Vom Ende zum Anfang von Kirri ================================================================================ Kapitel 1: Nach dem Sieg ist vor dem Kampf ------------------------------------------ Der Kampf war vorbei und Kai am Ende seiner Kräfte. Seine Welt lag in dichtem Nebel begraben. Er wusste noch, dass er aus der Arena hinaus gewankt war und sich in einem der dunklen Gänge von seinem Dranzer hat verabschieden müssen. Danach schien alles nur noch verschwommen in seiner Erinnerung. Das unangenehme Licht der Neonröhren des Ganges, der Hall seines Atems und die Teile seines Blades. Er würde diesen Moment nie vergessen. Doch der Weg hinaus, weg vom Gebäude der BEGA, diese Dinge schienen furchtbar unwirklich in seiner Erinnerung. Der Jubel der aus der Arena gedrungen sein müsste, war nicht bis in seinen Kopf gedrungen. Irgendwann war er aufgestanden und taumelnd weiter zum Ausgang gelaufen. Er fühlte sich sehr leer und trotzdem Befreit. Ein leises Lächeln lag auf seinen Zügen als er hinaus in die fast höhnisch lachende Sonne trat. Er wusste er hatte gesiegt, aber auch seinen besten Freund lebwohl sagen müssen und doch war er jetzt frei. Keine Verpflichtungen mehr. Er würde nicht mehr bladen müssen und auch sein Großvater würde ihn nicht dazu zwingen können, denn er würde verschwunden sein wenn er käme ihn zu suchen. Er setzte einfach einen Fuß vor den anderen und seine kleine Flucht begann. Wohin auch immer nur weit weg von allem was ihn bisher an sein Leben gefesselt hatte. Er hatte sein Team so oft im Stich gelassen, doch dieses Mal würde das letzte gewesen sein. Er wusste Tyson würde den entscheidenden Kampf gewinnen. Er hatte die leere in Brooklyn gesehen, denn er hatte seine eigene Schwäche in seinem Gegner wieder erkannt. Dem jungen Mann der scheinbar so ausgeglichen war fehlte der Rückhalt, das Wissen, dass Jemand hinter ihm stand, selbst wenn er verlor und daran würde er scheitern. Es war inzwischen Nachmittag geworden und Kai am Fluss, seinem alten Stammplatz, angelangt. Er legte sich in das feuchte Gras und lauschte seinem Atem, das Blut dröhnte jetzt noch Stunden nach dem Kampf, in seinen Ohren. Er wusste, dass er seine Wunden versorgen lassen müsste, aber er brauchte erst Ruhe. Er wollte sich erholen bevor sein Leben ihn wieder einholen würde. Genau das wollte er verhindern. Kai wollte ein anderes Leben. Spät am Abend betrat der junge Halbrusse seine kleine Wohnung. Eigentlich lebte er ja im Dojo oder in einem der Häuser von Voltair, aber schon vor Monaten hatte er sich unbemerkt eine eigene Bleibe gesucht, für die Zeit nach den Kämpfen. Die schwere Metaltür fiel hinter ihm ins Schloss. Er stand in seinem Wohnzimmer, schaltete das Licht an, legte seinen Schlüssel in eine kleine dunkelblaue Glasschale die auf dem niedrigen Wohnzimmertisch stand und ging direkt weiter hinaus auf seinen Balkon. Kais Wohnung lag im zweiten Stock eines kleinen Hauses etwas außerhalb von Tokyo. Er brauchte fast eine Stunde bis zum ehemaligen Gebäude der BBA. Es war perfekt. Kai ließ sich auf dem Boden nieder und griff in seine Manteltasche. Es gestaltete sich ihm als schwieriger als Gedacht die einzelnen Stücke Dranzers hervor zu holen, denn inzwischen waren seine Wunden versorgt worden und damit seine rechte Hand bis zur Unkenntlichkeit mit Bandagen umwickelt. Als er es schlussendlich geschafft hatte breitete er die Teile vor sich auf dem Boden aus. Er war sich sicher sein Beast verloren zu haben. Er glaubte nicht daran, dass Dranzer ihn verlassen hätte, er war vom Tod seines Freundes überzeugt. Dort allein auf dem Balkon ergriff ihn die Trauer. Er weinte nicht, es tat ihm einfach weh. Er fühlte die Schuld in sich. Kai blieb dort und schlief irgendwann erschöpft ein. Vivaldis Sommer aus den vier Jahreszeichen weckte den Jungen Mann. Es dauerte einen Moment bis er Begriff, dass es sein Telefon war. Die Musik wurde mit jeder Sekunde etwas lauter. Er ignorierte es und versuchte seine Steifen Glieder zu bewegen. Die Erinnerung an den letzten Abend erreichte ihn und als er Dranzers Überreste aufheben wollte musste er feststellen, dass sie über Nacht verschwunden waren. Der Wind musste die kleinen Teile mit sich genommen haben. Kai schaute gedankenverloren auf die Stelle an der sie gelegen hatte. Er würde draußen nicht nach den Teilen suchen, denn ihr Verschwinden zu akzeptieren empfand Kai die einzig wahre Art seinen Dranzer zu Grabe zu tragen. Der junge Mann ging steif zurück in seine Wohnung und versuchte sein Zittern zu unterdrücken. Die Nacht draußen hatte seinem Körper nicht, aber seinem Geist gut getan. Gegen Mittag ergriff Kai sein Handy. Der Anruf der ihn geweckt hatte stammte von Tyson. Er hatte sicher wissen wollen wo er war. Er würde nicht zurück rufen. Den heutigen Kampf würde er ohne ihn bestreiten müssen, denn er war kein Blader mehr. Es klingelte an der Tür. „Wer zum Teufel?“ murmelte der junge Mann. Niemand wusste von seiner Wohnung. Er wollte es erst ignorieren, aber es wurde vehement weiter auf die Klingel gedrückt. „Na gut, der hat es nicht anders gewollt.“ Seufzte er und ging zur Tür um den Menschen dahinter in seine Schranken zu weisen. Er riss die Tür auf und stand erstaunt und Sstar im Türrahmen. „Guten Tag Kai!“ Sprach ein Mann in den Vierzigern gut gelaunt den verwirrten jungen Mann im bodenlangen roten Bademantel an. „Woher hast du meine Adresse?“ fragte er barsch als er sich gefangen hatte und zog seinen Bademantelgürtel enger. „Hatte ich nicht, ich bin dir gestern einfach nachgegangen und dachte mir ich lasse dir erst einmal etwas Zeit zur Erholung.“ Lächelnd versuchte der Mann an Kai vorbei in die Wohnung zu treten. Doch der junge Russe versperrte ihm den Weg. „Was machst du hier Vater“ Wollte er statt dessen von ihm wissen. Es entstand eine kurze Pause in der Kai sein Gegenüber musterte. Er stellte fest, dass er sich verändert hatte. Er trug seine Haare nicht mehr kurz, sondern lang und zu einem Zopf zusammen gefasst. Auch waren sie nun grau. Seine Nase kam ihm jetzt noch mehr wie der Schnabel eines Adlers vor als früher, überhaupt war sein Gesicht kantiger geworden. Es schien etwas eingefallen zu sein. Insgesamt war der Mann vor ihm sehr zierlich, aber dennoch von imposanter Statur mit seinen annähernd 1, 95 Metern. Der Fahrstuhl passierte das Stockwerk und brach mit seinem Rattern die Stille. Susumu Hiwatari schaute seinem Sohn in die rotbraunen Augen und lächelte. „Ich bin hier um mich mit dir über Dranzer zu unterhalten.“ Kai schloss die Augen. Er dachte an sein Beast, die Schuld ballte sich in seinem Magen zu einem Knäul zusammen. Wusste sein Vater etwas was er nicht wusste? Er war zwar sein Vater, doch ihm war der Sport immer wichtiger gewesen als sein eigener Sohn. Vielleicht genau desshalb entschied er seinen Vater anzuhören, denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Das hatte ihm zumindest sein Team bei gebracht. Er öffnete die Augen, drehte sich auf der Stelle und schritt zurück in seine Wohnung, sein Vater folgte ihm mit einem warmen lächeln. Kapitel 2: Noch zwei Stunden ---------------------------- Es war der Tag des großen Endkampfes. Die Zukunft des Beysports sollte entschieden werden. Max, Ray, Tyson, Kenny, Hilary und Daichi standen im Umkleideraum der BEGA-Arena über Dizzy gebeugt um ihre Einschätzung des Kampfes zu hören. „Wahrscheinlich werden sie Brooklyn in den Ring schicken. Tyson du musst aufpassen. Sein Blade hat nicht nur mehr Spin als deins, er hat auch das stärkere Beast.“ klang es sachlich aus dem Laptop. „Unmöglich! Kein Beast ist stärker als Dragon!“ Rief Tyson entrüstet und hob seine zur Faust geballte Hand auf die Höhe der Webcam. „Tyson, reg dich ab, vielleicht hat sie Recht, sie muss es ja wissen, aber ich habe das Gefühl sie unterschätzt die Kraft die du Dragon besteuerst.“ Versuchte der Chinese den Jungen zu beschwichtigen. „Das ist möglich,“ Gab Dizzy zu „aber du darfst nicht vergessen, dass Brooklyn die reine Wut über seine Niederlage mitbringt. Es ist nicht die stärkste Kraft um ein Beast zu beflügeln, aber eine sehr beängstigende. Sie ist von Anfang an präsent, er könnte dich gleich zu Beginn ausschalten, sei also auf der Hut!“ Sie ging in Standby, ihre Energiereserven waren fast aufgebraucht und nach dem Kampf wollte sie fit genug sein die Ergebnisse zu verarbeiten. Schweigen lag in dem kleinen weißen Raum. Alle wussten wie impulsiv Tysons sein konnte, aber gerade das schienen sie sich wohl nicht erlauben zu können. „Kai?“ Fragte ein ratsuchender Max in den Raum hinein. Keine Antwort. Daichi schnaubte und durchsuchte auf seine Art den Umkleideraum nach dem jungen Russen. Er riss einen Spind auf und späte hinein. „Bist du hier?“, er öffnete den Nächsten „Oder hier“. Der kleine Junge mit den roten Haaren kroch sogar unter den Bänken herum, fest überzeugt er würde den Gesuchten hier irgendwo finden müssen. Bei dem Anblick der sich ihnen bot konnte die Gruppe nicht anders und brach in Gelächter aus. Es war befreiend. „Im ernst, wo ist er denn? Er wird uns doch nicht im Stich lassen?“ Fragte Ray und damit wurde es schlagartig wieder leise im Raum. „Nein.“ Tyson lächelte. „Es wundert mich zwar, dass er nicht da ist, aber wenn es drauf ankommt wird er es sicher sein.“ Die Überzeugung die in seiner Stimme lag beflügelte das Team. „Komm Max, lass uns rüber gehen. Ich glaub mit dir kann ich mich am besten Aufwärmen. An dir kann man sich am Anfang eines Kampfes immer so gut die Zähne ausbeißen.“ Max grinste breit und hielt sein Blade in die Höhe „Aber gerne doch!“ Lachend machte sich die Gruppe in den kleinen Nebenraum auf, der ihnen zum Training zur Verfügung gestellt worden war. Der große Kampf würde in zwei Stunden beginnen. Nur Daichi stand noch einen Moment im Türrahmen. Er schaute sich nocheinmal skeptisch im Raum um. Er war sich sicher Kais Schatten gesehen zu haben. War er nicht immer da? Heimlich und leise an irgendeine Wand gelehnt? Komisch. Er wand sich um und sprang lachend den Gang entlang. Kai hatte das Gefühl zu wissen was sein Team gerade tat. Er stand vor seiner Kaffeemaschine und bereitete gerade für sich und seinen ungebetenen Gast das dunkle Gebräu zu, als er unwillkürlich an Tysons bevorstehenden Kampf denken musste und er vor seinem inneren Auge sein Team im Umkleideraum sah um Dizzy herum stehen sah. Er griff nach einer zweiten Tasse und ermahnte sich nicht über solche Anwandlungen nachzudenken. Er hatte wichtigeres zu tun. Er schenkte den Kaffee ein und stellte ihn auf den Wohnzimmertisch. „Also?“ Keine Antwort. Susumu Hiwatari griff nach seinem Kaffee, nahm einen Schluck, und lächelte als wäre er bei einem guten Freund zu Gast. Kai wurde ungeduldig. „Was wolltest du mir über Dranzer sagen?“ Susumu stellte seine Tasse wieder ab und griff in seine Tasche. „Sag mir Kai, was denkst du ist ein Bitbeast?“ „Was soll die Frage? Es ist ein Geist, der seinen Platz im Blade eines guten Bladers einnimmt, ihm im Kampf zur Seite steht und die Verbindung zum Blade ermöglicht.“ Die geistige Verbindung, die Verschmelzung der Gefühle von Blader und Beast, darauf wollte der junge Mann gerade nicht weiter eingehen. „Nein Junge, nicht nur, du sprichst von einem Geist, sag mir welcher Natur er deiner Meinung nach ist.“ Stille. Kai wusste die Frage nicht zu beantworten. Natürlich hatte er viel darüber nachgedacht, wohl wie jeder andere Blader auch, aber zu einem Ergebnis war er dabei nie gekommen. Die Frage war für ihn nur mit Gefühlen und nicht mit den begrenzten Möglichkeiten der Sprache zu beantworten. „Das habe ich mir gedacht.“ Susumu lächelte dezent überlegen und genehmigte sich einen weitere Schluck Kaffee. Kai hatte seinen bisher nicht angerührt. „Dann sag was du sagen willst alter Mann!“ Der junge Russe wurde langsam wütend. Er trug immer noch seinen roten Bademantel und fühlte sich etwas bloß gestellt. Er konnte sich nicht erklären weshalb, aber seine spärliche Bekleidung machte es sicher nicht angenehmer. Eine Uhr tickte leise und einsam vor sich hin. Susumu trank einen weiteren Schluck. Tick Er stellte seine Tasse wieder ab. Tick Schaute sich im Raum und Tick wollte wieder nach seiner Tasse greifen, da reichte es Kai endgültig. Er sprang auf und schaute zu seinem Vater hinunter „Was fällt dir ein hier einfach aufzukreuzen, mir Hoffnungen zu machen und dann nicht mit der Sprache raus zu Rücken?“ brachte er wütend hervor. „Dranzer ist tot! Es ist nicht zu ändern! Wie konnte ich nur glauben ein Fanatiker wie du wüsste mehr darüber als ich!“ Jetzt schrie Kai fast. Seine Stimme zitterte leicht und es war nicht nur Wut darin. „Setz dich hin.“ Sprach der Ältere sanft und wirkte auf einmal deutlich jünger. „Ich wollte nur wissen ob dir dein Beast wichtig genug ist um dich auf das Experiment das vor dir liegt ein zu lassen. Deine Trauer über seinen Verlust schein größer zu sein als deine Wut auf mich. Es könnte funktionieren.“ Der junge Russe war sprachlos und ließ sich wieder auf seinem Platz sinken. Warum wusste er auch nicht. Wie um das zu zeigen schlug er die Beine von übereinander und verschränkte fast trotzig die Arme. Er schloss die Augen. „Sprich.“ Forderte er. „Na gut.“ Susumu holte einmal tief Luft und begann langsam und in einem Ton als würde er einem kleinen jungen eine Geschichte erzählen. „Als ich damals ging, als Voltair mich vor die Wahl stellte „die Balds oder die Firma“ und damit auch die Familie, habe ich mich für die Baldes entschieden.“ Ein leises schnauben war zu hören. Susumu räusperte sich. „Ich war in diesem Moment nicht ganz Herr meiner Sinne als ich die Entscheidung traf. Du musst wissen, auch ich hatte ein Bitbeast“ Kai öffnete überrascht die Augen und starrte auf seinen unberührten Kaffee. „Es hatte keinen Namen und ich wusste auch erst nicht, dass es da war. Es war noch sehr jung. Ein Geist der Neuzeit. Die Beasts deines Team sind viel älter. Sie sind schließlich Verkörperungen von echten Naturgewalten.“ Er lächelte. „Deine Verbindung zu Dranzer geht von dir aus, du nutzt seine Kraft und fügst deine und den reinen Willen zum Sieg und natürlich auch dein Können hinzu, aber da ich von meinem nichts wusste ging die Verbindung von ihm aus. Es schickte mir seine Gefühle und ein bisschen von seinem Willen. Es war wie ein Kind, es wollte spielen. Beasts kennen keine Verpflichtungen, nur Bindungen. Es bestimmte in einem gewissen Maße meine Gefühle und so habe ich euch verlassen. Aber ich bin nicht schuldfrei. Ein Beast kann ohne deine Zustimmung deinen Geist nicht übernehmen, nur vorhandenes verstärken, so wie bei dir, wenn Dranzer nicht Kämpfen will kannst du ihn nicht dazu zwingen. Du hast mit Black-Dranzer etwas ähnliches erleb. Es hat sich mit dir verbunden aber du dich nicht freiwillig mit ihm.“ Daran dachte Kai nur sehr ungern zurück, aber jetzt konnte er tatsächlich verstehen wovon sein Vater sprach. „Beide Arten der Verbindung sind mächtig, “ Fuhr Susumu fort. „aber beide sind nicht perfekt. Sie sind nicht gleichwertig. Es ist möglich seinen Geist, wenn beide, Beast und Blader, es wollen, für eine Zeit zu verschmelzen. Man kann sich gegenseitig hören.“ Das klang in Kais Ohren unglaublich. „Es ist wundervoll, denn ein Beast ist nicht an einen Ort gebunden, überall wo es das gibt was seinem Wesen immanent ist, ist es auch.“ Als er den Unglauben in den Augen seines Sohnes sah versuchte er es zu erklären. „Dranzer ist ein Teil des Feuers, quasi ein Teil seines Geistes, wo Feuer ist, ist Dranzer. Er kann nicht tot sein.“ Stille. In Kais Magen wurde es warm, Freude und Unglauben mischten sich zu reiner Nervosität, er wollte, dass sein Vater weiter sprach. „Wenn du das Feuer findest, dass ist wie er, dann findest du Dranzer und du kannst ihm eine neue Form geben. Früher lebten die Beasts nicht nur in Blads, sie waren in Waffen, Schmuck, Steinen, Flüssen, ja sogar in Lebewesen. Ich habe viele Beispiele bei meinen Rechereche für Beastes gefunden die über die Jahrhunderte ihre immer wieder Gefäß gewechselt haben.“ „Woher meinst du das alles zu wissen?“ Verlangte Kai von Susumu zu hören. „Ich habe es durch Zufall erfahren. Jahre nachdem ich euch verließ war ich sehr verzweifelt und einsam. Ich bereute meine Entscheidung. Inzwischen wusste ich ja von meinem Beast und tat etwas unverzeihliches, weil ich ihm allein die Schuld an allem gab. Ich zerstörte seinen Bit. Ich dachte ich hätte es getötet. Ich bereute es lange und fühlte mich schuldig, bis vor kurzem. Ich ging zum ersten Kampf gegen die BEGA und spürte die Freude an dem Sport wieder, sah all die strahlenden Gesichter und fühlte mein Beast auf einmal in mir. Es war komisch und warm, ich hätte es weg schicken können, aber ich nahm es an, versuchte es zu halten, aber es ging nicht, es brauchte eine Form und inzwischen hatte ich begriffen was es war. Ein Teil des Geistes der neuen Spiele. Ja, das klingt komisch, ich weiß, dabei dachte ich immer Beasts seien etwas Alt-Ehrwürdiges, nein wir schaffen tatsächlich ständig neue. Ich leitete seine Energie in mein Handy.“ Jetzt glaubte Kai kein Wort mehr. Aber er schwieg, den Arzt konnte er später noch rufen, dachte er sarkastisch. Susumu griff in seine Tasche, zog sein Telefon hervor und legte es auf den Tisch. Er aktivierte geschwind die Funktion Sprachmemo und fragte laut in den Raum „Ich habe es gerade meinem Sohn erklärt, ich glaube er glaubt mir kein Wort.“ und einige Sekunden passierte garnichts. Doch aufeinmal gab das Gerät plötzlich ein Piepen von sich gab. Eine Sms. Susumu öffnete sie und schob das Gerät zu Kai. Der junge Russe traute seinen Augen nicht. Da stand: Komischer Junge, ich dachte es würde ihn freuen zu hören, dass er seinen Freund nicht getötet hat. Könntest du bitte ein Spiel anmachen? Kai schaute auf den Absender. Es wurde Eigene Nummer angezeigt. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Ein Beast in einem Handy? Na gut, Dizzy steckte in einem Laptop, aber das hier klang wirklich eigentümlich. Susumu drehte das Handy um. Auf der Rückseite prangerte das Bild eines Hundes. Ein Welpe mit blauem Fell. Das war sicher kein Fabelwesen. „Es wird solange in meinem Telefon bleiben bis ich etwas besseres gefunden habe. Bisher unterhalten wir uns zwar, aber es ist so jung, dass es wirklich nicht viel mehr als spielen und ärgern im Kopf hat. Ich traue mich nicht in seinem Zustand eine Verbindung mit ihm ein zu gehen.“ Kai schaute immer noch zwischen dem Telefon und seinem Vater hin und her. Die Situation war einfach nur lächerlich. Trotzdem oder vielleicht deshalb faste er ein wenig vertrauen in seinen Vater. Susumu erhob sich, steckte sein Handy zurück in Tasche und zog lächelnd seine Jacke über. Er griff in seine Innentasche und zog eine Visitenkarte hervor, die er auf dem Tisch gleich neben Kais kaltem Kaffee ablegte. „Ich werde mich jetzt auf den Weg machen. Es ist nur noch eine Stunde bis zum Kampf, ich will ihn mir ansehen und du solltest das auch. Wenn du Fragen hast schick eine Sms an meine Nummer, das Beast wird antworten. Vorsicht, es verwirrt einen gern, schließlich will es seinen Spaß.“ Sie verabschiedeten sich nicht voneinander. Susumu lächelte, wand sich um und ging. Er ließ die Metaltür hinter sich ins Schloss fallen. Kai war verwirrt und starrte die Tür hilfesuchend an. Er fragte sich ob er den Kampf nicht doch sehen wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)