Cherry Boy von ZERITA ================================================================================ Kapitel 1: Tag 1: Der Einsatz ----------------------------- Tag 1: Der Einsatz Bewaffnet mit einer kleinen Schüssel Kirschen saß der Bassist auf dem weichen Stuhl, beide Beine über die Lehne gelegt, seine Seite gegen die Rückwand geschmiegt, um sich dann nach und nach eine der süßen Früchte zwischen die Lippen zu schieben, einzig die Kerne störten ihn. Nur aus kindlichem Unsinn heraus, zielte er Richtung Eingangstür, um dann den Kern durch seine leicht geöffneten Lippen hervor schnellen zu lassen. Genau in dem Moment ging die Tür auf und Karyu kam herein, wobei dieser den Kirschkern gleich mal abbekam. Fluchend rieb der Gitarrist über die getroffene Stelle, sah den Kleineren Kopf schüttelnd an. „Wieder nur Blödsinn im Kopf. Das hätte ins Auge gehen können, du Grünschnabel!“ „Das Glück der Dummen nennt man das, weil denen nix passiert!“, erwiderte Zero kühl und schob sich schon die nächste rote Frucht in den Mund. „Ja, ja… Und warum sitzt unser Cherry boy hier so alleine rum, hat er etwa Angst jemand könnte sich an ihm vergreifen?“, feixte Karyu und bemerkte mit Freude den hochroten Kopf des Älteren. „Ich bin kein Cherry boy…“, protestierte der Bassist eher kleinlaut. „Wer ist kein Cherry boy?“, mischte sich Hizumi ein, der die letzten Wortfetzen gehört hatte, als er ins Zimmer trat, gefolgt von ihrem Drummer. „Angeblich Zero.“ Ein amüsiertes Lächeln erschien auf den Lippen ihres Sängers und zu seinem entsetzen auch auf den ihres Leaders. „Hast du nicht letztens erst getwittert ‚I’m cherry boy‘?“, meldete sich Tsukasa zu Wort und sofort ertönte ein Kichern von Karyu. Warum mussten sich auch immer alle gegen ihn wenden? „Außerdem wissen wir, dass du bisher weder Weiblein noch Männlein auf eine gewisse Art an dich rangelassen hast. Ich frage mich relativ häufig, warum das so ist. Versagungsängste?“, lachte Hizumi und bekam den nächsten Kirschkern gegen die Stirn. „Schnauze“, murrte Zero, nicht wirklich eine Ahnung habend, was er erwidern sollte. Ab sofort sollte er wirklich aufpassen, was er im betrunkenen Zustand twittert oder blogt oder er ließ es mit Alkohol im Blut einfach ganz sein. „Jetzt schmoll nicht Zero-chan. Du weißt doch wir wollen nur dein bestes. Naja, bis auf Karyu vielleicht, der will deinen Hintern“, verkündete Hizumi und erhielt eine Kopfnuss von dem Gitarristen. „Hizu, dein zartes Stimmchen ist zum Singen da und nicht um dich mit Größeren anzulegen, gegen die du sowieso verlierst!“, erwiderte Karyu, was fast schon Unterging als ein protestierendes „Ey“ von Zero zu ihnen drang. Tsukasa hatte sich die Kirschen geschnappt. „Jungs, wir regeln das jetzt wie echte Männer beim Kirschkernweitspucken. Erst werden zwei Pärchen beim Jankenpon ausgelost, welche dann nachher gegen einander antreten. Die beiden Verlierer aus dem Teams werden dann in einem weiteren Kampf gegen einander antreten und ebenso die beiden Gewinner. Wer bei der Finalrunde als Sieger hervor geht, bekommt den Verlierer fünf Tage lang als ‚Sklaven‘!“ Während sich der Bassist immer noch darüber echauffierte, dass ihm einfach seine Kirschen weggenommen wurden und diese nun für so etwas herhalten mussten, blitzte in den Augen von Hizu und Karyu ein gefährliches Funkeln auf, gleich darauf stimmten sie den Bedingungen unisono zu. Er hatte keine Ahnung wieso, aber aus irgendeinem Grund stimmte er ebenfalls zu. Gruppenzwang? Nach knallharter Männermanier spielten sie Jankenpon und wählten die ersten Pärchen. Hizumi gegen Zero und Tsukasa gegen Karyu. Schnell wurde die Kampfbahn im Probenraum freigeräumt und abgesteckt. Hizumi war als erster dran, schien sich aber nicht wirklich Mühe zu geben, weshalb der Bassist ohne Probleme gewann, ähnlich sah es bei Tsukasa und Karyu aus. Der Gitarrist musste sich nicht großartig anstrengen, um den Drummer zu schlagen. Im Kampf gegen Tsukasa strengte sich der Sänger scheinbar wesentlich mehr an, der Kirschkern landete wesentlich weiter, aber ihr Leader kam nicht annähernd soweit. Grinsend erhob der Vocal seine linke Hand und formte seine Finger zum Victoryzeichen. Ein bisschen nervös wurde Zero nun doch, wenn er nun verlieren würde, müsste er eine Woche lang machen, was Karyu wollte. Hastig kaute er auf seiner Kirsche, schluckte, dass eigentlich leckere Fruchtfleisch hinunter, dessen Geschmack ihm aber gerade nicht mehr so gut vor kam. Ein letztes Mal atmete er tief durch, ehe er ansetzte, um den Kirschkern aus seinem Mund zu entlassen. „Eigentlich Schade, dass Karyu den Hintern entweihen wird“, hörte er Hizumi hinter sich und verschluckte sich fast, weshalb er anfing zu Husten. Der Kern fiel so eher aus seinem Mund und schaffte keine große Weite. Geschockt sah er auf das kleine Teil, welches nur ein paar Zentimeter von seinem Schuh entfernt lag. „Tja, Zero jetzt gehörst du wohl eine Woche lang mir“, trällerte der Gitarrist mit einem breiten Grinsen im Gesicht, ehe er sich die Kirsche in den Mund schob, um kurz darauf den Kern weiter als der Bassist zu spucken. Ungläubig starrte er auf das Ergebnis. Er war doch immer gut in so etwas gewesen und ausgerechnet heute, wo es mal um etwas ging, da verlor er, einfach so. Besitzergreifend legte sich ein Arm um seine Hüfte und er blickte ängstlich zu dem Besitzer. „So mein Zero-chan, dann fahr mal nach Hause und pack deine Sachen, die nächsten Tage wirst du bei mir wohnen.“ Hilfesuchend sah er zu Tsukasa und Hizumi, welche ihm aber nur viel Spaß wünschten. „So ich würde sagen, Tsukasa lässt die Proben die Woche ausfallen“, jubelte der Sänger und erntete ein empörtes „Was?“ von dem Drummer. „Vergiss nicht, ich hab gewonnen!“, lachte Hizumi und packte schon seine Sachen zusammen, schnappte sich auch die von ihrem Leader. Der Bassist stand regungslos im Raum, der Arm um seine Hüfte war mittlerweile wieder weg. Diese Woche würde die schlimmste von allen werden. Ein überraschter Aufschrei entwand sich seiner Kehle, als er plötzlich einen Klaps auf den Hintern bekam. „Hopp hopp Süßer, nicht träumen, sondern die Hacken in den Teer hauen“, feixte Karyu, weshalb es ihm eiskalt den Rücken runter lief. Der Gitarrist würde sich doch sicher nicht an ihm vergreifen, wenn er das nicht wollte, oder doch? Seufzend ergab er sich, vorerst, seinem Schicksal und packte seine Sachen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen, drückte er seinen Finger auf den kleinen, weißen Knopf, hörte die Klingel, dann ein paar hektische Schritte, ehe Karyu ihm die Tür öffnete und ihn hinein winkte. Also ab in die Höhle des Löwen. „Deine Sachen stellst du am besten ins Schlafzimmer, ich versuch mich gerade am Kochen, leider hat Ryuu mir etwas dazwischen gefunkt und selber etwas abbekommen. Könntest du den kleinen Quälgeist mal in die Wanne stecken?“ Ruhig nickte er und schob sich an dem Größeren vorbei, um seine Tasche wegzubringen, als er überraschend gepackt wurde, im nächsten Moment auch schon weiche Lippen auf seinen spürte. Wie von alleine schlossen sich seine Augen und er erwiderte zögerlich die leicht massierenden Bewegungen. „Für den Anfang nicht schlecht“, murmelte Karyu als dieser sich langsam von ihm löste und fröhlich in die Küche ging, während seine Wangen knallrot wurden. Ab sofort würde er seine Deckung nicht mehr vernachlässigen. Seine Tasche warf er eher ins Schlafzimmer, als das er sie abstellte und suchte dann nach dem kleinen schwarzen Fellknäuel, sich wundernd, dass dieses nicht schon längst um seine Beine gekreist war. Nach kurzem suchen, fand er den Kater bei Karyu in der Küche. „Was hast du denn Ryuu angetan?“, fragte er empört, weil der eigentlich schwarze Kater, plötzlich weiß war und überall Teigstückchen im Fell hatte. „Er hat sich im Mehl gewälzt als ich einen Moment nicht aufgepasst habe“, erklärte der Gitarrist und hantierte in einer Schüssel umher. Vorsichtig nahm er das Haustier in seine Arme und erhielt ein Maunzen dafür. Gerade rechtzeitig hob er den Kopf um zu sehen, wie Karyu sich ihm schon wieder aufdrängen wollte, weshalb er in einem Kurzschlussmoment einfach Ryuu etwas höher hielt, sodass die Lippen des Größeren das Maul des Katers trafen. Irritiert öffneten sich Karyus Augen und ein frustriertes Seufzen kam über dessen Lippen. „Ich wusste doch, dass du nicht so behaart bist“, grummelte der Blonde und widmete sich einfach wieder der Schüssel. Schnell verließ er die Küche und ging mit dem Kater ins Badezimmer. Das schwarze, naja gerade weiße, Tier schien den Braten zu riechen und versuchte sofort wieder aus der Wanne zu klettern, als er in diese gesetzt wurde. „Beschwer dich bei ihm“, murmelte Zero auf das mitleiderregende Miauen. Die Duschbrause stellte er so ein, dass sie nur einen schwachen, warmen Wasserstrahl von sich gab, ehe er damit langsam über das sonst so samtige Fell fuhr. Behutsam entfernte er das Mehl und den Teig aus dem Fell, musste zulassen, dass Ryuu dabei seinen Arm im Klammergriff hielt, wobei seine Krallen rote Striemen hinterließen. Als er fertig war, schnappte er sich einfach irgendein Handtuch und wickelte den nassen Kater darin ein, sodass nur noch dessen Kopf aus dem weichen Stoff hervor lugte. Mittlerweile breitete sich schon ein angenehmer Duft in der Wohnung aus, weshalb Zero verwirrt eine Augenbraue hob. Seit wann konnte Karyu kochen? Ohne weiter darauf zu achten, ging er ins Wohnzimmer kuschelte sich auf das Sofa, legte den völlig fertigen Kater samt Handtuch neben sich. Entschuldigend für die Quälerei streichelte er Ryuutarou hinterm Ohr, welcher leise schnurrte. Nur schwach drang das Werkeln des Gitarristen zu ihm, war es ihm auch relativ egal, solange er nur in Ruhe gelassen wurde. Neben ihm bewegte sich etwas, dann ein leises Fauchen, gefolgt von einigen unfeinen Flüchen. „Ryuu, du sollst für und nicht gegen mich sein, also schieb deinen pelzigen Hintern jetzt da weg, damit ich Zero wecken kann!“ Da war er wohl eingeschlafen. Mühsam öffnete er seine Augen und wäre am liebsten zurück geschreckt, wenn nicht schon die Polster in seinem Rücken gewesen wären. Karyu war schon dicht über ihn gebeugt, wahrscheinlich darauf aus ihre Lippen wieder miteinander zu verbinden, musste aber ständig zurückweichen, weil der Kater seine Pfoten, mit ausgefahrenen Krallen, nach dem Gitarristen ausstreckte. Wenn Ryuu sich hier als Retter seiner Jungfräulichkeit versuchte, würde er den Kater so schnell nicht von seiner Seite weichen lassen. „Oh du bist schon wach?!“, murrte der Blonde, als er die geöffneten Augen des Bassisten bemerkte, welcher nur nickte. Vorsichtig, sodass der Größere nichts mitkam, winkelte er sein rechtes Bein, welches so Karyus Schritt immer näher kam. „Gehst du jetzt von mir runter? Ohne irgendwelche krummen Dinger zu versuchen, sonst könnte dir gleich etwas wehtun“, knurrte Zero, als der Kopf des Gitarristen sich schon wieder senken wollte. Scheinbar beeindruckt von der Drohung, ließ der Größere von ihm ab und stand auf. „Du bist so kalt zu mir Zero-chan“, jammerte der Jüngere. „Essen ist fertig!“ Erleichtert darüber, dass der Blonde den Raum verlassen hatte, seufzte er auf, spürte etwas Pelziges an seiner Wange. Liebevoll strich er durch das noch leicht feuchte Fell. „Danke“, murmelte er und stand dann auf, sich fragend, wieso seine Hose geöffnet war. Kurz ballte er eine Hand zu einer Faust. Karyu!… Irritiert starrte er zur Wand, darauf bedacht sich nicht großartig zu bewegen. Der gleichmäßige, warme Atem in seinem Nacken jagte ihm einen wohligen Schauer nach dem anderen durch den Körper und auch der Arm, um seine Hüfte fühlte sich nicht schlecht an. Trotzdem war es komisch so eng mit Karyu in einem Bett zu schlafen, zum Glück hatte der Jüngere nicht versucht ihm an die Wäsche zu gehen, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass Ryuutarou sich mit ins Bett geschlichen hatte. Es war total absurd, dass er sich durch die bloße Anwesenheit eines Katers sicherer fühlte, im Ernstfall würde der ihm auch nicht helfen können. Seufzend schloss er die Augen, er musste schlafen, aber er konnte nicht. Wollte Karyu wirklich etwas von ihm? Auf der Bühne hatte sie immer mal wieder für die Fans miteinander geflirtet und rumgemacht, auch mit Hizu hatte er dieses Spiel getrieben, aber er hätte nie geglaubt, dass da ein tieferes Verlangen dahinter stecken könnte. Er hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, auch nicht darum, ob es so wichtig wäre seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Eigentlich hatte er diese auch nie sonderlich behütet, es hatte sich halt nur nie ergeben. Die Mädels die er bisher zum Date getroffen hatte, waren ihm nach kurzer Zeit einfach nur auf die Nerven gegangen, sodass er sich sehr schnell wieder von diesen verabschiedet hatte und bisher glaubte er nicht daran auf Männer zu stehen. Obwohl er schon zugeben musste, dass er manchmal bei Karyu ein angenehmes Kribbeln im Bauch verspürte. Aber reichte das? ~*~ „So hatte ich mir das eigentlich nicht gedacht, also dass du die Proben gleich ausfallen lässt“, murrte Tsukasa und ließ seine Tasche einfach im Flur fallen, ehe er sich die Schuhe von den Füßen streifte, um dann in seine Hausschuhe zu schlüpfen. Hinter ihm hörte er das verspielte Lachen seines Sängers und fühlte dann dessen Hände die sich einfach auf seine Hüfte legten. „Sieh es so, die beiden schaffen es sonst nie und außerdem…“, Hizumi machte eine theatralische Pause in der er den Größeren vor sich her dirigierte, Richtung Schlafzimmer. „Haben wir schon viel zu lange viel zu wenig Zeit für uns gehabt. Da kommt die Woche doch ganz gelegen. So können wir tun und lassen was wir wollen“, raunte der Sänger, ehe er den Drummer einfach aufs Bett schubste. „Leidest du etwa an einem Aufmerksamkeitsdefizit?“ „Ja, ich brauch mehr als ein Küsschen am Morgen und am Abend. Deshalb werden wir die Woche wohl eher selten aus dem Bett kommen, mein lieber Tsukasa.“ Grinsend beugte er sich über den Drummer, welcher ihn fast schon erwartungsvoll ansah. „Ist das eine Drohung oder ein Versprechen?“, erwiderte der unten liegende und zog den Sänger dann hinab, damit sich ihre Lippen endlich treffen konnten. Hosted by Animexx e.V. 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