Ein Siegel verpflichtet von KeiKirjailija (Der etwas andere Abriss meines Lebens) ================================================================================ Kapitel 33: Episode 11: Licht gegen Dunkelheit ---------------------------------------------- Episode 11: Licht gegen Dunkelheit Wie von selbst hob eine ihr unbekannte Macht Blair auf die Beine und löste ihre Fesseln. Es war eine fremde Kraft, doch trotzdem fühlte Blair sich nicht fremd, sondern vertraut. Es war nicht so unbekannt, wie sie gedacht hatte. Wärme erfüllte ihren Körper, ähnlich wie sie es gespürt hatte, als sie die Siegel erhalten hatte. Erschrocken sah Eligos sie an und wich zurück. „Was soll das? Du solltest kein Licht mehr enthalten! Schau dir doch deine Freunde an! Sie sind bereits von Dunkelheit erfüllt! Was ist mit dir?“, er kreischte, seine Stimme verzerrte sich weiter und hallte in einem schrecklichen, in den Ohren schmerzenden Ton von den Wänden wieder. Blair wusste selbst nicht wirklich, was mit ihr geschehen war, doch sie fühlte sich ganz neu… und gut. Und dann fiel ihr Blick auf ihre Freunde, die immer noch von Dunkelheit umgeben waren. Und eine nur allzu vertraute Stimme in ihrem Kopf sagte ihr: „Hilf ihnen!“ Plötzlich hatte die sonst so ahnungslose Auserwählte eine Idee. Licht und Dunkelheit konnte man also nicht vernichten. Aber man konnte sie umkehren. Vorsichtig kniete sie sich neben Proo und legte ihm eine Hand auf die Stirn. Sie konnte eine helle Aura erkennen, die um ihre Hand lag und langsam auf ihren Freund überging. Und sie konnte erneut in seinen Traum blicken. In einen Traum, in dem Blair fand und sie erschöpft in die Arme schließen konnte. # „Was soll das?“, schrie Eligos, „Wie geht das?“ „Du…“, Blair stand auf und sah den Dämon an, „Du hast es doch schon gesagt… Als Bewohner des Lichtreiches… Tragen wir alle Energie in uns. Energie, die du schwärzen wolltest. Hej sagte, ich muss Energie finden. Ich dachte, es gebe einen Drachen, so wie sonst auch… Aber… Ich trage die Energie schon von Anfang an in mir. Sie war immer da, ich musste sie nur erst finden. Und jetzt… werde ich alles zurückzahlen, was du meinen Freunden angetan hast…“ Die Verwandlung fühlte sich dieses Mal besonders gut an, obwohl sie sich äußerlich gar nicht viel veränderte. Sie behielt ihre bunten, vierfarbigen Schuppen und auch ihr Speer behielt seine alte Form. Doch nun war er mit einem hellen, goldenen Glanz überzogen. Sie richtete ihn auf Eligos und bekam ein leichtes, siegessicheres Grinsen in ihrem Gesicht. „Dann muss ich dich eben auf dem herkömmlichen Weg vernichten; deinen Körper töten und deine Seele schänden! Schade, aber ich habe die Qual deiner Freunde genossen, solange sie gedauert hat“, sagte er lachend. „Was genau wolltest du erreichen?“, fragte Blair wütend. Während sie vor ihm stand spürte sie etwas. Das Licht breitete sich in ihrem Körper aus und es ging auf alle ihre Freunde über und heilte sie von ihren Alpträumen. Die dunkle Energie im Raum bündelte sich nun nur noch in dem Dämon mit den langen, schwarzen Haaren. „Du meinst meinen Plan? Mein Ziel?“, er lachte und er zog ein riesiges Schwert mit dunkler Klinge hervor, „Ich wollte meinen alten Glanz zurück! Den Glanz, den das Lichtreich mir genommen hat! Ich war der größte Heeresführer unter den Dämonen! Ich wusste, ich könnte das Lichtreich unterwerfen! Ich hätte es geschafft! Sie brauchten all ihre Kraft um mich aufzuhalten… Doch dieses Mal werde ich nicht den Fehler machen, dass ich klein Anfange und warte, bis sich ihre größte Waffe vor mir aufgebaut hat! Ich wollte dich gleich töten! Bist du aus dem Weg, kann mich keiner mehr aufhalten! Dein Licht, ist das einzige, was meine pure Dunkelheit aufhalten kann. Bist du aus dem Weg, kann ich weitermachen, mit dem, was ich vor Jahren vorhatte. Das Lichtreich zerstören, sein Volk unterwerfen und töten, alles Licht in Dunkelheit umkehren, so dass ihr ehemaligen Lichtwesen zu Sklaven der Dunkelheit werdet.“ „Also willst du die Weltherrschaft… Du bist verrückt…“, murmelte Blair erstaunt. „Nicht die Weltherrschaft. Den Sieg der Dunkelheit. Denn die Dunkelheit ist dem Licht überlegen!“, knurrte der Schwarzhaarige. Blair schluckte und packte ihren Speer mit beiden Händen: „Daraus wird nichts! Denn ich bin hier!“ „Und du willst mich vernichten?“, er lachte und legte den Kopf schief, „Hast du mir denn nicht zu gehört? Du kannst mich nicht vernichten! Was willst du schon tun?“ Doch die Auserwählte hatte zu seiner Überraschung einen Plan: „Ich werde deine Dunkelheit erhellen. Ich werde sie in Licht verwandeln! Ich werde dir heimzahlen, was du meinen Freunden angetan hast! Dämon Eligos, willkommen in meinem Traum.“ Sie wusste nicht, wie das funktionierte, doch neben den vier Elementarstimmen war da nun eine fünfte in ihrem Kopf. Eine ruhige, sanfte Stimme in ihrem Kopf, die ihr Mut machte und sagte, wie sie die neu gewonnene Kraft einsetzten konnte. Sie bewegte den Speer kurz durch die Luft, wo er einen leuchtenden Faden hinter sich herzog und im nächsten Moment befanden sich Blair und Eligos in einer anderen Welt. Sie befanden sich in einem großen hellen Raum ohne Wände oder Grenzen. Blair schwebte, ihre Flügel schlugen in einem leichten Rhythmus. Der Dämon stand ihr Gegenüber und funkelte sie wütend an. „Was soll das?“, fauchte er, „Glaubst du wirklich, dass du einen Kampf gegen mich gewinnen kannst? Sei nicht töricht!“ Er hob das Schwert und stürmte auf sie zu. „Oh ja… Das glaube ich!“, das Licht gab ihr Kraft und Energie, die sie nötig brauchte. Sie wehrte das Schwert ab und schlug ihn ein Stück zurück. Doch Eligos ließ sich das nicht gefallen, er stürmte ein weiteres Mal auf sie zu. Seine Schläge waren viel schneller als ihre. Blair war gefangen in einem endlosen Kreislauf aus Abwehren und Ausweichen und wurde von ihm immer weiter zurück gedrängt. Bis er einen Schlag ordentlich platzieren konnte. Sein Schwert striff ihren Bauch. Er war mit Schuppen bedeckt, doch trotzdem spürte sie Schmerz und wurde zurück geworfen. „Siehst du? Du besitzt nun Licht, aber es ist meiner Dunkelheit nicht gewachsen! Ich habe dir bereits viel zu viel Energie gestohlen, gibt es auf, kleines Mädchen“, seine blecherne Stimme schallte ihr entgegen und gleichzeitig brachte sie ihr eine Idee. Blair schloss die Augen. „Es ist Zeit das Licht in deine Dunkelheit zu bringen!“, sagte sie bestimmt und schwang den Speer. Einige Meter von ihnen entfernt erschien Sarina. Einfroren in dem Eisblock. Um sie herum wurde es dunkel. Blair seufzte leicht und blickte zu ihrer Freundin. „Du hast meinen Freunden Dunkelheit in ihren Träumen gezeigt. Ich zeige dir nun Licht…“ Sie richtete den Speer auf Sarina und das Eis begann zu schmelzen. Erschöpft sank die Magierin auf die Knie. Da trat eine Gestalt aus der Dunkelheit. Es war Baku. Er kniete sich neben sie und legte den Arm um sie. Und die Schwärze um das Paar verzog sich und starkes Licht strahlte von den beiden Personen aus. Der Dämonenfeldherr schrie auf: „Was soll das?“ Die Auserwählte lächelte: „Siehst du? Das ist Licht. Willkommen in deinem Alptraum!“ Sie richtete den golden leuchtenden Speer auf einen anderen Platz. Aaron und Hana erschienen nicht in einem Labyrinth, das mit dunkler Energie gefüllt war, sondern in einem Raum aus reinem Licht. Und auch die Umgebung wurde immer heller, je mehr ihrer Freunde Blair mit ihrem Licht glücklich machen konnte. „Nein! Hör auf damit!“, knurrte Eligos. Doch nun war es an Blair, die zu lachen begann: „Das ist Licht! Du wolltest mich vernichten, indem du Licht in Dunkelheit kehrst, doch ich kehre Dunkelheit in Licht!“ Überall im Raum erschienen nun Freunde von Blair und sie waren befreit von ihren Zwängen und von ihren Ängsten. Es war pures Licht, dass sie alle erfüllte. Und so auch Blair und Eligos. „Nein!“ Der ehemalige Mensch lächelte, sie wusste nicht, woher diese Kraft nun plötzlich kam, doch es fühlte sich gut an. Sie stürmte auf Eligos zu und stieg die Spitze des Speers nach ihm. Als er auswich, konnte sie sehen, dass er geschwächt war. Sollte sie wirklich die Antwort gefunden haben? War das seine Schwachstelle. Sie musste an Hej denken und in diesem Moment war sie ihm dankbar. Ohne ihn hätte sie all das mit Licht und Dunkelheit nicht verstanden. Sie hätte nicht gewusst, wonach sie suchen sollte, und wie sie ihn hätte schwächen können, doch jetzt war er geschwächt. Sie sah es ganz deutlich. „Was glaubst du?“, schrie der Dämon, „Glaubst du jetzt hast du mehr Chancen? Dass du jetzt stärker bist, als ich? Du dummes Ding! Jetzt bin ich vielleicht geschwächt, aber damit bin ich immer noch stärker als du! Unwissendes Ding!“ Er kniff die Augen zusammen und versuchte so dem hellen Licht, dass sich um die Beiden gebildet hatte, zu entgehen. Blair sah da ihre Chance! Er war fast blind! Sie stieß erneut zu, doch er wich aus. Erstaunt sah sie ihn an, er war Millimeter genau ausgewichen… Was war das? Glück? Oder hatte sie ihn nun wirklich unterschätzt? Er schlug zurück und traf sie an der hartgepanzerten Brust. Überrumpelt stolperte sie zurück. Die Augen von Eligos waren mittlerweile fest geschlossen, doch seine Schläge saßen immer noch präzise. Einer streifte ihr Bein. Der nächste ihre Schulter… Die Auserwählte versuchte weiterhin ihn zu treffen, wenigstens war er wieder langsamer geworden, weshalb sie zwischen erschöpftem Atmen immer wieder zu schlagen kannte. Doch ihre Stöße waren weder schnell noch geschickt genug. Selbst blind konnte er ihnen ausweichen und Blair erinnerte sich an etwas, das Dimond gesagt hatte… Sie hatte keine Übung. Wie hätte sie auch üben sollen? Es ging alles zu schnell. So viele Gedanken schwirrten wieder durch ihren Kopf. Sie kannte keine Chance gehabt. Sie war zu schwach. Plötzlich wurde sie in diesen Kampf geschmissen. Diesen Kampf um Licht und Dunkelheit. Diesen Kampf in dem sie ihre Freunde beschützen musste… Ihre Freunde… Blairs Blick wanderte durch den Raum. Sie zählte durch sie. Und sie verstand. Sie gaben ihr das Licht. Sie gaben ihr die Kraft. Nur weil sie für sie alle Kämpfte hatte sie diese Kraft, das was sie leitete, in dem Kampf führte, war ihre Freundschaft. Daher kam ihr Licht. Ihr Licht, das nun alle Dunkelheit umkehren sollte! Der Speer in ihren Händen sog noch mehr Energie in sich auf und sein Glanz wurde heller. Eine unsichtbare Macht lenkte Blairs Hände. Sie nahm sich vor nach diesem Kampf fiel mit Nehr zu trainieren. Sie musste noch so viel im Waffenkampf lernen. ‚Ritsch‘ Der erste Stoß traf den Arm des Dämonen und riss eine Wunde in ihn. Blair wich dem nächsten Schwertstrich knapp aus. Sie sah die Waffe und dachte an die Elfen. Hana und Aaron gefüllt mit reiner, heller Energie. Sie musste noch viel über dieses Licht lernen, dass die Beiden von Natur aus in sich trugen, doch dafür hatte sie noch viel Zeit. Mit viel Kraft schlug die Speerspitze gegen das Metall des Schwertes und die Klinge zerbracht. Es fühlte sich an, als würde ein großer Teil von Eligos‘ Energie seine Hülle verlassen… Das Mädchen verstand viel zu wenig von Energie, doch dafür hatte sie doch Kei, die Energiefängerin. Und noch ein ganzes Leben lang Zeit, um es weiter zu lernen. Der nächste Schlag drang bis zu dem Handgelenk des Bösewichts vor und durchbohrte das feste Fleisch, so dass dieser mit einem Schritt den Griff loslassen musste, den er bis eben noch krampfhaft umklammert hatte… Alle ihre Kämpfe hatten so einen Hintergrund gehabt und irgendwie war Blair auf dem besten Weg sich das Kämpfen abzugewöhnen. Aber solange es einen Grund hatte, war sie stark. Und vielleicht würden ihre Freunde wie Loki und Chel ihr ja bald noch den Spaß am Kämpfen zurückbringen? Angriff für Angriff stieg Blairs Selbstsicherheit und ihre Stöße wurden präziser. Sie wusste, wofür sie das tat und das versorgt sie mit mehr Kraft als sie brauchte. Sie stieß die Speerspitze tiefer in den Arm des Feindes, bis der Knochen anfing geräuschvoll zu knacken. Was hatte sie für großartige Freunde, die ihr blind vertrauten. Sarina und Raika, die ihr Leben für etwas geopfert hatten, von dem sie nicht einmal wusste, was es war. Freunde die alles für sie gegeben hatten. Sie wusste, dass sie jetzt alles zurückzahlen konnte und musste! Sie drängte Eligos mit schnellen und kräftigen Schlägen immer weiter zurück. Streifte seine Haut und hinderte ihn an allen weiteren Angriffen. Zum Kämpfen gehörte mehr als nur Kraft, das hatte Blair irgendwo in sich drin schon immer gewusst. Gesehen hatte sie es bei Baku. In seinem Kampfstil. Wie viel konnte sie in Zukunft noch von ihren Freunden lernen? Von den Magiern? Sie wollte Kon unbedingt noch fragen, wie das mit dem Zaubern eigentlich funktionierte. Und wo sie gerade an die Magiertruppe dachte, war da auch noch Ace. Die Wandlerin, die ja eigentlich mit den Magiern verfeindet war… Sie hatte viel zu wenig von ihren fremden Kampfstilen gesehen, viel zu wenig von ihnen gelernt. Aber man brauchte ja noch andere Ziele! Die Auserwählte holte weit auf und schlug den Stab ihres Speeres stark gegen die Brust des Dämonen und seine dunkle Aura löste sich mit jedem Treffer auf. Ihr Licht, ihre Freundschaft, ihre Gefühle, verwandelten das Dunkle. Sie dachte an Neya und Mika. Das ungleiche und doch so harmonische Paar. Diese glückliche Liebe. Das war Licht. Das war Kraft. Das musste sie beschützen, mit allem, was in ihrer Macht lag! Sie stieg den Speer in Richtung der Brust des Bösewichts. Und zum Schluss… Proo… Liebe. Sie erinnerte sich, wie sein Albtraum war, sie nicht beschützen zu können. Nun würde sie ihn beschützen. Ein für alle Male, das Licht in das Herzen des Dämonen bringen! Sie stieß zu. Die Speerspitze in das Herz des Dämonen. Das Licht durchdrang seinen Körper und all die Dunkelheit verging. Und das neue Licht in seiner Hülle zerstörte diese. Sie zerfiel zu Staub und die Traumwelt um Blair löste sich auf. Erschöpft sah sie sich um. Wieder in dem Raum, wieder in der Wirklichkeit. Vor ihr lag ein Haufen Asche; der Dämon war besiegt. Ihre Freunde um sie herum öffneten die Augen und richteten sich erschöpft auf. Und auch Blair war erschöpft. Sie hatte wohl mehr Energie bei dem Kampf verloren, als sie gedacht hatte… Plötzlich wo alles gerettet war, fühlte sie sich so schwach… so müde. Das Mädchen sank kraftlos zu Boden und schlief ein… Und in der nächsten Episode… Die Dunkelheit ist vertrieben. Blair: Dann… habe ich es wirklich geschafft? Proo: Ja, das hast du. Aber da ist doch noch was… oder? Kei: Wir haben… Kiara gefunden. Nehr: Sie liegt im Krankenzimmer neben an. Blair: Ich will sie sehen! Happy oder Dead End für die Puppenspielerin? Seht es in der nächsten Episode von „Ein Siegel verpflichtet“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)