Um Himmels Willen! von ReWeJuIs ================================================================================ Kapitel 26: Eine unverzeihliche Verzweiflungstat ------------------------------------------------ „Ich weiß nicht L, was denkst du denn, dass ich vorhabe?“, flüstert er mir leise ins Ohr und haucht eine Spur sanfter Küsse auf die empfindliche Haut an meinem Hals. „Hältst du das für klug?“, frage ich mit bebender Stimme nach, mein Kopf wehrt sich immer noch gegen die Vorstellung, dass ich gerade drauf und dran bin ES mit einem anderen Mann zu tun, aber mein Körper scheint sich daran weniger zu stören, denn ich kann deutlich spüren, wie sich eine beträchtliche Menge Blut in meiner Mitte sammelt und versucht mich davon zu überzeugen, dass das genau das ist, was ich will. „Würde Intelligenz in dieser Situation eine Rolle spielen wären wir nicht hier, meinst du nicht? Also L, was ist es, das du möchtest?“, fragt er mich und schiebt seine Hand zwischen unseren Körpern nach unten um sie mit sanftem Druck auf meinen Schritt zu legen. „Hmmm… ich habe da schon so eine Ahnung!“, schiebt er noch hinterher und ich kann sein Lächeln an meinen Lippen fühlen. Dieser gemeine Kerl! Aber was der kann, kann ich schon lange! Mutiger geworden schlinge ich einen Arm um seinen Hals und ziehe ihn tiefer über mich, so dass sein Becken auf meinem zum Liegen kommt, hebe meine Hüfte an und presse sie fest gegen seine, wo ich ganz deutlich seine eigene Erregung spüren kann, während ich meine andere Hand über seinen Rücken zu seinem Po gleiten lasse und auch von dort Druck auf ihn ausübe. Das leise Keuchen, das Light bei dieser Berührung über die Lippen kommt spornt mich noch weiter an und so presse ich meine Lippen fester auf seine, dringe mit meiner Zunge tiefer in seinen Mund ein und heize die Leidenschaft die uns beide gepackt hat noch weiter an. Dann spüre ich seine Hände, wie sie sich an meiner Hose zu schaffen machen. Ich überlege kurz, ob ich ihm die Arbeit abnehmen und sie einfach verschwinden lassen soll, aber schon im nächsten Moment beschließe ich, dass ich es viel anregender finde, wenn er sich langsam vorwärtstastet so wie er es gerade eben tut. Ein ersticktes Keuchen, gefolgt von einem halblauten Stöhnen als ich seine Hand fühlen kann, wie sie sich langsam unter den Stoff schiebt und mich sanft streichelt. Klug hin oder her, das interessiert mich schon lange nicht mehr. In meinem ganzen Leben und auch jenseits davon, habe ich nie etwas so verzweifelt gewollt wie diesen Jungen, der da über mir liegt und mich verwöhnt, mir meinen Verstand entreißt und Dinge mit mir macht, die ich mir selbst in meinen kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können. Schwer atmend liegen wir Seite an Seite auf den verschwitzen Laken, mein Kopf ruht auf Lights Brust und meine Flügel schützen uns vor der Kühle des Raumes, während ich selig lächelnd vor mich hin döse. Mein Hintern schmerzt etwas, allerdings wird das fast komplett von dem glücklichen Gefühl überlagert, das meinen ganzen Körper in Beschlag genommen hat. „Ich liebe dich L.“, flüstert Light mir nun zum wiederholten Mal ins Ohr und scheint sich nicht im Mindesten daran zu stören, dass meine Antwort ein ums andere Mal lediglich aus einem zärtlichen Kuss besteht. Ich vermute, dass ich etwas ähnliches für ihn empfinde, allerdings ist dieses Gefühl noch zu neu, zu unbestimmt, als dass ich mich dazu äußern wollen würde, und ich möchte ihn nicht mit Halbwahrheiten abspeisen, ich muss erst noch selbst herausfinden, was genau es ist, das mich all diese Dinge mit ihm tun lässt. Allerdings drängt sich mir gerade ein anderer Gedanke auf. „Wenn das so ist, dann gib doch Ryuk das Death Note zurück.“ Die Worte sind heraus bevor ich es verhindern kann und ich spüre deutlich, wie sich der warme Körper unter mir plötzlich versteift. „Nein.“, kommt die Antwort, völlig emotionslos und mit einer Endgültigkeit, die mich mehr als nur ein bisschen schockt. „Aber… ich dachte du-“ „Ich werde dich auf keinen Fall gehen lassen L!“ Es dauert einen Augenblick, bis ich den Zusammenhang zwischen seinen Worten entdecke. Stimmt, daran hatte ich gar nicht gedacht. Wenn er das Buch aufgibt, dann ist meine Mission beendet und ich bin nicht länger sein Schutzengel. Das ist… gelinde gesagt… scheiße. „Na, aber du wirst doch keine weiteren Namen in das Buch schreiben, oder? Ich meine, du hast doch nicht mehr den Wunsch die Welt zu verändern, oder?“, frage ich etwas verunsichert nach, irgendwie gefällt mir die Richtung die unser Gespräch gerade nimmt ganz und gar nicht. „Ich werde tun was immer nötig ist um dich bei mir zu behalten, und wenn ich dafür meinen ursprünglichen Plan weiter verfolgen muss, ist mir das völlig gleich. Ich habe dich schon einmal gehen lassen, dieser Fehler wird mir kein zweites Mal unterlaufen, du gehörst mir L!“ Jetzt bin ich es der sich versteift. Ich traue meinen Ohren kaum. Was ist mit dem Jungen passiert, der mich gerade noch so zärtlich verwöhnt hat, der mir wieder und wieder versichert hat, dass er mich mehr liebt als alles andere auf dieser Welt? Woher kommt diese plötzliche Kälte? Vorsichtig versuche ich mich aufzurichten und blicke Light forschend ins Gesicht. „Wie kannst du so etwas sagen? Ich gehöre niemandem! Und um bei der Wahrheit zu bleiben, du hast mich nicht gehen lassen, du hast mich getötet! Ist dir eigentlich klar, wie völlig absurd diese ganze Situation ist? Gut, wir haben gerade mit einander geschlafen und es wäre eine Lüge würde ich behaupten, dass es mir nicht gefallen hat, aber wie kommst du dazu mich als dein Eigentum zu betrachten? Ja, ich bin an dich gebunden, und ja, ich kann nirgendwo hin, so lange sich das Buch in deinem Besitz befindet, aber bei Gott Light, ich mich muss NICHT von dir bevormunden lassen und ich muss mich auch NICHT von dir berühren lassen!!“ Ich bin so wütend, dass ich ihm die Worte fast ins Gesicht spucke und in der nächsten Sekunde habe ich mich unsichtbar gemacht und mit einem vorsichtigen Schlag meiner Flügel aus dem Bett befördert. In dieser Sekunde wird Light wohl bewusst, was er gerade eben getan hat. „L? Nein L, mach das nicht! Komm wieder her! Ich habe das nicht so gemeint, das kam jetzt völlig falsch bei dir an, bitte komm wieder her!“, fleht er schon fast, der herrische Ausdruck von eben ist aus seinem Gesicht verschwunden und panisch blickt er sich im Zimmer um, aber ich habe nicht die Absicht ihm zu zeigen wo ich bin, ich bin einfach nur stinkwütend. „Bitte L, zeig dich! Lass mich dir das doch in Ruhe erklären!“, bettelt er weiter und springt, immer noch nackt wie er ist vom Bett und beginnt das Zimmer nach mir abzusuchen, was ihm allerdings nichts bringt, da ich mich, sobald er mir zu nahe kommt einfach um ihn herumschiebe und ihm von der anderen Seite des Zimmers zusehe, wie er sich vergeblich abmüht mich zu finden. Er sieht so wunderschön aus in seiner Nacktheit, dass mir beinahe ein sehnsüchtiges Seufzen entschlüpft wäre, aber ich kann mich gerade noch beherrschen. Light wird in der Zwischenzeit immer ungehaltener und langsam verwandelt sich seine Verzweiflung in hilflose Wut. „Gut, wenn du´s so haben willst, kein Problem! Ich kann auch anders!“, zischt er wütend in den Raum, rafft nach seiner Decke schlingt sie sich nachlässig um die Hüften und stapft zu seinem Schreibtisch. Was hat er vor? Er will mich doch nicht etwa erpressen? Gebannt verfolge ich, wie er das Death Note aus seinem Versteck holt und aufschlägt. Nein, nein, nein, er hat mir versprochen, dass er niemanden mehr tötet! „Willst du´s ehrlich drauf ankommen lassen?“, fragt er in die Stille hinein und als ich immer noch nicht antworte greift er zu einem Stift und schneller als ich reagieren kann, fliegt ein Name aufs Papier. „Light um Gottes Willen! Was hast du getan!“ Schockiert von dem was er gerade getan hat lasse ich meine Unsichtbarkeit fallen und stürze zu ihm an den Schreibtisch! „Du elender Lügner! Du hast es mir versprochen! Wie konntest du es wagen-“ Im nächsten Moment liege ich in Lights Armen und seine Lippen pressen sich fest auf meinen Mund. Ich bin kurz davor zu explodieren. Der Schmerz überkommt mich, lässt meine Knie erzittern aber das ist mir egal. Mit aller Kraft beiße ich ihn in seine Unterlippe, dränge meine Hände zwischen unsere Körper und stoße mich so fest ich kann von ihm ab. Die Krämpfe zwingen mich zu Boden und stöhnend bleibe ich erst mal sitzen wo ich bin. „L, jetzt hör mir doch bitte zu, ich will dir doch nur erklären, dass ich-“ „Ich will deine Erklärungen nicht. Ich will gar nichts von dir, verstehst du mich? Ich bin hier, um dich daran zu hindern Menschen zu töten, aus keinem anderen Grund. Sieh das bitte ein und ab jetzt würde ich es begrüßen, wenn du deine dreckigen Finger von mir lassen könntest. Du widerst mich an!“ Bei diesen Worten zuckt er wie von einem Schlag getroffen zusammen. Und es tut mir kein Bisschen leid! Wirklich nicht, das hat er verdient. „Gut, wenn das so ist, dann nimm das Buch und geh.“ Was? Ich hab mich wohl verhört! „Du gibst das Death Note auf? Du gibst deine Besitzansprüche daran auf?“, hake ich ungläubig nach und sehe ihm dabei fest ins Gesicht, ich hätte ja nie gedacht, dass er so schnell aufgibt. „Nein, das tue ich nicht. Ich bleibe weiterhin der Besitzer, aber ich überlasse dir das Buch. Geh L, geh und werde dir darüber klar was du willst und dann komm zu mir zurück.“ Mit einem kurzen Gedanken sorge ich dafür, dass ich wieder vollständig angekleidet bin, dann gehe ich hinüber zum Schreibtisch und nehme das schwarze Notizbuch an mich. „Da gibt es nichts, worüber es sich klar zu werden lohnt. Wenn du bereit bist deine Ansprüche abzugeben, ruf mich, ansonsten war’s das. Mach´s gut Light und auf nimmer Wiedersehen.“ Es kostet mich einiges an Überwindung diese Worte um den harten Kloß in meinem Hals herum zu zwingen, aber schließlich gehe ich dann doch zur Balkontür, und verschwinde ohne mich noch einmal nach ihm umzudrehen, in die Nacht hinaus. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)