Halloween-Kostüm-Ball von Iwa-chaaan (Die Folgen eines Balls... DM x HG) ================================================================================ Kapitel 28: Lucius Entscheidung ------------------------------- So, hier das nächste Kapitel ^.^ Danke für eure lieben Kommentare x3 „Danke…“, nuschelte Draco, schaute auf Hermines Bettdecke und spielte ein wenig mit seinen Händen. Er fühlte sich gerade irgendwie ganz komisch. Auf der einen Seite erleichtert, weil seine Mutter ihn unterstützte, sie hier auch erst einmal in Sicherheit war, doch andererseits hatte er Angst. Angst, wie sein Vater reagieren würde, wenn er alles erfuhr und Angst, wie der Lord auf den Verrat reagieren würde. Der Lord wäre sicherlich außer sich vor Wut, wenn er merkte, dass sie weg waren und sobald sie unvorsichtig werden würden und er an sie herankommen könnte, würden sie gefoltert und getötet. Das waren nicht gerade die schönsten Aussichten, wie er fand. Der Slytherin sah, wie zwei Hände sich auf seine legten und leicht verdutzt schaute er auf. Er blickte in ein lächelndes, freundliches und aufrichtiges Gesicht von Hermine. „Mach dich bitte nicht wahnsinnig. Es wird alles gut werden…“, sagte sie sanft und er spürte, wie sie seine Hände streichelte. Doch er zog sie weg. Wut kochte in ihm hoch, die er gar nicht erst versuchte zu verbergen. „Du hast doch keine Ahnung, Granger“, knurrte er und stand so schwungvoll auf, dass der Stuhl, auf dem er saß, auf den Boden fiel. Erschrocken schaute Hermine ihn an, doch das interessierte ihn gar nicht. Oh nein, der dunkle Lord, schoss es ihm durch den Kopf. Ja, er kontrollierte ihn gerade, das spürte er. Verzweifelt klammerte er sich an die Bettkante, spannte seine Muskeln an, um nicht los zu lassen. Schließlich wusste er genau, was Voldemort wollte. Er wusste es ganz genau… Er wollte Hermine umbringen, um Harry blind vor Wut werden zu lassen, damit er Hals über Kopf nach draußen stürmte und ihn suchen würde. Und zurückfallen würde das auf ihn, denn Draco glaubte nicht, dass die anderen ihm glauben würden, dass der Lord ihn kontrolliert hatte. Sie würden annehmen, dass er Hermine nur ausspioniert hatte, um zu wissen, was sie gegen den Lord planten und da er genug Informationen hatte, hatte er sie umgebracht. Keuchend vor Anstrengung kämpfte er gegen den Drang an, seinen Zauberstab zu ziehen und den unverzeihlichen Fluch zu sprechen, doch es fiel ihm immer schwerer. Der Lord verfügte über eine unglaubliche Macht. Sein dunkles Mal schmerzte, ließ ihn beinahe wahnsinnig werden. Er kramte in seinen Erinnerungen nach schönen Augenblicken, damit er wieder stärken werden würde, doch es gab da nicht allzu viele Momente… Stattdessen kamen Erinnerungen der Folterungen von seinem Vater in ihm hoch, was ihn noch mehr Hass spüren ließ. Nein, er durfte es nicht zulassen. Endlich hatte er jemanden gefunden, der ihn nahm, wie er war und er durfte diese Verbindung nicht aufgeben. Er durfte nicht zulassen, dass er aufgrund von Voldemorts Kontrolle, Hermine etwas antat. Der Schock über sein Verhalten war aus ihrem Gesicht verschwunden, als er zu ihr aufsah. Wie er feststellte, schien sie nachdenklich zu sein. Woran dachte sie gerade? Ehe er einen weiteren Gedanken fassen konnte, setzte sich Hermine unter Schmerzen auf. Was hatte sie vor? Es tat ihr doch weh… Was machte sie da? Eiskalt sah er sie an, auch wenn er das eigentlich nicht wollte. Doch sie ließ sich davon nicht zurückschrecken. Warum auch? Diesen Blick hatte er ihr schließlich schon öfters gezeigt, ohne dass sie schreiend weggelaufen war. Was er ja auch gerne mal gesehen hätte… Und dann spürte er sie. Hermines Lippen. Seidig weich und zart, wie er sie von ihrem letzten Kuss in Slughorns Klassenraum noch in Erinnerung hatte. Voldemort verhinderte, dass er den Kuss sofort erwidern konnte. Doch ihr Kuss gab ihm Kraft, sich weiter zu wehren. Sie schien zu fühlen, dass er einen inneren Kampf ausfocht und sie intensivierte den Kuss, hatte die Augen geschlossen und ließ ihre Energien auf ihn übergehen, so fühlte es sich jedenfalls an. Nach kurzer Zeit schloss auch er die Augen, konzentrierte sich auf die glücklichen Gefühle, die ihn durchströmten und Voldemort zog sich widerwillig wieder zurück. Der Kuss dauerte noch kurze Zeit an, bis Draco ihn unterbrach. „Danke…“, keuchte er leise, stellte den Stuhl wieder hin und setzte sich hin. „Voldemort, oder?“, fragte sie leise nach und er nickte. „Dann musst du zu Professor Dumbledore, sofort!“, meinte sie eindringlich und der Slytherin verstand sofort. Er war in seinen Geist eingedrungen, wusste also, dass er ihn verraten hatte und sein Vater war noch da… „Bis später“, rief er noch, als er schon fast den Saal verlassen hatte. An sich war er überhaupt nicht glücklich darüber, dass sein Vater hierher kommen sollte, doch sonst war seine Mutter nicht auf ihrer Seite und er brauchte sie, um das Ganze hier zu überleben. Noch immer fragte er sich, wie alles hatte soweit kommen können. Er verstand es nach wie vor nicht. Doch wahrscheinlich musste er sich damit abfinden, dass er es nie wirklich wissen oder verstehen würde. Als er um eine Ecke bog, rannte er direkt in jemanden rein. Es war Potter. Er war wohl gerade auf dem Weg zu Hermine. Er hörte ein leises Fluchen, als er auch schon wieder weiterlief. „Sorry!“, rief er noch hinterher und war auch schon wieder eine Biegung weiter. Er würde sich später vielleicht nochmal ordentlich entschuldigen, wenn es sein musste. Mal sehen. Keine Minute später hatte er die Tür zu Professor Dumbledores Büro aufgestoßen. „Pro-“, fing er an, doch seine Stimme versagte. Sein Vater war schon da. Arrogant stand er vor dem Schreibtisch des Schulleiters und fuchelte mit seinen Armen rum. „Ich werde niemals hier bleiben!“, herrschte Lucius seine Frau an und schaute erst dann zu seinem Sohn rüber. „Was gibt es, Draco?“, fragte der Professor freundlich und stand auf. „Möchtest du zunächst mit mir allein reden?“, fragte Dumbledore direkt weiter. Bestimmt sah der Schulleiter, wie unwohl er sich hier gerade fühlte. Warum hatte er sich überhaupt Sorgen gemacht? Sein Vater war feige, feiger als er. Kein Wunder also, dass er so schnell wie möglich hergeeilt war, als er den Brief bekommen hatte. Denn auch wenn da nur drin stand, dass es wegen ihm war, so glaubte er schon, dass sein Vater die Vermutung hatte, dass es in Wirklichkeit um den dunklen Lord ging. Für so intelligent hielt er ihn schon. Andererseits, wenn er wirklich dachte, dass es um ihn ging und er nur hier war, um ihn runter zu putzen und den Namen Malfoy wieder her zu stellen, dann tat er ihm einfach nur leid. „Nein. Ich bin hier, weil eben der dunkle Lord in meinen Geist eingedrungen ist. Vater, du hast gar keine andere Wahl, als hier zu bleiben, sonst wirst du sofort gefoltert und getötet“, sagte er kalt und schaute zu seinem Vater rüber. „Wie redest du mit mir!?“, fragte er wütend, sich anscheinend der Worte überhaupt nicht bewusst, die er zu ihm gesagt hatte. Narzissa hingegen schien bestürzt. „Aber es ist alles in Ordnung, ja?“, fragte sie sofort nach und Draco nickte. „Ja, geht alles. Her- Ich hatte Hilfe“, antwortete er und musterte seinen Vater. Er war ein Schatten seiner selbst. Seine Haare waren ungepflegt, sein 5 Tage Bart und die dicken Ringe unter den Augen verrieten die Angst, die er hatte und schlussendlich war es seine Haltung. Die Schultern hingen, der Kopf war leicht gesenkt. Die arrogante Haltung von eben war verschwunden. Anscheinend hatte er doch begriffen, was er gesagt hatte. Es sah schon erbärmlich aus, wenn er ihn mit seinem Ich von vor ein paar Jahren verglich. Doch wie sollte er das seinem Vater klar machen? Sein Blick wanderte umher. „Professor? Heißt es nicht, sie hätten hier einen Spiegel? Einen… Muggelspiegel?“, fragte er und Dumbledore nickte. „Was willst du mit einem Muggelspiegel, mein Sohn!?“, bellte Lucius, doch Narzissa legte ihm eine Hand auf den Rücken und er beruhigte sich ein wenig, wenn auch nicht viel. „Dort drüben steht er“, erwiderte Dumbledore, ohne auf die Frage ein zu gehen, da Draco selbst es ja auch nicht tat. „Ah danke“, murmelte er und zog seinen Vater vor diesen Spiegel. „Was siehst du?“, fragte er und stellte sich zwischen Spiegel und Vater, sodass er sich aber noch anschauen konnte. Er verschränkte die Arme und taxierte seinen Vater, der einfach nur hinsah, ohne eine Miene zu verziehen. „Mich… Und ich bewege mich nicht… Nur die Bewegungen, die ich mache, macht auch mein Spiegelbild… Was soll das, Draco?“ „Stimmt, dieser Spiegel zeigt nur einen selbst. Er zeigt einen alten, verbitterten, ängstlichen Mann mit unterwürfiger Haltung, ungepflegtem Äußeren und Angst in den Augen. Das ist der große Lucius Malfoy jetzt. Ein Nichts, ein Niemand…“, sagte er und stellte sich zwischen seinen Vater und dem Spiegel. „Du hast gar keine andere Wahl, als hier zu bleiben. Der dunkle Lord weiß Bescheid, Vater. Und wenn du nicht freiwillig hier bleibst, werden wir dich einsperren“, stellte er klar und Lucius Augen funkelten. „Na warte. Wer hat dir erlaubt, so mit mir zu reden???“, schrie er, doch nun war es Dumbledore, der sich einmischte. „In meinem Büro wird nicht rumgeschrien. Und ihr Sohn hat vollkommen recht. Es wäre viel zu gefährlich wieder zurückzugehen…“ „Das geht Sie jawohl gar nichts an, Dumbledore!“ „Lucius bitte… Ich habe große Angst um dich. Bitte bleib hier…“ „Aber Narzissa… Wir werden sterben, wenn wir hier bleiben.“ „Hogwarts Mauern sind sicher. Und das werden sie auch bleiben, wenn wir hier zusammenhalten“, versicherte Dumbledore und Lucius musterte erst seine Frau und dann seinen Sohn einen Moment lang. Draco mochte es nicht, so von ihm angesehen zu werden. Generell mochte er seinen Vater nicht. Aber er redete sich immer wieder ein, dass sonst auch seine Mutter gehen würde und das wollte er nicht. Auf jeden Fall musste er unbedingt noch mit den anderen reden, damit sie die Klappe seinem Vater gegenüber hielten, was Hermine anging. Wenn er das erfuhr, dann würde er in der Schule umgebracht und das nicht von Voldemort, sondern von seinem Vater. Nein, das musste er verhindern. Wobei, wahrscheinlich würde es anders ablaufen. Er würde gefoltert werden und Hermine sterben. Und das durfte erst recht nicht sein. Irgendwie würde er das schon auf die Reihe kriegen. Ungeduldig wartete Draco auf eine Entscheidung seines Vaters. Er wäre so oder so unglücklich, denn würde er bleiben, hätte er das Problem mit Hermine. Wenn er gehen wollte, würde seine Mutter mitgehen. Insofern wäre in beiden Fällen nicht zufrieden mit der Entscheidung. „Also gut, ich werde bleiben…“, beschloss Lucius und schien damit dem besorgten Blick von Narzissa nach zu geben. Draco beschlich so ein komisches Gefühl. Als würde sein Vater bleiben, um von hier aus dem dunklen Lord helfen zu wollen. Diese Überredungsgeschichte ging ihm viel zu schnell. Da war doch was faul. Oder aber er hatte einfach wirklich die Hosen voll und traute sich nicht mehr raus. Aber das war eigentlich auch vollkommen egal, denn er würde ihn so oder so im Auge behalten. „Gut, ich werde ein Zimmer für Sie Beide herrichten lassen. Aber jetzt gibt es erst einmal Abendessen“, meinte Dumbledore freundlich und schob alle 3 aus seinem Büro, um mit ihnen zur großen Halle zu gehen. Während des Weges war Draco in Gedanken versunken über die nächsten Schritte, die gemacht werden mussten und er stellte fest, dass Weasel-Bee und Krumm ihm die ganze Sache mit seinem Vater sehr schwer machen könnten. Nur wenn er ihnen klar machen konnte, dass Lucius Hermine und nicht ihn umbringen würde, wenn es rauskam, würden sie die Klappe halten. Darauf musste er hinarbeiten. Potter würde garantiert die Klappe halten, schließlich war Hermine seine beste Freundin. Den anderen Beiden traute er da schon ganz andere Sachen zu. Unter anderem halt, dass sie mit seinem Vater reden wollten. Als sie gemeinsam die große Halle betraten, begann sofort das Getuschel, aber das ignorierte Draco gekonnt. In Ruhe setzte er sich zwischen Blaise und Goyle und genehmigte sich eine Toast-Scheibe, während ihn beide verwirrt ansahen. „Was geht denn jetzt ab?“, fragte schließlich Blaise und Draco seufzte. „Lange Geschichte… Meine Mutter will mich unterstützen, aber nur, wenn mein Vater auch aus der Schusslinie genommen wird und deswegen sind beide hier. Das ist die Kurzfassung“, erklärte der Blonde und Zabini aß erst einmal in Ruhe weiter. Anscheinend war das Thema für ihn im wahrsten Sinne des Wortes gegessen. Das sollte ihm nur recht sein. Je mehr Ruhe er gerade hatte, desto besser. Doch lange hielt eben diese nicht an, als Ronald und Potter die große Halle betraten. Wobei eigentlich nur Weasel-Bee da eine Rolle spielte, denn Potter starrte einfach nur etwas ungläubig. „Was geht denn jetzt?!“, schoss es aus Ron, doch Draco ging da überhaupt nicht drauf ein. Er hatte keine Lust, sich jetzt mit dem Wiesel zu beschäftigen. „Aufgrund bestimmter Umstände werden Lucius und Narzissa Malfoy hier bleiben. Sie werden in einem separaten Zimmer untergebracht und werden am Essen teilnehmen.“ Dumbledores Stimme war deutlich zu hören, obwohl einige Schüler noch immer leise tuschelten. Ron sah nach wie vor fassungslos aus. Wobei er gar nicht so anders aussah wie sonst, wie Draco fand. Harry hingegen hatte sich wieder beruhigt und setzte sich an den Gryffindortisch. Er schien nachdenklich, mehr aber auch nicht. Aber das konnte ihm alles egal sein. Generell fühlte er sich gerade einfach nur ausgebrannt. In letzter Zeit war alles so schnell gegangen… Seine veränderte Denkweise, Hermine und jetzt seine Mutter und sein Vater, die hier waren. Er setzte alles auf eine Karte. Harry musste Voldemort besiegen, das war ihre einzige Chance. „Ach sag mal, hast du eigentlich schon ein Weihnachtsgeschenk für deine Angetraute?“, fragte Blaise plötzlich und Draco sah ihn irritiert an. „Weihnachtsgeschenk?“, wiederholte er ungläubig und Zabini nickte. „Ja, Mann. In 4 Tagen ist Bescherung“, erinnerte ihn sein bester Kumpel und Draco schwieg. Nein, er hatte natürlich kein Geschenk. Das Thema Weihnachten war in den letzten Wochen bei ihm einfach untergegangen. „Was sollte ich ihr denn schenken?“ „Solltest du das nicht wissen?“, hakte Blaise mit hochgezogener Augenbraue nach und empfing einen ausdruckslosen Blick. „So lange haben wir nun auch noch nicht miteinander zu tun“, entgegnete Draco und Blaise grinste ihn breit an. „Aber ein Geschenk gibt es, das weißt du selbst als ihr Erzfeind.“ Draco überlegte. Selbst als Erzfeind? Was gab es denn da? Er hatte das Gefühl, ein Brett vor dem Kopf zu haben und schlimmer noch zusätzlich Watte im Kopf. „Jetzt sag schon, Blaise. Ich bin nicht in der Stimmung für ein Ratespiel“, brummte der Blondschopf und Zabini schüttelte leicht den Kopf. „Draco, Draco…“, fing er an und sein Grinsen kehrte wieder zurück, bevor er fortfuhr: „Entweder du schenkst ihr ein Buch, womit du sie garantiert glücklich kriegst oder wenn du einfallsreicher erscheinen willst, greif dir dein Vampirlord-Kostüm und mach dir eine schönen Abend mit ihr. Immerhin hat doch alles damit angefangen, oder?“ „Ja, mal sehen… Aber sag mal, was ist eigentlich mit der Weihnachtsfeier von Slughorn? War die nicht auch die Tage?“, fiel Draco plötzlich ein und Blaise nickte zustimmend. „Ja, aber er hat sie wegen Hermine abgesagt. Sie gehört ja auch zum Club und könnte ja nun nicht kommen… Aber eigentlich wäre es heute Abend gewesen, das ist richtig…“ Draco nickte. Ja, das hätte er auch wissen können, dass Slughorn nach der Entführung von Hermine die Feier absagen würde. Er bemerkte, dass Crabbe und Goyle aufstanden und den Tisch verließen. Wie es schien, hatten sie noch etwas vor. Doch das war ihm auch egal. Eigentlich war er sogar ganz froh, dass die Beiden nicht mehr immer um ihn herumscharwenzelten. Wenigstens hatte sich Rotschopf mittlerweile auch hingesetzt und aß wie immer. Ihm konnte man den Appetit auch gar nicht verderben, oder? Das war schon unglaublich. Draco hingegen kämpfte noch immer mit seinem ersten Toast, was er aber immerhin noch aufaß, doch das reichte ihm auch. Erschöpft aufgrund der Ereignisse des Tages beschloss er, sich hin zu legen. Hermine würde sicherlich auch schlafen und die Ruhe würde ihr sicherlich gut tun. „Ich bin dann“, nuschelte er und verschwand Richtung Kerker. Es war ungewohnt, dass im Gemeinschaftsraum keine Pansy mehr angedackelt kam, sobald er dort war, doch er war glücklich, dass er jetzt seine Ruhe hatte. Generell war im Gemeinschaftsraum nichts los, denn es waren ja noch alle beim Essen. In den nächsten Tagen würde bestimmt noch genug Stress auf ihn zukommen… Immerhin musste er mit Krumm und Weasel-Bee reden, damit sie die Klappe seinem Vater gegenüber hielten. Dann würde es garantiert noch Gespräche mit Dumbledore und den anderen geben. Und dann war da ja auch noch Snape. Und zu guter Letzt noch Weihnachten. Weihnachten… Wer brauchte das denn schon? Er nicht. Es war nie ein schönes Fest gewesen bei ihm zu Hause, doch Hermine wünschte sich sicherlich, dass er daran denke würde und sie Weihnachten zusammen verbrachten, also würde er ihr diesen Gefallen tun. Ihm gefiel die Idee mit den Kostümen vom Halloween-Ball und würde sich da noch genauere Gedanken drum machen, doch jetzt wollte er erst einmal seinen Kopf unter Eiswasser halten und dann versuchen zu schlafen. Also schritt er zum Waschbecken, hielt seinen Kopf darunter und genoss das kalte Wasser, das über seinen Kopf lief. Genießerisch schloss er die Augen und spürte zufrieden, wie die Kopfschmerzen langsam etwas nachließen. Auch die Watte verschwand allmählich und die Schläfen pochten längst nicht mehr so sehr wie noch in der großen Halle. Nach kurzer Zeit hob er seinen Kopf und schaute sich im Spiegel an, der über dem Waschbecken hing. Wenn er sich so mit Anfang des Schuljahres verglich, sah er wirklich noch erbärmlicher und blasser aus. Dabei hatte er gedacht, dass das nicht mehr gehen würde. Doch er hatte den Gegenbeweis angetreten. Ob er jemals nochmal in einen Spiegel schauen und lächeln würde? Er versuchte es jetzt gar nicht erst, denn entweder würde es in einer Grimasse enden oder das Lächeln wäre ein bösartiges und das wollte er jetzt nicht. Schnell griff er sich ein Handtuch und trocknete sich die Hare ab. Dann legte er sich das Handtuch in den Nacken und trottete zu seinem Bett. Nun waren also auch noch seine Eltern hier… Ob das alles wirklich so gutgehen würde? Um seine Mutter machte er sich da nicht so die Sorgen. Sie hatte begriffen, wie es ihm ging und sie hatte sogar halbwegs akzeptiert, dass er eine Muggelstämmige mochte. Sein Vater hingegen… Oh Mann, wenn ich nur daran denke, habe ich schon Magenschmerzen, dachte er und setzte sich auf sein Bett. Sein Leben lang hatte sein Vater ihn streng erzogen und hatte nie so etwas wie Vaterliebe von ihm bekommen. Stattdessen wurde er gedrillt, gefoltert und mit materiellen Dingen beschenkt, damit wenigstens sein Vater glaubte, sich keine Vorwürfe wegen der Erziehung machen zu müssen. So sah er das jedenfalls mittlerweile. Doch seine Mutter hing an ihm. Wobei, wahrscheinlich hing sie mehr an den Erinnerungen, die sie mit ihm verband. Deswegen war er auch hier. Weil seine Mutter sich nicht von den Erinnerungen lösen wollte oder konnte. Seufzend schmiss er das Handtuch auf den Boden neben dem Bett und zog sein Hemd aus. Er streifte die Schuhe ab und ließ sich einfach nur rücklings fallen. Dass er die Hose noch anhatte, wusste er zwar, aber das störte ihn nicht. Erschöpft schloss Draco die Augen und keine zehn Minuten später war er im Reich der Träume. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)