Much as I love them von SainzDeRouse (Der Bösewicht kriegt das Mädchen nie... ?) ================================================================================ Kapitel 20: Doch ein Date? -------------------------- Kapitel 20 – Doch ein Date? Nachdenklich saß Roxanne in der U-Bahn und fuhr zur Arbeit. Sie fühlte sich nicht mehr ganz so geplättet von den Informationen von Hal und Brandon. Doch die von Brandon waren für Roxanne sehr interessant. Ob sie versuchen sollte aus Megamind etwas heraus zu kitzeln? Mit einem nagenden Gefühl in der Magengegend wusste sie das sie sich nicht einmischen sollte und sich nach den jahrelang anhaltenden Rivalitäten nicht alles besser machen konnte, nur weil sie daherkam. Mit einem Kopfschütteln entschloss sie sich still zu halten und nichts zu sagen. In manche Angelegenheiten sollte man sich einfach nicht einmischen. Den Blick durch die U-Bahn schweifen lassend bekam Roxanne einen Herzinfarkt. Ein paar Reihen vor ihr saß Hal, der war ich gar nicht aufgefallen und sie ihm offenbar auch nicht, denn er hatte, soweit sie es erkennen konnte Kopfhörer auf und starrte die ganze Zeit auf etwas hinunter. Roxanne glaubte zu wissen das es sein Gameboy war, den er auch in der Arbeit manchmal heimlich an hatte, wenn es wenig für ihn zu tun gab oder er eine Verschnaufpause brauchte. Roxanne seufzte. Wie konnte sie sich aus dieser Situation befreien? Sie wollte Hal als Freund ansehen, doch wusste sie wie er war und hatte keine Lust darauf eine Fahrgemeinschaft zu bilden. Es reichte wenn sie sich den ganzen Tag auf der Arbeit zu Gesicht bekamen, auf der Hin-und Rückfahrt musste es nicht sein. Als die U-Bahn bei der Haltestelle „American News“ hielt, stieg Roxanne auf, achtete aber darauf hinter Hal zu bleiben um nicht entdeckt zu werden. Sie kam sich fies vor, doch drehte sich bei dem Gedanken zu viel Zeit mit Hal zu verbringen der Magen um. Sie war schon immer sehr freiheitsliebend, und wollte auch das es dabei blieb. Bis zum Parkplatz vor dem KMCP-Gebäude schlenderte Roxanne hinter Hal her, blieb einen Moment stehen und rief ihn. „Morgen Hal!“ Hal blieb verdutzt einen Moment stehen und sah sich um. Offensichtlich hatte er sie durch die Kopfhörer nicht verstanden. Roxanne holte ihn auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ah Roxanne, du bist es. Morgen. Bist du heut nicht mit dem Auto da? Parkst du nicht normalerweise weiter vorne?“ Gedanklich ließ Roxanne den Kopf sinken. Das Hal das wusste überraschte sie nicht. Aber jetzt musste sie sich erst Mal eine Ausrede einfallen lassen. „Tja, weißt du. Mein Auto ist in der Werkstatt.“ „Wirklich? Aber war das nicht ein Neuwagen, den hast du doch erst seit eineinhalb Jahren.“ „Äh... ja, aber der hat so komische Geräusche gemacht.... nur sehr leise... vielleicht habe ich mich auch geirrt, aber ich wollte sicher gehen“, lenkte Roxanne ein und war froh das Hal den Köder schluckte. Heute war mal wieder ein schwieriger Tag die Szenen des Wahltages schön zusammen zu schneiden. Megamind hatte so für Aufruhr gesorgt, das ein Interview mit Mr. Petterson gar nicht möglich gewesen war. Aber wenigstens hatte sie gute Vorarbeit geleistet und andere interviewt und ein paar schöne Szenen im Kasten die den Trubel der Wahl zeigten. Aber dennoch würde es nichts Besonderes sein. Dafür aber hatte Hal heimlich gefilmt wie Megamind gegen Metro Man gekämpft hatte und das würde der Knüller werden. Roxanne mochte es nicht gern diese Entführungs-Szenen zusammen zu schneiden, da es immer unvorteilhafte Aussichten gab. Einmal war sie gefesselt an eine hohe Laterne gefilmt worden und die Fesseln hatten ihre Bluse so nach unten gezogen und sie hing damals mehr mit dem Kopf nach vorne, so das ihr Dekolté mehr als gut zur Geltung kam. Seit dem Tag achtete sie darauf keinen zu großen Ausschnitt zu tragen. Auch hatte sie ihren Chef Mr. Goldberg gebeten das sie derlei Themen lieber selbst schnitt, selbst wenn es der Bericht von jemand anderes war, weil sie keine Lust verspürte überall ihren Busen in den Zeitungen oder ihren Schlüpfer, der unter dem Kleid hervorlugte, zu sehen. In der Pause entdeckte Roxanne ihre alte Kollegin Amily Woods und setzte sich zu ihr. „Ah Roxanne, geht es dir gut? Hab gehört das Megamind dich wieder einmal entführt hat. Stimmt dass, das er dich in die Luft jagen wollte?“, löcherte Amily Roxanne wie einen schweizer Käse. „Äh... ja, aber hat das Ganze nicht so funktioniert wie es soll“, erklärte Roxanne unsicher. Sie musste darauf achten das auf der Reportage nicht zu sehen war das Metro Man während der Explosion sie nicht gerettet hatte. „Du sag mal warst du nicht mit deinem Chef Misteeeerrrr....äh.“ „John GOODMAN“, erinnerte Amily. „Oh das Date war der Wahnsinn, oh Roxanne...“, quitschte Amily aufgeregt. „Wir sind in einem ganz schicken Restaurant essen gegangen, ich habe sogar einen Hummer gegessen und er ist sooo charmant. Ich bin dahingeschmolzen und sein Anzug, oh er sah so gut aus und er roch sogar sehr gut. Der neue Duft von Dolce & Gabana glaube ich. Und er ist so witzig.“ „Habt ihr denn darüber gesprochen ob das mit deiner eigenen Sendung realisierbar ist?“, fragte Roxanne um von der nervigen Schwärmerei abzulenken. „Ja, also wenn ich eine gute Idee hätte, wäre er bereit es zu realisieren. Ich bin mir aber noch nicht sicher was ich für eine Sendung machen will. Auf jeden Fall etwas völlig Neues. Und stell dir vor, nächste Woche sehen wir uns wieder“, lächelte Amily bis zu beiden Ohren. „Was? Aber dir muss doch erst Mal eine Idee einfallen, oder gibt er dir nur eine Woche Zeit?“ „Nein... mh... um ehrlich zu sein... hat es, etwas gefunkt“, stotterte Amily mit roten Wangen vor sich hin. Gedanklich schüttelte Roxanne den Kopf. Sie persönlich hielt nicht viel davon mit seinem Vorgesetzten etwas anzufangen, aber da sie noch heute mit dem Superschurken der Stadt ausgehen würde, wollte sie sich dieses Mal keine Meinung dazu bilden. Doch sorgte sie sich etwas um Amily, denn damals während ihrer Zeit bei der Zeitung, gab es da schon einmal einen Vorfall und Amily war, um es direkt auszudrücken, auf die Schnauze gefallen. So sagte Roxanne nichts, und wünschte ihr viel Spaß. Den Arbeitstag hinter sich gebracht schlenderte Roxanne zur U-Bahn-Station. „Hey Roxaroo, warte auf mich“, rief Hal, der bereits schwitzend hinter Roxanne herlief. Sie hatte sich vorgenommen nicht mit ihm zusammen zu fahren, doch konnte sie nicht wirklich durchziehen, das wäre einfach fies. „Bist du auch so geschafft wie ich?“, fragte Roxanne lächelnd. „Au ja, den Kampf zwischen Metro Man und den diesen fliegenden Dingern zu schneiden war gar nicht leicht. Sie waren zu schnell, die Kamera kam kaum hinter her und dann noch wirklich gute Szenen zusammen zu stellen und dann musste ich manches mit Zeitlupe laufen lassen, damit man überhaupt etwas sieht. Ich bin schon total müde vom auf-den-Bildschirm-starren.“ „Mir geht es nicht anders. Was hast du heut noch so vor?“, fragte Roxanne und bereute die Frage sofort. „Nichts weiter. Hast du heute schon was vor? Vielleicht könnten wir... .“ Gedanklich verdrehte Roxanne die Augen, sie hatte geahnt das die Frage käme, aber es musste ja nicht so gemeint sein, wie sie glaubte. „Tut mir leid, heute bin ich verabredet. Aber vielleicht ein anderes Mal.“ „Verabredung?“, fragte Hal etwas misstrauisch. „Mit wem? Mit Metro Man?“ „Äh.... .“ Nun musste Roxanne sich eine gute Ausrede ausdenken. „Nein Hal, ich treffe eine alte Freundin.“ „Meinst du Justine?“ „NEIN!... äh.. Mm Meg... Meggi“, sagte Roxanne. „Wir kennen uns noch vom College und durch die Entfernung ist es schwierig Kontakt zu halten. Jetzt ist sie für ein paar Tage in der Stadt“, hoffte Roxanne eine glaubwürdige Ausrede gefunden zu haben.“ Hal reagierte darauf nicht weiter. Während der Fahrt hielten sie etwas Smalltalk und Roxanne war erstaunt wie angenehm es sein konnte normal mit Hal zu reden. Zu Hause angekommen warf Roxanne ihre Handtasche achtlos auf die Couch und lief direkt in die Küche. Sie griff sogleich zu ihrer Wasserflasche und trank es bis zur Hälfte leer, ehe sie einmal Luft holte. Abends in einer stickigen und eingeengten U-Bahn zu sitzen, weil um die Uhrzeit alle von der Arbeit nach Hause fuhren und man keinen Quadratzentimeter mehr für sich hatte, war unerträglich. Vor allem war Hal schon recht verschwitzt, was nicht wirklich für einen angenehmen Duft gesorgt hatte. Nachdem sie ihren Durst gelöscht und ihren Magen mit Sandwiches gefüllt hatte, lief sie hinauf ins Bad und duschte und machte sich hübsch. Sie war nicht sicher was sie anziehen wollte. Wenn sie wieder mit diesem Hoverbike fliegen würden, wäre es unpraktisch, doch war es heute so schön sonnig und heiß gewesen das sie nicht in einer Hose weiter schwitzen wollte. So entschied sie sich für einen lockeren Rock, der ihr bis knapp über die Knie ging. Sie würde sich ja drauf setzen können, und was würde Megamind von vorne denn schon groß sehen können. Obenrum ein schönes Top und ein breiter Gürtel als Accessoires, fertig war das Ausgehoutfit. Roxanne musste nicht mehr lange auf Megamind warten, da nur noch ein paar Violett-rosa Wolken am Horizont zu sehen waren. Wie üblich, hielt er mit seinem Hoverbike auf ihrem Balkon und Roxanne stand schon an der geöffneten Balkontür, ließ sich genüsslich den warmen Wind durch die Haare wehen, während sie ihm beim Absteigen zusah. „Wenn du immer mit diesem Ding aufkreuzt kann ich die Idee mit den Balkonmöbeln vergessen“, stichelte Roxanne. Für einen Moment sah Megamind sie verwirrt an und warf auch einen Blick über den Balkon. „Also wenn du mich fragst, ist die Aussicht gar nicht so toll, da würde sich der Kauf gar nicht lohnen“, antwortete er frech. „Bitte?“, erwiderte Roxanne geschockt. Sie hatte nicht mit so eine Antwort nicht erwartet. „Gefällt dir meine Skyline von hier oben nicht?“ „Ja, aber Metro City siehst du jeden Tag. Ich zeig dir etwas das du nicht jeden Tag siehst“, erklärte Megamind geheimnisvoll. „Na da bin ich mal gespannt.“ „Das darfst du auch. Im Übrigen, dein Auto steht unten, du hast es sicherlich schon vermisst. Glücklicherweise habe ich ein Parkplatz direkt vor dem Haus ergattert. Zum Glück hatte Minion noch dran gedacht, es wurde schon von ein paar Leuten aus dem Ghetto interessiert beäugt.“ „Was? Hoooooh, ich danke dir. Ja, ich habe ihn schrecklich vermisst, ich wollte dich schon nach ihm fragen, aber.... wie hast du es geschafft ihn hierher zu bringen?“ „Habe ihn hierher gefahren“, erklärte Megamind und zuckte mit den Schultern. „Hierher, aber... dich hat doch bestimmt jeder gesehen.“ „Nein, ich habe da so meine Möglichkeiten. Ich habe ihn hierher gebracht und per Funk habe ich in eine dunkle Gasse meinen Hoverbike zu mir fliegen lassen um hier hoch zu kommen. Ich nehme an das du gleich mit deinem Auto mal wieder eine Spritztour machen willst“, grinste Megamind. „Das würde ich schon sehr gerne“, überlegte Roxanne. „Aber dann …. na gut. Stimmt ja du hast ja eine Möglichkeit.“ „Ja... obwohl das vielleicht doch nicht...“, Megamind ließ den Kopf hängen. „Obwohl was?“ „Du weißt das ich Menschen nur sehr schwer vertrauen kann und.... .“ „Schon gut, dann nehmen wir den Hoverbike, das ist.... .“ „Nein, ich hab mich entschieden. Wir nehmen doch den Wagen“, sagte Megamind und versuchte bestimmt dabei zu klingen. Doch hörte Roxanne seine Unsicherheit raus. „Du hast dich also entschieden mir zu vertrauen“, sagte Roxanne mehr zu sich selbst. Ihr war bewusst was das bedeutete, denn sobald sie sich gegenseitig ihr Vertrauen schenkten gab es kein Zurück mehr. „Irgendwann muss man wohl damit anfangen“, sagte Megamind etwas verlegen und sah auf den Boden. „Also nehmen wir das Auto?“, fragte Roxanne noch einmal nach. „Nehmen wir das Auto“, sagte Megamind, lächelte kurz und drehte sich um. „Ich geh schon mal, du kannst ja nachkommen, es wäre nicht ratsam durchs Gebäude zu laufen.“ „Ja aber was.... .“ Ehe Roxanne noch einen weiteres Ton sagen konnte, stieg Megamind auf die Balkonbrüstung, breitete die Arme aus und ließ sich in die Tiefe fallen. „NEIN!“, schrie sie, und sprang halb auf die breite Brüstung um nach unten zu sehen. Doch da war nichts. Er konnte doch nicht schon unten aufgekommen sein. Wie von der Tarantel gestochen lief sie los, aus ihrer Wohnung, zum Fahrstuhl, fuhr hinunter, was ihr wie eine Verlängerung der Unendlichkeit vorkam, rannte unter Carlos' verwundertem Blick hinaus und sah sich um. Wo war er nur? Er hätte doch aufschlagen müssen. Plötzlich hörte sie von Rechts ein Klopfen. Woher kam das, es war doch nichts zu sehen. Plötzlich entdeckte sie ihr Auto, heil geblieben, auf einem der wenigen Parkplätze vor ihrem Gebäudekomplex. Sie lief zu ihrem Auto und entdeckte eine fremde Person darin sitzen. „Hey was fällt Ihnen ein, wie kommen Sie.... .“, rief sie, doch wurde sie von den wild wedelnden Armen des Fremden abgelenkt. Er gab ihr mit Gestiken zu verstehen das sie sich auf die Fahrerseite setzen sollte und Carlos schon merkwürdig rüber schaute. Sich überraschen lassend lief Roxanne um das Auto herum und setzte sich hinein. „Also noch mal du …. .“ „Roxanne, beruhige dich, ich bin es doch nur, Megamind.“ „Was?“ Argwöhnisch beäugte Roxanne den Fremden. Ein junger Mann, etwa in ihrem Alter mit schwarzen seidigen Haaren und grünen Augen, mit einem etwas dunkleren Teint. „Das glaube ich nicht...“, sagte sie Gedankenverloren und starrte in die grünen Augen. „Roxanne bitte, ich kann mich hier mitten in der Stadt nicht zeigen. Außerdem läuft uns die Zeit davon, ich kann die Gestalt nicht lange halten.“ „Guter Trick“, sagte Roxanne abgedroschen. „Hach, vertrau mir. Bei diesen Verwandlungen lässt sich die Augenfarbe nicht ändern, du wirst sehen, aber bitte fahr los. Da gerade aus, auf die Metro Meile, hinaus aus der Stadt und dann in Richtung Pitchburg.“ Für einen Moment blickte Roxanne diesen fremden Kerl misstrauisch an, startete aber dann das Auto. Es war gut möglich, das es eine von Megaminds wenigen genialen Erfindungen war, und eine Leiche war schließlich nicht auffindbar, also musste er es sein. Und solch grüne Augen konnte nicht jeder vorweisen, dachte sie mit einem flauen Gefühl im Magen. Roxanne fuhr die Metro Meile entlang wie aufgetragen und schielte immer wieder zu dem Typen hinüber. Sie versuchte daran zu glauben das hinter dieser Fassade tatsächlich Megamind steckte, doch war es nicht gerade einfach. Es war mehr als ungewohnt, ja fast unangenehm, nicht neben einen blauen Mann mit riesigen Schädel zu sitzen. Während der Fahrt sagte sie kein Wort, jedoch genoss sie es wieder mit ihrem Auto fahren zu können und diesem schien nichts geschehen zu sein. Selbst die CDs in ihren Türfächern waren scheinbar noch alle da. Sogar einen alten Becher eines Starbuckskaffees. Aus Metro City fast draußen glomm plötzlich blaues Licht, da wo dieser Mann saß und mit einem Mal war Megamind wieder zu sehen. „Aaaaah“, schrie Roxanne erschrocken und musste aufpassen, dass sie auf der Spur blieb. „Verdammt“, rief Megamind, „die Zeit ist rum.“ Er duckte sich so schnell es ging und stieß sich seinen Kopf an. „AU!“ So schnell konnte Roxanne gar nicht hinsehen und schon erschien wieder ein blaues Licht und der fremde Mann saß wieder neben ihr. Aus einen Schock heraus bremste Roxanne ab und konnte froh sein an einer roten Ampel geraten zu sein. Sie drehte sich zu diesem Wandler um. „Wenn du nicht bald damit aufhörst drehe ich durch. Was soll das? Wieso hast du dich zurück verwandelt?“ „Das war keine Absicht, es hält nur eine halbe Stunde, deswegen wollte ich das du endlich losfährst, das habe ich dir doch erklärt. Es ist eben noch nicht ausgereift, aber ich verwende es eher selten“, sagte Megamind kleinlaut. Seufzend wende Roxanne sich wieder ihrer Autofahrt zu. Glücklicherweise waren die Straßen am Rande von Metro City nicht so überfüllt wie im Zentrum, und scheinbar hatte das gerade niemand gesehen. Aus Metro City draußen, bog Roxanne kurz auf die Autobahn, und nach einer weiteren viertel Stunde in eine Seitenstraße, in Richtung Pitchburg. Von der Seitenstraße dirigierte sie Megamind auf eine Landstraße und durch eine kleine Ortschaft, die zu einem Wald führte. Nahe dem Waldrand fuhr sie nur noch auf Schotter und hielt direkt vor der ersten Baumreihe. „Bist du sicher das du hierher wolltest?“, fragte Roxanne verdutzt. „Klar“, sagte Megamind und verwandelte sich wieder in sein altes Ich. „Für … eine Wanderung ist es aber schon zu spät, das ist dir klar oder?“ „Ha ha, nun sei nicht so skeptisch. Es wird dir gefallen, glaub mir“, sagte Megamind selbstsicher und stieg aus dem Auto aus. Roxanne tat es ihm gleich und folgte ihn in den Wald. Sie liefen einen schmalen Pfad entlang, soweit es Roxanne erkennen und mit ihren Füßen fühlen konnte. Der Mond war zwar aufgegangen und auch die Sterne strahlten, doch dauerte es ehe sich Roxanne Augen an die Dunkelheit gewöhnten, und selbst dann stolperte sie so manches Mal. Der Pfad war gesäumt von Kräutern, Pilzen, Sträuchern, kleinen und großen Wurzeln. Wenn Roxanne in den Wald hineinschaute war kaum etwas zu sehen, die hinteren Bäume konnte man nur erahnen, es waren Grillen zu hören, eine Eule und undefinierbare kratzende Geräusche. Wenn sie nicht wüsste das in dem Wald für sie keinerlei Gefahr bestand, würde sie sich sehr gruseln. Dennoch holte sie mit einem unguten Gefühl im Magen etwas auf und blieb Megamind dicht auf den Versen. Beim nächsten Mal stolperte sie über eine Wurzel und kam ins Schleudern. Um das zu verhindern schlang sie ihre Arme aus Reflex um Megaminds Körper. Vor Schreck blieb dieser stehen und bewegte sich für einen Moment keinen Millimeter. Mit hochroten Wangen, rappelte Roxanne sich wieder auf und nuschelte „Entschuldigung“. „Kein... Problem“, stotterte Megamind und fing sich dann jedoch wieder. Ohne ein Wort zu sagen, griff er nach ihrer Hand und führte sie weiter durch den Wald. Darüber war Roxanne so verwundert, das es ihr die Sprache verschlug. Da es aber ein angenehmes Gefühl war wehrte sie sich nicht. Weiter durch den Wald stampfend fiel ihr auf wie lang und feingliedrig seine Hände waren. Es war erstaunlich was diese kleinen Hände, ähnlich wie ihre, alles bauen konnten. Auch erstaunten sie seine sicheren Schritte, nicht einmal war er gestolpert. Ob er oft hier war? Oder vielleicht konnte er etwas besser sehen als Menschen? Als Roxanne schon dachte nie wieder aus dem Labyrinth aus Holz heraus zu gelangen, lichteten sich die Bäume und blaues Mondlicht schien durch das dichte Laub der Baumkronen. Als sie auf eine kleine Lichtung herausgetreten waren, sah Roxanne das es nicht blaues Mondlicht war, sondern mehrere Brainbots schwirrten unter den Baumkronen und erhellten die Mitte der Lichtung. Sogleich entdeckte Roxanne eine Picknickdecke mit einem dazugehörigen Korb. Überrascht und mit offenen Mund trat Roxanne auf die Lichtung. Doch war es nicht mehr die Picknickdecke und der Korb der ihre Aufmerksamkeit bedarf. Hinter dem Picknickkorb waren keine Bäume mehr, sondern hohes Gras, welches links und rechts von Bäumen gesäumt war, deren hohen, weiten Baumkronen zusammentrafen. Wie ein Fenster umrahmten sie das Bild das sich ihr bot. Das weite Meer, das in sanften Wellen an den Strand stieß und den runden Vollmond, der alles beleuchtete und sich im Wasser spiegelte. Fortsetzung folgt . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)