi und Sasuke bekamen, waren auf der gleichen High School und Uni wie seine Mutter und sein Erzeuger gewesen. Da stand es nahe, dass selbst Minato, der immer versuchte eine starke, solide Front zu sein, Trost brauchte beim Verlust seiner geliebten Frau. Und dem Blonden war genauso bewusst, dass er Minato das Herz zerfetzte, indem er ihn einfach nicht mehr Papa oder Vater nennen konnte. Er war einfach nicht mehr der Sohn, den er neun Jahre lang aufgezogen und geliebt hatte. Der Kleine steckte irgendwo in ihm drin. Zu ängstlich und schüchtern um sich hervor zu wagen. Er wollte diesen Mann, der ihm einen neuen Freund geschenkt hatte, nicht belügen. Itachis Eltern und aufgeregt? Das konnte er sich schon eher vorstellen. Aufgeregt, oder besser besorgt, welche Probleme ihnen mit ihm und Kurama auf sie zukam. Nicht immer war der Fuchs friedlich und nicht immer konnte er ihn zurückhalten, was ihn selbst manchmal in Panik geraten lies. Naruto war nicht dumm. Der Blonde wusste warum er zu den Uchihas musste. Itachi war der Grund, weswegen er nicht in eine eigene Wohnung ziehen konnte. Der älteste Sohn des Uchiha Ehepaares hatte Minato überredet Naruto bei seinen Eltern zu lassen. Zeit ehrlich zu sein und um seinen Standpunkt klar zu machen. „Es ist nun etwas über sieben Jahre her. Ich würde gerne sagen, dass ich mich freue wieder in Japan zu sein. Aber in den letzten Jahren ist es für mich normal geworden ehrlich zu sein. Also warum um den heißen Brei herumreden. Ihr seid nervös mich aufzunehmen und habt es Minato zuliebe getan. Und ich bin nervös, da ich bei einer fremden Familie unterkomme, die ich nun zusätzlich belasten werde. Also ist beides nicht wirklich das, was wir wollen. Für mich wäre es besser und einfacher alleine zu sein, anstatt mit Fremden unter einen Dach zu wohnen.“ Es stimmte, für ihn waren die Uchihas Figuren der Vergangenheit, Schattengestalten die manchmal in sein Wunderland vordrangen. Sasuke war der Einzige, von dem er mehr als nur ein klares Bild hatte. Er hatte die negativen Gefühle, die ihm mit dieser Person verbanden. Mit dem Typen vor ihm verband ihn nichts. Nicht mehr. Er ignorierte den Blick Itachis. Naruto war fest entschlossen und würde sich weder verstellen, noch so tun als würde es ihn interessieren, was andere von ihm dachten. Er nahm keine Rücksicht mehr. Er bekam ja auch keine. Er hörte Itachi neben sich seufzen. „Naruto, wir freuen uns wirklich, dass du bei uns bist. Für uns bist du keine Last. Deinem Vater ist es nur lieber, dass du bei jemandem bist, dem er vertraut. Er macht sich Sorgen und meine Eltern würden keine ruhige Minute mehr haben, wenn sie wüssten, dass du allein Wohnen müsstest.“ Ausreden. Alles Ausreden. Und doch fühlte er, wie der Ballon in seinem Inneren einen leichten Pieks bekam. Auf einer merkwürdigen Art und Weise war es Balsam für seine Seele so etwas zu hören. Warum konnte das Bild Itachis in seinen Erinnerungen nicht stärkere Konturen annehmen? Auf alle Fälle würde sich der Blonde Mühe geben, um den Uchihas nicht allzuviel anzumuten. Weder gefühlsmäßig, noch mit seiner Psyche. Oder war das hier einfach Itachis Job und er ließ sich zu leicht blenden? Er schwankte. Wie er das doch hasste. Eine Minute fröhlich und berührt, in der anderen Minute verunsichert. „Wo steht dein Auto?“, wechselte er daher schnell das Thema. So wie Itachi grinste, musste er sich wirklich dringend überlegen, sich ein Buch über Konversation zu holen. Vielleicht würde ihn das vor solch flachen Themenwechsel verschonen. „Gleich im ersten Parkhaus.“ Itachi führte ihn aus dem Gebäude. Naruto genoss die kurzen Minuten unter freiem Himmel, atmete einmal tief durch. Er blicke in den blauen Himmel. Ach, wenn er doch nur fliegen könnte... Itachi gab ihm nicht viel Zeit zum Träumen. Er riss ihn aus seinem Sekundentraum und führte ihn in eines der Parkhäuser, recht am Anfang des Terminals. Schon von weitem fiel ein Honda Cabrio S2000 dem Blonden ins Auge. Der schwarze Lack glänzte im kalten Licht der Neonröhren und die roten Sitze bildeten einen perfekten Kontrast. Uchiha steuerte genau auf dieses Modell zu. Niemals hätte er gedacht, das Itachi so einen Geschmack beweisen würde. Als sie sich dem Wagen näherten, sprang ein blonder Mann aus dem Auto und winkte ihnen strahlend zu. „Hey, du bist bestimmt Naruto. Mein Name ist Deidara, schön dich kennen zu lernen.“ Damit eilte der Blonde um das Auto herum und streckte ihm die Hand hin. Zögerlich nahm Naruto die ausgestreckte Hand an. Wenn es etwas gab, was er mehr hasste als alte Bekannte wieder zu sehen, waren es Unbekannte, die wirkten, als wäre Privatsphäre ein Fremdwort für sie. Deidara wirkte wie der hyperaktive Junge von nebenan. Seine langen Haare waren am Oberkopf teilweise hochgesteckt. Seine schwarze Jeans und das bunte T-Shirt waren abgestimmt mit seiner Jeansweste, die einen Blick auf seine Oberarme gewährte. Naruto stockte. Hatte er da wirklich ein Tribal Tattoo gesehen? Wie nett. „Wolltest du nicht auch mal eines? Leute mit Tattoo sind lustig.“ Kurama klang amüsiert. Nachdem er ihn so lange mit seinen Gedanken alleine gelassen hatte, dachte der Blonde schon, dass der Fuchs für heute komplett den Mund halten würde. „Träum weiter, Kleiner, irgendwann musst du nur lernen, selbst mit dir klar zu kommen. I won’t save your ass all the time!“ , er hörte den Fuchs gähnen und verdrehte innerlich die Augen. Deidara, der aufmerksam den Blick des Kleineren gefolgt war, grinste. „Gefällt es dir? Einer meiner Kollegen hat es mir gestochen. Es ist eines meiner eigenen Kreationen.“ „Du bist Tätowierer?“, fragte Naruto erstaunt. „Strike , die sind am lustigsten.“ Ignorieren, nicht darauf eingehen und dem Blonden vor sich zuhören. So schwer war das doch gar nicht, Kurama mit Nichtachtung zu strafen. „Jaaa, warum so verwirrt?“ Naruto spürte förmlich Deidaras Grinsen. Seufzend zuckte er nur mit den Schultern. Was sollte er darauf sagen? Etwa, dass sein innerer Fuchs dieses Energiebündel sympathisch fand? „Ich hätte nicht gedacht, dass Itachi sich mit jemanden aus dem „Bösen Milieu“ abgibt.“ Das brachte nun auch Uchiha zu lachen. „Vieles hat sich verändert.“ Itachi schüttelte den Kopf und seufzte dann, während er Narutos Koffer in den Kofferraum packte. „Und nicht alle Veränderungen sind positiv...“ Deidara schnaubte belustigt. „Wem willst du hier die Situation vereinfachen?“ Er ging zu der Beifahrertür hinter fdem Fahrersitz und hielt sie Naruto auf. Letzterer bekam ein ungutes Gefühl. Wollte er das hören? „Welche Situation?“, fragte er, während er sich hinten reinsetze. Deidara lief um den Wagen herum und schwang sich über die geschlossene Tür auf die Beifahrerseite. „Sasuke.“, war alles was er darauf antwortete. Naruto konnte nicht anders als sich zu versteifen. Er hatte so gehofft dem Thema entrinnen zu können. Er wollte nicht wissen was mit ihm passiert war. Er wollte den Schwarzhaarigen nicht wiedersehen. Wie sehr hatte er sich gewünscht, dass Itachi schon ausgezogen war und er bei ihm bleiben könnte. „Deidara, bitte nicht hier und nicht jetzt!“, schnitt Itachi ihm das Wort ab. Naruto war sich sicher, dass Itachi Angst hatte auf seine Reaktion. Hatte Minato ihm gesagt, dass es so schlimm um ihn stand? Dabei dachte er, er hätte sich komplett gefangen. Sagten sie nicht, er wäre hierfür bereit? Er wurde unsicher. Er versuchte Itachi und Deidara auszublenden, die in einer hitzigen Diskussion vertieft waren. „Vielleicht weiß er auch nur von mir.“ Die dunkle Stimme in seinem Inneren klang amüsiert. Kurama hatte seinen Spaß daran, wenn andere vor ihm Angst hatten... und an Tätowierern... Er schloss seine Augen und konzentrierte sich auf sein Inneres. Vor seinem geistigen Auge sah er das Fuchswesen, welches ihm seit jener Nacht nicht mehr von der Seite gewichen war. „Vielleicht. Wer weiß was das Labor Itachi erzählt hat. Ob er weiß, warum ich wirklich hier bin?“ Allein der Gedanke daran war absurd. Der Fuchs schnaubte abfällig. „Nichts wissen sie und es soll auch so bleiben. Vergiss nicht Naruto, ich bin der Einzige, der dir Kraft geben kann. Der Einzige, dem du vertrauen kannst. Wo waren die als du alleine in der Dunkelheit gelassen wurdest. Wo waren die als du sie am nötigsten brauchtest? Du kennst die Antwort.“ So einfach war es den wechsellaunigen Fuchs von amüsiert auf ernst springen zu lassen. „Ist ja gut...“ Kurama schnalzte mit der Zunge. „Du solltest auf deine Umgebung achten Blondchen, ansonsten halten sie nicht dort, wo du hin willst, sondern dort, wo du lieber fern bleiben wolltest.“ Langsam schüttelte Naruto den Kopf. Der Fuchs konnte manchmal sehr seltsam und eigen sein. „Naruto!“ Deidara hatte sich zu ihm umgedreht und eine Augenbraue hochgezogen. Verwirrt blickte Naruto ihn an. „W-was denn?“ Der Ältere schüttelte nur missmutig den Kopf. „Ich hatte vorgeschlagen, dass wir noch etwas essen gehen. Du musst doch Hunger haben.“ Wehren konnte er sich doch so oder so nicht dagegen. Also ergab sich Naruto seinem Schicksal. Kopfschüttelnd verließ er zusammen mit Itachi und Deidara den McDonalds. Unter essen gehen verstand er eigentlich etwas anderes. Fastfood hatte er in Amerika schon genug gehabt. Als er wieder im Auto saß wurde ihm langsam mulmig. Er hatte bemerkt, dass er dem Haus der Uchihas immer näher kam. Verdammt. Warum wurde er immer aufgeregter? Sasuke. Wie wird er auf ihn reagieren? „Wenn er dich verletzt, dann zeig ich ihm was passiert, wenn man sich mit uns anlegt!“ Das tiefe Knurren Kuramas vibrierte in seinem Körper. Verzweifelt kniff er die Augen zu. Er versuchte sich und Kurama zu beruhigen. Er wusste, wozu der Fuchs fähig war. Vielleicht würde Sasuke sich auch auf ihn freuen. Nach einer gefühlten Ewigkeit fuhr Itachi auf das Grundstück seiner Eltern. Er parkte sein Auto im Carport. „Na, aufgeregt?“ Itachi schien selbst nicht sicher zu sein, ob er nun mit ihm aussteigen sollte oder nicht. Musste er denn immer die Initiative ergreifen? Fest entschlossen stieg er aus dem Auto aus und ging zum Kofferraum. „Soviel zu: der Junge ist verschüchtert!“ Deidara grinste Itachi an und folgte Naruto aus dem Auto, um dem Jungen beim Koffertragen zu helfen. Seufzend stieg auch Uchiha aus seinem Auto. Wenn das mal gut ging. Zusammen gingen sie zur Haustür. Kaum standen sie auf der Schwelle, wurde die Tür auch schon aufgerissen. „Naruto-kun!“ Der geschockte Teen wurde in eine feste Umarmung gerissen und geknuddelt. Was hatte er bei der Familie nur falsch gemacht? Sie taten alle so als hätten sie ihn vermisst. Er wusste, dass es nur Höflichkeit war. Doch so eine Umarmung erinnerte ihn an seine Mutter. Er befreite sich so sanft wie möglich aus der Umarmung. Heute erinnert ihn einfach zu viel an das, was er verloren hatte. Mikoto ließ seine Befreiungsaktion geschehen und lächelte ihn freundlich an. „Naruto-kun, endlich bist du da. Ich hab mir schon solche Sorgen gemacht.“ Mikoto wandte sich mit einen finsteren Blick zu ihrem Sohn. „Was hat euch aufgehalten?“ Itachi zuckte nur mit den Schultern und Deidara grinste sie nur an. „McDonalds.“ Grinsend ging er durch die Tür und stellte den Koffer in den Flur. Die Hausherrin der Uchihas schnaubte nur abfällig. „McDonalds? Der Junge kommt aus Amerika hier her um wieder so ungesundes Zeug zu essen? Ich bitte euch. Konnte es nicht Subway sein? Dort bekommt man wenigstens noch ein bisschen Salat auf seinem Toast.“ Naruto verdrehte nur die Augen. Wie oft hatte Minato sich beschwert, dass er bei Fastfood-Ketten essen kann so viel er wollte und nicht zunahm? Langsam trat er ein. Seufzend wandte sich die Hausherrin zu dem Teen. „Ich setzt uns einen Tee auf. Macht es euch so lange schon einmal bequem.“ „Geht schon mal in die Stube, ich bring nur Narutos Koffer in sein Zimmer.“ Damit brachte Itachi seinen Koffer nach oben und Deidara verschwant in der Stube. Sein Zimmer... Er war hier Gast. Sein Zimmer war in Amerika, nicht hier. Ob er dieses Haus, in der Zeit wo er hier war, wirklich als Zufluchtsort sehen konnte? Konnte es ihm die Sicherheit geben, die er nachts brauchte? Stumm sah er Itachi nach. In ihm keimte das Gefühl, dass sie einfach nur vor ihm flohen. Verzweifelt schluckte er die Einsamkeit runter. Was war denn nur los? Er war doch niemals alleine. „Ich kann eben nicht so da sein wie die Menschen, Sweety.“ Naruto schüttelte in Gedanken den Kopf. „Du reichst mir. Du lässt mich nicht alleine. Ohne dich wäre ich lange tot.“ Seufzend beugte er sich nach unten. Langsam, fast in Zeitlupe zog er seine Schuhe aus und versank zurück in seine Welt der Gedanken. Manchmal kam er sich vor wie Alice - nur das sein Wunderland im Blut seiner Mutter ertrank und „Mad Hatter” Ähnlichkeiten mit dem Tod hatte. „Es steht einer hinter dir, hörst du die Tür?“ , der Fuchs sträubte sein Fell. Diese Ablehnung kam recht selten vor. Und in ihm sträubte sich alles. Wollte er wissen wer hinter ihm stand? Als Naruto sich wieder aufrichtete, stockte ihm der Atem. Vor ihm stand ER. Mittellange schwarze Haare, einige Strähnen fielen stur ins Gesicht. Tiefschwarze Augen sahen ihn kalt an. In ihnen stand eine Ablehnung und Feindseligkeit, die ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Er spürte wie sein Herz anfing zu rasen. Seine Nervosität stieg ins Unermessliche. Die eisige Stimme holte ihn zurück in die Realität. „Was willst du hier?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)