Master of War - Eine FF zu den Ulldart-Büchern von Markus Heitz von Igirisu_ ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Warmes Blut spritze mir entgegen als ich meine Klinge aus dem erschlaffenden Leib des Kriegers zog, der das große Glück hatte, von mir als Gegner auserwählt zu werden. Ich sah ihm in die trüber werdenden Augen, als er langsam zu Boden sank und kurz bevor er umfiel einen Schwall des roten Lebenselixiers hervorwürgte. Wieder einer mehr, dessen Tod ich mit einem guten Schluck Wein und meiner geliebten Zwillingsschwester feiern konnte- Tzulan würde mir danken, schließlich wurde er mit jedem Opfer, welches ich ihm darbrachte, stärker! Mein Herz klopfte wie wild vor Verzückung, als ich ein Stück weiter östlich ein paar Axtkämpfer in meine Richtung kommen sah. Sie wussten gar nicht, was ihnen bevorstand, doch das würden sie noch früh genug merken- spätestens, wenn der Magiestoß, den ich gerade in ihre Richtung schleuderte sie traf und wild durcheinanderwirbelte, während sie bei lebendigem Leib zu Asche verglühten. Die Krieger von heute hielten wirklich nichts mehr aus… nun, eine Ausnahme gab es da natürlich- mich! Die Sonne hatte derweil dem Mond den Ehrenplatz an der himmlischen Tribüne überlassen und eine wunderbar erfrischende Kälte zog über die verrenkt daliegenden, noch teilweise dampfenden Körper. Wie viele ich davon niedergestreckt hatte, weiß ich wirklich nichtmehr, doch es waren einige und keiner von diesen Möchtegernkämpfern hatte es geschafft mich zu verletzen. Nicht einen einzigen Kratzer hatten diese Waschlappen mir zufügen können! Irre lachend suchte ich mir mein nächstes Opfer- ich würde eine ganz besondere Kür aus seinem Tod machen! Plötzlich hörte ich lautes Hufgetrappel hinter mir, es kam immer näher! Blitzschnell drehte ich mich um und hob mein Schwert zur Verteidigung- gerade noch rechtzeitig, denn ein wuchtiger Schlag von oben hätte mir ansonsten meinen hübschen Schädel gespalten! Der Ritter zügelte sein Schlachtross, welches sich aufbäumte und wild mit den Hufen durch die Luft wirbelte, während sein Reiter weiter mit dem Schwert auf mich eindrang. Er war gut- sehr gut sogar! Lachend ließ ich mich auf das tödliche Spiel ein und beließ es nicht bei bloßer Verteidigung. Meine Klinge zuckte vor und zurück wie der Kopf einer tödlichen Giftschlange, doch er war schnell genug, um mich immer wieder zu parieren. Überall war Blut, ich fragte mich, ob dieser Kämpfer bereits verwundet worden war, oder ob ich tatsächlich einen ebenbürtigen Gegner gefunden hatte- andererseits war es keine Kunst ein paar Söldner mit einem Pferd niederzureiten! Dieses war übrigens rot vor Blut, ob wohl einer der Schwächlinge unter seinen Opfern gewesen war, die ich heute noch im Lager verachtet hatte? Bestimmt, immerhin waren es eine ganze Menge gewesen, einer schäbiger als der andere, und wie sie gestunken haben war wirklich… ich sollte mich auf meinen Kampf konzentrieren, denn gerade wendete mein Kontrahent sein Ross und versetzte mir einen äußerst schmerzhaften Tritt gegen die Brust- das kommt davon, wenn man mit seinen Gedanken bei haarigen, ungehobelten, stinkenden Männern ist! Meine Schwester war da ganz anders- und ich meine nicht nur das Geschlecht! Aber zum Thema zurück. Irgendwie kam dieser Mann mir bekannt vor, jedoch konnte ich durch das viele Blut in seinem Gesicht und an seinem Körper eigentlich nicht wirklich was erkennen, ob er wohl überhaupt wusste gegen wen er da kämpft? Ich sollte es ihm demonstrieren, es kann wirklich nicht sein, dass jemand von mir gemeuchelt wird, ohne sich dessen bewusst zu sein! Ich sammelte eine kleine Menge Magie und konzentrierte sie in meinen Fingerspitzen, eine winzig kleine Geste nur, und der ach so tolle Herr Ritter wurde hochkant aus dem Sattel in den leichenbesudelten und blutgetränkten Schlamm geschleudert. Mit einem schrillen Wiehern macht das Reittier einen Satz und galoppierte ein Stück weg, ich hoffe, dass ich es ordentlich getroffen hatte! „Endlich bist du in der Position, in die du gehörst!“ Mit einem höhnischen Lachen trat ihm meinem am Boden liegenden Gegner in die Magengrube und dann sein Schwert zur Seite. Wie hilflos er mir schien, er hatte doch keine Chance gegen mich! Aber zuerst wollte ich wissen, wen ich da Tzulan übergab, also benutzte ich meine überragenden magischen Fähigkeiten um diesen Wurm mit Armen und Beinen am Boden zu halten- ich mag Fesselspielchen- und ließ mich auf die Knie herunter, des Kriegers bebenden Oberkörper zwischen meinen Beinen. Das Adrenalin des Kampfes mit ihm ließ mich schwer atmen und als ich mir über die Lippen leckte, schmeckte ich diesen erregenden, leicht metallischen Geschmack, der Blut so eigen ist. „Geh von mir runter und ich zeig dir, in welche Position ich gehöre!“ Dieser Bastard! Kaum hatte er seinen Satz beendet spuckte er mir einfach ins Gesicht! Aber gut, wenn er leiden wollte, sollte er es eben haben! Außer mir vor Wut schlug ich mit der geballten Faust immer wieder in sein blutbesudeltes Gesicht, bis ich das Gefühl hatte, meinem Zorn sei Genüge getan. Doch das dauerte eine Weile und plötzlich hatte da jemand eine nicht mehr so große Klappe. „Sag lieb bitte, bitte, vielleicht töte ich dich dann schnell…“ Mit betont freundlicher Stimme machte ich ihm dieses unheimlich großzügige Angebot und wischte ihm gleich darauf mit meinem Ärmel das Blut aus dem Gesicht, wobei ich natürlich nicht allzu sanft umging- er sollte schließlich noch was von meiner Behandlung gerade haben. Als er blinzelte und mich dann schmerzerfüllt (aber erstaunlich beherrscht) ansah, blieb mir der Mund doch tatsächlich offen stehen- der Ritter war niemand anderes als mein Lieblingsfeind Tokaro… der Tokaro, der mich schon mehr als einmal zum Gespött der Leute gemacht hatte. „Ach nein, Tokaro! Heute wieder auf Friedensmission unterwegs? Da bist du hier aber falsch. Du könntest dich verletzen…“, ich konnte es nicht auf sich beruhen lassen, dass ich den Kampf gegen den da genossen hatte! Der konnte doch gar nichts, außer reiten! Dieser Möchtegernritter! Hatte nicht mal einen richtigen, angeborenen Titel! Er ist nichts! Er ist es nicht wert, auch nur meinen Namen in den Mund zu nehmen! „Govan, du hast dich gar nicht verändert..“ Dieser herablassende Tonfall, dieses spöttische Lächeln, ich musste es auslöschen! Er machte mich rasend mit seiner Überheblichkeit! Doch gerade, als ich ihm sein Grinsen mit einem Magiestoß der Extraklasse aus dem Gesicht brennen wollte, spürte ich plötzlich einen Stich im Herzen. Irgendwie.. Irgendwas.. war mit Zvatochna! Ich wusste es einfach! Ich musste hin… Ich musste ihr helfen! Voller Sorge stand ich auf, es war mit völlig gleich, dass da noch jemand war, der mir nach dem Leben trachtete, denn wenn ich mich nicht beeilte, würde meine Liebsten etwas Schreckliches passieren! Als wäre Tzulans dunkle Horde hinter mir her- obwohl das vielleicht ein schlechter Vergleich war, denn schließlich gehörte ich selbst irgendwie dazu- hetzte ich so schnell es ging über das Schlachtfeld. Jeder Gegner, der es wagte, sich mir in den Weg zu stellen wurde ohne weiteres einfach im hohen Bogen zur Seite geschleudert, und doch hatte ich das Gefühl ich käme überhaupt nicht voran. Immer wieder musste ich irgendwelchen zum Teil undefinierbaren Körperteilen ausweichen, die jemand mitten in meinem Weg verloren hatte. Dann endlich sah ich endlich die kleine Anhöhe der von einem Teil meiner Armee verteidigt werden und auf dem sich auch meine Schwester aufhalten sollte- schön weit hinter der Verteidigungslinie und gesichert durch eine Menge erfahrener Krieger- doch ich sah sie nirgends! Der ganze Hügel war von einer kämpfenden Meute bedeckt, man konnte in der Dunkelheit kaum einen Körper vom anderen trennen- es sei denn man hatte ein Schwert und war nahe genug dran, so wie ich in diesem Moment! Ich zog mit einem wilden Aufschrei meine aldoreel‘sche Klinge und hieb den nächstbesten Gegner einfach entzwei, nur um im gleichen Schwung dem folgenden den Bauch so weit aufzuschlitzen, dass mit einem ekelerregend schmatzenden Geräusch seine stinkenden Gedärme hervorquollen und nur wenige Augenblicke vor ihm zu Boden fielen. In jeder dieser niederen Kreaturen sah ich schon den potenziellen Mörder meiner Verlobten und ließ ihn büßen. Ich metzelte mir meinen Weg bis zum Hügelkamm und versuchte, meine Leibgarde zu finden, die auf meine Schwester aufpassen sollten. Als ich schon kaum noch zu hoffen glaubte, und die Spur niedergemetzelter Leiber hinter mir bereits sehr ausgeprägt war, konnte ich einige Meter weiter vorn endlich meine Angebetete sehen. Sie saß noch immer auf ihrem weißen Ross und war von einem sich immer weiter zusammenziehenden Kreis blutrot gepanzerter Kämpfer umgeben, die es anscheinend nicht mehr lange schaffen würden, die Gegner von meiner geliebten Schönheit fernzuhalten- höchste Zeit einzugreifen und sie zu retten! Ich rannte auf sie zu und sammelte im gleichen Moment eine große Menge Magie an, die ich auf die Meute niedergehen ließ. Mit dem Ergebnis, dass der schon schlammige Boden mit einem zähen Brei aus pürierten Menschen dekoriert wurde, ich ins Taumeln geriet und fast mit dem Gesicht voran in den ekelhaften Modder fiel, aber ich konnte mich gerade noch fangen- ein Glück, wie sähe das denn aus, wenn ich vor versammelter Mannschaft auf die Fresse flog? Na gut, nicht, dass da noch allzu viel ‚Mannschaft‘ war, bis auf Zvatochna und mir waren sie alle auf und davon- oder darnieder. Schwer atmend saß sie auf dem Ross und fasste sich keuchend an die Brust- ob ich ihr da wohl irgendwie behilflich sein konnte? Wäre wirklich kein Problem für mich, ich könnte versuchen, sie mit Handauflegen zu heilen oder so… Um mich zu vergewissern, dass es ihr gut ging, fasste ich die Zügel ihres Reittiers und legte eine Hand auf ihren warmen, festen Oberschenkel. „Zvatochna, bist du verletzt? Sag doch was… haben die dich angefasst?“ Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus, wie Blut aus einer frisch aufgeschlitzten Kehle und Zvatochna- sie war ja völlig verdreckt!... und verschwitzt… oh, ihre Haare klebten feucht auf ihrer vor Adrenalin glühenden Haut und kleine Schweißtropfen rannen ihren makellosen Hals herab, über ihr Dekolleté und verschwanden zwischen ihren- durch den durchnässten Stoff wunderbar durchscheinenden- Brüsten. „Es geht mir gut… Liebster Bruder, ich danke dir“ Atemlos lächelnd blickte sie auf mich herab, sie war eindeutig die einzige Person, der ich so etwas durchgehen ließ! Ich wollte sie hier und jetzt neh-… tröstend in die Arme schlingen, ihr über die Brüs- den Kopf streicheln und ihr sch…öne Worte ins Ohr flüstern, doch es schien mir nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, denn Zvatochna kam einfach nicht von diesem dämlichen Gaul runter…, vermutlich wollte sie sich einfach nicht die Schuhe schmutzig machen. Außerdem hatte ich mit meiner infernalen Attacke gerade wohl die letzten Reste des Heeres ausgelöscht, der Kampf war zu Ende. Höchste Zeit, meine Liebste vom Kampfplatz zu führen und in die Sicherheit meines Bettes zu bringen. Versuchen musste ich es jedenfalls. Als wir endlich am Schloss ankamen konnte ich es kaum mehr ertragen, sie direkt an meiner Seite zu haben, aber nicht anfassen zu können! Ich zerrte sie beinahe von ihrem Klepper und hielt sie fest an mich gedrückt- vorsichtshalber setzte ich sie gar nicht erst ab, sondern trug sie auf Händen in Richtung meines Liebespalastes. „Govan, was hast du vor?“ Sie war mit ihren Lippen ganz nah an meinem Ohr, ich spürte, wie ihr Atem mich kitzelte und meine Libido Saltos schlug. Diese Frau… sie hatte mich in der Hand... bisher nur symbolisch, aber das würde sich hoffentlich gleich ändern! „Ich helfe dir aus den verschwitzten Sachen raus… und dann feiern wir den Sieg auf.. ganz besondere Art und Weise…“ Lächelnd drückte ich meine Lippen auf ihre und öffnete sie leicht, doch wieder schien Zvatochna ziemlich unbeeindruckt von meinen Bemühungen. Ganz leicht fuhr ich mit meiner Zungenspitze über ihre Lippen, ein leises Seufzen entwich ihr und endlich schien sie mein Begehren zu erwidern, doch- plötzlich drehte sie den Kopf zur Seite und schob mich weg! Ich verstand die Welt nicht mehr... „Das können wir nicht tun, Geliebter…“ Noch nie hatte mich ein Satz den sie sagte so geschockt. Ich war einsatzbereit, noch nie derart voller sexueller Vorfreude und sie… wollte nicht?! „Äh…? Wieso nicht?“ Nicht besonders geistreich, ich weiß, aber Geilheit und Hirn vertragen sich bei mir einfach nicht- und schon löste sie sich von mir! Sie stellte sich auf und trat einen Schritt zurück, bevor sie sich leicht verlegen anlächelte und mir den Zeigefinger auf den Mund legte. „Wir sind noch nicht verheiratet!“ Nachdem sie mir einen kurzen Kuss auf die Wange gegeben hatte, drehte sie sich um und ließ uns einfach so stehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)