Ein Siegel verpflichtet von KeiKirjailija (Der etwas andere Abriss meines Lebens) ================================================================================ Kapitel 10: Episode 10: Deal with the Devil ------------------------------------------- Episode 10: Deal with the Devil Deprimiert stocherte Blair in dem Fleisch vor sich herum. Mittlerweile war es mit entsetzlich vielen Löchern übersäht. „Hey, na was hat dir denn das arme Fleisch getan?“, fragte Chel lachend und setzte sich neben sie. „Gar nichts…“, murmelte sie und malträtierte ihr Essen weiter. „Dann ist das aber nicht fair, was du da mit ihm abziehst“, lachte der Winddrache. Grummelnd antwortete sie: „Das Leben ist nicht fair.“ „Aber das Fleisch hat sicher auch Gefühle.“ „Hatte vielleicht mal…“, murmelte Blair. „Ja, jetzt hat es die bestimmt nicht mehr, nach dem, was du ihm angetan hast“, neckte Chel weiter. „Oh man…“, genervt schob Blair das Tablett von sich weg. „Was hast du denn?“ „Dieser Winddrache… ich habe versagt…“ „Ach was“, versuchte Chel sie zu trösten. Blair schüttelte den Kopf. „Ich versteh es einfach nicht… Er war so schrecklich schnell… Ich konnte ihn nicht einmal berühren...“ „Das sind so die positiven Eigenschaften von uns Winddrachen“, scherzte er. Doch Blair war immer noch deprimiert, als zwei Personen an ihren Tisch traten. „Nehr!“, geschockt starrte Blair ihn an, „Wo warst du die ganze Zeit?“ „Unwichtig. Wir müssen reden“, sagte er todernst. Blair schluckte und irgendwie hatte sie Angst, wegen dem, was sie mit dem Winddrachen gemacht hatte. Und gleich fühlte sie sich noch schlechter… „Ja… Ist gut…“, murmelte sie kleinlaut. „Gut, komm mit zu den Krankenzimmern“, sagte der Kämpfer und ging stur voran. Kei neben ihm blickte ihn seufzend an. Erstaunt folgten Blair und Chel den Beiden ins Krankenzimmer. Als Nehr dort als erstes eintrat, stürmte sofort jemand auf ihn zu. „Nein! Du bleibst draußen! Ich habe keinen Bock auf dich und deine Vorwürfe!“, knurrte Ace ihn an. Der Kämpfer blickte sie an und ging wortlos an ihr vorbei zu dem Bett, in dem Aaron lag. Kei legte ihr den Arm um die Schulter und seufzte. Dann beugte sie sich zu ihrem Ohr und flüsterte ihr etwas ins Ohr, so dass nur noch Blair und Chel in dem Raum völlig ahnungslos waren. „Was hat das alles zu bedeuten…“, und Blair fand es ironisch, das ausgerechnet Ace das gerade fragte. Dann ergriff Nehr das Wort: „Aaron, wir wissen, was du getan hast, wir wissen es, wir wissen nur nicht wie. Du musst es uns sagen! Es wird nur schwerer, wenn du weiter wartest.“ Aaron schwieg. „Ich würd auch gerne wissen, was hier gespielt wird…“, flüsterte Blair. Je länger Aaron schwieg, desto wütender wurde Nehr. „Gut! Dann bringen wir es jetzt auf den Punkt. Falls du unter Umständen auch gar nicht weiß, was du überhaupt getan hast! Du hast das Böse, in diese Schule gelassen. Laut einer alten Sage ist diese Schule vor allem Bösen geschützt, außer jemand, der sich in der Schule aufhält, hilft ihm hineinzukommen. Aaron, hast du jemanden hier hineingelassen…“ Da wurde der Elf erst bleich wie Kreide und dann langsam aber sicher immer röter… „Also wirklich…“, Nehr verdrehte die Augen. „Ein Mann… Ich traf ihn im Wald und erzählte ihm von meinem Problem… Da sagte er, er könnte mir helfen… Er habe einen Trank, den er im Schulgebäude aufbewahre. Er sagte mir, er sei auch Schüler und er sah ehrlich gesagt nicht aus, als sei das gelogen. Er war ein Stück kleiner als ich, hatte braune Haare, er sah nicht außergewöhnlich aus.“, beschrieb Aaron ihn. „Und dann ist er mit dir ins Schulgebäude…“, meinte der Kämpfer ruhig. „Ja… Das einzige, was mir komisch vorkam, er ließ mich das Gelände als erster betreten und dann fragte er mich: Darf ich eintreten? Und als ich ja sagte, fragte ich ihn, was das soll und er meinte, es sei eine alte Angewohnheit von ihm. Seine Eltern hatten ihn so erzogen…“ Geschockt sahen die Anderen ihn an, also war Nehrs Gesichte tatsächlich war und Aaron hatte ihm erlaubt die Schule zu betreten. „Er ging mit mir in die Bibliothek und holte zwischen den Büchern eine kleine schwarze Flasche hervor. Er sagte, wenn ich die trinken würde… dann würde ich gewinnen…“, murmelte Aaron. „Aber warum…“, fragte Ace, „Wolltest du unbedingt gewinnen?“ Traurig sah sie ihn an. Er drehte den Kopf weg: „Deinetwegen.“ „Meinetwegen?“, ihre Stimme wurde lauter. „Ich… Ich wollte dich beeindrucken, weil –“ „- Ist mir vollkommen egal!“, lenkte Nehr ein, „Zeig uns die Flasche!“ Aaron seufzte und holte aus seiner Hosentasche ein kleines schwarzes Fläschchen hervor, das mit dunkelroten Steinen verziert war. Doch nun mischte sich Blair ein: „Dafür hast du etwas Böses hier herein gelassen?“, sagte sie laut, „Für das bisschen? Du hast nicht einmal gewonnen! Unterbrecht mich, wenn ich das falsch verstehe… Aber wer immer jetzt hier ist, hat es doch auf mich abgesehen, oder?“, sie steigerte sich immer weiter hinein, bis Nehr sie unterbrach. „Beruhig dich! Wir sind nicht hier um ihn fertig zu machen“, sagte er ruhig. „Sind wir nicht?“, fragte Blair erstaunt. „Seid ihr nicht?“, Ace sah sogar noch überraschter aus. „Meine Güte… Wir können doch eh nichts mehr daran ändern…“, sagte Nehr Kopf schüttelnd und reichte Kei die Flasche, „Verschon mich nur bitte mit dem Gesülze, warum du das gemacht hast.“ Alle starrten ihn geschockt an, schließlich war es Nehr gewesen, der Aaron zweimal angekündigt hatte, dass er dafür bezahlen würde, sobald er wisse, was er getan hatte. Und nun war er ganz ruhig. „Das ist…“, murmelte Kei und zog so die Aufmerksamkeit auf sich, „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Und eine sehr, sehr schlechte.“ „Was ist die sehr, sehr schlechte?“, fragte Nehr sofort. „Es hilft uns nichts. Es haftet nur die Energie, mit der es gefüllt ist daran und Aarons Energie. Ich kann nichts vom Vorbesitzer daran spüren…“, erklärte sie während sie die Falsche in ihrer Hand drehte, und dann machte sie einfach weiter, „Die schlechte Nachricht ist, diese Art von dunkler Energie ist für Elfen giftig. Deshalb haben sie dich auch noch nicht aus dem Krankenzimmer entlassen und du warst so lange ohnmächtig… Die Energie, die du eingenommen hast, um zu gewinnen, hat dich zwar stärker gemacht… aber sie hat dich auch vergiftet…“ Besorgt sah Ace sie an. „Und die Gute? Was ist dann die gute Nachricht.“ „Die Energiespitze, die Nehr im Kampf auf dich angewendet hat, hat einen großen Teil der dunkeln Energie bereits entzogen. Du bist nicht mehr in Lebensgefahr.“, sagte Kei. „Aber er ist immer noch krank!“, sagte Ace geschockt. Sie war in diesem Moment gefangen zwischen entsetzlich vielen Gefühlen. Sie war wütend auf ihn, dass er so etwas Dummes getan hatte, irgendwo tief in sich drin war sie ein wenig geschmeichelt, aber gleichzeitig machte sie sich große Sorgen um ihn. „Wie kann man ihm helfen? Eine weitere Energiespitze verabreichen?“ Die Energiefängerin schüttelte den Kopf: „Die dunkle Energie fließt unregelmäßig durch seine Energieströme. Eine Energiespitze würde ihm nicht mehr etwas von der dunklen, sondern von seiner natürlichen Energie entziehen. Auch ich… Ich könnte es versuchen, aber es ist wahrscheinlicher, dass ich ihm bei dem Versuch mehr schade, als ihm zu helfen.“ Aaron war das gesamte Gespräch über stumm. Er fühlte sich schuldig und realisierte daher kaum, in welcher Gefahr er sich befand. „Was können wir dann tun?“, fragte die Wandlerin erneut. „Mir fällt nur eins ein…“, murmelte Kei, „Im Reich der Energiefänger gibt es einen See. Der Teich der Seelenreinigung. Er trennt alle unterschiedlichen Energien voneinander und entfernt, was nicht in den Organismus gehört.“ „Dann müssen wir Aaron dahin bringen!“, meinte Ace bestimmt. Kei nickte: „Das ist die einzige Lösung, wenn er je wieder ganz gesund werden will...“ „Leider ist das nicht die Lösung für unser anderes großes Problem“, sagte Nehr seufzend. „Welches andere große Problem?“, zischte Ace. „Der Winddrache“, meinte der Kämpfer ruhig, „Vor dem, was bereits hier im Schloss ist, kann nur Blair uns bewahren. Und auch das nur, wenn sie sich mit allen vier Elementardrachen verbunden hat. Das jedoch ist gescheitert…“ Blair blickte zum Boden. Erstaunt sahen Ace und Aaron sie an, die – da sie beide fast die gesamte Zeit der letzten Tage im Krankenzimmer verbracht hatten – kaum etwas von außen mitbekommen hatten. „Der Winddrache ist geflohen…“, klärte Kei sie auf, „Ironischerweise…“ „Wieso ironischerweise?“, fragte Blair verwirrt. „Weil die Flucht das Symbol des Windes ist“, erklärte Chel, „Die Geschwindigkeit und die Flucht. Sie formen das Element des Windes.“ „Was wir vergessen haben“, schloss Kei, „Du wolltest kämpfen... und das war falsch.“ „Oh… Und was machen wir jetzt?“, sprach sie endlich die Frage aus, die ihr schon lange unter den Nägeln brannte. „Warten?“, schlug Chel vor, „Er wird schon wieder kommen.“ „Wird er nicht“, sagte Nehr, „Die Sage erzählt davon, dass sie den Auserwählten aufsuchen und ihn prüfen, ob er fähig ist. Versagt er, dann ist es vorbei. Sie kommen nur einmal. Die Reinfolge Wasser, Feuer, Wind und Erde…“ „Aber dann kann sie sich doch noch mit dem Drachen der Erde verbinden, oder?“, fragte Ace. „Das würde nur leider nichts bringen. Nur vollständig kann sie ihn besiegen, so steht es hier. Es ist aus, es gibt keine Lösung.“ „Aber…“, Aaron seufzte, „Er ist doch nicht weg.“ „Wer?“ „Der Winddrache. Es heißt doch nicht, dass er für immer weg ist, nur weil er nicht mehr hier auftauchen wird“, erklärte der Elf. „Du meinst, wir sollen ihn suchen?“, Nehr lachte, „Wo sollen wir anfangen, wo sollen wir enden?“ Aaron deutete auf Kei: „So viel Energie wie bei einem legendären Drachen sollte doch zu finden sein, oder?“ Die Energiefängerin seufzte: „Es ist auf jeden Fall eine Idee.“ „Und dann?“, Nehr lachte, „Wir suchen ihn, um dann vor ihm zu fliehen?“ „Zum Beispiel…“, sagte Blair und begann zu grinsen, „Flucht und Geschwindigkeit formen den Wind. Ich bin nicht so schnell wie der Winddrache. Ich würde erneut scheitern. Aber ich kann ihn aufhalten und euch die Flucht ermöglichen…“ „Ist das Ganze nicht ein wenig inszeniert?“, fragte Ace. „Ja…“, stimmte Kei ihr zu. „Aber es ist der einzige Weg.“, sagte Blair. Erneutes Zustimmen… „Irgendwas hier… fühlt sich ganz merkwürdig an… seit unser Barbecue gescheitert ist“, sagte Raika seufzend. Sie stand im Schwimmbad der Schule, beziehungsweise sie stand dort im Wasser. Loki sah sie seufzend an. Der Feuerdrache schwamm natürlich nicht, doch sie saß am Beckenrand und hielt ihre Beine ins Wasser. „Fühlst du dich auch so beobachtet?“ Loki nickte und sah sich um, sie waren beide ganz allein und trotzdem war ein merkwürdiges Gefühl da. „Euer Barbecue ist nicht gescheitert“, versuchte sie nun abzulenken. Raika seufzte: „Na ja… aber die Unterbrechung war trotzdem nicht schön…“ „Ja, aber davor war es wie jedes Jahr großartig und danach auch“, meinte ihre Freundin lächelnd. „Hach… Danke“, die Fischmenschin lachte und stieß sich vom Beckenrand ab. Da entdeckte Loki im Wasser etwas. Langsam streckte sie die Hand danach aus und zog es aus dem Wasser. Es war eine kleine rote Kugel, die aus Schleim bestand. Sie fühlte sich merkwürdig in der Hand an, so dass sie sie gar nicht richtig festhalten konnte. Sofort rutschte sie wieder aus ihrer Hand ins Wasser. „Was war das…“, murmelte Loki. „Was war was?“, fragte Raika verwirrt. „Dieses rote Ding da… Schau, es schwimmt auf dich zu…“, sie deutete auf die Kugel, die sich durchs Wasser auf die Fischmenschin zu bewegte. Diese blickte ins Wasser und fing das komische Objekt mit den Händen auf. „Na, was bist du denn?“, ihr fiel es schon leichter, das Ding festzuhalten, „Wenn es jetzt noch große Glupschaugen hätte, wäre es irgendwie niedlich…“ Loki lachte. Der Schleim schien das weniger lustig zu finden, er rutschte Raika aus der Hand und trieb weiter durchs Wasser. Raika tauchte ihm hinterher, doch sie konnte ihn nicht mehr finden wie vom Wasser verschluckt war er. „Komisch…“ Kei und Ace waren die letzten, die noch in Aarons Krankenzimmer blieben. „Ich vermute unsere Reise in das Reich der Energiefänger wird warten müssen, bis wir den Winddrachen gefunden haben“, sagte Kei seufzend, „Aber ich werde sehen ob ich Wasser aus dem See auftreiben kann, damit du bald das Bett verlassen kannst. Es wird dich auf jeden Fall gesünder machen, wenn es auch nicht alles heilen kann.“ „Vielen Dank…“ „Keine Ursache.“ „Es tut mir…“ Kei schüttelte den Kopf. „Jeder von uns hat Wünsche. Es hätte jeden treffen können. Wenn ich mir vorstelle, er hätte mir so ein Angebot gemacht. Ich wäre auch darauf reingefallen… Und wenigstens wissen wir jetzt, mit wem wir es zu tun haben… auf jeden Fall… fast…“ Sie zuckte mit den Schultern und verabschiedete sich noch einmal von Ace, bevor auch sie das Zimmer verließ. „Aber bei dir muss ich mich entschuldigen…“, sagte Aaron seufzend. Ace blickte weg. „Ich versteh einfach nicht…warum wegen so etwas… Warum meinetwegen?“ „Weil ich dich…“ „Nein… Mach das nicht kaputt!“, sie sah ihn wütend an, „Wenn du das jetzt sagst, werde ich immer wütend auf dich sein! Dann werde ich immer an diese Situation denken, wenn du es sagst, sag es nicht!“ Doch er sagte, was er sagen wollte: „Ich wollte dich beeindrucken…“ Sie lief rot an. Irgendwie hatte sie da schon einen Schritt weiter gedacht. „Aber… warum?“ „Ich weiß es nicht… Alle Männer tun etwas um Frauen zu beeindrucken… Und nur weil ich Aaron bin und eh schon die meisten Frauen hier von mir beeindruckt sind… Ich dachte trotzdem… Ich müsste auch etwas Besonders tun…“, versuchte er sich stammelnd zu erklären. Ace musste leicht lächeln. „Das nächste Mal…“, flüsterte sie und sah ihn an, „Versuch dabei du selbst zu sein… Wenn du versuchst mich zu beeindrucken… Verstanden?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)