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Caïn enfants contre des loups-garous

Kains Kinder gegen Werwölfe
von

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Kennwort: Eiskönigin

Titel: Caïn enfants contre des loups-garous
 

Untertitel: Kains Kinder gegen Werwölfe
 

Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht uns sondern Naoko Takeuchi, Riyoko Ikeda, Kakifly, Sakurako Kimino und Ryoei Tsukimura. Einzig die Story gehört uns. Wir bereichern uns nicht an diesem Dokument oder verwenden es zu gewerblichen Zwecken.
 


 

Prolog: Kennwort: Eiskönigin
 

Es war der 27.08.2011. Morgens traten Oscar und Haruka unfreiwillig ihren Dienst als Gärtner am Internatskomplex Astrea Hill an. Sie sollten auf Geheiß von Altena, Chefin der Les Soldats, als Gärtner getarnt einige Untersuchungen anstellen. Ein Gerücht besagte, das Werwölfe dort ihr Unwesen trieben. So standen sie jetzt vor einer Meterlangen und Mannshohen Hecke aus Rosenbüschen.

„Hätte nie erwartet das ich das mal sage aber...ich hasse Rosen“, bemerkte Oscar.

„Wir sollten echt aufhören uns ständig von Les Soldat rumschicken zu lassen“, meinte Haruka augenrollend.

„Ja allerdings. Oder wir sollten zumindest eine bessere Tarnung verlangen.“

„Als schwachen Trost habe ich zumindest einen Rasentraktor entdeckt. Den nehme ich schon mal“, grinste Haruka.

Oscar schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Hauptsache es hat einen Motor, was?“

„Wenn man es nicht vögeln kann, sollte man es zumindest fahren können“, schmunzelte Haruka.

„Ich bin Vampir und kein Transformer.“

„Sag ich ja. Entweder oder.“

„Beides geht eben nicht.Als erstes gilt es, unsere Kontaktfrau zu finden.“

„Codename Eiskönigin. Entweder ist sie ein Biest oder hat eisblaue Augen.“

„Vielleicht auch beides.“

„Gut, da die Damen im Moment Unterricht haben, müssen wir wohl erst mal ein bisschen arbeiten.“

Oscar atmete hörbar aus. „Dann fangen wir mal an.“

„Hier riecht es übrigens nach nassem Hund“, stellte Haruka fest.

„Ach ja, du bist ja neu. Nach nassem Hund riecht es immer für uns, wenn Werwölfe in unserer Nähe sind.“

„Oh danke, meine alte Schachtel. Dann sollten wir vielleicht einfach der Nase nachgehen, dann sind wir vielleicht schneller fertig.“

„Für über 200 würde man mich aber nicht schätzen“, meinte Oscar. „Und theoretisch könnten wir das, allerdings würden wir dann ziemlich unvorbereitet in den Kampf mit einem Werwolf geraten.“

„Du denkst wir packen den nicht?“

„Kommt auf den Werwolf an.“

„Wir können ihn ja zumindest schon mal ausgucken. Man vermutet in den Gärtnern ja nicht sofort die Jäger.“

„Ich gehe mal davon aus, dass auch Werwölfe die Anwesenheit von Vampiren spüren können.“

„Sie nehmen den Geruch von frischer Asche wahr“, warf eine junge blauhaarige Frau ein, die zu den Zweien dazu getreten war.

„Frau Eiskönigin?“, fragte Haruka grinsend.

„Ich bevorzuge Präsidentin Rokujou.“

„Da du vermutlich nicht die Präsidentin von Japan bist, sondern nur von der Schule und wir keine Schülerinnen sind, wäre der Vorname angebrachter.“

„Du hast ja gar keinen Kniefall gemacht“, flüsterte Haruka grinsend.

Oscar stieß Haruka ihren Ellbogen in die Rippen.

„Miyuki“, meinte die Blauhaarige derweil leicht verwundert guckend.

„Ich bin Oscar, das ist Haruka.“ Die Erwähnte nickte nur kurz.

„In den letzten Wochen sind viele unserer Anhänger hier verschwunden. Unter anderen sogar Chloe, deswegen hat Altena jetzt wohl euch geschickt.“

„Hatten unsere Vorgänger bereits einen Verdacht, oder sollen wir aufs gerade wohl suchen?“, fragte Haruka.

„Es wurde eine Schülerin aus dem Lilim Musik Club vermutet.“

„Dann werden wir uns wohl da als erstes umsehen, oder wohl eher umriechen“, grinste Haruka.

Die Suche beginnt

Kapitel 1: Die Suche beginnt
 

Also machten sich Oscar und Haruka am Nachmittag auf, zum Clubraum der Lilim Band. Und siebten recht schnell die schwarzhaarige Bassistin aus.

„Hey, kommst du mal bitte rüber?“ , rief Oscar, während Haruka noch auf ihrem Rasentraktor thronte.

Mio blieb stehen, während die anderen vier weiter gingen. Sie schaute fragend und zeigte auf sich selbst. Oscar nickte.

Es schien als würde die Schwarzhaarige noch irgendetwas zu den anderen sagen, die dann nickten und weiter gingen. Sie selbst, steuerte die zwei Gärtner an. „Ja?“

„Klingt wie eine blöde Frage, aber sag mir doch mal, wonach es hier riecht“, fragte Oscar.

Die Bassistin runzelte die Stirn und machte Anstalten zu Schnuppern. „Ähm…Ich weiß nicht. Hat es irgendwo gebrannt?“

„Ich fahr sie über den Haufen“, raunte Haruka Oscar zu.

„Jetzt warte doch mal“, brummte Oscar zurück. „Also gut, dann rede ich nicht mehr drum herum. Du bist ein Werwolf“, stellte sie fest.

Mio zuckte zusammen und hielt sich die Ohren zu. „Ich habe nichts gehört. Ich habe nichts gehört.“

Oscar sah Haruka verwirrt an.

„Ich fahr jetzt einfach drüber und gut“, meinte Haruka.

„Wenn sie der gesuchte Werwolf wäre, würde sie nicht so reagieren. Warten wir mal ab, bis sie sich beruhigt hat.“

Einige Augenblicke später, kriegte sich Mio wieder ein und begann sich zu erklären: „Ich habe Angst vor…Werwölfen…und allem anderen Übernatürlichem. Aber ja…Es stimmt.“

„Ich weiß gerade nicht ob ich lachen, oder mich verarscht fühlen soll“, stellte Haruka fest.

„Dann gehe ich mal nicht davon aus, das du mit den Vermissten zu tun hast…Wie bist du denn einer geworden?“ fragte Oscar.

Mio senkte den Blick. „Ich bin auf dem Weg in die Bibliothek angegriffen worden, seit dem bin ich…das.“

„Ich finde wir sollten sie trotzdem umbringen und sehen was passiert“, raunte Haruka wieder Oscar zu.

Oscar seufzte und wandte sich Haruka zu. „Wenn wir den ersten Werwolf töten, werden die, die er erschaffen hat, von dem Fluch erlöst. Also brauchen wir nicht alle umbringen.“

„Sicher ist sicher. Wenn wir den allerersten suchen wollen, dauert das vielleicht ewig.“

„Ja, aber das ist vermutlich genau der, den wir suchen. Also ist es vermutlich sowieso egal, ob wir sie leben lassen oder nicht.“

„Richtig, es ist egal.“

„Geh Rasen mähen“, brummte Oscar.

„Ähm…Entschuldigung?“, machte Mio auf sich aufmerksam.

Oscar wandte sich Mio wieder zu. „Entschuldige, du kannst jetzt erst mal gehen.“

„Moment mal noch“, hielt Haruka sie auf. „Du hast nicht auch noch jemanden gebissen?“

Mio schüttelte hektisch den Kopf. „Wenn ich mich verwandle, dann kauere ich, bis es aufhört, nur in einer Ecke und warte bis es vorbei ist.“

Oscar sah Haruka an. „Oh ja, was ein gefährlicher Werwolf. Wir müssen sie sofort töten“, meinte sie sarkastisch.

Haruka zuckte die Schultern. „Sicher wäre sicher. Bang, bang, we shot her down. “

Oscar rollte die Augen und sah Mio an. „Geh.“

Mio nickte hektisch und verschwand.

„Spaßbremse“, grinste Haruka.

„Wir können doch nicht alles töten, was sich bewegt.“

„Das geht nicht, weil?“

„Weil ich ein paar Jahre mehr auf den Buckel habe, als du.“

„Und wenn sie uns verarscht?“

„Glaub ich nicht.“

„Ich bin Vampir. Mit Glauben habe ich es jetzt nicht so.“

Oscar seufzte erneut. „Vertrau mir einfach okay? Und jetzt sollten wir erst mal unsere Arbeit weiter machen.“

Ein haariges Problem

Kapitel 2: Ein haariges Problem
 

Am Abend kam Mio gerade aus der Dusche und machte sich Bettfertig.

„Denk dran, wir schreiben morgen einen Test“, erinnerte sie Ritsu.

Ritsu lag auf dem Bett und las gelangweilt einige ihrer Aufzeichnungen.

„Ich übe gerade“, meinte sie und setzte sich dann auf. „Schläfst du als Glücksbringer heute bei mir?“, fragte sie dann leicht grinsend.

Mio wurde etwas rot und wich Ritsus Blick aus. „Nein. Weil morgen der Test ist, würde ich gerne ausgeschlafen sein und das bin ich nicht, wenn ich immer aufwache, weil du dich immer so breit machst.“

Ritsu schnaubte etwas. „Welche Entschuldigungen hast du für die letzten paar Nächte?“

„Wir teilen uns schon das Zimmer, muss es dann auch immer das Bett sein?“

„Die erste Zeit, hat dich das nicht gestört. Was ist denn mit los?“

„Ich bin im Moment…ein bisschen gestresst“, wich Mio aus.

„Dagegen könnte ein bisschen kuscheln helfen“, grinste Ritsu. „Langsam stört mich das etwas.“

„Das wird schon wieder besser werden.“ Mio seufzte und setzte sich dann zu Ritsu auf das Bett.

Ritsu zog Mio zu sich. „Ich will doch nur mit dir zusammen sein.“

„Ja ich weiß. Das wird bald wieder besser, das verspreche ich.“ Hoffte sie zumindest.
 

Zwischenzeitlich sahen sich Oscar und Haruka bei der Bibliothek um.

„Hier finden wir gar nichts. Der Geruch ist auch zu schwach.“

Haruka brummte unzufrieden. „Wir hätten die Kleine töten sollen, als wir die Gelegenheit hatten.“

Oscar brummte. „Sie ist nicht der Werwolf den wir suchen.“

„Fakt ist aber, sie ist ein Werwolf. Ich jage hier doch nicht ewig ein Phantom. Was wenn der Werwolf der sie gebissen hat schon weiter gezogen ist.“

„Dann würden wohl nicht immer noch Schülerinnen und Jäger verschwinden.“

„Gut, andere Idee? Schätze dann werden wohl noch mehr Mädchen betroffen sein, als nur die Eine.“

„Suchen wir in der Umgebung mal nach Höhlen und anderen Verstecken.“

„Na prima“, maulte Haruka.

„Nicht motzen, suchen.“

„Was geht uns das überhaupt an? Verpissen wir uns doch einfach wieder.“

„Klar. Aber dann beschwer dich nicht bei mir, wenn wir bald die Jäger im Nacken haben.“

„Die sind ja offensichtlich nicht mal dazu in der Lage einen blöden Werwolf zur Strecke zu bringen.“

„Die sind aber auch schwerer zu töten als Vampire. Und schwerer zu finden offensichtlich auch.“

„Spiel dich nicht laufend als Oberweise auf okay? Das geht mir auch langsam auf den Wecker. Ich spiele hier nicht bis anno dazumal die Les Soldat Nutte.“

„Wie haben wir uns kennen gelernt? Ich bin nach Japan gekommen um die klar zu machen, dass du nicht alles umbringen sollst. Und jetzt willst du das schon wieder.“

„Ich will eine schnelle Lösung. Von lebend fangen ist ja nun nichts gesagt worden.“

„Es ist ja nicht gesagt worden, dass ein Haufen Werwölfe die Schülerinnen angreift, sondern nur einer. Der dann wohl der erste ist.“

„Und du bist dir absolut sicher, dass diese Kleine von heute Nachmittag nur das arme Opfer ist? Mal ehrlich, sie hat Angst vor sich selbst? Das ist für mich etwas zu dick aufgetragen.“

„Grundsätzlich ja. Allerdings ihr glaube ich das. Außerdem riecht sie nicht nach Blut.“

„Im Klartext, die, die Werwolf ist, ist es nicht. Bleiben also noch alle anderen Schülerinnen und Lehrerinnen.“

„Ist nicht zu ändern. Selbst wenn wir sie umbringen, müssten wir weiter suchen.“

Haruka atmete einmal tief ein und aus. „Suchen wir gemeinsam oder getrennt nach Höhlen?“

„Wenn wir zwei noch nicht zu einem Häufchen Asche verkommen wollen, sollten wir zusammen suchen.“

„Da du sowieso der Boss und ich nur die blöde Pussy bin, geh vor“, maulte sie und nahm dann ihre Hundegestalt an.

Oscar rollte nur die Augen und nahm dann auch ihre Hundegestalt an.

Höhlenkreatur

Kapitel 3: Höhlenkreatur
 

Tief in der Nacht hatten Oscar und Haruka schon einen Großteil des umliegenden Waldes durchforstet, als sie auf eine Höhle trafen.

„So und jetzt?“, fragte Haruka als sie in den Eingang geschnuppert hatte.

„So wie das riecht sollten wir rein gehen.“

Haruka zuckte die Schultern. „Dann mal nach dir, Boss.“

Oscar ging vor. Sie brauchten eine Weile, bis sie das Ende der Höhle erreichten. An einer Wand im Schatten saß eine kauernde Gestalt.

Oscar entzündete über ihrem Ring eine kleine Flamme.

„Wer seid ihr?“, fragte die Gestalt leise.

Oscar sah die Gestalt an und entblößte einen ihrer Eckzähne. „Vampire.“

Die Gestalt kauerte sich noch etwas mehr zusammen. „Tut mir nichts“, bat sie leise.

„Lass mich einfach mal raten. Die töten wir auch nicht?“, flüsterte Haruka.

„Sieht nicht so aus“, entgegnete Oscar. „Nein wir tun dir nichts.“

„Was wollt ihr von mir?“, fragte die Gestalt weiter.

„Was denkst du wohl, Werwolf?“, fragte Haruka etwas augenrollend.

„Ich wollte die Lilim Schülerin nicht angreifen. Es war ein Versehen. Seit dem verstecke ich mich hier.“

„Weißt du wer dich gebissen hat?“

Die Gestalt schüttelte nur den Kopf. „Ein Werwolf mit blondem Fell.“

„Ha, es war die blonde Chorsängerin“, meinte Haruka etwas grinsend.

„An der Schule gibt es wohl noch mehr Blondinen.“

„Du hast sonst niemanden mehr angegriffen? Sucht dich niemand?“

„Ich war krank und gelte wohl jetzt als tot“, antwortete die Gestalt leise.

Oscar dachte nach. „Hör zu. Wir haben jemand eingeweihten auf der Schule, zu dem bringen wir dich jetzt.“

„Ich möchte nur niemandem etwas tun“, seufzte die Gestalt.

„Wir arbeiten bereits an dem Problem“, meinte Haruka.

„Dann lass uns mal gehen…Wie heißt du eigentlich?“

„Kaori Sakuragi.“

„Wir sind die Gärtner Oscar und Haruka.“

Berichterstattung

Kapitel 4: Berichterstattung
 

Oscar und Haruka schlichen mit Kaori im Schlepptau durch die Flure zu Miyukis Zimmer.

An der Tür die Miyuki ihnen genannt hatte, klopften sie.

Miyuki öffnete verschlafen die Tür, als ihr Herz fast stehen blieb.

„Kaori?“ Sie sah das schwarzhaarige Mädchen das zwischen den Vampiren stand ungläubig an.

„Ich sehe, ihr kennt euch?“, fragte Oscar.

Miyuki nickte. „Wo warst du? Alle dachte du wärst tot.“

„Ein Werwolf hat mich angegriffen und seitdem habe ich mich im Wald versteckt.“

„Nachdem du die Lilim Schülerin infiziert hast“, setzte Haruka nach. „Jedenfalls, pass du auf sie auf. Unser Angreifer scheint blond zu sein.“

„Zumindest ein Anhaltspunkt. So viele blonde Schülerinnen haben wir auch nicht“, meinte Miyuki.

„Ich denke für heute sind wir dann fertig. Stell uns doch eine Liste mit Blondinen zusammen. Klasse, Clubaktivitäten und so weiter.“

„Mach ich“, nickte Miyuki. „Und wir zwei, gehen jetzt erst mal zu Shizuma“, wandte sie sich dann Kaori.

Oscar und Haruka nickten und verschwanden dann wieder im Flur.

Miyuki und Kaori gingen zum Nebenzimmer, in dem zurzeit Shizuma schlief und klopften.

Es dauerte ein bisschen bis Shizuma die Tür öffnete. Als sie sah wer davor stand, wusste sie nicht ob sie nicht doch noch schlief. „Was?“

„Sie war im Wald. Sie…“ Miyuki sah Kaori an.

„Ich wurde von einem Werwolf angegriffen und hatte mich seit dem versteckt“, erklärte Kaori leise.

„Okay.“ Shizuma schloss die Tür und legte sich wieder hin.

Miyuki und Kaori tauschten einen Blick und folgten ihr dann.

„Das ist kein Traum Shizuma“, erklärte Miyuki.

Shizuma fuhr sich über die Augen. „Ich glaube, ich kann dir nicht folgen.“

Miyuki seufzte und setzte sich an Shizumas Bett. „Ich gehöre zu einer Geheim-Organisation, Les Soldat. Wir beschäftigen uns mit übernatürlichen Geschöpfen. Vampire und auch Werwölfe.“

„Das ist gerade echt viel.“

„Jedenfalls, ist Kaori offensichtlich von einem Werwolf gebissen worden. Das heißt, ihre Lunge ist wieder gesund, aber im Moment ist sie verflucht.“

Shizuma stand vom Bett auf und ging einige Male durch den Raum. Dann blieb sie stehen, sah Kaori an und zog sie dann etwas unsanft in ihre Arme.

Kaori war etwas überrascht, erwiderte dann aber die Umarmung.

„Gott sei Dank, bist du wieder zurück“, seufzte Shizuma.

„Wir müssen aufpassen, falls sie sich verwandelt. So lange sollte wohl auch keiner wissen, dass sie wieder da ist“, erklärte Miyuki lächelnd.

„Dieses Zimmer ist ja sowieso nur für sie.“

„Wir arbeiten im Moment daran, dass der Fluch gebrochen wird, aber das können wir morgen besprechen.“ Miyuki stand auf. „Schlaft jetzt gut.“ Damit verschwand sie schmunzelnd.

Ein Vermisster kehrt zurück

Kapitel 5: Ein Vermisster kehrt zurück
 

Am nächsten Tag hatten sich Oscar früh auf den Weg gemacht um die Liste der blonden Schülerinnen, die Miyuki ihnen gegeben hatte, abzuarbeiten. Gerade trieben sie sich rum um das Kloster herum und versuchten heraus zu finden, ob eine der blonden Chorsängerinnen vielleicht der gesuchte Werwolf war.

„Hier stinkt es schon regelrecht nach Hund“, stellte Haruka fest.

„Man müsste nur warten, bis die Gesuchte heraus kommt, um festzustellen ob sie es wirklich ist.“

Haruka seufzte. „Also hinsetzen und warten.“

„Richtig“, meinte Oscar und merkte noch wie der Geruch nach nassem Hund stärker wurde, als schon etwas Dunkles auf die beiden Vampire zu jagte. Mit einem leichten Schubs drückte Oscar Haruka zur entgegengesetzten Seite zu der, in der sie auswich. Das dunkle Etwas landete einige Meter weiter und drehte sich um. Vor ihnen stand ein großer purpurner Wolf, bereit wieder los zu springen, knurrend.

„Fuck! Wieso ist der denn nicht blond?!“ Haruka konzentrierte sich und aktivierte ihre beiden Ringe um einen Wasser- und Windstoß in Richtung des Wolfes abzusenden.

„Weil es wahrscheinlich nicht der ist, den wir suchen.“ Oscar schoss dem Wolf eine Ladung Dreck ins Gesicht.

„Kämpfen oder erst mal abhauen? Falls der zweite jetzt auch noch auftaucht.“

„Wenn der zweite auftaucht hauen wir ab. Ich glaube nämlich das ist Chloe.“

Haruka runzelte kurz die Stirn und fegte den Wolf mit einem Windstoß erst mal etwas weg. „Warum sollte sie uns dann angreifen? Mal davon ab, hätte sie sich doch dann melden können.“

„Wenn sie uns angreift und ein Werwolf ist, wird sie wohl übergelaufen sein.“

„Wenn wir sie umbringen wollen, solltest du sie JETZT anstecken.“

„Würde ich ja tun, allerdings wird sie wohl wissen, wer der erste Werwolf ist.“

Haruka seufzte frustriert. „Sprich, wieder nicht umbringen?“

„Zumindest erst mal nicht.“

„Toll…Und jetzt?“

„Wir sollten Mireille und Kirika holen.“

„Das hilft bei der aktuellen Problematik jetzt nicht weiter.“ Harukas Ringe leuchteten immer noch. „Chloe, falls du da drin bist, dann sag uns was du willst, statt uns anzugreifen.“

„Kirika“, knurrte der purpurne Wolf.

„Okay, wir werden sie holen. Ich denke bis morgen Abend kann sie hier sein. So lange Waffenstillstand, sonst erreichst du gar nichts.“

Es folgte nur noch ein Knurren und dann war der Wolf auch schon weg.

„Na wie schön“, maulte Haruka. „Vielleicht haben doch eine deiner zwei Mauerblümchen sie angefallen.“

„Gerade Chloe würde sich nicht von einer der Beiden anfallen lassen. Vermutlich nicht mal von beiden zusammen.“

„Ich kontaktiere Kirika und Mireille, bei zwei Werwölfen, von denen einer mal ein Jäger war, brauchen wir so oder so Hilfe.“

„Gute Idee. Dann mal los.“

Warum hast du so große Augen?

Kapitel 6: Warum hast du so große Augen?
 

Nachdem Haruka Mireille und Kirika herbestellt hatte, machten sie sich dann am nächsten Tag, nach Eintritt der Dunkelheit, wieder auf den Weg zum Kloster.

„Mireille, du versteckst dich besser“, meinte Haruka und die blonde Korsin nickte.

Oscar stellte sich derweil auf den Platz und rief nach Chloe als Mireille in Deckung war.

Kaum einen Moment später, tauchte Chloe in Menschengestalt auf.

„Du wolltest dass ich herkomme, also hier bin ich“, meinte Kirika.

„Schön, dich endlich wieder zu sehen“, lächelte Chloe.

„Was soll das hier? Warum bist du ein Werwolf?“, fragte Kirika.

„Nun, du bist ein Vampir. Und mich wollten sie nicht wandeln.“ Ein finsterer Blick traf Haruka. „So können wir vielleicht zusammen sein.“

„Das ist unwahrscheinlich. Vampire und Werwölfe sind Erbfeinde.“

Jetzt warf Chloe Oscar einen finsteren Blick zu. „Ich hatte euch die Wahl gelassen, mich zu wandeln. So kann ich zumindest Mireille beiseiteschaffen.“ Sie sah zu dem Busch in dem Mireille sich versteckte und knurrte.

„Wir arbeiten daran den Fluch zu brechen, du könntest dabei helfen. Vielleicht wandeln sie dich ja danach.“

Sowohl Haruka als auch Oscar zuckten erst mal nur die Schultern.

„Es sind zu viele Werwölfe. Ihr werdet ihnen nicht Herr“, meinte Chloe nach einem Moment der Stille.

„Zwei haben wir schon aus dem Verkehr gezogen.“

„Wir wollen ja auch nur den obersten Wolf um die anderen zu heilen“, setzte Haruka nach.

„Chloe, bitte sag es uns.“

Einen Moment zögerte die Angesprochene, dann setzte sie an, doch noch bevor sie etwas sagen konnte, gab es einen Knall und Chloe brach an der Schulter getroffen zusammen.

„Mireille!“, brüllte Haruka, doch die blonde Korsin sah genauso überrascht aus, wie der Rest der Truppe.

Kirika stürzte auf Chloe zu und neigte sich zu ihr. „Chloe.“

„Ich…liebe dich“, flüsterte Chloe dann fielen ihre Augen zu.

„Toll, umbringen hätten wir sie auch selber können.“ Haruka wandte sich Mireille zu. „Hast du was gesehen?“

„Ein schlanker langhaariger Mann. Und ich glaube er hat aus Chloes Waffe geschossen.“

Haruka seufzte. „Seiya.“

„Warum hast du DEN eigentlich nicht umgebracht?“, fragte Oscar.

„Weil mir ein blonder Obermotz mal versucht hat, beizubringen, das Töten nicht unbedingt sein muss.“

„Was du dir natürlich bei den falschen zu Herzen nimmst.“

„Schuldzuweisungen helfen gerade echt weiter!“, motzte Haruka. „Kümmert ihr zwei euch um die Leiche.“ Haruka fuhr sich durch die Haare. „Also steckt Seiya wohl mit Chloe und dem Werwolf unter einer Decke.“

„Hilft nicht weiter, wir müssen immer noch den blonden Werwolf finden.“

„Und haben jetzt noch einen übergeschnappten Vampir an der Backe.“ Haruka wandte sich noch einmal Kirika und Mireille zu. „Um den kümmert ihr euch.“

„Und wir suchen jetzt wieder den Werwolf.“

Erbfeind

Kapitel 7: Erbfeind
 

Noch am gleichen Abend fanden sich Haruka und Oscar am Brunnen der Jungfrau Maria wieder.

„Hier ist wieder der Gestank“, stellte Haruka fest.

„Das heißt wir sollten die Augen offen halten.“

„Ja das solltet ihr“, knurrte es aus dem Dunklen.

Oscar erhellte mit Hilfe ihres Feuerringes den Platz.

Ein blonder Wolf sprang aus dem Gebüsch und schoss auf die zwei Vampire zu.

„Steck ihn an!“, rief Haruka Oscar zu.

Oscar schleuderte dem Werwolf einen Feuerball entgegen, doch dieser wich aus.

Haruka machte daraufhin einen starken Windstoß, das den Wolf kurz zur Seite warf.

Oscar versuchte erneut das Fell des Wolfes zu entzünden, was auch gelang. Allerdings sprang der Wolf daraufhin in den Brunnen und löschte die Flammen so wieder.

„Ich glaube so bringt das nichts. Er ist zu schnell und zu schlau.“

„Okay, taktischer Rückzug in die Nacht“, meinte Haruka.

Oscar schleuderte dem Werwolf eine Ladung Dreck ins Gesicht um ihn kurzzeitig erblinden zu lassen und verschwand dann mit Haruka in der Nacht.
 

Noch in der Nacht riefen Oscar und Haruka eine Art Kriegsrat zusammen. Samt Kaori und Mio, die von Miyuki sogar aus ihrem Bett geholt worden war und eine verwirrte Ritsu zurückließ.

„Wegen euch muss ich das nachher erklären“, maulte sie, noch etwas verschlafen und daher weniger ängstlich als man sie kannte.

„Es ist wichtig“, meinte Oscar. Sie saßen alle zusammen in dem Zimmer in dem Kaori zusammen mit Shizuma nächtigte. Haruka stellte sich kurz vor Mio und fletschte ihre Zähne.

„Wach genug?“ Mio hatte die Zähne kaum gesehen, da hockte sie auch schon in einer Ecke.

„Ich habe nichts gesehen…Ich habe nichts gesehen.“

„Ja…ganz toll…“, bemerkte Shizuma und runzelte die Stirn.

„Wir kommen zu zwei gegen den Werwolf nicht an“, meinte Haruka.

„Heißt also, wir brauchen Unterstützung und da wir zwei Werwölfe haben, die wenn auf einer Seite, auf unserer Stehen, wollten wir euch um Hilfe bitten…Wobei…“ Oscar sah zu Mio rüber und seufzte.

„Kaori?“ Haruka sah die Schülerin etwas hilflos an. Kaori saß auf dem Bettrand und dachte einen Moment nach. Kurz streifte sie Shizuma mit einem Blick, die nicht sehr glücklich über den Gedanken aussah.

„Mach dir bitte keine Sorgen…“, flüsterte sie und sah dann zu Oscar und Haruka.

„Ich weiß nicht ob ich eine große Hilfe sein kann, ich habe noch nie gekämpft, aber wenn ihr mich braucht, in Ordnung.“

„Erschwerend kommt hinzu, dass noch ein verrückter Vampir durch die Gegend streift“, meinte Haruka, wandte sich dann aber noch zu Miyuki.

„Übrigens, Chloe ist tot.“

„Darüber werde ich dann wohl Altena informieren müssen“, antwortete diese. Kurze Stille kehrte ein, die nach einigen Augenblicken von einem Seufzen Oscars unterbrochen wurde.

„Ich hatte zwar gehofft, diese Möglichkeit würde uns erspart bleiben, als wir den Auftrag bekamen, aber ich habe eine Idee, wie wir einen ebenbürtigen Gegner für den Werwolf abgeben können“, meinte sie dann.

„Wir könnten meinen kompletten Clan herbei zitieren“, bemerkte Haruka.

„Ja, aber das wäre wohl etwas zu auffällig. Ich dachte an einen Hybriden.“

„Das heißt einer von euch beiden, will sich von einem Werwolf beißen lassen?“, fragte Miyuki. Oscar nickte.

„Wie bitte?!“ Haruka schien nicht überzeugt von der Idee.

„Da meine Freundin nicht so überzeugt scheint, bin das dann wohl ich“, meinte Oscar.

„Hier lässt sich überhaupt niemand beißen!“

„Das ist aber die effizienteste Möglichkeit.“

„Die Wandlung ist bei einem Vampir nicht ganz so einfach wie bei einem Menschen. Zudem kann man die Wandlung auch nicht mehr Rückgängig machen“, erklärte Miyuki. Oscar nickte wieder.

„Das ist mir bewusst. Aber, wenn die Wandlung glückt, macht das auch keinen Unterschied mehr. Ich bin schon unsterblich und übermenschlich stark.“

„“Es gab noch nicht viele Vampire bei denen eine Wandlung geglückt ist. Sei dir dessen bewusst.“ Oscar atmete langsam aus.

„Ich weiß. Ich kenne Hybriden auch nur aus Legenden. Aber ich fürchte anders, kommen wir aus dem Kampf mit dem Werwolf auch nicht lebend raus. Wer weiß, wen er noch alles gebissen hat und wie viele er das nächste Mal zur Unterstützung mitbringt. Hast du irgendwelche Kenntnisse darüber wie man bei der Wandlung Unterstützung leisten kann, Miyuki?“

„Nun da gibt es nicht viel, was man tun kann. Du solltest genug Energie für die Wandlungszeit haben und jemand sollte 24 Stunden bei dir sein können.“

„Heißt, ich muss trinken“, meinte Oscar. Sie sah von Miyuki zu Shizuma und zurück.

„Wir nehmen einfach ihre Band, wenn Mio uns schon nicht hilft“, grinste Haruka. Mio quiekte verschreckt auf.

„Die haben nichts damit zu tun!“, heulte sie.

„Generell, wäre das natürlich eine Option, aber das vergeudet jetzt zu viel Zeit. Also, wer will?“ Oscar grinste schief. Miyuki seufzte.

„Ich mach es.“ Sie stand auf und hielt Oscar ihr Handgelenk hin.

„Tut mir Leid…“, murmelte diese und stieß ihre Zähne zielgenau in die Vene.

„Schön dass dich meine Meinung dazu überhaupt nicht interessiert.“ Oscar nahm genug Blut um stark genug zu sein und lies Miyuki dann los.

„Verbindet die Wunden“, meinte sie. Shizuma stand schon auf und kümmerte sich um Verbandszeug, während sich Oscar zu Haruka umdrehte.

„Ich mach das nicht weil ich scharf drauf bin, ein Werwolf zu werden. Sondern weil wir möglicherweise sonst alle draufgehen.“

„Wir könnten uns verpissen. Sind Werwölfe unser Bier?“, maulte Haruka.

„Nein, aber immer noch die Vampirjäger.“

„Bitte, mach es. Soll mir doch egal sein“, brummte Haruka. Oscar seufzte, sah Mio an, seufzte erneut und blickte dann zu Kaori.

„Beißt du mich?“ Kaori nickte langsam und stand auf. Es dauerte auch nur wenige Sekunden und nach einem leisen Knallgeräusch stand ein etwa Mannshoher schwarzer Wolf im Raum. Oscar atmete tief durch und hielt Kaori ihre Hand hin. Wenige Sekunden später hatte Oscar deutliche Bissspuren im Handrücken und Kaori hatte sich schnell zurück verwandelt.

„Autsch…“, brummte Oscar.

„Das brennt total…“

„Ich denke wir drei gehen rüber und Mio, du gehst wieder auf dein Zimmer.“ Mio nickte zitternd und stand auf um zu gehen. Oscar begann schon zu schwitzen und nickte ebenfalls nur.

Hybrid & Lebensgefahr

Kapitel 8: Hybrid & Lebensgefahr
 

Einige Tage vergingen in denen Haruka, Kirika und Mireille weiterhin den Werwolf und Seiya suchten und Miyuki um das Leben von Oscar kämpfte. Allerdings, war nicht nur Oscar in dieser Nacht vom nahenden Tode bedroht, sondern auch noch jemand anderes. Schon fast zur Zeit des Sonnenaufgangs, schleppten Mireille und Kirika, eine sichtlich geschwächte Haruka in Miyukis Zimmer.

„Seiya hat sie erwischt…“, meinte Kirika offensichtlich besorgt, als sie Haruka zum zweiten Bett schleppten.

„Die Silberkugel ging durch, vermutlich ist sie nur deswegen noch am Leben“, erklärte Mireille.

„Eigentlich sollte ich die Einzige halb Tote sein…Wir müssen was tun, sonst überlebt sie den Sonnenaufgang nicht“, kam es dunkel aus dem anderen Bett. Oscar war nach langer Ohnmacht erwacht.

„Vermutlich verlangsamen einerseits die Ringe die Wirkung des Silbers zum anderen ist das Geschoss ja nicht in ihrem Körper stecken geblieben sondern durch gegangen“, meinte Miyuki.

„Lasst mich zu ihr…“ Oscar quälte sich langsam aus dem Bett und ging ein wenig wackelig zu dem anderen Bett.

„Oscar, ich fürchte wir können nichts mehr für sie tun“, sagte Miyuki.

„Ob man was für sie tun kann oder nicht, das entscheide ich!“, knurrte Oscar böse, ein kurzes Glühen in den Augen.

„Ihr seid gegen Silber nicht immun!“

„Nein…aber eine Wandlung zum Werwolf heilt vorhandene Wunden und Krankheiten…“, brummte Oscar und es schien als beuge sie sich vor um Haruka einen Kuss zu geben, ritze dabei aber mit ihren Eckzähnen leichte Risse in ihre Lippen um das Werwolf Gift so in ihre Blutbahn zu bringen.

„Miyuki…bitte gib ihr etwas Blut…ich besorge mir anderweitig welches…“, meinte sie dann.

„Ich befürchte dass sie zu geschwächt ist und die Wandlung nicht übersteht…“, seufzte Miyuki, setzte sich aber dennoch zu Haruka ans Bett und flößte ihr mithilfe eines Brieföffners um eine Wunde herbei zu führen, Blut ein. Oscar schaute derweil Mireille und Kirika an.

„Was ist mit Seiya?“

„Wir haben ihn mit der Silbermunition erwischt. Sollte er nicht schon verbrannt sein, wird das der Sonnenaufgang für uns erledigt haben.“ Oscar nickte langsam.

„Gut…Ich sehe das ich zu Kräften komme und dann warten wir ab, was aus Haruka wird…“ Oscar sah sorgenvoll auf das Bett, ehe sie sich zur Tür umdrehte und ging.
 

Nach ein paar Stunden kehrte Oscar, offensichtlich wieder bei Kräften zurück.

„Wie geht es ihr?“, sprach sie Miyuki an, die noch immer an Harukas Bett saß.

„Sie ist immer noch bewusstlos.“

„Irgendwelche Reaktionen auf das Werwolf Gift?“

„Ihre Lippe ist geschwollen und sie zittert ab und zu.“ Oscar nickte langsam.

„Dann war es genug Gift um die Wandlung einzuleiten.“

„Das heißt dann erst mal abwarten.“ Oscar nickte wieder und setzte sich auf das andere Bett.

„Ich weiß jetzt auch wer der Werwolf ist.“

„Wer ist es?“ Miyuki sah Oscar an.

„Die Präsidentin von Spica.“

„Und ihr seid sicher dass sie die Erste ist?“

„Was heißt sicher. Aber wir haben sonst keinen Verdächtigen mehr. Also wird sie in jedem Fall als Versuch herhalten. Wenn sie es nicht ist, werden Mio und Kaori auch nicht vom Fluch befreit und wir müssen weitersuchen, aber so aggressiv wie dieser blonde Wolf war, ist sie in jedem Fall gefährlich. Grund genug sie aus dem Verkehr zu ziehen.“ Miyuki seufzte.

„In Ordnung. Dann warten wir bis Haruka wieder fit ist.“

Überraschung für Shion

Kapitel 9: Überraschung für Shion
 

Es vergingen erneut ein paar Tage. Miyuki war im Unterricht und Oscar saß an Harukas Bett, als sie langsam erwachte.

„Wo bin ich Coach.“ Oscar sah Haruka an und schmunzelte.

„Im Stadion.“

„Cool, dann bin ich Batman.“ Oscar lächelte liebevoll.

„Dir geht’s anscheinend wieder gut. Das beruhigt ungemein.“

„Ist Seiya schon tot, oder kann ich ihn noch den Arsch aufreißen?“ Oscar lachte kurz.

„Interessanter Gedanke. Aber nachdem Kirika und Mireille ihn mit den Silberpatronen erwischt haben, ist er nicht mehr aufgetaucht, also wird wohl spätestens der Sonnenaufgang ihn erwischt haben.“

„Mh…Na gut.“

„Wir haben aber mittlerweile den Werwolf ausfindig gemacht.“

„Den, den wir auch umbringen dürfen?“

„Ja genau den.“

„Und wer? Die kleine Chorsängerin, stimmt’s?“ Oscar schüttelte den Kopf.

„Die Schülerpräsidentin von Spica.“

„Auch egal. Lebt sie überhaupt noch?“

„Ja, ich habe abgewartet bis du wieder aufwachst“, meinte Oscar.

„Gut, gehen wir sie umbringen.“ Oscar hob eine Augenbraue.

„Dir ist bewusst dass du eine Silberpatrone überlebt hast?“

„Mh…Tatsächlich.“

„Und du fragst dich überhaupt nicht wieso?“

„Ich bin halt super, keine Ahnung.“ Oscar schüttelte schmunzelnd den Kopf.

„So super auch nicht. Ich hab dich gebissen.“

„Das war wozu gut?“

„Na ja…damit du überlebst?“

„Äh…Ich war schon vorher ein Vampir?“ Oscar fasste sich an die Stirn.

„Ja…das schon. Aber ich bin ein Hybrid?“

„Miyuki hat zugelassen das du mich zu einem halben Werwolf machst?“ Oscar kratzte sich am Kopf.

„Na ja…zugelassen? Ich glaube sie wollte nicht das ich ihr den Kopf abreiße oder ein Stück aus ihr rausbeiße.“

„Ein Wunder dass ich das überlebt habe.“

„Ohne den Biss hättest du es garantiert nicht überlebt“, meinte Oscar.

„Man wird es wohl nie erfahren, ist aber auch egal.“

„Dann sollten wir dir was zu trinken beschaffen und den Job erledigen.“

„Das klingt nach einem Plan.“
 

Nachdem Oscar und Haruka sich etwas Blut beschafft hatten, machten sie sich auf den Weg um Shion den gar aus zu machen. Sie legten sich in einem Waldstück auf die Lauer, an dessen Weg Shion vorbei zu kommen pflegte.

„Kannst du dich verwandeln?“, fragte Oscar.

„Keine Ahnung. Hast du es schon probiert?“ Oscar nickte.

„Ich kann das.“ Wie zur Bestätigung, gab es einen kleinen Knall und Oscar stand als etwas zwei Meter Rückenhöhe großer Werwolf vor Haruka.

„Siehst du?“

„Ich dachte du wärst größer“, meinte Haruka und guckte hoch.

„Du mich auch“, brummte Oscar und leckte Haruka einmal durchs Gesicht, oder eher über den gesamten Kopf. Haruka sah deutlich angepisst aus.

„Igitt…“ Oscar bellte ein Lachen

„Sieht nach einer feuchten Angelegenheit aus.“

„Okay, wie geht das?“

„Eigentlich genauso, als wenn du die Hundegestalt annimmst. Musst dich nur auf den Wolf in dir konzentrieren.“ Haruka zuckte die Schultern, konzentrierte sich und nach einem Knall, stand sie auch als Wolf da.

„Einfach, was?“

„Mh, ist das komisch.“

„Die Ringe kannst du übrigens noch benutzen“, bemerkte Oscar.

„Gut zu wissen.“

„Dann warten wir mal auf unser Beutetier.“ Oscar kauerte sich hin. Haruka guckte etwas missbilligend.

„Glaubst du das ducken bringt irgendwas bei der Größe?“

„Wohl nicht, aber aus dem Stand springen ist nicht ganz so effektiv.“

„Na dann.“ Haruka hockte sich ebenfalls hin. Es dauerte auch nicht lange, bis Shion ihren Weg kreuzte. Ohne Ankündigung, sprangen Oscar und Haruka aus dem Wald und landeten etwas ziellos neben Shion, statt wie geplant auf ihr.

„Schwein gehabt, Werwolf, verschätzt“, grollte Oscar. Ein Knall und der blonde Werwolf stand vor ihnen. Allerdings offensichtlich wesentlich kleiner als die beiden Hybriden. Sie knurrte.

„Wer seid ihr?“

„Dein Schlimmster Alptraum“, knurrte Haruka.

„Was wollt ihr?“ Oscar begann um Shion herum zu schleichen.

„Mh, was glaubst du? Du hast einen ziemlichen Tumult angerichtet.“

„Außerdem schulden wir dir noch eine Revanche für die Sache am Brunnen.“ Shions Fell sträubte sich.

„Die Vampire?“

„Auch, ja.“, knurrte Oscar.

„Oder wohl eher, Hybriden.“ Shion knurrte erneut und sprang Haruka entgegen. Noch während Shion sprang, sprang auch Oscar ihr in die Flugbahn und grub ihre Zähne in ihr Nackenfell. Somit riss sie, sie aus der Luft hinunter auf den Boden. Shion wand sich und trat mit den Hinterpfoten nach Oscar. Krallen erwischten ihre Flanke. Oscar jaulte auf, lies los und Shion sprang wieder auf. Haruka konzentrierte sich und aktivierte den Windring um Shion gegen einen Baum zu schleudern. Als sie den Baum traf, brach er ab und Shion kam schlitternd auf dem Waldboden zum Stehen. Oscar hechtete Shion hinterher. Ihre Kiefer suchten, die bereits blutende Nackenwunde, fanden diese auch und sie biss erneut zu. Shion jaulte und winselte, die Beine traten um sich, während Oscar zerrte und riss, bis es irgendwann ein geräuschvolles Knacken gab, als Oscar den Knochen zwischen ihren gewaltigen Zähnen zerbrach. Das Blut sprudelte Oscar ins Maul, was sie dann endlich veranlasste los zu lassen. Der Atem ein wenig stoßweise gehend, hob sie den Kopf und sah Haruka an.

„Ich glaube das war‘s.“ Während Oscar das sagte, verwandelte sich der Leichnam des blonden Wolfes, zurück in die Schülerpräsidentin von Spica.

„Ja, das war‘s.“ Oscar trabte zurück zu Haruka.

„Hoffen wir, es war der Richtige“, bemerkte sie dann. Haruka verwandelte sich zurück.

„Sexy, mein Dreckspatz.“ Oscar leckte sich über die Schnauze.

„Ich krieg‘s auch nicht weg“, bemerkte sie und verwandelte sich zurück. In Menschengestalt hatten sich ihre Klamotten mit dem roten Lebenssaft bedeckt.

„Du brauchst ein Ganzkörpertampon.“

„Hilft grad wenig. Wir sollten zurück. Wenn mich jemand so sieht, gibt das vermutlich einen ziemlichen Aufstand. Mireille und Kirika, können gleich los und sich um die Überreste kümmern“, meinte Oscar.

„Unsere letzte Aufgabe ist es dann nur noch, fest zu stellen ob Kaori und Mio noch Werwölfe sind“, bemerkte Haruka.

„Ja, dann können wir hier weg.“

Bye Bye Astrea

Epilog: Bye bye Astrea
 

Dass der Fluch aufgehoben war, war den verfluchten Mädchen schnell klar, als sie, nachdem Haruka und Oscar sie vom Tod Shions unterrichtet hatten, versuchten sich zu verwandeln und nichts passierte. Der erste Werwolf von Astrea Hill hatte das zeitliche gesegnet. Miyuki versprach Shizuma sich darum zu kümmern, das Kaori ohne große Fragen, wieder zurück an die Schule konnte und Oscar und Haruka, begannen ihre Sachen zusammen zu packen um diesen Irrsinn endlich den Rücken zu kehren. Nur Mio machte sich um die vergangen Tage als Werwolf noch ihre Gedanken. Zudem schuldete sie Ritsu, noch wegen der letzten nächtlichen Aktion eine Erklärung. So also saß sie am Einbruch des Abends, auf Ritsus Bettrand. Allerdings wusste sie gar nicht wie sie anfangen sollte und saß sicherlich schon 5 Minuten, immer mal wieder seufzend, da.

„Süße, was hast du denn?“, fragte Ritsu der es langsam zu bunt wurde. Ein letztes Mal atmete Mio tief ein und aus.

„Also…du wolltest doch wissen, wieso Präsidentin Rokujou mich mitten in der Nacht geholt hat.“

„Ja, richtig.“ Mio sah auf ihre Hände, die sie gefaltet im Schoß liegen hatte.

„Also…ich weiß das klingt verrückt aber…es…ich war verflucht. Ein Werwolf“, erzählte sie. Ritsu sah einen Moment überrascht aus, dann begann sie zu lachen.

„Du? Ein Werwolf?“ Mio errötete. Ob aus Scham oder vielleicht aufkommender Wut, weil Ritsu lachte, das war unklar.

„Aber wenn ich es doch sage!“

„Dann wärst du allein ob dieser Tatsache schon an einem Herzinfarkt gestorben“, lachte Ritsu immer noch.

„Ich hatte auch ziemliche Angst! Ich wollte ja niemanden verletzten!“, empörte sich Mio.

„Mio, Schatz, es ist vollkommen in Ordnung, wenn du mir nicht sagen willst was Präsidentin Rokujou von dir wollte.“ Mio murrte unzufrieden.

„Es stimmt aber. Und ich kann es auch beweisen!“

„Aha? Und wie?“

„Die neuen Gärtnerinnen. Die zwei sind Vampire!“

„Ach, Vampire gibt’s hier auch noch.“

„Komm mit, sie sagen es dir selbst!“ Mio stand energisch auf, fasste nach Ritsus Hand und schleifte sie mit sich.

„Mio lass doch den Blödsinn.“

„Nein, ich will dass du mir glaubst.“

„Schon gut, ich glaub dir ja schon. Du bist ein gemeingefährlicher Werwolf und unsere Gärtner sind Vampire.“ Ritsu lachte schon wieder. In diesem Moment traf Mios Faust, Ritsus Kopf.

„Warts ab“, knurrte sie. Ritsu brummte etwas.

„Ich dachte das hättest du dir mittlerweile abgewöhnt.“

„Ich wollte dir bloß nicht zu doll wehtun.“ Mio schleifte Ritsu weiter zielsicher zum Zimmer von Oscar und Haruka.

„Mio, ehrlich, lass den Quatsch.“

„Nein!“ Schlussendlich standen sie vor dem Zimmer. Mio klopfte nur kurz und machte dann die Tür auf.

„Könntet ihr Ritsu erklären, dass es stimmt das ich verflucht war und ihr Vampire seid?“, sprudelte sie schon los, ehe sie überhaupt ins Zimmer guckte.

„Mio…Das Zimmer ist leer.“ Erst jetzt guckte Mio richtig.

„Was? Aber sie waren hier! Das war ihr Zimmer.“

„Wahrscheinlich haben sie sich in Fledermäuse verwandelt und sind weg geflogen.“

„Schwachsinn. Das können sie gar nicht. Sie verwandeln sich in Hunde“, meinte Mio, während sie sich immer noch im Zimmer umsah und Spuren der verschwundenen Vampire suchte.

„Ach so, hab ich vergessen. Mein Fehler.“ Wieder traf Mios Faust auf Ritsus Kopf.

„Hör auf mich zu verarschen!“, grollte die Bassistin.

„Hör du auf so einen Blödsinn zu erzählen.“ Mio ließ sich auf das scheinbar unberührte Bett sinken.

„Aber es stimmt doch…“, schniefte sie. Ritsu stimmte ein Wolfsheulen an und horchte in die Nacht.

„Also ich höre nichts.“ Ein drittes Mal traf Mio schmerzhaft Ritsus Schädel.

„Ich hasse dich…“, jammerte Mio und lies sich zurück aufs Bett sinken. Immer noch kichern setzte sich Ritsu neben Mio und zog sie in eine Umarmung.

„Ich liebe dich auch, mein verrückter Killerwolf.“

„Ich erzähl dir nie wieder was“, murrte Mio.

„Dann fahr ich in den Zoo und frag deine Wolfskollegen.“ Mio schubste Ritsu um.

„Du bist so gemein…“

„Wir sollten wieder in unser Zimmer zurück, wenn sie uns in diesem erwischen, gibt es Ärger.“ Mio murrte, nickte aber und stand auf.

„Ach Schatz, ich glaube dir doch.“

„Jetzt kannst du dir das auch behalten“, maulte Mio und verließ das Zimmer. Ritsu folgte ihr.

„Schaaatz.“

„Nein.“ Mio brummte ein bisschen. Ritsu stellte sich vor sie und schnitt eine Grimasse.

„Nicht böse sein.“ Mio rollte die Augen und seufzte. Vielleicht hätte sie es ihr gar nicht erzählen sollen.

„Ach, sei wieder meine süße kleine Mio.“ Mio brummelte etwas missmutig, setzte sich wieder in Bewegung und drückte im vorbeilaufen Ritsu einen Kuss auf die Wange.

„Gehen wir schlafen“, meinte sie dann etwas leise und ebenso etwas rot um die Nase.



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