Love is a disaster von KagerixShinsui ================================================================================ Kapitel 29: Das ist der Plan ---------------------------- "Aiji? Ist alles okay?". "Nein..denn ich glaube heute bin ich auf dein niederes Niveau gesunken..", diese Antwort ließ Kyouko kurz mit dem Auge zucken. "Was genau meinst du damit?", ihre Stimme klang bedrohlich. "Ich meine, dass ich den Test total vermasselt habe. Was denkst du wie viele Punkte du bekommst? Sei ehrlich!". "Hmm...40?", schätzte Kyouko. "40 von 100? Du? Nie im leben! Wenn ich glück habe schaffe ich wohl..20...verdammt...der Idiot wird mich wohl umbringen..". "Der Idiot? Meinst du Gyu?", wollte Kyouko wissen. Wieder einmal war Aiji erstaunt darüber, wie leicht man Kyouko von einem Thema zu dem anderen lenken konnte. Der Funken ihrer Wut war durch ihre Neugier ausgelöscht worden. Ja, so schnell hatte sie das beleidigende Kommentar vergessen. "Ja, den meine ich". "Ich kann´s kaum erwarten ihn heute kennenzulernen!", rief Kyouko begeistert. "Äh..ja...ich freu mich auch...also..darüber dass ihr euch endlich kennenlernt..", Aiji zwang sich zu einem gefälschten lachen. "Das wird mein Untergang..", dachte er. "Also? Gehen wir los?", wieder einmal war Kyouko total ungeduldig. "Jap", Aiji nickte und lief auch schon los. Währenddessen gingen ihm zwei Fragen durch den Kopf. Erstens: Wie würde Kyouko reagieren, wenn sie heraußfinden würde wer Gyu wirklich war? Zweitens: Wie würde sie reagieren, wenn sie heraußfinden würde, dass er nur zwei Häuser weiter entfernt lebte? Außerdem fragte sich Aiji auch noch wie sie darauf reagieren würde, dass Aiji sich so einen bescheuerten Namen für Seito-sensei ausgedacht hatte. Nach einer Weile kamen sie an dem Haus an. "Wir sind da". "Wir sind..da?", Kyouko schien verwirrt, "du bist..nur zwei Häuser weiter gezogen?". "Ähm...jap". "Du...bist zwei Häuser..weiter gezogen?". "Ja Kyouko", Aiji seufzte. War das denn wirklich so eine große Sache? "Und wenn du jetzt noch ein drittes mal fragst ändert das nichts daran". "Es ist halt nur ein wenig überraschend! Das hättest du doch ruhig sagen können! Ich mach mir hier totale sorgen und denk, dass du vielleicht irgendwo am anderen Ende der Stadt rumhängen könntest!", schimpfte Kyouko. "Tut mir ja leid aber...na ja...du wirst den Grund noch früh genug erfahren...spätestens wenn du...Gyu..gesehen hast", murmelte Aiji leicht genervt. Er hatte keine Lust auf diese Aktion. "Ich frage mich was an ihm so schlimm ist, dass du ihn nicht zeigen möchtest. Ist er wirklich so schüchtern? Oder hast du Angst ich schnapp ihn dir weg?". "Zweiteres kannst du liebend gern tun wenn er dein Typ ist", grummelte Aiji. "Wobei ich kaum glaube, dass Kyouko sich an Lehrer ranmacht..obwohl..bei ihr weiß man nie", dachte er sich. "Sicher? Nicht das du am ende jammerst!". "Werde ich ganz bestimmt nicht..". An der Tür des Hauses angekommen holte Aiji den Schlüssel aus dem Versteck und schloss die Tür auf. "Ich weiß gar nicht ob er schon da ist...aber komm trozdem schon mal rein". Aiji betrat das Haus und zog sich die Schuhe aus. "Nicht vergessen die Schuhe auszuziehen! Der Boden ist nur dank mir so sauber!", erwähnte Aiji. "Mein Gott du redest wie so ´ne Hausfrau..Mum regt sich auch immer tierisch auf wenn wir mit Schuhen durchs ganze Haus laufen", auch wenn sie etwas motzte tat Kyouko was er wollte und stellte ihre Schuhe neben seine. Aiji lief in die Küche. "Möchtest du vielleicht irgendwas?". "Was zu trinken wäre nett", Kyouko setzte sich und grinste etwas, "der Kerl hat dich ja echt zu ´ner Hausfrau gemacht..du benimmst dich wirklich, als wärst du hier die Frau im Haus!". "Lass die blöden Sprüche Kyouko", grummelte Aiji, "ich war schon immer so gastfreundlich tut mir leid, dass das irgendwie an eine Hausfrau erinnert, wobei ich nicht finde dass es so ist". Aiji stellte ihr ein frisches Glas Wasser auf den Tisch. "Jaja ist ja schon gut. Danke", sofort nahm seine Cousine einige schlücke davon. Plötzlich hörte man, wie sich die Küchentür öffnete und dann dauerte es auch schon nicht mehr lange, bis Kyouko vor Schock den Tisch mit Wasser bespuckte: "Ah da seid ihr ja. Hey Kyouko. Hey Aiji", nachdem Kyouko diese Stimme gehört hatte war der Tisch nass geweßen. "Was machen Sie denn hier!?", rief sie sofort und drehte ihren Kopf Richtung Tür. "Hier wohnen? Und wisch bitte das Wasser von meinem Tisch auf". In einer bedrohlich langsamen Geschwindigkeit drehte Kyouko ihren Kopf zurück in Aijis Richtung. Dieser konnte sich schon genau vorstellen welchen Blick sie ihm gleich zuwerfen würde: Den Todesblick. Und so war es auch. "Aiji..? Erklärst du mir das?". Es war wieder einer dieser Momente, in denen Kyouko Aijis Meinung nach einem fetten, roten und feuerspeienden Drachen ähnelten. "Na ja...", meinte Aiji und kratzte sich am Hinterkopf, "das ist...der Bekannte bei dem ich lebe..". "Achso!? Dein schüchterner Freund Gyu hm!?". "Was zum....wer oder was ist Gyu?", auch Seito schien nun auf eine Antwort zu warten. "Das öhm...irgendwas musste ich ihr ja erzählen oder!?", versuchte Aiji sich zu verteidigen. "Und...von all den Namen die es auf dieser Welt gibt...benennst du mich nach einem Nutzvieh?". "Ich hatte gerade Rindfleischspieße gegessen! Da ist mir eben Gyu eingefallen!". "Du bist wirklich ein Idiot", meinte Seito seufzend während seine Hand seine Stirn bedeckte, "unglaublich, dass Kyouko dir das abgekauft hat..obwohl..na ja sie ist ja nicht wirklich die hellste". "Bitte was!? Das sehe ich als eine Beleidigung!", schimpfte Kyouko. "Sehe ich nicht so. Immerhin hast du im letzten Test stolze 5 von 100 Punkten erreicht. Glänzende Meisterleistung im schlecht sein. Nicht einmal Aiji ist so schlecht und allein der schon ist ziemlich.....na ja....schlecht". "Ziehen Sie mich da nicht auch noch mit rein!", motzte nun auch noch Aiji los. "Ihr könnt also beide nicht die Wahrheit verkraften? Man merkt ziemlich gut, dass ihr Verwandt seit. Einer bockiger als der andere". "Unglaublich auf ihn so viele Mädchen abfahren...naja..die kennen seinen wahren dämonischen Charakter ja auch nicht..", dachte Aiji mit dunkler Miene. "Tsee!", Kyouko schien beleidigt. Sie hatte ihre Arme verschränkt und sagte nichts mehr. "Ja ja wie auch immer! Kyouko tut mir Leid das ich dich belogen habe aber es waren nur Notlügen! Jetzt kennst du ja die Wahrheit!". "Nun ja...das war wirklich überraschend...und jetzt..als Entschuldigung...wirst du mir alles erzählen was vorgefallen ist! Erzähl mir alles was zwischen euch läuft und was ihr in der letzten Woche alles getrieben habt!", meinte Kyouko wobei kurz ein erwartungsvolles Funkeln in ihren Augen zu sehen war. Was hatte sie nun erwartet? Wahrscheinlich irgendeine verbotene Liebes Story. Aiji verdrehte die Augen. "Wenn du darauf bestehst....ich habe ein paar Sachen im Haushalt wie beispielweiße kochen und Geschirr spülen übernommen da ich nicht einfach so kostenlos ohne irgendwas zu tun oder zu helfen hier leben wollte. Ansonsten ist mein Leben hier ziemlich...normal bis auf die Ausnahme das ich mit diesem Kerl zusammen lebe", erzählte Aiji und zeigte auf Seito. "Außerdem hat er so ziemlich jeden respekt vor mir verloren", äußerte Seito dazu, "der Rotzlöffel dutzt mich sogar". "Wie soll man dich auch nicht dutzen können!? Du bist viel zu jung um gesiezt zu werden! Und hör auf mich Rotzlöffel zu nennen!", motzte Aiji. Kyouko sah dem Gespräch amüsiert zu. "Ihr seht wirklich nicht mehr aus wie Schüler und Lehrer...vielleicht könnt ihr ja gute Freunde werden oder so!", meinte sie. Sicherlich hatte sie dabei irgendwelche hintergedanken. "Niemals!", versichtere Aiji ihr sofort in leicht erhöter Lautstärke. "Komm schon Aiji, stell dich nicht so an! Ist es wirklich so schlimm bei ihm zu wohnen?". "Ja! Er weckt mich, indem er mir eiskaltes Wasser über mein Kopf schüttet und lässt mich nicht mal Frühstücken! Er ist ein Dämon!". "Ein Dämon?", mischte sich Seito amüsiert lächelnd ein, "so nennst du mich?". Eigentlich war es Aiji heraußgerutscht. Er hatte nicht vorgehabt diesen Spitznamen, den er Seito gegeben hatte, direkt vor ihm zu nutzen. "Hast du ein Problem damit?", murmelte Aiji. "Nun ja..bis auf das ich kein Dämon bin eigentlich nicht". "Du benimmst dich aber wie einer", grummelte Aiji. Je nachdem wer den nächsten Satz sagte wanderte Kyoukos Blick zwischen Aiji und Seito hinterher. Es schien so, als hatte sie wirklich spaß dabei zuzusehen. "Ach..findest du?", plötzlich lief Seito auf Aiji zu. Als er bei ihm angekommen war legte er seine Hand auf Aijis Schulter und kam ihm bedrohlich nahe. Nach kürzester Zeit hatte er mit seinem Mund Aijis Ohr erreicht und flüsterte in dieses: "Dann werde ich dir bald mal zeigen wie ein richtiger Dämon sich benimmt..". Sofort reagierte Aiji panisch und zappelte: "G-Geh weg von mir!!". Mit einem amüsierten und vorfreudigen grinsen nahm Seito wieder abstand. "Verdammter Idiot!", fluchte Aiji. Kyouko sah der Situation einfach nur grinsend zu. Es schien, als habe sie sich schon an die ganze Sache gewöhnt. Als wäre es etwas ganz normales, dass Aiji bei seinem Lehrer lebte und die beiden so locker miteinander umgingen. "Ach ja, Kyouko", Aiji wandt dem 'bösen Dämon' den Rücken zu, "versprich mir, dass das unter uns bleibt! Sag niemandem, dass ich hier wohne. Erwähn´s nicht mal Zuhause!". "Hm? Klar! Kannst dich auf mich verlassen!", meinte Kyouko und schien dabei fest überzeugt von sich selbst zu sein, doch Aiji zweifelte etwas. Er hoffte, dass Kyouko in der Lage war dieses Geheimnis wirklich für sich zu behalten. Es wäre eine Katastrophe geworden, wenn irgendjemand in der Schule etwas über diese Sache heraußgefunden hätte. "Gut!". Kyouko stand auf. "Ich denke ich geh dann mal wieder", sie verabschiedete sich, "bis morgen und habt noch viel spaß gemeinsam". Zum Abschied zeigte sich ein seltsames Grinsen in ihrem Gesicht. "Hey! Moment! Ich hatte gesagt du sollst den Tisch, den du vollgespuckt hast, sauber machen!", rief Seito ihr hinterher, doch Kyouko war schon längst in den Gang verschwunden und kurze Zeit später war auch schon die Haustür zu hören. Aiji seufzte. "Ich werd´s weg machen". Er nahm einen Wischmopp und säuberte den Tisch. Hauptsache war es, dass er etwas zu tun hatte und nicht mit dem Dämon reden musste. Erst recht nach dieser unheimlichen Drohung wollte er ihm aus dem weg gehen. "Dann werde ich dir bald mal zeigen wie ein richtiger Dämon sich benimmt..", wenn sich Aiji an diesen Satz erinnerte lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Ja, es war eindeutig das beste ihm aus dem weg zu gehen. Doch wie sollte das gehen, wenn man unter dem selben Dach lebte? Aiji gab ein verzweifeltes seufzen von sich. In ihren typischen Freizeitklamotten lief Saori den Weg entlang. Ihr Top war pink-schwarz karriert. Sie trug eine kurze schwarze Jeans und einen Nietengürtel. Eine Halskette, an der ein Kirschanhänger hing zierte ihren Hals. An ihrem linken Arm trug sie einige Neonfarbene Armbänder. Ihre Füße steckten in schwarzen Chucks. Kaum zu glauben, dass sie sich mit solch knappen Klamotten an einen Ort traute, an den sie sich nur mit einer bestimmten Person treffen würde. Eine Person, die sie nicht wirklich leiden konnte. Auch wenn dieser Ort ein recht belebter Ort war, so war es für Kenta bestimmt eine Leichtigkeit sie an einen etwas abgelegenreren zu bringen. Doch Saori glaubte nicht, dass sie sein Ziel war. Sie war sich ziemlich sicher, dass er wirklich an Itsuka heran wollte. Schon bald war sie an dem See im Park angekommen. Und von weitem hatte sie ihn schon gesehen, denn mit seinem roten Haar und seiner Kleidung stach er schon etwas herauß. Er trug ein ziemlich eng anliegendes schwarzes Hemd. Unter diesem Trug er noch ein Netzhemd. Seine schwarze Jeans war zerissen. Am Gürtel hing eine silberne Schlüsselkette herab und um seinen Hals hing die silberne Gliederkette, die er immer trug. Seine Augen waren wie immer mit schwarzem Kayal umrandet und seine hellblauen, eiskalten Augen sahen Saori an. Nun stand Saori vor ihm. Der Kopf leicht nach oben blickend, da Kenta größer war als sie. "Wow, du bist tatsächlich gekommen", Kentas Stimme klang amüsiert und spielerisch, als würde er sich auf großen Spaß freuen. "Klar. Ich will wissen was du vor hast und anders willst du ja nicht drüber reden", grummelte Saori leicht genervt. Noch immer störte es sie, dass sie zu diesem ganzen Schwachsinn ja gesagt hatte. "Komm mit", forderte Kenta sie auf und lief los. Kurz zögernd tat Saori was er verlangte und folgte ihm skeptisch. Bei einer der Parkbänke angekommen blieb er stehen. Er setzte sich und sah Saori dann erneut an. Ihr war schon klar was er wollte, also setzte sie sich ebenfalls. Jedoch achtete sie dabei darauf, dass zwischen den beiden noch eine Person platz gefunden hätte. "Du musst nich so weit von mir wegrutschen. So gefährlich bin ich nun auch wieder nicht", meinte er grinsend. Auch wenn Saori genervt von der gesammten Situation war, so fand sie es wenigstens gut, dass dieser Idiot seinen Charakter nicht wieder einmal verstellte. Es schien, als hatte er es gar nicht mehr nötig vor Saori einen netten und anständigen Jungen zu spielen. Er zeigte ihr seine wahre Persönlichkeit. "Jaja. Trozdem rutsche ich nicht näher an dich heran", grummelte Saori extrem misstrauisch. "Wie du meinst", Kenta schien es realtiv egal zu sein. "Fängst du jetzt endlich mal an über die wichtigen Dinge zu reden?", wollte Saori ungeduldig wissen. "Meinetwegen", antwortete Kenta und sah sie wieder an, "erstmal sollten wir vielleicht versuchen Naoki klar zu machen, dass du ihm wichtig bist". "Aber..das weiß er doch schon er sagt doch immer, dass ich ihm wichtig bin..", antwortete Saori. Kenta seufzte. "Das reicht nicht. Er muss das Gefühl haben dich zu verlieren damit er kapiert, dass du ihm wirklich sehr sehr wichtig bist". "Ah? Und wie hast du vor ihn das merken zu lassen?". "Geh öfter mit mir aus", antwortete Kenta ganz gelassen, als wäre es keine große Sache. "Ich soll was!?", sofort erhöte sich die Lautstärke Saoris Stimme. "Beruhig dich. Es hat wirklich alles seine Gründe im Plan. Naoki kann mich wirklich nicht leiden, das müsstest du doch wissen. Er hat dir doch bestimmt schon mindestens einmal gesagt, dass du dich mir nicht nähern solltest oder?". "Ich will auf keinen Fall, dass du nun auch noch anfängst irgendwas mit dem Kerl zu unternehmen!", erinnerte Saori sich an Naokis wütende Worte und nickte zustimmend. "Siehst du? Wenn er mitbekommt, dass du was mit mir unternimmst wird er viel besser auf dich achten, so wie er es bei Itsuka tut. Dann hast du wenigstens schon mal mehr seine Aufmerksamkeit". "Und wie bekomme ich es dann hin, dass er von Itsuka los kommt?". "Hey, ganz langsam kleine. Alles nach dem anderen", antwortete Kenta, "das gehört erst zu Stufe Zwei unseres Planes". 'Unseres Planes' nun war es für ihn wohl wirklich schon ´ne Bündnis-Sache. "Wenn er sich besser auf dich konzentriert kannst du ihm langsam versuchen klar zu machen das du mehr als nur freundschaftliche Gefühle für ihn empfindest". "Toll, aber was ist wenn ich es dann versuche und du mich in ruhe lässt? Steht dann nicht wieder Itsuka im Mittelpunkt, weil sie dann immernoch von dir belästigt wird?". Kenta seufzte leicht genervt, als wäre diese Frage überflüssig. "Ist doch klar, dass ich sie in der Zeit in ruhe lassen werde..zumindest werden wir uns nicht mehr so oft treffen. SMS schreiben muss wohl in der Zeit reichen". SMS schreiben? Hatte er ihre Handynummer? Wie nah waren sich Kenta und Itsuka in Zwischenzeit schon gekommen? "Hmm..", Saori fiel nichts mehr ein was sie fragen oder sagen konnte. Noch immer fühlte sie sich etwas unwohl bei diesem Plan. Was wäre passiert, wenn Naoki heraußgefunden hätte, dass die bevorstehenden Treffen zwischen ihr und Kenta ein Plan waren um ihn von Itsuka wegzubekommen? War diese Aktion vielleicht doch gemein? Nein, sie war nicht gemein. Alles was Saori bei dieser Sache im Kopf hatte war sein Wohl. Sie wollte nicht, dass er an unerwiderter Liebe litt. Sie würde sich liebevoll um Naoki kümmern und ihn glücklich machen. "Wäre nun vorerst alles geklärt?", wollte Kenta wissen. "Ähm..ja eigentlich schon..aber! Nur weil ich bei deinem seltsamen Plan mitmache bin ich dann nicht dafür verantwortlich, dass es zwischen dir und Itsuka klappt! Wenn das nicht funktioniert habe ich damit nichts zu tun!", wollte Saori klar stellen. Kenta grinste etwas. "Das Mädchen macht sich immernoch sorgen, dass hinter der ganzen Sache irgend ein Hacken steckt, der ihr nicht gut tun könnte", dachte er sich und antwortete: "Natürlich nicht. Ich brauche deine Hilfe auch gar nicht um den Rest zu schaffen. Alles was ich will ist, dass du Naoki von ihr weglockst. Was du mit ihm tust ist mir egal. Hauptsache diese 'Liebesgefühle' die er für Itsuka hat verschwinden. Wenn du das geschafft hast brauche ich dich nicht mehr". Er war wirklich eiskalt. In Saori sah er nur ein Gegenstand, mit dem er der Sache, die er haben wollte, näher kam. Wenn der Gegenstand seinen Zweck erfüllt hatte wurde er weggeworfen. Saori war wirklich genervt über die Art und Weise wie er dachte. Doch noch mehr störte es sie, dass sie sich auf den Plan mit ihm eingelassen hatte. "Gut zu wissen", Saori stand von der Bank auf. "Da wir jetzt alles geklärt haben kann ich ja gehen oder?". "Wenn du unbedingt jetzt schon abhauen willst, ja", antwortete Kenta. "Als würde ich freiwillig bei so ´nem Spinner wie dir sitzen bleiben", grummelte Saori mit leicht verachtendem Ton in ihrer Stimme. Kentas blick wirkte wieder amüsiert. "Na ja, wenn du unserem Plan folgen willst wirst du mich wohl oder übel noch ein paar mal ertragen müssen". "Leider", murmelte Saori und lief dann davon ohne sich zu verabschieden. Auf dem Heimweg begann sie nachzudenken. "Dann machst du ihm langsam klar, dass du mehr als nur Freundschaft für ihn empfindest", es war simpel, doch für Saori hörte es sich unglaublich schwer an. Sie hatte angst vor diesen Momenten, in denen sie versuchen musste Naoki näher zu kommen. Doch ihr war es mittlerweile auch klar geworden: Wenn sie es nicht tun würde, würde dieser Idiot nie heraußfinden, was Saori für ihn empfand. Er war sosehr auf Freundschaft konzentriert, dass er so etwas einfach nicht merkte. Vielleicht hatte er noch nicht einmal kapiert, dass er in Itsuka verliebt war und vielleicht erzählte er deshalb immer, dass sie und Saori ihm gleich wichtig waren. Dann hätte er Saori auch gar nicht belogen. Dann hätte er einfach nur nicht gewusst, dass er damit eigentlich sich selbst belügt, da er nicht einmal seinen wahren Gefühlen bewusst war. Saori seufzte. Wie sollte sie Naoki klar machen, dass sie ihn liebte? Sie blieb stehen. Sommerwind wehte ihr durchs lange Haar. Es fühlte sich unglaublich schön an. Ein sanfter, warmer Wind, der nach frisch gemähtem Gras und blühenden Blüten roch. Saori schloss die Augen und lauschte dem rascheln der Blätter, die an Bäumen und Gebüschen hingen. Kurz erinnerte sie sich sogar an eine Zeit, die dieser sehr ähnlich war. Sie erinnerte sich an die Zeit, in der sie mit Itsuka bei ihrem Onkel lebte. Es waren nur schwummrige Erinnerungen, die in ihren Kopf zurück fanden. Ein friedliches Dorf. Es ist ein friedliches und schönes Dorf, in dem sich jeder mit jedem gut versteht. Ja, an solch einem Ort lebt Onkel Masato mit Saori und Itsuka. Sie haben jeden Tag aufs neue unglaublich viel spaß. Außerdem sind die Kinder der Straße, in der sie wohnen, auch total nett. Bis auf diese eine Ausnahme. Ja, da gibt es einen Jungen, der ziemlich frech ist. Er macht ständig Streiche und zerstört andauernd Sachen. Aber eigentlich mag Saori ihn, denn sie kennt ihn anders. Er hat ihr nämlich schon seine nette Seite gezeigt. Schon ganz oft. Und sie sind im laufe der Zeit gute Freunde geworden. Heute haben sie sich wieder zum spielen verabredet und die kleine Saori freut sich, dass er bald bei Onkel Masato vorbei kommt. Saori öffnete ihre Augen. Ihr Kopf fühlte sich auf einmal unglaublich leer an. Es war, als würden all die zurückgewonnenen Erinnerungen wieder davon schwinden. Auf einmal drehte sich alles. Ihr wurde unglaublich schwindelig und ehe sie irgendetwas dagegen tun konnte verlor sie auch schon komplett das Gleichgewicht und fiel. Jedoch kam es nicht so weit, dass sie auf dem Boden aufkam. "Hey, Kireda-Göre, alles okay?", als sie nach oben blickte sah sie in das Gesicht einer Person, die sie nicht wirklich leiden konnte. Warum traf sie ihn schonwieder - un das, nach so einer kurzen Zeit?? "Ja! Mir geht´s blendend! Lass mich los!", motzte sie und riss sich von ihm los, wobei sie wieder leicht ins schwanken gerat. "Klar, dir gehts also so blendend, dass du vor freude umfallen willst?", Kenta hob eine Augenbraue und sah sie an. Die ironie in seiner Stimme war deutlich zu hören. "Gegenfrage! Warum bist du überhaupt hier? Verfolgst du mich oder wie?", lenkte sie vom Thema ab. "Bitte was?", plötzlich sagte Kentas Blick so viel aus wie: "Die Kleine spinnt doch". "Sorry, dass ich den selben Heimweg wie du habe und mich gewundert habe warum du hier so dumm rumstehst. Das nächste mal wenn du umkippst lass ich dich fallen so willst du´s doch haben oder?". "Lieber würde ich auf den Boden fallen, als noch einmal in deinen Armen zu liegen, ja", grummelte Saori mit düsterem Blick. "Wow. Dann wäre das Thema ja geklärt. Und noch was: Du solltest dich vielleicht etwas ausruhen, wenn das öfters passiert. Vielleicht verträgst du ja die Hitze nicht", schlug Kenta vor und kurz war Saori ein wenig überrascht. Doch ihr wurde schnell klar, weshalb er sich um sie sorgte: Sein Plan. Saori wäre nicht in der Lage geweßen ihm zu helfen, wenn es ihr schlecht ginge. Ihre Miene verdunkelte sich noch mehr. "Jaja", grummelte sie nur und lief weiter. "Idiot". "Was für ´ne Zicke", dachte sich Kenta in diesem Moment und sah ihr nach. Nachdem sie in die nächste Straße abgebogen war lief er ihr nach, jedoch nicht, um sie auszuspionieren, sondern nur, weil er nunmal denselben Heimweg hatte. Er fragte sich ob die Zusammenarbeit mit diesem Mädchen wohl wirklich funktionieren könnte. Ob sie es überhaupt schaffen würde Naokis Herz zu erobern? Kenta wurde neugierig. Wie würde sich dieses Mädchen schlagen? Würde sie erreichen was sie wollte? Er würde es bald heraußfinden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)