Psyche von Uchan382 (Akatsuki Rising) ================================================================================ Kapitel 11: Die Leere in mir ---------------------------- Eine Woche - Eine Woche in der Naruto über alle Maßen versuchte, sich von Sasuke fern zu halten. Seit er wieder bei den Uchihas im Haus wohnte, war ihm der Schwarzhaarige langsam auf die Nerven gegangen. Er wollte reden. Naruto nicht. Ihm machte die Vorstellung angst, mit dem Schwarzhaarigen zu sprechen. Er hatte Angst vor den Gründen. Die Gründe, die dafür gesorgt hatten, dass Sasuke Naru-chan im Stich gelassen hatte. Hinzu kam, dass sich Kurama wirklich seltsam verhielt. Der Fuchs in seinem Inneren war ungewöhnlich ruhig und müde. Einerseits war es beruhigend, andererseits war es beängstigend. Es war, als würde die Präsenz, die er seit sieben Jahren spürte, einfach verschwinden. War das so gewollt? War das die Wirkung des Medikaments? Vielleicht brauchte er eine Umgewöhnungszeit. Seufzend presste er die Lippen aufeinander und sah an die Decke. Er war so verdammt müde, selbst Schule war so ungewohnt anstrengend für ihn. „Was ist nur mit dir los Kurama? Hörst du mich überhaupt?“ Er hörte in sich hinein und bekam nur ein müdes Grummeln als Antwort. Tief atmete der Teen aus und drehte sich auf die Seite. „Dann eben nicht.“, murmelte er leise und zog die Decke weiter über sich. Diese Entfernung von Kurama machte ihm Angst, schreckliche Angst. Er hatte doch nur ihn und Naru-chan. Und hier war der zweite Faktor, den er nicht verstand. Während Kurama sich immer weiter zurückzuziehen schien, wurde die Verbindung zu Naru-chan immer stärker. „Was ist hier nur los?“ Schützend zog er die Decke ganz über den Kopf und kuschelte sich in die Laken. Auf einmal klopfte es an der Tür. Erschrocken fuhr Naruto hoch und saß kerzengrade im Bett. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust und er fühlte Schweiß auf seinen Handinnenflächen. Warum war er nur so nervös? Es war doch nur jemand vor seiner Tür. „Hey du blondes Ärgernis, komm runter. Mum hat Essen fertig!“ Sasuke... Naruto schüttelte den Kopf, versuchte sein Herz wieder zu beruhigen. „Ich habe keinen Hunger!“ Er versuchte seiner Stimme einen festen Klang zu geben. „Wenn du da drin verrecken willst, dann bitte. Beschwer dich nur nachher nicht wieder. Er hörte wie Sasuke sich fluchend umdrehte und etwas zu jemandem sagte. Vielleicht redete er auch mit sich selbst. Wenn Kurama jetzt einsatzfähig wäre, hätte er womöglich verstanden was dieser verdammte Arsch vor sich hin murmelte. „Kurama, was soll ich tun, damit du mich nicht alleine lässt? Was ist denn los? Ich habe die Tablette doch so genommen wie ich es sollte? Warum lässt du mich denn nun alleine?“ Er fühlte sich so hilflos, als müsste er zusehen, wie ein Bild an der Wand, welches ihm zu vor so schön und fest vorgekommen war, sich nun langsam auflöste, bevor es für immer verschwand. Er hoffte, betete zum erste Mal in seinem Leben, dass ihn Kurama nicht verlassen würde. Wie um alles in der Welt sollte er nur in der Lage sein dieses kranke Schwein zu finden, wenn Kurama nicht mehr da war? Alleine... Was war er denn schon alleine? Was war er ohne Kurama? Naruto versuchte den Schmerz und das Gefühl der Einsamkeit wieder zurück zu drängen. Nein, noch würde er nicht aufgeben. Noch nicht!“ „Das kann doch nicht wahr sein!“, knurrte ein übellauniger Sasuke auf dem Weg in die Küche. „Lass ihn und hör auf dich aufzuregen. Das bringt nichts. Wenn du aggressiv wirst, blockt er nur wieder ab.“ Sasuke mochte Shikamaru, er akzeptierte ihn und Shikamaru war der einzige, der seine Launen mehr oder weniger ignorierte. Doch heute war es extrem anstrengend mit seinem Freund zu reden. Sasuke wusste das Shikamaru recht hatte. Je wütender er wurde, desto mehr würde Naruto vor ihm weglaufen. Ziemlich suboptimal, wenn er mit dem Blonden in Ruhe reden wollte. Er wollte Antworten. Seufzend setze er sich an den Tisch und sah auf das Essen, welches ihm seine Mutter gemacht hatte, bevor sie zusammen mit seinem Vater ins Theater gegangen war. Er sah auf den dritten Teller am Tisch und füllte sich murrend auf. Naruto musste doch selber wissen, ob er was essen sollte oder nicht. Er würde sich nicht weiter darum kümmern. Er war schließlich nicht sein Kindermädchen. „Mal ein anderes Thema. Weißt du schon, was wir für die Projektarbeit machen könnten?“ Sasuke sah seinen Freund leicht genervt an. „Das fragst du mich nun schon zum sechsten Mal heute. Und glaub mir, dass sich meine Antwort innerhalb von zwanzig Minuten nicht geändert hat. Also nein. Ich habe keine Idee.“ Sasuke stocherte lustlos in seinem Essen herum. „Sasuke, hör auf deinen Reis zu massakrieren. Das bringt dir auch keine Ideen. Weder für unser Projekt, noch für das Gespräch mit deinem Problemkind.“ Murrend sah Sasuke von seinem, in zwischen vollkommen auseinander gefledderten, Reis auf. „Ich fühl mich aber besser, wenn ich meinem Essen was antun kann. Sei froh, dass ich das nicht an dir auslasse!“ Seufzend stützte Shikamaru seinen Kopf auf seine Hände. „Dir auch einen guten Appetit, Sasuke.“ Dunkelheit, wie er sie doch hasste. Seit er sich erinnern konnte, lebte er in ihr. Nun gut, diese Dunkelheit hatte er selbst hervorgerufen. Unter seiner Decke fühlte er sich einerseits sicher, andererseits hatte er das Gefühl in einen dunklen Strudel hinab gerissen zu werden. Er kauerte sich weiter zusammen, verharrte in seiner Fötusstellung und war nicht bereit sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Immer noch kreisten seine Gedanken um Kurama. Warum hörte er ihn nicht mehr? Nur noch ein leises Echo hallte in seinem Inneren wieder, ein Echo, welches ihm sagte, das dort eins etwas war. Und nun? Naruto kniff die Augen zusammen. Woran erinnerte ihn das hier nur? Kahle Wände .... Gitter vor den Fenstern ... Sasuke der ihm niemals antwortete... Dieses alte, vertraute Gefühl der Einsamkeit überwog die letzten positiven Erinnerungen aus den vergangenen Jahren. Auch wenn er hier nicht in der Psychiatrie war, fühlte es sich dennoch so an. Wie seine alte Zelle in Amerika, kurz nachdem seine Mutter... Ja, was war damals mit seiner Mutter passiert? Woher kamen diese Bilder? Die Bilder dieses Zimmers? „Erinnert sich Naruto-onii-chan wieder?“ Naruto schreckte hoch. Naru-chan? Der Blonde versuchte sich auf sein jüngeres Ego zu konzentrieren. „Ich bin noch hier. Wo ist Ku-chan?“ Naru-chan stand neben ihm. Er war sich sicher, dass der Kleine hier war. „Ich weiß es nicht, Naru-chan. Er ist weg. Er hat uns verlassen, so wie einst Sasuke uns verlassen hat.“ Naru-chan schüttelte den Kopf. „Nein, so war es nicht. Erinnerst du dich nicht?“ Dann stockte das Bild seines Jüngeren selbst. „Ich... kann mit dir darüber reden... Warum? Warum verlässt mich die Erinnerung nicht wieder?“ Erstaunt sah Naruto auf. „Erinnerung? Wovon redest du? Naru-chan, weißt du was hier los ist?“ Der Jüngere schüttelte den Kopf. Traurig blickte er den Größeren an. „Naru-chan wurde es verboten. Ku-chan hat es ihm verboten mit Onii-chan darüber zu reden. Immer hat er mir die Bilder genommen. Naru-chan war dankbar darüber. Doch konnte ich auch nie Onii-chan zeigen, was wirklich ist.“ Naruto zitterte. Er sah sein jüngeres Ego so real vor sich, dass es ihm Angst machte. Was geschah hier nur? Etwas das wirklich ist... Was meinte Naru-chan damit, dass er nicht wusste, was wirklich ist? Der Jüngere sah auf. „Ich zeige es dir.“ Naru-chan berührte ihn an der Stirn. Es war als würde in seinem Kopf eine Explosion stattfinden. Farben, Formen und Töne wirbelten umher, wie ein buntes Meer aus einem Traum. Noch konnte er nichts zuordnen und gerade als er das Gefühl hatte, sein Kopf würde vor Schmerzen zerspringen, wurde alles still. Als er die Augen wieder öffnete, stand er in einer Wohnung, die so hell erleuchtet und fröhlich dekoriert war, dass er sich sehr fremd am Platz vorkam. „Naru-chan, geh dir die Hände waschen, Essen ist fertig!“ Naruto erstarrte. Das war doch... Wie versteinert sah er auf eine junge Frau mit roten Haaren, die in einer Schürze im Türrahmen stand. „Jaaa!“, hörte er ein Rufen hinter sich und kurz danach den Wasserhahn im Badezimmer. Der Blonde zitterte, irgendwo tief im Inneren wusste er was das hier war. Es war der Tag an dem seine Mutter starb. Die Wohnungstür klackte. Seine Mutter kam verwundert aus der Küche. „Was machen Sie hier? Verschwinden Sie!“ Der panische Ruf seiner Mutter ließ ihn sich umdrehen. Er sah eine verschwommene Gestalt. Brutal wurde seine Mutter an die Wand geschleudert. Ihre Knochen krachten und sie schrie vor Schmerz. Angelockt von dem Krach, kam Naru-chan aus dem Bad gelaufen. „Mama?“ Bevor er sich versah, versetze dieses schwarze Monster ihm einen Schlag in den Magen. An den Haaren wurde er neben seine Mutter geschliffen. „Wie niedlich. Ein kleiner Nachgeschmack nach dem Hauptgang. Ich werde denen zeigen was passiert, wenn man sich mit uns anlegt!“ Seine Mutter sah erschrocken zu dem Kleinen. Sie wollte sich wieder aufrichten um zu Naru-chan zu gelange. „Nein, bitte, machen Sie mit mir was Sie wollen, aber lassen sie Naruto in Ruhe! Alles, nur nicht meinen Sohn!“ Lachen schlug das Monster auf den Kleinen ein. Erst als seine Mutter weinend dazwischen treten wollte, ließ er von dem Kleinen ab. Das Monster drückte seine Mutter gegen die Wand, zog ein Messer aus einer Tasche und rammte es durch ihre Handinnenfläche, fixierte so die vor Schmerzen schreiende Frau. Erst nach dem auch die zweite Hand an der Wand fixiert war, war seine Mutter wohl zu schwach um noch wirklich zu schreien. „Nein, hör auf, du Monster, lass sie los, lass sie los!“ Naruto schrie, doch er konnte sich nicht bewegen. Hilflos musste er dem Ganzen wieder zusehen, seine leidende Mutter, wie dieses Monster ihr die Kleider aufschnitt, sie immer wieder schlug und sich selbst an ihrem Schmerz aufgeilte. Wie dieses Schwein sie brutal vergewaltigte. Es war als würde er auf einmal wieder daneben sitzen, zu schwach um sich zu bewegen. Durch die Schmerzen der Vergewaltigung schrie seine Mutter so laut, dass es in seinem Körper widerhallten. Zitternd presste er die Hände auf seinen Ohren. Wenn er schrie, vielleicht würde dann jemand kommen. Er musste schreien. Er dufte doch nicht zulassen, das dieses Monster seine Mutter so quälte. Schrei Naruto, SCHREI! Erschrocken fuhr Sasuke aus seinem Stuhl. „War das...?“ Er sah nur wie Shikamaru nickte und rannte die Treppen hoch. Was war denn nun schon wieder los? Sasuke klopfte an Narutos Tür, doch er bekam keine Antwort. Er hörte den Blonden nur schreien. „Warte doch auf keine Antwort, mach diese verdammte Tür auf!“ Shikamaru hatte recht, einfach rein und nachsehen. Rechtfertigen konnte er sich am Ende immer noch. Der Schwarzhaarige drückte die Tür auf. Als er auf Naruto sah, hatte er das Gefühl als würde sich etwas über den Blonden beugen. Was zum Teufel war das? Zitternd schaltete er das Licht an. Doch als das Licht das Zimmer erhellte, sah er nur Naruto, der zusammengekauert auf dem Boden hockte. Sasuke blieb in der Tür stehen. Aus irgendeinem Grund traute er sich nicht näher „Hey! Was ist los? Er ließ seine Stimme unnahbar klingen. Sasuke weigerte sich selbst in einem solchen Moment aus seiner Rolle zu fallen. Nur ein Fehltritt konnte seine ganze Fassade zum Einsturz bringen. Doch der Blonde vor ihnen reagierte nicht. Naruto hatte sich zusammengekauert und zitterte. Sein Wimmern ließ selbst Sasukes Herz schmerzen. Seit wann hatte er denn Mitleid mit Naruto? Etwa seit dem Shikamaru geäußert hatte, dass der Blonde vielleicht doch mehr erlebt hatte als er sich vorstellen konnte? „Ach Herrgott, du bist sturer als der jeder Esel in den Anden." Shikamaru quetschte sich an dem Schwarzhaarigen vorbei, ging zu Naruto und nahm ihn in den Arm. Der Blonde zuckte zusammen und sah auf. Seine Augen waren leer, so ausdruckslos dass es Sasuke einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Er konnte den Anblick nicht weiter ertragen und stürmte unter den verwirrten Zurufen Shikamarus aus dem Zimmer. Naruto realisierte schwach Sasukes Verschwinden. Er hatte ihn schon wieder allein gelassen... Sasuke stürzte die Treppe hinunter. Irgendetwas tief in ihm drin versuchte ihm zu sagen, dass sie hier Hilfe brauchten. Doch wen konnte er anrufen? Seine Eltern waren nicht da und... Genau, Itachi war Psychologe und wenn er richtig lag, war Naruto eine Art Versuchsobjekt... mit der Psyche, kein Wunder. Er musste Itachi anrufen. Der wusste bestimmt was zu tun war. Im APLAA-Gebäude klingelte derweil ein Telefon. Zögernd wurde der Hörer abgenommen. "J-ja?", fragte der Angerufene zögernd. Eine tiefe Stimme begann zu sprechen, ohne vorher eine Begrüßung auszusprechen. "Haben Sie alle nötigen Vorkehrungen getroffen?" "Ja, Sir. Der Junge hat die Medikamente bekommen." "Ausgezeichnet, dann läuft ja alles nach Plan. Gut gemacht." "Danke, Sir. Ich habe mein Bestes gegeben um Ihren Auftrag zufriedenstellend auszuführen." Doch der Anrufer hatte bereits aufgelegt. "Ich hab sowas von keinen Bock auf die Scheiße!", fluchte ein blonder Bombenleger seit geschlagenen 2 Tagen. Itachi war langsam am Ende seiner Nerven. Was hatte er nur falsch gemacht, um mit einem so schlecht gelaunten Blonden gestraft zu sein? "Und ich sage dir, werd endlich erwachsen und übersteh das ganze hier wie ein Mann." Deidara sah murrend auf. "Geht's noch? Ich liege seit einer Woche hier, nicht du. Halte du es einmal eine Ewigkeit in einem Krankenhausbett aus." Der Schwarzhaarige seufzte nur. "Wenn heute alles gut läuft, darfst du ja mit mir nach Hause." Deidara wollte gerade antworten, als Nevia Bennet, gefolgt von ein paar Ärzten, das Zimmer betrat. Verwirrt betrachtete sie die Szenerie vor sich. Ein mürrisch dreinblickender Deidara, der mit verschränkten Armen auf dem Bett saß und ein Itachi, der gar nicht mehr verliebt und besorgt aussah. "Hab ich den großen Bang verpasst?" Itachi schnaubte. "Für den sind Sie eine Woche zu spät dran." Deidara murrte. "Aber du kannst gern den nächsten haben, Nevia. Ich hatte lange genug Zeit, um mir Gedanken über neue Meisterwerke zu machen und ich scheue nicht sie... Aua! Itachi, du hast mich geschlagen!" Itachi hatte seinen Blonden mit einer sehr harten Kopfnuss zum Schweigen gebracht. "Ruhe du Unheilsstifter. Bring diese Frau nicht auf komische Ideen." Nevia grinste nur breit, während die Ärzte bei der Drohung zurück gewichen waren. "Genau, Dei-chan, benimm dich oder ich baue überall Kameras an. Ich denke mal mit eurem Sex kann man viel Geld machen." Deidara grinste nur breit, während Itachi versuchte die roten Wangen zu verstecken. "Könnten wir... ähm.. das Thema in eine andere Richtung lenken?", fragte er leicht verlegen. "Wieso? Bennet und ich haben noch gar nicht angefangen." Itachi warf seinem Liebsten nur einen bösen Blick zu. "Dir geht es schon wieder viel zu gut. Kann man ihm nicht irgendwie den Mund stopfen?" "Na ja, für diese Mundstopfaktion bin ich nicht zuständig, Itachileinchen." "Graaah!" Itachi konnte es einfach nicht fassen. Wenn die beiden in einem Raum waren, konnte er nur verlieren. "Aber back to Business ihr beiden. Ich habe mit der Leitung gesprochen. Wenn Deidara bereit ist, dann können wir heute mit der Befragung anfangen." Der Blonde schluckte leicht, nickte aber brav. Er hatte es versprochen. Große Lust seine Vergangenheit hier vor allen auszubreiten hatte er zwar nicht, aber was sollt's. Er musste dadurch. Für Itachi. Keine Stunde später fand sich Deidara in einem der Verhörräume wieder. Vor ihm saßen Nevia, eine Frau mit langen blonden Haaren und ein seltsamer Kerl mit einer Maske vorm Gesicht. Was sich darunter für ein Gesicht verbarg, wollte er sich lieber nicht ausmalen. Der Kerl hatte graue Haare. Wie alt musste dieser Agent denn bitte sein? Der Arzt montierte an ihm die Verkabelung des Lügendetektors während ein Aufnahmegerät in die Mitte des Tisches platziert wurde. "Deidara, das hier sind Tsunade, die Leiterin der APLAA-Abteilung Japan, und Kakashi Hatake, Special Agent und Ausbilder des Junior Squad Teams Alpha. Weitere anwesende Personen sind Itachi Uchiha, als Zeuge und Psychologe und der Aufnahmeleiter der APLAA. Wir sind heute hier im Verhörraum 26 um den Fall Deidara Swan zu verhandeln. Deidara hat sich dazu bereit erklärt eine Aussage betreffend Akatsuki und seiner Wenigkeit zu tätigen. Deidara Swan, Sie sind sich bewusst, dass Sie unsere Fragen wahrheitsgemäß beantworten müssen?" Deidara seufzte. "Ja, das bin ich." Tsunade sah ihn ernst an. "Sie sind damit einverstanden, dass dieses Gespräch aufgezeichnet wird und in späteren Verhandlungen als Beweismaterial verwendet werden darf?" "Ja, das bin ich." Hatte er denn eine andere Wahl? "Gut, fangen wir mit Ihnen an. Zu erst die persönlichen Daten..." Der Blonde unterbrach Nevia etwas forsch. "Deidara Swan, geboren am 5 Mai 1993 in Montreal, kanadische Staatsbürgerschaft. Haarfarbe Blond, Augenfarbe Blau und mein Lieblingsessen sind Spaghetti mit Käse und Ketchup." Itachi sah ihn verwirrt an, während die drei Agenten nur eine Augenbraue hoch zogen. Deidara blickte zu Itachi. "Was ist los?" Itachi straffte die Schultern. "Du hast gelogen!" Die Agenten sahen den Schwarzhaarigen neugierig an. "Du hasst Spaghetti mit Käse und Tomatenketchup! Dein Lieblingsessen sind Takoyaki. Und was soll das heißen, du bist erst neunzehn?" Deidara zuckte zusammen. "Die meisten finden es pervers Spaghetti so zu essen. Ich wollte dich nicht verschrecken. Itachi schnaubte. "Als du mir sagtest, dass du auf Bondage stehst, hattest du diese Angst nicht. Weiter im Text. Was ist mit dem Alter?" Deidara seufzte. "Ich bin bald zwanzig. Also reg dich ab." Der Schwarzhaarige verschränkte die Arme. "Ich hätte mit dir gar nicht in Kneipen gehen dürfen. Das ist Alkoholkonsumförderung von Minderjährigen!" Langsam wurde Deidara ärgerlich. "Ich bin bald zwanzig, reg dich endlich ab!" Itachi sah auf seine Uhr um das Datum zu checken. "Ja, in zehn Monaten!" Tsunade schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. "Jungs, bitte, bleibt ernst! Ansonsten müssen wir von vorne anfangen" Kakashi grinste nur breit. "Na ja, wir haben alle persönliche Angaben und Vorlieben. Ich denke, wir können es gelten lassen. Obwohl... welche Stellungen beim Bondage?" Deidara grinste breit und holte tief Luft. Doch der schneidende Blick Tsunades und Itachis ließen ihn leicht in sich zusammen schrumpfen. "Jetzt nicht... Ich werde ernst bleiben, okay?" Die Leiterin der APLAA nickte streng. "Gut, dann fang an. Wie sind Sie zu Akatsuki gekommen?" Deidara schloss die Augen, ließ den damaligen Tag Revue passieren. "Ich war zwölf. Mein Vater war als Diplomat der USA in Kanada stationiert. Nach außen hin tat er großherzig und sanftmütig. So sehr, dass es mich schon angewidert hatte. Sobald die Reporter aus der Tür waren oder er in seiner Botschaft nicht vorwärts kam, wurde er gewalttätig. Er soff sich die Birne zu und fing an, auf mich und meine Mutter einzuprügeln. An einem Abend hat er es wohl oder übel übertrieben. Meine Mutter stand nicht mehr auf. Ich habe ihn gehasst dafür." "Warum habt ihr nicht die Polizei informiert?", fragte Tsunade. Deidara zuckte mit den Schultern. "Die kanadische Polizei konnte nichts machen, Diplomaten genießen Immunität. Die Einzigen, die gegen ihn hätten vorgehen können, wäre die US-Regierung gewesen. Doch diese hat meine Anrufe ignoriert." Itachi sah ihn an. "DU hast angerufen? Nicht deine Mutter?" Deidara schüttelte den Kopf. "Meine Mutter hatte es nicht gewagt, sich über ihn zu beschweren. Ich habe versucht, dem Kerl einen Strich durch die Rechnung zu machen. Schon beim ersten Mal nachdem er die Hand gegen mich erhob. Doch die zuständige Behörde hat mich ausgelacht. Sie fragten mich, wer mir das Lügen beigebracht hätte und das es nicht lustig sei, solche Streiche dem Vater zu spielen. So etwas könnte doch Konsequenzen mit sich bringen." Deidara biss sich auf die Lippen. "Ich war verzweifelt. Mein ganzer Körper tat nach seinen Angriffen so weh, dass ich manchmal nicht einmal mehr wusste wie es war schmerzfrei zu Atmen. Zu dem Zeitpunkt fing meine Faszination für Bomben an. Oder besser: Für alles, was explodiert. Ich fand heraus, wie ich aus einfachen Dingen effektive Sprengsätze bauen konnte. Ich ließ sie in einem Park im Diplomatenviertel explodieren. Die anderen Kinder der reichen Gesellschaft durften nicht mit mir spielen, da die Eltern Angst hatten, dass eines ihrer Kinder etwas abbekommen könnte. Und irgendwann, an einem sonnigen Wintertag, stand er vor mir." Kakashis Augen verengten sich. "Pain?" Deidara schüttelte den Kopf. "Nein, Pain ist nur eine Schachfigur, wie wir alle. Er wird als Anführer dargestellt, um einen Anführer öffentlich präsentieren zu können. Wenn er stirbt, dann wird eben wer anders eingesetzt. Alle sind auf ihre Art und Weise einzigartig. Aber nicht unverzichtbar." "Wer war es dann, der dich angesprochen hatte?" Deidara presste die Lippen aufeinander. Den Namen auszusprechen würde den Mann verraten, der ihm eine Lebensaufgabe gegeben hatte, der sein Mentor gewesen war, ein besserer Vater als sein eigener... Doch ein Blick zu Itachi reichte, um diesen inneren Kampf für den Schwarzhaarigen ausgehen zu lassen. "Madara. Madara Uchiha." Nicht nur Itachi war geschockt. "D...Das ist unmöglich!" Itachi war aufgesprungen. "Dieser Kerl ist Tod und das seit mehr als 30 Jahren!" Nevia sah auf. "Du kennst ihn?" Itachi nickte. "Wer ist er?" "Von meinem Großvater, dessen Bruder mit der Cousine meiner Oma verheiratet war, von deren Sohn der Sohn. Das ist Madara Uchiha." Er sah die ratlosen Blicke vor sich und seufzte. "Ja, er ist mit mir verwandt, aber er ist vor einigen Jahren verunglückt." Itachis Blick ruhte auf Deidara. Wusste Der Blonde etwa von Anfang an, dass dieser Kerl wohlmöglich eine Verbindung zu Itachi hatte? Nein. Deidara sah genauso verwirrt aus wie der Rest im Raum. Er musste vertrauen. Das hier war nur wieder einer der Tests, die ihm zum ewigen Glück im Weg standen. Und wenn er eine Dampfwalze brauchen würde um seine Beziehung zu verteidigen. Er würde es tun. Auf einmal vibrierte sein Handy. "Entschuldigung..." Er sah aufs Display und zog eine Augenbraue hoch. "Wer ist das?", fragte Nevia neugierig. "Mein Bruder. Einen Augenblick bitte." Er nahm das Telefonat an und zuckte beinahe vor der Lautstärke zusammen. "Itachi! Etwas stimmt nicht, das verfluchte Etwas sitzt in seinem Zimmer und ist komplett außer Kontrolle. Komm gefälligst hier her!" Itachi sah zu den Agenten im Raum. "Wir sind auf dem Weg!", hörte er Nevia nur sagen. "Ich bin sofort da. Wenn er aggressiv wird, halt dich bitte von ihm fern. Er hat es nicht immer unter Kontrolle." Er hörte Sasuke auf der anderen Seite nur schnauben. "Der Kerl ist alles andere als aggressiv. Also beweg dich!" Damit legte sein kleiner Bruder auf. "Verdammt... Manchmal wünschte ich, meine Eltern hätten ihm schon alles erklärt. Das macht es bei weitem schwieriger, da mit einem Ärzteteam aufzukreuzen." "Ihr habt ihm nichts gesagt?" Itachi spürte anschuldigende Blicke auf sich. "Ja, meine Eltern halten ihn immer noch für zu jung..." Nevia murrte. "Gut, ich hole eben etwas... Ihr geht schon mal raus in den Wagen. Ich bin sofort da. Und Kakashi: stell eine Verbindung nach Amerika her. Ich brauch Minato." Deidara sah nur hin und her. "Hey, was ist mit mir? Ich will auch mit!" Itachi zog eine Augenbraue hoch. "Ich glaube nicht. Du bist das erste Mal seit einer Ewigkeit aus dem Bett! Du..." Deidara war schon an ihm vorbeigeeilt. "Kommt schon, ich will dem Kleinen auch helfen. Und wenn ihr denkt ich bleibe hier tatenlos im Bett hocken, dann habt ihr euch geschnitten. Also Beeilung Itachi, du bist doch sonst in allen Lebenslagen so schnell!" Itachi knurrte gefährlich. "Kakashi... sag mir nur einen guten Grund, warum ich ihn da rausgeholt habe!" Kakashi grinste ihn nur an, jedenfalls glaubte Itachi die Umrisse eines Lächelns zu sehen. "Weil du den kleinen einfach über alles liebst. Also komm, wir haben Arbeit." Itachi war sich einer Sache bewusst. Er würde irgendwann in den nächsten Monaten genau so grau sein wie Kakashi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)