Much as I love them von SainzDeRouse (Der Bösewicht kriegt das Mädchen nie... ?) ================================================================================ Kapitel 3: Vorgetäuschte Krankheiten, echtes Fieber --------------------------------------------------- Roxanne lag in ihrem Bett und die wärmende Sonne schien angenehm in ihr Gesicht. Es war kuschlig und weich, es fühlte sich an wie ihm Himmel. Eben hatte sie noch etwas schönes geträumt, doch konnte Roxanne sich schon gar nicht mehr erinnern, es war wie ein vergangenes Gefühl das man sich in Erinnerung rufen will. Mehr und mehr fand sie aus dem Land der Träume zurück, seufzte selig und drehte sich um. Weit kam sie nicht, denn sie stieß auf einen harten, großen Wiederstand. Verwirrt rutschte sie etwas weg und drehte sich herum. Erschrocken sog sie die Luft ein, das Herz schlug ihr bis zum Hals und ihre Hände begannen zu schwitzen. Der Mann der sie jahrelang immer wieder entführt und bedroht hatte lag direkt neben ihr, das Gesicht zu ihr gewandt. Mit einem Mal strömten die Erinnerungen zurück und sie beruhigte sich etwas. Es war merkwürdig wie nahe sie sich gekommen waren, denn sie hatte ein großes Ehebett in der herkömmlichen größe, da konnte man sich mehr als gut aus dem Weg gehen. Sie lag fast am Rand und dennoch war er ihr so nahe gekommen. Offensichtlich war sein Schlaf die ganze Nacht über mehr als nur unruhig gewesen. Erleichtert darüber das er noch tief und fest zu schlafen schien, blies sie die Luft aus und rollte sich vorsichtig aus dem Bett. Sie wollte nicht riskieren dass das Bett zu quitschen begann wenn sie aufstand, also schwang sie ihre Beine aus dem Bett, ging in die Knie und rutschte das Bett hinunter. Als sie endlich aufstehen konnte hatte sich nichts verändert, Megamind hatte noch nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Roxanne strich sich durch die Haare. Was stellte sie nur mit ihm an? Schließlich musste sie zur Arbeit und.... Oh Gott, wie spät war es? Sie blickte hastig auf ihren Radiowecker und bekam nun ihren zweiten Herzinfarkt an diesem Morgen. 9:36 Uhr. Sie hätte vor eineinhalb Stunden in der Arbeit sein müssen. Spätestens vor einer halben Stunde. Doch konnte sie Megamind hier einfach alleine lassen? Wer wusste was er anstellte wenn er aufwachte, geschweige denn, wenn er sich wieder einigermaßen erholt hatte und aufstehen konnte. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig als krank zu machen. Den Bericht könnte sie ja per Mail schicken. Doch die Reportage war zu groß um es mal so eben als Mail verschicken zu können. Sie lief in ihre Küche, schnapte sich ihr Telefon und wählte die Nummer von ihrem Büro. Hal machte sich sicherlich schon Sorgen, es wunderte Roxanne, dass er nicht schon auf ihrem Handy angerufen hatte. Ihr dicklicher Kollege ging schon nach einem Klingeln ans Telefon. „Roxanne?“ „Hal, guten Morgen. Hal hör zu, mir geht es nicht besonders gut, ist wohl eine Erkältung. Wärst du so nett und würdest die Reportage über diesen Mörder bei mir abholen? Mr. Goldberg möchte es bis Mittag haben, es soll ja heute ausgestrahlt werden.“ Roxanne bemühte sich verschnupft und kränklich zu klingen, was ihr ganz gut gelang. „Äh... klar... soll ich dir vielleicht was zu Essen mitbringen? Ich könnte dir aus der Cafeteria eine Hühnersuppe mitbringen und mich etwas um dich.... .“ „NEIN!... tut mir leid... nein Hal, es ist sehr lieb von dir, aber es wird schon gehen. Ich habe ja noch Medikamente daheim. Wenn es nicht besser wird gehe ich zum Arzt. Würdest du bitte nur schnell das Video abholen? Danke. Bis gleich“, sagte sie und legte auf. Jetzt musste sie nur noch dafür sorgen das sie wirklich krank aussah. Sie spülte ihr Gesicht immer wieder mit heißem Wasser, damit es rot und fiebrig aussah. Dann schmierte sie sich etwas Seife in ihr Haaransatz, damit es fettig und ungepflegt wirkte. Roxanne kam nicht durm herum darüber zu lachen. Die Situation war so lächerlich, sie fühlte sich wie ein alberner Teenager. Ihr Ergebnis war nicht von schlechten Eltern und sie bekam direkt einen Schock, denn durch den wenigen Schlaf der letzten Nacht zierten dunkle Ringe ihre blauen Augen. Das rote Gesicht und die zerstrubbelten, fettigen Haare, es war perfekt. Nun hüllte sie sich noch in einen alten, flauschigen Bademantel, den sie mal von ihrer Mutter bekommen hatte, und die Verkleidung war fertig. Es dauerte nicht lange bis es klingelte, wie sie Hal kannte, war er schneller gefahren als es erlaubt, war um so schnell wie möglich bei ihr zu sein. Sie ging an die Gegensprechanlage, drückte auf den Knopf und schlich ins Schlafzimmer. Megamind schlief noch immer friedlich, lag nun ganz auf ihrer Seite und hatte das Gesicht in ihr Kissen gedrückt. Er bewegt sich schon sehr viel beim Schlafen. Sie nahm die CD von ihrem Schreibtisch auf dem sie die Reportage gebrannt hatte und lief wieder eilig zur Tür. Hal konnte gar nicht so schnell bei ihr im 27. Stock sein, doch wollte sie das Ganze so schnell wie möglich hinter sich bringen. Geradezu zappelig stand sie an der offenen Tür und erwartete Hal unruhig. Endlich kam der Fahrstuhl an und als sich die Türen öffneten setzte Roxanne einen gequälten Ausdruck auf, nahm sich ein Taschentuch aus ihrer Bademanteltasche und drückte es sich an die Nase als müsste sie jeden Augenblick niesen. „Hi Roxy … oh, du siehst echt nicht gut aus. Also nicht das du nicht gutaussehend bist, aber im Moment ist dein Aussehen... Versteh mich nicht falsch, du siehst.... .“ „Ist schon gut Hal.“ „Hier die Reportage, ich habe es aber nicht so gut hinbekommen. Mein Programm spinnt irgendwie, oder ich bin einfach zu dumm dafür. Die Szenen der Festnahme ließen sich nicht so reinschneiden wie ich es mir vorstellte. Ich habe die entsprechenden Szenen rausgeschnitten und ich habe dir auch in einem Dokument groß und breit erklärt welche Szene ich wann gerne hätte. Du als Kameramann verstehst natürlich was davon. Mach das bitte noch fertig, das wäre echt lieb von dir“, sagte Roxanne und versuchte so krank wie möglich zu klingen. Als Krönung schnaubte sie ordentlich in ihr Taschentuch. Glücklicherweise war ihre Nase tatsächlich etwas zu, sie machte jedem Elefanten alle Ehre. „Äh... natürlich. Ich... Ich hab dir sogar eine Suppe mitgebracht“, sagte Hal und reichte ihr eine Tüte. „Hal, du solltest doch nicht... .“ „Ich habe es gerne gemacht, schließlich sollst du doch schnell wieder gesund werden. Äh... Roxanne, wenn es dir wieder besser geht, hättest du vielleicht Lust mit mir einen Kaffee trinken … .“ „Vielen Dank Hal, sicher wird es mir bald wieder besser gehen. Aber ich will dich ja nicht so lange von der Arbeit aufhalten. Ich wünsch dir noch einen schönen Tag. Tschüss“, sagte Roxanne, hustete noch einmal kräftig und schloss die Tür. Seufzend lehnte sie an die Tür. Das war erstmal geschafft. Sie ging ins Bad, legte ihren Bademantel ab, zog sich aus und ging unter die Dusche. Roxanne musste erstmal eine heiße Dusche nehmen und das klebrige Zeug aus ihren Haaren bekommen. Das wohligwarme Wasser lief angenehm über ihren Körper und ihre angespannten Glieder entspannten sich wieder. Genüßlich massierte sie sich ihr Shampoo ins Haar und strich mit einem weichen Schwamm über ihre Haut. Fast vergaß sie all ihre Sorgen und ihren ungewollten Patienten in ihrem Schlafzimmer. Sie wusste nicht wie lange sie in der Dusche stand, doch es kam ihr wie eine kleine Ewigkeit vor. Plötzlich hörte sie etwas Lautes poltern und etwas Gläsernes ging zu Bruch. Doch wie schön es auch unter dem heißen Wasser war, nun musste Roxanne herauskommen. Hastig schnappte sie sich ein großes Handtuch, wickelte es um ihren Körper und rannte ins Schlafzimmer. Das Bild das sich ihr bot ließ sie fast aufschreien. Ihr Entführer in spe lag am Boden und versuchte sich vergebens wieder aufzurichten. Megamind hatte wohl vorgehabt aufzustehen und war hinunter gefallen, wobei er die Tasse umgeschmissen hatte das sie ihm hingestellt hatte. Fortsetzung folgt . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)