Much as I love them von SainzDeRouse (Der Bösewicht kriegt das Mädchen nie... ?) ================================================================================ Kapitel 32: Verzwickte Lage --------------------------- Kapitel 32 - Verzwickte Lage   “Hat sich das Täubchen verlaufen?”, höhnte der Fremde in Roxannes Ohr und hinderte durch seinen Körper, das sie weiter zur Oberfläche klettern konnte.   “Nein, aber scheinbar leidet die Kanalratte an schlimme Art von Verwirrung, da ich nicht ihrer Rasse angehöre und dennoch von dieser belästigt werde”, gab Roxanne patzig zurück, ihre Furcht überspielend.   “Oh ho ho, das Kätzchen fährt ihre Krallen aus.”   “Und die Ratte kann eine Taube nicht von einer Katze unterscheiden. Ob sie zu viel unaussprechliche Sekräte im Kanal gefressen hat?”   “Ok, pass auf Schätzchen, noch ein vorlautes Wort und ich bringe dich zu Psycho Delic, du wirst vielleicht noch nichts von ihm gehört haben, aber glaub mir, er...”   “Ich kenne ihn sehr wohl, doch fürchte ich das Megamind nicht sehr glücklich darüber sein wird, wenn ihm sein Lieblingsopfer genommen wird”, fauchte Roxanne und drehte sich so weit zum Fremden herum, wie der Platz es zuließ.   “Roxanne Ritchi”, hauchte dieser nur erschrocken und streckte seine Arme aus um etwas Platz zwischen ihnen zu schaffen.   “Hast dich also von deiner Verwirrung befreien können”, sagte sie nur säuerlich und drückte ihn noch etwas von sich.   “Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für Scherze.”   “Da gebe ich dir recht, also lass mich gehen”, sagte Roxanne und machte Anstalten den Deckel zu heben.   “Nein, warte”, sagte der Fremde und klemmte sie wieder zwischen sich und der Leiter ein. “Wenn er das erfährt....”   “Dann sag ihm nichts davon”, sagte Roxanne und versuchte ihn wieder von sich zu drücken.   “Und was wenn er es bereits weiß? Oder wenn er merkt das ich lüge? Der Letzte der ihn enttäuscht hat...”   “ODER Metro Man würde hiervon erfahren und wäre überaus unglücklich über diese Entwicklung und Megamind ebenso. Stell dir vor die schließen sich zusammen und dann müsstest du als Schachfigur an der vordersten Front stehen und gegen sie kämpfen.”   “Du erzählst ihm nichts?”, fragte der Fremde hoffnungsvoll.   “Warum folgst du Delic wenn du ihn fürchtest?”   “Ich habe keine Angst vor ihm, ich will nur nicht... “, er verstummte.   “Mir ist klar das Delic kein angenehmer Genosse ist, das weiß ich nur zu gut. Aber wenn du dich nicht bald entscheidest wirst du so enden wie James, das verspreche ich dir”, sagte Roxanne ernst und machte abermals Anstalten den Gullideckel zu heben.   Dieser jedoch war um einiges schwerer, als wenn sie versuchte ihn mit Beinkraft zu verschieben, die sie nun nicht verwenden konnte. Ihre Arme waren nicht annährend so stark. Sie vernahm mehrmaliges Seufzen hinter sich und plötzlich kam ein Männerarm zum Vorschein, der ihr beim Verschieben half. In Windeseile trat sie hinaus und rieb über ihre Arme als fürchtete sie das der üble Gestank sich an ihrer Haut festgesetzt hat. Nachdem sie sich beruhigt hatte, beugte sie sich hinunter. Im Schatten des Gullis glaubte sie das junge Gesicht des Fremden ausmachen zu können.   “Warum hast du das getan?”   “Delic ist ein übler Kerl, doch ich riskiere es nicht das zwischen den großen Beiden und ihm Krieg ausbricht, da will ich keinesfalls dazwischen stehen.”   “Wo bin ich hier eigentlich? Ist es überhaupt in Delics Reich?”   “Nein, nicht ganz, doch reicht sein Reich in der Unterwelt weiter als hier oben, merk dir das.”   “Als Dealer muss man wohl überall sein wenn man Erfolg haben will”, nuschelte Roxanne vor sich hin.   “So ist es. Doch ist es nicht nur das.”   “Was meinst du?”, fragte sogleich ihre Reporterneugier.   “Oh nein nein nein. Darauf lass ich mich nicht ein. Du weißt selbst was mit James passiert ist”, sagte der Fremde bedrückt und Roxanne glaubte tiefen Schmerz heraus zu hören.   “Du kanntest ihn gut?”   “...Ja!... Hör zu, ich geh dann mal, vergiss das du mich gesehen hast.”   “WARTE! Du musst nicht unter seinen Fitichen bleiben, geh zur Polizei, sie werden dich schützen.”   “Das Gefängnis bietet keinen Schutz für mich, und du hast gesehen was passiert wenn man sich aus seiner Gang lösen will.”   “James hat es nur unüberlegt angestellt und war am Ende der öffentlichen Aufmerksamkeit ausgesetzt, alle haben davon Wind bekommen und deswegen musste Delic handeln um sein Imperium zu schützen. Sei nicht so dumm und komm mit mir.”   “Oh nein. Glaub mir, es gibt kein Entkommen. Hilf mir den Deckel wieder zu verschieben”, sagte er und kam etwas weiter herauf um den Deckel richtig anheben zu können.   Für einen kurzen Augenblick konnte Roxanne einen Blick auf sein Gesicht erhaschen. Er musste etwa in ihrem Alter sein und wirkte doch älter. Gealtert vor Furcht und Sorge, glaubte sie zu wissen. Der Deckel fiel in seine Form und doch glaubte sie das er noch da war und hielt noch eine Weile hockend inne.   “Kann jeder Normalbürger zu dir in den Sender kommen?”, kam die leise Frage aus den Löchern des Gullideckels.   “Natürlich, so lange du kein nerviger Fan bist”, lächelte sie.   “Mh, ich komme sowieso nicht. Aber danke für das Angebot. Ich geh dann mal und weißt du was...?”   “Was?”   “Du hast einen echt geilen Arsch in diesem Rock, den solltest du auch während deiner Berichte tragen.”   Dann war er weg.   ******** Nachdem sich Roxanne orientiert und schwarz U-Bahn gefahren war, was glücklicherweise keine Konsequenzen nach sich gezogen hatte, kam sie verschwitzt, stinkend und schmutzig zu Hause an. Da es ihr peinlich gewesen war, hatte sie darauf gewartet bis Carlos einen Moment weggegangen war um sich zum Fahrstuhl vorbei zu schleichen. Auch auf der Straße wurde ihr kaum eines Blickes gewürdigt, sicherlich wurde sie unterbewusst als Junkie oder Obdachlose abgestempelt und war somit unsichtbar. Allerdings war es das grausamste Erlebnis ihres Lebens, und hatte nichts gemein mit dem Alptraum ihrer pubertierenden Anfangszeit in der sie fürchtete sich vor den Mitschülern blosstellen zu können.   Während sie das Geschehene vor ihrem inneren Auge noch einmal wie einen Film abspielen sah, wuchs das konstruierte Gerüst um das Imperium des Psycho Delics, als auch die Wut über die sogenannten großen Zwei.   Die Entführungen würde sie nicht verhindern können, auch durfte sich das niemals ändern, wenn sie sich weiterhin ernsthaft mit Megamind treffen wollte, denn nichts durfte darauf hinweisen das sich zwischen den Beiden etwas geändert hatte. Doch das die beiden glorreichen Chaoten sie vergaßen und sie nun wahrlich der Gefahr ausgesetzt gewesen war - nicht die vorgetäuschte, wie sie es von Megamind gewohnt war - das ging zu weit. Sie hatten das wesentliche aus den Augen verloren und hatten sich ihren dummen testosterongesteuerten Gefühlen hingegeben.   Aber nun war es vorüber und sie konnte sich entspannend in die Badewanne legen. Im Sender würde sie nicht anrufen müssen, die Nachricht war längst angekommen und niemand wunderte sich wenn sie einmal nicht auf der Arbeit erschien. Metro Man rettete sie sowieso und dafür gab es am nächsten Tag einen brandneuen spannenden Bericht.   Kaum wollte sie nach oben gehen, war lautes Klopfen an ihrem Balkon zu sehen.   “ROXANNE? Roxy, bist du da?”   Natürlich, dachte sie sich säuerlich, nun kam Brandon und spielte den Besorgten, wo er sie zuvor hatte achtlos stehen lassen. Mit mehr als einem unfreundlichen Gesicht ging sie zu ihrem Balkon, öffnete die Tür und kam Brandon bereits entgegen.   “WAS IST?”   “Äh... Roxy, wo warst du, ich hatte dir doch gesagt du sollst da stehen bleiben.”   “BITTE? Wenn ich DORT stehen geblieben wäre, wie der Herr Retter es mir gesagt hat, dann gäbe es mich inzwischen nicht mehr”, rief sie wütend aus und tippte ihn energisch gegen die Bauchmuskeln.   “Was? Aber...”   “Während ihr beiden euch euren Liebkosungen hingegeben habt, wäre ich des Öfteren beinahe zerquetscht oder von einem zusammengefallenen Haus verschüttet worden.”   “Oh Roxanne, das tut mir leid, ich...”   “Ich musste in die Kanalisation hinunter um von dort wegzukommen. Und als ich sicher sein konnte nicht mehr in eurer Nähe zu sein, musste ich schwarz U-bahn fahren, so wiederlich, wie ich nun gerade aussehe.”   “Oh je, das tut mir so...”   “Und als wäre das nicht alles schlimm genug ist mein Auto inzwischen sicherlich zerstört worden, mit meiner Handtasche, mit all meinem Hab und Gut. Ich bin froh das ich in dem Blumentopf neben meiner Tür einen Ersatzschlüssel habe”, wetterte sie unaufhaltsam los, ohne Brandon einen Satz beenden zu lassen während er schon in die Ecke des Balkons gedrängt wurde.   “Roxanne, glaub mir doch. Es tut mir so leid, ich habe wohl die Beherrschung verloren. Megamind war in letzter Zeit sehr ruhig und ich war nun so besessen von ihm, da ich glaubte das er etwas wirklich Großes geplant hatte. Da hab ich dich aus den Augen verloren, verzeih mir Roxy.”   “Hach Brandon, ist schon gut. Aber Megamind war nicht der Einzige der sich in letzter Zeit ruhig verhalten hat. Was war mit dir, was hast du so die letzte Zeit gemacht?”   “Ähm.. na ja also...”   “Brandon?”, Roxanne sah ihm forschend tief in die Augen.   “Ich habe mir eine Wohnung genommen.”   “Was? Aber du hast doch dein Versteck.”   “Ja, aber ich will auch ein normales Leben haben, mit einfachen Nachbarn, in einem normalen Haus, in dem ich Miete zahlen muss und so weiter...”   “Dich erkennt auch niemand?”   “Hat mich den je einer erkannt in meinen normalen Outfits? Es ist wie mit Uniformen, niemand würde den Polizisten als Zivilen wieder erkennen. Und ich habe noch eine Zugabe, ich trage nämlich einen Bauch mit mir herum, um sicher zu gehen.”   “Was? Einen Bauch?”, lachte Roxanne.   “Ja, so wie es Frauen tragen um nachfühlen zu können wie sich Schwangere fühlen”, lächelte Brandon verlegen.   “Du läufst also schwanger durch die Gegend.”   “Wenn du es so sehen willst.”   “Aber wieso hast du dich nicht gemeldet und die Wohnung, ich meine... wozu?”   “Ehrlich? So kann ich auch hübsche Frauen zu mir einladen”, sagte Brandon und sah sie vielversprechend an, während er ihr über die Wange strich.   “Brandon, ich weiß das du...”, begann Roxanne, und trat unsicher von einem Fuß auf den anderen während sie ihre Arme vor der Brust verschränkte.   “Schhhh, schon gut Roxy. Ich habe längst gemerkt das du nichts von mir willst”, sagte Brandon leichthin, doch glaubte Roxanne einen traurigen Unterton heraushören zu können. “Ich hab es für mich getan. Ich will wenigstens ein Stück normales Leben und es hat auch geholfen”, erklärte er.   Roxanne verstand was er meinte. Es war ein neues Leben, eine andere Gegend und hatte für Ablenkung geschaffen um von ihr etwas loszukommen. Inständig hoffte sie das er nicht allzu verliebt in sie gewesen war und sie schnell vergessen würde.   “Ich lass dich dann mal duschen, ich will nicht weiter stören.”   “Danke. Was ist nun eigentlich mit Megamind?”, fragte sie beiläufig.   “Er ist im Gefängnis, dort wo er hingehört.”   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)