KR Cube von Kouri (KyoxShinya) ================================================================================ [KR]Cube [Note: Das soll alles das beschreiben, was man im PV zur Single nicht sehen konnte...also im Prinzip, dürfte jeder der das Video kennt, wissen, wie das hier ausgeht. Ich hab auch versucht den einen Regiefehler zu erklären...und ich bin mal wieder meiner Kyo X Shinya Obsession nachgegangen. Diese Fanfiction hat allerdings nichts mit den Lyrics zu [KR]Cube zu tun. Außerdem: Vorsicht Lemon! (nicht viel aber'n bissel) Ansonsten tut es mir Leid, dass ich so viel Stereotypisches in diese Fanfiction gepflanzt habe, ich hab da nicht so wirklich Ahnung. Gomen. Comments highly appreciated.] 1. Kaoru Niikura breitet den Plan des Clubs auf den grauen Schreibtisch des Büros aus. Er beäugte ihn eine Weile kritisch und machte an verschiedenen Standpunkten Kreuze und versah sie mit Uhrzeiten. Die schenkte sich und ihm während dessen in einer anderen Ecke des Büros eine Tasse Kaffee ein. "Die, der Plan steht. Ich hoffe das geht alles klar.", sagte Kaoru und winkte den rothaarigen Mann zu sich rüber. Dieser stellte die für seinen Vorgesetzten vorgesehene Tasse neben den Plan. "Pass bloß auf, dass du mir da nichts rauf schüttest, für den Plan musste ich ein Jahr in diesem Loch arbeiten.", ermahnte er Daisuke Andou. "Nu komm schon, so schlimm ist das [KR]Cube nun auch wieder nicht. Ich war da selbst mal Stammgast und fand's immer ganz angenehm." Die schlürfte seinen Kaffee und schaute sich den Plan genauer an. Im Erdgeschoss befanden sich die Bar, die Tanzfläche und eine ,Kuschelecke'. Kaoru war seit einem Jahr undercover-Barkeeper und hasste diesen Laden wirklich. Das [KR]Cube war ein Club, der von einem Typen namens Niimura Tooru bekannt als Kyo geleitet wurde, der neben diversen Getränken auch verschiedene Drogen ausgab. Man hatte ihm nie etwas nachweisen können, da er eine neue Droge aus getrocknetem Skorpiongift hergestellt hatte, die nicht offiziell verboten war, bis sie die ersten Menschenleben gefordert hatte. Inzwischen brauchte man nur noch beweise das Kyo diese Drogen wirklich verteilte und schon würde man ihn festnehmen können. Im Obergeschoss befand sich seine private Suite, die er als Wohnung benutzt und wo er seine Unterlagen aufbewahren würde, sollte er so etwas besitzen. Als Liebesnest diente es wohl nebenbei auch noch. "Ich find es immer noch nicht gut, dass wir Shinya da als Lockvogel reinschleusen wollen.", beschwerte sich Die und schaute Kaoru ernst an. "Keine Sorge, ich bin ja auch da und außerdem ist er nicht so schwach wie er aussieht.", versicherte dieser und machte ein weiteres Kreuz auf dem Plan. "Jaja ich weiß, sonst hätte er es auch bestimmt nicht so lange mit uns ausgehalten.", lachte Die. In der Umkleide hörte man ein Niesen. Die beiden Männer mussten unweigerlich grinsen. Dies verging ihnen allerdings, als der hübsche junge Mann ins Büro kam. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als ihn mit offenem Mund anzustarren. "WOW!", war das einzige, was beide hervorbringen konnten, als Shinya Terachi ihnen in einem wunderschönen engen schwarzen, mit Pailletten besetzten Kleid gegenüberstand. Er hatte dezent Make-up aufgetragen und seine rotblonden Haare hochgesteckt. Er trug lange schwarze Handschuhe und hatte eine Federboa elegant um die Schultern gelegt. Niemand hätte ihn jemals für einen Mann gehalten, wäre er oben rum nicht etwas flach gewesen. "Was meint ihr, kann ich so gehen?", fragte er schüchtern und riss Die und Kaoru mit seiner recht tiefen Stimme aus der Traumwelt von der perfekten Frau wieder in die Wirklichkeit. Die beiden schauten sich einen Augenblick nur stumm an. "K...klar...kannst du so gehen...ich meine...wow...also echt!", stammelte der lilahaarige Mann und brach die Stille. Die stand nur daneben, grinste und nickte wie blöd. "Uhm...was soll ich mit meiner Stimme machen?", fragte Shinya und zupfte nervös an dem engen Kleid. "Wie...wieso? Was ist damit?", fragte Die zurück und sein Blick streifte ein weiteres Mal über den schönen Körper seines Arbeitskollegen. "Na, wenn ich den Mund auf mache, dann weiß dieser Kyo doch sofort, dass ich n Mann bin und wird bestimmt misstrauisch." "Ach was, der Club ist doch extra für so merkwürdige Leute." Die grinste noch mehr. "Willst du damit sagen, dass ich merkwürdig aussehe, Daisuke Andou?", Shinya wurde leicht wütend. "Nicht doch, du siehst umwerfend aus, aber Die hat recht, du wirst da nicht sonderlich aus der Rolle fallen, selbst als Mann.", versuchte Kaoru einen Streit zu verhindern. Shinya seufze und Die grinste weiter vor sich hin. "Na gut, dann lasst uns jetzt endlich den Plan besprechen, sonst schaffen wir es nicht mehr rechtzeitig." Alle drei stellten sich um den Lageplan herum und hörten Kaoru aufmerksam zu. "Also Shinya, das ist das [KR]Cube, der Club in dem du heute Nacht deinen großen Auftritt hast. Du weißt, du hast nur noch drei Tage um Kyo von dir zu überzeugen, danach läuft unsere Untersuchungserlaubnis aus, verstanden." Der junge Mann nickte. "Heute Abend um 22.00Uhr wirst du hier reingehen.", Kaoru deutete auf einen der drei Eingänge. "Kyo befindet sich meistens in seiner ,Kuschelecke' und dort befindet sich meist auch Toshiya, ein Komplize. Sein richtiger Name ist Toshimasa Hara. Du wirst mich aber zuerst an der Bar treffen. Das wird ab jetzt immer unser Treffpunkt sein. Die nächsten drei Tage wirst du auch nicht ins Büro kommen, vielleicht setzt er Spitzel auf dich an. Das Risiko können wir nicht eingehen." "Was hab ich eigentlich mit der Sache zu tun?", fragte Die ungeduldig dazwischen. "Du bist sozusagen unsere Reserve. Falls es brenzlig wird musst du eingreifen. Du musst natürlich nicht die ganze Zeit da bleiben, aber erreichbar solltest du immer sein. Am letzten Tag solltest du die Festnahme durchführen können. Ich sag dir dann bescheid.", erklärte Kaoru und wendete sich wieder an Shinya. " Du redest nicht mit mir, kein Blickkontakt, keine Handzeichen, nichts. Jede Verbindung zwischen uns ist ein Risiko. Wenn es etwas gibt, werde ich dir eine Nachricht zukommen lassen." Shinya hörte weiter stumm zu und machte sich in seinem Kopf Notizen. Es würde sicher ganz schön anstrengend werden keinen Kontakt zu seinen Freunden zu haben und es bedeutet, dass er ganz auf sich allein gestellt war. "Hör zu, Shinya. Du musst alles versuchen um Kyos Vertrauen zu gewinnen und möglichst einen Handel mit ihm auszumachen. Tu alles was in deiner Macht steht und lass ihn keine Minute an dir zweifeln" "Ist gut!", antwortet der hübsche Mann. "Ich denke ich habe verstanden und mach dir keine Sorgen, ich komm schon klar." Er lächelt ein bezauberndes Lächeln um Kaoru ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Shinya war bewusst, wie viel er Kaoru bedeutete und dass er sich wirklich Sorgen um ihn machte. "Nun gut", Kaoru schaute auf seine Armbanduhr; fast 20.00Uhr," es wird Zeit für ich zu gehen, sonst komm ich noch zu spät zur Arbeit." Er wandte sich an Die. "Du postierst dich weiterhin dort, wo du sonst auch immer warst, ja?!" Die nickte. "Shinya, wir sehen uns dann in etwa zwei Stunden. Ach ja und in der obersten Schublade meines Schreibtisches liegt noch ein kleines Geschenk für dich. Ich bin sicher du wirst es brauchen können." Damit drehte sich Kaoru um, warf sich seinen Mantel über und verschwand aus der Tür. Die schüttelte den Kopf und seufzte tief. Derweilen öffnete Shinya die Schublade von der Kaoru gesprochen hatte. Darin war neben einem Berg von diversen Zetteln und Stiften, Zigaretten und Feuerzeugen ein hübsches Spitzenbesetztes Strumpfband. Das wäre an sich ja noch nicht soooo außergewöhnlich, hätten sich an diesem nicht drei scharfe Skalpelle befunden. Shinyas Augen wurden groß und er lächelte zu sich selbst. Ein kleiner teuflischer Plan hatte sich gerade in seinem Kopf entwickelt. "Hey Die, schau mal, was der Chef mir da geschenkt hat!" Die staunte nicht schlecht. Selbst wenn das Teil für die Arbeit gedacht war, so musste man Kaoru wirklich einen Punkt für Modebewusstsein zuschreiben. "Sehr modisch!" Shinya zog seinen linken Schuh noch einmal aus und setzte sein langes Beim verführerisch auf dem Stuhl von Kaoru ab. Vorsichtig streifte er das Band über seinen Fuß, den Knöchel, die schlanken Waden nach oben, übers Knie und platzierte es schließlich an seinem schmalen Oberschenkel. Er schaute auf zu Die und bemerkte, dass dieser ihm hochrot bei jedem Schritt zugesehen hatte. Wie in Trance stand dieser im Raum und starrte den jungen Mann an. Plötzlich winkte ihn Shinya stumm zu sich rüber, nur mit einer lockenden Geste mit dem Zeigefinger. Die folgte ohne auch nur einen weiteren Gedanken an irgendetwas anderes zu verschwenden. Immer näher dirigierte Shinya den rothaarigen Mann. Ihre Gesichter waren sich schon so nah, dass Die Shinyas Atem auf seinen Lippen spüren konnte. Ein Kribbeln durchfuhr seinen Körper. So nah war er diesem Wesen, das ihn anschaute, welches er aber nicht zu kennen schien, noch nie gewesen. Sie schauten sich tief in die Augen. Noch ein wenig und ihre Lippen würden sich berühren...nur noch ein bisschen... Die schloss die Augen, als... "Die! Daisuke!!", flüsterte Shinya auffordernd und er öffnete verdutzt seine Augen wieder. "Buh!", machte Shinya und grinste vergnügt, dann drehte er sich um und verschwand noch einmal in der Umkleide. Die fasste sich an den Kopf. Was hatte er gerade tun wollen?? War er wirklich drauf und dran gewesen seinen Arbeitskollegen zu küssen??? Was hatte er sich dabei gedacht? Ganz klar, gar nichts hatte er gedacht, er war nur einfach dem Charme von Shinya unterlegen gewesen und hatte sich leiten lassen. Was ne hübsche ,Frau' doch alles bei einem abstellen konnte...und auch auslösen. Die schüttelte den Kopf und versuchte das Gewesene zu vergessen. Peinlich, peinlich so was. 2. Nervös schaute Shinya auf seine Armbanduhr, die sich unter den Federn der dunkelroten Federboa verbarg. 22.00Uhr. Er war mal wieder zu früh dran gewesen, was immer der Fall war, wenn er aufgeregt war. Also hatte er noch einige Minuten vor dem [KR]Cube warten müssen. Wenn Kaoru sagte 22.00Uhr, dann meinte er das auch. Alles andere hätte nur seinen präzise ausgearbeiteten Zeitplan durcheinander gebracht. Und außerdem: Was tut man nicht alles für den Boss!? Immerhin würde es der letzte Gefallen sein für die kommenden drei Tage. Langsam näherte sich Shinya dem Club. Ganz geheuer war es ihn nicht und auf seinen Schuhen kam er sich ungeschickt vor, was sein Wohlempfinden nicht gerade stärkte. Aber er musste das jetzt durchziehen. Shinya öffnete die schwere Tür und wurde sofort von einem lauten Schwall an Musik ,erschlagen'. Der Ort wurde ihm noch unsympathischer, aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Er schritt durch den Raum an den tanzenden Leuten vorbei. Die schienen wirklich nicht sonderlich normal zu sein. Selten hatte Shinya so viele schlecht gekleidete Leute auf einem Haufen gesehen. Gegen die konnte er sich wirklich etwas einbilden. Selbst den schönsten Frauen konnte er in seiner Aufmachung locker Konkurrenz machen. Vielleicht würde auch gerade das Kyo auf ihn aufmerksam machen. Aber zunächst schaute er sich nur ein wenig um, als er auf dem Weg zur Bar war. Nur flüchtig warf der Blick in die ,Kuschelecke'. Es waren einfach zu viele Leute auf der engen Tanzfläche und in den Gängen, das Licht gab dem Raum zu dem eine kalte, düstere Atmosphäre und man konnte schlecht sehen. Hinter dem Tresen sah Shinya endlich ein bekanntes Gesicht: Kaoru. Er hatte diesen merkwürdigen Hut mit dem Fuchs auf, den er nie besonders hatte leiden können, trug ein lila Hemd, mit einer eben so merkwürdigen Fledermaus am Kragen. Shinya musste sich sehr zurück halten um nicht zu lächeln, denn er war froh, dass er Kaoru in seiner Nähe wusste. Ein stück seines Selbstvertrauens kam wieder zu ihm zurück. Aber kein Lächeln. Schon das allein konnte ihn verraten, er musste seriös wirken und den Eindruck hinterlassen, dass er in dem Club neu war. Trotzdem ging er erleichtert auf den Tresen zu und setzte sich auf einen der Barhocker. "Was darf es sein, junge Frau?", fragte der Mann hinter dem Tresen kalt, in einem Ton, der schon fast abfällig wirkte, dem man mühevoll versucht hatte einen freundlichen Unterton zu verpassen, aber einfach nur kläglich gescheitert war. Und dahin war das kleine Stück Geborgenheit, auf dem sich Shinya grade hatte ausruhen wollen. Aber es war richtig so, sie durften sich nicht kennen. Dieser Auftrag war zu wichtig. "Guten Abend", antwortet Shinya und seufzte innerlich "Ich hätte gerne einen Zitronencocktail!" Kaoru nickte und drehte sich zu den verschiedenen Flaschen und Gläsern, die in einer großen Vitrine hinter ihm standen. Eine Weile kippte er dies und das zusammen und füllte das Getränk schließlich in ein kleines Glas. Langsam schob er es über den Tisch zu dem hübschen Gast. "Es kommt selten vor, dass ein männlicher Gast den Frauen so Konkurrenz machen kann, wie sie es können." Shinya meinte ein kleines Lächeln auf Kaorus ernstem Gesicht entdeckt zu haben und erwiderte es schüchtern. "Danke", flüsterte er schon fast und nahm das Glas. Während er nachdenklich daran nippte, schaute er sich weiter in dem großen Raum um. Von der Bar aus war das Licht günstiger und man konnte besser sehen. Von hier aus hatte man auch einen besseren Blick in die ,Kuschelecke'. Dort saß, neben einer Reihe merkwürdiger Leute ein blonder Mann in einem hellbraunen Pelzmantel und einer schwarzen Hose. Die Personen um ihn herum führten aufgeregt Konversation und hin und wieder lachte er. Shinya beobachtete die Situation für sich, als er plötzlich aus seinen Gedanken gerissen wurde. "Das ist Kyo, mein Boss, er bezahlt mich", sagte Kaoru leise, während er den Tresen abwischte. "Schlecht ist die Bezahlung wirklich nicht", lobte er und nahm das Glas, welches Shinya so eben entschlossen auf den Tisch gestellt hatte. Der junge Mann stand ohne ein weiteres Wort auf und bewegte sich in Richtung ,Kuschelecke'. Noch hatte er sich nicht genau überlegt, was er sagen wollte, aber spontan wäre es wahrscheinlich eh am natürlichsten. Das unangenehme Gefühl kam wieder und wieder schien es von den hochhackigen Schuhen widergespiegelt zu werden. Einer der Tänzer rempelte ihn hart an und er konnte einen kleinen Aufschrei vor Schreck nicht zurückhalten, als er taumelte und unsanft zu Boden fiel. Erschrocken schaute sich Shinya um, aber niemand schien ihn zu beachten. Alle tanzten weiter und er fühlte sich unter den ganzen stehenden Leuten so klein und es schien alles noch dunkler und unheimlicher. Mühselig versuchte er sich wieder aufzurichten, wobei er allerdings auf sein Kleid trat und ein weiteres Mal ungeschickt fiel. Einen Augenblick senkte er seinen Kopf resignierend und holte noch einmal tief Luft um es dann noch einmal zu probieren, als ihm jemand eine helfende Hand anbot, die er dankbar ohne zu zögern annahm. Auch wenn er der Hand zunächst kein Gesicht hatte zuordnen könne, war er über jede Art von Hilfe sehr froh und endlich konnte er wieder stehen und die Welt von oben betrachten. Zu seinem ,Retter' musste er allerdings immer noch aufschauen. Shinyas Mund stand plötzlich wie von selbst ein wenig offen, als er sein Gegenüber betrachtete. Ein unheimlich schönes Wesen war es. Groß und schlank, sehr feminin, mit wunderschön aufgetragenem Make-up und blonden Spitzen an den schwarz-blauen kurzen Haaren. "Alles okay?" fragte ,es' mit tiefer Stimme und Shinya staunte nicht schlecht, als ,es' sich als Mann enttarnte. "J...ja ich glaub schon", stammelte er unsicher und wandte seinen aufdringlichen Blick beschämt ab. "Danke...für die Hilfe." "Heeyy!! Kein Problem...und nur nicht so schüchtern." Shinyas Gegenüber lächelte freundlich. "Wir sind doch hier alle eine große Familie." Noch einmal nahm der Fremde Shinyas Hand und schüttelte sie. "Ich bin Toshiya und wie heißt du, mein Hübscher?" "Sh...Shinya." "Ein schöner Name, wirklich!" Etwas verwirrt, aber vor allem über den Namen erschrocken, ließ sich Shinya auf das Spiel ein. Das war seine Gelegenheit mit Kyo in Kontakt zu kommen. Aber es machte ihm doch ein wenig Angst. "Komm, ich lad dich auf nen Drink ein", schlug Toshiya vor und zerrte Shinya bei der Hand wieder zum Tresen. Kaoru schenkte ihnen die gewünschten Getränke aus und würdigte sie dann keines weiteren Blickes. "Hey Kleiner du bist neu hier, nicht? Was führt dich zu uns?", fragte der blau-haarige Mann neugierig. Shinya wurde unsicher. Sollte er jetzt schon damit rausrücken, was er beabsichtigte, oder sollte er warten. Andererseits war das ja sein einziges Anliegen und er hatte beschlossen sich als jemand auszugeben, der nur wenige Tage in der Stadt ist und unbedingt auf einen Handel aus war. Das müsste also funktionieren, aber zu deutlich sollte er vielleicht doch nicht werden. "Also...uhm...ich hab da so gehört, dass man hier in der Gegend gut Geschäfte machen kann." Zunächst schaute Toshiya etwas verdutzt, während Shinya ungeduldig mit dem Strohalm in seinem Getränk spielte. Doch schließlich, nach einigen Hinweisgebenden Blicken verstand er und nickte mit ernster Miene. "Okay...komm mit ich stell dir jemanden vor." Plötzlich fing Shinyas Herz wie wild an zu klopfen. Sollte das etwa schon alles gewesen sein? War er seinem Ziel schon so nah? Das konnte er sich beinahe nicht vorstellen und Zweifel durchflogen seinen Kopf, aber er beschloss es zunächst einfach erst einmal auf sich zukommen zu lassen. Vielleicht war es ja doch einfacher, als er sich immer vorgestellt hatte, weil solche Leute halt dumm waren, bzw. von Geldgier getrieben wurden. Nun gut, das würde er ja sicher bald herausfinden. Wieder fasste ihn Toshiya bei der Hand und schleifte ihn durch den Raum. Der Kerl könnte ruhig etwas sanfter mit ihm umgehen, dachte sich Shinya und zerrte kräftig entgegengesetzt um die Aufmerksamkeit des dunkelhaarigen Mannes auf sich zu lenken. Mitten auf der Tanzfläche blieben sie stehen und Shinya schaute Toshiya beleidigt an. "Kannst du nicht ein bisschen vorsichtiger sein", protestierte er und riss sich los. Nur verdutzt wurde er daraufhin angeschaut. Auch wenn die Musik nach wie vor dröhnte, plötzlich herrschte absolute Stille zwischen beiden, als wären sie in Watte eingebettet gewesen, die jeden Ton um sie herum verschluckte. Shinya schaute mit ernster Miene sein Gegenüber an, während dieses eher lächelnd auf ihn herab schaute. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Eine kleine Ewigkeit verging, bevor sich Toshiya Shinya näherte und ihn in seinen Arme schloss, den linken Arm um seine Hüften schlingend mit der anderen sein Kinn erfassend. Shinyas Augen wurden groß und wieder war sein Herzschlag schneller, fast hatte er Angst, dass man es hören konnte, so laut schien es ihm zu schlagen. "So so...du möchtest also etwas ,sanfter' behandelt werden", machte sich Toshiya lustig und lächelte. "Wie sanft hättest du es denn gerne?" fragte er und führte Shinyas Gesicht immer näher zu seinem. Noch einmal lächelte er schelmisch, schloss dann seine Augen und presste seinen Lippen auf die des verwirrten jungen Mannes. Und wieder verging eine Ewigkeit. Eine unangenehm lange Zeit in der er sich nicht rühren konnte, weil ihn zwei starke Arme fest umklammerten und zwei Lippen ihm die Luft zum Atmen nahmen. Er fühlte sich eingesperrt, nur noch weg wollte er, aber er konnte nichts tun. Gar nichts, bis sich die Umklammerung langsam löste. Blitzschnell fasste sich Shinya wieder. Das war seine Gelegenheit! In einer plötzlichen Bewegung verpasste er Toshiya eine schallenden Ohrfeige und riss sich schließlich komplett los. "AU!", schrie dieser erschrocken auf. "Ich wollte doch nur nett sein." Toshiya hielt sich die getroffene Wange und schaute Shinya mit wehmütigen Augen an. "Unter ,nett' stell ich mir aber was anderes vor!", entgegnete Shinya wütend. Doch anstatt dass Toshiya ihn nun völlig verachtete und ihn einfach stehen ließ, lächelte er zu dessen Überraschung schon wieder. "Du gefällst mir! Komm jetzt, das muss ich Kyo erzählen, jemand wie du fehlt uns noch in der Sammlung." Er streckte Shinya wie ein Gentleman die Hand hin. "Darf ich bitten", säuselte er und verbeugte sich leicht. "Schon besser!", lobte Shinya, lächelte und ließ sich erneut bei der Hand nehmen. Vielleicht war diese Begleitung doch nicht so ungehobelt, wie er gedacht hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)