Master of War - Eine FF zu den Ulldart-Büchern von Markus Heitz von Igirisu_ ================================================================================ Kapitel 5: ----------- „Du.. bist so... ein perverses Dreckstück…“ Nur ganz leicht hatte er sein Gesicht weggedreht, gerade weit genug, um mir diese Worte entgegenzuschleudern. „Du bist völlig wahnsinnig!“ Es waren nicht mehr als leise, zischende Laute, die er zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen herauspresste und doch war es, als hätte er es laut geschrien. Ich dachte, ich traue meinen Ohren nicht! Was fällt diesem an die Wand geketteten Idioten eigentlich ein, mich ‚wahnsinnig‘ zu nennen?! „Ich bezweifle, dass du in der Position bist, mich zu provozieren… Tokaro…“ Um meine Aussage zu unterstreichen, drückte ich meinen Körper noch etwas fester gegen den seinen, hörte zufrieden, wie er schmerzerfüllt aufkeucht, als ich seine geschundene Brust –nur ganz zärtlich- zusammendrückte und der Knauf meines Schwertes sich liebevoll, erotisch, in seine Rippen bohrte. Ob er wusste, dass es nur mein Schwert war? Nun, was soll’s, hat er eben schmutzige Phantasien, ich kann es ihm nicht verübeln. Ich meine, viele andere würden sich ganz andere Körperteile brechen oder auch gleich ausreißen lassen, nur damit ich ihnen je so nah komme! Allerdings muss ich gestehen, dass ich eher auf… Vollständige stehe. Wie auch immer, ich glaube ich bin nicht ganz bei der Sache- Gnädig, wie Tzulan mich schuf, löste ich mich daraufhin von ihm und betrachtete den Krieger neugierig. Auf seinen Lippen war Blut, das Blut, welches ich immer noch schmecken konnte. Welches so herrlich süß gewesen war, wie Wein im Paradies… und tausendmal besser als der Geruch, der von meinem persönlichen Lieblingsgefangenen ausging! Sein Blick, voller Schmerz, voller Trotz begegnete mir und ich spürte ihn bis in die Tiefen meiner Seele, es entzückte mich und ließ mein Herz schneller schlagen, genau wie es der Anblick meiner geliebten Schwester vermochte- doch das war wohl ganz etwas anderes und soll ein anderes Mal erzählt werden. Es tat einfach gut, zu wissen, dass ich meinen Erzfeind in der Hand hatte und ihn jederzeit zerdrücken konnte wenn ich wollte, wie einen kleinen Spatzen zum Beispiel oder besser wie einen Käfer, das machte nicht so viel Dreck. Lachend stand ich von ihm auf und klopfte mir gut gelaunt den Schmutz von der Kleidung. Während ich so vor ihm stand und auf ihn hinabblickte- ganz so, wie es sich gehörte- kam mir eine noch weitaus bessere Idee, als ihn da einfach so angekettet zu haben. Wenn das Opfer sich wehrt, ist es schließlich viel aufregender! Außerdem- nun, wie sollte ich es sagen? - hatte ich immer noch nicht geklärt, wieso er überhaupt in diesem Zustand hier in dieser Zelle war. Es steht nur mir zu, ihm Zuckerbrot oder Peitsche zu gewähren, niemandem sonst! Sicher hatte Mortva etwas damit zu tun! Er nahm sich in letzter Zeit einiges heraus und verdiente ein paar Schmerzen. Oder sollte ich ihn gleich töten? Ich bin stark genug, ich brauche ihn eigentlich gar nicht mehr, jedoch eignet er sich gut für Dinge, auf die ich keine Lust habe- Staatsgeschäfte gehörten beispielsweise dazu. Vielleicht doch nur ein paar Schmerzen. Ja, das ist gut. Doch zuerst sollte ich noch jemandem demonstrieren, was für ein guter Kerl ich im Innersten bin. „Tokaro…“, säuselte ich seinen Namen. „Möchtest du dir nicht viel lieber ein bisschen die Beine vertreten können? Oder von selbst an dein Wasser kommen?“ Der Angesprochene schien angestrengt darüber nachzudenken, wo denn da die Falle war, in die er tappen würde, sollte er das Angebot annehmen- tja, viele wissen eben einfach nicht, wie gutmütig ich bin! „Und wenn? Was dann?“ Ganz schön kurz angebunden, der Gute, es machte mich wirklich ein bisschen wütend. Ich verspürte den Drang ihm die Zunge herauszureißen und ihm zum Abendessen zu servieren, doch ich tat nichts dergleichen. „Das liegt auf der Hand oder nicht? Dann mache ich dich los, und du schuldest mir… einen kleinen Gefallen…das ist alles“ Wieder ging ich zu der Wasserschüssel und ließ meine Finger durch das kühle Nass gleiten, mir sicher, dass Tokaro jede meiner Bewegungen genau beobachtete. „Wäre doch zu schade, wenn du wie ein gemeiner Verbrecher dort verdursten würdest, oder möchtest du, dass ich dir weiterhin zu trinken gebe?“ Auch keine schlechte Idee, es schien ihm weitaus weniger zu gefallen als mir, das machte es besonders reizvoll! „Danke, ich verzichte darauf…“ Mit einem zweifelnden Blick zu seinen Fesseln und einem vergeblichen Versuch, sich selbst zu befreien schien er plötzlich in sich zusammenzusacken- welch Anblick!- und atmete tief durch- unter großen Schmerzen, wie ich sah, als sich sein Brustkorb hob und rasch wieder senkte. „Was für einen Gefallen?“ Es war kaum hörbar, so leise sprach er- aber vielleicht wurde seine Stimme auch nur von den zahlreichen Schreien und Schluchzern im Kerker übertönt, wer weiß das schon? Ohne mich zu ihm umzudrehen zog ich ein sauberes Taschentuch aus meiner Uniform und ließ es sich mit Wasser vollsaugen. HIerfür ließ ich mir ganz besonders viel Zeit, er sollte schließlich nicht immer gleich seinen Willen haben, sonst würde er sich noch dran gewöhnen! Gemäßigten Schrittes näherte ich mich ihm dann wieder, hockte mich vor ihn und tupfte vorsichtig seine aufgeplatzten Lippen ab, während ich mit einer gewissen Genugtuung bemerkte, dass er versuchte, das Wasser aus dem Tuch zu saugen. „Darüber sprechen wir dann, wenn es so weit ist. Wir haben also eine Abmachung?“ Ich entzog meinem Kleinen das Tuch wieder und sah ihm eindringlich, wenn auch amüsiert in die Augen. Lange Zeit hielt er meinem Blick stand, doch dann starrte er resigniert zu Boden und nickte nur noch leicht. Ich hätte laut loslachen können! Ich hätte ihn so gerne verspottet, ihm deutlich gezeigt, dass ich gewonnen hatte! Ich hätte ihm so gerne meinen Triumph gezeigt, doch ich tat nichts dergleichen- das würde ich schon noch früh genug tun können, spätestens wenn ich mir überlegt hatte, wie er das, was ich jetzt tat, wieder gutmachen könnte. Schon kamen die Schlüssel für seine Eisenschellen zu mir geschwebt- wirklich praktisch diese Magie- und ich öffnete seine Fesseln. Darunter kam blutig aufgeschürfte Haut zum Vorschein, als habe er tagelang versucht sich zu befreien- dabei war er doch erst seit gestern da. Wieder so eine Ungereimtheit, der ich in Kürze auf den Grund gehen und jemanden dafür leiden lassen würde. Sehr leiden. Ich würde mir anhören, was er getan hat und es ihm dann gleichtun. Ich werde ihn auch so zurichten. Und wenn ich fertig bin, werden sich die Wunden wieder verschließen, die Schmerzen nachlassen und alles von vorne beginnen. Ich hatte große Lust, einfach mal auszuprobieren, wie lange Mortva das aushalten würde, bis er ebenso da saß wie mein kleiner Ritter hier. Ihm würde ich aber keine Erleichterung gönnen, nein, ich würde trotzdem weiter machen und zwar bis ich keine Lust mehr hatte. Und das konnte wahrlich lange dauern! Zurück zum Geschehen- sobald ich seine Arme befreit hatte, fielen sie wie leblos einfach zu Boden. Aus Reflex mehr als aus Nächstenliebe fing ich sie auf, bevor sie ihr Ziel erreichen konnten. „Sieht nicht so aus, als könntest du in der nächsten Zeit ein Schwert führen…“ Dabei hätte ich wirklich große Lust, wieder gegen ihn zu kämpfen und ihm zu beweisen, dass ich der Stärkere von uns bin- nicht dass ich daran zweifelte, aber vielleicht tat er das ja und das konnte und wollte ich nicht hinnehmen. Unser letzter Kampf war schließlich ohne klaren Sieger beendet worden. Noch schlimmer war allerdings, dass ich fast schon die Flucht ergriffen habe! Doch wie könnte ich mich auf ihn hier konzentrieren, wenn ich wüsste, dass meiner Verlobten ein schreckliches Schicksal drohte? Was würde man ihr auch antun, sollte man sie gefangen nehmen? Man würde sie begrabschen! Man würde sie schänden! Und das, bevor ich in den Genuss geraten war, zu erfahren wie es ist, sie stöhnend, schwitzend und sich wollüstig windend unter meinem Körper zu spüren, sie lustvoll schreien zu hören und ihr die große Wonne zu bereiten, im Akt der Liebe meinen Samen aufzunehmen. Man wird einsehen, dass ich das einfach nicht zulassen kann, aber bevor ich mich weiter in meine Gedanken verlor, schlang ich dem Krieger meine Arme um den Oberkörper und hievte ihn auf die Pritsche, wohl gemerkt unter ritterlichen Protesten, Tokaro dachte wohl, ich habe etwas ganz anderes mit ihm vor, ging es mir durch den Kopf. Als ich das ganze endlich vollbracht hatte, holte ich die kleine Schüssel her, füllte den Becher mit Wasser und gab ihm noch einen Schluck zu trinken, bevor ich mit dem erneut angefeuchteten Tuch begann, seine geschundenen Handgelenke abzutupfen. Nicht, dass ich mich dazu genötigt fühlte, ich hatte gerade einfach Lust dazu. Unter dem verkrusteten Blut sah ich einige üble Wunden, die bereits anfingen sich zu entzünden, er stieß schmerzerfüllt die Luft zwischen den Zähnen aus, als ich diese berührte, beobachtete mich aber ansonsten stumm. Erst als ich aufstand und ihm sagte, dass ich mich jetzt genug um ihn gekümmert habe, hörte ich wieder seine Stimme: „Was soll das alles, Govan? Wieso tust du das?“ Ich konnte es nicht sehen, aber ich schätzte, dass er seine Handgelenke und seinen gemütlichen Schlafplatz an der Mauer meinte. „Wir haben eine Abmachung, deshalb…“ Ohne mich nochmal umzudrehen, verließ ich die Kerkerzelle und leerte mit einem finalen Magieeinsatz die Wasserschüssel über Tokaro aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)