Eine Woche des Grauens von Lexion (Was wäre wenn...?) ================================================================================ Kapitel 3: Erkundungstour ------------------------- Jin hatte diese Nacht nicht besonders gut geschlafen. Immer wieder hatten ihn Albträume geweckt. Daher war er auch ganz froh, dass es endlich Morgen war und er aufstehen konnte. Eilig zog er sich an und rannte in die Küche. Er hoffte, dass Bruce oder vielleicht sogar Kazuya da waren. Der kleine Junge wollte einfach nicht alleine sein. Doch die Küche und auch das Wohnzimmer waren leer. Niemand war in der großen Wohnung. Er war allein. Allein in einer viel zu großen Wohnung, Allein in einer fremden Stadt. Allein mit seinen Gedaken. Traurig setzte sich Jin an die große Fensterfront. Das Kind zog die Beine an sich heran und schlang seine Ärmchen darum. Er vermisste seine Mutter. Sie würde ihn nie in seiner Einsamkeit versinken lassen. Seiner Mutter hatte immer dafür gesorgt, dass er sich ablenken konnte. Betrübt bettete er den Kopf auf seine Knie. Warum war sein Vater jetzt nicht hier? Wollte er ihn denn gar nicht kennen zu lernen? War Jin vielleicht zu frech gewesen? Mochte ihn Kazuya jetzt nicht mehr? Jin schniefte. Energisch wischte der Junge die aufkommenden Tränen weg. Sein Vater hatte ihn bis jetzt nicht gemocht und das würde sich bestimmt nicht ändern. Schließlich mochte Jin ihn ja auch nicht, dachte das Kind trotzig nach. Wie hatte seine Mutter nur so einen Mann mögen können? „Na Kleiner was sitzt du hier so alleine rum?“ Jin sah erschrocken auf und blickte in das dunkle Gesicht von Bruce Irvin. Dieser grinste nur gelassen. Das Kind jedoch sah nun trotzig zu dem Amerikaner auf. „Ich bin nicht klein!!“ Jin stand auf und wollte jetzt gehen. Zurück in sein Zimmer. „Hy hy, Jin schön hier geblieben!!“ Bruce hielt ihn am Arm zurück. „Dein Vater hat mir aufgetragen auf dich aufzupassen und mich heute ein wenig um dich zu kümmern.“ Der Junge sah zu Bruce auf. Zum einen freute es ihn vielleicht, die Wohnung zu verlassen und diese fremde große Stadt zu erkunden. Doch empfand er es als Schade, dass Bruce es sein würde der ihm die Stadt zeigte. Sein Vater hatte wohl etwas besseres zu tun. Jin fühlte sich jetzt bestätigt mit seiner Annahme, dass Kazuya ihn gar nicht mochte. Der Mishima wollte ihn wahrscheinlich gar nicht wirklich hier haben. Bruce bemerkte, dass Jin abwesend vor sich hinstarrte. Er stupste den Jungen an. „Also auf was hast du Lust?“ Das Kind zuckte nur mit den Schultern. Bruce dachte kurz nach. „Was hälst du davon wenn wir ersteinmal was essen gehen? Da kannst du dir dann ja überlegen was du tun möchtest!“ Etwas wiederwillig war Jin dem Amerikaner gefolgt. Sie verließen, dass Gebäude jedoch nicht durch die dunkle Tiefgarage. Stattdessen erblickte Jin bei dem verlassen des Aufzugs eine große Empfangshalle. Der Junge staunte mit großen Augen. Überall war Glas und ließ die Strahlen der Sonne hinein. Der schwarze Fussboden, welcher aus Mamor war, verstärkte den prächtigen Eindruck. Nur langsam folgte Jin dem Amerikaner zum Ausgang. Bevor Jin das Gebäude entgültig verließ, wandte er sich noch einmal um. Sein Blick war auf eine steinerne Tafel gerichtet in der Mitte des Raumes. Goldene Buchstaben verzierrten sie. » Mishima Financial Empire « Der kleine Junge blinzelte verwirrt. Warum stand dort der Nachname seines Vaters? Nervös sah sich das Kind nach Bruce um. Dieser stand in der großen Eingangstür und warte auf Jin. Mit einem letzten Blick auf die Tafel folgte der Junge ins Freie. Bruce zeigte Jin Tokio. Für ein kleines Kind war diese Stadt wirklich spannend. Überall blinkte es und überall konnte man Dinge entdecken die Spass machten. So lernte Jin von Bruce was Fast Food war. Und zum erstaunen von Bruce mochte Jin keineswegs Pommes und Burger. Der Amerikaner hatte lachen müssen. Ganz der Vater eben, hatte er nur gedacht. In einer Spielhalle jedoch hatte Jin wirklich ausgelassen toben können. Und sogar Bruce hatte mitgespielt, wenn auch unter Protest zu beginn. Doch nachdem der dunkelhäutige bei einem Spiel einen neuen High Score im Alien schießen erreicht hatte, war jeglicher Protest gewichen. Jin hatte es Spaß gemacht. Bruce hatte ihm nicht einmal etwas verboten. Seine Mutter hätte nie zugelassen, dass er solche brutalen Spiele spielte. Nach dem Jin wieder Hunger bekommen hatte und Bruce meinte er müsse noch etwas in einem Laden in der Nähe abholen verließen sie die Spielhalle. Stattdessen betraten sie ein Einkaufszentrum, mit vielen Geschäften und auch einigen Ständen an denen man etwas essen konnte. Bruce kaufte Jin ein paar Reiskuchen. Zufrieden aß der Junge die einfache Mahlzeit. Das war um Längen besser als Fast Food dachte sich Jin. Bruce ging mit ihm zu einem großen Spielzeug Laden. „Ok Kleiner! Schau dich hier drinnen ein wenig um. Ich bin in fünf Minuten wieder da. Ich will nur schnell meine Uhr abholen!“ Jin war viel zu sehr fasziniert von dem Paradies von Laden der sich ihm nun eröffnete, als dass er Bruce zugehört hätte. Schnell ging das Kind auf Erkundungstour. Soviele Sachen gab es hier, die Jin schon immer haben wollte. Spiele-Konsolen, Plüschtiere, ferngesteuerte Autos und so vieles mehr. Doch Jin wurde plötzlich schmerzhaft wieder bewusst, warum er von diesen Sachen nichts besaß. Wovon sollte es bezahlt werden? Seine Mutter hatte nicht soviel Geld und Jin war sich nicht so ganz sicher wieviel Geld sein Vater hatte. Und selbst wenn Kazuya es sich leisten konnte so würde er Jin sicher nichts davon kaufen, dachte sich der Junge, denn schließlich mochte der Mishma ihn nicht. „Na Kleiner hast du was gefunden?“ Bruce war wieder da und wuschelte dem Jungen durch das Haar. Jin schüttelte nur stumm den Kopf. „Hm..echt nicht?“ Jin schüttelte erneut den Kopf und sah stur zu Boden. „Ich will nach Hause...“ sagte der Junge nur leise. Als sie wieder die Eingangshalle jenes Wolkenkratzers betraten in welchem die Wohnung seines Vaters war, fiel Jins Blick erneut auf die große Steintafel. Im Aufzug, den niemand aus Jin und Bruce benutzte, sah Jin nachdenklich auf die springenden Zahlen der Stockwerke über der Tür. „Gehört meinem Vater dieses Haus?“ fragte der Junge ganz unvermittelt. Bruce blinzelte irritiert. „Nun... naja, also um ehrlich zu sein ja und nein. Der Wolkenkratzer gehört dem Mishima Financial Empire aber der wiederum gehört deinem Vater.“ Jin starrte Bruce mit großen Augen an. Das Klingeln des Aufzugs riss den Jungen aus seiner Starre und er folgte Bruce aus dem Aufzug. Endlich wieder in der Wohnung fand Jin seine Worte wieder. „Heißt dass, mein Vater ist reich?“ Bruce begann zu lachen. Der Junge verstand nicht was denn jetzt so witzig war. Etwas beleidigt sah er zu dem Amerikaner auf. „Warum lachst du?“ Bruce beruhigte sich langsam wieder. „Naja, also um ehrlich zu sein dachte ich, dass das klar wäre. Ja dein Vater ist reich und um genau zu sein, er ist wohl einer der reichsten und mächtigsten Männer der Welt.“ Jin schluckte. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Aber wenn Vater so reich ist, warum hatten dann Mama und ich nie viel Geld?“ Bruce sah seufzend zu Jin hinab. Irgendwie tat ihm der Kleine leid, aber auch für Kazuya empfand er Mitleid. Wenn die beiden sich besser kennen würden, dann würden sie sicher richtig viel Spaß haben, da war sich Bruce sicher. Jin sah sich in der Wohnung um. Kazuya war immer noch nicht da. Bruce sah zu ihm. „Wenn du was brauchst Kleiner, dann geh zum Telefon und drück die zwei dann wirst du zu mir durchgestellt. Ich muss schnell in mein Büro. In einer Stunde bin ich wieder da. Aber ich denke mal Kazuya wird auch bald kommen.“ Mit diesen Worten blieb Jin alleine zurück. Seufzend setzte sich Jin auf die Couch. Nun war er wieder allein. Die Zeit verging und Jin konnte anhand der Uhr erkennen, dass Bruce nun schon vier Stunden fort war. Es war acht Uhr Abends und der kleine Junge saß immer noch alleine in der viel zu großen Wohnung. Jin hing in dieser Zeit seinen Gedanken nach. Mittlerweile, war sich der Junge sicher, dass Kazuya ihn nur hier hatte, damit er Jun beeindruckte. Dieser Mann liebte ihn sicher nicht. Jin spürte Tränen in sich aufkommen. Wenn seine Mutter einfach so nach Tokio gab, hatte sie ihn dann überhaupt noch lieb? Vielleicht wollte sie ihn nicht mehr bei sich haben weil er sich immer so schlecht benahm?! Mit einem Ruck erhob sich der Junge und stampfte in sein Schlafzimmer. Eilig stopfte das Kind seine Sachen in die Reisetasche. Er wollte hier weg. Weg von den Leuten, die ihn nicht haben wollten. Jin fuhr mit dem Lift in das Untergeschoss des Gebäudes, in die Tiefgarage. Jetzt rannte Jin mit der Reisetasche auf dem Rücken los, auf den Ausgang zu. Es regnete als Jin ins freie trat. Sofort wurde der Junge von den Scheinwerfern eines herannahenden Autos geblendet. Entsetzt schrie der Siebenjährige auf. 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