Master of War - Eine FF zu den Ulldart-Büchern von Markus Heitz von Igirisu_ ================================================================================ Prolog: -------- Wütend schlug ich die Tür hinter mir zu und versetzte der nächstbesten Kleidertruhe einen – für mich wahrscheinlich wesentlich schmerzhafteren- Tritt. Was fällt diesen missratenen Bastarden ein, so zu tun, als sei nichts gewesen? Verbündete, die die Seiten wechseln, sobald sich irgendwo anders ein Vorteil bietet, verdienen doch nichts anderes als die endgültige Vernichtung! Ein wölfisches Grinsen zog sich über meine Lippen, als ich an die dampfenden, verkohlten Leichen dachte, die sich in der Audienzhalle türmten und inzwischen mit Sicherheit mit den einen oder anderen Haufen Kotze garniert worden waren- von den Mägden, die wohl die nächste Zeit damit beschäftigt sein würden, alles wieder herzurichten. Damit sie nicht bald auch auf diese Weise weggeräumt werden müssten. Ich war derart geladen, dass sie mich besser nicht noch mehr verärgern sollten! Ich atmete tief durch und rieb mir leicht über die Augen. Ich sollte mich etwas beruhigen, sonst hätte ich bald kein Schlafgemach mehr, sondern ein Freiluftgehege, worauf mich das leichte Kokeln meiner Kleidung hinwies. Aber eigentlich ist es auch nicht weiter wichtig. Seufzend öffnete ich die Tür und trat hinaus auf den großen Balkon. Meinen Blick ließ ich über den Schlosspark gleiten, während ich zum niedrigen Steingeländer schritt und -inzwischen wieder ganz die Ruhe selbst- einen Fuß darauf abstützte. Mein Ziel ist nicht mehr weit entfernt und ich werde es bald erreichen! Das rede ich mir jedenfalls immer wieder ein, doch glauben konnte ich es nicht so recht- zu viel konnte schief gehen und mir ging die Zeit aus. Abgesehen davon, dass der Winter vor der Tür stand, gab es noch ein viel größeres Problem, was mich beinahe verzweifeln ließ- deshalb zwang ich mir lieber einen anderen Gedanken auf… Zvatochna kam mir da nur gelegen. Anmutig wie eine Elfe schritt sie den blumengesäumten Weg des Parks entlang und auf den majestätischen Springbrunnen zu. Sie ist so schön, so zart, so intelligent… und mir so fern. Mit verträumtem Blick folgte ich jeder ihrer Bewegungen und stellte mir vor, sie würde sich mir nähern, nicht diesem verdammten Brunnen… und sich auf meinen Schoß setzen, nicht auf dessen Rand. Schon schweiften meine Gedanken zu ihren großen, weichen Brüsten und ich spürte förmlich, wie sie sich heiß gegen mich pressten, während ich sie in eine feste Umarmung zog und wir uns leidenschaftlich-…oh! Ein eindeutiges (aber durchaus wohliges) Ziehen in meiner Lendengegend weckte mich aus meinen Tagträumen und ein weiterer Blick in die Richtung meiner geliebten Zwillingsschwester wies mich darauf hin, dass es so wohl nie kommen würde. Und schon erwischte ich mich, wie ich das Marmor- Goldgebilde dort unten mit eifersüchtigen Blicken bedachte und meine Erregung doch beeindruckend schnell nachließ. Schade, ich hatte mich gerade so gut gefühlt. Wieder bekam ich Zweifel an der Durchführbarkeit meines Plans, obwohl das nun wirklich nichts mit meiner Libido zu tun hatte, aber so ist es nun mal, wenn man sexuell frustriert ist. Vielleicht sollte ich mir mal eine Frau kaufen? Nein, diese Nutten widerten mich einfach nur an, ließen sich von jedem begrabschen und begatten, wer weiß schon, was die für Krankheiten mit sich herumtrugen? Also doch vielleicht ein bisschen arbeiten, ja das wird mich ablenken. So ging ich grübelnd wieder in mein Zimmer und zog einen Stapel Dokumente hervor, die ich nach und nach durchließ und auf verschiedene Stapel aufteilte. Die einen- meist von Jüngern Tzulans, die Bericht erstatteten aus den Dörfern, für die sie zugeteilt waren- erhielten eine Unterschrift und ein Siegel. Die anderen … nun, um die Verfasser würde sich meine.. Freunde kümmern, wenn man sie denn so bezeichnen konnte. Aber wer braucht in seinem Reich schon solch verweichlichte Bauern, die einem die Zeit stahlen, nur weil jemand ihr Gut abgefackelt hatte? Sollten sie sich ein neues bauen und mich nicht weiter damit behelligen! Entnervt zitierte ich Mortva herbei- wenn man schon einen Berater hat, der meint, er könne alles besser, sollte er auch ein paar wichtige Aufgaben übernehmen, oder nicht? Wie zum Beispiel meine Schimpftiraden aushalten oder- wie heute- Aufgaben verteilen. „Da bist du ja endlich, meinst du ich hab den ganzen Tag Lust, auf dich zu warten?“, schnaubte ich zornig und ging vor meinem Schreibtisch auf und ab. „Bitte verzeiht, Herr.“, galant verneigte der schmierige Waschlappen sich vor mir und ließ ein wahrscheinlich hinreißendes Lächeln vom Stapel, das wohl selbst Eisblöcke zum Schmelzen brachte- es sei denn, diese hießen Govan! Wobei, wenn ich es recht mir recht überlege, bin ich wohl kaum ein Eisblock, sondern eher ein Vulkan. Klingt auch viel gefährlicher. „Spar dir deine Heuchelei, Speichellecker hab ich genug um mich herum!“ Ich konnte mich nur schwer beherrschen, ihm seinen dämlichen Gesichtsausdruck nicht einfach mit ein bisschen Magie für immer aus seinem dämonischen Gesicht zu wischen, aber irgendwie gelang es mir. Statt ihn abzufackeln deutete ich schwungvoll auf den Stapel an Exekutionsschreiben. „Diese Bauern meinen wohl, ich hätte zu viel Freizeit. Sorg dafür, dass sie mich nicht mehr behelligen und…“- Ein böses Grinsen schlich sich in mein Gesicht- „…lass ein paar fähigere Leute an ihre Plätze treten. Du weißt schon. Und jetzt verschwinde, oder muss ich dir demonstrieren was ich meine?“ Mein Grinsen wandelte sich in ein zuckersüßes Lächeln und ich strahlte ihn von unten herauf mit großen, funkelnden Augen an. „Na komm schon, mach mich glücklich“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)