Halloween-Kostüm-Ball von Iwa-chaaan (Die Folgen eines Balls... DM x HG) ================================================================================ Kapitel 25: Befreiung und andere Probleme ----------------------------------------- Während Ginny und Blaise in einem Klassenraum nach Hinweisen suchten, schaute Draco aus einem Fenster und suchte die gegenüberliegenden Fenster ab. Vielleicht würde er ja eine Bewegung wahr nehmen. Doch natürlich war das nichts. Was hatte er auch erwartet? Ein kurzer Schreck durchfuhr seinen angespannten Körper, als die Glocke begann zu läuten. „Was, es ist schon Mittag!?“, entfuhr es Ginny, die gerade den Gang betrat und sich neben Draco ans Fenster stellte. „Und wir haben immer noch keine Ahnung, wo sie ist“, knurrte Draco und schlug gegen die Wand. Der Schmerz lenkte ihn für eine Sekunde ab und kurz schaute er zu seiner Hand, die an den Knöcheln rot war. Kein Wunder, war ja auch schon der zweite Schlag gegen eine Steinwand heute. Doch das Blut interessierte ihn nicht und so ließ er seinen Blick wieder nach draußen wandern. Die Hand steckte er in eine Hosentasche, damit Ginny und Blaise keine dummen Fragen stellten. Anscheinend hatte die Rothaarige nicht auf die Hand geachtet und das war auch besser so seiner Meinung nach. „Ich wünschte, wir hätten wenigstens einen kleinen Hinweis, wo wir noch nach ihr suchen könnten“, seufzte Blaise und schloss die Tür hinter sich, da auch er wie erwartet nichts gefunden hatte. Wünschen…? Hatte Blaise nicht gerade sowas gesagt? Moment mal… Könnte es sein, dass…? „Aber natürlich! Wie konnte ich nur so dumm sein!? Ich weiß, wo sie festgehalten wird!“, rief der Prinz Slytherins und rannte schon während des Redens los. Verblüfft schauten sich Ginny und Blaise einen Moment lang, bevor auch sie losrannten. „Ähm und welchen genialen Hinweis habe ich dir gegeben, dass bei dir der Groschen gefallen ist?“, fragte Blaise nach und konnte kaum mit seinem Kumpel mithalten. „Na wünschen! Pansy ist garantiert mit Hermine im Raum der Wünsche! Wenn Pansy wirklich so einen Narren an mir gefressen hat, wird sie wissen, dass ich das Schuljahr bisher oft dort war. Und letztes Jahr war sie dabei, als Umbridge den Laden hochgehen ließ. Ich bin mir absolut sicher, dass sie dort ist“, erklärte Draco und rannte unermüdlich weiter. Den Weg zu diesem Raum kannte er ja nun mittlerweile in und auswendig. Warum war er darauf nicht früher gekommen? Es war doch so logisch! Das perfekte Versteck… Und sie suchten sich hier dumm und dämlich. Er könnte sich treten. Bereits, als er in den Gang einbog, zeichnete sich allmählich die Tür ab und Draco biss sich wieder auf die Unterlippe. Sie war da, er spürte es. Und es ging ihr schlecht, sehr schlecht… Hoffentlich waren sie nicht zu spät. Nein, das sind wir nicht, sagte seine innere Stimme und er betete dafür, dass sie recht behielt. Wenn ja, würde er sich das nie verzeihen können. Dass er nicht als aller erstes an den Raum der Wünsche gedacht hatte. „Einer von euch muss die Lehrer holen und der andere Madame Pomfrey! Schnell!!!“, befahl Draco und zog seine Zauberstab, bereit, alles zu vernichten, was zwischen ihm und Hermine war. Er hörte Blaise hinter sich ein „Ja“ sagen und Ginny, die widersprechen wollte, doch Blaise zog sie einfach mit sich, obwohl sie protestierte. Ihre Worte gingen unter, denn er war so fixiert auf die Tür und seine Gedanken, dass er alles andere nach Blaise Zustimmung ausgeblendete. Auch sein Blut rauschte in seinen Ohren und er spürte jeden Muskel in seinem Körper. Sein bester Kumpel schien zu wissen, dass es besser war, dass sie das machten, was er wollte. Außerdem war er sich sicher, dass Hermine behandelt werden musste und unter Umständen mussten die Lehrer ihn davon abhalten, etwas sehr dummes zu tun. Doch bis die Lehrer da waren, gehörte Pansy ihm und er würde sie bestrafen. Und es würde ihm eine Freude sein, das zu tun. Nur töten würde er sie nicht, denn dann kam er nach Askaban und das wollte er nun auch wieder nicht. Aber sie hatte es verdient, dass man ihr zeigte, was sie getan hatte. Mit einem Schwung seines Zauberstabs sprang die Tür auf und sofort entdeckte er Hermine in der hinteren rechten Ecke des Raumes und Pansy, die sich halb über sie gebeugt hatte. Erschrocken drehte sich Pansy zu Draco um und wollte gerade einen Zauber abfeuern, doch schon im nächsten Augenblick knallte sie von einem Schockzauber getroffen gegen die hintere Wand und blieb zunächst reglos liegen. Erst, als er bei Hermine angekommen war und sich kurz umsah, bemerkte er, in was für einer Zelle er war. Das war also der Raum, den sich Pansy am meisten gewünscht hatte? So einen Hass hatte sie auf Hermine? Das war doch krank. Aber das war jetzt nicht wichtig. Draco kniete sich neben Hermine und vorsichtig berührte er ihre Wange und ihre Augen öffneten sich leicht. „D-Draco?“, stammelte sie leise und stöhnte gequält vor Schmerz auf, als sie einen Arm heben wollte. „Bleib ruhig liegen, Hermine… Madame Pomfrey ist gleich da und wird sich um dich kümmern... Es… es tut mir Leid, dass ich so spät bin…“, murmelte er und lächelte sie leicht an. Behutsam strich er eine Haarsträhne beiseite und behielt dennoch mit einem Auge Pansy im Blick. Man wusste ja bei dem Mädchen nicht, was sie als nächstes tun würde und er wollte keine böse Überraschung erleben, nur weil er sie nicht sah und nicht wusste, was sie tat. Doch noch lag sie auf dem Boden reglos. Er wusste, dass sie nicht tot war und selbst wenn wäre es halt ein dummer Unfall gewesen. Verdient hätte sie es. „I-ich bin so froh, … dass du da bist…“, wisperte Hermine und lächelte Draco an. Es zerriss ihm das Herz, sie so zu sehen. Am Boden liegend, mit Schnittwunden übersät und doch lächelnd. Sie war eine starke Hexe, vielleicht sogar viel stärker, als sie alle so glaubten. Zumindest charakterlich… Und das alles nur wegen Pansy und ihrer Wahnvorstellungen! Ein verächtliches Knurren entwich seien Lippen und er schaute zu ihr rüber. Sie hatte sich mittlerweile hingesetzt und lehnte an der Wand. „Warum Draco?“, fragte sie plötzlich und ließ den Kopf zur Seite neigen, damit sie ihn ansehen konnte. „Warum dieses Interesse an einem Schlammblut, das du so lange Jahre gehasst hast?“ „Das braucht dich nicht zu interessieren. Du kommst eh nach St. Mungo. Und da gehörst du auch hin“, knurrte er und war kurz vor, Pansy zu foltern. Sie hatte es so sehr verdient… „Lass es… Du bekommst nur unnötig Ärger…“ Hermines Stimme beruhigte ihn ein wenig, auch wenn sie noch sehr schwach klang. Aber er hörte sie und daran hatte er während der Suche das eine oder andere Mal gezweifelt. „Aber…“ „Du willst mir doch nicht widersprechen, oder?“, murmelte sie und grinste leicht. Vorsichtig setzte sie sich ein wenig auf und Draco stützte sie. Sie lehnte sich mit dem Oberkörper an ihn und hatte die Augen wieder geschlossen. Sie atmete angestrengt und Draco fragte sich, wo Madame Pomfrey und die Lehrer eigentlich blieben!? Machten sie unterwegs noch ein Kaffeekränzchen oder was? Eine Bewegung im Augenwinkel. Sofort drehte er sich ruckartig um und sah, dass Pansy aufgestanden war. „Was hast du vor!?“, herrschte er sie an und hielt seinen Zauberstab bereit, die andere Hand hatte er um Hermine gelegt, um sie zu stützen. „Ich werde sie nicht weiter angreifen, auch wenn ich große Lust dazu hätte…“, meinte sie und fixierte die Gryffindor. „Du solltest dich nicht zu wohl in seinen Armen fühlen. Er hat schon viele Frauen fallen lassen, bei dir wird es nicht anders sein. Falls doch, werde ich ein wenig nachhelfen, verlass dich drauf. Du wirst deines Lebens nicht mehr froh.“ Mit diesen Worten verließ sie den Raum der Wünsche und Draco fluchte. Er konnte sie nicht einfach verfolgen, schließlich würde es zu lange dauern, bis er Hermine vorsichtig wieder auf den Boden gelegt hatte. Bis dahin war sie über alle Berge, aber Hermine einfach auf den Boden knallen lassen, konnte er auch nicht. Aber andererseits würde Dumbledore schon dafür sorgen, dass sie gefunden wurde. Vielleicht war es doch gar nicht so schlecht, dass er ihn noch nicht hatte umbringen können. Nach ein paar Minuten tauchten endlich Blaise und Ginny mit dem Rest auf. Sofort kümmerte sich Madame Pomfrey um die Erstversorgung, bevor Draco sie zum Krankenflügel tragen würde. „Was ist mit Miss Parkinson? Wo ist sie?“, wollte Dumbledore wissen und Draco schaute den Direktor an. „Sie ist geflohen, nachdem sie Hermine gedroht hatte, dass sie ihres Lebens nicht mehr froh werden würde“, antwortete er zähneknirschend und nahm die Brünette vorsichtig hoch. „Severus. Verständigen Sie sofort alle wichtigen Stellen. Miss Parkinson muss gefunden werden, sofort!“, befahl Dumbledore mit ungewöhnlich ernster Stimme und Snape marschierte nach einem Nicken im Stechschritt davon. „Hermine… Wie geht es dir? Geht es halbwegs?“, wollte Ginny besorgt wissen und Hermine strahlte ein wenig, als sie ihre beste Freundin sah. „Ginny! Ist bei dir alles in Ordnung?“, stellte sie die Gegenfrage und die Weasley nickte. „Ja, war nur ein Lähmungszauber, geht alles. Aber du siehst gar nicht gut aus…“ „Sieht schlimmer aus als es ist. In ein paar Tagen bin ich wieder fit“, antwortete Hermine und umschlang Dracos Hals, damit sie sich besser umgucken konnte. „Wo ist Ron? Ist mit ihm auch alles in Ordnung?“, wollte sie leise wissen und Ginny nickte. „Ja, alles gut, auch Lähmungszauber.“ Die Brünette nickte knapp und atmete kurz tief durch. „Na, du bist ja schon wieder topfit nach der Erstbehandlung, was? Willst du nicht alleine gehen?“, scherzte Draco und grinste frech. „Ach nein, also mein Knöchel, der tut so weh… Nur das mit dem Sprechen funktioniert schon wieder“, erwiderte sie mit einem Grinsen und ließ sich weiter tragen. Der Slytherin hörte hinter sich Getuschel und dann ein Kichern von Ginny. Was hatte sie denn jetzt? „Was gibt es denn da jetzt schon wieder zu tuscheln?“, brummte er genervt und sein bester Kumpel antwortete mit einem breiten Grinsen: „Na, Draco, übst du schon für die Hochzeit?“ Hoch… zeit? Beinahe hätte er Hermine fallen lassen, doch im letzten Augenblick spannte er seine Muskeln wieder an. Deswegen das Gekicher von der kleinen Weasley. „Ich bin mir sicher, du wirst vor mir heiraten, Blaise. Also solltest du vielleicht schon einmal üben?“, konterte er und nun war es Hermine, die leise kicherte. Anscheinend schaute er jetzt ziemlich blöd aus der Wäsche. Da sie bereits die Krankenstation erreicht hatten, legte Draco Hermine auf ein Bett und überließ zunächst Madame Pomfrey das Feld. Wie er von früher wusste, war es besser, sie nicht bei der Arbeit zu stören oder in ihrem Weg zu stehen, sonst konnte sie unausstehlich werden. Stattdessen wartete er etwas abseits darauf, dass Madame Pomfrey fertig wurde und dass Snape wieder auftauchen würde mit der Nachricht, dass Pansy gefunden worden war. Schweigend lehnte er sich an eine Wand und starrte aus dem Fenster. Es lief doch alles nicht, wie es sollte. Seit diesem Ball wurden sämtliche seiner Prinzipien über den Haufen geschmissen, seine ganze Denkweise hatte sich verändert und das schlimmste war, dass es nie so weit hätte kommen dürfen. Er wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis Todesser hier auftauchen würden und dann waren Hermine und er so gut wie tot. Ironie des Schicksals, dass ich selber fieberhaft daran arbeite, dass die Todesser hierher können, oder?, fragte er seine innere Stimme, doch diese schwieg. War wahrscheinlich auch besser so, so sarkastisch wie sie war. Mit einem Ohr hörte er, dass Dumbledores Armee den Weg zum Krankenflügel gefunden hatte und Dumbledore klärte sie über alles auf. Dass es Hermine bald wieder gut gehen würde, sie jetzt aber ihre Ruhe brauchte… Dann schickte er sie weg. Und bis auf Harry, Ron und Viktor gingen auch alle brav. Krumm… Der konnte auch gleich mitgehen. Schließlich hatte er doch nichts mehr mit ihr. Ein kurzer, verächtlicher Blick zu ihm, dann wand sich Draco wieder ab. Er mochte den Bulgaren einfach nicht. „Pansys Eltern sind Todesser, oder?“, fragte Blaise plötzlich, als der Rest von der kleinen Armee davon gedackelt war. „Ja, ich weiß, Blaise, ich weiß…“, murmelte Draco und sah in der Spiegelung des Glases Harrys Gesichtszüge, die sich von besorgt zu sehr besorgt veränderten. Auch ihm gefiel es nicht, aber er konnte einfach nur hier warten und beten, dass Pansy ihre Eltern nicht ins Vertrauen holte, was hier passierte oder aber, dass sie vorher eingefangen wurde. Da er aber nach wie vor nicht zu den Optimisten gehörte, machte er sich innerlich auf das Schlimmste bereit. Noch war Hogwarts soweit sicher und bis es das nicht mehr war, würde er einen Plan haben müssen, wie er Hermine und sich in Sicherheit bringen könnte. Und das alles wegen dieses scheiß Balls! Wut kochte wieder in ihm hoch und er drehte sich zu Dumbledore um, der mit McGonagall sprach. „Warum haben Sie überhaupt diesen Ball veranstaltet!?“, entfuhr es ihm und umkrallte seinen Zauberstab. Seine Knöchel stießen weiß hervor und er zitterte leicht. Alles wegen ihm! Weil er Langeweile hatte. „Beruhige dich, Draco. Ich habe diesen Ball veranstaltet, um Klischees und Vorurteile zu überwinden. Ich sah keine andere Möglichkeit, als es so zu versuchen. Und es hat geklappt.“ „Wissen Sie eigentlich, in was für eine Gefahr sie uns damit gebracht haben!? Hermine und ich werden sterben wegen Ihnen!“, rief er aufgebracht und alle schauten ihn an. „Nein, werden wir nicht“, sagte hinten eine Stimme und Draco drehte den Kopf zur Stimme. Es war die Brünette, die ihre Stimme erhoben hatte. Sie saß auf dem Bett und sah ihn an. Mit der Hilfe von Blaise und Ginny stand sie auf und tippelte vorsichtig zu Draco, der sofort einen Arm um ihre Hüfte legte, damit sie nicht einknicken konnte. „Und ob wir das werden. Pansy wird wahrscheinlich gerade ihren Eltern alles stecken. Die werden alles an Voldemort verpetzen und dann sind wir dran-“ „Hier ist niemand dran.“ Wieder drehte Draco den Kopf, schaute zum Eingang der Krankenstation und entdeckte dort seine Mutter, die Pansy am Kragen gepackt hatte, damit sie nicht abhauen konnte. „Mutter?“, fragte er ungläubig. Also allmählich wurde es ihm zu viel. Was machte sie denn hier und wie kam sie hierher? Er wusste, dass das jetzt sehr unangenehm wurde, schließlich hatte er eine Muggelstämmige in seinen Armen und das würde ihr garantiert nicht schmecken. Und wenn sein Vater das erst rausbekam, was wiederum nur eine Frage der Zeit war. „Ich habe die Beiden unweit von Hogsmeade gefunden“, meinte Snape und schaute zu Dumbledore, der kurz nickte. „Mrs Malfoy, was führt Sie hierher?“, fragte Dumbledore freundlich und Narzissa schubste Pansy zu Snape, der sie sofort festhielt, damit sie auf keine dummen Gedanken kam. „Ich habe sie in Hogsmeade aufgegriffen und sie hat mir einiges erzählt. Hier bin ich wegen verschiedener Gerüchte, die um meinen Sohn kursieren. Ich würde gern mit ihm allein reden, wenn es möglich wäre“, sagte sie streng und Draco musterte sie. Irgendetwas war anders an ihr, auch wenn er nicht genau sagen konnte was. Aber allein mit ihr reden? Nicht, dass er jetzt auch noch gefoltert wurde. Wobei, lieber er als Hermine. „Ich würde es vorziehen, wenn sie vielleicht erst morgen mit ihrem Sohn reden. Die Stimmung ist sehr angeheizt, die letzten Tage waren sehr anstrengend für ihn“, meinte Dumbledore und zwinkerte kurz Draco zu, der nicht wirklich undankbar wäre, wenn sie erst morgen miteinander sprachen. „Also gut. Meinetwegen… Kann ich mich vielleicht hier irgendwo aufhalten und späterhin auch schlafen?“, entgegnete Narzissa und schaute kurz zu ihrem Sohn rüber. Dieser vermochte ihren Blick nicht zu deuten, doch etwas in ihm ließ ihn vermuten, dass sie besorgt um ihn war. Vielleicht wusste Voldemort ja schon längst Bescheid. „Aber natürlich. Bitte folgen Sie mir. Severus, kümmer du dich bitte um Miss Parkinson“, forderte Albus und verschwand mit Mrs. Malfoy aus dem Krankenflügel. Auch Snape verließ schweigend mit Pansy den Ort und somit waren Harry, Ron, Ginny, Blaise, Viktor und Hermine die einzigen, die da waren. Abgesehen natürlich von Madame Pomfrey, die sehr argwöhnisch zu Hermine sah, weil sie stand und nicht lag, wie sie es wollte. „Ich würde gern mit Draco allein reden“, meinte Hermine und sah zu Madame Pomfrey rüber, die seufzend nickte. „Aber nur, wenn Sie sich hinlegen“, sagte sie und die Brünette nickte. „Ja, mach ich“, erwiderte sie mit einem Lächeln, doch ehe sie einen Schritt machen konnte, hatte Draco sie schon auf dem Arm und trug sie zum Bett. Vorsichtig legte er sie darauf und deckte sie zu. „Würdet ihr bitte auch gehen? Wenn, was ist, können wir ja morgen noch reden“, bat sie lächelnd und Ginny nickte. „Ja klar“, stimmte sie zu und zog zusammen mit Blaise die anderen raus. „Was gibt es?“, fragte Draco und setzte sich an das Fußende des Bettes. Er hatte schon so eine Ahnung, worauf sie hinaus wollte, aber bevor er nachher unsinniges redete, wartete er lieber darauf, was sie zu sagen hatte. „Es geht um das, was du zu Dumbledore gesagt hast. Wir werden nicht sterben.“ Ihre Stimme klang überzeugt und ließ keine Widerrede zu, doch genau das hatte er vor. Sie hatten ja alle keine Ahnung, wie grausam der dunkle Lord in Wirklichkeit war. Sie hatten nicht mit ihm unter einem Dach gelebt für ein paar Wochen und erlebt, wie erbarmungslos er war. Lange Zeit hatte er geglaubt, dass er dem Gewachsen war, doch als er Voldemort das erste Mal gegenüber gestanden hatte, wusste er, dass ihm ein Menschenleben nichts bedeutete. Egal, ob Reinblüter oder nicht. „Hermine, du kennst Voldemort nicht so gut wie ich. Glaube mir, sobald er weiß, was hier vor sich geht, sind wir tot…“, sagte er ruhig und bemühte sich, nicht kalt oder abweisend zu klingen, was bei diesem Thema gar nicht so einfach war. „Gemeinsam werden wir ihn platt machen. Aber wir brauchen deine Hilfe… Das würde vieles einfacher machen…“, meinte sie vorsichtig und wich seinem Blick ein wenig aus. „Es geht dir also doch um Informationen?“, hakte er nach und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Hatte er sich doch in ihr geirrt? „Nein, versteh mich bitte nicht falsch. Wenn du keine hast oder keine rausgeben willst, dann ist das deine Sache. Das ändert nichts zwischen uns. Es geht mir einzig und allein um dich“, versicherte sie ihm und sah ihm jetzt direkt in die Augen. Sie waren entschlossen und die Zweifel, die er hatte, wurden dadurch ein wenig mehr in den Hinterkopf verdrängt. „Ich selbst weiß nichts über Voldemort. Er macht daraus ein sehr großes Geheimnis…“, meinte er und spürte eine warme Hand auf seiner. Weiche, lange Finger streichelten sie und er begann seinerseits ihre Hand zu streicheln. „Das macht nichts. Dann werden wir es halt zusammen rausbekommen. Hauptsache, du bist… du bist bei mir…“ „Das bin ich. Und das bleibe ich auch. Solange wie es möglich ist…“ Er konnte einfach noch nicht so recht daran glauben, dass sie den Krieg überleben würden und Voldemort besiegten. Auch wenn Potter der Auserwählte war und mehr Glück als jeder andere auf der Welt hatte, so brauchte man bei dem dunklen Lord Können UND viel Glück. Hermine lächelte selig. War ja auch kein Wunder bei dem Schwur, den er gerade abgegeben hatte. Aber er war auch ehrlich so gemeint und er hoffte, dass das alles irgendwie werden würde. „Weißt du, dass sich das richtig schön anhört, wenn du meinen Vornamen sagst? Zwar ungewohnt, aber schön“, sagte sie mit einem bezaubernden Lächeln und Draco war kurz davor, rot zu werden. Doch er konnte sich Gott sei Danke zusammenreißen. „Ja, ungewohnt in der Tat. Aber man gewöhnt sich dran. Und jetzt versuch ein wenig zu schlafen, damit dein Körper sich regenerieren kann. Ich komm später nochmal wieder, ja?“ „Ja, ist gut. Willst du doch jetzt schon mit deiner Mutter reden?“, fragte Hermine und sah ihn besorgt an. „Ja. Ich will das nicht vor mir herschieben. Je schnell, desto besser. Also bis später.“ Er beugte sich vor und gab Hermine einen Kuss auf die Stirn. Dann stand er auf und verließ die Krankenstation, um seine Mutter zu suchen und mit ihr zu reden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)