Love is a disaster von KagerixShinsui ================================================================================ Kapitel 1: Der erste Tag im neuen Leben --------------------------------------- Schön hell war es im Inneren des Hauses, denn es hatte einige schöne Fenster, an die man Vorhänge anbringen konnte. Die meisten Räume standen leer und waren sauber. Die meisten Zimmer hatten einen hellen Holzboden. Im Badezimmer und in der Küche war der Boden gefliest worden. Die Küche war eigentlich ganz hübsch eingerichtet und die Küchengeräte nicht schlecht. Auch das Badezimmer und das Gäste Badezimmer waren sauber und nicht gerade schlecht. "Ich weiß garnicht, was Kenta an diesem Haus zu meckern hat. Es ist größer als unser altes und sieht doch eigentlich auch ganz gut aus", meinte Naoki, worauf Kageri ihm recht gab, indem sie nickte. Naoki lief die Holztreppe, auf der ein dunkelblauer Teppich lag, nach oben und ging durch den Gang. Kageri folgte ihm. "Naoki! Kageri! Wartet mal!", hörten die beiden eine Stimme hinter ihnen. "Wenn ich euch schon gerade hier erwische dachte ich mir ich zeige euch gleich mal eure neuen Zimmer", es war der Vater der beiden, Akio. "Find ich gut!", meinte Naoki dazu, der sich auf sein Zimmer freute und vor allen Dingen darauf, dass er endlich ein Zimmer für sich hatte. In der alten Wohnung musste er sich sein Zimmer mit seinem Bruder Kenta teilen. Akio lief an den Beiden vorbei und lief in die Richtung zweier Türen an denen er dann stehenblieb. Wärend er die linke öffnete sagte er: "Das ist deins, Naoki". Es war ein einigermaßen großes Zimmer. Größer als das, was sich Naoki mit seinem Bruder damals geteilt hatte. "Und..das gehört mir ganz allein?". "Ja das gehört dir ganz allein. Wurde ja auch mal Zeit, dass jeder von euch Beiden sein eigenes Zimmer bekommt", antwortete Akio seinem Sohn. Das Zimmer war wirklich mehr als nur akzeptabel. Naoki gefiehl es sehr und es war auch schon eingerichtet. Auch die Einrichtung gefiel ihm, es gab nicht viel daran zu ändern. "Und wo ist mein Zimmer?". Naoki und Kageri drehten sich um und sahen zu der jungen Frau die gerade müde gähnte. "Oh...Kyouko..auch mal endlich wach? Ich wollte dich nicht wecken deswegen hab ich dich einfach noch etwas schlafen lassen", antwortete Akio ihr. "Dein Zimmer zeig ich dir auch gleich". Er öffnete die Tür, welche direkt in das Zimmer neben Naokis führte. "Hier ist erstmal Kageris Zimmer. Dein Zimmer ist aber auch nur 2 Türen entfernt", erklärte Akio seiner jüngsten Tochter, Kyouko. "Dann seh ich´s mir mal an", meinte sie darauf und verschwand dann in ihrem neuen Zimmer. Kageri war inzwischen dabei ihr neues Zimmer zu betrachten. Eigentlich gab es auch bei ihrem neuen Zimmer nichts zu meckern. Es war schön groß und hübsch eingerichtet. Trozdem änderte das nichts daran, dass es für sie einfach fremd war und sie in einem für sie vollkommen fremden Haus war. Wieder seufzte sie enttäuscht. In diesem Moment strich ihr Vater ihr ein paar mal über den Kopf, als wäre sie ein Hündchen und versuchte sie aufzumuntern: "Ach komm schon Kageri.....du wirst dich hier nach einer Weile bestimmt wohl fühlen...und wenn es dir noch nicht so ganz gefällt räumen wir das Zimmer so lange um und verändern die Dinge, bis du dich hier richtig wie Zuhause fühlst und selbst wenn du eine andere Tapete und einen komplett anderen Boden möchtest ändern wir das". "Dann will ich, dass das Zimmer so aussieht wie das, was ich Zuhause habe..", murmelte sie. "Wirklich? Wenn du das möchtest dann versuchen wir es fast genauso einzurichten....einige der alten Möbel haben wir ja mitgenommen da ist auch noch einiges von dir dabei...aber..bist du dir sicher, dass du sowas möchtest? Bei einer Chance neu anzufangen ist es doch viel besser, wenn man mal was neues ausprobiert oder?". Nachdem Akio dies zu seiner Tochter gesagt hatte, schien sie wirklich nachzudenken. Bisher hatte Kageri noch nichts posivites in dieser großen Veränderung ihres Lebens gesehen. Nun bekam sie die Chance ihr Zimmer komplett neu zu renovieren. Keine großartige Sache, die sie plötzlich glücklich machen könnte, das war klar. Aber würde sie ihr Zimmer genauso einrichten wie ihr altes, wäre es trozdem nicht das alte. Letztendlich entschied sie sich: "Ich denke...ich werde vorerst einmal alles so lassen wie es ist und dann....überleg' ich mir vielleicht noch ob ich es ändern möchte...eine Nachahmung meines alten Zimmers wäre wohl doch doof....". Akio nickte. "Alles was du möchtest, solange du dich dann in deinem neuen Zimmer wohl fühlen wirst". Er drehte sich zu seinem Sohn und erwähnte: "Das gilt übrigends auch für dich. Wenn dich irgend etwas an dem Zimmer stört sag mir bescheid, ja? Ich hoffe ihr werdet euch hier alle wohl fühlen, wenn ihr euch an das neue Haus gewohnt habt". "Ich denke ich werde mich schnell an das neue Haus gewöhnen....das neue Zimmer mag ich jetzt schon", meinte Naoki grinsend. "Und ich denke ich werde nun auch meine Sachen aus dem Auto holen und anfangen sie in mein neues Zimmer einzuräumen". Nachdem Naoki das gesagt hatte war er auch schon wieder verschwunden. "Eh....ich denke ich ruhe mich etwas aus....", sagte Kageri bevor sie ihre Zimmertür schloss und es plötzlich still im Gang wurde. Das Bett auf dem sie saß war weich und bequem - es gefiel ihr sogar besser als ihr zuvoriges. Sie starrte aus dem Fenster, wärend sie ihren MP3 Player in der Hand hielt der momentan eines ihrer Lieblingslieder spielte. Wärend sie durch die Kopfhörer Musik hörte versank sie in Gedanken. Störte dieser Umzug sie? Bisher hatte Kyouko noch nicht darüber nachgedacht. Schon seit ungefähr einem Monat wusste sie, dass sie und ihre Familie umziehen würden aber trozdem hatte sie sich nicht viele Gedanken darüber gemacht. Nun war es so weit, sie saß in ihrem neuen Zimmer, auf ihrem neuen Bett und blickte aus dem Fenster. Von dort aus konnte man gut die abgelegeneren Wohnungen sehen. Es schien wohl doch so einige zu geben, die das Stadtleben direkt im Inneren der Stadt nicht mochten. Hätte sie es gestört, wenn sie ins Stadtinnere gezogen wären? Kyouko wusste es nicht aber sie wollte sich auch nicht unnötig Gedanken über solche unwichtigen Dinge machen. Stattdessen fing sie an über die Jungs der Großstadt nachzudenken. Bestimmt waren da jede Menge unglaublich gut aussehende Kerle dabei. Der nächste Gedanke der ihr kam war die Frage: "Ob wohl in meiner Klasse ein paar heiße Typen sein werden?". Sie hoffte jedenfalls, dass sie auf der neuen Schule den ein oder anderen heißen Typen kennenlernen könnte. Je mehr sie über solche Dinge nachdachte, umso mehr fand sie eine Antwort auf die Frage, ob sie der Umzug störte: Nein, er tat es nicht. Auch sie war wohl erleichtert darüber dem Dorfleben zu entkommen. Alles was sie etwas nervig fand war, dass dieser Umzug ausgerechnet am letzten Ferientag stattgefunden hatte. Mussten sie und ihre Geschwister wirklich schon morgen zur Schule gehen? Sie hatten doch noch nicht einmal ihr Gepäck vollkommen ausgepackt und Schulsachen hatten sie auch noch nicht. Gerade als sie sich diese Frage stellte klopfte es an der Tür. "Hmm?". Leicht genervt entfernte sie einen der Ohrstecker ihres MP3 Players. Es dauerte nicht lange bis sich danach die Tür ihres neuen Zimmers öffnete und ihr ältester Bruder, Kenta, das Zimmer betrat. Skeptisch sah er sich im neuen Raum um. "Da muss aber noch einiges verändert werden an dieser Bruchbude....findest du nicht auch?", fragte er sie nun, wobei er wirklich nicht begeistert klang. Kyouko zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht...aber eins ist klar...das Bett behalte ich". Kenta zog eine Augenbraue hoch. Dann setzte er sich auf das neue Bett. "Naja....okay..ist wirklich ziemlich bequem", musste er zugeben. "Aber...das war nicht der Grund warum ich in dein Zimmer gekommen bin". "Sondern?", wollte sie nun wissen. "Mum und Paps sprechen gerade mit den neuen Nachbarn...die sehen irgendwie ziemlich interessant aus...vor allen Dingen...", Kenta fing an zu grinsen. "Gefallen an der Nachbarin gefunden?". "Könnte man so sagen ja...woher weißt du das?". Kyouko konnte auf diese Frage ohne lange nachzudenken eine Antwort geben: "Immer, wenn du so grinst, heißt das, dass du ein Mädel attraktiv findest und gern mal wieder deine perversen Fantasien realität werden lassen möchtest". "Du kennst mich wirklich gut Schwesterchen", meinte Kenta dazu. "Jedenfalls wie gesagt ich wollte dir einfach mal bescheid sagen. Falls du vielleicht auch interesse an den neuen Nachbarn hast...vielleicht is da ja auch ein toller Kerl für dich dabei", fügte er hinzu. "Bisher habe ich ja nur die junge Dame entdeckt mit diesen rießen Megabrüsten....aber vielleicht wohnen da ja auch noch andere Leute". Kenta beendete seinen Satz und stand auf. Danach lief er zur Tür. "Ich denke...ich werde auch gleich einmal einen Blick auf die neuen Nachbarn werfen", meinte Kyouko dazu und drückte auf den Ausschaltknopf ihres MP3-Players. "Mach das". Kenta verließ das Zimmer wieder. Noch eine kurze Zeit blieb Kyouko ruhig auf ihrem Bett sitzen und bewegte sich dabei nicht. Danach stand sie auf und verließ ihr Zimmer. Doch bevor sie die Treppe herab ging um das Haus zu verlassen, ging sie den Weg zu einem anderen Raum des Hauses. Dort angekommen klopfte sie und wartete auf ein "herein" oder ähnliches. "Wer ist da?", eine leise und sanfte Stimme war hinter der Tür zu hören. "Ich bin´s nur. Ich komm rein ja?", antwortete Kyouko ihr und ohne auf eine weitere Antwort zu warten betrat sie auch schon das Zimmer. Kageri stand an dem Fenster ihres neuen Zimmers und blickte in den Blumengarten des Nachbarhauses. "Kageri? Willst du dich vielleicht auch mal den neuen Nachbarn vorstellen?", wollte Kyouko wissen und sah zu ihr. Kageri drehte sich um. Ihr Gesicht war leicht errötet und sie antwortete nicht. "Hey..was ist los? Hast du geheult oder warum ist dein Gesicht rot?". Kageri schüttelte den Kopf. "N-Nein es ist nur....". Sie seufzte. "Was ist es? Rauß mit der Sprache! Lass dir nicht immer alles aus der Nase ziehen. Du weißt doch mir kannst du ruhig alles sagen". "...Hier wohnen wohl wirklich.....gut aussehende Jungs..", murmelte Kageri leise. "Hö? Hast du die neuen Nachbarn also schon gesehen?? Sind da viele Jungs dabei?", sofort fing Kyouko an ihre ältere Schwester auszufragen. Das Kageri älter als sie war merkte man allerdings nicht wirklich. Kyouko sah älter aus und benahm sich sogar reifer als ihre ältere Schwester. Außerdem beschützte sie sie sogar manchmal vor irgendwelchen Idioten die meinten sie müssten schüchternen Mädchen noch mehr das Selbstvertrauen rauben. Kageri zuckte mit den Schultern. "Hab bisher..nur zwei gesehen...der eine hat mit Paps und Mum geredet...der Andere stand eher im Hintergrund...außerdem war da noch eine total schöne Frau...", erzählte Kageri nun. Danach drehte sie sich noch einmal zum Fenster und berichtigte sich: "Oh...jetzt ist da noch ein junger Mann dazugekommen...". Drei Typen und eine Frau...bestimmt war mindestens einer noch Single oder sie waren alle Geschwister und lebten zusammen in einer Art WG. Kyoukos Interesse an der ganzen Sache wurde ziemlich schnell geweckt. Sofort packte sie Kageri an der Hand und zog sie mit sich mit. Es dauerte nicht lange, bis sie auf dem Grund und Boden der Nachbarn stand und sich die Jungs etwas genauer betrachtete. "Hey!", begrüßte sie alle laut und mischte sich somit frech in das Gespräch ein. "Oh..wenn man vom Teufel spricht..", meinte ihr Vater plötzlich und lächelte etwas. Kyouko warf ihm einen kritischen Blick zu und verschrenkte die Arme. "Was meinst du damit, Paps?". "Naja...wir haben gerade eben über dich und deine Geschwister geredet", antwortete er ihr. "Na dann...passt´s doch kann ich mich gleich persönlich vorstellen....ich bin Kyouko!", sie stellte sich ihren neuen Nachbarn vor und grinste. Noch einmal musterte sie alle ein wenig genauer. Der Kerl, der am nähesten bei ihnen stand und sich schon die ganze Zeit mit ihrem Paps zu unterhalten schien hatte schwarzes, struppeliges Haar. Seine Haut war blass und er trug ein Piercing in seiner Lippe. Irgendwie sah er ziemlich freundlich aus. "Ah..freut mich dich kennenzulernen ich bin Takuya", stellte er sich vor. "Deine Eltern haben gut von dir geredet". Erneut lächelte Kyouko ihren neuen Nachbarn an. Kageri beobachtete das geschehen nur von weitem und seufzte leise. Schonwieder war Kyouko dabei Kontakte zu knüpfen und etwas zu flirten. Die ganze Zeit über starrte sie einfach nur auf den Boden und wusste nicht was sie tun oder sagen sollte. Nach einer Weile jedoch traute sie sich einen Blick auf die anderen Beiden Jungs zu werfen die bei dem Gespräch nicht wirklich teilnahmen sondern auch nur dabei waren alles zu beobachten. Der eine hatte weißes, struppeliges Haar, welches ihm etwas über die Schultern fiel. Auch seine Haut war blasser und auch er trug ein Piercing in seiner Lippe. Seine Augen leuchteten in einem schönen orange-braunen Ton. Der junge Mann neben ihm hatte schwarzes Haar, welches in einem leichten blauton glänzte. Seine Haare ebenfalls zerstruppelt und gestylt. In seinen Lippen trug er Snakebites. Seine Augen ähnelten denen des weißhaarigen Mannes und leuchteten klar. Waren die Jungs der Großstadt alle so attraktiv oder hatten Kageri und Kyouko einfach nur glück gehabt, solche gut aussehenden Nachbarn zu bekommen? Noch immer unterhielt sich Kyouko eine Weile mit dem so unglaublich gut aussehenden Takuya. "Übrigends das ist meine Ehefrau, Noriko", erzählte er nun und zeigte auf die Frau, welche sich momentan mit Yumiko unterhielt. "Oh gott....so jung und schon verheiratet...na toll", dachte sich Kyouko genervt. Da wurde es wohl nichts aus ´nem kleinen flirt. Sie drehte sich etwas zur Seite um sich anzusehen wer sich diesen Mann geangelt hatte und staunte. Diese Frau, Noriko, war wirklich wunderschön. Sie hatte weißes langes Haar und strahlende türkise Augen, die von einem sanften rosanen Lidschatten umrandet waren. Ihre Haut war blass und sie hatte ein liebevolles, sanftes Lächeln. Auf jedenfall wollte sie diese junge und atemberaubend hübsche Frau noch einmal genauer kennenlernen, doch nicht jetzt. Nun blickte sie erst mal zu den anderen hübschen Jungen, die sich noch immer nicht an dem Gespräch beteiligten. Danach blickte sie kurz zu ihrer Schwester und fing an ein wenig zu grinsen. Kageris Blick war eindeutig richtig starr auf einen der Beiden jungen Männer gerichtet. "Hey...du da!", Kyouko lief zu den Beiden Typen und blieb bei dem schwarzhaarigen stehen. Alles was sie als Antwort bekam war ein kurzer auf sie gerichteter Blick. "Sag mal...wie heißt du?", fragte sie ihn nun. "Wer will das wissen?", stellte er als Gegenfrage, worauf sie seufzte. "Man..ich kann solche komplizierten Kerle nich leiden...er könnte doch einfach seinen blöden Namen sagen", dachte sie sich. "Ich, Kyouko, will´s wissen", murmelte sie. "Hmm...Yasuo", antwortete er ihr nun. "Achso? Nadann...freut mich dich kennenzulernen, Yasuo!", meinte sie nun und hielt ihm freundlich ihre Hand hin, doch Yasuo wandte nur desinteressiert den Blick ab. "Gut..wie du willst...dann eben nicht", meinte sie dazu nur und drehte sich von ihm weg, um wieder zu ihrer Schwester zu laufen, die das ganze beobachtet hatte. Als sie bei Kageri ankam flüsterte sie etwas in ihr Ohr: "Hey...dieser Yasuo ist doch eigentlich ganz süß oder?". Sofort wurde Kageri ein wenig röter und blickte wieder zu Boden. Kyouko fing wieder an zu grinsen. "Ich wusste es! Sie hat interesse an ihm gefunden", dachte sie sich. Das war alles, was sie mit dieser Aktion erreichen wollte. Ihre Vermutung war wirklich richtig geweßen. "So denkst du doch zumindest oder? Aber warte..du musst garnichts dazu sagen ich weiß die Antwort schon und keine Sorge...er ist nicht mein Typ ich denke ich habe eher ein anderes Ziel..", beruhigte sie die im Moment wohl etwas verwirrte Kageri und blickte kurz zu dem jungen weißhaarigen Mann. Kageri gab ihr nickend eine Antwort auf ihre Frage und stellte selber leise eine: "...w-wirklich? Nicht dein Typ?" Kyouko fing an etwas zu lachen. "Wirklich. Für mein Geschmack eher ein Kumpeltyp. Mehr nicht. Ich weiß nicht einmal ob er ein Kumpeltyp ist....der ist ziemlich unhöflich mit solchen Leuten komm ich nicht so gut klar...aber du hattest ja irgendwie eh schon immer einen komischen Jungsgeschmack, Kageri", antwortete Kyouko und blickte danach noch einmal zu Yasuo und direkt danach zu dem weißhaarigen Mann, mit dem sie noch kein Wort gewechselt hatte, doch das hatte sie schon bald vor nachzuholen. "hm", war das einzige was Kageri ihr als Antwort gab, doch war sie eigentlich ganz froh, dass sie wenigstens dank Kyouko nun seinen Namen wusste. Was war das eigentlich für ein Gefühl? 'Liebe auf den ersten Blick'? Oder eher eine Vorstufe von so etwas? Leichtes verknallt sein vielleicht? Kageri wusste es nicht, doch war ihr so etwas schon öfters passiert. Öfter hatte sie sich schon in Jungs verknallt, die sie gar nicht richtig kannte. Würde sie auch dieses mal mit dem Jungen, auf den sie nun ein Auge geworfen hatte, niemals ein Wort wechseln? Wahrscheinlich. Sie wusste ja nicht einmal wie alt er war oder ob er vielleicht schon vergeben war. Außerdem war er wirklich unfreundlich geweßen. Sie hatte Angst, dass er sie vielleicht auch so unhöflich ansprechen würde, wenn sie versuchen würde mit ihm zu reden. Kageri seufzte. Es war wirklich schwierig für sie Kontakte zu knüpfen. Ständig brauchte sie Hilfe von einem ihrer Geschwister. Alleine kam sie sich hilflos und unwichtig vor, als könnte sie nichts alleine schaffen und wäre jedem nur im Weg. "Übrigends...wusstest du, dass er dir vorhin einen kurzen Blick zugeworfen hatte? Und das sage ich jetzt nicht nur so...ich denke du kennst mich gut genug um zu wissen, dass ich nie lüge. Zumindest belüge ich nie meine Familie", ließ sie Kageri wissen. "Oh..?", verlegen blickte Kageri noch immer auf den erdigen Boden. Mit der Schuhspitze ihrer schwarzen Chucks bohrte sie leicht darin herum. "Vielleicht solltest du es dieses mal richtig versuchen...auch wenn er etwas unhöflich zu sein scheint. Hinter einer harten Schale steckt ein weicher Kern...zumindest öfters mal", versuchte sie Kageri ein wenig Mut zu machen. "Möchtest du nicht einmal versuchen mit ihm zu reden?". Heftig schüttelte Kageri ihren Kopf. "Naja...okay du musst ja nicht direkt jetzt versuchen mit ihm zu reden....aber diese Woche oder nächste Woche versuchst du es mal!", meinte Kyouko. Nachdem sie dies gesagt hatte fiel ihr etwas auf. Der weißhaarige Kerl stand noch immer an derselben Stelle an der er auch schon zuvor gestanden war und blickte etwas interessiert zu den beiden jungen Frauen herüber, als würde er er dem Gespräch zuhören. Allerdings war dies unmöglich. In so einem leisen Ton war es für einen Menschen unmöglich aus so einer Entfernung auch nur ein Wort mitzubekommen. Der junge Mann mit den schwarz, leicht bläulich wirkenden Haaren, Yasuo, war gerade dabei zurück ins Haus zu gehen. "Naja..wie auch immer...wir sollten jetzt langsam mal wieder in unser neues Haus gehen. Hast du schon deine ganzen Sachen ausgepackt?", wollte Kyouko nun von ihrer älteren Schwester wissen. "Äh...nein..", antwortete Kageri. "Dann solltest du das jetzt langsam mal machen es wird langsam spät und morgen sollen wir doch schon in die neue Schule gehen". Kageri seufzte erneut. Jedoch sagte sie nichtsmehr zu dem Thema "neue Schule". Sie lief nun einfach an Kyouko vorbei und ging zum Auto. Mit mühe hob sie ihr schweres Gepäck aus dem Wagen herauß, ließ es dann jedoch auf den Boden sinken. "Schaffst du es nicht alleine?", fragte Kyouko sie, welche ihr gefolgt war. Für eine kurze Weile schwieg Kageri, doch dann nickte sie. "Ich helfe dir, ja?". Kyouko nahm ihr das schwierigste Gepäck ab. "Wow..das ist wirklich etwas schwer", meinte sie dazu, doch schaffte sie es den großen Koffer ins Haus zu tragen. Mit dem übrig gebliebenen kleineren Koffer und der Handtasche folgte Kageri ihr. Nach einer Weile hatten sie es geschafft das Gepäck in Kageris Raum zu transportieren und gönnten sich eine Pause auf dem gemütlichen Bett. "Kyouko?" - "Hm?", Kyouko sah Kageri an. "...Kannst du heute vielleicht bei mir schlafen?", wollte Kageri wissen. Kyouko kicherte kurz und nickte dann. "Hatte ich mir schon gedacht, dass diese Frage noch kommen würde....du hast noch immer Angst vor fremden Häusern". Wieder errötete Kageri etwas. Es war ihr ein wenig peinlich, aber es stimmte. Sie hasste das Übernachten in fremden Häusern und sie hasste große Veränderungen. Jedoch war es ihr klar, dass die Zeit und alles andere nicht einfach stehen bleiben konnte. Es gab immer Veränderungen, jeden Tag, auch wenn man sie vielleicht manchmal nicht merkte. Ohne Veränderungen würde es nicht mehr voran gehen, doch vielleicht wollte es Kageri ja manchmal - zumindest für eine kurze Zeit - so. "Ich denke das wird immer so bleiben", murmelte sie nun und setzte sich ihre blau-schwarz gestreifte Mütze ab. Nun zeigten sich noch mehr struppelige Spitzen ihres dunkelgrauen Haares. Auch ihre blau gestreiften zwei Spangen nahm sie sich nun aus den Haaren und legte sie auf den hölzernen Nachttisch. "Macht ja nichts..jeder hat seine Schwächen", meinte Kyouko und lächelte. "Nur leider habe ich viel zu viele..", dachte Kageri sich und schwieg. Sie stand auf und öffnete ihre Koffer. "Willst du das jetzt auspacken?", wollte Kyouko wissen. Kageri nickte und fing auch schon sofort an ihre Klamotten und andere Dinge, die sie von ihrem alten Zuhause mitgenommen hatte, einzuräumen. Darunter waren einige Bilder und auch eine Pflanze - diese war allerdings nicht in den Koffer gestopft worden. Ungefähr ein bis zwei Stunden vergingen, bis Kageri endlich mit dem einräumen fertig war. Müde ließ sie sich auf ihr Bett sinken. Auch die Matratze für Kyouko hatte sie bereits auf den Boden gelegt und ihren blauen schlafanzug mit den hellblauen Blümchen drauf hatte sie sich schon angezogen. Kyouko hatte sich ein Unterhemd und ein bequemes Höschen zum Schlafen angezogen und legte sich auf die Matratze. "Möchtets du jetzt schlafen oder noch ein wenig reden?", wollte Kyouko wissen und sah zu Kageri hoch, welche auf dem Bett saß. Sie wirkte ein wenig nachdenklich und blickte zum Fenster. Ein Vorhang war vor das Fenster gezogen worden. Alles, was den Raum momentan noch erhellte, war das Licht der Nachttischlampe. "Ich weiß nicht...", antwortete Kageri. "..Gibt es denn irgendetwas was dich momentan beschäftigt?". "Blöde Frage...der ganze Umzug und unser neues Leben beschäftigt mich...ich..habe Angst", antwortete Kageri leise. "Du brauchst keine Angst zu haben...ich bin da...und Naoki auch...und Mum und Paps sind auch immer für dich da", versuchte sie Kageri etwas zu trösten. Gerne hätte sie auch noch gesagt, dass Kenta für sie da sei, doch vielleicht wäre das eine Lüge geweßen. Ihm war so vieles gleichgültig. "Klar..wir wissen nicht, was auf uns zukommt...aber versuchen wir doch das Beste aus diesem Neuanfang zu machen...", fügte sie hinzu. Kageri seufzte erneut und nickte dann. "Du hast recht...ich wünschte ich könnte so locker wie du denken...alles einfach so hinnehmen wie es nunmal ist...und akzeptieren, dass selbst wenn es mir nicht passt ich nichts daran ändern kann egal wie sturr ich bleibe". Kageri legte sich hin und deckte sich zu. Sie machte es sich in ihrem neuen Bett so bequem wie möglich. "Ach naja...aber so bist du nunmal...auch wenn du dir manchmal wirklich zu viele Sorgen machst", meinte Kyouko dazu. "Aber das ist ja egal...ich hab dich genau so lieb wie du bist". Kageri lächelte etwas. Sie war erstaunt darüber, dass Kyouko, obwohl sie ein Jahr jünger war, um so einiges reifer als sie war. Im Gegensatz zu Kyouko war Kageri sogar wohl noch etwas kindisch. "Danke Kyouko...was würde ich nur tun, wenn ich dich nicht hätte? Ich denke ich würde total verzweifeln....". "Denk nicht über 'was wäre wenn' nach...ich bin hier und werde es bleiben so lange du mich brauchst...und jetzt schlaf wir müssen morgen früh rauß". "Hmm...okay...gute Nacht, Kyouko". "Gute Nacht, Kageri". Zögernd bewegte Kageri ihre Hand in Richtung ausschalt Knopf der Lampe hin. Als sie ihn berührte und ihn nach unten drückte, gab er ein kurzes leises klicken von sich und der Raum verdunkelte sich. Kageri verkroch sich etwas unter ihrer Decke und dachte über den Tag nach. Sie dachte über das Packen nach. Dachte über die Zeit nach, in der sie im Auto gesessen war und über die Zeit, in der sie im Garten der neuen Nachbarn stand. Danach dachte sie darüber nach wie wohl der nächste Tag laufen würde. Noch immer hatte sie Angst davor, Angst vor einer neuen Klasse und einer neuen Schule. Angst vor dem neuen Leben... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)