Much as I love them von SainzDeRouse (Der Bösewicht kriegt das Mädchen nie... ?) ================================================================================ Kapitel 14: Gefährliche Begegnung --------------------------------- Kapitel 14 – Gefährliche Begegnung Neugierig starrte Roxanne auf die Vier und versuchte sich so klein wie möglich auf ihren Sitz zu machen. Sie war froh das sie die Fenster etwas offen stehen hatte, so konnte sie etwas von dem Gespräch hören, wenn sie auch nur mit Mühe und gespitzten Ohren alles verstehen konnte. „Da bist du ja mein alter Leidensgenosse. Es schön das du viel von Pünktlichkeit hälst.“, begann dieser große Typ mit dem Mantel. Roxanne war sich sicher das sie ihn schon einmal gesehen hatte, doch war sie sich nicht sicher woher und auch sein Name wollte ihr nicht so recht einfallen. „Hör auf zu Quatschen, ich bin nicht hier um Floskeln mit dir auszutauschen. Du hast die Grenzen nicht eingehalten, und wie es aussieht muss ich dir wieder die Regeln erklären“, sagte Megamind unbeeindruckt und spannte seine Hand an, als würde er sie jeden Moment auf seine De-Gun legen. „Oh Jayjay“, mischte sich die junge Frau einschmeichelnd ein, ging eleganten Schrittes wie selbstverständlich zu Megamind, legte ihre Hände auf seine Brust und sah ihm tief in die Augen, „es hätte nicht so enden müssen. Behandle uns nicht wie kleine Taschendiebe, erinnere dich daran wie wir früher zusammengearbeitet haben“, sagte sie und lief lasziv um ihn herum während sie mit ihrer Hand ihn streichelte. „Weißt du noch wie wir einen Viertel nach dem anderen für uns eingenommen haben? Und was wir noch alles zusammenn erreichen könnten“, sagte sie verheißungsvoll und kam vor ihm wieder zum Stehen. „Nenn mich nie wieder so. …. Halt deine Gespielin zurück“, sagte Megamind so bedrohlig wie es Roxanne noch nie bei ihm gehört hatte. Die Frau wich gekränkt zurück. Plötzlich begann der große Mann lauthals zu lachen an. „Ist das deine Art mit einer hübschen Frau umzugehen?“, rief er belustigt aus und drückte die Frau besitzergreifen an sich. Doch diese stieß seine Hände beiseite, schob sich wieder von ihm weg und stand ein paar Schritte abseits von den Männern, die Arme vor sich verschränkt, wie ein beleidigtes Kind. „Aber du hast ja sowieso eine merkwürdige Art mit Frauen umzugehen. Statt dir etwas Anständiges zu suchen entführst du nur diese kleine Reporterpuppe. Hat deine Spezies wirklich Interesse an Frauen oder reizt es dich nur Metro Man die Freundin auszuspannen? Wo du auch noch diesen kleinen entzückenden kleinen Harem hast. Vielleicht sollte ihm auch mal einen Besuch abstatten.“ „Untersteh dich. Das geht zu weit, ich warne dich“, rief Megamind wütend aus, griff blitzschnell nach etwas das Minion die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte, zog es sich über den gesamten Arm und richtete es auf den anderen. Es bestand aus Metall und überzog seinen gesamten Arm und da wo sein Hand war, befand sich eine Art Ventilator. „Und damit wir zurück zum Thema kommen, halte deine geschmacksverwirrten Musikfutzis von meinem Revier fern. Wenn du dich nicht an die Abmachungen hälst fürchte ich das wir das auf eine andere Art und Weise klehren müssen.“ Während die Männer sich gegenseitig aufheizten bemerkten sie nicht das die weißhaarige Frau sehr ruhig geworden war. Roxanne entging es nicht das diese Frau so gekränkt war sie Tränen in den Augen hatte. Auch das Wetter wollte nicht so recht mitspielen, nur dunkle Wolken hangen am Himmel und es nieselte. Plötzlich erklang eine laute nervige Melodie. Die Frau, der Mantelträger, Megamind und auch Minion blickten überrascht zu Roxanne. Diese fluchte vor sich hin, zog ihr Handy aus ihrer Handtasche und schaltete es aus. Amily hatte sie angerufen, doch war es gerade ein schlechter Zeitpunkt. Sie hasste sich selber dafür das sie nicht daran gedacht hatte ihr Handy auszuschalten. Sie dachte darüber nach einfach wegzufahren. Wie sollte sie denn das nur erklären und was würden sie mit ihr machen? Mit Erleichterung nahm sie wahr das der Mann mit dem Mantel sich in Ruach auflöste. Doch ehe sie sich weiter darüber Gedanken machen konnte wurde die Tür aufgerissen, jemand packte sie hart am Arm und zog sie heraus. Roxanne befand sich kurzweilig in einer violetten Wolke, die einen merkwürdigen Geruch ausströmte und sie zum Husten brachte. Ihr wurde es schwummrig im Kopf und blinkende Punkte drängten sich in ihrem Blickfeld. Der Rauch verzog sich und sie befand sich in den Armen des großen Mannes. Erschrocken blickte sie zu ihm auf, denn nun sah sie das Loch wo seine Nasenspitze hätte sein sollen. Er lächelte sie boshaft an und nahm seine Brille ab. Einen weiteren Schock erlitt sie, denn nun blickten ihr rote Augen entgegen. Auch fiel ihr auf das auch seine Haut, die sich eng um sein Gesicht spannte und ihn wie den Tod aussehen ließ violett war. Psycho Delic, nun war ihr auch der Name wieder eingefallen. Der Schurke aus dem Industrieviertel. Um ihn rankten die wildesten Gerüchte. Er sollte ein Drogendealer sein der in der Kanalisation lebt, er war ein entlaufender Serienkiller, er war früher ein Arzt gewesen der mit sich selbt Experimente durchgeführt hatte, er sollte auch ein Monster aus dem Reagensglas sein. Doch egal was über ihn geredet wurde, niemand wusste so wirklich die Wahrheit. „Was sucht denn so ein reizendes Püppchen um diese Uhrzeit in so einem entlegenden Viertel? Suchst du etwas worüber du eine Reportage machen kannst? Ich hoffe dir hat gefallen was du gesehen hast“, sagte er bedrohlig und strich ihr über das Gesicht, was ein ekelerregendes Gefühl in ihr verursachte. „Das geht dich doch nichts an du.... au, lass mich los“, rief Roxanne und versuchte sich loszureißen. „Oh, hier haben wir wohl ein wildes Kätzchen“, grinste Psycho Delic. „Lass sie los Delic“, rief Megamind bestimmend. „Warum sollte ich das? Wir sind hier genau auf der Grenze unserer Reviere, ich kann also tun und lassen was ich will. Und weshalb sollte ich mir so ein hübsches Ding durch die Lappen gehen lassen?“ „Was fällt dir ein, ich bin nicht dein Eigentum“, rief Roxanne wütend. „Ha ha, du gefällst mir Kleine. Es wundert mich nicht das Megamind dich immerzu entführt, waurm sollten wir nur Metro Man den Spaß überlassen?“ „Ich warne dich“, schrie Megamind und trat einen Schritt auf Delic zu. Die Frau mit der weißen Haarpracht blickte Megamind schockiert an. „Rede nicht dumm rum Delic, nimm sie mit und die Sache ist gegessen“, sagte sie boshaft und warf Megamind wütende Blick zu. „Da hast du wohl recht Doppler, ich sollte meinen Gast zu mir nach Hause einladen“, sagte Delic und kam Roxannes Gesicht immer näher. Es wirkte so als wollte er sie küssen. Doch Roxanne wusste was er vorhatte. Er öffnete etwas seinen Mund und sie erkannte wie sich der Rauch sammelte. Roxanne nahm alle Kraft zusammen und versuchte sich zu befreien, doch weder Tritte noch Kratzen brachte etwas. Als sie den wiederlichen Geruch des Rauches schon in der Nase hatte und glaubte verloren zu sein, prallte eine Wand aus einem stürmischen Wind den beiden entgegen. Der Rauch in Delics Mund wurde da hineingeblasen wo es herkam und Delic schluckte es hinunter und begann zu husten, doch wollte er sie noch immer nicht loslassen. Doch nun schaffte es Roxanne fast sich von ihn loszumachen, und als sie sich körperlich etwas entfernen konnte, wurde Delic von blauen Blitzen getroffen und schleuderte gegen die hinter ihm liegende Wand. Roxanne fiel nach hinten und rappelte sich schnell auf, als sie Doppler auf sich zulaufen sah. Sie hatte einen wütenden Gesichtsausdruck, ihre Augen begannen etwas zu glühen und der Regen wurde immer stärker. Die Wolken sammelten sich über ihr und es begann laut zu brodeln. Diese Fremde konnte wohl durch unerfindlichen Gründen das Wetter kontrollieren, doch würde sie sie doch nicht wirklich einem Blitzschlag aussetzen. Oder? Roxanne sprang auf und wollte wegrennen, doch wurde sie schon von etwas zur Seite gestoßen und wurde vom Blitz knapp verfehlt. Wie in Zeitlupe sah sie wie Megamind davon knapp getroffen wurde. Er erlitt offensichtliche Schmerzen, da er die Zähne zusammenkniff und seinen Körper anspannte. Bevor Doppler einen weiteren Blitz hinuntersausen lassen konnte, stockte sie als sie gesehen hatte wie Megamind Roxanne gerettet hatte. Es brodelte, donnerte und es wurde zudem auch noch sehr windig. Es stürmte regelrecht. Roxanne und alle anderen waren bis auf die Haut durchnässt, es wurde kalt und vor lauter Donner erstrahlte alles in ein helles Licht. Roxanne fühlte sich wie in einer lauten Disko, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie rannte hinter das nächste Auto und versuchte sich zu verstecken. Roxanne versuchte Megamind zu finden, doch war er mit Doppler beschäftigt. Immer wieder schoßen Blitze durch die Luft, weiße wie auch blaue. Der Regen ließ schlagartig nach und nur noch der wild tosende Wind und das Gewitter waren übrig geblieben. Roxanne schlich, sich hinter Autos und Mülleimern versteckend zu ihrem Auto. Als sie die Türklinke von ihrem Auto zu fassen bekam wurde sie von etwas wieder nach hinten gerissen. Es war wieder dieser schreckliche Rauch und sie hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Es stank, sie bekam Kopfschmerzen und sie versuchte nicht so viel zu atmen, obwohl er ihr durch die Wucht, mit er sie zurückgerissen hatte, die Luft aus der Lunge gepresst hatte. „Wo willst du denn hin Schätzchen? Du willst doch nicht etwa meine Einladung abschlagen oder? Das wäre sehr unhöfflich“, lachte Delic und zog sie brutal mit sich zum nächsten Gulli. „Mega...“, wollte sie schreien, doch hielt der violette Schurke ihr den Mund zu. Seine Hand roch ebenso wiederlich und fühlte sich wie eine tote Hand an. Roxanne setzte sich zur Wehr, trat um sich, kratze und versuchte den Ekel zu überwinden und ihm in die Hand zu beißen. Doch wie sehr sie auch in diese knochige Hand biss, Delic ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. „Sir!“, hörte sie Minion in dem Getose rufen und hoffte in ihrer Angst das Megamind endlich hören würde und sie rettete. Sie und Delic kamen dem Gulli immer näher und noch nie in ihrem Leben hatte sie so eine Angst gehabt. Bei der ersten Entführung von Megamind hatte sie auch Angst, aber das war mit der Situation hier nicht zu vergleichen, denn Megamind hatte ihr nie einen Grund gegeben, ernsthaft Angst um ihr Leben zu haben. Mit einem Mal kam Megamind ihr gar nicht mehr so schurkig vor und sie bereuhte nun die unzähligen Beschimpfungen, mit dem sie ihn schon quittiert hatte. Nur noch einen Schritt war sie vom Gulli entfernt und sie schloss schon innerlich von ihrem bisherigen Leben ab. Sie würde nie wieder vor diesem Delic sicher sein. Der Schweiß lief ihr den Körper hinunter und sie hatte das Gefühl sich bald übergeben zu müssen. Mit einem Mal ließ der Sturm nach und auch der Donner verstummte, Roxanne versuchte sich umzusehen, doch versperte Psycho Delic ihr die komplette Sicht. Ohne den Wind konnte Delic seinen Rauch nun viel besser einsetzen. Der violette Schleier legte sich um sie und sie war gezwungen ihn einzuatmen. Er hatte einen ekligen Geschmack und sie hatte das Gefühl das sich eine wiederliche Schicht sich in ihrem Mund ausbreitete und in ihrer Lunger. Sie hatte das Bedürfnis zu husten, doch hielt Delics Hand sie auf. In ihrem Kopf schmerzte es immer mehr, ihr wurde schwindlich und sie erschrak als sie die Flammen im Gulli lodern sah, nachdem Delic den Deckel zur Seite geschoben hatte. Die unerträgliche Hitze stieg hinauf und die Helligkeit brannte in ihren Augen. Wieder versuchte sie sich zu befreien, doch hielt Delics eisener Griff sie fest. Dann kam der Punkt, an dem sie wusste das es mit ihrem Leben zu Ende ging, sie würde elendig verbrennen, schon jetzt fühlte sich ihre Kehle trocken und ihre Gederme heiß an. Sie glaubte das ihre Haut jedem Moment zu brennen anfangen würde, ihre Härchen auf ihren Armen schmorten bereits auf ihre Haut hinunter und es brannte schmerzlich. Psycho Delic sprang lachend voraus und riss sie mit hinunter. Mit einem Schrei fiel sie hinunter und spürte den Tod immer näher kommen. Sehnsüchtig blickte sie zur Gulliöffnug, hinauf zu den Wolken, doch war es nun zu spät. In Delics überhebliches Grinsen blickend, ihr Gesicht von Tränen überströmt schloss sie mit ihrem Leben ab. Plötzlich wurde ihr Fall gestoppt, etwas hielt sie an ihrem Fußgelenk. Delic blickte wütend an sie vorbei nach oben, versuchte sich weiter an ihrem Handgelenk festzuhalten, doch rutschte er ab, fiel hinunter und bevor er auf dem Boden aufkam, löste er sich in seiner violetten Wolke auf. Mit einem Ruck wurde Roxanne hochgezogen und fand sich in Megaminds Armen wieder. „Schnell, komm mit“, rief er ihr wie durch einen dichten Schleier zu. Noch immer war sie von Delics Rauch betäubt und kam nur schwer auf die Beine. Als sie nach zwei Schritten wieder hinzufallen drohte, zog Megamind ihr die Füße vom Boden, und trug sie auf Armen zum Unsichtbarten Auto, wo Minion schon auf sie wartete. Megamind setzte sich mit ihr auf den Rücksitz, platzierte ihren Kopf auf seinen Schoß, so das sie weiter liegen konnte und Minion trat aufs Gas. „Sollen wir Ms Ritchi nach Hause fahren Sir?“, fragte Minion, nachdem sie der Gefahr entkommen waren. „Nein Minion, erstmal geht es in die Böse Höhle.“ Roxanne konnte von ihrem Platz aus nicht wirklich sehen wo sie hinfuhren und konnte sich auch gar nicht drauf konzentrieren, auch wenn sie es gerne gekonnt hätte, aber ihr Kopf schmerzte schlimmer als bei einer Migräne und ihr war schwindlich wie noch nie. Alles drehte sich um sie, sie konnte nicht einmal Megaminds Gesicht richtig erkennen. In der Bösen Höhle angekommen nahm Megamind Roxanne wieder auf den Arm und lief mit ihr durch eine riesige Halle die mit allem Möglichen vollgestopft war, was Roxanne im Moment nicht wirklich genau wahrnehmen konnte. Er stieg mit ihr in einem Fahrstuhl, der sich ganz weit hinten befand und fuhr nach oben. Es dauerte ein kleines Stück, ehe sie oben angekommen waren, da die Halle sehr sehr hoch gebaut worden war. Oben angekommen waren sie in einem langen Gang gelandet, der auf der linken Seite bis zu Hälfte des Ganges komplett offen war und ein riesigen Raum offenbarte, mit einer langen deckenhohen Fensterfront. Auf der rechten Seite des Ganges waren alle paar Meter eine Tür zu sehen. Er trug sie gleich durch die erste Tür auf der rechten Seite. In dem Zimmer waren an zwei Wänden wieder diese hohen Fenster. Im Zimmer selbst befand sich nicht viel, außer eine große alte graue Couch, einem aus Holzplatten zusammengeschusterten Tisch und einem kleinen alten Röhrenfernsehr in der Ecke, der an einer Seite ein riesiges Loch im Plastigehäuse hatte. Megamind legte Roxanne vorsichtig auf der Couch ab. Sie kniff die Augen zu und hielt sich den Kopf. „Oh es dreht sich alles so, was ist nur los mit mir?“ „Du hast zu viel von seinem Rauch eingeatmet. Minion hol bitte die Essenz und einen Eimer.“ „Essenz? Was für eine Essenz?“, fragte Roxanne ängstlich. „Was soll das bewirken?“ „Mach dir keine Sorgen. Beim letzten Mal habe ich etwas Rauch eingefangen, extrahiert, den giftigen Stoff den er ausströhmt untersucht, und ein gutes Gegenmittel gefunden.“ „Wirkt es wirklich so gut?“ „Ich weiß nicht, ich selbst habe es noch nicht ausprobiert.“ „Du willst mir etwas geben von dem du nicht einmal weißt ob es wirklich hilft? Was ist wenn ich es nicht vertrage und es schlimmer wird?“, fragte sie fast panisch und hielt sich eine Hand vor dem Mund. Sie musste die Zähne zusammenbeißen um nicht ihren Mageninhalt über den Boden zu verteilen. „Du kannst auch einfach abwarten bis es aufhört.“ Sogleich kam Minion herein mit einem Eimer und einer Phiole mit einer grünen Flüssigkeit in den Händen. Den Eimer stellte er vor Roxanne ab die es sich nicht nehmen lassen konnte ihn gleich zu benutzen. Mehrmals ging ein Ruck durch ihren Körper und sie brach unter Schmerzen alles hinaus was sie an diesem Tag gegessen hatte. Als es sich wieder beruhigt hatte spuckte sie ein letztes Mal hinein, lehnte sich zurück, atmete tief durch und sagte: „Nun gib mir das verdammte Zeug.“ Megamind zog den Stöpsel von der Phiole ab und reichte ihn ihr. Roxanne roch kurz daran und verzog das Gesicht. „Langsam stinkt es mir für heut Abend“, sagte sie angewiedert und schluckte alles in einem Zug hinunter. Sie legte sich wieder hin und wartete ab. Roxanne spürte regelrecht wie dieses zähe Zeug ihre Speiseröhre hinunterglitt und in ihrem Magen landete. Nach einigem Rumoren in ihrem Magen besserte sich ihr Zustand und das Schwindelgefühl, wie auch die Kopfschmerzen verflüchtigten sich. Einige Minuten lag Roxanne noch da und schnaufte noch etwas durch. Sie brauchte eine kurze Zeit um das zu verdauen was sie erlebt hatte. Roxanne stand auf, lief zum Fenster und starrte hinaus aufs Meer. Hörber atmete sie ein paar Mal durch und versuchte wieder zur Ruhe zu kommen. Eine unangenehme Stille breitete sich aus. Alle drei wussten nicht so recht was sie sagen sollten, bis Minion eine Idee hatte. „So Ms Ritchi, setzen sie sich doch, ich hole erstmal etwas zu trinken, dann verschwindet auch der schreckliche Geschmack“, sagte Minion freundlich und ging aus dem Zimmer. Roxanne setzte sich wieder auf die Couch und ließ sich hineinfallen. Megamind setzte sich mit einem größeren Abstand dazu und wieder trat das betretende Schweigen ein. „Das war also der berüchtigte Psycho Delic?“, fragte Roxanne, mehr zu sich als zu einem anderen. „Ja.“ „Und diese Frau?“ „Lady Doppler.“ „Wovon hatte sie da geredet? Und warum … .“ „Das ist nicht wichtig. Es ist Vergangenheit und es ist nur das passiert was mir immer passiert wenn ich anderen vertraue.“ Wieder betrendes Schweigen. Roxanne wusste nicht so recht was sie sagen sollte. Sie wollte nicht weiter herumbohren, denn es war mehr als offensichtlich das es eine verletzliche Geschichte für ihn war. „Ich hoffe sie mögen heiße Schokolade. Sir trinkt keinen Kaffee. Sir, ich habe Ihnen die üblichen sechs Löffel Zucker hinein gemacht“, sagte Minion, der wieder mit zwei Starbucksbechern zurückgekehrt war. „SECHS?“, fragte Roxanne mit großen Augen. „Äh …. ja. Ich brauche auch mehr Zucker als die Menschen.“ „Und du wirst nicht dick davon?“ „Nein, ich verbrauche den Zucker sehr schnell.“ Deswegen ist er immer so aufgedreht. Minion verzog sich wieder und beide schlürften sie ihre heiße Schokolade aus der kleinen Öffnung des Becherdeckels. Roxanne wurde zusehends nervöser. Sie war es nicht gewohnt mit ihrem Entführer und heutigem Retter zusammen zu sitzen, in einem normalen Raum und heiße Schokolade zu trinken. Ihre Hände wurden immer schwitziger, ihr Herz pochte wild in ihrer Brust und fürchtete schon das Megamind es hören könnte. „Wie geht es dir so?“, fragte Megamind an seinem Becher nuckelnd. „Es geht mir wieder gut, danke. Wie ich sehe geht es dir auch wieder sehr gut.“ „Nachdem ich meine Tabletten hatte ging es steil bergauf.“ „Warum hattest du mir nicht gleich gesagt was du brauchst?“ „Hach, es fällt mir schwer Menschen zu vertrauen. Ich hätte etwas verraten.“ „Du warst tagelang in meiner Wohnung, ich habe somit auch alles preisgegeben und was genau hätte ichmit dieser Information anstellen sollen? Die Leute im Gefängnis werden es wohl wissen und was hätte ich tun sollen, dafür sorgen das alle Läden in Metro City keine Vitamintabletten mehr verkaufen?“ „Du hast ja recht, aber es geht mehr ums Prinzip als um die Tabletten.“ „Warum hast du mich hergebracht? Du willst dein Versteck doch niemandem preisgeben.“ „Ja, aber ich wollte dir die Essenz geben, außerdem hast du in deiner Wohnung auch alles preisgegeben.“ „Hast du keine Angst das ich dich verrate?“ Megaming lächelte wissend. „Du wirst es nicht tun. Außerdem müsstest du dir erst die Mühe machen genau rauszufinden in welchem Gebäude du dich befindest, und wenn du das geschafft hast, finde erstmal den Eingang“, sagte er überheblich und stolz. „Glaubst du wirklich? Ha, mich kannst du nicht täuschen, ich finde den Eingang, versprochen. Ich besuche dich dann nächsten Samstag“, grinste Roxanne, ihrerseits nun gespielt überheblich. „Du willst mich besuchen? Freiwillig?“ „Äh... so war das jetzt eigentlich....“, stammelte Roxanne, sie wusste nicht so recht was sie darauf antworten sollte. „Sag mal, ist in deiner Wohnung irgendetwas kaputt gegangen, als die Brainbots gewütet haben?“ „Na ja, ein paar Fenster bei meinem Balkon musste ich mit Klebeband isolieren und eine Tür meines Kleiderschrankes ist aus den Angeln gerissen.“ „Oooh. Das hätte ich nicht gedacht. Weißt du die sind manchmal etwas wild, man muss streng mit ihnen sein. Die werden sich in Zukunft besser benehmen, versprochen. Wenn ich dich nach Hause bringe werde ich es in Ordnung bringen.“ „Du willst mich wieder nach Hause bringen und alles wieder in Ordnung bringen? Darf ich fragen was mit dir los ist und was du mit Megamind getan hast?“ „Na ja, wegen mir musstest du die Bekanntschaft mit diesem Delic machen. Er ist nicht gerade ein angenehmer Zeitgenosse und bei Lady Doppler kommt es auch sehr auf ihre Laune an, wie du gemerkt hast.“ „Eigentlich war ich ja selber schuld. Ich wollte versuchen dich ausfindig zu machen und bin dann da hineingeraten.“ „Ja, aber ich hätte dich vorher von Minion wegbringen lassen sollen.“ „Was? Wie...“ „Ich habe gewusst das du da bist. Minion und ich sind immer viel früher da als verabredet.“ „Aber ich habe doch Motorengeräusche gehört... .“ „Von einem Auto das sich fahrbereit gestellt hat, falls wir schnell verschwinden müssen.“ „Aber warum hast du zugelassen das ich das zu sehen kriege?“ „Ich weiß es nicht“, sagte Megamind ehrlich und wieder schwiegen sie sich an. „Was ist das für ein Raum hier?“, fragte Roxanne um das Thema zu wechseln. „Mein Schlafzimmer.“ „.... was?“ „Ähm... ja. Ich verbringe hier nicht viel Zeit weißt du, ich habe mich bisher nie darum gekümmert wir hier die Räume ausgestattet sind und wusste auch nie was ich mit den ganzen Räumen machen sollte. Ich weiß aber das ich dich jetzt erstmal nach Hause bringe und alles repariere was kaputt ist. Warte einen Moment, ich komme gleich wieder“, sagte Megamind und verschwand eilig aus der Tür. Nach fünf Minuten war Megamind noch immer nicht zurückgekehrt und Roxanne vertrieb sich die Zeit damit sich genauer umzusehen. Ihre Reporterneugier kam doch dann und wann zum Vorschein, musste sie sich eingestehen. Die Couch hatte hier und da ein paar Risse aus denen das Innenfutter hinaustrat und sie müffelte leicht. Sie musste vom Sperrmüll oder vom Schrottplatz aufgelesen worden sein. Der Tisch war nur halbherzig zusammengeschustert worden und man könnte sich leicht einen Splitter einfangen. Auf dem Tisch sah Roxanne nun die Nahrungsergänzungstabletten liegen und eine Universalfernbedienung. Bei dem Anblick des demolierten Fernsehrs wunderte Roxanne sich das er überhaupt noch lief, doch wusste sie von Megaminds Talent, alles wieder zum Laufen zu bringen. Ein leises Brummen riss sie aus ihren Gedanken heraus und sie drehte sich zu der Richtung aus der sie kam. Vor Schreck drückte sie sich an die Wand. Megamind flog mit seinem schwarzen Hoverbike, der aussah wie eine umgebaute Turbine mit Megaminds typischen blauen Blitzen geschmückt, vor dem Fenster und lächelte sie an. Mit Gesten machte er ihr verständlich das sie das Fenster öffnen und zu ihm kommen sollte. Sie tat es wie befohlen und sah sich etwas spektisch vor dem Fenster um. Ohne weiter darüber nachdenken zu können wie sie am besten zu Megamind aufs Hoverbike kam, wurde sie auch schon hochgezogen und flog mit ihm schon weit über den Haven. Aus anfänglichem Schreck heraus klammerte sie sich an Megamind und lugte hinunter. Es war nicht so das sie an Höhenangst litt, schon gar nicht wenn man bedachte das sie im obersten Stock eines Hochhauses wohnte. Nur hatte sie Megaminds Fahrzeuge nie wirklich kennengelernt, da sie immer betäubt wurde. Sie wachte nur in einem unbekannten Raum oder eine Halle auf und lauschte den unsinnigen Diskussionen zwischen Megamind und Metro Man, die durch die Brainbots, die auch Kameras eingebaut hatten, kommunizierten. Für einen Moment beführchtete Roxanne das sie gesehen werden könnten, doch war es schon sehr dunkel und man würde nur die leuchtenden blauen Blitze sehen. Niemand würde versuchen sie aufzuhalten, geschweige denn herunter zu holen. Wenn es denn überhaupt auffiel. Metro City war eine große Stadt und schon allein durch den Metro Airport waren immer wieder bunte Lichter im Himmel zu sehen. Schon bald waren sie an ihrem Hauskomplex angekommen und Megamind landete auf ihrem Balkon. „Puh, das war ein sehr interessante Fahrt oder wohl eher Flug“, sagte Roxanne, stieg hinunter und versuchte ihre Haare wieder zu richten, da sie ihr regelrecht zu Berge standen. Sie öffnete ihre Balkontüren und bat Megamind hinein. Sie führte ihn ins Büro, die Wendeltreppe hinauf und zeigte ihm ihren Kleiderschrank. „Oh“, war alles was der Blauhäutige heraus brachte. „Dieses Mal waren sie besonders wild. In der Bösen Höhle passen sie immer auf und würden niemals wagen so etwas anzurichten.“ „Wohl weil sie wissen was ihnen dann blüht. Ha ha ha ha, also kann man es in Ordnung bringen?“ „Ja, also das ist kein Problem.“ „Na also. Bringe es in Ordnung, und ich verzeihe dir.“ „Du hast vor mir zu verzeihen?“, fragte Megamind und blickte sie mit großen Augen an. „... äh … ja, also ich meine … ich hol dir mal was zu trinken.“ Sogleich ging er ans Werk und kramte aus seinem Rucksack Schrauben und einen Schraubenzier heraus. Der Schraubenzier hatte er aber wohl selbst gebaut, da er etwas sehr untypisch aussah, an ihm konnte man zwischen den zwei üblichen Kreuz- und Schlitzschraubenzier wählen und anderen merkwürdigen Dingen, die Roxanne aber nicht zuordnen konnte. Aber sie erkannte vor allem das es eine eigene Kreation von ihm war, weil es schwarz war und blaue Blitze aufwies. Während er an ihrem Schrank werkelte ging sie hinunter in die Küche und holte eine Limo aus dem Kühlschrank. Als sie Megamind ein Glas nach oben brachte drehte er gerade ein letztes Mal an der Schraube die er gerade reingeschraubt hatte und strahlte fröhlich. „So, fertig.“ „Wow. Ich war doch gerade einmal drei Minuten weg.“ „Ähm ja. Es sah eben schlimmer aus als es ist. Ich habe den Riss zusammengeklebt und alles wieder festgeschraubt.“ „Festgeklebt? Wird das halten wenn du das so schnell machst?“ „Keine Sorge, ich habe damals mit Minion einen Superkleber entwickelt, damit man nicht Stunden damit zubringen muss etwas ewig zusammen zu pressen. Es ist ähnlich wie Silikon, nur noch etwas stärker.“ Megamind kippte das Glas in einem Rutsch hinunter und machte sich daran die Gläser am Balkon zu richten. Dazu hatte er die Türen von außen verschloßen, damit der Wohnung im Inneren nichts passierte, da er die großen kaputten Scheibenteile, die wirkten als stammten sie von alten Fenstern oder direkt vom Schrottplatz die er mitgebracht hatte zurechtzuschneiden, wieder mit einem eigenen, speziellen Gerät. Diese Arbeit brauchte etwas mehr Zeit, doch musste er erst jede einzelne der fünf Scheiben zuschneiden und einsetzen. Nur drei waren wirklich kaputt, doch wiesen die anderen beiden zwei Risse auf. Eine Stunde später war Megamind fertig und die Balkontüren sahen aus wie neu. Aus dank drückte Roxanne ihm einen Teller mit zwei Sandwiches in die Hand, und sie war froh darüber das sie diese nun besser bestücken konnte, als den die zwei bei ihren nächtlichen Dinner. „Danke“, sagte Megamind etwas schüchtern und schlang die Sandwiches hungrig hinein. Fünf Minuten später saßen Roxanne und Megamind auf der Couch und wussten nicht so recht was sie sagen sollten. Roxanne war sehr unsicher wie es nun weiter gehen würde. Bei dem Gedanken das es nun gewesen sei und das es wieder so sein würde wie vorher brachte ihr ein unschönes Gefühl. Sie konnte es sich nicht selber erklären, doch empfand sie es irgendwie sehr angenehm Zeit mit ihm zu verbringen. „Roxanne würden Sie... also könnten Sie sich vorstellen.... hach, würden sie mit mir einen Kaffee trinken? So als Wiedergutmachung, dachte ich.“ Oh Gott, fragt er gerade wirklich nach einem Date? Was mach ich jetzt? Will ich das denn? Oh man.... Wieso müssen mir gerade jetzt Bilder von seinem Körper durch den Kopf gehen? Roxanne, gestehe es dir ein, du würdest sehr gerne mit ihm einen Kaffe trinken gehen. Und nein, es ist kein Stockholmsyndrom. Wieso sollte ich nicht mit ihm ausgehen, wo er es mir doch schuldig ist. „Gerne.“ „Wirklich?“, fragte Megamind freudig und versuchte sogleich wieder den Coolen zu spielen. „Das ist gut …. ähm.... wann würde es dir passen?“ „Wie wäre es mit morgen Abend?“ Ich glaubs nicht, ich vereinbare gerade mit dem Superschurken von Metro City ein Date... ein Treffen!!! „Ok, ich flieg dann mal wieder, ich will dich nicht länger aufhalten, schließlich musst du ja früh raus. Also bis morgen.“ „Bis morgen.“ Roxanne sah ihm nach und wartete bis er in der Nacht verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)