Träume von Zeery ================================================================================ Kapitel 3: Verhandlung ---------------------- „Als nächsten Fürsprecher für Mister Malfoy rufen wir nun Harry James Potter auf!“ Harry trat entschlossen vor und schenkte Draco ein aufmunterndes Lächeln. Dieser saß mit zusammengepressten Lippen und weiß wie die Wand angespannt auf seinem Stuhl. „Mister Potter, halten Sie den hier anwesenden Draco Lucius Malfoy für geeignet, den Beruf eines Lehrers für Zaubertränke auszuführen?“ Harry nickte. „Wenn es nicht so wäre hätte ich es nicht vorgeschlagen.“ „Der Vorschlag kam von Ihnen?“ Wieder nickte Harry. „Natürlich. Vor kurzem äußerte Mister Malfoy in einem unserer Gespräche, dass er gerne Zaubertranklehrer geworden wäre anstatt einen Laden zu eröffnen. Auf meine Frage warum er das nicht gemacht hätte gab er mir zu verstehen, dass sein Ansehen während der Zeit des Krieges so gelitten hätte, dass es ihm sicherlich nicht erlaubt worden wäre.“ „Was haben Sie dann getan?“ „Nun, es hat mich sehr beschäftigt, denn dieser Wunsch wurde von Mister Malfoy sehr ehrlich und leidenschaftlich vorgetragen. Ich beschloss, ohne das Wissen von Mister Malfoy wohlgemerkt, mit Misses Weasley zu sprechen, die als Lehrerin in Hogwarts tätig ist. Ich besuchte sie also und trug ihr mein Anliegen vor. Wir hatten dieselben Ansichten und sie versprach, mit der Direktorin zu sprechen.“ „Welche Ansichten waren es, die sie teilten?“ Harry unterdrückte es, mit den Augen zu rollen. Es wäre alles bedeutend einfacher, wenn sie ein Denkarium herbeigeschafft hätten, aber die Herrschaften war in dieser Hinsicht nicht zu überzeugen gewesen. Er warf einen kurzen Blick zu Draco, dessen Augen förmlich an seinen Lippen klebten. Es hing viel ab von seiner Aussage, das wusste er. Als Voldemorts Bezwinger wurde seinen Worten einiges an Bedeutung beigemessen. Und dass er unter keinem Imperus-Fluch stand hatten sie schon überprüft. „Misses Weasley und ich waren und sind beide der Ansicht, wie die Frau Direktorin wohl auch, dass Professor Snapes Tod einen herben Verlust für die Schule darstellt und dass Mister Malfoy der Einzige ist, der sich mit dessen Fähigkeiten messen kann. Er ist ein Genie der Braukunst und wäre ein Glücksgriff für die Schüler von Hogwarts.“ Mit einem vorsichtigen Blick Richtung Draco stellte er fest, dass der bei dieser Lobeshymne ein wenig rot geworden war. „Mister Potter, sind sie sich im Klaren darüber, dass Mister Malfoy noch während des Krieges ein Anhänger des dunklen Lords war?“ Harry nickte. „Ja.“ „Und obwohl sie darum wissen würden Sie Ihre eigenen Kinder, so sie welche hätten, in seine Obhut geben?“ „Ja. Mister Malfoy war nicht ganz freiwillig bei den Todessern.“ „Wie können wir das verstehen? Er stand nachweislich nicht unter dem Imperus-Fluch.“ „Ich weiß, aber Angst ist ein sehr mächtiges Druckmittel. Mister Malfoy fürchtete nicht nur um sein eigenes Leben, sondern auch um das seiner Eltern.“ „Trauen Sie ihm zu dass, sollte noch einmal ein Zauberer so mächtig werden wie der dunkle Lord es einst war, er sich diesmal gegen ihn stellen würde?“ Harry warf absichtlich einen Blick zu Draco, so auffällig, dass jeder es mitbekommen musste. „Ja. Er hat jetzt viele Freunde und sie würden ihm zur Seite stehen. Er würde auf der richtigen Seite kämpfen, da bin ich sicher.“ „Das wäre erst einmal alles Mister Potter.“ Harry verließ den Raum und wartete draußen vor dem Saal auf das Ergebnis. Er war aufgeregt und hoffte so sehr, dass die ganze Sache gut ging. Die Direktorin, Hermine, Ron, Seamus, Ginny… alle hatten schon vorgesprochen, aber er selbst war Dracos Trumpf gewesen. Harry mochte seine Rolle als Retter der Zauberwelt nicht besonders, aber in diesem Fall war sie doch äußerst nützlich. Natürlich gab es auch Stimmen die sich dagegen aussprachen. Aber er war zuversichtlich. Jeder, der sich für Draco ausgesprochen hatte, hatte sich im Krieg und auch danach bei der Zauberergemeinschaft verdient gemacht, sie alle waren angesehene Zauberer. Draco kam heraus und stürmte gleich auf Harry zu. „Sie beraten sich jetzt. Harry – das… das hast du toll gesagt, danke,“ kam es leise vom jungen Malfoy. „Draco, ich habe nur die Wahrheit gesagt. Du bist unglaublich gut und du hast jetzt Freunde die dich in allem unterstützen werden. Wir sind alle für dich da.“ Und leiser fügte er hinzu: „Ich bin für dich da… .“ Sie sahen sich stumm in die Augen und hielten den Blick des jeweils anderen fest, nicht bereit mit der Umgebung Kontakt aufzunehmen. Bis die Tür sich erneut öffnete. „Die Entscheidung wird jetzt verkündet, alle Teilnehmer der Verhandlung werden gebeten, ihren Platz im Saal einzunehmen.“ Die Leute strömten wieder in des Saal zurück und Harry wurde immer nervöser. „Es wurde beschlossen, dass es Mister Malfoy unter bestimmten Bedingungen erlaubt sein wird, in Hogwarts zu unterrichten. Mister Potter, bitte treten Sie vor.“ Harry tat wie ihm geheißen und sah den Sprecher erwartungsvoll an. „Mister Potter, sind sie bereit für Mister Malfoy zu bürgen?“ „Ja,“ schoss es sofort aus ihm heraus. „Bitte bedenken Sie dabei, dass auch Sie bestraft werden, sollte Mister Malfoy gegen seine Auflagen verstoßen.“ „Dessen bin ich mir voll und ganz bewusst. Wenn Mister Malfoy ein Fehler unterlaufen sollte – wovon ich nicht ausgehe – dann werde ich die Konsequenzen mittragen.“ „Nun gut Mister Potter. Mister Malfoy wird auferlegt, sich regelmäßig mit dem Ministerium in Verbindung zu setzen. Es ist ihm verboten, sich einer kriminellen Vereinigung anzuschließen und er muss jede Tätigkeit außerhalb seiner Arbeit in Hogwarts sowohl seinem Bürgen als auch dem Ministerium mitteilen. Ins Besondere geht es hierbei um nebenerwerbliche Tätigkeiten wie zum Beispiel das Verkaufen von Tränken und die Forschung an ebendiesen. Die bisherigen Auflagen wie die Verpflichtung, für Reisen ins Ausland eine Genehmigung des Bürgen und des Ministeriums einzuholen, bleiben bestehen. Auslandsreisen ohne Begleitung sind ihm auch weiterhin untersagt. Reisen in die Muggelwelt haben in Begleitung stattzufinden.“ Wow, da konnte Draco sich ja kaum alleine bewegen… und das machte er jetzt ja auch schon ein paar Jahre. Er war wohl nicht mehr viel rausgekommen. „Mister Malfoy, Mister Potter, sie müssen hier unterschreiben um den Vorschriften und Verpflichtungen zuzustimmen. Denken Sie daran Mister Potter, dass Sie dafür verantwortlich sind, dass Mister Malfoy all diese Regeln einhält.“ Harry nickte. „Ja.“ Dann unterschrieben Sie und grinsten sich an. Der Tag war schön. „Meinen Glückwunsch zu deinem neuen Job, Draco.“ Hermine drückte dem Blondschopf die Hand. „Schön, dass du hier bei Harry feiern kannst.“ Sie reichte Draco einen Satz schwarz-grün schillernder Schreibfedern und ein kleines Tintenfässchen. „Wir dachten, dass du die demnächst gut gebrauchen kannst,“ warf Ron ein. Auch er gab Draco nun die Hand und beglückwünschte ihn. Draco bedankte sich artig und stellte seine Geschenke vorsichtig auf ein kleines Tischchen im Wohnzimmer. Er war ganz perplex, wie viele ihm gratulieren wollten und nur deswegen hierher gekommen waren, weil sie mit ihm seinen neuen Job feiern wollten. Ron und Hermine, Fred, Ginny und Seamus, Luna und noch einige andere. Und Harry hatte sofort gesagt er könnte hier feiern, seine eigene Wohnung wäre doch recht klein gewesen. Er selbst wäre gar nicht auf die Idee gekommen zu feiern, hätte er doch gar nicht gedacht, dass so viele Leute kommen würden. Sogar die Direktorin gab sich die Ehre, sowie einige seiner künftigen Kollegen. Draco war wie im Rausch von so viel Zuspruch, da änderten auch die Proteste einiger anderer nichts, die gleich nach der Verhandlung laut geworden waren. Den halben Abend war er nun schon auf der Suche nach Harry, aber der Gryffindor war entweder unauffindbar oder gerade belagert von mehreren Leuten. Warten war auch keine Option, denn dann war er es der in Gespräche verwickelt wurde und Harry aus den Augen verlor. Irgendwann, es war schon später und die ersten Gäste waren bereits gegangen, entdeckte der Blonde Harry auf der Terrasse, den Sternenhimmel anstarrend. „Hey Harry,“ sprach er ihn leise an. Der Grünäugige drehte sich langsam zu ihm um. „Hallo Draco. Herzlichen Glückwunsch zur neuen Stelle.“ Harry lächelte, dann verzog er das Gesicht. „Mir ist leider nur nichts eingefallen, was ich dir hätte schenken können. Deine Kleidergröße weiß ich nicht, Federn hatten Hermine und Ron schon besorgt…“ „Du musst mir nichts schenken Harry, du hast mir schon eine ganze Menge geschenkt. Deine Freundschaft zum Beispiel. Noch eine Chance um mich zu beweisen. Neue Hoffnung.“ Der Slytherin verzog nun ebenfalls ein wenig das Gesicht. „Oh Mann, ich glaube ich habe mich noch nie so kitschig reden hören.“ Sie lachten beide, dann sah Draco Harry ernst an. „Ich muss mich für das alles bei dir bedanken Harry. Ich weiß wirklich nicht, womit ich dich und deine Freundschaft verdient habe. Ich habe nicht mal etwas, was ich dir im Gegenzug dafür anbieten könnte.“ „Das ist doch kein Tauschhandel Draco. Ich mag dich, da musst du keine Gegenleistung erbringen.“ Sich des genauen Wortlauts mit plötzlicher Klarheit bewusst, war Harry froh, dass es bereits zu dunkel sein musste als dass der Blondschopf erkennen konnte, dass er rot geworden war. Doch auch Draco war ein wenig rot geworden. „Ich werde dir etwas versprechen Harry,“ begann er leise, „Ich werde der beste Zaubertranklehrer den diese Schule je gesehen hat und ich werde zu allen Häusern fair sein. Und,“ er machte eine Pause und sah Harry durchdringend an, „und ich werde für unsere Freundschaft alles tun. Du wirst es nicht bereuen mir zu vertrauen.“ Draco lächelte und Harry war es, als müsste er dahinschmelzen. Umwerfend… . Dann rief er sich zur Ordnung, schüttelte unmerklich den Kopf und erwiderte das Lächeln. Er musste aufpassen. Er mochte Draco mehr als dieser annahm, aber genau deswegen musste er aufhören mit solchen Aktionen, sonst starrte er ihn irgendwann nur noch sabbernd an. Und dann würde er diese gerade erst erblühende Freundschaft wieder zerstören. Nein, lieber hielt er sich zurück. Harry freute sich für Draco, auch er hatte es verdient glücklich zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)