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EmiSon - Der geheime Beschützer

von

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EmiSon - Prolog

Ein wunderschöner Morgen im Städtchen Angosie. Die Ruhe ist die Stadt selbst und niemand läuft auf den Straßen herum. Keine Hunde, die bellen. Keine Katzen, die fauchen und keine Hupen von den Autos, die meistens immer die Stille stören. Doch heute war alles komplett anders. Es war ruhig und es passierte zu dieser Zeit rein gar nichts. Außer im Hause Simon... Denn dort ging das Chaos umher.
 

»Emilia! Jetzt komm schon! Amanda muss zur Schule!« Eine Frau mit langen leicht bläulichen Haaren stand unten in der Küche und kümmerte sich ziemlich hektisch um einige Spiegeleier auf Toast, welche sie dann in eine große Lunchbox für Zwei hinein tat.

»Emilia!«

»Ja, ich komme ja schon!«

Jetzt kam von oben - über die geschwungene weiße Treppe -, eine wunderschöne Teenagerin herunter. Dieses Mädchen war nicht älter als siebzehn und nicht jünger, als Achtzehn. Sie hatte lange schwarze Haare, die kurz über dem Hüftknochen endeten und welche über der langen glatten Mähne einige gedrehte Haarsträhnen hatte, welche immer wieder leicht wippten, als dieses wunderschöne Mädchen ein Schritt machte.

»Emilia, wie siehst du denn aus? Und das an deinem ersten Schultag!«

»Michelle, ist es nicht meine Sache, was ich anziehe und wie ich zur Schule gehe?«

»Emilia, Schätzchen, wann fängst du denn endlich an mich >Mama< zu nennen?«

Emilia seufzte, wie ihr Name war, und schüttelte leicht ihren Kopf.

»Ich habe eine Mutter. Auch, wenn ihr mich aufgenommen habt. Meine Mutter – und mein Vater -, sind tot. Und ich will keine anderen Eltern.«

Michelle Spark, Emilia Simons gute Verwandte – und damalige beste Freundin ihrer verstorbnen Mutter Sara Simon -, ließ nun die Lunchbox fallen in die Hände von Emilia.

»Ich weiß, dass ich deine Mutter nicht ersetzen kann. Und ich will dies auch nicht. Aber dir sollte eins sicher sein. Auch, wenn du nicht meine wirkliche Tochter bist, bist du doch meine Tochter in meinem Herzen, was du auch immer bleiben wirst. Und von daher würde ich dich darum bitten, dich umzuziehen.«

»Wieso sollte ich mich umziehen?«

»Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?«, fragte die Hausfrau und begutachtete Emilia von oben nach unten. Emilia hatte zu diesen langen glatten schwarzen Haare eine jeansfarbene Hotpants an und dazu ein rot kariertes Hemd mit Dreiviertel-Arm an, welches sie so weit aufgeknöpft hatte, dass man schon so einigermaßen sehen konnte, dass ihr BH Spitze hatte und sie sich unter dem linken Schlüsselbein einen kleinen rotbraunen Mops tätowiert hatte, welcher mit dem Schwanz wedelte und mit einem gelben Schmetterling spielte. Das war jedoch noch nicht ihr ganzes Outfit, sondern sie hatte dazu noch dunkelbraune Cowboystiefel an, die das Outfit komplett zu einem Hingucker machte. Obwohl Emilia alleine schon ein totaler Hingucker war. Das fand auch Emilias bester Freund, der hier in Angosie lebte. Zwar ist Emilia erst vor einigen Wochen nach Angosie gezogen, dennoch kannte sie hier schon einige Menschen durch dem Chat oder halt durch Bazil Pattins. Denn dieser musste vor knapp einem halben Jahr umziehen. Sein Vater – Roger Pattins -, hatte hier in Angosie eine neuen Job gefunden, als Richter. Auch, wenn es geschmerzt hatte, dass Emilia ihren besten Freund gehen lassen musste, war sie wirklich froh darüber, dass sie ihn jetzt wieder sehen konnte. Auch, wenn es nur so gekommen ist, weil ihre Eltern vor knapp zwei Monaten bei dem verhängnisvollen Autounfall in Demonsiana verunglückt sind.

»Michelle, es ist meine Sache, was ich trage und ob ich aussehe, wie eine Nutte.«

Michelle schüttelte entsetzt den Kopf.

»Das habe ich doch gar nicht behauptet.«

»Du hast es aber gedacht. Dein Gesicht verrät dich.«, meinte Emilia noch dazu und pfiff nun die Tochter der Sparks herunter. Nämlich Amanda. Sie musste zur Schule und war dreieinhalb Jahre jünger, als Emilia und nicht ansatzweise so schön, wie sie. Zwar hatte sie etwas besonderes mit ihren graublauen Augen und dann ihre bläulichen Haare, die sie definitiv von Michelle geerbt hatte. Aber Amanda hatte eine Art an sich, die nicht jeder mochte und sie halt auch ein ziemliches Rotzgör war und dazu auch noch ein kleiner Gothic. Jedenfalls entsprach ihrer Kleidung immer damit nach, dass sie nur schwarz trug und meistens ein schwarzes Lederhalsband mit einem rotsilbernen Rosario trug. Die graublauen Augen hatte Amanda allerdings von ihrem Vater Frederik geerbt, welcher umgebracht wurde, als Amanda fünf Jahre alt war. Frederik Spark war Hauptkommissar von Beruf und lebte in tödlicher Gefahr, egal, ob es nur um einen Routineauftrag ging oder einen Fall, um Drogendealer. Doch bei dem Auftrag vor knapp neun Jahren ging es um Menschenhandel und Prostitution. Frederik Spark hatte sich in diese Clique eingemischt, die sich »Sharks« nannten und hatte versucht herauszufinden, wer der Boss war, der sich wirklich noch nie hat blicken lassen. Doch er kam nicht. Als eine Übergabe dann stattfinden sollte war der Boss doch mit dabei, wusste jedoch gleich wer Frederik war und das er ein Hauptkommissar war. Nicolas French war der Anführer dieser Clique, ein ehemaliger Kollege von Frederik, der anscheinend geheime Daten von der Polizei an die Staatsanwalt geschickt hatte und die Oberbehörde wahrscheinlich auch Recht hatte und Nicolas zu Recht von der Arbeit suspendiert wurde. Nicolas French hatte zusammen mit seiner Lebensgefährtin Miranda Jackowuls diese Clique gegründet, um schöne Mädchen zu benutzen, um Krieg zu gestalten. Doch Frederik wollte dies nicht glauben und hatte die Waffe gegen ihn erhoben, was die Mitglieder der Clique überhaupt nicht gerne sahen und kurz danach auch schon von mehreren Kugeln getroffen wurden. Alle direkt ins Herz und damit sieben Schüsse, die seinen Tod besiegelt hatten. Ab diesem Tag hatte sich Amanda auch verändert und Michelle hatte furchtbare Angst, dass sie jetzt auch noch ihr letztes Familienmitglied verlieren könnte. Zwar alles gut und schön, doch Emilia wusste eins genau. Durch die Fürsorglichkeit und Enge, die Michelle um Amanda aufgebaut hatte, hatte Amanda angefangen ihre eigene Mutter zu hassen, was Michelle jedoch nicht bemerkte. Und dann kam da nun auch noch der neue Lebensgefährte von Michelle hinzu, der gerade ein halbes Jahr mit in dem Haus hier lebte, änderte komplett noch mal alles. Und Amanda war Emilia wirklich sehr ähnlich. Von daher wusste Emilia auch, dass Amanda nur einen Vater hatte und sie diesen einen Vater verloren hatte und kein einziger andere Vater den Toten ersetzen konnte.

»Amanda!«

»Ja, ab geht’s!«

EmiSon - Eins

Amanda und ich kamen nun an meiner neuen High-School an. Ich war zwar noch nie auf dieser Schule, aber dennoch habe ich viel davon erfahren allein schon durch meinen besten Freund Bazil, welcher auf dem Parkplatz schon auf mich wartete und ihn zu mir winkte. Als ich gerade aussteigen wollte, ließ ich noch einen Blick nach hinten wandern und erkannte im Rucksack von Amanda eine kleine Schachtel, nach der ich kramte und leider erfahren musste, dass Amanda tatsächlich immer noch rauchte.

»Amanda, du hast mir doch versprochen, dass du aufhören wirst zu rauchen. Waren das wieder nur diese leeren Worte, die rein gar nichts mit der Wahrheit zu tun hatten.«

»Na und? Geht es dich denn etwas an, was ich in meiner Freizeit mache? Du bist nicht meine Mutter.«

Emilia nickte. »Das stimmt. Ich bin nicht deine Mutter, aber ich bin älter, als du und deine Mutter hat mich darum gebeten, dass ich auf dich aufpasse, wenn ich jetzt auch hier auf die Schule gehe.«

Amanda gab nur ein leises Zischen von sich und schnallte sich ab.

»Mach, was du nicht lassen kannst.«

Amanda und ich stiegen mit dieser Geste beide aus dem Opel Astra aus, welcher in einem schwarzen Lack glänzte im Sonnenlicht jedoch so ausschaute, wie ein dunkles lila.

Ich ging zu meinem besten Freund herüber, welcher immer noch auf dem Parkplatz stand und sich um mich kümmerte. Er hatte mir hoch und heilig versprochen, dass er auf mich aufpassen würde. Wir waren ab sofort zusammen in einer Klasse, also durfte das gar nicht mal so ein großes Problem werden.

»Hallo, Bazil.«

»Hey, Emmi.«, sagte Bazil lächelnd zu mir und umarmte mich kurz zur Begrüßung, die ich auch erwiderte. Doch eine Sache störte mich.

»Wann hörst du endlich auf mich >Emmi< zu nennen? Ich bin nicht mehr das kleine Grundschulkind, was die Hilfe von ihrem besten Freund braucht.«

Bazil lachte mit seiner dunklen, rauen Stimme, die ich doch selber so liebte. Im Grunde war Bazil wirklich ein wunderschöner, junger Mann, der aber keine Interesse, an einem Mädchen auf der Schule hatte. Das sagte er jedenfalls immer zu mir. Immerwieder sagte er, dass er eine Nachbarin liebte. Doch wer das sein sollte, dass wusste ich selber nicht. Allerdings könnte Bazil so schnell eine Freundin finden. Dieser junge Mann mit seinen Achtzehn Jahren, den Arktisblauen Augen und dazu diese lange goldbraunen Haare, welche gerade so seine Schultern antippten, hätte jedes Mädchen der Welt haben können. Doch er wollte niemanden haben. Bazil wollte einfach nur dieses eine Mädchen, von der er immer sprach. Ich wusste nicht wieso, aber schon wieder kamen tausende Blicke zu Bazil herüber. Auch auf der alten Schule, wo wir als >Paar< angeeignet wurden bekam Bazil so viele Blicke zugeworfen. Vielleicht war es, weil er halber Spanier war und daher auch eine spanische Sonnenhaut hatte oder es war einfach nur, weil ich jetzt neu an der Schule war und so ein >toller Typ< mit einem Mädchen, wie mir abhing. Doch meinetwegen konnten sie Bazil ruhig haben. Bazil war mein bester Freund und für mich halt, mein älterer Bruder, wie ich für ihn seine kleine Schwester war. Aber jetzt musste ich erstmal wieder zum Thema zurückkommen und wollte unbedingt wissen, wieso Bazil mich immer noch Emmi nannte, obwohl dieser Name eigentlich nicht mehr Standart war. Er hatte diesen Namen halt immer benutzt, weil ich oft aussah, wie ein scheues Lamm, welches nicht wusste, wo es hin sollte und so entstand der Name >Emmi< aus meinem normalen Namen Emilia Simon. Und endlich antwortete er auf meine Frage.

»Emmi. Emmi. Emmi. Für mich wirst du immer die kleine Emmi aus Demonsiana bleiben, die mit ihrem kleinen Mops durch das Städtchen lief.. Und deswegen dieses Tattoo, oder?«

Meine Wangen färbten sich leicht rot und ich entschied mich bei meinem Hemd einen oberen Knopf lieber doch noch zu schließen. Ich wollte eigentlich nicht schon am ersten Tag, als Nutte da stehen.

»Bazil! Du bist echt – Ach, auch egal. Zeig mir unsere Klasse.«

»Nur all zu gerne.«, sagte Bazil und führte mich in das große Schulgebäude hinein, wo ich dann auch rechtzeitig zur ersten Stunde kam. Ich lernte meinen Klassenlehrer >Mr. South<. Die komplette Klasse nahm mich sehr herzlich auf, obwohl die meisten Mädchen nur ein schnippiges Geräusch von sich gaben, da irgendwie alle Jungs aus der Klasse ab diesem Moment nur noch Augen für mich hatten. Ich stand vorne vor der Klasse an der Tafel mit meinem Rucksack und Bazil bekam erst jetzt riesige Augen. Wahrscheinlich hatte Bazil jetzt erst bemerkt, dass ich so in Hotpants hier stand und mit diesem weit offenen Hemd. Doch, ich wusste genau, wenn ihm an meinem Outfit irgendetwas stören würde, dann wäre er jetzt aufgestanden und hätte mich aus dem Klassenraum gezogen, wo ich denn eine Predigt von ihm bekommen hätte. Aber ich bekam dies nicht. Und von daher wusste ich genau, dass er mein Outfit toll fand und nichts daran ändern wollte.

»Mrs. Simon, bitte stellen Sie sich doch mal vor.« Ich nickte und blickte mich einmal in der Klasse rum.

»Guten Tag. Mein Name ist Emilia Simon und ich bin ab heute eure Mitschülerin. Ich hoffe wir werden gute Freunde werden.« Ein Lächeln umspielte meine Lippen und viele pfiffen laut, als ich mich schließlich zu meinem Platz begab und ich mich neben Bazil setzte.

»Emmi, ich habe jetzt erst gesehen, was du da trägst. Das ist ja der Wahnsinn!«

»Danke, Bazil. Aber dein Pullover und die kurze Bermudas schauen auch nicht mal so schlecht aus.« Wir zwei lachten, bis uns Mr. South aufmerksam darauf machte, dass wir unseren Mund halten sollten und die Aufgaben im Buch auf S. 229 lösen sollten. Wir taten es und waren schnell damit durch.

Als die Mathestunde um war, kamen noch zwei weitere Stunden Sport, wo wir im Trapez turnten und dann noch eine Stunde Physik, wo ein Mitschüler ein Mikroskop in die Luft jagte, als er dies in der Sonne stehen ließ und die Linse schließlich durchbrannte.
 

Jetzt war allerdings Mittagspause und ich saß zusammen mit Bazil an einem runden Tisch mitten in der Cafeteria. Allerdings hatte Bazil noch zwei weitere Menschen mit an den Tisch gebracht, die nicht aus unserer Klasse stammten. Es war ein junges Mädchen wahrscheinlich sechzehn Jahre alt, kurze blonde Haare, braune Augen. Sie trug ein schwarze Kleid mit einzelnen kleinen Ranken und roten Rosenblüten auf dem Kleid angebracht. Wahrscheinlich hatte sie sich diese Kleid selber hergestellt. Bazil hatte sie mir vorgestellt als Julietta Jillis. Ein sehr nettes Mädchen, wie ich doch feststellen musste. Daneben saß Juliettas bester Freund und auch guter Kumpel von meinem besten Freund. Dieser junge Kerl hatte dunkelbraune Haare mit blonden Strähnchen, braune Augen und eine ebenso dunkle Haut. Er kam anscheinend aus Afrika und wurde adoptiert, als er vier Jahre alt war, was er mir freudig erzählte. Zwar hatte er hier eine wundervolle Familie gefunden, doch seine richtigen Eltern vermisste er schon sehr und er würde auch gerne wieder zurück nach Afrika, um dort seine Eltern herholen zu können.

»Naja, aber jedenfalls hast du hier ja ein schönes Plätzchen gefunden. Ich bin übrigens Emilia Simon. Ich weiß zwar noch nicht, ob Bazil viel von mir erzählt hat, aber-«

Der Afrikaner lachte, was mich auch irgendwie glücklich machte.

»Nichts von dir erzählt? Jeden Tag hängt er uns in den Ohren, dass du doch bald herkommst und hier sein wirst. Sogar heute hat er noch gesagt, dass du kommen wirst, obwohl du ja schon an unserer Schule bist. Mein Name ist Louis Mercie.«

Ich lächelte und freute mich darüber wieder zwei weitere Menschen kennen zu lernen an meiner neuen Schule. Und beide mochten mich – anscheinend -, sonst hätten sie wahrscheinlich auch kein Gespräch mit mir angefangen, was ich bedauert hätte.

»Aber Emilia. Wo kommst du jetzt eigentlich her?«, fragte mich jetzt Julietta und lächelte.

»Ich komme aus Demonsiana. Genauso, wie Bazil, hier.«

Julietta lächelte.

»Wow, und wie lange kennt ihr euch jetzt noch mal?«

»Willst du oder soll ich?«, fragte mich jetzt Bazil und ich nickte zu ihm und er zu mir. Das hieß wohl wie; wir beide.

»Am dreizehnten September kennen wir uns elf Jahre.«, sagten wir zusammen und mussten beide leise lachen.

»Und Bazil ist in dich verknallt und du bist in die verknallt, richtig?«, fragte jetzt Louis. Schnell schüttelten wir beide heftigst den Kopf.

»Nein, wir sind nur Freunde. Er ist mein bester Freund und halt wie mein großer Bruder.«

»Genau. Und sie ist halt meine beste Freundin und meine kleine Schwester auf die ich aufpassen muss, damit sie nicht gefressen wird.«

»Bazil!«

Jetzt mussten wir alle wieder lachen.

»Hey, Leute. Wir müssen wieder rein. Wir haben jetzt Mrs. Jilly.«

»Moment mal. Die heißt wirklich Mrs. Jilly?«, fragte ich jetzt prustend zu Louis herüber und konnte mich gerade noch beherrschen nicht in lautem Gelächter auszubrechen. Julietta fand das wohl nicht gerade witzig, denn sie schüttelte nur den Kopf und blickte ernst zu mir.

»Emilia, auch wenn ihr Name seltsam und komisch klingt. Du darfst sie nicht unterschätzen. Das ist ein Drache. Sie wirkt harmlos, aber drehst du ihr einmal den Rücken zu, dann schärft sie ihre Krallen, damit sie dich eiskalt damit aufreißen kann.«

Ich schluckte. »In Ordnung, ich werde aufpassen.«

Als wir alle zusammen aufstanden und zur nächsten Stunde gingen, klopfte mir Bazil kurz auf den Rücken. »Keine Sorge. Ich passe auf dich auf. Und wenn sie dich auch nur schief angucken sollte, dann werde ich ihr meine-«

»Spar mir die Einzelheiten!«

Bazil und ich gingen zum Unterricht und Julietta, sowie Louis gingen -, zusammen in die nächste Stunde. Immerhin hatten wir immer noch zwei verschiedene Klassen und damit auch zwei verschiedene Stundenpläne. Als ich dann Mrs. Jilly kennen lernte wusste ich auch wieso mich Julietta vor ihr gewarnt hatte. Mrs. Jilly war wirklich eine hinterhältige Kreatur. Kein Mensch! Da war ich mir sicher. Sie hatte es nur auf mich abgesehen. Fachliteratur war aber nun wirklich nicht meine Stärke. Noch nie hatte ich mich für dieses Thema interessiert und würde dieses Thema auch weiterhin nie in Betracht ziehen dort meine Prüfungen machen zu wollen. Oftmals fing Mrs. Jilly auch an zu meckern und jeden einzelnen Schüler zu demütigen. Durfte das ein Lehrer überhaupt tun? Ich denke nicht. Als unsere Lehrerin dann auch wieder auf mich los wollte, hatte sich Bazil vor mich geworfen und mich davor geschützt so zu Schaden zu kommen. Ich seufzte. Gott sei dank war der heutige Tag nun um.
 

»Danke, dass du mich vor Mrs. Jilly bewahrt hast. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass die so krass drauf ist und mich so zum Narren darstellt.«

Bazil und ich hatten uns noch dazu entschieden, dass wir zwei ein Eis essen gehen wollten und den ersten Tag hier in Angosie feierlich schmücken wollten, damit die nächsten Tage auch genauso gut werden würden.

»Dafür musst du dich nicht bedanken, Emmi. Du bist, wie meine kleine Schwester und gehörst für mich zur Familie dazu. Von daher ist es normal, dass ich dich vor so alten Schnöpfen rette.«

»Ich kenne dich eigentlich immer nur, als diesen lieben kleinen Jungen, welcher mit seinem Plastiklaserschwert mich retten wollte. Aber so gefällst du mir wirklich sehr viel mehr.«

Bazil lachte. »Und du gefällst mir viel besser, wenn du dieses kleine, liebe Mädchen in Schuluniform bist, welches dann noch um Hilfe bittet bei den Hausaufgaben.«

»Das ist nicht fair. Du weißt, dass ich noch nie so war und ich werde auch nie im Leben so ein liebes Mädchen sein.«

»Ich weiß, dass war ein Scherz.«

Am liebsten hätte ich Bazil in diesem Moment einfach meinen Eisbecher über den Kopf geschüttet, doch noch hatte ich meinen Eisbecher vor mir nicht stehen, sondern nur einen leeren runden Tisch mit einer Eiskarte. Es dauerte aber nur noch eine halbe Minute bis unsere beiden Eisbecher zu uns gebracht wurden. Bazil hatte sich ein >Flippo< bestellt. Vanilleeis, Erdbeereis und schwarze Sahne mit bunten Streuseln und Butterkeksen verfeinert. Das war ein riesiger Eisbecher, aber er war auch schön verziert. Das Geld für diesen Eisbecher war es auf jeden Fall wert.

»Du musst auch immer auf deine Taille achten, oder?«, fragte jetzt Bazil zu mir und deutet auf meinen kleinen Eisbecher aus zwei Kugeln Sahneeis mit Kirschsoße und dunklen Streuseln.

»Natürlich. Wenn meine Taille auch nur einen Zentimeter aus den Fugen gerät, dann habe ich ein riesiges Problem. Dann passt mein Taille nicht mehr zu dem Rest meines Körpers.«

Ich sah, dass Bazil meine Aussage ziemlich auf die Nerven ging. Er rieb sich nämlich mit seiner Hand über die Stirn, wollte dann etwas sagen, ließ es dann aber doch lieber bleiben und fing nun an sein Eis zu essen.

»Du hast dieses Problem ja nicht. Dein Körper ist super und wenn du halt mal zwei Eisbecher in der Woche isst, dann kannst du das mit einem wöchentlichen Training wieder abbauen. Aber was ich mir jetzt auf die Hüften futtere, dass ist noch da, wenn ich später Kinder kriege.«

»Emmi.«, fing mein bester Freund an und rammte schon beinahe seinen Löffel in den tiefen Eisbecher. Mit beiden Händen umklammerte er nun meine linke Hand und spielte etwas an dem kleinen Armband herum, welches ich noch immer von ihm trug. »Emilia, du bist das schönste Geschöpf auf Erden und niemand ist so schön, wie du. Du weißt doch sicherlich noch, wie ich dir dieses Armband geschenkt habe, oder?«, fragte Bazil mich und ich wusste es natürlich. Aber er auch. Und von daher fing er auch gleich an weiter zu sprechen.

»Ich habe dir dieses Armband geschenkt, als ich wegziehen musste und dich alleine in Demonsiana lassen musste. Dieses Armband-«

»-werde ich dir eines Tages abnehmen, wenn ich ein schöneres Geschöpf finden werde, dass deine Schönheit überbrückt.«, beendete ich seinen Satz und er nickte.

»Das ist richtig. Und soll ich dir etwas sagen?« Ich horchte auf. »Ich werde dir dieses Armband nie wieder abnehmen. Denn du bist das schönste Geschöpf auf Erden, welche es für mich gibt. Du bist meine kleine Schwester, meine beste Freundin und.. die Nachbarin, die ich liebe.«

Mein Mund öffnete sich. Ich? Nein, dass durfte nicht sein. Bazil war wirklich in mich verliebt? Ich war die Nachbarin, die er schon immer geliebt hatte? Aber wir waren doch die Nachbarn. Und damit konfrontierte ich ihn auch gleich.

»Denk doch mal nach, Emmi. Hier in Angosie sind wir jetzt Nachbarn. Und ich liebe dich. Mir ist es egal, ob wir Nachbarn sind oder ob wir fünftausend Kilometer voneinander entfernt sind. Du bist die Liebe, die ich haben will.«

Ich schüttelte etwas den Kopf. »Bazil. Bitte, nein. Du bist mein Bruder, aber nicht mein..« Ich empfand etwas für Bazil und das wusste ich. Aber ich wusste auch genau, dass ich ihn nicht so sehr liebte, dass wir ein Paar sein konnten. Aber ich wusste dazu dann noch, dass ich schon gerne mit ihm zusammen sein wollte. Ich stand auf.

»Entschuldige mich, Bazil. Wir sehen uns morgen in der Schule. Ich muss etwas nachdenken.«

»Emmi, tut mir leid, wenn ich-«

Ich unterbrach ihn, indem ich eine Hand an hob. Ich lächelte ihm zu. Ein zuversichtliches Lächeln. »Mach dir keine Sorgen, Bazil. Es wird sich nichts zwischen uns verschlechtern. Du bist mein Bruder und daran wird sich nichts ändern. Ich hab dich lieb und daran wird sich auch nichts ändern. Also mach dir keine Sorgen.«

Ich konnte im Gesicht von Bazil ablesen, dass ihn das doch schon ziemlich beruhigte, was ich ihm erzählte. Auch, wenn mein Bruder mich jetzt liebte, wusste ich ganz genau, dass sich nichts ändern würde. Wir zwei könnten nur noch eine bessere Freundschaft finden, als wir eh schon eine hatten.

»Danke, für das Eis. Es tut mir leid, dass ich dich jetzt alleine lassen muss.«

Ich ging nun aus dem Café heraus und ging durch den alten Zaun, welcher beim »Alcatraz« umringt war, damit man auch genau sehen konnte, wo sich das Café denn überhaupt befand. Kaum war ich aber durch den Zaun und war an der nächsten Ecke, hörte ich schon eine Stimme hinter mir.

»Bazil!«

»Tut mir leid, aber ich werde dich nicht alleine nach Hause gehen lassen. Du bist gerade erst neu hier und nachher verläufst du dich. Außerdem ist es schon dunkel und man weiß nie, was für Kreaturen hier so herumlaufen.«

Ein sanftes Lächeln schlich sich schon wieder auf meine Lippen. Ja, Bazil war wirklich mein großer Bruder. Er kümmerte sich so mehr um mich und unsere Unterhaltung von eben ist auch schon wieder vergessen.

»Danke, dass du mich begleitest. Es ist schon ein wenig seltsam hier.«, sagte ich nun zu Bazil und blickte auf die ganzen grünen Flächen, welche uns umgarnten.
 

Zu Hause bei mir angekommen, führte mich Bazil noch nach oben zum Eingang unseres Hauses und umarmte mich noch einmal innig.

»Es war schön mit dir. Ich hoffe, dass du dich hier wohl fühlen wirst. Ich hole dich morgen ab, dann brauchst du nicht mit dem Auto fahren. Der Benzinpreis ist so angestiegen, dass ist schon eine Frechheit.«

»Okay, Bazil. Ich war schon froh darüber, dass ich mein Auto nicht nach Hause fahren musste, sondern, dass sich Michelle darum gekümmert hatte.«

»Ja, ich fand es auch gut, dass sie das getan hat. Aber dann sehen wir uns morgen. Schlaf gut.«

»Danke, du auch.«

Ich betrat unser Haus und wurde auch schon von Amanda voll gequasselt, wieso Michelle sie denn nach Hause fahren musste und wieso ich sie nicht nach Hause gefahren habe. Ich seufzte nur leise und ignorierte sie damit. Ich ging einfach nur wieder die geschwungene Treppe nach oben, wo ich den langen Flur entlang ging, welcher in einem satten Gelb strahlte und ich mich ganz hinten links in mein Zimmer begab. Mein Zimmer dort strahlte in einem satten Lila und weiß. Ich mochte ziemlich gerne den Retro-Look und so sah auch mein Zimmer auf. Oftmals sah man runde Kreise, mit einem Loch oder Vierecke mit einem Loch, wodurch dann das weiß der Wand schien. Seufzend schloss ich die Tür hinter mir und hörte ein plötzliches Poltern. Ängstlich drehte ich mich um hundertachtzig Grad und blickte in mein dunkles Zimmer.

»Hallo?«, fragte ich ängstlich bekam jedoch keine Antwort. »Hallo?« Ich versuchte es erneut. Hier war jemand. Irgendjemand hatte es sich hier in meinem Zimmer gemütlich gemacht, aber ich sah überhaupt niemanden.

»Hal-« Erneut wollte ich etwas sagen, doch ich sah schon zwei Hände von hinten kommen. Eine Hand drückte sich stark auf meinen Mund und die andere Hand hatte sich um meinen Oberkörper geklammert. Irgendjemand war in mein Zimmer gekommen und hatte sich hinter mir versteckt. Aber wie? Die Tür war nicht auf und das Fenster war verschlossen. Stopp mal! Wieso war das Fenster offen? Die lilanen Gardinen flogen im kalten Sommerwind in mein Zimmer hin. Ich spürt wie mein Kopf nach hinten gedrückt wurde. Ich stockte. Jemand drückte noch mehr die Hand auf meinen Mund. Und jetzt konnte ich auch in dunkle Augen sehen, welche im Sekundentakt rot aufleuchteten, dies dann aber wieder verschwand. Hilfe, war mein letzter Gedanke, ehe sich meine Sicht komplett in einem schwarzen Bildschirm fing.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Shiranui-
2011-09-05T16:57:59+00:00 05.09.2011 18:57
Uke <3
Bin mal gespannt wer das jetzt
ist xD
Klingt schonmal ganz spannend
aber du solltest die Sätze villeicht etwas kürzer machen
manche sind ziemlich lang und darin wiederholen sich die wörter oft
was abundzu verwirrend ist XD
;)


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