Master of War - Eine FF zu den Ulldart-Büchern von Markus Heitz von Igirisu_ ================================================================================ Prolog: -------- Wütend schlug ich die Tür hinter mir zu und versetzte der nächstbesten Kleidertruhe einen – für mich wahrscheinlich wesentlich schmerzhafteren- Tritt. Was fällt diesen missratenen Bastarden ein, so zu tun, als sei nichts gewesen? Verbündete, die die Seiten wechseln, sobald sich irgendwo anders ein Vorteil bietet, verdienen doch nichts anderes als die endgültige Vernichtung! Ein wölfisches Grinsen zog sich über meine Lippen, als ich an die dampfenden, verkohlten Leichen dachte, die sich in der Audienzhalle türmten und inzwischen mit Sicherheit mit den einen oder anderen Haufen Kotze garniert worden waren- von den Mägden, die wohl die nächste Zeit damit beschäftigt sein würden, alles wieder herzurichten. Damit sie nicht bald auch auf diese Weise weggeräumt werden müssten. Ich war derart geladen, dass sie mich besser nicht noch mehr verärgern sollten! Ich atmete tief durch und rieb mir leicht über die Augen. Ich sollte mich etwas beruhigen, sonst hätte ich bald kein Schlafgemach mehr, sondern ein Freiluftgehege, worauf mich das leichte Kokeln meiner Kleidung hinwies. Aber eigentlich ist es auch nicht weiter wichtig. Seufzend öffnete ich die Tür und trat hinaus auf den großen Balkon. Meinen Blick ließ ich über den Schlosspark gleiten, während ich zum niedrigen Steingeländer schritt und -inzwischen wieder ganz die Ruhe selbst- einen Fuß darauf abstützte. Mein Ziel ist nicht mehr weit entfernt und ich werde es bald erreichen! Das rede ich mir jedenfalls immer wieder ein, doch glauben konnte ich es nicht so recht- zu viel konnte schief gehen und mir ging die Zeit aus. Abgesehen davon, dass der Winter vor der Tür stand, gab es noch ein viel größeres Problem, was mich beinahe verzweifeln ließ- deshalb zwang ich mir lieber einen anderen Gedanken auf… Zvatochna kam mir da nur gelegen. Anmutig wie eine Elfe schritt sie den blumengesäumten Weg des Parks entlang und auf den majestätischen Springbrunnen zu. Sie ist so schön, so zart, so intelligent… und mir so fern. Mit verträumtem Blick folgte ich jeder ihrer Bewegungen und stellte mir vor, sie würde sich mir nähern, nicht diesem verdammten Brunnen… und sich auf meinen Schoß setzen, nicht auf dessen Rand. Schon schweiften meine Gedanken zu ihren großen, weichen Brüsten und ich spürte förmlich, wie sie sich heiß gegen mich pressten, während ich sie in eine feste Umarmung zog und wir uns leidenschaftlich-…oh! Ein eindeutiges (aber durchaus wohliges) Ziehen in meiner Lendengegend weckte mich aus meinen Tagträumen und ein weiterer Blick in die Richtung meiner geliebten Zwillingsschwester wies mich darauf hin, dass es so wohl nie kommen würde. Und schon erwischte ich mich, wie ich das Marmor- Goldgebilde dort unten mit eifersüchtigen Blicken bedachte und meine Erregung doch beeindruckend schnell nachließ. Schade, ich hatte mich gerade so gut gefühlt. Wieder bekam ich Zweifel an der Durchführbarkeit meines Plans, obwohl das nun wirklich nichts mit meiner Libido zu tun hatte, aber so ist es nun mal, wenn man sexuell frustriert ist. Vielleicht sollte ich mir mal eine Frau kaufen? Nein, diese Nutten widerten mich einfach nur an, ließen sich von jedem begrabschen und begatten, wer weiß schon, was die für Krankheiten mit sich herumtrugen? Also doch vielleicht ein bisschen arbeiten, ja das wird mich ablenken. So ging ich grübelnd wieder in mein Zimmer und zog einen Stapel Dokumente hervor, die ich nach und nach durchließ und auf verschiedene Stapel aufteilte. Die einen- meist von Jüngern Tzulans, die Bericht erstatteten aus den Dörfern, für die sie zugeteilt waren- erhielten eine Unterschrift und ein Siegel. Die anderen … nun, um die Verfasser würde sich meine.. Freunde kümmern, wenn man sie denn so bezeichnen konnte. Aber wer braucht in seinem Reich schon solch verweichlichte Bauern, die einem die Zeit stahlen, nur weil jemand ihr Gut abgefackelt hatte? Sollten sie sich ein neues bauen und mich nicht weiter damit behelligen! Entnervt zitierte ich Mortva herbei- wenn man schon einen Berater hat, der meint, er könne alles besser, sollte er auch ein paar wichtige Aufgaben übernehmen, oder nicht? Wie zum Beispiel meine Schimpftiraden aushalten oder- wie heute- Aufgaben verteilen. „Da bist du ja endlich, meinst du ich hab den ganzen Tag Lust, auf dich zu warten?“, schnaubte ich zornig und ging vor meinem Schreibtisch auf und ab. „Bitte verzeiht, Herr.“, galant verneigte der schmierige Waschlappen sich vor mir und ließ ein wahrscheinlich hinreißendes Lächeln vom Stapel, das wohl selbst Eisblöcke zum Schmelzen brachte- es sei denn, diese hießen Govan! Wobei, wenn ich es recht mir recht überlege, bin ich wohl kaum ein Eisblock, sondern eher ein Vulkan. Klingt auch viel gefährlicher. „Spar dir deine Heuchelei, Speichellecker hab ich genug um mich herum!“ Ich konnte mich nur schwer beherrschen, ihm seinen dämlichen Gesichtsausdruck nicht einfach mit ein bisschen Magie für immer aus seinem dämonischen Gesicht zu wischen, aber irgendwie gelang es mir. Statt ihn abzufackeln deutete ich schwungvoll auf den Stapel an Exekutionsschreiben. „Diese Bauern meinen wohl, ich hätte zu viel Freizeit. Sorg dafür, dass sie mich nicht mehr behelligen und…“- Ein böses Grinsen schlich sich in mein Gesicht- „…lass ein paar fähigere Leute an ihre Plätze treten. Du weißt schon. Und jetzt verschwinde, oder muss ich dir demonstrieren was ich meine?“ Mein Grinsen wandelte sich in ein zuckersüßes Lächeln und ich strahlte ihn von unten herauf mit großen, funkelnden Augen an. „Na komm schon, mach mich glücklich“ Kapitel 1: ----------- Es war jetzt schon wieder einige Zeit her seit meiner Krönungszeremonie und ich fand, man sollte mich langsam wieder feiern. Leider waren wir viel zu weit weg von Tarpol, was mich ziemlich störte, doch wir hatten nun mal Krieg und die Schlacht würde eben hier stattfinden- in Ilfaris. Mein Ilfaris. Genau wie es auch bald mein Kensustria sein würde. Mein Ulldart. Alles meins. Aber bevor es soweit kam hatte ich eben noch einiges zu tun, wie zum Beispiel herausfinden, wo Albugast schon wieder war. Als mein persönlicher Leibwächter sollte er nicht so oft verschwinden, oder lag ich da falsch? Nicht, dass ich einen Leibwächter brauchte, aber es sah einfach beeindruckender aus, wenn man einen Ritter in blutroter, dornengespickter Rüstung unter der Knute hatte und nach Belieben vorzeigen konnte. Wo war er? Ich bekam das Gefühl, dass er mich unbedingt erzürnen wollte und das sollte er haben! Wenn er nicht in fünf Minuten auf der Matte stand würde ich ihm liebend gerne vorführen, was es heißt, mir Ungehorsam zu zeigen! Wie ein eingesperrter Tiger stapfte ich durch die leere Halle, meine Schritten hallten laut von den steinernen Wänden wieder und immer wenn ich an einem vorbeiging, ging einer dieser scheußlichen Wandteppiche in Flammen auf und ich sah nicht ein, warum ich mich beruhigen sollte. Hässlich waren sie ausnahmslos und dann handelten sie auch allesamt von irgendwelchen Heldensagen und so einem Kram. Fände ich diese Art der Dekoration nicht so fürchterlich, würden hier schon längst Gobelins mit Bildern von mir hängen, aber das konnte ich mir wirklich nicht antun! Oder Zvatochna- sie wollte ich lieber in natura erleben, sie berühren und mit Blicken auszieh- liebkosen. Wie auch immer. Ich spürte die Magie durch meine Adern fließen und wie sie leicht auf meiner Haut prickelte, als wolle sie endlich mal wieder in einer Schlacht eingesetzt werden. Sie war wie ich- sie wollte anderen Schmerzen bereiten, sie foltern, töten und ihnen- wohl nicht in dieser Reihenfolge- Macht demonstrieren. Wie immer spürte ich Tzulans Augen auf mir, seinen Geist in mir. Als würde er mich tagtäglich, in jeder Sekunde meines Lebens ausspionieren und nach Zweifeln in mir suchen. Doch dafür war kein Platz. Und ich hatte eh keinen Grund dazu, denn wenn ich nur daran dachte, wie ich einen dieser Ulldraelgläubigen ganz langsam zu Tode foltern würde, fühlte ich ein wohliges Kribbeln, welches ganz und gar nicht von Tzulans Magie stammte. Ich sah diese Aufständischen schon zitternd vor mir im Dreck knien, um Vergebung bittend oder wie sie mich anflehten, ihnen ein schnelles Ende zu bereiten. Wie schnell sich meine Laune doch bessern konnte! Albugast war vergessen und ich ließ mich auf den bequemen Sessel fallen, der am Kopfende des langgezogenen Tisches stand. Die Füße auf jenem und die Hand lässig auf dem Oberschenkel ruhend saß ich da und starrte an die Decke. Der Tag konnte kaum schöner sein, oder? Nun, klar, das eine oder andere könnte ich mir da schon vorstellen, aber Zvatochna und unsere erste gemeinsame Nacht würden früher oder später noch kommen, schließlich heirateten wir in nur wenigen Wochen bereits. Ich sollte anfangen die Feierlichkeiten zu planen! Die leichten Magievibrationen, die von meinen Fingerspitzen durch den dünnen Stoff meiner Hose drang, schien mich fast wahnsinnig zu machen- manche behaupteten das sei ich längst, aber so ist es nicht. Ob hier in der Nähe noch ein paar Ungläubige zu finden sind, die ich quälen könnte? Oder noch besser: ein ganzes Heer, welches den Kensustrianern und ihren Verbündeten zur Hilfe kommen wollte? Ich stellte mir vor, wie ich sie alle mit einer einzigen Handbewegung zu Tzulan schickte und hört sie beinahe, wie sie mit gellenden Schreien ihre Angst und ihren Schmerz in die Welt hinaustrugen- ein grausamer Chor, mir zu Ehren, nun gut- und ‚natürlich‘ zu Ehren Tzulans. Angestachelt von diesen Gedanken und voller Hoffnung stand ich wieder auf und trag beflügelt aus dem hässlichen Schloss des fetten Ex- Königs Perdor in die strahlende Mittagssonne. Wie schön warm sie war. Ich blieb einen Moment stehen, schloss die Augen und genoss das wohltuende Gefühl auf meiner Haut. Dazu das Zwitschern der Vögel, die keine Ahnung hatten, dass gerade eine nahezu gottgleiche Kreatur aus dem Inneren des Gemäuers getreten war und sie mit seiner Anwesenheit beehrte- ignorante Viecher. Nachdem ich ein wenig in der Sonne gebadet hatte ging ich den geschwungenen Weg aus weißem Kies entlang in Richtung der Zelte tausender Söldner. Sollte ich schon keine Feinde finden, würden diese hier am ehesten entbehrlich sein. Armselige Menschen- dachten sie wirklich sie würden nach diesem Krieg auch nur ein einziges Goldstück von mir sehen? Opfer konnte es nie genug geben- zumindest wenn es um Gegner und Verbrauchsmaterial wie dieses Söldnerpack ging. Und doch gab es auf Seiten der Kensustrianer den ein oder anderen, den ich gerne ganz persönlich in Stück reißen würde- obwohl das noch viel zu nett ausgedrückt war für das, was ich mir da noch überlegen würde. Es gab eindeutig zu wenige Foltermethoden in dieser Welt- was hatten meine Vorfahren eigentlich gemacht um sich die Zeit totzuschlagen? Ein ziemlich dreckiges Lachen entwich meiner Kehle. Totschlagen- Ja genau, das hatten sie wohl getan! Und die Natur der Dinge gebot mir sie noch zu übertrumpfen- denn das ist es, was die Nachkommenschaft zu tun hatte, nicht wahr? Aber kommen wir zurück zu meiner Suche nach einem potenziellen Spielgefährten- und Albugast. Suchend ließ ich meinen Blick über die ehemals saftig grüne Wiese schweifen, die nun zu einem kargen, braun- grauen Feld aus Schlamm und verrottendem Gras geworden war, seit diese Horde sich hier niedergelassen hatte. Ein guter Zustand, wenn man bedachte, dass ich vorhatte, sie in naher Zukunft in Blut zu baden, auch wenn der Kontrast von madenzerfressenen Leichen auf einer blühenden Sommerwiese wohl auch so seinen Reiz hatte. Doch nicht jetzt. Während ich mir meinen Weg zwischen den niedrigen Zelten hindurch bahnte, sorgsam darauf achtend, so viele dieser Halsabschneider wie möglich mit einem verachtendem Blick herabzuwürdigen, wurde ich plötzlich einer zuckersüßen Stimme gewahr, die mir doch sehr bekannt vorkam und die mein Herz schneller schlagen ließ. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich im Schatten des nächsten Zeltes meine Angebetete vorfand. „Zvatochna! Meine Liebste!“ Mit weitausgreifenden Schritten eilte ich zu ihr, ein erfreutes Lächeln im Gesicht und schlang sie fest in die Arme, nicht darauf achtend, wer da noch alles war. Ich küsste sie lange und innig- ihre Lippen schmeckten zuckersüß, wie die pure Sünde im Paradies und waren so unglaublich weich, so zart. Ich konnte nicht genug von ihr bekommen und küsste sie wieder und wieder. Wenn sie doch nur nicht so schüchtern wäre! Sie hatte ihre Lippen aufeinandergepresst- vielleicht war es ihr unangenehm, ihre Leidenschaft in der Öffentlichkeit zu zeigen? Doch ich wollte sie nicht dazu zwingen und löste meine Lippen nur einige wenige Zentimeter von den ihren. Viel zu weit, wie ich fand, doch ihr warmer Körper linderte meinen Trennungsschmerz und erinnerte meinen Körper daran, dass er nicht nur aus Lippen bestand, sondern noch aus ganz anderen Bereichen. Ich betrachtete ihre wunderschönen blauen Augen, sie waren ein wenig heller als meine. Ich strich ihr über die rosige Wange- ob sie wohl genauso erregt war wie ich? Ich wollte sie gar nicht mehr loslassen, wären wir in einem geschlossenen Raum gewesen- vorzüglich allein, aber das war keine Voraussetzung- hätte ich für nichts garantieren können- schon gar nicht für den Fortbestand ihrer Jungfräulichkeit. Sie sah einfach hinreißend aus in ihrem enganliegenden Kleid mit dem großen Ausschnitt- der für mich natürlich völlig nebensächlich war. Ich hätte noch stundenlang da stehen und sie anschauen können, doch ihr Blick wurde immer fragender und ein leicht verwirrtes Lächeln legte sich auf ihre ebenmäßigen Züge. „Liebster Govan, ich bin überrascht. Was machst du hier?“ Ich bekam eine leichte Gänsehaut, als die meinen Namen raunte und ich glaube ich brauchte eine Weile bis ich mich wieder so weit gefasst hatte, dass ich ohne Stammelei eine Antwort geben konnte. „Muss ich denn einen Grund haben, dich sehen zu wollen?“ Ich weiß, das klingt fürchterlich kitschig, aber es war nun einmal so, dass ihre Anwesenheit mich alle Ärgerlichkeiten vergessen ließ! Allein schon der Anblick, den ihr kupfernes Haar bot, leicht im Wind wehend und wie flüssige Seide glänzend wenn die Sonne darauf schien- was sie leider nicht tat, da wir im Schatten der Zelte standen… Mist-. Wo war ich? Ach ja, Zvatochna- meine engelsgleiche Zwillingsschwester, die personifizierte Schönheit, der Versinnbildlichung aller meiner Begierden… ich… meinte eigentlich… ach egal. Etwas verlegen löste sie sich von mir- niedlich, wie schüchtern sie doch ist- und strich sich das Kleid zurecht. In Momenten wie diesen kam es vor, dass ich gerne wer anders wäre- wie zum Beispiel ihre feingliedrigen Hände- ich bin mir sicher, ich wäre ganz besonders gut zum Glattstreichen geeignet! Noch halb in Gedanken an alle möglichen Körperteile meiner zukünftigen Braut- ein vorfreudiges Lächeln erschien auf meinen Lippen- ließ ich den Blick über den Platz wandern und entdeckte- Mortva! Alle gute Laune war schlagartig wie weggeblasen! Dieser… Was machte er hier? Der Sache sollte ich auf den Grund gehen! „Und du machst einen Spaziergang oder gibt es einen anderen Grund für deine Anwesenheit?“, fragte ich ihn und durchlöcherte ihn mit lauernden Blicken- war das nicht gerade ein Zucken in seinem Augenlid? Ich fragte mich schon lange, ob er nicht doch heimlich Gefühle für sie hegte- und seien sie noch so primitiver Natur. Ob er sie belästigt hatte? Doch er hatte sich entweder sehr gut unter Kontrolle oder da war wirklich nichts, jedenfalls machte er ziemlich schnell ein Gesicht, als könne er kein Wässerchen trüben, doch bevor er irgendetwas zu seiner Verteidigung vorbringen konnte, erregte etwas anderes unsere Aufmerksamkeit- ein Hornsignal, und wenig später preschte auch schon ein Reiter heran. Dieser- den ich als Albugast erkannte- brachte sein Pferd um Haaresbreite vor mir zum Stehen. Schlamm und Pferdeschweiß schleuderten mir entgegen, als der Ritter von seinem vor Erschöpfung zitternden Reittier absprang, eine Verbeugung andeutete und dann gleich Haltung vor mir annahm. „Göttlicher Carije, ein Heer nähert sich uns aus Osten. Etwa zweitausend Mann“ Es klang wie Musik in meinen Ohren. Wenn das mal keine Möglichkeit wäre, sich ein bisschen zu vergnügen! Kapitel 2: ----------- Warmes Blut spritze mir entgegen als ich meine Klinge aus dem erschlaffenden Leib des Kriegers zog, der das große Glück hatte, von mir als Gegner auserwählt zu werden. Ich sah ihm in die trüber werdenden Augen, als er langsam zu Boden sank und kurz bevor er umfiel einen Schwall des roten Lebenselixiers hervorwürgte. Wieder einer mehr, dessen Tod ich mit einem guten Schluck Wein und meiner geliebten Zwillingsschwester feiern konnte- Tzulan würde mir danken, schließlich wurde er mit jedem Opfer, welches ich ihm darbrachte, stärker! Mein Herz klopfte wie wild vor Verzückung, als ich ein Stück weiter östlich ein paar Axtkämpfer in meine Richtung kommen sah. Sie wussten gar nicht, was ihnen bevorstand, doch das würden sie noch früh genug merken- spätestens, wenn der Magiestoß, den ich gerade in ihre Richtung schleuderte sie traf und wild durcheinanderwirbelte, während sie bei lebendigem Leib zu Asche verglühten. Die Krieger von heute hielten wirklich nichts mehr aus… nun, eine Ausnahme gab es da natürlich- mich! Die Sonne hatte derweil dem Mond den Ehrenplatz an der himmlischen Tribüne überlassen und eine wunderbar erfrischende Kälte zog über die verrenkt daliegenden, noch teilweise dampfenden Körper. Wie viele ich davon niedergestreckt hatte, weiß ich wirklich nichtmehr, doch es waren einige und keiner von diesen Möchtegernkämpfern hatte es geschafft mich zu verletzen. Nicht einen einzigen Kratzer hatten diese Waschlappen mir zufügen können! Irre lachend suchte ich mir mein nächstes Opfer- ich würde eine ganz besondere Kür aus seinem Tod machen! Plötzlich hörte ich lautes Hufgetrappel hinter mir, es kam immer näher! Blitzschnell drehte ich mich um und hob mein Schwert zur Verteidigung- gerade noch rechtzeitig, denn ein wuchtiger Schlag von oben hätte mir ansonsten meinen hübschen Schädel gespalten! Der Ritter zügelte sein Schlachtross, welches sich aufbäumte und wild mit den Hufen durch die Luft wirbelte, während sein Reiter weiter mit dem Schwert auf mich eindrang. Er war gut- sehr gut sogar! Lachend ließ ich mich auf das tödliche Spiel ein und beließ es nicht bei bloßer Verteidigung. Meine Klinge zuckte vor und zurück wie der Kopf einer tödlichen Giftschlange, doch er war schnell genug, um mich immer wieder zu parieren. Überall war Blut, ich fragte mich, ob dieser Kämpfer bereits verwundet worden war, oder ob ich tatsächlich einen ebenbürtigen Gegner gefunden hatte- andererseits war es keine Kunst ein paar Söldner mit einem Pferd niederzureiten! Dieses war übrigens rot vor Blut, ob wohl einer der Schwächlinge unter seinen Opfern gewesen war, die ich heute noch im Lager verachtet hatte? Bestimmt, immerhin waren es eine ganze Menge gewesen, einer schäbiger als der andere, und wie sie gestunken haben war wirklich… ich sollte mich auf meinen Kampf konzentrieren, denn gerade wendete mein Kontrahent sein Ross und versetzte mir einen äußerst schmerzhaften Tritt gegen die Brust- das kommt davon, wenn man mit seinen Gedanken bei haarigen, ungehobelten, stinkenden Männern ist! Meine Schwester war da ganz anders- und ich meine nicht nur das Geschlecht! Aber zum Thema zurück. Irgendwie kam dieser Mann mir bekannt vor, jedoch konnte ich durch das viele Blut in seinem Gesicht und an seinem Körper eigentlich nicht wirklich was erkennen, ob er wohl überhaupt wusste gegen wen er da kämpft? Ich sollte es ihm demonstrieren, es kann wirklich nicht sein, dass jemand von mir gemeuchelt wird, ohne sich dessen bewusst zu sein! Ich sammelte eine kleine Menge Magie und konzentrierte sie in meinen Fingerspitzen, eine winzig kleine Geste nur, und der ach so tolle Herr Ritter wurde hochkant aus dem Sattel in den leichenbesudelten und blutgetränkten Schlamm geschleudert. Mit einem schrillen Wiehern macht das Reittier einen Satz und galoppierte ein Stück weg, ich hoffe, dass ich es ordentlich getroffen hatte! „Endlich bist du in der Position, in die du gehörst!“ Mit einem höhnischen Lachen trat ihm meinem am Boden liegenden Gegner in die Magengrube und dann sein Schwert zur Seite. Wie hilflos er mir schien, er hatte doch keine Chance gegen mich! Aber zuerst wollte ich wissen, wen ich da Tzulan übergab, also benutzte ich meine überragenden magischen Fähigkeiten um diesen Wurm mit Armen und Beinen am Boden zu halten- ich mag Fesselspielchen- und ließ mich auf die Knie herunter, des Kriegers bebenden Oberkörper zwischen meinen Beinen. Das Adrenalin des Kampfes mit ihm ließ mich schwer atmen und als ich mir über die Lippen leckte, schmeckte ich diesen erregenden, leicht metallischen Geschmack, der Blut so eigen ist. „Geh von mir runter und ich zeig dir, in welche Position ich gehöre!“ Dieser Bastard! Kaum hatte er seinen Satz beendet spuckte er mir einfach ins Gesicht! Aber gut, wenn er leiden wollte, sollte er es eben haben! Außer mir vor Wut schlug ich mit der geballten Faust immer wieder in sein blutbesudeltes Gesicht, bis ich das Gefühl hatte, meinem Zorn sei Genüge getan. Doch das dauerte eine Weile und plötzlich hatte da jemand eine nicht mehr so große Klappe. „Sag lieb bitte, bitte, vielleicht töte ich dich dann schnell…“ Mit betont freundlicher Stimme machte ich ihm dieses unheimlich großzügige Angebot und wischte ihm gleich darauf mit meinem Ärmel das Blut aus dem Gesicht, wobei ich natürlich nicht allzu sanft umging- er sollte schließlich noch was von meiner Behandlung gerade haben. Als er blinzelte und mich dann schmerzerfüllt (aber erstaunlich beherrscht) ansah, blieb mir der Mund doch tatsächlich offen stehen- der Ritter war niemand anderes als mein Lieblingsfeind Tokaro… der Tokaro, der mich schon mehr als einmal zum Gespött der Leute gemacht hatte. „Ach nein, Tokaro! Heute wieder auf Friedensmission unterwegs? Da bist du hier aber falsch. Du könntest dich verletzen…“, ich konnte es nicht auf sich beruhen lassen, dass ich den Kampf gegen den da genossen hatte! Der konnte doch gar nichts, außer reiten! Dieser Möchtegernritter! Hatte nicht mal einen richtigen, angeborenen Titel! Er ist nichts! Er ist es nicht wert, auch nur meinen Namen in den Mund zu nehmen! „Govan, du hast dich gar nicht verändert..“ Dieser herablassende Tonfall, dieses spöttische Lächeln, ich musste es auslöschen! Er machte mich rasend mit seiner Überheblichkeit! Doch gerade, als ich ihm sein Grinsen mit einem Magiestoß der Extraklasse aus dem Gesicht brennen wollte, spürte ich plötzlich einen Stich im Herzen. Irgendwie.. Irgendwas.. war mit Zvatochna! Ich wusste es einfach! Ich musste hin… Ich musste ihr helfen! Voller Sorge stand ich auf, es war mit völlig gleich, dass da noch jemand war, der mir nach dem Leben trachtete, denn wenn ich mich nicht beeilte, würde meine Liebsten etwas Schreckliches passieren! Als wäre Tzulans dunkle Horde hinter mir her- obwohl das vielleicht ein schlechter Vergleich war, denn schließlich gehörte ich selbst irgendwie dazu- hetzte ich so schnell es ging über das Schlachtfeld. Jeder Gegner, der es wagte, sich mir in den Weg zu stellen wurde ohne weiteres einfach im hohen Bogen zur Seite geschleudert, und doch hatte ich das Gefühl ich käme überhaupt nicht voran. Immer wieder musste ich irgendwelchen zum Teil undefinierbaren Körperteilen ausweichen, die jemand mitten in meinem Weg verloren hatte. Dann endlich sah ich endlich die kleine Anhöhe der von einem Teil meiner Armee verteidigt werden und auf dem sich auch meine Schwester aufhalten sollte- schön weit hinter der Verteidigungslinie und gesichert durch eine Menge erfahrener Krieger- doch ich sah sie nirgends! Der ganze Hügel war von einer kämpfenden Meute bedeckt, man konnte in der Dunkelheit kaum einen Körper vom anderen trennen- es sei denn man hatte ein Schwert und war nahe genug dran, so wie ich in diesem Moment! Ich zog mit einem wilden Aufschrei meine aldoreel‘sche Klinge und hieb den nächstbesten Gegner einfach entzwei, nur um im gleichen Schwung dem folgenden den Bauch so weit aufzuschlitzen, dass mit einem ekelerregend schmatzenden Geräusch seine stinkenden Gedärme hervorquollen und nur wenige Augenblicke vor ihm zu Boden fielen. In jeder dieser niederen Kreaturen sah ich schon den potenziellen Mörder meiner Verlobten und ließ ihn büßen. Ich metzelte mir meinen Weg bis zum Hügelkamm und versuchte, meine Leibgarde zu finden, die auf meine Schwester aufpassen sollten. Als ich schon kaum noch zu hoffen glaubte, und die Spur niedergemetzelter Leiber hinter mir bereits sehr ausgeprägt war, konnte ich einige Meter weiter vorn endlich meine Angebetete sehen. Sie saß noch immer auf ihrem weißen Ross und war von einem sich immer weiter zusammenziehenden Kreis blutrot gepanzerter Kämpfer umgeben, die es anscheinend nicht mehr lange schaffen würden, die Gegner von meiner geliebten Schönheit fernzuhalten- höchste Zeit einzugreifen und sie zu retten! Ich rannte auf sie zu und sammelte im gleichen Moment eine große Menge Magie an, die ich auf die Meute niedergehen ließ. Mit dem Ergebnis, dass der schon schlammige Boden mit einem zähen Brei aus pürierten Menschen dekoriert wurde, ich ins Taumeln geriet und fast mit dem Gesicht voran in den ekelhaften Modder fiel, aber ich konnte mich gerade noch fangen- ein Glück, wie sähe das denn aus, wenn ich vor versammelter Mannschaft auf die Fresse flog? Na gut, nicht, dass da noch allzu viel ‚Mannschaft‘ war, bis auf Zvatochna und mir waren sie alle auf und davon- oder darnieder. Schwer atmend saß sie auf dem Ross und fasste sich keuchend an die Brust- ob ich ihr da wohl irgendwie behilflich sein konnte? Wäre wirklich kein Problem für mich, ich könnte versuchen, sie mit Handauflegen zu heilen oder so… Um mich zu vergewissern, dass es ihr gut ging, fasste ich die Zügel ihres Reittiers und legte eine Hand auf ihren warmen, festen Oberschenkel. „Zvatochna, bist du verletzt? Sag doch was… haben die dich angefasst?“ Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus, wie Blut aus einer frisch aufgeschlitzten Kehle und Zvatochna- sie war ja völlig verdreckt!... und verschwitzt… oh, ihre Haare klebten feucht auf ihrer vor Adrenalin glühenden Haut und kleine Schweißtropfen rannen ihren makellosen Hals herab, über ihr Dekolleté und verschwanden zwischen ihren- durch den durchnässten Stoff wunderbar durchscheinenden- Brüsten. „Es geht mir gut… Liebster Bruder, ich danke dir“ Atemlos lächelnd blickte sie auf mich herab, sie war eindeutig die einzige Person, der ich so etwas durchgehen ließ! Ich wollte sie hier und jetzt neh-… tröstend in die Arme schlingen, ihr über die Brüs- den Kopf streicheln und ihr sch…öne Worte ins Ohr flüstern, doch es schien mir nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, denn Zvatochna kam einfach nicht von diesem dämlichen Gaul runter…, vermutlich wollte sie sich einfach nicht die Schuhe schmutzig machen. Außerdem hatte ich mit meiner infernalen Attacke gerade wohl die letzten Reste des Heeres ausgelöscht, der Kampf war zu Ende. Höchste Zeit, meine Liebste vom Kampfplatz zu führen und in die Sicherheit meines Bettes zu bringen. Versuchen musste ich es jedenfalls. Als wir endlich am Schloss ankamen konnte ich es kaum mehr ertragen, sie direkt an meiner Seite zu haben, aber nicht anfassen zu können! Ich zerrte sie beinahe von ihrem Klepper und hielt sie fest an mich gedrückt- vorsichtshalber setzte ich sie gar nicht erst ab, sondern trug sie auf Händen in Richtung meines Liebespalastes. „Govan, was hast du vor?“ Sie war mit ihren Lippen ganz nah an meinem Ohr, ich spürte, wie ihr Atem mich kitzelte und meine Libido Saltos schlug. Diese Frau… sie hatte mich in der Hand... bisher nur symbolisch, aber das würde sich hoffentlich gleich ändern! „Ich helfe dir aus den verschwitzten Sachen raus… und dann feiern wir den Sieg auf.. ganz besondere Art und Weise…“ Lächelnd drückte ich meine Lippen auf ihre und öffnete sie leicht, doch wieder schien Zvatochna ziemlich unbeeindruckt von meinen Bemühungen. Ganz leicht fuhr ich mit meiner Zungenspitze über ihre Lippen, ein leises Seufzen entwich ihr und endlich schien sie mein Begehren zu erwidern, doch- plötzlich drehte sie den Kopf zur Seite und schob mich weg! Ich verstand die Welt nicht mehr... „Das können wir nicht tun, Geliebter…“ Noch nie hatte mich ein Satz den sie sagte so geschockt. Ich war einsatzbereit, noch nie derart voller sexueller Vorfreude und sie… wollte nicht?! „Äh…? Wieso nicht?“ Nicht besonders geistreich, ich weiß, aber Geilheit und Hirn vertragen sich bei mir einfach nicht- und schon löste sie sich von mir! Sie stellte sich auf und trat einen Schritt zurück, bevor sie sich leicht verlegen anlächelte und mir den Zeigefinger auf den Mund legte. „Wir sind noch nicht verheiratet!“ Nachdem sie mir einen kurzen Kuss auf die Wange gegeben hatte, drehte sie sich um und ließ uns einfach so stehen. Kapitel 3: ----------- Ein leises Keuchen entrang sich meiner Kehle, als die liebkosenden Fingerspitzen über meinen schweißfeuchten Oberkörper glitten und hauchzart über meine Brustwarzen strichen. Eine leichte Gänsehaut schlich sich auf meine Arme und ein wohliger Schauder durchlief meinen ganzen Leib, eine wohlige Wärme in meinem Unterleib hinterlassend. Wie gut es sich anfühlte, als die zarten Hände mit meinen Nippeln spielten und sich dann immer weiter nach unten vortasteten! Erregt leckte ich mir über die Lippen und nahm den salzigen Geschmack meines Schweißes auf. Mein leises Stöhnen verriet nur im Ansatz, wie gut ich mich gerade fühlte. Ich winkelte mein Bein leicht an und schob sie beide weiter auseinander, wodurch die Decke nun endgültig die zweifelhafte Sicherheit des Bettes verließ und sich zu den durcheinander geworfenen Sachen am Boden gesellte. Es war nicht besonders schwierig, sich vorzustellen, es seien die Hände meiner Schwester, die sich so bemühten, mir Lust zu bereiten und nun- nur mit den Fingerspitzen- über meine Brust hinab zu meinem Bauch strichen und sich in erregender Langsamkeit meiner erhärteten Männlichkeit annäherten ohne sie jedoch zu berühren. Die andere Hand glitt wie ein lebendiges Wesen an mir entlang bis zu meinem Oberschenkel, nur um mich dort mit den leicht kreisenden Bewegungen, die bis in die empfindsame Region meiner Innenschenkel hineinreichen, verrückt zu machen. Verzückt stöhnte ich auf und stellte mir vor, wie ihre weichen Brüste mich berührten und sie mit ihrer Zunge die meine umspielte, während sie mich mit erotischen Bewegungen ihres geschmeidigen Körpers wissen ließ, dass sie bereit war, mich zu empfangen und ihre feuchte Scham an mir rieb, während auch sie sich ein wohliges Seufzen nicht verkneifen konnte. Als wäre sie wirklich da, hörte ich ihre Stimme, die mich aufforderte, ihr Freude zu bereiten und der Gedanken an ihre sinnlichen Rundungen, wie sie mit einem feuchten Schweißfilm überzogen waren, ließ das Blut in meinem Glied vor Erregung leicht pochen. Ich ließ die besten Momente des Tages an meinem inneren Auge vorbeiziehen-angefangen bei der Begegnung mit meiner geliebten Zvatochna- und berührte dabei, die einzelnen Szenen erotisch untermalend, mit meinen Händen die empfindsame Haut meines Schambereichs, was ein leichtes Prickeln bei dem Gedanken an die geschlagene Schlacht hervorrief. Ich spürte die Verzückung erneut, als ich diesen Bastarden die pure Angst für die letzten Momente ihres erbärmlichen Lebens in die Augen trieb. Ihre schmerzerfüllten Schreie, das Blut, die verrenkt daliegenden Körper- aber, am klarsten von allen diesen Kämpfern sah ich diesen dreckigen Bastard vor mir, wie er mich angriff, wie wir fochten, wie er plötzlich unter mir war! Genau hier berührte sein sich im schnellen Rhythmus hebender und senkender Bauch meine Schenkel- meine Hände bewegten sich wie von allein, streichelten und kratzten erst langsam, dann immer fordernder über die von Tokaro entweihten Stellen meines mit Gänsehaut überzogenen Körpers und berührten endlich meinen- „Aaah!“- Ich windete mich, konnte es nicht ertragen, wie er es hinauszögerte- wieso machte er nicht weiter? Und wie konnte er es wagen, mich beim Namen zu nennen? Die Hitze seines Körpers schien auf mich überzugehen, ich wollte mehr davon! Soll er mir zeigen, was für ein toller Kerl er ist! Ich war zu allem bereit! Das Feuer, welches in meinen Lenden entfacht worden war, drohte mich zu verbrennen- es wurde heißer und heißer- ich sah ihm in die spöttisch dreinblickenden Augen, sah sein verzerrtes, überlegendes Grinsen. Ich spürte seinen Leib, wie er sich gegen mich presste und immer wieder seine Hände, die mich überall berührten, mich beschmutzten und verheißungsvoll aufstöhnen ließen. Ekstatisch bäumte ich mich auf, ein wilder Schrei der Lust kämpfte sich als meiner Kehle hervor und zerfetzte die heilige Stille der Nacht während mein Entzücken sich ins Unendliche zu steigern schien und mich endlich diese sinnliche innere Gelassenheit überkam und seine Spuren auf meinem Bauch und meiner Hand hinterließ. Schwer atmend lag ich da, die Laken völlig durcheinander, das Licht des Mondes berührte ehrfurchtsvoll das Ergebnis meiner körperlichen Lust und ich brach in schallendes Gelächter aus. Dieser Tokaro! Immer noch lachend führte ich meine Hand zum Mund und leckte sie ab. Als ich am nächsten Morgen erwachte, fühlte ich mich so gelassen wie selten zuvor. Ich schlenderte durch die Gärten des Schlosses und genoss die wohltuende Stille der Furcht. Niemand war zu sehen, kein Kämpfer, keine Diener und keine Nutten- es war herrlich! Nun, allzu sehr wunderte mich das nicht, heute Morgen hatte Mortva mir eröffnet, dass bei meiner finalen Attacke zur Rettung meiner wunderschönen Kabcara über ein Fünftel meiner Streitkräfte ihr Leben gelassen hatten. Aber sie hatten es schließlich auch nicht anders verdient, immerhin haben sie es nicht geschafft, meine Geliebte zu beschützen! Außerdem braucht dieses Heer doch außer Zvatochna und mir eigentlich nur ein bisschen Kanonenfutter, und dazu sind diese Nichtskönner wirklich gut geeignet. In dem Sinne haben sie ihre Aufgabe doch völlig zufriedenstellend erledigt, man sollte über eine Beförderung nachdenken. Da fiel mir ein, ich wollte mich ja eh mal auf dem Gebiet der Totenbeschwörung umsehen, vielleicht ließ sich da noch was lernen- mehr Macht ist immer gut, nicht wahr? Es wurde jedenfalls höchste Zeit, dass ich mir mal ansah, wer da so alles in den Kerkern zu finden war, vielleicht gab es da jemanden, den ich Foltern oder dem ich die Magie stehlen konnte- oder, je nachdem, auch beides, ganz wie ich Lust hatte. Ich ließ mich noch einen Moment von den Sonnenstrahlen kitzeln und machte mich dann auf den direkten Weg, dabei zerfiel nicht nur ein einzelner Busch zu Staub, doch bald würde ich ja eh Kensustria erobert haben und dann wäre ich auf dieses Gemäuer hier eh nicht mehr angewiesen. Außerdem hatte ich einen sehr guten Grund, die Gärtner zu bestrafen, sollten sie nicht morgen einen schönen Park vorweisen können- ein Garant der guten Laune also. Als ich die schwere Eichentür mit Hilfe meiner Fähigkeiten öffnete, spürte ich mein Herz höher schlagen. An den Wänden und auf dem Boden klebten Unmengen an Blut, von irgendwo da unten konnte ich Schreie und Gestöhne hören. Ich nahm mir eine Fackel und ging die langgezogene, dunkle Treppe hinab, begleitet von diesem wunderbaren Orchester des Leidens- etwas störend war allerdings der beißende Gestank, der mir mit jedem Schritt unerträglicher entgegenschlug. Ich schluckte mein Frühstück ein zweites Mal heute herunter und ging weiter, schließlich hatte ich eine Aufgabe zu erledigen! Also schritt ich die einzelnen Zellen ab und tötete hier und da einen Insassen, der es wagte, mich um Gnade anzuflehen auf besonders delikate Weise. Hier zerplatzte einer, dort referierte jemand über die Qualen, wenn einem bei lebendigem Leib die Glieder ausgerissen wurden und an anderer Stelle- Das… kann doch nicht sein! Voller Überraschung und purer Wiedersehensfreue trat ich an die Gitterstäbe und blickte begeistert auf die in einer Ecke hockende Kreatur hinab: „So schnell sehen wir uns also wieder, Tokaro“ Kapitel 4: ----------- Sofort öffnete ich die Zellentür und trat ein. „Wie geht es dir? Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen!“, fragte ich den Gefangenen im Plauderton und schlenderte, fröhlich lächelnd, auf ihn zu. Als ich vor ihm stand und er zu mir hochstarrte, so voller Trotz, voller Wut, bemächtigte sich meiner ein derart berauschendes Gefühl, dass mir ein leichtes Seufzen über die Lippen kam. Wie er sich wohl fühlte? Mir völlig ausgeliefert- seinem Erzfeind! Und mit den Handgelenken über dem Kopf an die Wand gekettet wie der schäbigste kleine Strauchdieb. Seine Körper war völlig verdreckt, er stank bestialisch und von seiner Kleidung war auch nicht viel mehr übrig, als ein paar Fetzen an den nötigsten Stellen. Er war genau da wo ich ihn haben wollte! Hilflos, auf meine Gnade angewiesen! Doch leider stellte ich fest, dass er nicht halb so verängstigt schien, wie ich es mir wünschte, denn ein spöttisches Grinsen trat auf seine Züge. „Was ist los, hat es dir die Sprache verschlagen?“ Es ärgerte mich tierisch, wie er mich ansah! Am liebsten hätte ich ihn meine Stiefel schmecken lassen, oder noch besser: ich hätte ihn zertreten wie einen Wurm, ich wollte ihm wehtun! Gehorchen sollte er mir! Winseln, wie ein geprügelter Köter und mir die Stiefel sauberlecken, nachdem ich sie mir an ihm beschmutzt hatte! „Ich kann nicht klagen, deine Gastfreundschaft ist bemerkenswert, Govan!“, er versuchte zwar, gelangweilt zu klingen, doch ich hörte ganz genau die Schmerzen, die er erlitt. Kein Wunder, wenn er gestern nach der Schlacht eingesammelt und dann hier derart aufgehängt wurde. Aber das reichte mir nicht, also hockte ich mich hin, direkt vor ihn, unsere Körper nur Zentimeter weit auseinander. Langsam beugte ich mich vor: „Ich hab gestern Nacht an dich gedacht...“, flüsterte ich ihm leise ins Ohr und strich zärtlich über seine Wange. „Du hast mir die einsamen Stunden wirklich versüßt, weißt du? Ich danke dir…“ Meine Zungenspitze strich an seinem Ohrläppchen entlang und ich fühlte, wie mein Gefangener erschauderte und entkräftet versuchte, mich von sich zu stoßen, doch das würde ich gewiss nicht zulassen. „Du schmeckst genau so furchtbar wie du riechst…“ Kichernd brachte ich mein Gesicht wieder vor das sein und betrachtete ihn aus der Nähe. Anscheinend hatten meine Knechte sich nicht an ihn herangetraut, er hatte zwar einige kleine Kratzer und Schnitte, Blutergüsse und andere Wundmale, doch er sah immerhin noch nicht so zermatscht aus, wie so manch anderer, der in diese Kerker gebracht worden war, seit ich hier residierte. Das, was meiner besonderen Aufmerksamkeit bedurfte, waren seine rissigen, aufgeplatzten Lippen und seine Blicke, die immer wieder in eine bestimmte Richtung flogen, wenn er dachte, ich würde es nicht bemerken. Als ich mich in der kleinen Zelle umsah, wusste ich auch, wieso: Dort stand eine ganze Schüssel voller frischem, kühlen Wasser und sogar etwas zu essen. Lauthals lachte ich los und kriegte mich beinahe nicht mehr ein- wie köstlich! Dieser kleine Versager! Hängt hier an den Ketten und starrt das Wasser an, unfähig es zu erreichen! „Das unterscheidet dich von mir… ich nehme mir einfach was ich will, Tokaro- mein lieber Rennreiter…“ Schon war ich an der Quelle seiner Gier, füllte den Krug, den ich mir gerade mit Hilfe meiner Magie hatte herschweben lassen, auf und trank einen großen Schluck. Absichtlich verschüttete ich ein paar Tropfen, nur ein wenig von ihm entfernt. „Schmeckt ein wenig erdig, so was kann ich dir nicht zumuten“ Aufregend, wie plötzlich seine Brust sich schneller zu heben und zu senken begann, wie er versuchte, aufzustehen und an das Wasser zu kommen, sich dann eines besseren besann und so tat, als würde er es gar nicht wollen. So viel Beherrschung sollte ich belohnen, nicht wahr? Also setzte ich mich auf das Bett- wenn man es denn als solches bezeichnen wollte, denn eigentlich war es nur ein Haufen schimmeliges Stroh von gammeligen Holz eingerahmt- und starrte auf ihn herab. „Möchtest du auch einen Schluck haben? Es ist genug für uns beide da und scheinbar haben meine Bediensteten vergessen, dass mein Gast an Ketten an der Wand hängt und dort hinten nicht herankommt...“ Mit einem Nicken deutete ich auf den Bottich und nahm noch einen kleinen Schluck, nur um ihn ein bisschen aus der Reserve zu locken. Scheinbar funktionierte es auch ganz gut, er leckte sich über die Lippen und wollte wohl etwas sagen, doch fand er nicht die richtigen Worte. Kein Wunder, eine Begegnung mit mir ließ niemanden so einfach kalt! „Möchtest du mich nicht um einen Schluck bitten, Tokaro?“ Ich beugte mein Knie leicht und berührte fast zärtlich mit der Stiefelspitze die Region zwischen seinen Schenkeln. Zischend sog mein starker Herr Ritter die Luft ein, als ich über seinen Unterleib strich und über seinen Bauch, seine Brust. „Na? Was ist?“ Ich drückte meinen Fuß fest gegen seine muskulöse Brust, drückte immer fester und fester, bis er keuchte, bis er röchelte, bis er blaue Lippen bekam und hörte erst auf als mich ein Knacken, wie das eines trockenen Astes darauf aufmerksam machte, dass der gute Mann vor mir wohl auch nicht unzerstörbar war. Er würgte einen Schwall Blut hervor, welches sich natürlich gleich auf meinen blankpolierten Lederstiefeln ausbreitete- aber das war schon in Ordnung. Ich ließ -barmherzig wie ich nun mal bin- ein wenig von ihm ab und ihn keuchend und hustend Luft holen, wobei mein Fuß natürlich an Ort und Stelle verblieb, aber nur einen kleinen Moment. Dann hob ich ihn ein wenig, legte ihn vorsichtig unter das Kinn meines Gegenübers und zwang ihn dazu mich anzusehen, was ihm wohl sichtlich schwerfiel- ob durch die Schmerzen, die Haltung in der er gefesselt war, oder aus Ehrfurcht ließ sich nicht genau sagen. „Leck es ab…“ Es war wirklich erregend, wie hilflos er war. Mir ging die Frage durch den Kopf, ob sein Stolz wohl größer war als sein Lebenswille Bei ihm konnte ich es mir durchaus vorstellen, aber es wäre schon irgendwie schade. Doch als ich an dem Becher nippte und nachdenklich auf ihn herabsah, schien es, als sei der Wille dieses Bastards endlich gebrochen. Zögerlich öffnete er den Mund, seine Zunge kroch hervor und leckte elektrisierend langsam über das kleine Malheur, was ihm da eben auf meinem Stiefel passiert war. „Gut machst du das, mein Lieber…“ Ich kann kaum verhehlen, dass es mich ziemlich erregt hat ihn so zu sehen, völlig am Boden, völlig fertig. Er schien an einem Punkt angelangt zu sein, an dem ihm alles egal war- oder doch nicht? Ich wollte es unbedingt ausprobieren, also zog ich mein Bein zurück und setzte mich rittlings auf seinen Schoß, presste mich an seinen Leib und spürte seinen schnellen Herzschlag. Hatte er etwa Angst? Nein, niemals. Tokaro nicht. Er wusste einfach nicht, was ich vorhatte! Er beherrscht keine Magie, seine Waffe ist das Schwert, seine aldoreelsche Klinge, und die konnte er unmöglich führen, wenn seine Hände festgekettet waren. „Spürst du sie noch?“ Ich stellte den Becher ab und strich langsam eine Arme entlang bis zu seinen Händen, die verkrampft und zu Fäusten geballt über unseren Köpfen hingen. „Spürst du mich?“ Es macht so einen Spaß, ihn zu ärgern und sich über ihn lustig zu machen, aber trotzdem… es interessierte mich wirklich, was die Nacht in dieser Kammer mit ihm gemacht hatte, was mit seinem Körper passiert war, seid wir uns auf dem Schlachtfeld gegenüberstanden. Er antwortete mir nicht, ich spürte nur seinen schnellen Atem, seinen geschundenen Körper, der mit jeder Faser nach Wasser zu schreien schien. So lange war er doch gar nicht hier, ich verstand es einfach nicht, aber wie auch immer, es kam mir sehr gelegen. „Ich hab getan… was du wolltest, Govan…“ Seine Stimme war kaum mehr, als ein leises Raunen. Sogar mich berührte es irgendwie, dass es ihm so schlecht ging, aber nur ein wenig. „Du gefällst mir viel besser wenn du bettelst, das passt eher zu dir, als dieses Gehabe und dieser alberne Sinn für Ritterlichkeit… Du willst trinken? Ich bitte darum!“ Ich grub meine Finger brutal in sein Haar, drückte seinen Kopf zurück, soweit es ging und nahm einen letzten, großen Schluck Wasser in meinen Mund, dann drückte ich meine Lippen auf die seinen und ließ ihn trinken. Zuerst versuchte er noch, sein Gesicht wegzudrehen, doch ich hatte ihn fest im Griff, er hatte keine Chance. Dies schien er auch einzusehen, denn immer gieriger sog er das Wasser ein, trank und trank, bis nichts mehr da war und wir wie ein Liebespaar, im ewigen Kuss vereint, auf diesem schmutzigen Zellenboden saßen. Kapitel 5: ----------- „Du.. bist so... ein perverses Dreckstück…“ Nur ganz leicht hatte er sein Gesicht weggedreht, gerade weit genug, um mir diese Worte entgegenzuschleudern. „Du bist völlig wahnsinnig!“ Es waren nicht mehr als leise, zischende Laute, die er zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen herauspresste und doch war es, als hätte er es laut geschrien. Ich dachte, ich traue meinen Ohren nicht! Was fällt diesem an die Wand geketteten Idioten eigentlich ein, mich ‚wahnsinnig‘ zu nennen?! „Ich bezweifle, dass du in der Position bist, mich zu provozieren… Tokaro…“ Um meine Aussage zu unterstreichen, drückte ich meinen Körper noch etwas fester gegen den seinen, hörte zufrieden, wie er schmerzerfüllt aufkeucht, als ich seine geschundene Brust –nur ganz zärtlich- zusammendrückte und der Knauf meines Schwertes sich liebevoll, erotisch, in seine Rippen bohrte. Ob er wusste, dass es nur mein Schwert war? Nun, was soll’s, hat er eben schmutzige Phantasien, ich kann es ihm nicht verübeln. Ich meine, viele andere würden sich ganz andere Körperteile brechen oder auch gleich ausreißen lassen, nur damit ich ihnen je so nah komme! Allerdings muss ich gestehen, dass ich eher auf… Vollständige stehe. Wie auch immer, ich glaube ich bin nicht ganz bei der Sache- Gnädig, wie Tzulan mich schuf, löste ich mich daraufhin von ihm und betrachtete den Krieger neugierig. Auf seinen Lippen war Blut, das Blut, welches ich immer noch schmecken konnte. Welches so herrlich süß gewesen war, wie Wein im Paradies… und tausendmal besser als der Geruch, der von meinem persönlichen Lieblingsgefangenen ausging! Sein Blick, voller Schmerz, voller Trotz begegnete mir und ich spürte ihn bis in die Tiefen meiner Seele, es entzückte mich und ließ mein Herz schneller schlagen, genau wie es der Anblick meiner geliebten Schwester vermochte- doch das war wohl ganz etwas anderes und soll ein anderes Mal erzählt werden. Es tat einfach gut, zu wissen, dass ich meinen Erzfeind in der Hand hatte und ihn jederzeit zerdrücken konnte wenn ich wollte, wie einen kleinen Spatzen zum Beispiel oder besser wie einen Käfer, das machte nicht so viel Dreck. Lachend stand ich von ihm auf und klopfte mir gut gelaunt den Schmutz von der Kleidung. Während ich so vor ihm stand und auf ihn hinabblickte- ganz so, wie es sich gehörte- kam mir eine noch weitaus bessere Idee, als ihn da einfach so angekettet zu haben. Wenn das Opfer sich wehrt, ist es schließlich viel aufregender! Außerdem- nun, wie sollte ich es sagen? - hatte ich immer noch nicht geklärt, wieso er überhaupt in diesem Zustand hier in dieser Zelle war. Es steht nur mir zu, ihm Zuckerbrot oder Peitsche zu gewähren, niemandem sonst! Sicher hatte Mortva etwas damit zu tun! Er nahm sich in letzter Zeit einiges heraus und verdiente ein paar Schmerzen. Oder sollte ich ihn gleich töten? Ich bin stark genug, ich brauche ihn eigentlich gar nicht mehr, jedoch eignet er sich gut für Dinge, auf die ich keine Lust habe- Staatsgeschäfte gehörten beispielsweise dazu. Vielleicht doch nur ein paar Schmerzen. Ja, das ist gut. Doch zuerst sollte ich noch jemandem demonstrieren, was für ein guter Kerl ich im Innersten bin. „Tokaro…“, säuselte ich seinen Namen. „Möchtest du dir nicht viel lieber ein bisschen die Beine vertreten können? Oder von selbst an dein Wasser kommen?“ Der Angesprochene schien angestrengt darüber nachzudenken, wo denn da die Falle war, in die er tappen würde, sollte er das Angebot annehmen- tja, viele wissen eben einfach nicht, wie gutmütig ich bin! „Und wenn? Was dann?“ Ganz schön kurz angebunden, der Gute, es machte mich wirklich ein bisschen wütend. Ich verspürte den Drang ihm die Zunge herauszureißen und ihm zum Abendessen zu servieren, doch ich tat nichts dergleichen. „Das liegt auf der Hand oder nicht? Dann mache ich dich los, und du schuldest mir… einen kleinen Gefallen…das ist alles“ Wieder ging ich zu der Wasserschüssel und ließ meine Finger durch das kühle Nass gleiten, mir sicher, dass Tokaro jede meiner Bewegungen genau beobachtete. „Wäre doch zu schade, wenn du wie ein gemeiner Verbrecher dort verdursten würdest, oder möchtest du, dass ich dir weiterhin zu trinken gebe?“ Auch keine schlechte Idee, es schien ihm weitaus weniger zu gefallen als mir, das machte es besonders reizvoll! „Danke, ich verzichte darauf…“ Mit einem zweifelnden Blick zu seinen Fesseln und einem vergeblichen Versuch, sich selbst zu befreien schien er plötzlich in sich zusammenzusacken- welch Anblick!- und atmete tief durch- unter großen Schmerzen, wie ich sah, als sich sein Brustkorb hob und rasch wieder senkte. „Was für einen Gefallen?“ Es war kaum hörbar, so leise sprach er- aber vielleicht wurde seine Stimme auch nur von den zahlreichen Schreien und Schluchzern im Kerker übertönt, wer weiß das schon? Ohne mich zu ihm umzudrehen zog ich ein sauberes Taschentuch aus meiner Uniform und ließ es sich mit Wasser vollsaugen. HIerfür ließ ich mir ganz besonders viel Zeit, er sollte schließlich nicht immer gleich seinen Willen haben, sonst würde er sich noch dran gewöhnen! Gemäßigten Schrittes näherte ich mich ihm dann wieder, hockte mich vor ihn und tupfte vorsichtig seine aufgeplatzten Lippen ab, während ich mit einer gewissen Genugtuung bemerkte, dass er versuchte, das Wasser aus dem Tuch zu saugen. „Darüber sprechen wir dann, wenn es so weit ist. Wir haben also eine Abmachung?“ Ich entzog meinem Kleinen das Tuch wieder und sah ihm eindringlich, wenn auch amüsiert in die Augen. Lange Zeit hielt er meinem Blick stand, doch dann starrte er resigniert zu Boden und nickte nur noch leicht. Ich hätte laut loslachen können! Ich hätte ihn so gerne verspottet, ihm deutlich gezeigt, dass ich gewonnen hatte! Ich hätte ihm so gerne meinen Triumph gezeigt, doch ich tat nichts dergleichen- das würde ich schon noch früh genug tun können, spätestens wenn ich mir überlegt hatte, wie er das, was ich jetzt tat, wieder gutmachen könnte. Schon kamen die Schlüssel für seine Eisenschellen zu mir geschwebt- wirklich praktisch diese Magie- und ich öffnete seine Fesseln. Darunter kam blutig aufgeschürfte Haut zum Vorschein, als habe er tagelang versucht sich zu befreien- dabei war er doch erst seit gestern da. Wieder so eine Ungereimtheit, der ich in Kürze auf den Grund gehen und jemanden dafür leiden lassen würde. Sehr leiden. Ich würde mir anhören, was er getan hat und es ihm dann gleichtun. Ich werde ihn auch so zurichten. Und wenn ich fertig bin, werden sich die Wunden wieder verschließen, die Schmerzen nachlassen und alles von vorne beginnen. Ich hatte große Lust, einfach mal auszuprobieren, wie lange Mortva das aushalten würde, bis er ebenso da saß wie mein kleiner Ritter hier. Ihm würde ich aber keine Erleichterung gönnen, nein, ich würde trotzdem weiter machen und zwar bis ich keine Lust mehr hatte. Und das konnte wahrlich lange dauern! Zurück zum Geschehen- sobald ich seine Arme befreit hatte, fielen sie wie leblos einfach zu Boden. Aus Reflex mehr als aus Nächstenliebe fing ich sie auf, bevor sie ihr Ziel erreichen konnten. „Sieht nicht so aus, als könntest du in der nächsten Zeit ein Schwert führen…“ Dabei hätte ich wirklich große Lust, wieder gegen ihn zu kämpfen und ihm zu beweisen, dass ich der Stärkere von uns bin- nicht dass ich daran zweifelte, aber vielleicht tat er das ja und das konnte und wollte ich nicht hinnehmen. Unser letzter Kampf war schließlich ohne klaren Sieger beendet worden. Noch schlimmer war allerdings, dass ich fast schon die Flucht ergriffen habe! Doch wie könnte ich mich auf ihn hier konzentrieren, wenn ich wüsste, dass meiner Verlobten ein schreckliches Schicksal drohte? Was würde man ihr auch antun, sollte man sie gefangen nehmen? Man würde sie begrabschen! Man würde sie schänden! Und das, bevor ich in den Genuss geraten war, zu erfahren wie es ist, sie stöhnend, schwitzend und sich wollüstig windend unter meinem Körper zu spüren, sie lustvoll schreien zu hören und ihr die große Wonne zu bereiten, im Akt der Liebe meinen Samen aufzunehmen. Man wird einsehen, dass ich das einfach nicht zulassen kann, aber bevor ich mich weiter in meine Gedanken verlor, schlang ich dem Krieger meine Arme um den Oberkörper und hievte ihn auf die Pritsche, wohl gemerkt unter ritterlichen Protesten, Tokaro dachte wohl, ich habe etwas ganz anderes mit ihm vor, ging es mir durch den Kopf. Als ich das ganze endlich vollbracht hatte, holte ich die kleine Schüssel her, füllte den Becher mit Wasser und gab ihm noch einen Schluck zu trinken, bevor ich mit dem erneut angefeuchteten Tuch begann, seine geschundenen Handgelenke abzutupfen. Nicht, dass ich mich dazu genötigt fühlte, ich hatte gerade einfach Lust dazu. Unter dem verkrusteten Blut sah ich einige üble Wunden, die bereits anfingen sich zu entzünden, er stieß schmerzerfüllt die Luft zwischen den Zähnen aus, als ich diese berührte, beobachtete mich aber ansonsten stumm. Erst als ich aufstand und ihm sagte, dass ich mich jetzt genug um ihn gekümmert habe, hörte ich wieder seine Stimme: „Was soll das alles, Govan? Wieso tust du das?“ Ich konnte es nicht sehen, aber ich schätzte, dass er seine Handgelenke und seinen gemütlichen Schlafplatz an der Mauer meinte. „Wir haben eine Abmachung, deshalb…“ Ohne mich nochmal umzudrehen, verließ ich die Kerkerzelle und leerte mit einem finalen Magieeinsatz die Wasserschüssel über Tokaro aus. Kapitel 6: ----------- Wieder und wieder trafen die verknoteten, dornengespickten Lederbänder ihr Ziel und liebkosten blutige Striemen in das helle, zarte Fleisch. Kein Geräusch drang aus seinem Mund, doch sein Blick sagte mir, was ich wissen musste. Voller Hass- endlich zeigte er mir sein wahres Gesicht, dieser Feigling! Dieser Verräter! Längst hatte ich nicht mehr vor, ihn leben zu lassen. Der einzige Grund, wieso er sich immer noch bei jedem Schlag verkrampfen und in die Fesseln lehnen konnte, war der, dass ich es so sehr genoss ihn für alles, was er je getan hatte- alles, was mir je an ihm missfiel- zurück zahlen konnte. Jedes dumme Grinsen. Jeder anzügliche Blick, den er meiner Schwester zuwarf. Jede einzelne Wunde, die er Tokaro zufügte. Schlag für Schlag. Ein Glücksgefühl durchströhmte meinen verschwitzten Leib, als ich die Peitsche mit einem Ruck zurückriss und die Dornen, die sich in sein Fleisch gebohrt hatten, tiefe Furchen in diese Made gruben. „Ich werde niemals vor dir knien! Du kannst mir nicht das Wasser reichen- Du bist nur… ein Mensch!“, er spuckte hasserfüllt aus, doch er hatte nichtmal mehr die Kraft, seinen Rotz durch die Gegend zu schleudern! Dieser Schwächling! Aber andere foltern, das kann er! Ohne mich zu fragen- Unverschämtheit! „Und du, Mortva?“ Grinsend wischte ich mir den Schweiß von der Stirn, der meine Haare durchtränkte und meinen Körper hinablief wie das Blut meines Gefangenen den seinen. „Wärst du jetzt nicht lieber sterblich, als hier womöglich auf ewig zu hängen und meinen Launen ausgesetzt zu sein? Aber keine Sorge, wir werden uns gut unterhalten…“ Mit diesen Worten öffnete ich den Schacht ein weiteres Mal, der seine Füße von einem Ofen voller glühender Kohlen trennte. Sofort schlug die Hitze empor, wie ein Schwarm Mücken im Liebesrausch und umfing voller glühend heißer Leidenschaft die Gliedmaßen meines ehemaligen Beraters bis zu den Oberschenkeln. Knisternd verkohlte die Hülle des Dämons und legte die wahre Bestie frei- nur ganz kurz- solange, bis Mortva sich wieder gefasst hatte, und mir diesen Genuss nicht länger bieten wollte. Der ganze Raum war erfüllt von schwarzem Rauch, voller Gestank nach verkohltem Fleisch und versenktem Haar. Verheißungsvoll zogen die dunklen Schwaden durch das letzte Gewölbe, was Mortva jemals sehen würde. Ich hatte gefunden, wonach ich suchte- den Folterkeller, den Mortva genutzt hatte, um Tokaro derart zuzurichten, wie ich ihn vor einigen Tagen vorfand. Seitdem vergnügten wir zwei uns hier: Nur wir beide, allein, in einem kleinen, engen Raum, den niemand kannte außer uns. Niemand, der uns stören würde. Niemand, der seine Schreie hören würde- der sie gehört hat, als ich ihm vor wenigen Stunden die Haut abzog, ganz langsam. Als ich ihm die Augen ausstach und als ich seinen Bauch aufschlitze. Er sollte leiden! Ganz beiläufig nahm ich ein Buch zur Hand. In diesem hatte ich diverse Aufzeichnungen gefunden über Foltertechniken, die ich noch gar nicht kannte! Leider waren nicht alle hier ausführbar, aber ich würde sie sicher nicht mehr vergessen. Mein Schweiß und der Rauch brannten in meinen Augen und zwangen mich dazu, ein paar Schritte zurückzutreten. Wirklich schade. Mortva hatte meinem Ritterlein sicher keine Auszeit gegönnt. Wieder sah ich ihn vor mir, wie er da saß, in sich zusammengesunken, völlig hilflos an die Wand gekettet wie ein streunender Hund. Ich musste laut lachen: Eigentlich war er das ja auch! Immerhin ist er jahrelang auf der Flucht gewesen und hat sich als Räuber durchgeschlagen! Trotzdem gefiel es mir nicht, dass jemand anderes als ich die Hand an ihn legte! Das Lachen blieb mir im wahrsten Sinne des Wortes im Halse stecken, als eine dunkle Rauchwolke sich in meinem Rachen niederließ und seine Partikel in meiner Lunge einen Ausflug machten. Hustend und würgend- wie unepisch!- dabei begleitet von dem schäbigen Lachen meines dämonischen Beraters drehte ich mich weg und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. So ein Mist! Das war nicht gerade förderlich für meine respekteinflößende Ausstrahlung! Dafür würde ich ihn büßen lassen! Vor allem würde ich dafür sorgen, dass es kein anderer erfährt! Peinlich berührt nahm ich einen Schluck Wasser und beschloss, die Sache eine Wendung nehmen zu lassen. „Du findest das wohl sehr amüsant, wie?“ Seit Tagen waren wir nun schon hier unten und seine Kräfte ließen stetig nach- ich sollte das ganze etwas beschleunigen, nicht wahr? Schließlich bin ich ein viel beschäftigter Mann und strotze nur so vor Ehrenhaftig- und Gerechtigkeit! Meine Schwester braucht darüber hinaus endlich mal wieder eine Schulter, an die sie sich anlehnen kann! Ich sollte sie nicht warten lassen. Und Tokaro auch nicht! Voller Erwartung trat ich näher an ihn heran, die Hitze war beinahe unerträglich. Genau so sollte es sein! Dass sein Geruch es auch war, war eher störend, aber was soll‘s? Das Leben ist halt kein Ponyhof. Mortva wirkte beinahe erleichtert, als ich die Falltür wieder schloss, und die Feuersbrunst fauchend im Rachen des alten Gemäuers verschwand. Ich legte meine Hand zärtlich auf seine erhitzte Brust und malte mit dem Zeigefinger die immer langsamer verblassenden Spuren unseres aufregenden Spiels nach. Ob Tokaro wohl auch so ausgesehen hatte, als dieser Bastard hier ihn quälte? Nein, sicher nicht, mein Krieger hat wesentlich mehr Stolz in einer Haarspitze als dieser Wurm in seinem ‚unendlichen‘ Leben je gewinnen konnte! Wie auch? Ich seufzte laut, als mir die Erinnerung an Tokaro‘s und meine erste Begegnung in den Sinn kam- wie ich seinem dummen Gaul einen Magiestoß verpasst und mir dafür einen ordentlichen Kinnhaken eingefangen hatte. Der erste, der sich je getraut hat, mich zu schlagen- und das von erheblichem Erfolg! Mein blaues Auge musste tagelang versteckt werden! Aber zurück zur Sache- hier wartete ein Gefangener darauf, Teil von mir zu werden. Eine große Ehre, wie ich anmerken möchte! Ich blickte ihm in die Augen und grinste wölfisch. „Na, was ist? Du sagst ja gar nichts mehr…? Na gut, wenn du mich nicht weiter unterhalten willst, leiten wir einfach den nächsten Schritt ein.“ Mit diesen Worten presste ich meine Hand auf seinen Kopf, grub meine Finger in den kümmerlichen Rest seiner blutigen, angekokelten Haarpracht und ließ seine Magie durch mich hindurchströmen. Erst versuchte er noch, mich abzuhalten- er verschloss seinen Geist gegen mich, doch ich war stärker. Wie ein Berserker zertrümmerte ich den letzten Rest Widerstand seines Geistes, zerfetzte seinen letzten Schutzwall wie Reispapier und labte mich an der puren, reinen Energie, die in meinen Körper floss, ihn streichelte, wie liebliche Hände. Magie, die mich in pure Ekstase trieb, meinen Leib und meinen Geist leidenschaftlich umschlang und mich noch mächtiger machte, während der Dämon immer mehr an Gestalt verlor, von der Hitze meines Körpers verglüht wurde und wie eine schlaffe, ausgetrocknete Pflaume in sich zusammenschrumpelte. Immer noch voller Wonne taumelte ich zurück an die nächste Wand und ließ mich stöhnend daran hinabgleiten. Ich war glücklich und zufrieden wie ein Baby- nur nicht ganz so unförmig und rosa. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)