♆ Auf dem Weg zum Messias ♅ von Khyre (Sailor Moon, Haruka x Michiru) ================================================================================ Kapitel 4: Nächtliche Gespräche ------------------------------- Als Haruka aus dem Bad in Michirus Zimmer kam, fand sie ihren Futon bereits fertig gemacht vor. 'Mist', dachte sie sich. 'Wenn ich jetzt hätte mithelfen können, den Futon zu machen, hätte ich mir vielleicht ein paar Pluspunkte sammeln können...Aber ich glaube genau das wollte Frau Kaioh wohl genau vermeiden...', dachte Haruka verbittert. Unschlüssig, was sie tun sollte, während Michiru duschte, schaute Haruka sich in deren Zimmer um. An mehreren Stellen im Zimmer waren Blumen aufgestellt und die ganze Einrichtung wirkte sehr gemütlich. Der Boden war zwar mit Tatami* ausgelegt, doch der Rest des Zimmers war europäisch eingerichtet. Direkt neben der Tür stand senkrecht zur Wand Michirus Bett; zwischen das Bett und eine kleine, hölzerne Kommode war ihr Futon** platziert worden. Auf der Kommode standen eine Uhr mit verspielter Messingverzierung und neben der Uhr eine Vase. An der gegenüberliegenden Wand war ein großer Schrank. Wahrscheinlich waren dort Michirus Kleider aufbewahrt. Und ganz im Zentrum des Raums, zwischen zwei großen mit seidenen,blauen Vorhängen behangenen Fenstern, stand eine weitere kommode mit einem großen Aquarium darauf, in dem sich zahlreiche kleine Fische tummelten. Eine Weile schaute sich den kleinen Geschöpfen zu, wie sich sich gegenseitig durch das dichte grün der Wasserpflanzen jagten, doch das verlor bald seinen Reiz und sie begann sich nochmals im Zimmer umzusehen. Ihr Blick fiel auf ein Holzbrett, das mitten auf dem Bett lag. Haruka hob es verwundert, vorsichtig an und ein Bleistift kullerte unter dem Brett hervor. Das Brett erwies sich als Zeichenbrett, an das ein großer Bogen weißes Papier gespannt war. Die Skizze war noch unvollständig, doch Haruka brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass sie es war, die darauf abgebildet war. So musste sie wohl von Michirus Blickwinkel aus ausgesehen haben, als sie sie nach dem Unfall getragen hatte... Ein leises 'Klick' ertönte und Haruka ließ das Brett reflexartig wieder fallen. Michiru war vom Duschen zurück und trug nun ein seidenes, blaues Nachthemd, das glatt an ihrem Körper herabfiel und ihre Konturen deutlich nachzeichnete. „Gefällt es dir?“, fragte Michiru, doch in ihrem Tonfall schwang ein wenig Enttäuschung darüber mit, dass Haruka sich das Bild einfach so angesehen hatte. Haruka jedoch war in ihren Gedanken wo ganz anders: „Du- du siehst umwerfend aus.“ Einen kurzen Moment stutzte Michiru, dann begann sie wieder zu lachen. „Danke. Aber das meinte ich nicht. Ich meinte das Bild.“ „Oh...achso,“ erwiderte Haruka und stotterte ein wenig vor sich hin, bevor sie eine konstruktive Kritik abgeben konnte. 'Mist, wie peinlich!', verfluchte sie sich selbst. „Ähm...sehr gut getroffen, würde ich sagen. Aber ich habe von Kunst keine sehr große Ahnung...“ „Das hörte sich neulich aber anders an. Deine Meinung zu dem Bild, das ich in der Galerie ausgestellt hatte, war ja sehr eindeutig***,“ bemerkte Michiru und blickte sie skeptisch an. „Das...das hatte seine Gründe, das weißt du genau! Es ist nicht besonders schön, seine Alpträume in voller Realitätstreue vor die Nase geklatscht bekommt!“ Und für genau diesen Kommentar hätte Haruka sich gerade wieder eine wischen können, als sie sah, wie traurig Michirus Gesichtsausdruck wurde. „Du solltest dringend an deiner Wortwahl arbeiten, mein Fräulein!“, ermahnte Michiru Haruka und stubste sie an der Nase. „Hey!“, empörte sich Haruka und wich zurück. „Andere Sache: Möchtest du einen Schlafanzug? Nachthemden sind wahrscheinlich nicht dein Fall...“ Haruka hatte die Rennfahreruniform nach dem Duschen ausbehalten und stand ihr nun in Jeans und T-Shirt gegenüber. „Nein, ich möchte keine Umstände machen...“ Michiru seufzte daraufhin nur und begann, in ihrem Kleiderschrank zu kramen. „Ah, da ist es ja!“, rief sie schließlich und warf Haruka einen weißen Schlafanzug zu. „Der ist mir zu groß, aber dir sollte er passen.“ „Ähm...danke.“ Etwas unwohl drehte sie sich um und zog sich dann das T-Shirt über den Kopf. „Soll ich mich umdrehen?“, fragte Michiru etwas unsicher, stutzte dann aber, als sie den breiten Verband um Harukas Brust erblickte. „Nein, schon ok...“, murmelte diese und nahm den Verband ab. „Nur das hier ist kein sehr ästhetischer Anblick...“ „Hast du dich verletzt?“ „Nein, aber auch ich trage noch ein wenig weibliche Merkmale an mir, die ein Mann nicht am Vorbau hat.“ „Oh, achso.“ Je mehr Haruka von ihrem Verband abnahm, desto mehr wurden ihre weiblichen Konturen sichtbar. Sie hatte zwar recht breite und muskulöse Schultern, doch an ihrem Oberkörper zeichnete sich dennoch die leichte, weiblich-runde Körperform ab. Haruka trug nur immer so weite Hemden und T-Shirts, dass man diese nie erkennen konnte. Eine Sekunde später war der schöne Anblick jedoch bereits unter dem Hemd des Schlafanzugs verschwunden. Für den Rest beschloss Michiru sich nun doch, umzudrehen. Sie wollte Haruka nicht als Spannerin erscheinen. Nachdem Haruka sich angezogen hatte, kuschelte sie sich gleich in ihren Futon und gähnte herzhaft. Das ließ Michiru nichts anderes übrig, als das licht auszuschalten und sich ebenfalls schlafen zu legen. „Gute Nacht, Haruka.“ „Gute Nacht Michiru,“ murmele Haruka bereits schläfrig. „Ich bin wirklich froh, dass du jetzt hier bist. Es war immer sehr einsam, alleine zu kämpfen.“ „Wie bitte?“, fragte Haruka, „ich verstehe nichts, wenn du in deine Decke hinein nuschelst.“ „Ich sagte, ich bin froh, dass du...- Wuah!“ Haruka war zu ihr unter die ecke gekommen. „Jetzt, nochmal!“, rief Haruka. Michiru blickte Haruka eine Weile irritiert an und ihr Gesicht wurde plötzlich glühend warm. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Wie gut, dass es dunkel genug war! „Ähm...“ „Ja? Bin ich dir zu nahe?“ „Nein, nein! Ich...ich hab mich nur erschrocken, das ist alles...“, stammelte Michiru. „Also, dann erzähl!“ „Ich...ich...wollte nur sagen, dass...ja, dass ich mich freue, dass wir jetzt...zusammen...arbeiten.“ „Hmm...ich bin schon gespannt, wie das wird. Tut mir Leid, dass ich so stur war.“ „Nein, ich hätte es dir ja gegönnt, dass du ein normales Leben führst.“ „Aber im Grunde wusste ich ja, dass du Recht hast.“ „Schluss damit. Es ist so, wie es ist.“ „Ja, und es ist gut so.“ „Meinst du?“ „Ja. Weil ich auch viel glücklicher bin, wenn du auch deinen Traum erfüllen kannst.“ „Du...freust dich?“ „Ja. Ich weiß, dass da sein bisschen spät kommt, aber... dein Geigenspiel ist unglaublich schön. Ich hatte nur nicht den Mut, es dir zu sagen. War stattdessen damit beschäftigt, mich selbst zu beschützen...“ „Danke. Das freut mich. Ich habe auch ein bisschen deshalb Geige bei unserer Schulaufführung gespielt, in der Hoffnung, das du es hören würdest...“ „Ziel erreicht, Sir.“, antwortete ihr Haruka. „Ja.“ Michiru musste schon wieder lachen. „Andere Frage,“ begann Haruka „wie ist ds jetzt genau mit unserer Mission? In einem Traum, den ich neulich hatte, als ich diesen Stab ergriffen habe, ist in der Dunkelheit ei riesiges Licht erschienen. Was bedeutet das?“ „Das war wahrscheinlich der Messias. Wir müssen die 3 heiligen Talismane finden, dann wird der Messias erscheinen und die Welt vor dem Untergang bewahren. Das ist unsere Mission. Und Talismane befinden sich nur in reinen Herzen. Unser Feind ist genau wie wir auf der suche nach den Talismanen, um sie für böse Zwecke zu verwenden.“ „Unser Feind?“ „Ja. Ich weiß nicht, wer sie sind. Aber leider haben nur sie die Möglichkeit, die Kristalle aus den Herzen der Menschen zu holen. Wir sind also auf sie angewiesen.“ „Kann es dann nicht sein, dass sie in Wirklichkeit unsere Verbündeten sind?“ „Nein, mein Gefühl sagt mir, dass man ihnen nicht trauen kann.“ „okay...noch eine Frage: Kannst du so was wie in die Zukunft sehen?“ „Nein. Also ich kann jetzt nicht einfach so jeden Augenblick in der Zukunft sehen. Aber ich habe Visionen. Genau wie du.“ „Du scheinst über die Sache aber mehr zu wissen, als ich.“ „Ich habe diese Träume auch schon länger als du.“ „Ok, das erklärt es vielleicht...“ „Also gut. Unsere Feinde holen die Kristalle heraus. Und dann? Reißen wir sie uns unter den Nagel?“ „Ein reiner Herzkristall wird sich in einen der drei Talismane: Spiegel, Schwert oder Medaillon verwandeln. Wenn das der Fall ist, nehmen wir die Talismane an uns. Wenn nicht, verwandelt sich der Mensch in einen Dämon, den wir besiegen müssen, damit er sich wieder in einen Menschen zurück verwandelt.“ „Ok, alles klar.“ „Dafür, dass du dich am Anfang so dagegen gesträubt hast, gehst du jetzt ja vergleichsweise ziemlich locker um!“, wunderte sich Michiru. „Na ja, schließlich habe ich es mir ja zur Aufgabe gemacht, oder? Ich hab mich ja dafür entschieden. Und außerdem habe ich hier ja eine Lehrerin, die mir alles erklären kann, was ich nicht verstehe.“ „So gut weiß ich nicht Bescheid...“ „Und wenn schon! Wenn du mal eine Frage nicht beantworten kannst, fällst du einfach in Trance und holst dir die Antwort aus einer Vision!“ „Ach komm, jetzt zieh das doch nicht so durch den Kakao!“, ärgerte sich Michiru und wollte Haruka einen Schlag verpassen. Doch sie traf unweigerlich ein sehr weiche Partie... „Autsch!“, rief Haruka. „Ich seh zwar nicht aus wie eine Frau, aber das tut trotzdem weh!“ „Ent-Entschuldige! Es war so dunkel...“ „Das hat die Nacht so an sich....“ „Ach Haruka!“ Nun musste Haruka zur Abwechslung mal kichern. „Aber...es ist schon ein wenig merkwürdig...“ „Was denn?“ „Nichts!“, rief Michiru plötzlich erschrocken über den Gedanken, den sie da beinahe ausgesprochen hätte. „Aha? Jetzt sag schon!“ „Nein, nicht so wichtig!“ „Jetzt ist es erst recht wichtig! Also sag!“ „Versprichst du mir, dass du mir auch nicht böse bist? Und dass du auch nicht lachst?“ „Gut, ich verspreche es“, sagte Haruka ernst. „Also...es war merkwürdig für mich, dass...sie so weich sind. Ich...sonst ...also manchmal denke ich mir auch, dass du ein Mann bist..einfach...weil du so aussiehst...“ Da ertastete Haruka Michirus Arm und noch bevor Michiru protestieren konnte, hatte Haruka Michirus Hand an ihre rechte Brust gedruckt und fragte: „Ich bin aber tatsächlich eine Frau. Fühlst du das? Die sind echt!“ „Ha – ru -ka!“, rief Michiru vollkommen außer Fassung und sie spürte, wie ihr wieder die Hitze ins Gesicht stieg. Haruka schwieg, doch hätte Michiru im Dunkeln sehen können, hätte sie gewusst, dass Haruka in diesem Moment sehr breit grinste. „Du bist süß, Michiru,“ meinte sie schließlich mit verschwörerischer Stimme. Das jedoch brachte Michiru noch mehr aus der Fassung und sie stammelte in unsicherem Flüsterton: „Du..bist unmöglich...“ Als Haruka Michirus schwankenden Tonfall hörte, sie sie sofort ihre Hand los. Haruka schluckte. Michiru wusste nicht, wie süß sie war. Auch in Haruka stieg plötzlich Hitze auf und sie stammelte zurück: „Ent-schuldige.“ Michiru war sich unschlüssig, was sie mit ihrer Hand machen sollte. Eigentlich hätte sie sie sofort zurück ziehen müssen, als sie die Chance dazu gehabt hatte, doch nun lag Harukas Arm auf dem ihren. Haruka jedoch erlöste Michiru nach einer Zeit peinlicher Stille: „Ich denke, wir sollten langsam schlafen. Gute Nacht, Michiru.“ „Ähm...gute Nacht...“, murmelte Michiru und Haruka verschwand wieder und verkroch sich in ihrem Futon. Ohne Haruka dicht neben sich, war das Bett plötzlich wieder kalt und leer. Doch Michiru hütete sich, doch etwas zu sagen und schlang die Decke nur fester um sich, um dieses Gefühl zu unterdrücken. Sie wollte Haruka nahe kommen, aber so nahe? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)