Saber Rider and the Star Sheriffs von Kittykate (- eine erfolgreiche Daily Soap -) ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Pünktlich wartete Shinji vor Natalie und Berts Wohnblock auf Marianne. Diese kam auch schon aus dem Haus heraus und lächelte ihn schüchtern an. „Guten Morgen.“ Kaum dass er sie sah, begann sein Körper wieder ein Eigenleben. Er musste sich endlich unter Kontrolle bringen. Innerlich verfluchte er sich, wie stark er sich zu ihr hingezogen fühlte. „Guten Morgen“, grinste er zurück und gab den Weg zur Beifahrerseite frei. Ganz wie ein Gentleman hielt er ihr die Türe auf und schloss diese, als sie im Auto saß. Dann ging er ums Auto herum und stieg hinter dem Lenkrad ein. Sie schnallten sich an und er blickte sie abwartend an. Sie wunderte sich warum er nicht losfuhr, doch dann fiel ihr ein, dass er ja gar nicht wusste wohin die Reise ging. „Wir müssen nach Valley. Das ist ungefähr zwei Stunden Fahrzeit nach Norden raus.“ Er nickte und startete den Motor. Wenig später fuhren sie nach Norden und erreichten nach einer schweigenden Fahrzeit die Ortschaft Valley. Marianne war zu sehr in Gedanken bei ihrer Mutter, als dass sie sich mit Shinji unterhalten konnte. Dieser wiederum spürte, dass sie in Gedanken versunken war und traute sich nicht sie anzusprechen. Abgesehen von ein paar Wegweisungen herrschte absolute Stille zwischen ihnen. Nur das Radio dudelte leise vor sich hin. Vor einem Haus blieb er stehen. Es war ein nettes Häuschen mit großem Vorgarten. Ein Weg führte zur Haustüre. Das Häuschen selbst hatte eine Holzverkleidung, zwei Etagen und ein Flachdach. Die Fensterrahmen waren weiß, die Farbe des Hauses blau. Seine Augen ruhten auf der Kollegin. Sie saß versteift im Sitz, blickte stur gerade aus und spielte mit ihren Fingern. Sanft legte er seine Hand auf ihre Hände und streichelte sie behutsam. „Es wird schwer, aber, glaub mir, du tust das richtige.“ Seine Worte so sanft und verständnisvoll. Sie blickte auf und sah ihm in die Augen. In seine wunderschönen, braunen Augen, die ihr vermittelten, dass sie nicht alleine war. „Kommst du mit?“, fragte sie schüchtern. Er schüttelte seinen Kopf und drückte ihre Hände. „Ich warte hier auf dich. Nimm dir Zeit soviel du brauchst.“ Marianne nickte langsam, ohne ihre Augen von seinen zu lösen. „Danke“, hauchte sie und bekam plötzlich ein furchtbar schlechtes Gewissen. Er hätte mit seinem freien Samstag bestimmt mehr anzufangen gewusst, als ihn hier im Auto zu verbringen. „Marie erzählte mal, dass die Straße runter der Ortskern ist. Dort gibt es Restaurants und verschiedene Läden.“ Shinji lächelte. „Ich warte hier. Ist kein Problem.“ Marianne blickte zu dem Haus, atmete tief durch und stieg letztendlich aus dem Auto aus. Langsam trat sie zum Haus ihrer Mutter und stand zögernd vor der Haustüre. Sie hob ihre Hand um die Klingel zu betätigen und senkte sie wieder. So lange hatte sie ihre Mutter nicht mehr gesehen. Ihr Herz raste, sie betrachtete ängstlich die Türe und atmete tief durch. Dann setzte sie ihren Finger an die Klingel und drückte. Wenig später öffnete sich die Türe und eine hübsche Frau mit Schulterlangem blonden Haar stand vor ihr in der Türe. Sie war nicht viel größer als Marianne selbst und blickte erstaunt drein. Die blauen Augen betrachteten die junge Frau vor sich. Die Lippen, zum Sprechen geöffnet, blieben stumm und bewegten sich nicht. Tränen traten in die Augen und die ersten lösten sich schon und kullerten über die eingefallenen Wangen. Marianne sah ihrer Mutter an, dass sie es nicht fassen konnte, wer vor ihr stand. Sie selbst schluckte, zwang sich das Wort an sie zu richten und hoffte dass ihre Stimme hielt. „Hey, Mom.“ Unsicher, leise, kraftlos, dennoch sagten diese Worte alles. Zitternd führte die blonde, von der Krankheit gezeichnete Frau, ihre rechte Hand zum Mund und die schlanken Finger legten sich an ihre Lippen. Fassungslos starrte sie Marianne an, die Tränen flossen unaufhaltsam. Immer noch war sie verstummt. „Darf ich reinkommen?“ Unsicherheit spiegelte sich in ihrer ganzen Erscheinung. Ihre Mutter hatte sie früh verlassen, sich nie wieder bei ihr gemeldet. Vielleicht wollte sie Marianne ja gar nicht sehen. Immerhin hatte sie ihre Gründe gehabt. Nie hatte ihre Mutter sie haben wollen. Wenn es ihr nicht passte, dass die Blondine hier war, dann würde sie wieder gehen. Sie könnte mit Shinji den Tag verbringen, dann wäre er nicht umsonst hier. Immer noch ruhten ihre blauen Augen auf der Frau vor ihr. Endlich kam Bewegung in die Kranke und sie schloss im nächsten Moment Marianne in ihre Arme. Sie drückte die junge Frau fest an sich und schniefte erleichtert: „Marianne, du bist hier.“ Langsam führte die Schauspielerin ihre Mutter ins Haus und schloss die Türe. Die Ältere, von ihrer Tochter gestützt, führte sie beide ins Wohnzimmer und sie setzten sich auf die Couch. „Es tut mir so leid. Ich kann das nie wieder gut machen, was ich dir angetan habe“, weinte sie weiter. Marianne hielt ihre Mutter weiterhin im Arm und auch in ihren Augen sammelten sich die Tränen. „Ich war egoistisch. Ich habe dir und deiner Schwester die Schuld an allem gegeben. Ich fühlte mich eingesperrt. Es tut mir so leid, Marianne. Alles tut mir so leid.“ Sprachlos saß die Blondine neben ihrer weinenden Mutter und hielt sie im Arm, während sie den Selbstvorwürfen und den Entschuldigungen zuhörte. Erst als sich ihre Mutter beruhigt hatte, begannen sie die Vergangenheit aufzuarbeiten. Mehr und mehr Kartons fanden den Weg in ihr neues Zimmer. Hier würde Sincia in Zukunft wohnen. Sie freute sich darauf und als endlich alle Kartons aus dem Auto in die Wohnung gebracht waren stand sie in ihrem neuen zuhause. Bill und Richard standen hinter ihr, recht verschwitzt, denn der Altbau hatte keinen Aufzug. Sie mussten Etage für Etage die Kartons hinauf schleppen und dann wieder hinunter gehen. „Ich geh mal duschen“, grinste Bill und verschwand kurz darauf mit Wechselwäsche im Badezimmer. Richard sah sich im Zimmer um. „Das wäre fürs erste geschafft. Jetzt fehlen nur noch die Möbel.“ Sincia nickte und drehte sich um. Sie war ihm so dankbar. Ihr Leben hatte sich von einem Moment auf den anderen komplett verändert. Zuerst sah sie keinen Sinn mehr, doch dann wandelte sich alles zum Guten. Sie fand eine neue Freundin und lernte die Schauspieler kennen, die ebenfalls zu Freunden wurden. „Wollen wir gleich los?“, riss der Blonde sie aus ihren Gedanken. „Ja, lass uns gleich fahren.“ Sie lächelte ihn an und gemeinsam verließen sie die Wohnung um mit dem Auto zu einem Möbelhaus zu fahren. Sie brauchte nicht viel. Ein Regal, einen Kleiderschrank und ein Bett. Das würde ihr reichen. Den Rest konnte sie nach und nach besorgen, denn das eilte nicht. Bill trat erfrischt in die Küche und traf auf Cindy. „Immer noch hier?“ „Wie du siehst“, erwiderte die Braunhaarige biestig. „Wo seid ihr denn gestern hin verschwunden?“ „Ich wüsste nicht was dich das angeht.“ Bill ging zum Kühlschrank schnappte sich die Milchpackung und trank einen großen Schluck daraus. „Wir haben Gläser“, fauchte die Schauspielerin böse und verschränkte ihre Arme. Ihre Zeit lief ab. Die Uhr tickte und sie müsste bald ausziehen. Es gefiel ihr nicht und sie hoffte immer noch, dass Shinji ihr noch eine Chance gab. „Aber Firenza geht das was an, ja?“ „Logo“, grinste der Schauspieler. Er packte die Milch zurück in den Kühlschrank und beugte sich leicht zu ihr vor. „Immerhin muss der liebe Shinji sich über dich weg trösten.“ Cindys Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Die Worte gefielen ihr nicht, aber das würde auch bedeuten, dass sie sich alles eingebildet hatte. Marianne und er, waren dann wohl doch nur Freunde. Sie glaubte es nicht. Dafür gingen sie viel zu vertraut miteinander um, aber wenn Firenza jetzt seine Neue war, konnte ihr das nur recht sein. Dieses blonde Gift würde ihn auch nicht bekommen. Gegen Firenza war es ein leichtes zu gewinnen. „Glaub nicht, dass er dich zurücknimmt“, mutmaßte der Lockenkopf ihre Gedanken und traf mal wieder voll ins Schwarze. „Du bist bald weg. Nicht nur aus der Serie, sondern auch aus der Wohnung.“ Er stieß sich von der Arbeitsplatte ab und ging in sein Zimmer. Sobald Richard und Sincia mit den Möbeln zurück waren, würde er ihnen helfen, diese hoch zutragen. Bis dahin konnte er sich in seine eigenen vier Wände zurückziehen. Lange unterhielten sich die Frauen. Sie saßen auf der Couch, tranken Tee und klärten die Vergangenheit. Viele Tränen flossen dabei. Langsam wanderten die blauen Augen der älteren Blondine zur Uhr. „Bleibst du zum Mittagessen?“ Marianne schüttelte ihren Kopf. „Ein Freund von mir wartet draußen. Ich muss wieder los.“ Ihre Mutter blickte überrascht auf. „Warum hast du ihn nicht mit herein gebracht?“ „Es erschien mir unpassend.“ Zwei Stunden war sie nun bei ihrer Mutter und sie hatten viel geredet. Ein schlechtes Gewissen Shinji gegenüber breitete sich in ihr aus. „Bring ihn rein, ich möchte ihn gerne kennen lernen.“ Sie vermutete, dass es sich um den Freund ihrer Tochter handelte und war gespannt auf den Mann, der sie hierher brachte. Marianne nickte zögerlich, stand auf und ging dann hinaus. Nach wie vor stand Shinjis Sportflitzer draußen. Musik dröhnte aus den Boxen und der Japaner spielte auf seinem Handy. Sie stieg auf der Beifahrerseite ein und ließ sich in den Sitz fallen. Tief atmete sie durch. Sofort drehte er die Musik leiser und blickte die Blondine überrascht an. So schnell konnte sie nie und nimmer fertig sein. Sie hatte ihre Mutter so viele Jahre nicht mehr gesehen und innerhalb zwei Stunden war alles gesagt? „Was ist los?“ Sanft ruhten seine Augen auf ihrem Antlitz. „Sie möchte, dass du mit rein kommst. Sie lädt uns zum Mittagessen ein.“ Shinji nickte nachdenklich, doch dann lächelte er. „Dann lassen wir sie mal nicht warten.“ Schon stieg er aus. Marianne blieb sitzen, unschlüssig was sie tun sollte. Doch schon öffnete er die Beifahrertür und hielt ihr seine Hände hin. „Na, komm schon“, drängelte er sie sanft aber bestimmt. Marianne reichte ihm ihre Hand und ließ sich aus dem Auto helfen. Bei der Berührung ihrer Hände spürte sie wieder wie tausende von Schmetterlingen in ihrem Bauch los flatterten. Sie fühlte sich unbeobachtet und umarmte ihn fest. Dann drückte sie ihm ein Küsschen auf die Wange. „Danke!“ „Keine Ursache“, hauchte er zurück und schloss sie ebenso fest in seine Arme. Wieder fühlte er sich geborgen, als wäre es der einzige Platz auf der Welt wo er hingehörte. Er genoss ihre Nähe und schloss seine Augen für einen Moment. Tief nahm er ihren Duft in sich auf. Mariannes Mutter stand am Fenster und beobachtete ihre Tochter. Sie konnte von ihrem Standpunkt erkennen, wie vertraut die beiden miteinander umgingen und lächelte erleichtert. Nun war sie gespannt auf den jungen Mann, den sie gleich kennen lernen würde. Marianne und Shinji ließen sich gegenseitig los und gemeinsam gingen sie zum Haus und durch die Tür hinein. Im Wohnzimmer standen sie ihrer Mutter gegenüber. „Mom, das ist Shinji Hikari. Er ist mein Kollege und ein guter Freund.“ Shinji begrüßte ihre Mutter freundlich und auch sie hieß ihn lächelnd willkommen. Er war ihr auf Anhieb sympathisch und sie freute sich auf den Nachmittag in Gesellschaft dieser jungen Leute. Gemeinsam aßen sie zu Mittag und redeten über ihren Beruf, Gott und die Welt. Der Nachmittag verging fröhlich quatschend und langsam brach der Abend an. Nach einem gemeinsamen Abendessen verabschiedete sich Shinji von Mariannes Mutter. „Hat mich gefreut Sie kennen zu lernen.“ Die ältere Blondine lächelte. „Hat mich auch gefreut, Shinji. Vielen Dank, dass Sie meine Tochter her gebracht haben.“ „Gerne, Misses Eagle.“ Shinji nickte ihr zu und sah zu seiner Kollegin. „Ich warte am Wagen.“ Schon drehte er sich um und verließ das Haus. Marianne blieb mit ihrer Mutter im Haus zurück. Sie blickte ihm über die Schulter nach, doch dann senkte sie ihre Augen zum Boden. „Ein netter junge Mann. Lass ihn niemals gehen, hörst du?!“ Marianne blickte erschrocken auf. Ihre Augen trafen auf die ihrer Mutter. Sie hob sofort die Hände und gestikulierte wild mit ihnen, während sie stotternd erklärte: „Oh, das hast du falsch verstanden. Wir sind kein Paar!“ „Ich habe Augen im Kopf, mein Kind“, lächelte ihre Mutter wissend. Auch wenn Marianne sich vor der Wahrheit verschloss, so fiel ihr sofort auf, dass mehr zwischen den Freunden war. Sie gingen so vertraut mit einander um. Flüchtige Berührungen tauschten sie immer wieder aus, wobei sie nicht sicher war ob die beiden das überhaupt bewusst wahrnahmen. „Ich hab ihn sehr gerne“, gestand Marianne zum ersten Mal. „Marie und Daddy wissen das nicht. Daddy würde ihn umbringen und mich nie wieder außer Haus lassen. Er kann ihn nicht ausstehen.“ Sie wirkte mit einem Mal bedrückt. Shinji war nicht der Typ Mann, den ihr Vater an ihrer Seite akzeptieren würde. „Glaube mir, dass er es verstehen wird, allein weil er möchte, dass du glücklich bist.“ Zum Abschied umarmte Marianne ihre Mutter und verließ das Haus. Sie stieg wieder ins Auto, saß auf dem Beifahrersitz und starrte stumm vor sich hin. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. „Alles in Ordnung?“, hakte ihr Kollege sofort besorgt nach. Sie blickte ihn lächelnd an. „Ja, danke dass du mit gekommen bist.“ Er legte seine Hand auf ihre und drückte diese. „Ich hab das gern gemacht.“ Er löste seinen Griff. Im nächsten Moment schnallten sich beide an und er startete den Motor. Dann legte er den Gang ein. Marianne betrachtete seine Hand, die den Schaltknüppel umfasst hielt. Sie blickte kurz zum Seitenfenster raus und erhaschte noch einen letzten Blick auf das Haus ihrer Mutter und die blonde Frau, die in der offenen Haustür stand und ihre Augen nicht von dem Auto abwandte in dem Marianne saß. Schon fuhr Shinji los. Er schaltete in den nächsten Gang, als sie zu ihm blickte. Tief durchatmend legte sie ihre Hand auf seine und umfasste diese zärtlich. Erst überrascht, schielte Shinji zu seiner Hand, dann blickte er kurz zu seiner Begleiterin. Mit einem sanften Lächeln konzentrierte er sich aufs Fahren, während er seine Finger mit ihren verschränkte und sein Daumen über ihren kleinen Finger strich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)