Somehow tired... von Kirihara_Kayare (Warum leben wir überhaupt?) ================================================================================ Kapitel 1: What the wolrd is going to teach you... -------------------------------------------------- We are living because somewhere is someone waiting for us. A special someone that would listen to all our words. That would always be there. So why are some people not wanted? “Sora, mach doch endlich den Computer aus! Du hast schon so lange daran gesessen heute und morgen musst du zur Schule!” , rief seine Mutter die Treppe hoch. Sora ignorierte die Stimme. Seine Augen hingen wie gebannt am Bildschirm seines neuen Laptops. Nur ein einziger Mausklick und er wäre endlich auf dieser einen Seite angemeldet, auf der er immer sein wollte. Und... Bingo. Er hat die Mail mit dem Zugangslink gesendet bekommen. Sofort öffnete der 15-jährige Junge sein E-Mail-Fach. Und da war sie, die Mail von zomagu.org. Sofort öffnete er sie und drückte auf den Link. Und da öffnete sich schon ein neuer Tab. “Herzlich Willkommen auf zomagu, der Internetseite, auf der Träumer und Rollenspieler mehr als willkommen sind.” Und dann standen dort Tipps für Neueinsteiger. Sora war neu auf der Seite, aber nicht neu im Internet und las die Tipps daher nicht einmal ansatzweise durch. Sofort suchte er sich seinen Weg zu seinem Profil. Als erstes musste er natürlich ein selbst gezeichnetes Bild als Profilbild hochladen. Und dann kamen Angaben wie sein Geburtstag, Alter, Größe und all diese Sachen. Und dann wollte er sich Freunde suchen. Aber jemand anderes war wohl schneller als er, denn der Link zu seinem Postfach leuchtete auf und eine kleine Ziffer, eine Eins, blitzte auf. Nanu? Ich kenne hier doch niemanden... , wunderte sich Sora in Gedanken. Ein wenig unsicher klickte er auf die Schaltfläche. Ary Solaria... Wer das wohl war. Neugierig öffnete er die Nachricht. “Hallo. Du bist neu hier, oder? War am rumsuchen nach neuen Freunden und dachte mir, ich könnte dich begrüßen.” , stand in der Nachricht. Und zwar in perfektem Englisch. Zum Glück war Englisch Soras bestes Fach in der Schule, sodass er kein Problem hatte, die Nachricht zu lesen. Er schrieb sofort eine Antwort. “Ja, bin neu hier. Danke für die Begrüßung. Aber wer bist du?” Sora musste nicht lange auf eine Antwort warten. “Ich bin Ary Solaria, eine Rollenspielerin. Freut mich, dich kenne zu lernen. Hoffentlich stört es dich nicht, dass ich dich angeschrieben habe.” Und hinter der Nachricht war ein lächelnder Smile. Sora musste lächeln. “Nein, es stört mich nicht. Im Gegenteil, es freut mich sogar, dich getroffen zu haben. Wenn du magst, können wir Freunde sein.” Und dann ging er auf ihr Profil, das erste Mal, dass er auf ihrem Profil war. Da war ein Foto von einem Mädchen mit langen, violett-silbrigen Haaren und dunkelblauen Augen. Irgendwie surreal, fand Sora. Er drückte auf die Schaltfläche, mit der man anderen Freundschaftsanfragen sendete. Und dann ging er zurück zum Nachrichtenfach. Dort war schon Arys neue Nachricht. “Klar, lass uns Freunde sein. Du sprichst gut Englisch, dafür, dass du aus Japan kommst, Sora-kun. Apropos Japan, bei dir ist es spät, musst du nicht ins Bett?” Sora überlegte kurz, ob er sie anlügen wollte, denn eigentlich hatte sie ja Recht, er müsste längst im Bett liegen und schlafen. Er entschied sich gegen eine Lüge. “Bin jetzt auch weg. Wir können ja morgen reden, Ary. Bis dann.” Und dann meldete er sich für den Abend ab. Am nächsten Tag in der Schule dachte Sora nur an Ary. Wer sie wohl war? Und wieso sie ihn angeschrieben hatte? Er würde sie heute noch einmal genau danach fragen. Schließlich hatte er das Recht, es zu erfahren. In der Pause traf er sich mit Cel, eigentlich Celin, seiner besten Freundin, zumindest im echten Leben und nicht im virtuellen. Cel saß ihm gegenüber an ihrem Stammtisch in der Mensa. “Sag mal, Sora, hast du was?” , fragte Cel ihn besorgt, weil er lustlos in seinem Essen rumstocherte. Sora zuckte leicht zusammen und sah dann auf. “Tut mir leid, ich war in Gedanken gerade woanders. Was hast du gefragt?” , entgegnete er und legte die Stäbchen aus der Hand. Cel stöhnte genervt auf. “OB ES DIR GUT GEHT? Du siehst so abwesend und besorgt aus.” , wiederholte sie eindringlich. Sora schüttelte den Kopf. “Nein, nein. Es ist nur so, dass ich auf zomagu.org ein komisches Mädchen aus England getroffen habe.” Und dann fügte er nachdenklich an: “Zumindest laut ihrem Profil ist sie aus England.” Cel sah ihn nur fragend an. Dann sah sie an ihm vorbei in die Leere. “Du und deine Computer. Sind die denn so wichtig?” , fragte sie leicht mürrisch. Sora lächelte ihr zu, aber sie sah ihn nicht an, bemerkte das Lächeln nicht, das auch etwas Reue zeigen sollte, wie eine Entschuldigung dafür, dass er sie und alles andere einem elektronischen Gerät nachstellt. “Iß und geh dann wieder in den Unterricht, Sora.” , sagte sie und stand auf. Sie musste zum Arzt. Sora sah Cel nach. “Mach ich! Bis nachher zum Training, hoffentlich!” , rief er ihr noch nach. Sora kam nach der Schule nach Hause und schaltete den Laptop an. “Hey, wie geht es dir?” , erhielt er kurz nachdem er sich angemeldet hatte von Ary eine Nachricht. “Gut, und dir?” , schrieb er zurück. Er wartete nicht vor dem PC, sondern holte sich unten in der Küche ein Glas Wasser und sein Mittagessen hoch ins Zimmer. Als er zurückkam, sah er eine neue Nachricht. “Auch gut.” Mehr stand da nicht. Sora lächelte. Wieso, das weiß er nicht. Er setzte sich hin und tippte die nächste Nachricht. “Cool. Was machst du gerade?” Warten. Dieses Mal ließ sie ihn länger warten. Dann die Antwort. “Nichts, muss gleich zum Arzt.” , schrieb sie. Dahinter ein traurig guckender Smile. “Meine Freundin ist gerade beim Arzt.” , schrieb er zurück. “Was hat sie?” , kam auch sofort die Antwort. Sora zuckte mit den Schultern, auch wenn Ary das natürlich nicht sehen konnte. “Sie hat irgendeine Krankheit von Geburt an. So genau weiß ich das nicht.” Einige Augenblicke verstrichen. Dann... “Sie auch? Das tut mir leid für sie. Sowas ist schlimm...” Sora stutzte. Wieso auch? “Was meinst du mit auch?” , fragte er. Erst kam nur ein grinsender Smile, dann eine Reihe aus drei Punkten. Dann die erschütternde Nachricht. “Ich habe eine unheilbare Krankheit.” Soras Finger hingen regungslos über der Tastatur. Seine Augen schweiften immer und immer wieder über die eine Zeile, die Ary eben geschrieben hat. Er schluckte, fasste sich wieder und schrieb. “Kann ich irgendwas für dich tun?” , fragte er. Dann: “Irgendwas muss sich da doch machen lassen!” Die Antwort kam schnell und kurz: “Nein...” Sora saß da und starrte den Bildschirm an. Dieses einfache, kleine Wort hat in diesem Augenblick sein Leben zerstört. Nein. Vier Buchstaben, die eine total negative Stimmung bringen. Nein... Alles, was er auf dieser Welt hasst, wird mit diesem einen Wort umschrieben, zumindest in diesem kleinen Moment. Denn alles, was er hasst, ist es, von Menschen allein zurückgelassen zu werden. “Ich finde einen Weg! Irgendwann helfe ich dir!” , schrieb er. Nein..., dachte er, während er auf die Antwort wartete. Es kam keine, zumindest nicht so schnell, und er schaltete den Computer aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)