TRC-The flow of the time continue von KuroFye-fangirl ================================================================================ Kapitel 18: Drunken mistake? ---------------------------- Hallo zusammen. Hier wäre mein 18. Kapitel. Jedenfalls, viel Spass beim Lesen. Disclaimer: TRC wurde von CLAMP kreiert! ___________________________________________________________________________ Kapitel 18 Das Licht des Sonnenuntergangs fällt durch drei grossen, bogenförmigen Fenstern und färbt Chis Zimmer in verschiedensten orangeroten Tönen. In der Mitte des Raumes steht ein azurblaues Himmelbett. An der Wand, rechts vom Bett, ist ein altrosafarbener Kleiderschrank aufgestellt. An den weißgestrichenen Wänden hängen wunderschöne Gemälde, die sich allesamt nicht bewegen. Fye denkt: ‚Wahrscheinlich hat der Künstler Aquarellfarben benützt. Bemerkenswert! Es ist gut, dass sich hier nicht alles bewegt!’ Plötzlich fällt Fyes Blick auf einen alten, aus kirschenbaumholz gefertigten Tisch, der vom fahlen Licht einer Öllampe beleuchtet wird. Auf den Tisch liegen verschiedene Utensilien. Ein riesiger Farbkasten, Pinseln in verschiedenen Größen, Blätter und mehrere Spachteln. Fye fragt neugierig: „Chi, hast du etwa all diese wunderschönen Bilder gemalt?“ „Ja, welches ist dein Lieblingsbild?“, fragt Chi schüchtern. Fye wandelt einige Minuten zwischen den Bildern hin und her, bis er vor einem bestimmten Bild inne hält. „Mein Lieblingsbild ist das Bild, das eine flache, eisbedeckte Ebene zeigt. Alles nur weiß, wohin das Auge reicht, außer dieser zarten, zerbrechlich wirkenden, rosaroten Blume. Das Fleckchen, das die ganze Landschaft belebt. Das Bild symbolisiert für mich Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, aber mit einem Funken Hoffnung, der Blume. Hoffnung…“ Eine Weile stehen beide schweigsam, in Gedanken versunken, nebeneinander und nur das Ticken der alten Wanduhr ist zu hören. Chi betrachtet ein Bild, auf dem ein in allen Grüntönen schimmernder Bach fliesst. Aus dem Dickicht, im Hintergrund des Gemäldes, spaziert ein Reh heraus. Da das Bild, im Gegensatz zu den anderen Bildern, mit Hilfe von Magie erschaffen worden ist, hört man das Plätschern des Wassers. Chi schaut Fye an und seufzt melancholisch: „Was würde ich geben, um so eine wunderschöne Landschaft mit eigenen Augen zu „erleben.“ Fye nimmt Chi in die Arme und flüstert ihr zärtlich ins Ohr: „Es tut mir Leid.“ Chi verharrt noch kurz in dieser Position, bevor sie sich aus Fyes Umarmung löst. „Du kannst ja nichts dafür und wenn du da bist, ist Chi nicht traurig“, meint das Mädchen lächelnd. ‚Chi…’, denkt Fye. Sie öffnet den Schrank und holt zwei, mit weissen Tüchern bedeckte Bilder heraus. „Chi hat noch zwei Bilder gemalt. Chi hat sie aber bis jetzt versteckt.“ Sie entfernt das erste Tuch und Fye betrachtet voller Staunen das Bild. Das erste Bild zeigt Fye mit einem melancholischen, traurigen Blick. Sein Lächeln ist verschwunden und zeigt was sich hinter der Fassade verbirgt. Chi hat Fyes innere Gefühlswelt treffend auf diesem Bild erfasst. Auf dem zweiten Bild sieht man Chi und Fye vor dem weitoffenen Schlosstor. Durch das offene Tor erkennt man ein Sonnenaufgang, den die Beiden Hand in Hand auf der Schwelle des Tores stehend, bewundern. „Faszinierend, du hast sichtlich Talent.“, sagt Fye. Chi nimmt zärtlich Fyes Hände, schaut ihn an und meint: „Bleib doch hier, dann wäre Chi so glücklich. Mit dir könnte ich es hier aushalten.“ „Ich verstehe dich. Du fühlst dich wie in einen Vogelkäfig, aus dem du nicht flüchten kannst, eingesperrt. Du versuchst es immer wieder, aber schaffst es nicht. Dies solange, bis du jede Hoffnung aufgibst. Aber hör ganz genau zu, Chi. Du darfst nie, absolut nie aufgeben. Du musst immer einen Funken Hoffnung in dir tragen, verstehst du. Solange du dich an irgendetwas oder irgendjemanden festklammern kannst, tu es, Immer wieder“, beschwört Fye sie. „Nicht wie ich. Im Tal habe ich die Hoffnung aufgegeben und wollte nur sterben. Ich wurde zwar befreit, aber von der falschen Person. Der Drang zu sterben lebte nach wie vor in mir. Es gab aber jemand, der mich nach langer Zeit aufgefangen und gerettet hat“, fügt Fye ernst, ohne zu lächeln, hinzu. Chi nickt eifrig und merkt sich alles. Sie denkt: ‚Fye vertraut Chi, sonst würde er nichts über sich erzählen.’ „Fye, du musst wissen, dass Chi dich l-li-liebt“, meint Chi und schaut traurig zu Boden. Ohne zu überlegen nimmt Fye die zierliche Gestalt erneut in die Arme und flüstert beruhigend: „Es wird alles gut, vertrau mir.“ „Als ich bei meinem Ziehvater lebte, hat er mir einmal eine magische Querflöte geschenkt. Ich habe fast einen Jahr lang geübt, bis ich dieses Instrument endlich beherrschte. Willst du es mal hören?“, fragt Fye nach zwei Minuten. Chi nickt eifrig und lässt sich auf ihrem Bett nieder. „Magicus tibia adventus!¹“, flüstert er und malt einen Kreis in die Luft. Darin erscheint dann eine Querflöte, die er ergreift. Sie ist silbern und ihre Knöpfe bestehen aus Mondsteinen. Fye legt das Instrument an seine Lippen und fängt an, eine wunderschöne Melodie zu spielen.² Sobald das Lied fertig ist, öffnet Fye seine Augen, die er während des Liedes geschlossen hatte und sieht, dass Chi in ihrem Bett eingeschlafen ist. Der Blauäugige deckt sie mit ihrer azurblauen Seidendecke liebevoll zu und während er Chi einige Strähnen aus dem Gesicht streicht, denkt er: ‚Ich wusste gar nicht, dass dieses Lied müde macht.’ Er schlendert zu Chis Arbeitstisch und bläst die Öllampe aus. Nur noch das fahle Mondlicht beleuchtet den Raum und Chis Gesicht. Fye schaut sie gedankenverloren, mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen, an. Kurogane, der alles durch den Türspalt beobachtet hat, denkt: ‚Er liebt Chi wirklich. Blondi wird mit ihr bleiben und beide werden endlich ein schönes Leben führen. Alles ist perfekt, aber warum zieht sich beim blossen Gedanken, alleine weiterzureisen, mein Herz zusammen. Weshalb fühle ich mich so unendlich traurig?’ Kurogane schliesst geräuschlos die Tür und lässt sich auf den Treppenabsatz nieder. ‚Blondi kann also Musik spielen, das wusste ich gar nicht.’ Auf den Zehenspitzen verlässt Fye nach einer Viertelstunde das Zimmer, geht gedankenverloren durch den dunklen Gang und kommt schliesslich zur Treppe. Unglücklicherweise übersieht unser Magier im Halbdunkel den sitzenden Ninja, stolpert über ihn und reisst ihn mit sich die Treppe hinunter. Ein lautes Poltern ist zu hören und Fye bleibt benommen am Boden liegen. Über ihm liegt Kurogane, dessen Gesicht nur wenige Zentimeter von Fyes Gesicht entfernt ist. ‚Ich müsste nur mein Kopf heben und ich könnte den Abstand zwischen unseren Lippen erneut überbrücken. Ich könnte ewig in dieser Position bleiben und in Kuroganes feuerrote Augen blicken. Nein, nein, nein, so darf ich nicht denken!’, denkt Fye. Statt seiner Fantasie weiter freien Lauf zu lassen, fragt Fye besorgt: „Bist du verletzt?“ „Nein, bei mir ist alles okay, aber ich habe während des Sturzes einen rosaroten Behälter zerbrochen und jetzt liegt der marineblaue Inhalt auf den ganzen Boden verstreut“, erwidert Kurogane, ohne Anstalten zu machen, aufzustehen. Fye schielt zur Seite, sieht das Pulver und schlagartig weiten sich seine Augen. „Oh, nein! Halt die Luft an, das ist nämlich ein ziemlich wirkungsvolles Schlafpul….“, bevor Fye den Satz beenden kann, fallen ihm die Augen zu und er ist eingeschlafen. Kurogane schaut den schlafenden Fye überrascht an und fragt leicht besorgt: „Magier? Was wolltest du sagen? Fye….Ich fühle mich plötzlich so müde.“ Er sackt über Fye zusammen und man kann nur noch zwei regelmässige Atem hören. Drei Minuten später kommt Ashura aus seinem Arbeitszimmer heraus und meint: „Stufe eins meines grandiosen Planes wurde erfolgreich ausgeführt. Zum Glück, kann ich durch Träume in die Zukunft blicken, sonst hätte ich diese Falle nicht vorbereiten können. Jetzt fehlt nur noch der Zauberspruch: „Existimare pariter quiescere quia vinolentus. ³ MUHAHAHAHA!“ „Schatz, es ist bereits spät, könntest du leiser böse lachen?“, bittet Samira mit schläfriger Stimme. Ashura erwidert flüsternd: „Ja, Schatz. Muhahaha.“ In Gedanken fährt er fort: ‚Jetzt muss ich den beiden nur noch die Kleider ausziehen. Ich habe aber irgendwie Mitleid mit den beiden, deshalb lasse ich ihnen die Unterhosen an. Bin ich nicht nett? Warum antworten die beiden nicht? Ach ja, sie schlafen. Das hatte ich ja schon ganz vergessen. Durch meinen soeben gesprochenen Spruch werden sie beim Aufwachen glauben, dass sie gestern stockbesoffen waren und zusammen geschlafen haben, aber das ist erst der Anfang!' XXXXXXXXXXXX Am nächsten Morgen werden unsere beiden Helden von warmen Sonnenstrahlen geweckt. Kurogane, der als erster wach wird, murmelt mit schläfriger Stimme: „Erstaunlich, diese Matratze ist bequem und warm. Was das wohl für eine Matratze ist.“ Er öffnet die Augen und kann sich vor Staunen erst nicht mehr bewegen. Er befindet sich in einer seltsamen Position. Sein linkes Bein liegt zwischen Fyes Beinen und seine beiden Arme um Fyes Hüfte. Sein Kopf hat bis vor kurzem auf Fyes Schultern geruht. Fye wacht langsam auf und öffnet die Augen. Er schaut mit schläfrigem Blick Kurogane an und schliesst sie wieder. Zwei Sekunden später reisst er seine Augen auf und schaut Kurogane verwirrt an. Fyes müdes Gehirn stellt eine simple Gleichung auf: ‚Kurogane + beide nackt + Kleider im ganzen Raum verstreut = Zusammen geschlafen.’ Er starrt Kurogane weiter ungläubig an, unterdrückt ein Schrei und stösst den Ninja hastig von sich weg. Blitzartig rappelt er sich auf und sucht seine Kleider zusammen. Nachdem er durch das ganze Wohnzimmer geeilt ist, hat er den Fussschemel endlich in eine Ecke blockiert und kann nun seine schwarze Hose an sich nehmen. Er sucht seine restlichen Kleidungsstücke zusammen und zieht sich an. Kurogane beobachtet Fye, ohne wirklich zu begreifen, was geschehen ist. Fye atmet drei Mal tief ein und fragt ernst: „Was ist passiert? Was haben wir nur getan?!“ „Ich weiss nicht“, erwidert Kurogane verwirrt. Plötzlich fällt es beiden gleichzeitig wieder ein. Nachdem sie gemeinsam die Treppe runtergelaufen sind, haben sie sich nur eine Flasche Bier genehmigt. Danach waren sie wohl beide betrunken und haben nun einen Fadenriss. Fye wird leichenblass und spürt wie seine Beine zu zittern beginnen. Er muss sich an einer hölzernen Kommode, die sich erstaunlicherweise nicht bewegt, festhalten, um nicht umzukippen. Kurogane, der jetzt auch angezogen ist, sagt: „Ich wollte das nicht. Vielleicht ist es ja gar nicht soweit gekommen, schliesslich hatten wir beide noch die Unterhosen an.“ Fye hört ihm nicht mehr zu, sondern eilt zur Haustür und wird von dort auf die Strasse teleportiert. Anstatt anzuhalten läuft und läuft er weiter, bis er erschöpft vor einem Café inne hält. Er schleppt sich die Marmorstufen hinauf und betritt das Lokal. Fye durchquert den Raum und lässt sich auf einem weichen, violetten Stuhl sinken. Auf den schwarzlackierten Tisch vor ihm steht eine schwarze Vase mit Lilien. ‚Welch Ironie, dass gerade diese Blumen auf dem Tisch sind. Sie werden doch immer bei Begräbnissen benutzt und das passt heute perfekt zu mir. Ich habe unsere Freundschaft vermasselt und ich kann sie mit meinen Gefühlen zusammen hier und jetzt begraben’, denkt Fye traurig. Gedankenverloren lässt er seinen Blick durch den Raum schweifen. Er sieht den dunkelbraunen Parkettboden, auf dem überall dieselben schwarzen Tische und violetten Stühle stehen. Auf den Tischen stehen schwarze Vasen mit ganz unterschiedlichen Blumen. Der ganze Raum wird durch schwebende Kerzen beleuchtet. Die Wände sind weissgestrichen und bilden einen guten Kontrast zu der düsteren Einrichtung. Ein Räuspern holt Fye in die Realität zurück, doch er schaut den Kellner nicht an. „Guten Tag und willkommen im Café-Bar "Destiny". Unsere Spezialitäten sind verschiedenste Sorten von Kaffees, Schokoladentörtchen und natürlich unser selbstgebrautes Bier“, erklärt der Kellner. Sobald das Wort Bier fällt, faucht Fye den ahnungslosen Kellner an: „Ich werde NIE wieder Alkohol trinken, zu gefährlich.“ Die pechschwarzen Augen des Kellners weitern sich vor Schreck und auf seinem gebräunten Gesicht zeigt sich Verwirrung. Er streichelt sich verlegen durch sein kurzes, kastanienbraunes Haar und fragt nach einer Weile zögernd: „Einen Kaffee vielleicht?“ Fye nickt zustimmend und der Keller, der glücklich scheint, ohne weitere Zwischenfälle davonzukommen, lässt den aufbrausenden Gast allein. Fye beobachtet wie der Kellner, der weisse Hosen und ein schwarzes Hemd trägt, in die Küche verschwindet. ‚Mist, ich habe den jungen Mann wirklich angeschnauzt, dabei kann er doch gar nichts dafür. Ich muss mich unbedingt entschuldigen.’ Fye trommelt mit den Fingern auf die Tischplatte und durchdenkt, was er erlebt hat: ‚Ich kann nicht glauben, dass mein erstes Mal mit einem Mann, mit Kurogane war! Jetzt wird es zwischen uns nie mehr dasselbe sein. Unsere Freundschaft ist beendet, zerstört und nicht mehr zu retten. Ich sehe wie die rosarote Blume verwelkt und zu Boden fällt. Die Hoffnung, der kleine Funken, der am Leben erhält, ist von einer dünnen Schicht Eis bedeckt. Man kann die Blume, die Hoffnung, nach wie vor sehen, aber man wird sie nie wieder berühren können. Die Hoffnungslosigkeit hat erneut gesiegt. Verflucht, warum kann ich meine eigenen Tipps nicht befolgen, dabei habe ich doch noch gestern mit Chi darüber gesprochen. Ich muss stärker werden, das bin ich allen schuldig. Sakura, Shaolan, Mokona, Ashura, Chi, Fye und sogar Kurogane’, denkt der Blauäugige. Als er an Kurogane denkt, fühlt er einen heftigen, lähmenden Schmerz in seiner Brust. Nach einer Weile seufzt der Magier und murmelt: „Apropos, es ist schon seltsam, dass wir so besoffen waren. Okay, für mich ist das zwar typisch, aber Kurogane verträgt Alkohol normalerweise gut. Na ja, was geschehen ist, kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.“ „Mister, ihr Kaffee ist bereit. Bitte, lassen sie es sich schmecken“, sagt der Kellner, der vom Blondhaarigen vorher angeschnauzt worden war. „Danke und entschuldigen sie mich für mein schlechtes Benehmen von vorher“, meint Fye beschämt. Der Kellner mustert Fye eingehend und erwidert nachdenklich: Unser Café heisst übersetzt Schicksal, aber unsere Botschaft ist nicht, dass alles vorherbestimmt, unvermeidlich ist, sondern dass man alles verändern kann. Jede Bewegung und jedes kleine Wort kann die Zukunft neu schreiben. Was auch immer mit Ihnen los ist, ich bin sicher, alles wird wieder gut. Wenn sie es wirklich wollen, lässt sich alles ändern. Sie sind ein guter Mensch.“ „Wie viel bin ich Ihnen schuldig?“, fragt Fye, während er über diese Worte nachdenkt. „Das geht auf‘s Haus.“, erwidert der Kellner nur leichthin. Fye zaubert ein falsches Lächeln auf sein Gesicht und erwidert: „Danke, ich bin Ihnen etwas schuldig.“ Der Kellner winkt nur ab und kümmert sich um die Gäste, die soeben hereingekommen sind. ‚Danke für ihre Worte lieber Herr Kellner, doch Ihre Theorie stimmt nicht. Alles ist vorherbestimmt, dass Fye gestorben ist, dass ich durch die Dimensionen reise, wahrscheinlich war es sogar vorherbestimmt, dass Kurogane und ich nie mehr befreundet sein werden. Es gibt keine Zufälle, nur Fügungen.’ Nach einer Viertelstunde steht Fye auf und geht zum Ausgang am Kellner vorbei. Der Blondhaarige flüstert, sodass nur der Kellner ihn hören kann: „Sie sind etwas Besonderes, ich fühle es.“ Der Kellner schaut Fye verwundert an, doch dieser verlässt das Café ohne sich noch einmal umzudrehen. XXXXXXXXXXXXXX Eine geschlagene Stunde später steht Fye wieder vor Chis Haus und befindet sich kurz drauf ins Wohnzimmer. „Ah, Fye, da bist du ja. Wir wollten gerade mit dem Frühstück beginnen. Leiste uns doch Gesellschaft“, meint Samira, die gerade aus der Küche kommt und führt den Blauäugigen zu Tisch. Es ist ein langer, Holztisch, mit eingravierten Zeichen, die den Cers Zeichen recht ähnlich sehen und er ist mit Speisen reichlich bedeckt. Unter anderem gibt es Toast, verschiedene Konfitüren, Müsli, Jogurts aller Art, gekochte Eier, Orangensaft, Wasser und Schokoladenpulver. Fye nimmt neben Chi Platz, und wie es das Schicksal so will, ist sein Gegenüber kein anderer als Kurogane. Nach einem kurzen „guten Appetit“, fangen alle an zu essen. Fye bemüht sich während des Essens nicht in Kuroganes Augen zu blicken. Als er gerade, wie Kurogane, an einem frisch gepressten Orangensaft nippt, fragt Ashura: „Habt ihr beiden gut geschlafen. Sowohl Fye als auch Kurogane verschlucken sich und müssen laut husten. „Nicht so!“, erwidert Kurogane, der wieder zu Atem gekommen ist. Nach seinem Hustenanfall, fügt Fye hinzu: „Dito! Ach ja, Chi. Hast du heute lust mit mir einen Ausflug zu machen?“ „Au ja. Ich muss mich nur noch schnell umziehen“, ruft Chi entzückt. Sobald das Frühstück beendet ist, verschwindet Chi und kommt eine halbe Stunde später die Treppe hinunter. Sie hackt sich bei Fye ein, gemeinsam verlassen sie das Haus und schlendern nun durch die Stadt. Chi trägt ein kurzes, apfelgrünes Röckchen und auf den Kopf ein weisses Beret. Fye meint: „Du siehst bezaubernd aus, Chi.“ „Danke!“, erwidert Chi glücklich. Sie kommen an einem Schild vorbei, auf dem das Wort Zoo steht und prompt fragt Fye: „Willst du in den Zoo gehen?“ Chi nickt eifrig und gemeinsam betreten sie den Zoo. Da heute Montag ist, ist der Eintritt kostenlos. Hand in Hand laufen sie an den Koalas, Pandas, Kängurus, Zebras, Pferden, Hasen, Delfinen, Walen und anderen Tierarten vorbei. Sie machen vor einem kleinen Stand halt, kaufen sich ein Eis und lassen sich auf einer Steinbank nieder. „Fye, hast du schon all diese Tierarten frei in der Natur gesehen?“, fragt Chi neugierig. ‚Ja, alle ausser diese Delfine. Die finde ich übrigens sehr niedlich!’, erklärt Fye. Chi erwidert: „Delfine sind Chis absolute Lieblingstiere. Chi findet ihr ständiges Lächeln so süss. Delfine sind immer glücklich. Obwohl sie nie im Meer waren, spielen sie lächelnd im Becken, springen und lachen. Wusstest du, dass man sagt, dass Delfine schon vor dem Ertrinken gerettet haben?“ „Nein, das wusste ich nicht“, erwidert Fye, denkt gleichzeitig: ‚Dann bin ich also nicht das einzige Wesen, das sich hinter seinem Lächeln versteckt. Ob Delfine wohl wirklich immer glücklich sind oder ist es einfach nur ihre Physionomie?’ Nachdem sie das Eis verschlungen haben, laufen Fye und Chi Hand in Hand weiter. Den ganzen Tag plappern sie über alles Mögliche, bis die Dämmerung einbricht und sie den Zoo verlassen. Still schlendern sie durch die Strassen, bis Chi sagt: „Fye, danke für den wundervollen Tag. Chi hatte viel Spass mit dir. Können wir wieder einmal etwas Gemeinsam unternehmen?“ „Ja, natürlich!“, antwortet Fye, während er ihr über die Haare streichelt. Sie bleiben vor Chis Haus stehen und werden sofort ins Innere teleportiert. Fye und Chi stehen noch im Gang, als Samira sagt: „Ah, Chi, du bist zurück. Könntest du mir schnell in der Küche helfen?“ „Mit Vergnügen, dann kann ich dir gleich meinen heutigen Tag erzählen“, meint Chi und verschwindet in die Küche. Fye geht ins Wohnzimmer und sucht sichtlich nach jemandem. Sobald er ihn gefunden hat, fragt er: „Ashura, kann ich mit Ihnen sprechen?“ „Nur zu!“, erwidert Ashura, der auf der Couch sitzt. Fye nimmt neben ihm Platz und beginnt zu erklären: „Es war eine lange Reise und ich würde sie gerne hier beenden. Könnte ich eine Weile bei Ihnen wohnen, bis ich genug Geld habe, um eine eigene Wohnung zu mieten?“ Bevor Ashura etwas erwidern kann, ruft Chi, die gerade mit dem Besteck aus der Küche kommt, glücklich: „Sicher. Du bist hier immer willkommen.“ Fye schaut Chi an und sieht, dass gleich hinter ihr Kurogane steht, der die ganze Konversation mit angehört hat. Kurogane steht jetzt im Wohnzimmer und schaut Fye ausdruckslos an. ‚Es ist ihm also doch egal, ob ich mit ihm bleibe oder nicht’, denkt Fye enttäuscht. Sobald Kurogane Fyes Blick erwidert, wendet dieser seine meeresblauen Augen wieder ab. „Übermorgen ist das Gerät wieder aufgeladen und du kannst dann weiterreisen“, erklärt Fye, während er sich bemüht seinen Blick nur auf den Boden zu richten. Kurogane steht auf und sagt: „Ashura, Ihr werdet mich entschuldigen. Ich habe das gestrige Bier nicht so recht vertragen und möchte lieber nichts essen. Ich ziehe mich im Gästezimmer zurück. Gute Nacht.“ ‚Effektiv. Kurogane sieht leichenblass aus’, stellt Fye besorgt fest. Sobald der Ninja aufsteht und weggeht, streckt Fye seine Hand aus. Er möchte Kurogane am Arm zurückhalten. Im letzten Augenblick hält er inne, zieht seine Hand zurück und denkt: ‚Ich kann Ihn nicht mehr berühren, denn unsere Freundschaft ist beendet. Übermorgen ist sowieso alles vorbei, ich muss mich einfach damit abfinden. Übermorgen sage ich meiner einzigen Liebe auf Nimmerwiedersehen. Hoffentlich kann ich ihn irgendwann vergessen. Mit Chi sollte es doch auch klappen, oder?’ ‚Interessant. Mein kleiner Spruch ist effektiver als geplant. Ich habe ihre Freundschaft zu Nichte gemacht und morgen erwartet sie die nächste Überraschung. Wie werden sie wohl darauf reagieren?’, denkt Ashura böse grinsend. ___________________________________________________________________________ ¹Magicus (Magische) tibia (Querflöte) adventus (erscheine)! ²Das ist Lugia’s Song und er wurde von Pokemon erfunden. http://www.youtube.com/watch?v=mG57tjQTtBY ³„Existimare (Glauben) pariter (zusammen) quiescere (schlafen) quia (weil) vinolentus (betrunken). ___________________________________________________________________________ Juppi, ein neues Kapitel ist jetzt online. xD Das nächste Kapitel sollte morgen online gestellt werden. Ich glaube, dass ich hier noch etwas zu Ashuras verhalten erklären muss. Im Manga würde sich Ashura, nie, absolut nie so benehmen, das ist mir bewusst. Ich habe ihn aber aus mehreren Gründen ein bisschen verändert: 1. Ich wollte hier wieder zeigen, dass nicht alle Personen, die das gleiche Herz und dieselbe Seele besitzen, unbedingt gleich sein müssen. Der Ashura hier hat eine andere Vergangenheit und die Vergangenheit macht den Menschen meiner Meinung nach aus. 2. Ich wollte unbedingt, dass auch dieser Ashura ein bisschen wahnsinnig ist, deshalb dieses seltsame Benehmen. Dazu kommt noch, dass Ashura nur so seinen Zweck in dieser Dimension erfüllen kann. Ich werde mich aber bemühen, dass Ashura nicht die ganze Zeit über zu Ooc ist. Jedenfalls, hoffentlich hat euch mein Kapitel gefallen. LG, KuroFye-fangirl Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)