Familienbande von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 23: Familien -------------------- XXIII. Familien „Deine Mutter möchte, dass wir ein Gespräch mit ihrem Pastor führen, die Petersons möchten uns zum Essen einladen, mein Vater möchte uns eine neue Außenbeleuchtung montieren, meine Mutter und Molly wollen mit Gus und uns in den Zoo, und John hat Fragen an dich wegen seiner Ausbildung. Und die Novotny-Bruckners haben wegen eines gemeinsamen Familienurlaubs angefragt“, sagte Justin, eine verführerisch duftende Tasse Kaffee unter Brians Nase haltend. „Was?!“ entfuhr Brian, als er aus den Kissen hoch schoss. Justin lachte mutwillig und stellte die Tasse auf dem Nachttisch ab. Brian fiel wieder hinten über. „Komm her du…“, murmelte er und zerrte den Jüngeren auf sich. Justin strampelte sich zu recht und stemmte sich mit beiden Armen über ihm ab: „Keine Panik, mir reicht es momentan auch völlig mit dem Familien-Terror.“ „Doch lieber wieder eine undefinierte Beziehung?“ fragte Brian und schaute zu ihm hoch. Justin ließ sich hinunter sinken. „Jede Beziehung ist doch irgendwie undefiniert. Egal wie viele Scheine man sich darüber ausstellen lassen mag. Wäre doch grauenhaft, wenn man so etwas definieren würde, oder?“ „Mmm, da hast du wohl irgendwie recht. Das wäre wohl der Tod“, meinte Brian und schlang die Finger weit ausgespannt um Justins Hinterbacken. „Tod in Stepfordhausen?“ „Ist das nicht dasselbe?“ „Wahrscheinlich… für dich. Und für mich auch. Ich will keine Scheiß-Klischees ohne Inhalt. Aber ich fühle mich nicht tot. Ich fühle mich quietschelebendig.“ „Trotz des ganzen Spießer-Krams?“ fragte Brian mit hochgezogener Augenbraue, während er genüsslich damit fortfuhr, Justins Hintern zu massieren. „Was meinst du?“ fragte Justin, sich wohlig entgegen drängend. „Trauschein. Haus. Kind.“ „Meinst du? Was mich angeht, bist du mein Mann. Nicht, weil es irgendwo auf Papier steht. Sondern weil du es einfach bist. Und basta. Und unser Daheim steht nicht in Stepfordhausen, weder im bildlichen noch im übertragenen Sinn. Und ich liebe Gus, da ist es mir völlig Wurst, was andere dazu denken.“ „Aus Stepfordhausen hätte man uns wahrscheinlich sowieso rausgeschmissen.“ „Wie meinst du das?“ „Du hast jeden unschuldigen Gedanken an einen Weihnachtselfen für alle Zeiten ruiniert, ich habe den Weihnachtsmann getötet…“ „Du hast meinen Arsch verwettet!“ „Du hast eine Gans gefistet!“ „Du hast die versautesten Schneemänner der Welt fabriziert!“ „Du hast mir Popcorn aus der Speiseröhre gelutscht!“ „Du hast neun Haschkekse gefressen und mich vor meiner Mutter „Puppe“ genannt!“ „Ich habe was?!“ „Ich zitiere Mr. Justin Taylor-Vollgedröhnt-Kinney: ‚Bevor ich dich beglücke, Puppe, brauch ich noch ne Nudelsuppe‘ – Zitat Ende.“ „Oh Gott! Damit avanciere ich wahrscheinlich nicht zum Lieblings-Schwiegersohn…“ „Die Chancen sind sowieso recht minimal.“ „Hab ich‘s wenigstens getan?“ „Das mit der Suppe nicht.“ „Immerhin. Aber wie unsere Freunde und Sippen uns anschaulich vor Augen geführt haben, ist „Familie“ nicht unbedingt ein Synonym für „langweilig“.“ „Das ist allerdings wahr. Aber durchaus zuweilen auch für „wahnsinnig“, „kommunikationsgestört“ und „zum kotzen“.“ „Sonst nichts?“ fragte Justin und breitete sich auf Brian aus. „Kommt drauf an. Einiges kann man sich nicht aussuchen. Man kann ihm nicht mal entkommen, egal wie sehr man das will. Einiges kann man wählen. Und man weiß nicht immer, was davon genau was ist. Manchmal ist das gut. Manchmal schlecht. Aber ich denke, man muss versuchen, etwas daraus zu machen.“ „Und da hat man dann schon eine Wahl, oder?“ führte Justin Brians Rede fort. Brian fasste um Justins Taille und wälzte sie herum: „Die hat man wohl. Aber nicht, wenn man gedenkt, auf dem Arsch sitzen bleiben zu wollen. Man hat ein Gerüst und Materialien, was man draus macht – und ob überhaupt – liegt bei einem selbst. Und das Werkeln hört nie auf, sonst kracht die ganze Bude ein. Allerdings in diesem Falle geht das – nicht allein.“ „Ich biete mich freiwillig als Bauhilfe an. Zum Ausruhen darfst du dann auch gerne auf meinem Arsch sitzen, wenn du auf deinem eigenen nicht rumhocken willst.“ Brian küsste ihn: „Diese selbstlose Unterstützung nehme ich doch gerne an. Wo doch dein Hintern so gemütlich ist…“ „Gemütlich?!“ „Mmm“, murmelte Brian und ließ seine Hände unter Justin gleiten, um erneut beherzt zu zugreifen, „gut gepolstert und gefedert, stoßerprobt und gut angepasst…“ „Was?!“ „… und einfach perfekt.“ Justin schlang die Schenkel um ihn und lieferte ihm ein Entspannungsprogramm, das mehr war, als bloß ein Geschenk. ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. Jennifer saß vor dem großen Spiegel in ihrem Schlafzimmer und starrte sich an. Blöde Kuh, dachte sie, sich selbst musternd. Du blöde Kuh. Warum hatte sie das getan? Und nicht einfach mit irgendeinem Unbekannten – sondern mit Craig! Craig! Klar, sie hatte die Freiheit, sich auszutoben. Und sie mochte Tucker wirklich gerne… Aber Craig! Erst diese Sache mit den Geschenken und nun das. Er war bedröhnt gewesen – was war ihre Entschuldigung? Sie hatte sich auf ihn gestürzt wie ein notgeiler Teenager. Und es war super gewesen, nicht wie ihr verschnarchter Ehe-Sex über so viele Jahre. Ein wenig wie ganz am Anfang, als sie sich kennen gelernt hatten, als noch alle Wege offen zu stehen schienen, nur mit der Erfahrung und dem Selbstbewusstsein vieler Jahre. War es das? Nostalgie? Wohl kaum. Nostalgie war langweilig, aber das… Aber was dann? ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. James Hunter drehte sich auf die andere Seite und kuschelte sich in sein Kissen. Es war keine Schule, er konnte ausschlafen. Vielleicht würde er nachher ein wenig Fernsehen schauen oder an den Aufgaben tüfteln, die sein Mathelehrer ihm für die Ferien gegeben hatte. Nächstes Jahr schon würde er aufs College gehen – und nicht totgefickt auf irgendeinem öffentlichen Klo gefunden werden. Er würde leben, sein Vater wies ihm den Weg. Er hörte Jenny von unten aus krähen. Seine kleine Schwester, die auf sie angewiesen war. Er wurde gebraucht. Ihm wurde gegeben, und er konnte geben. Er bedeutete… etwas. Das war doch gar nicht Mal so scheiße. ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. „Boyd“ „Hallo Drew – ich bin’s Emmet.“ „Oh, hi, Emmet, schön, dass du anrufst!“ „Auch schön, dich zu hören. Ich wollte mich bedanken – für das Shirt.“ „Passt es?“ „Wie angegossen!“ „Das freut mich! Wie geht es dir so?“ „Ich kann nicht klagen. Mein Caterer-Service läuft gut und mit Debbie und den anderen ist immer was los.“ „Geht es allen gut?“ „Alle gesund und munter. Und wie läuft es bei dir so?“ „Auch gut. Sie haben meinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert.“ „Herzlichen Glückwunsch! Haben die endlich kapiert, dass auch ein schwuler Super-Quarterback immer noch ein Super-Quarterback ist?“ „So ungefähr. Ich habe jetzt eine eigene Dusche und einen eigenen Umkleideraum.“ „Als Auszeichnung?“ „Wohl eher nicht.“ „Verstehe. Idioten.“ „Was soll’s. Immerhin bin ich noch dabei. Vor ein paar Jahren nur wär’s das wahrscheinlich längst gewesen.“ „Auch wahr. Die Dinge ändern sich. Langsam, aber man darf die Hoffnung nicht aufgeben.“ „Das hast du mich gelehrt.“ „Gelehrt? Ich? Ich bin doch kein buddhistischer Heiliger!“ „Doch du, Emmet. Ich verstehe nichts von Buddhismus – aber was du gesagt hast, war auch wichtiger.“ „Ach Drew, du schmeichelst mir!“ „Du bist immer zu bescheiden, wirklich.“ Er schwieg kurz. „Ich bin demnächst Mal wieder in Pittsburgh, Trainingspause. Vielleicht hättest du Lust - einen Kaffee zu trinken oder so?“ „Also ich weiß nicht…“ „Bitte, Emmet. Nur ein Kaffee, ehrlich.“ Emmet dachte nach, dann sagte er: „Okay. Trinken wir einen Kaffee. Auf die guten alten Zeiten.“ „Ich freue mich. Ich ruf dich dann an?“ „Okay. Bis dann, Drew.“ „Mach‘s gut, Emmet.“ …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. „Kommst du noch mit rein, Papa? Dann kann ich dir meine neuen Klamotten vorführen!“ fragte Molly Craig, als sie vor dem Haus anhielten. „Das ist lieb von dir, Molly. Aber ich kann leider nicht. Bring sie doch einfach nächstes Mal mit, okay?“ antwortete Craig, auf die Lichter, die aus Jennifers Daheim drangen, starrend. „Okay“, erwiderte Molly, ein wenig enttäuscht schauend. „Gute Nacht, Papa“, sagte sie und gab ihm beim Aussteigen einen Kuss. Süß und unschuldig. Würde sie auch eines Tages losziehen, um sich einfach nur ficken zu lassen? Wie Justin? Wie… Jennifer? War es das gewesen? Hatte sie das mit ihm gemacht? War er bloß ein… Fick für sie? Ein wenig Abwechslung von ihrem Toy Boy? Es war so anders gewesen. Sie hatte gefordert, fast wütend alles aus seinem Körper hinaus geholt. So hatte er sie noch nie erlebt. Es war… unglaublich gewesen, fremd und vertraut und einfach… hemmungslos. Weil er nichts anderes mehr war für sie als ein Stück Fleisch? Nein. Aber was dann? ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. „Bist du jetzt auch so ein Streberschweinchen geworden, John?“ höhte Kevin, während John verzweifelt versuchte, sich, auf der Bank des Pausenhofs sitzend, seine Vokabeln vor der Übungsarbeit in der nächsten Stunde noch einmal ordentlich einzubläuen. Er nutzte die Zeit zwischen den Feiertagen, im freiwilligen Nachhilfeunterricht noch etwas zu punkten. Für ihn freiwillig – für andere… nicht wirklich. „Halt‘ die Fresse“, sagte er nur, den anderen so gut es ging ignorierend. „In der Pause büffeln? Wie uncool bist du denn geworden! Sowas machen doch nur Mädchen!“ John ignorierte ihn weiterhin und war versucht, sich die Ohren zu zuhalten. „Oder wirst du jetzt auch so eine Schwuchtel wie dein komischer Onkel? Meine Mutter hat mir erzählt, dass er ne Tunte geheiratet hat, drüben in Kanada, stand sogar in der Zeitung. Machst du das jetzt auch, John? Lässt du dich jetzt auch in den Arsch ficken?“ John starrte ihn an: „Nein, lass ich nicht. Und nur zu deiner Information: mein Onkel ist schwul. Nix anderes. Und das geht dich auch gar nichts an.“ „Hab ich’s mir doch gedacht. Darf ich dir ein paar Wattebäuschchen zu pusten, damit du ein bisschen Spaß hast? Oder soll ich dich Johanna nennen? Vielleicht wirst du dieses Jahr auch endlich Prom Queen, in ein paar rosa Netzstrümpfen und nem Seidenkleidchen kommst du bestimmt super rüber.“ John war versucht, ihm einfach was aufs Maul zu hauen, dass die Zähne nur so flogen. Aber dann dachte er daran, was Brian ihm gesagt hatte. Wieder aufstehen. Nicht darauf achten. Einfach weiter. Warum war das nur so beschissen schwer? Vor ein paar Wochen war Kevin noch vor ihm gekuscht… Er öffnete wieder betont gelangweilt sein Buch: „Glaub doch, was du willst. Ich muss jetzt weiterlernen.“ „Schwuchtel!“ John drückte sich die Finger in die Ohren. Das war ja ganz super. Dabei war er nicht Mal schwul. ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. „Na, wie war’s in Brians Palast?“ fragte Claire. „Er führt ein gepflegtes Haus.“ „Er – oder sein Blondchen?“ kommentierte Claire. Joan biss sich auf die Zunge. Was hatte Justin zu Brian gesagt? Er wolle ihn… beglücken? Puppe? Wie bitte sollte das denn aussehen? Brian hatte gelacht wie der letzte Idiot. Sein richtiges Lachen. Er hatte gesagt, dass er ihn liebe. Dass er diesem zerwusselten, halb besinnungslosen Jungen alles verdanke. Und ihr… Wie sollte das gehen – für Gus. Zwei Väter? Was würden die Leute in der Schule sagen? Wie sollte Gus lernen…? Aber Brian hatte seine Haltung klar gemacht. Und Gus liebte seine… Eltern. Sie stöhnte innerlich. Sie hatte keine Wahl. Die Dinge waren, wie sie waren. Ihr Weg zu Gus führte nur über Brian und Justin. Sie würde sich zusammenreißen müssen. „Justin ist kein Blondchen“, sagte sie zu Claire, die überrascht die Nase hoch zog. ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. „Taylor-Kinney!“ „Brian? Ich bin’s Michael!“ „Oh, Mr. Haschkeks-Labertasche!“ „Hör zu – es tut mir leid!“ „Das sollte es dir auch! Ich habe dir klipp und klar deutlich gemacht, dass du in Hinblick auf Justin und mein Intimleben die Fresse zu halten hast! Und nicht etwa, dass du Justins Vater mit ein paar saftigen Details versorgen sollst, die ihm beinahe einen Herzkasper beschert haben dürften!“ „Es tut mir echt leid! Scheiß-Keks!“ „Du hättest ihn ja nicht fressen müssen.“ „Nein, hätte ich nicht. Es tut mir schrecklich leid. Ist… alles okay?“ „Oh, Vater Taylor hatte nichtsdestotrotz einen angenehmen Abend, nachdem Justin ihn versehentlich mit den restlichen Keksen gefüttert hat, die du offen hast stehen lassen. Und Justin selbst hatte neun – neun! – von ihnen intus!“ „Ach du scheiße, Brian…“ „Jaja, scheiße. Das hätte übel danebengehen können. Vielleicht ist es das auch, wer weiß. Aber wir haben es überlebt. Was nicht unbedingt dein Verdienst ist.“ „Wenn ich irgendetwas tun kann…“ „Kannst du aber nicht. Außer, mich fürs erste in Ruhe zu lassen. Ich bin echt sauer, Mikey, auch wenn einige Aspekte dieser Verwüstungstour einer gewissen Komik nicht entbehrt haben.“ „Aber, unsere Freundschaft…“ „Ist noch da, muss sich jetzt aber erst mal eine Runde in die Schäm-Ecke stellen. Die Gus-Jenny-Treffen laufen normal weiter. Aber ich habe fürs erste keinen Nerv auf irgendeine Form von Smalltalk mit dir. Du bist hier nicht der einzig Schuldige. Aber der einzige, der mehr als einen Fehler gemacht hat. Also verkriech dich zu deinen Trost-Comic, ich bin bis auf weiteres nicht zu sprechen! Kapiert?“ „Ja, schon, aber…“ „Nichts aber. Einen schönen Tag dir noch, Mikey.“ Brian hatte aufgelegt. …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. Debbie drehte eine Schneekugel zwischen den Fingern. Ein Hochzeitspaar stand darin, zwei in weiß gekleidete Bräute, sie hatte sie Lindsay und Melanie zur Hochzeit geschenkt – und von ihnen geerbt. Ihre Mädchen – fort. Und die Zurückgebliebenen… Sie schaute hinüber zum Sofa. Ben saß da, Jenny auf dem Schoß, und las, die Brille auf der Nase, während er das kleine Mädchen gedankenverloren streichelte. Michael hatte die Nase in einem Comic vergraben, die Füße unter Bens Schenkel geklemmt. James blätterte in einem Schulbuch und machte sich Notizen. Brian und Justin… Ein wenig, wie in einer anderen Welt. Brians Geld und Justins Talent öffneten Türen, hinter die sie alle nie geblickt hatten – noch hatten blicken wollen. Man mochte meinen, dass die beiden wenig verband. Aber das war ein Irrtum. Sie hatten denselben Antrieb, vorwärts zu stürmen, blieben nie lange auf dem Sofa sitzen, bevor es sie wieder packte. Und sie waren gute Eltern für Gus. Lindsay hatte weise gewählt. Emmet – ein freier Vogel, der immer wieder im Nest landete. Ted, treue Seele… ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. „Was möchtest du lieber – eine Wohnung oder ein Haus?“ fragte Ted seinen Freund. „Ich weiß nicht recht – ich bin in einem Haus aufgewachsen… aber gelebt habe ich immer in Wohnungen.“ „Was willst du denn – wachsen oder leben?“ fragte Ted ihn lächelnd. „Beides. Mit dir.“ „Ein Haus dann – zum Leben“, schrieb Ted es laut aussprechend nieder. …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………… Daphne biss in ihr Brötchen. Dick belegt, sie brauchte jetzt Energie. Sie hatte es ihnen gesagt. Zumindest… einen Teil. Es waren ja noch fünf Monate. Vielleicht ging es ja auch schief. Sie fühlte sich zum Kotzen. ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. Lance schaute das Foto an, das bei Kinnetic anlässlich des Vertragsabschlusses geschossen worden war. Brian Kinney. Brian Kinney. Er ließ es sich auf der Zunge zergehen. Ein Name wie ein Versprechen fand er. Ein Körper, ein Lächeln, Augen… Wie konnte der sich an ein bedeutungsloses Etwas fortwerfen, wie diesen minderjährigen Niemand mit dem breiten Grinsen und dem Puppengesicht? Daran ließ sich gewiss etwas ändern. Wozu war er sonst reich und hatte eine einflussreiche Familie? ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. Brandon ließ den Blick schweifen. Silvesterparty im Popperz. Das versprach ein reiches Angebot aus der Provinz. Sein Blick glitt über die tanzende, tobende Menge, nacktes Fleisch, lockend, sich anpreisend… und blieb hängen. Innerlich standen ihm die Haare zu Berge. Nicht die schon wieder. Brian Kinney und seine blonde Bombe mit dem Götterarsch, eng umschlungen und knutschend, als hätten sie beide den heißesten Aufriss des Abends getätigt. Die Blicke von allen Seiten schienen ihnen Recht zu geben. Als wollten sie es allen unter die Nase reiben. Sechs Jahre trieben die das jetzt schon so, hieß es. Wie konnte das sein? Hoffentlich passierte ihm sowas niemals. ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. So, erst einmal vielen Dank an alle treuen Leser und Rezensenten! Eure Meinung bedeutet mir viel und hat mich über die lange Strecke immer wieder angetrieben und inspiriert – danke! Und bevor es Thunfisch aus dem letzten Jahr hagelt: Nein, hier ist natürlich nicht Schluss – nicht umsonst sind einige Handlungsstränge nach wie vor offen! Der Schwerpunkt der Folgestory liegt jedoch anderorts, daher hier wieder ein Einschnitt. Der aktuelle Arbeitstitel lautet „Freundschaften, Feindschaften“. Bleibt mir treu & bis bald! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)